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Stand der
Technik
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Die Erfindung geht von einem Verfahren
und von einer Vorrichtung zum Betrieb einer Brennkraftmaschine nach
der Gattung der unabhängigen
Ansprüche
aus.
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Es sind bereits Verfahren zum Betrieb
einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Fahrzeugs mit einem
Verbrennungsmotor, bekannt.
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Ferner ist eine Turboaufladung eines
Verbrennungsmotors als effektive Maßnahme zur Leistungssteigerung
und zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs bekannt.
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Vorteile der
Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Betrieb einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben
demgegenüber
den Vorteil, dass bei einem Auslaufen des Verbrennungsmotors mindestens
ein erster Zylinder identifiziert wird, der in einer Kompressionsphase
oder in einer Arbeitsphase zum Stehen kommen wird, dass eine Füllung des
mindestens einen ersten Zylinders auf einen vorgegebenen Wert eingestellt
wird, dass für
einen Zeitpunkt kurz vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors,
zu dem ein komprimierender Zylinder nicht mehr über einen Kompressionshügel gebracht
werden kann, mindestens ein zweiter Zylinder ausgewählt wird,
dessen Einlass- oder Auslassventil dann geöffnet ist, und dass die Füllung des
mindestens einen zweiten Zylinders so eingestellt wird, dass einer der
Zylinder in einer Arbeitsphase etwa einen ersten vorgegebenen Kurbelwinkel
nach einem oberen Zündtotpunkt
zum Stillstand kommt. Auf diese Weise kann der Zylinder in der Arbeitsphase
bei geeignetem ersten vorgegebenen Kurbelwinkel nach dem oberen Zündtotpunkt
für einen
Direktstart durch Einspritzung bei stehendem Verbrennungsmotor und
Zündung nach
erfolgter Gemischbildung verwendet werden. Der Motorhochlauf erfolgt
dann ohne Betätigung
eines Anlassers. Auf diese Weise kann das Start- und Hochlaufverhalten
bei einem Direktstart des Verbrennungsmotors unterstützt werden.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens möglich.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
der mindestens eine erste Zylinder abhängig von einer Drehzahl des
Verbrennungsmotors, der Zylinderfüllung und einer Öltemperatur
ermittelt wird. Auf diese Weise lässt sich der mindestens eine
erste Zylinder besonders zuverlässig
identifizieren.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
der vorgegebene Wert für
die Füllung
des mindestens einen ersten Zylinders so eingestellt wird, dass
der Zylinder, der in der Arbeitsphase zum Stillstand kommt, etwa
einen zweiten vorgegebenen Kurbelwinkel nach dem oberen Zündtotpunkt
zum Stillstand kommt. Auf diese Weise kann eine definierte Ausgangsposition geschaffen
werden, aus der heraus der Zylinder, der in der Arbeitsphase zum
Stillstand kommt, durch die Füllung
des mindestens einen zweiten Zylinders letztlich etwa den ersten
vorgegebenen Kurbelwinkel nach dem oberen Zündtotpunkt zum Stillstand kommt.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
wenn die Füllung
des mindestens einen zweiten Zylinders durch einen Verdichter auf
einer Saugseite des Verbrennungsmotors oder in einer Sekundärluftleitung
eingestellt wird. Auf diese Weise kann ein bereits vorhandener Verdichter
dazu mitbenutzt werden, den Zylinder, der in der Arbeitsphase zum
Stillstand kommt, für den
vereinfachten Direktstart ohne Betätigung des Anlassers vorzubereiten.
Durch Verwendung des Verdichters lassen sich außerdem im Vergleich zum Umgebungsdruck
höhere
Drücke
im Saugrohr realisieren und damit die erforderliche Füllung für die Erreichung
des zweiten vorgegebenen Kurbelwinkels nach dem oberen Zündtotpunkt
für den
Zylinder, der in der Arbeitsphase zum Stillstand kommt, sicher erreichen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
der Verdichter elektrisch betrieben wird. Auf diese Weise lässt sich
die erforderliche Füllung
für den
mindestens einen zweiten Zylinder unabhängig vom Betriebszustand des
Verbrennungsmotors und damit beispielsweise unabhängig vom
Abgasmassenstrom sicher einstellen.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
wenn der Verdichter in Abhängigkeit
der Differenz zwischen dem ersten vorgegebenen Kurbelwinkel und
dem zweiten vorgegebenen Kurbelwinkel derart angesteuert wird, dass
der Kolben des Zylinders in der Arbeitsphase vor seinem Stillstand
vom zweiten vorgegebenen Kurbelwinkel zum ersten vorgegebenen Kurbelwinkel nach
dem oberen Zündtotpunkt
bewegt wird. Auf diese Weise lässt
sich der Verdichter zur Einstellung der erforderlichen Füllung für den mindestens
einen zweiten Zylinder definiert ansteuern.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
dem Verdichter in Abhängigkeit
der Differenz ein einzustellender Ladedruck vorgegeben wird. Auf
diese Weise lässt
sich die Ansteuerung des Verdichters besonders einfach über eine
Ladedruckregelung realisieren, die einen im Saugrohr angeordneten,
bereits vorhandenen Ladedrucksensor benutzen kann und daher keinen
zusätzlichen
Hardwareaufwand erfordert.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
wenn die Füllung
des mindestens einen ersten Zylinders mittels eines Verdichters,
einer Drosselklappe und/oder einer verstellbaren Nockenwelle eingestellt
wird. Auf diese Weise lässt
sich die Füllung
des mindestens einen ersten Zylinders besonders einfach und flexibel und
in einem großen
Wertebereich einstellen. Somit lassen sich nahezu beliebige Füllungswerte
für den mindestens
einen ersten Zylinder realisieren.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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Es zeigen
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1 eine
schematische Ansicht einer Brennkraftmaschine,
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2a)
einen ersten Zylinder der Brennkraftmaschine,
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2b)
einen zweiten Zylinder der Brennkraftmaschine,
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2c)
einen dritten Zylinder der Brennkraftmaschine,
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2d)
einen vierten Zylinder der Brennkraftmaschine,
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3a)
ein Feder-Dämpfer-Modell
für den ersten
Zylinder,
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3b)
ein Feder-Dämpfer-Modell
für den zweiten
Zylinder,
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3c)
ein Feder-Dämpfer-Modell
für den dritten
Zylinder,
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3d)
ein Feder-Dämpfer-Modell
für den vierten
Zylinder,
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4 einen
Ablaufplan für
einen ersten beispielhaften Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
und
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5 einen
Ablaufplan für
einen zweiten beispielhaften Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 kennzeichnet
1 eine Brennkraftmaschine, die einen Verbrennungsmotor 5 umfasst.
