DE1030385B - Vorrichtung zur Beschraenkung einer mehr als eine volle Umdrehung betragenden Wellendrehung durch Anschlaege - Google Patents

Description

Bei Steuerungen und Regeleinrichtungen wie z. B. bei Schaltgetrieben ist es in manchen Fällen notwendig, einen Gesamtdrehwinkel des Steuer-, Regel- oder Schaltgliedes über eine volle Umdrehung hinaus zu benutzen, bevor die Steuerwelle in einer Endstellung gegen einen festen Anschlag stößt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn —· wie z. B. bei Schaltgetrieben. — bei mehreren Zwischenstellungen nach je einer vollen Umdrehung eine Stufenstellung vorgesehen ist.

In diesen Fällen war es bisher üblich, ein Übersetzungsgetriebe vorzusehen, dessen letztes mit dem Anschlag versehenes Rad nur eine oder auch nicht ganz eine volle Umdrehung ausführt. In anderen Fällen, ist bereits vorgeschlagen worden, zur Festlegung der Grenzen der Steuerbewegung solcher Wellen eine Spindel mit Wandermutter zu benutzen.

Diese bisher bekanntgewordenen Vorrichtungen haben aber den Nachteil eines verhältnismäßig großen Raumbedarfes und verwickelten Aufbaues, denn auch bei einer Spindel mit Wandermutter ist es notwendig, die Ganghöhe nicht zu flach zu wählen, um ein Klemmen, der Wandermutter am Endanschlag zu vermeiden. Sobald aber die Ganghöhe der Spindel eine gewisse Steilheit überschreitet, wird auch hier die Vorrichtung in vielen Fällen für den verfügbaren Raum zu lang werden.

Um diese Nachteile zu vermeiden, ist nach der Erfindung auf der zu drehenden Welle außer einem fest mit ihr verbundenen Schlepphebel (Mitnehmer) eine Mehrzahl lose auf der Welle drehbarer Schlepphebel oder Schleppscheiben aufgereiht und so miteinander verbunden, daß zwei benachbarte Schlepphebel oder Schleppscheibe«, einander zugeordnete Anschläge tragen. Diese Anschläge gestatten, die gegenseitige Drehbewegung der Schlepphebel bzw. Schleppscheiben um einen vorgegebenen Winkel, der geringer ist als eine volle Umdrehung. Dabei soll die Drehung des letzten Schlepphebels bzw. der letzten Schleppscheibe in beiden Drehrichtungen durch einen, vorzugsweise den gleichen festen Endanschlag begrenzt sein. Die Aufreihung der Schlepphebel oder Schleppscheiben kann je nach dem verfügbaren Raum entweder in axialer Richtung oder konzentrisch oder aber sowohl axial als auch konzentrisch erfolgen, wobei aber die axiale Anordnung den Vorteil hat, daß alle Schlepphebel gleichgestaltet sein können.

Ein. Ausführungsbeispiel hierfür ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar zeigt

Abb. 1 eine Ansicht in Wellenrichtung nach dem Schnitt A-A der Abb. 2,

Abb. 2 eine Ansicht quer dazu.

Mit der an den Stellen 2 und 3 gelagerten Steuerv.-elle 1 ist ein Mitnehmer 4 starr verbunden. Ein, an Vorrichtung zur Beschränkung

einer mehr als eine volle Umdrehung

betragenden Wellendrehung

durch Anschläge

Anmelder:

Brown, Boveri & Cie. Aktiengesellschaft, Mannheim-Käfertal, Boveristr. 22

Robert Schönfeld, Ilvesheim bei Mannheim,
ist als Erfinder genannt worden

diesem vorgesehener Anschlag 7 legt sich nach einem gewissen Drehwinkel der Steuerwelle gegen den lose auf der Steuerwelle 1 drehbaren Schlepphebel 5, dessen Anschlag 8 viederum legt sich nach einem gewissen Drehwinkel an den ebenfalls losen Schlepphebel 6 usw. Die Zahl der Schlepphebel kann beliebig sein. Der letzte Schlepphebel, im dargestellten Beispiel der Schlepphebel 6, kann, nach Beendigung der Drehbewegung mit seinem Anschlag 9 gegen einen Festanschlag 10 anstoßen. Hieraus ergibt sich ohne weiteres, daß die Steuerwelle 1 jeweils mehrere Umdrehungen vor- oder rückwärts bewegt werden kann, ehe der Anschlag 7 des Mitnehmers 4 über sämtliche Zwischenschlepphebel schließlich gegen den Festanschlag 10 kraftschlüssig in der einen oder in der anderen Richtung zur Anlage kommt. Abb. 1 zeigt eine der Endstellungen bei Drehung der Steuerwelle 1 in Richtung des eingezeichneten Pfeiles.

