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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Autorisierung eines Telematikdienstes
in einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Dabei wird der Telematikdienst realisiert durch
eine Mobilfunkverbindung zwischen einem Telematiksteuergerät im Kraftfahrzeug
und einer außerhalb
des Kraftfahrzeuges angeordneten Telematikzentrale. Das Telematiksteuergerät umfasst
mithin ein Kommunikationsmittel, das zumindest zeitweise drahtlos
mit einem weiteren in der Telematikzentrale angeordneten Kommunikationsmittel
verbindbar ist. Diese Verbindung ermöglicht ein Senden und/oder
Empfangen von Daten durch das Kraftfahrzeug.
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Moderne
Kraftfahrzeuge werden zunehmend mit Telematikdiensten ausgestattet.
Solche Telematikdienste unterstützen
den Fahrer in kritischen Situationen, erhöhen den Fahrkomfort oder vermindern den
Kraftstoffverbrauch und damit die Umweltbelastung. Beispiele sind
eine Notruffunktion, Ferndiagnose oder dynamische Navigation (Zielführung).
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Bevor
der Fahrer solche Telematikdienste im Kraftfahrzeug nutzen kann,
muss einmalig eine Autorisierung durchgeführt werden. Dabei stellt die
Autorisierung eine Prüfung
dar, ob und wenn ja welche Telematikdienste das Kraftfahrzeug bzw.
der Fahrer des Kraftfahrzeuges nutzen kann und/oder darf. Diese
Autorisierung wird beispielsweise von der Telematikzentrale durchgeführt. Bei
der Autorisierung werden insbeson dere das Kraftfahrzeug und/oder
die Mobilfunkverbindung betreffende Daten ausgewertet. Erst nach
erfolgreich abgeschlossener Autorisierung ("Freischaltung") sind die Telematikdienste im Kraftfahrzeug
nutzbar.
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Verfahren
zur Autorisierung sind bereits verschiedentlich bekannt. So legt
die
DE 197 52 970
A1 ein Verfahren zur Autorisierung eines Kommunikationsmittels
in einem Kommunikationsnetz dar. Hierbei stellt das Kommunikationsmittel
eine Verbindung zu einer Steuerstation des Kommunikationsnetzes
her und sendet die für
die Autorisierung des Kommunikationsmittels erforderlichen Informationen.
Somit kann die Autorisierung vollständig vom Kommunikationsmittel
aus durchgeführt
werden. Dafür
ist es jedoch erforderlich, eine entsprechende Verbindung im Kommunikationsnetz
vorzunehmen. Weiterhin müssen
die erforderlichen Informationen dem Kommunikationsmittel erst verfügbar gemacht
werden, bevor es genutzt werden kann.
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Die
DE 198 16 575 offenbart
ein Verfahren zur Autorisierung eines Telematikdienstes in einem Kraftfahrzeug.
Hier wird der Telematikdienst unter Verwendung einer speziellen,
weiterentwickelten SIM-Karte ("Subscriber
Identity Module")
realisiert. Dieser speziellen Karte wird zuerst eine Rufnummer der
Telematikzentrale bereitgestellt. Dann wird vom Nutzer durch eine
Anfrage an die Telematikzentrale, z.B. in Form einer Kurzmitteilung
(SMS, "Skort Message
Service"), eine
Autorisierung initiiert. Mit der Anfrage sendet der Nutzer der Karte
bzw. des zugeordneten Kraftfahrzeuges Informationen an die Telematikzentrale.
Insbesondere wird der Telematikzentrale die Rufnummer der Karte,
d.h. des zugeordneten Kraftfahrzeuges, zugänglich gemacht. Die Telematikzentrale überprüft diese
Informationen und bewirkt anschließend eine Autorisierung wiederum
durch Übertragung
von Daten, z.B. erneut in Form einer Kurzmitteilung. Die von der
Telematikzentrale übertragenen
Daten umfassen insbesondere spezielle elektronische Schlüssel zur
Nutzung des Telematikdienstes. Der Fahrer des Kraftfahrzeug muss
also entweder selbst die Autorisierung i nitiieren oder aber eine
Werkstatt aufsuchen. In jedem Fall ist der Telematikdienst nicht
sofort ab Werk einsatzfähig.