Der Verbrennungsmotor 5 kann mehrere Zylinder umfassen,
von denen einer in 1 beispielhaft
dargestellt und durch das Bezugszeichen 90 gekennzeichnet
ist. Einem Brennraum 110 des Zylinders 90 wird über ein Einlassventil 30 Frischluft
von einem Saugrohr 95 zugeführt. Als Saugrohr wird dabei
der Teil einer Luftzufuhr 115 bezeichnet, der sich zwischen
einer Drosselklappe 55 und dem Einlassventil 30 befindet.
Die Strömungsrichtung
der zugeführten
Frischluft ist in 1 durch
einen Pfeil in der Luftzufuhr 115 gekennzeichnet. In Strömungsrichtung
vor der Drosselklappe 55 ist in der Luftzufuhr 115 gemäß dem Beispiel nach 1 ein Verdichter 40 angeordnet.
Der Verdichter 40 kann beispielsweise ein ausschließlich elektrisch
betriebener Verdichter sein oder der Verdichter eines Abgasturboladers
oder eines Kompressors, der über
einen zusätzlichen
elektrischen Antrieb verfügt.
Im Folgenden soll beispielhaft davon ausgegangen werden, dass der
Verdichter 40 ein ausschließlich elektrisch betriebener
Verdichter ist. Dem kann zusätzlich
in Reihe der Verdichter eines Abgasturboladers oder eines Kompressors
geschaltet sein.
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Der Verdichter 40 kann mittels
eines in 1 nicht dargestellten
Bypasses mit einem Bypassventil umgangen werden. Je nach einzustellendem
Ladedruck und damit je nach einzustellendem Betriebspunkt des Verdichters 40 kann
dabei der Öffnungsgrad
des Bypassventils von einer Motorsteuerung 70 angesteuert
werden. Alternativ kann die Motorsteuerung 70 eine Drehzahl
des Verdichters 40 zur Einstellung des gewünschten
Ladedrucks einstellen. Im Falle eines Abgasturboladers kann der
Bypass auch in einem Abgasstrang 100 der Brennkraftmaschine 1 zur
Umgehung einer Turbine des Abgasturboladers angeordnet und mit einem
Waste-Gate in dem Fachmann bekannter Weise zur Steuerung des Ladedrucks
versehen sein.
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Im Saugrohr 95 ist gemäß 1 vor der Drosselklappe 55 in
Strömungsrichtung
ein Ladedrucksensor 75 angeordnet, der den Ladedruck misst
und an die Motorsteuerung 70 weiterleitet. Über ein
Einspritzventil 80 wird Kraftstoff direkt in den Brennraum 110 des
Zylinders 90 eingespritzt. Das sich im Brennraum 110 bildende
Luft-/Kraftstoff-Gemisch wird von einer Zündkerze 85 gezündet. In
dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist somit der Verbrennungsmotor 5 ein Otto-Motor mit Benzindirekteinspritzung
und kann beispielsweise zum Antrieb eines Fahrzeugs verwendet werden.
Durch die Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches im Brennraum 110 wird
ein Kolben 50 des Zylinders 90 angetrieben, der
seinerseits in dem Fachmann bekannter Weise eine Kurbelwelle antreibt. Über einen Drehzahlsensor 65 wird
dabei eine Drehzahl des Verbrennungsmotors 5 erfasst und
an die Motorsteuerung 70 weitergeleitet. Das verbrannte
Abgas wird über
ein Auslassventil 35 in einen Abgasstrang 100 ausgestoßen und
dort gegebenenfalls einer Abgasnachbehandlung unterzogen. Dem Abgasstrang 100 kann,
wie in 1 dargestellt,
eine Sekundärluftleitung 105 zugeführt sein.
Die Sekundärluftleitung dient
dazu, Frischluft in den Abgasstrang 100 zu leiten, um eine
Nachverbrennung von nicht verbranntem Kraftstoff im Abgasstrang 100 zu
ermöglichen und
dadurch eine in 1 nicht
dargestellte Abgasnachbehandlungsvorrichtung, beispielsweise einen Katalysator
in der Startphase des Verbrennungsmotors 5 aufzuheizen.
Die Sekundärluft
wird dabei über einen
zweiten Verdichter 45 in der Sekundärluftleitung 105 verdichtet.
Auch der zweite Verdichter 145 kann elektrisch betrieben
sein und beispielsweise in Form einer Sekundärluftpumpe ausgebildet sein.
Der zweite Verdichter 45 kann aber alternativ auch der Verdichter
eines Sekundärluftladers
sein, dessen Turbine in der Luftzufuhr 115 angeordnet ist.
Dies ist in 1 der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt. Handelt es sich bei dem zweiten Verdichter 45 um den
Verdichter eines Sekundärluftladers,
so kann dieser ebenfalls zusätzlich elektrisch
angetrieben werden. Im Folgenden soll beispielhaft jedoch angenommen
werden, dass der zweite Verdichter 45 ausschließlich elektrisch
betrieben wird, beispielsweise als Sekundärluftpumpe ausgebildet ist.
Zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist nur der erste Verdichter 40 oder nur der zweite Verdichter 45 erforderlich.
Dennoch können
auch beide Verdichter 40, 45 zur Realisierung
der Erfindung verwendet werden. Das Einlassventil 30 und
das Auslassventil 35 können
in dem Fachmann bekannter Weise durch eine Nockenwelle betätigt werden.
Die Stellung der Nockenwelle kann durch einen Nockenwellensensor 60 erfasst
und an die Motorsteuerung 70 weitergeleitet werden. In 1 ist der Übersichtlichkeit
halber die Nockenwelle nicht dargestellt. Alternativ können das Einlassventil 30 und
das Auslassventil 35 auch variabel von der Motorsteuerung 70 angesteuert
werden, wie in 1 dargestellt.
Dies ist beispielsweise im Rahmen einer voll variablen elektrohydraulischen Ventilsteuerung
in dem Fachmann bekannter Weise möglich.
