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Hautpflegemittel Die Erfindung betrifft verbesserte silikonhaltige
Hautpflegemittel, die ein Lösungsmittel enthalten, das Silikone zu lösen und auch
die Verträglichkeit von Silikonen mit anderen Stoffen zu verbessern vermag.
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;Silikone<: sind Organosiliciumpolymerisate (d. h. Polysiloxane)
der allgemeinen Formel
in der R einen einwertigen organischen Rest, der unmittelbar mit einem CAtom am
Si-Atom hängt, und n eine ganze Zahl bedeutet. In harzbildenden Polysiloxanen sind
einige der Reste R hydrolysierbar, wodurch beim Erhitzen, gewöhnlich in Gegenwart
von Katalysatoren, Si-O-Si-Querverbindungen (Vernetzungen) entstehen. In den flüssigen
bzw. öligen Organosiliciumverbindungen sind aber praktisch alle Reste R nicht hydrolysierbar,
und diese Flüssigkeiten sind wärmebeständig. In diesen Fällen kann der Rest R über
ein 0-Atom mit dem Si-Atom verbunden sein, wenn R ein ausreichend hohes Molekulargewicht
bzw, eine ausreichende Kettenlänge besitzt. Am vorteilhaftesten ist es, wenn R einen
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 8 C-Atomen, z. B. einen Methyl-, Äthyl-, Propyl-,
Benzyl- oder Phenylrest, bedeutet; R kann aber auch für einen aliphütischen, aromatischen,
gemischt aliphatisch-aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 9 bis 18 C-Atomen oder
für eine heterocyclische Gruppe mit 1 bis 18 C-Atomen stehen, z. B. für einen Cetyl-
bis Octadecylrest sowie für den Diäthylphenyl-, Naphthyl-, Methylnaphthyl- und Furfurylrest.
Die aliphatischen oder gemischt aliphatisch-aromatischen Gruppen, für die R in der
obigen Formel steht, können im aliphatischen Teil verzweigt- oder geradkettig, substituiert
oder unsubstituiert und gesättigt oder ungesättigt sein, wie z. B. der Methallyl-,
Vinyl- oder Acrylrest. Diese Verbindungen sind in der Technik bekannt und besitzen
eine Reihe sehr wertvoller Eigenschaften, die sie für viele Zwecke geeignet machen.
Eine besondere Schwierigkeit bei der Verwendung von Polysiloxanen besteht jedoch
darin, Lösungen dieser Stoffe in einem Lösungsmittel, insbesondere in Gegenwart
anderer, oft benutzter Zusätze, herzustellen. So besitzen z. B. die Polysiloxane
gewisse Eigenschaften, die ihre Verwendung in kosmetischen Präparaten u. dgl. vorteilhaft
erscheinen läßt ; diese Polysiloxane sind aber praktisch mit allen in kosmetischen
Präparaten benutzten Bestandteilen, z. B. Mineralöl, Lanolin, Vaseline usw., unverträglich.
Es sind zwar Zusatzmittel, z. B. Glycerinmonostearat, bekannt, mit denen sich beständige
Emulsionen herstellen lassen, die sowohl Silikone als auch Paraffin, Wachs Lanolin
u. dgl. in kosmetischen Präparaten übliche Substanzen enthalten. Es sind jedoch
bisher keine Lösungsmittel für Silikone bekannt, die gleichzeitig keinerlei Reizwirkung
auf die Haut ausüben, nicht giftig, nicht flüchtig und auch geruchlos sind.
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Durch die Erfindung wird nun ein Lösungsmittel vorgeschlagen, das
den genannten Polysiloxanen gegenüber einzigartige Lösungsmitteleigenschaften aufweist
und darüber hinaus mit einer Reihe von gewöhnlich in kosmetischen Präparaten und
ähnlichen Mitteln benutzten Bestandteilen verträglich ist, so daß man mit Hilfe
dieses Lösungsmittels polysiloxanhaltige Massen mit den üblichen kosmetischen Bestandteilen
herstellen kann, in denen beide Teile miteinander verträglich sind.