Auch ist es wiederum notwendig, eine entsprechende Verbindung im
Kommunikationsnetz vorzunehmen.
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Weiterhin
ist aus der
DE 100
33 808 A1 bekannt, wie eine nicht freigeschaltete Teilnehmerkarte eines
Telematiksteuergerätes
freigeschaltet wird, wobei dies erst nach Verlassen des Werkes und
damit beim Kunden erfolgt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges
und einfaches Verfahren zur Autorisierung eines Telematikdienstes
in einem Kraftfahrzeug anzugeben, das einen Einsatz des Telematikdienstes
ab Werk erlaubt und ohne den Aufbau einer entsprechenden Verbindung
im Kommunikationsnetz auskommt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen
vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung.
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Der
Hauptgedanke der Erfindung besteht darin, dass der Telematikzentrale
das Kraftfahrzeug kennzeichnende Daten aus einer ersten Datenbank und
die Mobilfunkverbindung kennzeichnende Daten aus einer zweiten Datenbank
verfügbar
gemacht werden, und dass die Telematikzentrale mit den verfügbar gemachten
Daten sodann automatisiert die Autorisierung bewirkt.
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Dieses
Verfahren hat gleich mehrere Vorteile. So verbindet die Telematikzentrale
als Teil der Autorisierung die das Kraftfahrzeug kennzeichnenden Daten
mit den die Mobilfunkverbindung kennzeichnenden Daten. Somit ist
insbesondere die Rufnummer des zugeordneten Kraftfahrzeuges im Mobilfunknetz
erfindungsgemäß nach erfolgreicher
Autorisierung ("Freischaltung") in der Telematikzentrale
bekannt. Auf diese Weise ist der Telematikdienst ab Werk einsetzbar.
Das Kraftfahrzeug muss also nicht erst vor der Auslieferung an den
Kunden in einer Werkstatt autorisiert werden. Dies ist besonders
sinn voll bei fahrzeugbezogenen Telematikdiensten wie z.B. Ferndiagnose.
Das Kraftfahrzeug ist also mit Verlassen des Produktionswerkes komplett,
d.h. inklusive der dem Kraftfahrzeug zugeordneten Telematikdienste.
Zeit- und kostenaufwendige Nacharbeiten beim Händler oder in einer Werkstatt
entfallen.
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Weiterhin
entfällt
der komplexe, teure und fehleranfällige Prozess des erstmaligen
Aufbaus einer entsprechenden Mobilfunkverbindung zwischen Telematiksteuergerät mit einer
Telematikkarte und Telematikzentrale. Durch diesen erstmaligen Austausch
von Daten wird insbesondere der Telematikzentrale die Rufnummer
des Telematiksteuergerätes im
Kraftfahrzeug zugänglich
gemacht und geeignet abgespeichert. Dazu muss das Fahrzeug mindestens
für die
Dauer der Autorisierung empfangsbereit sein. Außerdem entstehen durch die
individuelle Bearbeitung und den Datenaustausch entsprechende Kosten.
Weiterhin sind derartige Initialisierungen von Funkverbindungen
besonders fehleranfällig.
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Ein
weiterer Vorteil liegt in der Sicherheit, die das erfindungsgemäße Verfahren
bietet. Durch die Verwendung geeignet geschützter Datenbanken und -übertragungswege
wird eine besonders manipulationsgeschützte, robuste und zuverlässige Autorisierung
ermöglicht.
Ein zusätzlicher
Vorteil ergibt sich noch für
den Fall, dass auch das Telematiksteuergerät im Kraftfahrzeug entsprechend
manipulationssicher ausgeführt
ist. Dann kann eventuell sogar auf eine Hinterlegung von elektronischen
Schlüsseln
für den
Telematikdienst im Telematiksteuergerät verzichtet werden.