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Die Strömungsrichtung des Abgases im
Abgasstrang 100 ist ebenfalls durch einen Pfeil gekennzeichnet.
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Die Motorsteuerung 70 steuert
ferner das Einspritzventil 80 zur Einstellung eines geeigneten Einspritzzeitpunktes
und einer geeigneten Einspritzdauer an. Die Motorsteuerung 70 steuert
ferner die Zündkerze 85 zur
Einstellung eines geeigneten Zündzeitpunktes
an. Die Motorsteuerung 70 steuert ferner die Stellung der
Drosselklappe 55 an. Die Motorsteuerung 70 steuert
ferner den ersten Verdichter 40 zur Einstellung eines vorgegebenen
Ladedrucks an. Die Motorsteuerung 70 steuert ferner den
zweiten Verdichter 45 zur Einstellung eines vorgegebenen Ladedruckes
in der Sekundärluftleitung 105 an.
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Im Folgenden wird beispielhaft angenommen,
dass der Verbrennungsmotor 5 ein 4-Zylinder-Motor ist. In 2a) bis 2d)
sind die vier Zylinder in einer Zündfolge dargestellt. Dabei
kennzeichnen in 2a)
bis 2d) gleiche Bezugszeichen
gleiche Elemente wie in 1.
In 2a)ist ein erster
Zylinder 10 im Kompressionshub dargestellt. Sein Einlassventil 30 und
sein Auslassventil 35 sind geschlossen. In 2b) ist ein zweiter Zylinder 15 dargestellt,
der sich in einem Saugtakt befindet und dessen Einlassventil 30 offen
ist, wohingegen sein Auslassventil 35 geschlossen ist.
In 2c) ist ein dritter
Zylinder 20 dargestellt, der sich im Ausschiebetakt befindet,
und dessen Einlassventil 30 geschlossen ist, während sein
Auslassventil 35 geöffnet
ist. In 2d) ist ein vierter
Zylinder 25 in einem Arbeitstakt dargestellt, dessen Einlassventil 30 und
dessen Auslassventil 35 beide geschlossen sind.
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Das Auslaufen des Verbrennungsmotors 5 ist
dadurch gekennzeichnet, dass die in der bewegten Masse gespeicherte
Energie nicht mehr ausreicht, den ersten Zylinder 10, der
sich gerade im Kompressionshub befindet, über den Kompressionshügel zu bringen.
Die bewegte Masse wird dabei insbesondere durch die Kolben 50 der
vier Zylinder 10, 15, 20, 25,
die Kurbelwelle, die Pleuel, das Schwungrad, u.s.w. gebildet. Durch
eine vereinfachte Betrachtung lassen sich die vier Zylinder gemäß den 2a) bis 2d) durch ein Feder-Dämpfungs-System gemäß den 3a) bis 3d) darstellen. Dabei lassen sich die Zylinder,
bei denen sowohl das Einlassventil 30, als auch das Auslassventil 35 geschlossen
sind, durch eine Feder und eine Reibung darstellen. Diejenigen Zylinder,
bei denen das Einlassventil 30 oder das Auslassventil 35 geöffnet ist,
lassen sich durch eine resultierende Kraft auf den jeweiligen Kolben 50 und ebenfalls
eine Reibung darstellen. So stellt der erste Zylinder 10 gemäß 3a) ein Feder-Dämpfer-System mit einer ersten
Feder 120 und einer ersten Reibung 125 dar und
weist somit eine erste Federkonstante auf. Der zweite Zylinder 15 gemäß 3b) weist eine erste resultierende
Kraft Fzy12 und eine zweite Reibung 130 auf. Der dritte
Zylinder 20 gemäß 3c) weist eine zweite resultierende
Kraft Fzy13 und eine dritte Reibung 135 auf. Der vierte
Zylinder 25 gemäß 3d) weist eine zweite Feder 140 mit einer
zweiten Federkonstanten und eine vierte Reibung 145 auf.
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Das in 3 abgebildete
schwingfähige System
der vier Zylinder 10, 15, 20, 25 wird
nun beim Auslaufen des Verbrennungsmotors 5 in Abhängigkeit
der beiden Federkonstanten sowie der beiden resultierenden Kräfte Fzy12,
Fzy13, sowie der vier Reibungen in einem Umkehrpunkt stehen bleiben.
Von den dargestellten Größen lassen
sich die Reibungen 125, 130, 135, 145,
die die Dämpfung
des Systems repräsentieren,
nur bedingt beeinflussen. Die Federkonstanten lassen sich durch
die Luftmenge in den zugeordneten Zylindern 10, 25 beeinflussen.
Diese kann durch entsprechendes Stellen der Nockenwelle bzw. durch
entsprechende Ansteuerung des Einlassventils 30 und des
Auslassventils 35, durch geeignete Ansteuerung der Drosselklappe 55 und/oder
durch geeignete Ansteuerung des ersten Verdichters 40 und/oder
des zweiten Verdichters 45 beim Auslaufen des Verbrennungsmotors 5,
einstellen.
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Die resultierenden Kräfte Fzy12,
Fzy13 lassen sich durch einen gezielten Druckaufbau im Saugrohr 95 und/oder
im Abgasstrang 100 beeinflussen. Im Saugrohr 95 kann
der dort wirkende Druck mittels des ersten Verdichters 40 und
gegebenenfalls weiterer in Reihe geschalteter Verdichter in der
Luftzufuhr 115 erhöht
werden. Im Abgasstrang 100 kann der dort wirkende Druck
mittels des zweiten Verdichters 45 erhöht werden. Durch eine gezielte,
definierte Ansteuerung des ersten Verdichters 40 und/oder
des zweiten Verdichters 45 kann nun das in 3a) bis 3d)
beschriebene Feder-Dämpfer-System
bezüglich der
Auslaufposition der einzelnen Zylinder 10, 15, 20, 25 derart
beeinflusst werden, dass ein Direktstart ohne Anlasser möglich ist.