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Im weitesten Sinne betrifft die Erfindung ein Hautpflegemittel, das
eine polymere organische Siliciumverbindung, insbesondere ein sogenanntes Silikon,
enthält, das in einem Ester aus einer gesättigten Fettsäure mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen
und einem Alkylalkohol mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, besonders Myristinsäureisopropylester,
gelöst ist. Dieses Hautpflegemittel kann außerdem noch Mineralöl, Vaseline, Lanolin
sowie Fettsäuren und bzw. oder Fettalkohole mit 8 bis 20 C-Atomen enthalten.
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Die Erfindung gipfelt in der Entdeckung, daß die Alkylester aus gesättigten
Fettsäuren mit 8 bis 14 C-Atomen und einem Alkohol mit 1 bis 3 C-Atomen für die
Polysiloxane bzw. Organosiliciumpolymerisate ein einzigartiges Lösungsvermögen besitzen.
Es handelt sich dabei um die Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Isopropylester der Capryl-,
Pelargon-, Caprin-, Undecyl-, Laurin-, Tridecyl- und Myristinsäure. Bevorzugt werden
besonders
die Isopropylester der gewöhnlichen Pflanzenfettsäuren, also der Capryl-, Caprin-,
Laurin- und Myristinsäure. Wegen ihres außerordentlich geringen Geruches kommen
vor allem die Ester der gesättigten Fettsäuren mit 12 bis 14 C-Atomen in Frage.
Am geeignetsten ist der Myristinsäureisopropylester, auch Isopropylmyristat genannt.
Selbstverständlich können auch die sogenannten technischen Ester verwendet werden,
die gewöhnlich natürlichen Ursprungs sind, z. B. aus Kokosnuß- oder Palmkernöl stammen.
So ist z. B. das technische Isopropyhnyristat gut verwendbar, das 70 bis 90 Gewichtsprozent
Myristat und im übrigen Caprinat, Laurat, Palmitat usw. enthält. Bei der praktischen
Durchführung der Erfindung sollen derartige technische Ester der obengenannten Gruppe
wenigstens 70 Gewichtsprozent des betreffenden Fettsäureesters enthalten, während
der Rest aus verwandten Fettsäureestern der gleichen Gruppe besteht.
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Im folgenden bedeuten »Teile« und »Prozente« Gewichtsteile und Gewichtsprozente,
wenn nicht anders angegeben.
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Besonders eigenartig ist, daß Butylmyristat, Butylstearat, Propylenglykolmyristat,
Propylenglykollaurat und Isopropylpalmitat in reiner wie in technischer, d. h. 70
Gewichtsprozent des betreffenden Esters enthaltender Form Polysiloxane nicht lösen.
Ein technisches Isopropylpalmitat scheint für außerordentlich niedrigviskose Polysiloxane,
z. B. solche mit einer Viskosität von nicht mehr als 100 cSt, ein Lösungsvermögen
zu besitzen; tatsächlich vermag es aber nur 100/, des Polysiloxans aufzulösen,
was hauptsächlich dem als Verunreinigung darin enthaltenen Myristat zuzuschreiben
ist. Die neuen Mittel sind besonders dadurch gekennzeichnet, daß sie ein flüssiges
Silikon enthalten.
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Im Handel sind flüssige bzw. ölige Silikon- bzw. Polysiloxane erhältlich,
deren Viskositätsbereich zwischen 40 und 100 000 liegt. Das Isopropyhnyristat ist
mit diesen über den ganzen Viskositätsbereich vollständig mischbar. In der folgenden
Tabelle sind die bei Verwendung von Dimethylpolysiloxanölen verschiedener Viskosität
(in Centistokes bei 25-° C) mit technischem Isopropylmyristat (IPM) erhaltenen Ergebnisse
zusammengestellt.