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Weiterhin
ist die Rufnummer des Kraftfahrzeuges, d.h. die Rufnummer des zugehörigen Telematiksteuergerätes, bereits
frühzeitig
in der Telematikzentrale bekannt. Beispielsweise kann die Rufnummer
bereits zu Produktionsbeginn des Kraftfahrzeug in der Telematikzentrale
verfügbar
gemacht werden. Dies ermöglicht
es, in der Telematikzentrale bereits entsprechende Vorbereitungen
zu treffen.
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Erfindungsgemäß ist es
nicht nötig,
eine Rufnummer der Telematikzentrale im Telematiksteuergerät des Kraftfahrzeug
abzuspeichern. Denn die Telematikzentrale 'kennt" ja die Rufnum mer des Telematiksteuergerätes im Kraftfahrzeug
nach der Freischaltung und kann z.B. entsprechend überwachen,
ob diese Rufnummer im Mobilfunknetz eingebucht ist. Für den Fall
der Einbuchung könnte
dann die Telematikzentrale eine entsprechende eigene Rufnummer an
das Telematiksteuergerät
senden. Dieses Vorgehen ist beispielsweise zweckmäßig für den Fall,
dass mehrere Telematikzentralen vorgesehen sind bzw. die Rufnummer
einer Telematikzentrale noch nicht feststeht.
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Erfindungsgemäß können beliebige
Mobilfunknetze vorgesehen sein, beispielsweise ein GSM-Netz ("Global System for
Mobile Communication") – auch in
der Ausprägung
als GPRS ("General Packet
Radio System") – ein UMTS-Netz
("Universal Mobile
Telephone System")
oder ein satellitengestütztes
Netz. Selbstverständlich
ist die Erfindung auch nicht auf die Verwendung nur eines Netzes
beschränkt.
So kann beispielsweise die gleichzeitige oder abwechselnde Verwendung
mehrerer Mobilfunknetze im Telematiksteuergerät vorgesehen sein, entweder
zum Senden und/oder zum Empfangen von Daten. Weiterhin ist eine
Kombination mit anderen Kommunikationsmitteln, z.B. für ein WLAN
("Wide Local Area
Network"), möglich.
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Das
Telematiksteuergerät
selbst kann entweder als eine Einheit ausgebildet sein oder aus
verschiedenen, verteilten Komponenten gebildet sein, wobei diese
Komponenten beispielsweise über
ein lokales Netzwerk (CAN-Bus, "Controlled
Area Network") verbunden
sind.
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Für die Verfügbarmachung
der Daten in der Telematikzentrale aus der ersten und der zweiten
Datenbank sind eine Vielzahl von Möglichkeiten vorgesehen. Beispielhaft
genannt seien hier eine drahtgebundene Verbindung, z.B. in digitaler
Form als ISDN-Verbindung, eine drahtlose Verbindung z.B. über Mobilfunk
oder Satellit, und Richtfunk. Dabei ist die Telematikzentrale nicht
notwendigerweise an einem einzigen Ort vorgesehen. Die Telematikzentrale kann
z.B. als eine Anzahl verteilter Rechner ("Server") ausgebildet sein.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird wenigstens eine Rufnummer
der Telematikzentrale im Telematiksteuergerät abgespeichert. Damit ergibt sich
in idealer Weise ab Werk ein voll funktionsfähiges Kraftfahrzeug.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Telematiksteuergerät eine Teilnehmerkarte zur
Herstellung der Mobilfunkverbindung umfasst. Eine solche Teilnehmerkarte
ist die SIM-Karte ("Subscriber
Identity Module")
eines GSM-Netzes. Solche Teilnehmerkarten erlauben die Trennung
des Telematiksteuergerätes
im Kraftfahrzeug in einen fahrzeug-spezifischen Teil ("Hardware") und einen Massenmarkt-Artikel,
eben die Teilnehmerkarte. Damit werden die Kosten- und Auswahlvorteile
eines Massenmarkt-Artikels vorteilhaft ausgenutzt. Mit jedem Telematiksteuergerät wird also
eine Teilnehmerkarte im Kraftfahrzeug verbaut. Hier kann beispielsweise
vorgesehen sein, die Teilnehmerkarte fest in das Telematiksteuergerät zu integrieren.