Ein solcher Direktstart ist nur erfolgreich, wenn die Kurbelwelle
eines der Zylinder 10, 15, 20, 25 nach
dem Auslaufen des Verbrennungsmotors 5 in einer günstigen
Position steht. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn nach dem
Auslaufen des Verbrennungsmotors 5 der vierte Zylinder 25 in
der Arbeitsphase eine Stellung des Kolbens 50 aufweist,
die um etwa 100° bis
110° Kurbelwinkel nach
dem oberen Zündtotpunkt
steht. In diesen vierten Zylinder 25 erfolgt dann zum Startzeitpunkt
die Einspritzung bei stehendem Verbrennungsmotor 5. Nach
erfolgter Luft-/Kraftstoff-Gemisch-Bildung im Brennraum 110 erfolgt
dann die Zündung.
Der Motorhochlauf geschieht dann ohne Betätigung eines Anlassers.
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Da bei einem herkömmlichen Auslaufen des Verbrennungsmotors 5 der
vierte Zylinder 25 in der Arbeitsphase nicht immer eine
solch günstige
Position seines Kolbens 50 erreicht, wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
das Einstellen einer solch günstigen
Position sicher gestellt. Dabei werden zunächst die beiden Federkonstanten
des ersten Zylinders 10 und des vierten Zylinders 25 geeignet
eingestellt, um den Stillstand des gemäß den 3a) bis 3d)
dargestellten Feder-Dämpfer-Systems
an einem gewünschten Umkehrpunkt
zu erreichen. Dabei kompensieren sich der erste Zylinder 10 und
der vierte Zylinder 25 beim Auslaufen des Verbrennungsmotors 5,
weil sie etwa die gleiche Füllung
aufweisen. Auf diese Weise weisen sie auch etwa die gleiche Federkonstante
auf. Im Folgenden werden beispielhaft zwei solche Umkehrpunkte beschrieben.
Ein erster Umkehrpunkt ist dadurch gekennzeichnet, dass der vierte
Zylinder 25 ohne zusätzlichen
Druckaufbau im Saugrohr 95 und/oder im Abgasstrang 100 etwa
bei einem ersten vorgegebenen Kurbelwinkel von 90° nach dem
oberen Zündtotpunkt
zum Stillstand kommt. Dies bedeutet für den ersten Zylinder 10 einen
Stillstand bei etwa 90° Kurbelwinkel
vor dem oberen Zündtotpunkt.
Gemäß einem
zweiten Beispiel soll der Umkehrpunkt für den vierten Zylinder 25 für einen
ersten vorgegebenen Kurbelwinkel von 120° nach dem oberen Zündtotpunkt erreicht
werden, was für
den ersten Zylinder 10 einen Kurbelwinkel von 60° vor dem
oberen Zündtotpunkt
bedeutet.
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Im Fall des zweiten Beispiels muss
für den vierten
Zylinder 25 in der Arbeitsphase eine höhere Federkonstante realisiert
werden, als für
den ersten Zylinder 10 in der Kompressionsphase, um den
vierten Zylinder 25 bei einem Kurbelwinkel von 120° nach dem
oberen Zündtotpunkt
zum Stillstand zu bringen und den ersten Zylinder 10 bei
einem Kurbelwinkel von 60° vor
dem oberen Zündtotpunkt.
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Die erforderlichen Federkonstanten
des ersten Zylinders 10 und des vierten Zylinders 25 werden dabei
durch eine entsprechend zugeordnete Zylinderfüllung erreicht. Diese kann
durch entsprechende Stellung der Nockenwelle bzw. bei variabler
oder voll variabler Ventilsteuerung durch direkte Ansteuerung des
Einlassventils 30 und/oder des Auslassventils 35 sowie
zusätzlich
oder alternativ durch geeignete Einstellung der Drosselklappe 55 sowie
zusätzlich
oder alternativ durch geeignete Ansteuerung des ersten Verdichters 40 und/oder
des zweiten Verdichters 45 erzielt werden. Die Einstellung
der Füllung
zur Erzielung der gewünschten
Federkonstanten und damit Umkehrpunkte des ersten Zylinders 10 und
des vierten Zylinders 25 beim Auslaufen des Verbrennungsmotors 5 können dabei
von der Motorsteuerung 70 anhand eines Kennfeldes erfolgen.
Das Kennfeld gibt dabei in Abhängigkeit
des gewünschten
Umkehrpunktes die erforderlichen Stellgrößen zur Ansteuerung der Nockenwelle
bzw. des Einlassventils 30 und/oder des Auslassventils 35,
der Drosselklappe 55 und/oder des ersten Verdichters 40 und/oder
des zweiten Verdichters 45 aus. Das Kennfeld kann dabei auf
einem Prüfstand
appliziert werden. Dabei können auch
die geeigneten Stellgrößen für die Einstellung verschiedener
gewünschter
Umkehrpunkte vorgegeben werden.
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Beim ersten Beispiel, wonach im Umkehrpunkt
der erste vorgegebene Kurbelwinkel für den vierten Zylinder 25 90° nach dem
oberen Zündtotpunkt
beträgt
und wonach für
den ersten Zylinder 10 der Kurbelwinkel 90° vor dem
oberen Zündtotpunkt beträgt, sind
die Federkonstanten des ersten Zylinders 10 und des vierten
Zylinders 25 gleich zu wählen und damit auch deren Füllung. Für das zweite
Beispiel und für
alle Beispiele, bei denen der erste vorgegebene Kurbelwinkel des
vierten Zylinders 25 ungleich 90° nach dem oberen Zündtotpunkt
ist, sind unterschiedliche Federkonstanten für den ersten Zylinder 10 und
den vierten Zylinder 25 zu wählen und damit auch unterschiedliche
Füllungen.
In diesem Fall muss die Einstellung der Füllung für den ersten Zylinder 10 und
den vierten Zylinder 25 zylinderselektiv erfolgen, während sie
beim ersten Beispiel für
den ersten Zylinder 10 und den vierten Zylinder 25 gleich sein
kann. Um die gewünschte
Füllung
des ersten Zylinders 10 und des vierten Zylinders 25 einstellen zu
können,
muss beim Auslaufen des Verbrennungsmotors 5 mindestens
einer der beiden Zylinder 10, 25 identifiziert
werden. Die 2a) bis 2d) zeigen dabei in diesem
Beispiel die Zylinder 10, 15, 20, 25 in
ihrer Zündfolge
im letzten Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5.