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Mischbarkeit von Isopropyhnyhstat (IPM) mit Dimethvlpolvsiloxanölen
Viskosität des 10 °% Silikon 25 °/° Silikon 90 °/° Silikon |
Silikons (cSt) 90°/° IPM 75°/° IPM 10°/° IPM |
40 . , . . . . . . . . . . . löslich löslich löslich |
100 ............ löslich löslich löslich |
300 ............ löslich löslich löslich |
500 ... ........ löslich löslich löslich |
1000 ... ....... löslich löslich löslich |
5000 ........... löslich löslich löslich |
10 000 . . . . . . . . . . löslich löslich löslich |
30 000, . . . . . . . . . löslich löslich löslich |
60000 . . . . . . . . . . löslich löslich löslich |
100000 . . . . . . . . . löslich löslich löslich |
Bevorzugte Mittel nach der Erfindung enthalten ein Dimethylpolysiloxan mit einer
Viskosität von 1 bis 100 00O cSt bei 25° C.
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Alle Gemische der Tabelle wurden bei Raumtemperatur (1.8 bis 29° C)
hergestellt. Beim Abschrecken auf 7° C trennten sieh, die Lösungen des hochviskosen
Silikons in Isopropylmyristat deutlich in zwei Schichten; wenn sie aber wieder auf
Raumtemperatur erwäxmt wurden, wurden die Lösungen wieder klar und homogen. Die
in der Tabelle artgegebenen Ergebnisse wurden mit Dimethylpolysiloxanen verschiedener
Herkunft erzielt. Ähnliche Ergebnisse wurden auch mit anderen Estern der genannten
Gruppe, z. B. Äthylcaprylat, Äthylpelargonat, Isopropylcaprinat, Methylundecylat,
Methyllaurat, Propyllaurat und Methylmyristat, erhalten. Isopropylcaprinat, -laurat
und -myristat besitzen anscheinend ein außerordentlich gutes Lösungsvermögen, wobei
die beiden letzteren ganz besonders für Hautpflegemittel geeignet sind. Die erfindungsgemäß
verwendeten gesättigten Fettsäureester erhöhen auch die gegenseitige Löslichkeit
von Silikonen und Fetten, Olen und Wachsen, die oft in Hautpflegemitteln verwendet
werden, wobei diese gesättigten Fettsäureester nicht giftig sind, die Haut nicht
reizen und nicht überempfindlich machen. Insbesondere sind Isopropylmyristat und
-laurat auch geruchlos.
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Bei der Durchführung der Erfindung können auch zahlreiche andere Organosiliciumpolymerisate
verwendet werden. Obwohl man in Hautpflegemitteln vorwiegend Polysiloxanöle verwendet,
werden in gewissen Fällen auch harzbildende Polysiloxane, und zwar vor ihrer Wärmebehandlung,
bei der sie erst harzartige Eigenschaften erlangen, benutzt. Die Molekularstruktur
der Harzbildner ist dabei im Prinzip die gleiche wie die der Öle; nur ist im ersteren
Fall eine verhältnismäßig geringe Menge hydrolysierbarer Gruppen im Molekül vorhanden,
die eine Vernetzung ermöglichen. Vor der Vernetzung beeinflussen jedoch Zahl und
Art dieser hydrolysierbaren Gruppen die Lösungseigenschaften der Polysiloxane fast
gar nicht.
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Je nach dem Molekulargewicht besitzen die Polysiloxane die niedrige
Viskosität eines fließfähigen Körpers mit einer Kette mit wenigen Si - O - Si-Bindungen
bis zur Viskosität eines praktisch festen Körpers mit wachsähnlichen Eigenschaften,
der eine Kette mit tausenden solcher wiederkehrenden Einheiten im Molekül besitzt.
Jedes dieser Polysiloxanmoleküle besitzt an seinem Ende eine sogenannte blockierende
Einheit, die von einer der Gruppen R an dem endständigen Si-Atom in der oben angegebenen
Formel gebildet wird und die bei richtiger Blockierung bewirkt, daß das Molekül
Wärme und Feuchtigkeit gegenüber beständig wird, wenn nicht an anderen Stellen des
Moleküls hydrolysierbare Gruppen eingeführt worden sind.
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Die verschiedenen flüssigen Polysiloxane und Schmiermittel aus Polysiloxanen
werden in erster Linie durch ihre bei 25° C gemessenen Viskositäten gekennzeichnet.