Dies ist sicherheitstechnisch vorteilhaft und betont den oder die
Telematikdienste als integrativen Bestandteil des Kraftfahrzeuges.
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Durch
die Verwendung einer Teilnehmerkarte ergibt sich erfindungsspezifisch
ein weiterer Nutzen. Denn die Teilnehmerkarte wird in einfacher
Weise von Lieferanten wie z.B. Betreibern oder Dienstleistern ("Service Provider") von Mobilfunknetzen
angeboten. Durch diese Lieferanten werden auch bequemerweise die
die Mobilfunkverbindung kennzeichnenden Daten bereits vorgehalten.
Somit muss die zur erfindungsgemäßen Autorisierung
des Telematikdienstes benötigte
zweite Datenbank nicht extra aufgebaut werden. Vielmehr kann mühelos auf bereits
existierende Datenbanken zurückgegriffen werden.
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Mit
Vorteil wird vorgeschlagen, dass die von der zweiten Datenbank der
Telematikzentrale verfügbar
gemachten Daten zumindest die Teilnehmerkarten-Identifikationsnummer
und die Rufnummer der vom Telematiksteuergerät umfassten Teilnehmer karte
umfassen. Die Teilnehmerkarten-Identifikationsnummer (ICC-ID, "IC-Card Identification" bzw. IMSI "International Mobile
Subscriber Identity")
wird bei der Herstellung in die Teilnehmerkarte eingespeichert und
ist für
jede Teilnehmerkarte weltweit einmalig. Die Teilnehmerkarten – Identifikationsnummer und
die Rufnummer einer Teilnehmerkarte werden vom Lieferanten zusammen
mit der Teilnehmerkarte bereitgestellt. Damit ist auf besonders
einfache Weise eine eindeutige Identifikation der die Mobilfunkverbindung
kennzeichnenden Merkmale der im Kraftfahrzeug verbauten Teilnehmerkarte
und damit des Kraftfahrzeuges selbst sichergestellt.
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In
jedem Fahrzeugproduktionswerk existiert bereits eine Fahrzeugdokumentationsdatenbank.
In dieser Datenbank werden die produzierten Kraftfahrzeuge betreffende
Daten abgelegt. Beispielsweise wird für jedes Kraftfahrzeug eine
Fahrgestellnummer vergeben und in der Datenbank abgelegt. Diese Fahrgestellnummer
dient zur eindeutigen Identifikation des Kraftfahrzeuges. Eine besonders
einfache Ausführung
sieht deshalb vor, dass die von der ersten Datenbank der Telematikzentrale
verfügbar
gemachten Daten zumindest die das Kraftfahrzeug kennzeichnende Fahrgestellnummer
und die Teilnehmerkarten-Identifikationsnummer
der vom Telematiksteuergerät
umfassten Teilnehmerkarte umfassen. Dazu ist die bereits existierende
Fahrzeugdokumentationsdatenbank für jedes Kraftfahrzeug lediglich
um einen weiteren Eintrag zu erweitern, nämlich der Teilnehmerkarten-Identifikationsnummer
der vom Telematiksteuergerät
umfassten Teilnehmerkarte. Damit ist auf besonders einfache Weise
eine eindeutige Identifikation der das Kraftfahrzeug kennzeichnenden
Merkmale sichergestellt.
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Besonders
vorteilhaft ist die feste Speicherung eines für die Nutzung der Teilnehmerkarte
erforderlichen Zugangscodes (PIN, "Personal Identification Number") im Telematiksteuergerät. Dadurch
ist ein Ausbauen und eine missbräuchliche
Nutzung der Teilnehmerkarte ausgeschlossen.
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Besonders
komfortabel wird der Telematikdienst, wenn er durch eine Bereitstellung
von den jeweiligen Teilnehmer näher
charakterisierenden Daten in der Telematikzentrale personalisiert
wird. Solche Daten, beispielsweise Name, Anschrift und Fahrzeugkennzeichen
des Teilnehmers, erlauben eine individuelle Betreuung eines Teilnehmers
des Telematikdienstes. Diese Daten werden beispielsweise vom Händler bereitgestellt,
der dem Teilnehmer das Fahrzeug mit dem Telematikdienst verkauft.