Zur Einstellung der gewünschten
Federkonstanten für
den ersten Zylinder 10 und den vierten Zylinder 25 an
dem erreichten Umkehrpunkt im Stillstand des Verbrennungsmotors 5 muss
also beim Auslaufen des Verbrennungsmotors 5 mindestens
einer der Zylinder identifiziert werden, der voraussichtlich in
einer Kompressionsphase oder in einer Arbeitsphase zum Stehen kommen wird,
und dies ist in diesem Beispiel der erste Zylinder 10,
der in der Kompressionsphase zum Stillstand kommen wird, oder der
vierte Zylinder 25, der in der Arbeitsphase zum Stehen
kommen wird. Ist einer der beiden Zylinder 10, 25 identifiziert,
so ergibt sich der andere aus der bekannten Zündfolge. Die Identifikation
des mindestens einen der beiden Zylinder 10, 25 erfolgt
in der Motorsteuerung 70 abhängig von der über den
Kurbelwellensensor 65 ermittelten Drehzahl des Verbrennungsmotors 5,
der aktuellen Zylinderfüllung
der Zylinder 10, 15, 20, 25 und
der Öltemperatur. Die
aktuelle Füllung
ist ein Maß für den jeweils
gerade komprimierenden Zylinder zu überwindenden Kompressionshügel. Die Öltemperatur
ist ein Maß für die Reibung
beim Antrieb der Kurbelwelle. Ist der Motor kalt, so ist das Motoröl vergleichsweise
zäh und die
Reibung hoch. Abhängig
von der Öltemperatur, der
Füllung
und der Motordrehzahl kann somit die Motorsteuerung 70 die
Anzahl der noch verbleibenden Taktzyklen bis zum Stillstand des
Verbrennungsmotors 5 ermitteln und somit detektieren, welcher
der Zylinder beim Stillstand des Verbrennungsmotors 5 der
komprimierende und welcher der Zylinder der Zylinder in der Arbeitsphase
sein wird. Die Einstellung der gewünschten Federkonstanten für den ersten
Zylinder 10 und den vierten Zylinder 25 durch
die entsprechende Zylinderfüllung
kann dann im letzten Taktzyklus erfolgen. Soll dabei die Füllung reduziert werden,
so kann dies allein durch geeignete Einstellung der Drosselklappe 55 und/oder
durch Verstellung, insbesondere elektrische Verstellung der Nockenwelle
und damit des Einlassventils 30 und/oder des Auslassventils 35 erfolgen,
wobei im letzteren Fall die Verwendung einer variablen oder voll
variablen Ventilsteuerung besonders vorteilhaft ist. Soll die Füllung erhöht werden,
so kann dies mit Hilfe des ersten Verdichters 40 erfolgen.
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Somit kann man abhängig von
der Drehzahl des Verbrennungsmotors 5, der aktuellen Zylinderfüllung und
der Öltemperatur
ermitteln, in wie viel Taktzyklen oder Arbeitsspielen die Zylinder 10, 15, 20, 25 des
Verbrennungsmotors 5 beim Auslaufen des Verbrennungsmotors 5 zum
Stillstand kommen wird. Mit Hilfe des Nockenwellensensors 60 kann
dann im Falle der Verwendung einer Nockenwelle für die einzelnen Zylinder 10, 15,
20, 25 zum Öffnen
und Schließen
des Einlassventils 30 und des Auslassventils 35 in
der Motorsteuerung 70 identifiziert werden, in welcher
Taktphase sich die einzelnen Zylinder 10, 15, 20, 25 im
aktuellen Arbeitsspiel befinden. Daraus kann dann die Motorsteuerung 70 eine
Vorhersage treffen, welcher Zylinder beim Stillstand des Verbrennungsmotors
in der Kompressionsphase vorliegen wird und welcher Zylinder in
der Arbeitsphase. Wird statt der Nockenwelle eine voll variable
Ventilsteuerung seitens der Motorsteuerung 70 realisiert,
so ist bereits in der Motorsteuerung 70 bekannt, in welcher Taktphase
sich die einzelnen Zylinder 10, 15, 20, 25 im aktuellen
Arbeitsspiel befinden, so dass in entsprechender Weise eine Vorhersage
der Taktphase der einzelnen Zylinder für den Stillstand des Verbrennungsmotors
möglich
ist. In 1 ist sowohl
die Ansteuerung des Einlassventils 30 und des Auslassventils 35 durch
die Motorsteuerung 70, als auch die Verwendung eines Nockenwellensensors 60 dargestellt. Dabei
ist zu beachten, dass es sich hier um Alternativen handelt. D.h.
im Falle der Verwendung der Nockenwellen und damit des Nockenwellensensors 60 entfällt die
Ansteuerung des Einlassventils 30 und des Auslassventils 35 durch
die Motorsteuerung 70 und im Fall der Ansteuerung des Einlassventils 30 und
des Auslassventils 35 durch die Motorsteuerung 70 entfällt der
Nockenwellensensor 60 und auch die Nockenwellen.
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Die Identifikation des ersten Zylinders 10 und/oder
des vierten Zylinders 25 kann in der beschriebenen Weise
auch erst im letzten Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 erfolgen,
wobei dann gleichzeitig mit der Identifikation auch die Füllung für den jeweiligen
Zylinder entsprechend eingestellt werden muss, um die gewünschte jeweilige
Federkonstante zu erhalten. Um diese Federkonstanten sicher zu erhalten
empfiehlt es sich daher, den ersten Zylinder 10 und/oder
den vierten Zylinder 25 in einem Taktzyklus vor dem letzten
Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 zu
ermitteln.
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Die aktuelle Zylinderfüllung kann
mit Hilfe des Ladedrucksensors 75 erfolgen, der den Ladedruck
erfasst und an die Motorsteuerung 70 weiter leitet. In
dem Fachmann bekannter Weise kann aus einem Saugrohrmodell die Füllung aus
dem ermittelten Ladedruck hergeleitet werden.
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Zusätzlich oder alternativ wäre ein Saugrohrdrucksensor
denkbar der den Saugrohrdruck misst und auf dessen Basis die Füllung im
Zylinder mit dem Saugrohrmodell berechnet wird. Der Saugrohrdrucksensor
wäre in
diesem Fall in Strömungsrichtung nach
der Drosselklappe 55 im Saugrohr 95 zu verbauen.