Diese Viskositäten können zwischen 1 und 100 000 cSt liegen. Die Kettenlänge allein
bestimmt die Viskosität nicht; diese kann auch durch verschiedenartige Gruppen R
an den Si-Atomen im Molekül verändert werden. So ist z. B. der Viskositätsbereich
bei Dimethylpolysüoxan und Diphenylpolysiloxan mit der gleichen Kettenlänge verschieden.
Zu den erfindungsgemäß besonders gut zu verwendenden technischen Polysiloxanen gehören
Dimethylpolysiloxane, Diäthylpolysiloxane, Diphenylpolysiloxane, Laurylmethylpolysilcrxane
und Dilauryl, polysiloxane. Ist den üblichen Hautpflegemitteln werden gewöhnlich
Silikonöle mit Viskositäten zwischen 100 und 1000 cSt verwendet; diese Öle werden
ven den erfindungsgemäß verwendeter, gesättigten Fettsäurealkylestern leicht gelöst.
Weitere Beispiele für Flüssigkeiten, die bei der praktischen Durchführung der Erfindung
benutzt werden können, sind in derb LISA.-Patentschriften 2 384 384 und 2 377 689
beschrieben.
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Es können ferner auch harzbildende Stoffe verwendet werdest, die bei
Temperaturen. unter 260° C und zwischen 150- und 232.° C weiterpolymerisieirt werden
können. Stoffe dieser Art und ihre Herstelbaw sind in, den USA.-Patentschriften
2258.221, 2571
2 389 477, 2 392 716, 2 371050, 2 413 389,
2 375 998 und 2 398 672 beschrieben worden. Ein typisches Beispiel für ein harzbildendes
Polysiloxan, das mit den genannten gesättigten Fettsäurealkylestern, z. B. Isopropylmyristat,
vollständig mischbar ist, ist ein Phenyläthylpolysiloxan, das kleine Mengen an Phenyl-
und Äthylpolysiloxan enthält, um die Härtung bei l77° C zu bewirken.
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Wie bereits erwähnt, können die neuen Hautpflegemittel weiter Mineralöl,
Vaseline, Lanolin und Fettsäuren und bzw, oder Fettalkohole mit 8 bis 20 C-Atomen
enthalten. So kann ein bevorzugtes Mittel aus 60 bis 98 °/o eines der genannten
Fettsäureester, 1 bis 20 °/o eines Silikons und 1 bis 30 "/o Mineralöl oder aber
statt letzterem 1 bis 20 °/a Vaseline, Lanolin sowie Fettsäuren oder Fettalkoholen
mit 8 bis 20 C-Atomen bestehen.
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Beispiele für silikonhaltige Hautpflegemittel nach der Erfindung sind:
Beispiel 1 Dimethylpolysiloxan (500 cSt) ............ 1,0 Teil Isopropylmyristat
....................... 9,0 Teile Mineralöl (80/90 Saybolt-Viskosität) ....... 3,0
Teile Das Silikon wurde zuerst in Isopropylmyristat aufgelöst, worauf das Mineralöl
eingerührt wurde. Es entstand eine klare Lösung.
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Beispiel 2 Dimethylpolysiloxan (500 rSt) ....... ..... 1,0 Teil Isopropylmyristat
......... « ............. 9,0 Teile Vaseline ................................
1,0 Teil Die Vaseline wurde in eine warme Lösung des Silikonöles in Isopropylmyristat
eingerührt und das Ganze dann abgekühlt. Es entstand eine klare beständige Lösung.
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Beispiel 3 Dimethylpolysiloxan (350 cSt) . . .. . .... ... 1,0 Teil
Isopropylmyristat ..:.................... 9,0 Teile Mineralöl (80/90 Saybolt Viskosität)
. . . . . . . 5,0 Teile Es entstand eine klare Flüssigkeit. Beispiel 4 Dimethylpolysiloxan
(100 000 cSt) . . . . . . . . 1,0 Teil Isopropylmyristat ... .. . . . .... .......