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Zwei
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung werden nun anhand einer Zeichnung in 1 und 2 näher erläutert.
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1 zeigt
ein Kraftfahrzeug 1 mit einem Telematiksteuergerät 2 umfassend
eine Teilnehmerkarte 3 eines Mobilfunknetzes. Das Kraftfahrzeug 1 wird von
einem Fahrzeugproduktionswerk 10 hergestellt. Ein Lieferant 20 liefert
die Teilnehmerkarte 3 des Mobilfunknetzes zusammen mit
dem für
die Nutzung der Teilnehmerkarte 3 erforderlichen Zugangscode
(PIN, "Personal
Identification Number").
Im Fahrzeugproduktionswerk 10 wird das Telematiksteuergerät 2 in das
Fahrzeug 1 verbaut. Im Fahrzeugproduktionswerk 10 wird
ebenfalls die Teilnehmerkarte 3 in das Telematiksteuergerät 2 verbaut.
Weiterhin wird im Fahrzeugproduktionswerk 10 die Teilnehmerkarte 3 durch
die PIN freigeschaltet, wobei die PIN fest im Telematiksteuergerät 2 gespeichert
wird.
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2 stellt
dar, wie der Lieferant 20 die Teilnehmerkarte 3 des
Mobilfunknetzes zusammen mit dem für die Nutzung der Teilnehmerkarte 3 erforderlichen
Zugangscode (PIN, "Personal
Identification Number")
an einen Lieferanten 22 des Telematiksteuergerätes 2 liefert.
Der Lieferant 22 verbaut die Teilnehmerkarte 3 im
Telematiksteuergerät 2.
Weiterhin schaltet der Lieferant 22 die Teilnehmerkarte 3 durch die
PIN frei, wobei die PIN fest im Telematiksteuergerät 2 gespeichert
wird. Das freigeschaltete Telematiksteuergerät 2 wird vom Lieferanten 22 an
das Fahrzeugproduktionswerk 10 gelie fert. Im Fahrzeugproduktionswerk 10 wird
das freigeschaltete Telematiksteuergerät 2 in das Fahrzeug 1 verbaut.
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Die
weiteren Ausführungen
gelten gleichlautend sowohl für 1 als
auch für 2.
Deshalb wird nachfolgend keine Unterscheidung mehr zwischen 1 und 2 gemacht,
die in den Ausführungen
verwendeten Bezugszeichen sind jeweils in 1 und 2 vorhanden.
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Da
die PIN jeweils fest im Telematiksteuergerät 2 gespeichert wird,
ist ein Ausbauen und eine missbräuchliche
Nutzung der Teilnehmerkarte 3 ausgeschlossen. Auch ist
der Telematikdienst sofort funktionsfähig ("unpersonalisierter Telematikdienst").
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Das
Fahrzeugproduktionswerk 10 und der Lieferant 20 verfügen jeweils über eine
Datenbank 11 bzw. 21. In der Fahrzeugdokumentationsdatenbank 11 werden
neben der das Kraftfahrzeug 1 eindeutig kennzeichnenden
Fahrgestellnummer zusätzlich
die Teilnehmerkarten-Identifikationsnumer der vom Telematiksteuergerät 2 umfassten
Teilnehmerkarte 3 abgelegt. In der Datenbank 21 des
Lieferanten wird zumindest die Teilnehmerkarten-Identifikationsnumer und die Rufnummer
der an das Fahrzeugproduktionswerk 10 gelieferten und dort
in das Telematiksteuergerät 2 umfassten
Teilnehmerkarte 3 abgelegt.
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Bei
Produktionsbeginn wird der im Kraftfahrzeug 1 zu autorisierende
Umfang des Telematikdienstes festgelegt. Dieser Telematikdienst
wird, wenn das Kraftfahrzeug 1 produziert ist, realisiert durch
eine Mobilfunkverbindung zwischen dem Telematiksteuergerät 2 und
einer externen Telematikzentrale 30.