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Innerhalb eines Taktzyklus der Zylinder 10, 15, 20, 25 lassen
sich die einzelnen Zylinder in ihrer zugeordneten Taktphase im Fall
der Verwendung der Nockenwelle zur Öffnung und Schließung des
Einlassventils 30 und/oder des Auslassventils 35 mit
Hilfe beispielsweise des Nockenwellensensors 60 identifizieren,
der beispielsweise als Absolutwinkelsensor ausgebildet sein kann.
Der Nockenwellenwinkel ermöglicht
eine eindeutige Zuordnung zur jeweiligen Taktphase der einzelnen
Zylinder 10, 15, 20, 25, weil sich
die Nockenwelle mit halber Drehzahl im Vergleich zur Kurbelwelle
dreht und somit nur ein Mal pro Taktzyklus bzw. Arbeitsspiel der
Zylinder 10, 15, 20, 25.
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Erfindungsgemäß ist es nun weiterhin vorgesehen,
dass die Motorsteuerung 70 im letzten Taktzyklus vor dem
Stillstand des Verbrennungsmotors 5 und damit kurz vor
dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 zu einem Zeitpunkt,
zu dem der dann komprimierende Zylinder nicht mehr über den
Kompressionshügel
gebracht werden kann, mindestens einen weiteren Zylinder 15, 20 auswählt, dessen
Einlass- oder Auslassventil 30, 35 gerade geöffnet ist.
Der letzte Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 wird
dabei von der Motorsteuerung in der bereits beschriebenen Weise
abhängig
von der Drehzahl des Verbrennungsmotors 5, der Zylinderfüllung und
der Öltemperatur
ermittelt. Der dann vorliegende Zylinder 15, 20 mit
offenem Einlass- oder
Auslassventil 30, 35 kann dann ebenfalls anhand der Nockenwellenposition
im Fall der Verwendung der Nockenwellen oder im Fall der variablen
oder vollvariablen Ventilsteuerung durch die aktuelle Ansteuerung des
Einlassventils 30 und des Auslassventils 35 für die einzelnen
Zylinder 10, 15, 20, 25 durch
die Motorsteuerung 70 ermittelt werden. Dabei kann die
beschriebene Auswahl des zweiten Zylinders 15 bzw. des
dritten Zylinders 20 auch bereits in einem Taktzyklus beim
Auslaufen des Verbrennungsmotors 5 vorbereitet werden,
der dem letzten Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 vorausgeht. Dort
kann der zweite Zylinder 15 bzw. der dritte Zylinder 20 in
der beschriebenen Weise abhängig
von der Drehzahl des Verbrennungsmotors 5, der Zylinderfüllung und
der Öltemperatur
sowie der Nockenwellenposition bei Verwendung der Nockenwellen bzw.
der von der Motorsteuerung 70 durchgeführten Ansteuerung des jeweiligen
Einlassventils 30 bzw. des jeweiligen Auslassventils 35
im Falle der variablen oder vollvariablen Ventilsteuerung identifiziert
werden.
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Für
den Fall, dass der erste Verdichter 40 vorhanden ist, wird
im letzten Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 der
zweite Zylinder 15 ausgewählt, dessen Einlassventil 30 geöffnet ist.
Ist der zweite Verdichter 45 vorhanden, so wird im letzten
Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 der
dritte Zylinder 20 mit geöffnetem Auslassventil 35 ausgewählt. Sind
beide Verdichter 40, 45 vorhanden, so kann auch
sowohl der zweite Zylinder 15, als auch der dritte Zylinder 20 ausgewählt werden.
Die Auswahl erfolgt, wie beschrieben, entweder im letzten Taktzyklus
vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 oder in einem dem
letzten Taktzyklus vorausgehenden Taktzyklus beim Auslaufen des
Verbrennungsmotors 5. Ganz allgemein erfolgt durch die
Motorsteuerung 70 für
einen Zeitpunkt kurz vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5,
zu dem der dann komprimierende Zylinder nicht mehr über den
Kompressionshügel
gebracht werden kann, die Auswahl mindestens eines Zylinders 15, 20,
dessen Einlass- oder Auslassventil 30, 35 dann geöffnet ist.
Dieser Zeitpunkt liegt also in der letzten Taktphase der Zylinder 10, 15, 20, 25 vor dem
Stillstand des Verbrennungsmotors 5. Der dann komprimierende
Zylinder ist der erste Zylinder 10, der Zylinder, dessen
Einlassventil dann geöffnet
ist, ist der zweite Zylinder 15 und der Zylinder, dessen
Auslassventil 35 dann geöffnet ist, ist der dritte Zylinder 20 gemäß den 2a) bis 2c).
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Auch hier ist es vorteilhaft, den
mindestens einen Zylinder, dessen Einlassventil 30 bzw.
dessen Auslassventil 35 in der letzten Taktphase vor dem Stillstand
des Verbrennungsmotors 5 geöffnet sein wird, bereits vor
der letzten Taktphase beim Auslaufen des Verbrennungsmotors 5 auszuwählen, um
die Füllung
dieses mindestens einen Zylinders 15, 20 für den letzten
Taktzyklus möglichst
genau einstellen zu können.
Die Füllung
des zweiten Zylinders 15 und/oder des dritten Zylinders 20 in
der letzten Taktphase wird dabei erfindungsgemäß so eingestellt, dass der
vierte Zylinder 25 in der Arbeitsphase im letzten Taktzyklus
etwa einen weiteren vorgegebenen Kurbelwinkel nach dem oberen Zündtotpunkt zum
Stillstand kommt. Dieser vorgegebene Kurbelwinkel kann beispielsweise
etwa zwischen 100° und 110° nach dem
oberen Zündtotpunkt
liegen.
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In diesem Fall lässt sich ein anschließender Direktstart
besonders gut durchführen,
wenn nach dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 in den vierten
Zylinder 25 Kraftstoff eingespritzt und das sich bildende
Luft-/Kraftstoff-Gemisch durch die Zündkerze 85 gezündet wird.