Der Festanschlag 10 braucht nicht unbedingt fest im Raum angeordnet zu sein. Er kann z. B. mit einer zweiten Welle verbunden werden, die erst nach einer bestimmten Winkeldrehung der ersten Steuerwelle mitgenommen werden soll. Es kann dadurch eine verzögerte Schaltbewegung eingeleitet werden,. Ferner können mehrere solcher Steuerwellen oder Schaltanordnungen gestaffelt miteinander in, Eingriff gebracht werden. Ferner ist es möglich, durch federnde Zusatzglieder oder Zusatzanschläge über vorgegebene · Winkelwege eine kraftschlüssige Mitnahme von, Teilanordnungen der Steuer- oder Schalteinrichtung vor- oder rückwärts erfolgen zu lassen. Auch können durch Reibungskupplungen solche Teilanordnungen bis zur kraftschlüssigen Mitnahme durch andere Steuerglieder

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der beschriebenen. Art in einer vorgegebenen Lage festgehalten werden.

Die Zahl der Schlepphebel richtet sich nach der Größe der notwendigen Winkelbewegung. Ein besonderer Vorteil der Vorrichtung nach der Erfindung besteht neben der Klemmfreiheit darin, daß die Endstellungen, und gegebenenfalls auch die Zwischenstellungen genau fixiert sind und sich nicht ändern können, beispielsweise im Gegensatz zu den bisherigen Anordnungen, mit Wandermuttern.

Sollte die Raumbeschränkung es erforderlich machen, so ist es möglich, die Schlepphebel durch konzentrische Ringe zu ersetzen, bei denen alsdann zur gegenseitigen Mitnahme radial gerichtete Fortsätze in sinngemäß gleicher Weise vorgesehen sind wie die Anschläge bei den Schlepphebeln.

Als Anwendungsgebiet für den Erfindungsgegenstand ist in erster Linie der Antrieb von Fahr- und Bremsschaltern für elektrische Triebfahrzeuge gedacht, aber es können die Steuerung von Schiffsrudern oder der Höhen-, Tiefen- und Seitensteuer von Flugzeugen oder die Betätigung von Kommandogeräten od. dgl. in Betracht kommen.

Claims (8)

PATENTANSPRÜCHE: 25

1. Vorrichtung zur Beschränkung einer mehr als eine volle Umdrehung betragenden Wellendrehung durch Anschläge, dadurch gekennzeichnet, daß auf der zu drehenden Welle außer einem fest mit ihr verbundenen Schlepphebel (Mitnehmer) eine Mehrzahl lose auf der Welle drehbarer Schlepphebel oder Schleppscheiben, aufgereiht und so· miteinander verbunden ist, daß zwei benachbarte Schlepphebel oder Schleppscheiben einander zugeordnete Anschläge tragen, die ihre gegenseitige Drehbewegung um einen vorgegebenen Winkel gestatten, der geringer ist als eine volle Umdrehung, und daß die Drehung des letzten Schlepphebels bzw. der letzten Schleppscheibe in beiden Drehrichtungen durch einen, vorzugsweise den gleichen festen Endanschlag begrenzt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlepphebel axial nebeneinander auf der zu drehenden Welle aufgereiht und von möglichst gleicher Form sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlepphebel als konzentrische Ringe ausgebildet sind, die gegeneinander innerhalb gegebener Winkel lose drehbar sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig axial nebeneinander angeordnete Schlepphebel und konzentrische Schleppringe vorgesehen sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Endanschlag mit dem Haltegestell für die Vorrichtung fest verbunden ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Endanschlag selbst nachgiebig drehbar gelagert und mit einer zweiten Vorrichtung, z. B. mit einer nach einer bestimmten Drehung der ersten Welle zu betätigenden zweiten Welle, verbunden ist.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Vielzahl von nacheinander in Tätigkeit zu setzenden drehbaren Vorrichtungen oder Wellen diese Vorrichtungen oder Wellen mit den entsprechenden Schlepphebeln verbunden sind.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Anschläge, Federn oder Reibungskupplungen vorgesehen sind, die die einzelnen drehbaren Vorrichtungen bei Vor- oder Rückwärtsgang innerhalb vorgegebener Winkelbewegungen kraftschlüssig mit der Hauptwelle verbinden bzw. in vorgegebenen Ruhelagen festhalten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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