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Anschließend werden
der Telematikzentrale 30 aus der Fahrzeugdokumentationsdatenbank 11 die
das Kraftfahrzeug 1 eindeutig kennzeichnende Fahrgestellnummer,
die Teilnehmerkarten-Identifikationsnumer der im Telematiksteuergerät 2 zu
verbauenden Teilnehmerkarte 3 und Informationen über den Um fang
des im Kraftfahrzeug 1 zu autorisierenden Telematikdienstes über eine
ISDN-Leitung verfügbar gemacht.
Aus der Datenbank 21 des Lieferanten werden die Teilnehmerkarten-Identifikationsnumer
und die Rufnummer der an das Fahrzeugproduktionswerk 10 gelieferten
und dort in das Telematiksteuergerät 2 zu verbauenden
Teilnehmerkarte 3 über
eine ISDN-Leitung
verfügbar
gemacht.
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Der
Händler,
bei dem das Fahrzeug 1 mit dem Telematikdienst verkauft
bzw. verleast wird, stellt der Telematikzentrale den Besitzer des
Fahrzeugs 1 näher
charakterisierende Daten aus einer Datenbank 41 bereit.
Dies Daten, beispielsweise Name, Anschrift und Fahrzeugkennzeichen
des Kunden, werden üblicherweise
bei der Übergabe
des Fahrzeugs 1 an den Kunden vom Händler erhoben. Solche Daten,
die eine individuelle Betreuung eines Teilnehmers des Telematikdienstes
erlauben, sind mithin ohne zusätzlichen
Aufwand bereits verfügbar. Sie
werden von der Datenbank 41 beim Händler über eine ISDN-Leitung zu Telematikzentrale 30 übertragen.
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Durch
die von der Datenbank 41 beim Händler bereitgestellten Daten
entsteht ein besonders komfortabler "personalisierter Telematikdienst". Jedoch ist der
Telematikdienst auch ohne die von der Datenbank 41 bereitgestellten
Daten als "unpersonalisierter
Telematikdienst" voll
funktionsfähig.
Beispielsweise ist ein Telematikdienst "Notruf" als "personalisierter Telematikdienst" mit einer Meldung
in der Form "Herr
Meier in seinem S500 mit dem Kennzeichen S-MB 500 am Ort X hat einen
Notruf ausgelöst" ausgeführt. Als "unpersonalisierter
Telematikdienst" ist
der Notruf mit einer Meldung in der Form "Fahrzeug 5500 am Ort X hat einen Notruf
ausgelöst" ausgeführt. Bei
einem Teilnehmerwechsel, beispielsweise beim Verkauf des Fahrzeuges 1,
werden die von der Datenbank 41 der Telematikzentrale 30 bereitgestellten
Daten gelöscht,
womit wieder ein "unpersonalisierter
Telematikdienst" vorliegt,
bis der Telematikzentrale 30 neue Kundendaten bereitgestellt werden.
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Nach
dem Empfang der verfügbar
gemachten Daten startet in der Telematikzentrale 30 der
automatisierte Autorisierungsprozess. Dabei wird in an sich bekannter
Weise beispielsweise ein Abrechnungskonto für den Telematikdienst eröffnet. Dabei wird
das Abrechnungskonto dem Fahrzeug 1 zugeordnet. Hierdurch
entfallen aufwendige Bonitätsprüfungen,
da der Fahrzeughersteller als solventer Vertragspartner steht. Mit
der Fertigstellung des Kraftfahrzeuges 1 im Fahrzeugproduktionswerk 10 ist
der Telematikdienst also voll funktionsfähig.
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Für den Kunden,
der das Kraftfahrzeug 1 erwirbt, erübrigt sich damit das Abschließen und
bedarfsweise Verlängern
eines Mobilfunkvertrages und eines zusätzlichen Vertrages mit dem
Telematikdiensteanbieter. Er erwirbt das Kraftfahrzeug 1 mit
dem Telematikdienst als voll funktionsfähigem, integralen Bestandteil.
Auch falls der Kunde das Kraftfahrzeug 1 einmal verkauft,
bleibt der Telematikdienst voll einsatzbereit.