. .. 22,0 Teile Mineralöl (65/75 Saybolt-Viskosität)
.... ... 2,0 Teile Es
entstand eine klare, beständige Lösung. Beispiel 5
Dimethylpolysiloxan (350 cSt) ......... 1,0 Teil |
Isopropylmyristat . . . .. . ..... . .. . ... .. 9;0 Teile
A |
Lanolin ........... ....... -. .-. 1,0 Teil B |
Isopropylmyristat .. . ..... . .... .... ... 9,0 Teile |
Die Lösungen A und B wurden getrennt hergestellt |
und dann miteinander vermischt, wobei eine klare |
stabile Lösung entstand. |
Beispiel 6 |
DimethylpoIysiloxanöl (500 cSt) .......... 10,0 Teile |
Isopropylmyristat . ..................... . 85,0
Teile |
Undecylensäure ....................... - 5,0 Teile |
Es entstand eine klare, beständige Flüssigkeit. |
Beispiel 7 |
Isopropylmyristat .. ............. --. 88,0 Teile |
Sonnenschutzmittel ...... ............. 1,5 Teile |
Dimethylpolysiloxan (100000 eSt) . . . . . . . . 3,0 Teile |
Mineralöl (65/75 Saybolt Viskosität) ... 1.1. 7,5 Teile |
Dieses Mittel bildete eine klare, beständige Flüssig- |
keit, die als gegen Wasser beständiges Sonnenbrandöl |
benutzt werden kann. |
Beispiel 8 |
Dimethylpolysiloxanöl (30000 cSt) . . . . . . . . 10,0
Teile |
Isopropylmyristat ....................... 90,0 Teile |
Es bildete eine klare, beständige Lösung. |
Beispiel 9 |
Dimethylpolysiloxanöl (300 cSt) .......... 1,0 Teil |
Isopropylmyristat . . « .................... 18,0 Teile |
Stearylalkohol .......................... 1,0 Teil |
Es bildete eine klare, beständige Lösung. |
Beispiel 10 |
Methylphenylpolysiloxan (300 cSt) ........ 2,0 Teile |
Isopropyllaurat ........ ........ ....... 10,0 Teile |
Mineralöl (65/75 Saybolt-Viskosität) # ....... 2,0 Teile |
Beispiel 11 |
Diphenylpolysiloxan (500 cSt) . ... ...... .. 2,0 Teile |
Isopropylmyristat . .......... .... .. . ..... 10,0 Teile |
Vaseline ...... ..... . ... ....... ... . ...... 1,0
Teil |
Beispiel 12 |
Dirnethylpolysiloxan (300 cSt) .... . ....... 2,0 Teile |
Äthylcaprylat oder Äthylcaprinat : ..... ... 10,0 Teile |
Mineralöl (65/75 Saybolt-Viskosität) ....... 1,0 Teil |
Beispiel 13 |
Dimethylpolysiloxan (300 cSt) . . .. . ... . . . . 2,0 Teile |
Methyllaurat oder Methylmyristat ... 1.-1 10,0 Teile |
Lanolin ...... ......... ...-- ....... . 1,0
Teil |
Beispiel 14 |
Dimethylpolysiloxanöl (300 cSt) . . . .. . . . .. 2,0 Teile |
Dimethylpolysiloxanharzbildner (reit einem |
Methylpolysiloxanzusatz) . . . . . . . . . . . . . . , 2,0
Teile |
Isopropylmyristat .. . .... ... ... .. ...... .. 10,0 Teile |
Beispiel 15 |
Isopropylmyristat . ... . .. . . .... ... . ..... 9,0 Teile |
Dimethylpolysiloxanöl (1000 cSt) . . . . . . . . . 0,5 Teile |
Sesamöl ................................ 0,5 Teile |
Es entstand eine klare, beständige Flüssigkeit. |
Offensichtlich sind die Dimethylpolysiloxanöle und |
-harzbildner am schwersten aufzulösen. Die Erfindung |
bietet den Vorteil, daß die gesättigten Fettsäurealkyl- |
ester besonders zur Auflösung von Dimethylpoly- |
siloxanen mit Viskositäten zwischen 1 und 100000 cSt |
geeignet sind. |
Im allgemeinen soll der bei der Herstellung von Haut- |
pflegemitteln gemäß der Erfindung verwendete gesättigte |
Fettsäurealkylester, der zur Bildung einer Läsung von |
Polysiloxan und weiteren kosmetischen Bestandteilen: |
verwendet wird, wenigstens, 60, vorzugsweise 80 Gewichts- |
prozent dieser Lösung ausmachen. Um einen nenniens, |