Ein Anlasser ist dann nicht erforderlich. Da die Federkonstanten
des ersten Zylinders 10 und des vierten Zylinders 25 für den letzten
Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 und
damit der Umkehrpunkt der beiden Zylinder bekannt ist, ist auch
bekannt, um wie viel Grad Kurbelwinkel die Position des Kolbens 50 des
vierten Zylinders 25 in der letzten Taktphase vor dem Stillstand
des Verbrennungsmotors 5 noch bewegt werden muss, um den
vorgegebenen Kurbelwinkel von in diesem Beispiel etwa 100° bis 110° zu erreichen. Im
beschriebenen ersten Beispiel sind die Federkonstanten so eingestellt,
dass der vierte Zylinder 25 bei etwa 90° Kurbelwinkel nach dem oberen
Zündtotpunkt
zum Stillstand kommt. In diesem Fall muss der Kolben 50 des
vierten Zylinders 25 noch um 10° bis 20° Kurbelwinkel weiter nach unten
bewegt werden, um den vorgegebenen Kurbelwinkel für den Stillstand
des Verbrennungsmotors von etwa 100° bis 110° zu erreichen. Wird für den letzten
Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 der
zweite Zylinder 15 ausgewählt, der sich in der Ansaugphase befindet,
so muss dessen Füllung
entsprechend erhöht
werden, um die gewünschte
Verstellung des vierten Zylinders 25 zu erreichen. Dies
kann durch Aktivierung des ersten Verdichters 40 erfolgen.
Die erforderliche Füllung
kann dabei in einen entsprechenden Ladedruck gemäß dem Saugrohrmodell umgerechnet
werden. Zur Erzielung des erforderlichen Ladedrucks kann dann die
Motorsteuerung 70 den ersten Verdichter 40 mittels
einer Ladedruckregelung zur Einstellung einer geeigneten Verdichtung ansteuern,
um die gewünschte
Füllung
im zweiten Zylinder 15 zu erzielen und den vierten Zylinder 25 dadurch
auf den vorgegebenen Kurbelwinkel von etwa 100° bis 110° nach dem oberen Zündtotpunkt
zu bringen. Der für
die erforderliche Verschiebung des Kolbens 50 des vierten
Zylinders 25 erforderliche Ladedruck kann dabei auf einem
Prüfstand
appliziert und in einem Kennfeld abgelegt werden. Auf diese Weise
wird der erste Verdichter 40 in Abhängigkeit der Differenz zwischen
dem durch die Federkonstanten erzielbaren Kurbelwinkel des vierten
Zylinders 25 beim Stillstand des Verbrennungsmotors 5 und
dem zu erreichenden vorgegebenen Kurbelwinkel von etwa 100° bis 110° in diesem
Beispiel derart angesteuert, dass der Kolben 50 des vierten
Zylinders 25 in der Arbeitsphase vor seinem Stillstand
von dem durch die Federkonstanten bedingten Kurbelwinkel zum vorgegebenen
Kurbelwinkel von in diesem Beispiel 100° bis 110° nach dem oberen Zündtotpunkt bewegt
wird. Somit ist in Abhängigkeit
der Differenz zwischen dem auf Grund der Federkonstanten des ersten
Zylinders 10 und des vierten Zylinders 25 beim Stillstand
des Verbrennungsmotors 5 erreichbaren Kurbelwinkel des
vierten Zylinders 25 nach dem oberen Zündtotpunkt und dem für den vierten
Zylinder 25 beim Stillstand des Verbrennungsmotors 5 einzustellenden
Kurbelwinkel nach dem oberen Zündtotpunkt ein
entsprechender Ladedruck einzustellen, der durch eine geeignete
Regelung von der Motorsteuerung 70 durch entsprechende
Ansteuerung des ersten Verdichters 40 umgesetzt wird. Dabei
stellt die Motorsteuerung 70 zur Einstellung des erforderlichen Ladedrucks
die Drehzahl und/oder einen Öffnungsgrad
eines ggf. vorhandenen Bypassventils des ersten Verdichters 40 entsprechend
ein, da der Ladedruck von der Drehzahl und dem Öffnungsgrad des ggf. vorhandenen
Bypassventils des ersten Verdichters 40 abhängt.
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Für
den Fall des zweiten Beispiels, bei dem der vierte Zylinder 25 auf
Grund der Federkonstanten bei etwa 120° Kurbelwinkel nach dem oberen
Zündtotpunkt
zum Stellen kommt, ist eine Rückführung des
Kolbens um etwa 10° bis
20° erforderlich,
um den vorgegebenen Kurbelwinkel nach dem oberen Zündtotpunkt
von etwa 100° bis
110° zu
erreichen. Ist der zweite Verdichter 45, wie in 1 dargestellt, vorhanden,
so kann dies durch Auswahl des dritten Zylinders 20 mit
geöffnetem
Auslassventil 35 im letzten Taktzyklus vor dem Stillstand
des Verbrennungsmotors 5 und durch entsprechende Ansteuerung
des zweiten Verdichters 45 erfolgen. Auf diese Weise wird
der Kolben 50 des dritten Zylinders 20 nach unten
und der Kolben 50 des vierten Zylinders 25 nach oben
gedrückt,
um den vorgegeben Kurbelwinkel nach dem oberen Zündtotpunkt zu erreichen. Die Einstellung
des erforderlichen Ladedrucks im Abgasstrang 100 durch
den zweiten Verdichter 45 kann ebenfalls mittels einer
Ladedruckregelung durch die Motorsteuerung 70 realisiert
werden, wobei zu diesem Zweck im Abgasstrang 100 in vorteilhafter
Weise noch ein Ladedrucksensor zu verbauen ist, der den Ladedruck
misst und an die Motorsteuerung 70 weiterleitet. In diesem
Fall wird die Füllung
des dritten Zylinders 20 durch Erzeugung des entsprechenden Ladedrucks
in der Sekundärluftleitung 105 und
im Abgasstrang 100 seitens des zweiten Verdichters 45 erhöht, um den
Kolben 50 des vierten Zylinders 25 in die gewünschte Position
zu bringen. Auch hier kann der zum Erzielen der erforderlichen Kurbelwinkeldifferenz
des vierten Zylinders 25 benötigte Ladedruck in der Sekundärluftleitung 105 und
im Abgasstrang 100 auf einem Prüfstand ermittelt und in einem
Kennfeld abgelegt werden, das in der Motorsteuerung 70 gespeichert
ist.
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In 4 ist
ein Ablaufplan für
einen beispielhaften Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten
beschriebenen Beispiel dargestellt. Das Programm wird mit dem Auslaufen
des Verbrennungsmotors 5 gestartet, das beispielsweise in
der Motorsteuerung 70 durch Unterschreiten eines vorgegebenen
zeitlichen Gradienten für
den Drehzahlverlauf detektiert wird, wobei der Drehzahlverlauf der
Motorsteuerung 70 über
den Kurbelwellensensor 65 übermittelt wird. Nach dem Start
des Programms identifiziert die Motorsteuerung 70 bei einem
Programmpunkt 200 den ersten Zylinder 10 und/oder den
vierten Zylinder 25, die beim Stillstand des Verbrennungsmotors 5 in
der Kompressionsphase bzw. in der Arbeitsphase vorliegen werden.
Die Motorsteuerung 70 stellt für diese beiden Zylinder 10, 25 in
der beschriebenen Weise die Füllung
derart ein, dass der erste Zylinder 10 etwa 90° Kurbelwinkel
vor dem oberen Zündtotpunkt
und der vierte Zylinder 25 etwa 90° Kurbelwinkel nach dem oberen
Zündtotpunkt
zum Stehen kommen wird. Anschließend wird zu einem Programmpunkt 205 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 205 identifiziert
die Motorsteuerung 70 in der beschriebenen Weise denjenigen
Zylinder, der im letzten Taktzyklus in der Saugphase sein wird,
also gemäß 2b) den zweiten Zylinder 15.
Anschließend
wird zu einem Programmpunkt 210 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 210 prüft die Motorsteuerung 70 in
Abhängigkeit
der aktuellen Drehzahl des Verbrennungsmotors 5, der aktuellen
Zylinderfüllung und
der aktuellen Öltemperatur,
ob der vorletzte Taktzyklus erreicht wurde. Ist dies der Fall, so
wird zu einem Programmpunkt 215 verzweigt, andernfalls
wird zu Programmpunkt 210 zurückverzweigt.
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Bei Programmpunkt 215 steuert
die Motorsteuerung 70 den ersten Verdichter 40 zur
Einstellung des erforderlichen Ladedrucks an, um den vierten Zylinder
25 im letzten Taktzyklus von seiner Stellung von etwa 90° Kurbelwinkel
nach dem oberen Zündtotpunkt
auf den vorgegebenen Kurbelwinkel von beispielsweise 110° zu bringen.
Anschließend wird
das Programm verlassen und der vierte Zylinder 25 ist für einen
Direktstart ohne Anlasser vorbereitet.
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In 5 ist
ein zweiter Ablaufplan für
die Beschreibung des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt,
der im Falle des zweiten Beispiels zur Anwendung kommen kann. Auch
beim Ablaufplan gemäß 5 wird das Programm gestartet, wenn,
wie in der zu 4 beschriebenen
Weise, die Motorsteuerung 70 ein Einsetzen des Auslaufens des
Verbrennungsmotors 5 erkennt. Nach dem Start des Programms
identifiziert die Motorsteuerung 70 bei einem Programmpunkt 300 analog
zum Programmpunkt 200 bei 4 denjenigen
Zylinder, der im letzten Taktzyklus in der Kompressionsphase sich befinden
wird, sowie denjenigen Zylinder, der sich im letzten Taktzyklus
in der Arbeitsphase befinden wird. Weiterhin stellt die Motorsteuerung 70 in
der beschriebenen Weise die Füllungen
und damit die Federkonstanten des ersten Zylinders 10 und
des vierten Zylinders 25, die im letzten Taktzyklus in
der Kompressionsphase bzw. in der Arbeitsphase vorliegen werden,
derart ein, dass der erste Zylinder 10 bei einem Kurbelwinkel
von etwa 60° vor
dem oberen Zündtotpunkt
zum Stillstand kommen wird und dass der vierte Zylinder 25 bei
einem Kurbelwinkel von etwa 120° nach
dem oberen Zündtotpunkt
zum Stillstand kommen wird. Anschließend wird zu einem Programmpunkt 305 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 305 identifiziert
die Motorsteuerung 70 in der beschriebenen Weise denjenigen
Zylinder, der im letzten Taktzyklus sich in der Ausschubphase befinden
wird, also gemäß 2c) den dritten Zylinder 20.
Anschließend
wird zu einem Programmpunkt 310 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 310 prüft die Motorsteuerung 70,
ob der vorletzte Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 erreicht
wurde. Ist dies der Fall, so wird zu einem Programmpunkt 315 verzweigt,
andernfalls wird zu Programmpunkt 310 zurückverzweigt.
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Bei Programmpunkt 315 aktiviert
die Motorsteuerung 70 den zweiten Verdichter 45 und
steuert ihn derart an, dass die Füllung des dritten Zylinders 20
im letzten Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 derart
erhöht
wird, dass der Kolben 50 des vierten Zylinders 25 von
120° Kurbelwinkel
nach dein oberen Zündtotpunkt
noch bis in diesem Beispiel 110° Kurbelwinkel
nach dem oberen Zündtotpunkt
zurückbewegt
wird, so dass nach dem anschließenden
Ende des Programms der vierte Zylinder 25 für einen
Direktstart ohne Anlasser genutzt werden kann.
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Durch die Erhöhung der Füllung im zweiten Zylinder 15 im
letzten Taktzyklus mittels des ersten Verdichters 40 ergibt
sich die resultierende Kraft Fzy12 gemäß 3b), die erforderlich ist, um den vierten
Zylinder 25 in die gewünschte
Position zu bringen. Im Fall der Erhöhung der Füllung des dritten Zylinders
20 im letzten Taktzyklus durch den zweiten Verdichter 45 ergibt
sich die dritte resultierende Kraft Fzy13, die ebenfalls erforderlich
ist, um den vierten Zylinder 25 in die erforderliche Position
beim Stillstand des Verbrennungsmotors 5 zu bringen.
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Die Erfindung wurde anhand eines 4-Takt-Verbrennungsmotors 5 mit
vier Zylindern beschrieben. Sie lässt sich in entsprechender
Weise auf Verbrennungsmotoren 5 mit einer anderen Anzahl von
Zylindern anwenden, wobei für
den letzten Taktzyklus vor dem Stillstand des Verbrennungsmotors 5 mindestens
ein komprimierender Zylinder, mindestens ein Zylinder in der Arbeitsphase
und mindestens ein Zylinder mit einem geöffneten Einlassventil 30 oder
einem geöffneten
Auslassventil 35 und ein geeigneter Verdichter zur Erzeugung
der nötigen
Füllung
im Zylinder mit dem geöffneten
Einlassventil 30 oder dem geöffneten Auslassventil 35 vorhanden
ist.