werten Gehalt an Polysiloxanen in dem Mittel zct er- |
zielen, sollen diese mindestens 10/, davon enthalten, |
wobei aber die Höchstmenge nicht über 10 bis 200/0 |
liegt. Um einen nennenswerten Gehalt an jedem der |
sonstigen kosmetischen Bestandteile zu gewährleisten, |
sollen wenigstens 10/, und vorzugsweise nicht mehr als |
10 bis 20 °/o von diesen angewandt werden; wenn es sich |
bei den kosmetisch wirksamen Bestandteilen trin Vaseline, |
Lanolin, Fettsäuren niit $ bis 20 C^Atamen und Fett- |
alkoholen mit ebenfalls 8 bis 20 C-Atamen handelt: Nur |
im Fall des Mineralöles können größere, bis zu 50 °/o ausmachende
Mengen angewandt werden.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann man die verschiedenen
Fettsäuren mit 8 bis 20 C-Atomen, z. B. Undecylen- und Stearinsäure, die Fettalkohole
mit 8 bis 20 C-Atomen, z. B. Lauryl- und Stearylalkohol, und bzw. oder gewisse natürliche
Öle, die Glyceride der Fettsäuren mit 8 bis 20 C-Atomen sind, z. B. Sesamöl, als
Linderungsmittel u. dgl. in Hautpflegemitteln verwenden. Diese Bestandteile können,
wie oben angegeben, in Mengen zwischen 1 und 10 bis 200/, angewandt werden.
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Eine weitere Anwendungsform der Erfindung liegt in der Herstellung
einzigartiger Dispersionen von Polysiloxanen in Wasser. Man stellt diese ungewöhnlichen
Mittel her, indem man anfangs kleine Mengen Wasser verwendet, um dadurch ein klares
viskoses Gel zu erhalten, in welchem die Teilchengrößen der dispergierten Phase
aus Polysiloxanen so klein sein können, daß klare, kolloidale Dispersionen entstehen.
Diese Gele sind unbegrenzt mit Wasser verdünnbar. Bei der Herstellung dieser ungewöhnlichen
Dispersionen bilden die gesättigten Fettsäurealkylester und das Polysiloxan ein
einziges Phasensystem. Es wurde gefunden, daß man diese Dispersionen unter Verwendung
der üblichen Dispergier-oder oberflächenaktiven Mittel nicht herstellen kann, wenn
man nicht eine Lösung des Polysiloxans in einem der angegebenen Fettsäurealkylester
anwendet. Diese Lösung kann 5 bis 95 °/o von Fettsäureester und 9,5 bis 5 °/o Polysiloxan
enthalten; vorzugsweise liegt das Gewichtsverhältnis aber im Bereich von 1 bis 10
Teilen Polysiloxan auf 10 Teile des Fettsäurealkylesters. Das verwendete Netzmittel
kann zwischen der kleinstwirksamen Menge von 100/, bis zu 2000/, der Fettsäureester-Polysiloxan-Phase
angewandt werden. Bei der Herstellung des ursprünglichen Gels werden zunächst die
nicht wäßrigen Bestandteile miteinander vermischt und dann mit dem Wasser versetzt.
Dabei wird das Wasser anfänglich langsam unter Rühren zugesetzt und das Gel durch
geringes Erhitzen gebildet; der Wasserzusatz beträgt dabei insgesamt nur 10 bis
30 % der Fettsäurealkylester-Polysiloxan-Phase. Dadurch entsteht ein beständiges
Gel, das als solches gelagert und später in größeren Mengen Wasser dispergiert werden
kann, wodurch Dispersionen erhalten werden, in denen der Gehalt an ürganosiliciumpolymerisaten
nur 0,1 bis 30 °/o oder mehr ausmacht. Beispiele für die Herstellung derartiger
Gele für Hautpflegemittel werden im folgenden angegeben: Beispiel 16 Dimethylpolysiloxanöl
(30 000 cSt) . . . . . . . . . 1,0 Teil Isopropylmyristat . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 9,0 Teile Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat . . . . . . .
. . 10,0 Teile Wasser ................................. 5,0 Teile Das Silikon wird
in dem Isopropyhnyristat bei Raumtemperatur aufgelöst, dann wird das Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat
eingerührt. Unter Rühren wird dann das Wasser langsam zugesetzt. Es entsteht ein
bernsteinfarbenes, klares, viskoses Gel mit 4 0/a Silikonöl. Dieses Gel dispergiert
sich in Wasser unter Bildung einer weißen Emulsion.
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Beispiel 17 Dimethylpolysiloxanöl (60 000 cSt) . . . . . . . . . 5,0
Teile Isopropylmyristat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,0 Teile
Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat......... 5,0 Teile Wasser .................................
3,0 Teile Die Herstellung erfolgte wie im Beispiel 16 und führte zu einem klaren,
viskosen Gel mit 27,8 °/o Silikonöl. Das Gel dispergiert sich in Wasser unter Bildung
einer weißen Öl-in-Wasser-Emulsion.
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Beispiel 18 Dimethylpolysiloxanöl (5000 cSt) . . . . . . . . . . 2,0
Teile Isopropylmyristat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18,0 Teile
Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat......... 20,0 Teile Wasser . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10,0 Teile Bei Zusatz des Wassers
wurde das Gemisch warm und ergab eine klare viskose Flüssigkeit mit 40/, Silikonöl.
Beispiel 19 Dimethylpolysiloxanöl (12 500 cSt) . . . . . . . . . 6,0 Teile Isopropylmyristat
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14,0 Teile Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat.........
20,0 Teile Wasser ................................. 12,0 Teile Bei Zusatz des Wassers
wurde Wärme frei. Es entstand eine klare, viskose Flüssigkeit mit einem Silikongehalt
von 11,54°/o. Diese Flüssigkeit dispergierte sich in Wasser unter Bildung einer
weißen Öl-in-Wasser-Emulsion.
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Bei der praktischen Durchführung der Erfindung kann, wie aus obigem
hervorgeht, jedes übliche Netzmittel verwendet werden; zweckmäßig wird eine Verbindung
verwendet, die beständig, möglichst farblos und allgemein verträglich ist. Von bekannten
Handelsprodukten eignen sich z. B. gut die Polyoxyäthylenderivate von Fettsäurepartialestern
(Sorbitanmonolaurat, -monopalmitat oder -monostearat). Polyoxyäthylenderivate, zweckmäßig
solche mit zwei bis zehn Polyäthylenoxydgruppen von zwei bis sechs Oxygruppen enthaltenden
Polyalkoholestern von gesättigten Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen werden hier
als Netzmittel bevorzugt. Andere geeignete Netzmittel sind: Dioctylester des Natriumsulfosuccinats,
Alkylnaphthalinsulfonat, Sorbitansulfooleat, Fettalkoholsulfate, aromatische Polyglykoläther,
Polyoxyäthylenäther, Natriumdi-(2-äthylhexyl)-phosphat, Alkylarylsulfonate u. dgl.
m.
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Dieses System aus gesättigtem Fettsäurealkylester und Polysiloxan
- gleichgültig, ob es in Dispersionen oder in anderen im allgemeinen unverträglichen
Zusammensetzungen angewandt werden soll - ist an sich einzigartig, da es im Vergleich
zum Polysiloxan auch dann in überlegener Weise verträglich ist, wenn 1 °;ö oder
mehr des gesättigten Fettsäurealkylesters angewandt werden. Es besitzt aber stets
auch die vorteilhaften hydrophoben Eigenschaften des Polysiloxans. Das Gewichtsverhältnis
von gesättigtem Fettsäurealkylester zu Polysiloxan in dem. System kann deshalb zwischen
1 : 99 und 99: 1, vorzugsweise zwischen 1 : 9 und 9: 1, liegen.