DE10255214B4

DE10255214B4 - Sperreinrichtung für einen Wahlhebel und Verfahren zum Sperren eines Wahlhebels

Info

Publication number: DE10255214B4
Application number: DE10255214A
Authority: DE
Inventors: Armin Dipl.-Ing.(FH) Segeler
Original assignee: DaimlerChrysler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2002-11-27
Filing date: 2002-11-27
Publication date: 2006-05-04
Anticipated expiration: 2022-11-28
Also published as: US6991582B2; DE10255214A1; US20040134298A1

Abstract

Sperreinrichtung (1) für einen Wahlhebel (5) eines Kraftfahrzeuggetriebes mit einem schwenkbar an einem Karosserielager (2) angeordneten Sperrglied (3), welches über ein stellbares Sperrelement (4) in einer den Wahlhebel (5) sperrenden Position festsetzbar ist, wobei der Wahlhebel (5) zumindest mittelbar über ein am Sperrglied (3) elastisch gelagertes Sperrteil (3.1) gegen das Karosserielager (2) anlegbar ist, wobei das elastisch gelagerte Sperrteil (3.1) in der Sperrposition des Sperrglieds (3) zwischen mindestens zwei Positionen bewegbar ist, wobei beim Verschwenken des Wahlhebels (5) dieser eine erste Anlage (3.3) des elastisch gelagerten Sperrteils (3.1) berührt und das Sperrteil (3.1) entgegen seiner Rückstellkraft bewegt, wobei eine weitere Schwenkbewegung des Wahlhebels (5) durch einen Formschluss zwischen Wahlhebel (5) und einer am Karosserielager (2) anliegenden zweiten Anlage (3.4) des Sperrteils (3.1) verhindert wird.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Sperreinrichtung für einen Wahlhebel eines Kraftfahrzeuggetriebes mit einem schwenkbar an einem Karosserielager angeordneten Sperrglied, welches über ein stellbares Sperrelement in einer den Wahlhebel sperrenden Position festsetzbar ist, sowie auf ein Verfahren zum Sperren eines Wahlhebels mit dieser Sperreinrichtung.

Aus der DE 101 01 983 A1 ist bereits eine Sperreinrichtung für einen Lichtdrehknopf mit einem schwenkbar an einem Karosserielager angeordneten Sperrglied bekannt. Das Sperrglied ist über ein stellbares Sperrelement in einer den Lichtdrehknopf sperrenden Position festsetzbar. Der Lichtdrehknopf ist mittelbar über eine am Sperrglied mittels einer Druckfeder elastisch gelagerte Anschlagkappe gegen das Karosserielager anlegbar. Die elastisch gelagerte Anschlagkappe ist dabei in zwei Positionen bewegbar, wobei die Druckfeder in der einen Position auf Block geht.

Ferner ist aus der DE 198 18 863 C1 eine Wähleinrichtung für ein automatisches Kraftfahrzeuggetriebe bekannt. Hierbei ist ein Wählelement zum Wählen von Getriebestellungen manuell einstellbar. Eine mit dem Wählelement verbundene Kniehebelanordnung wirkt quer zur Bewegungsrichtung eines Sperrelements, so dass eine manuelle Kraft am Wahlhebelelement nicht oder nur stark reduziert auf das Sperrelement übertragen wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sperreinrichtung für einen Wahlhebel und ein Verfahren zum Sperren eines Wahlhebels derart auszubilden und anzuordnen, dass eine definierte, vom Benutzer erkennbare Maximalkraft auf die Wahlhebelsperre wirkt.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Sperreinrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 6.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Sperreinrichtung sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 angegeben.

Hierdurch wird erreicht, dass die Haltekraft des Sperrelements für das Sperrglied vorbestimmt ist und eine bekannte Maximalkraft, die der elastischen Verformung des Sperrteils entspricht, nicht übersteigt. Das Sperrelement bzw. ein Haftmagnet für das Sperrelement kann somit entsprechend dimensioniert werden. Zudem wird der Bedienperson der gesperrte Zustand des Wahlhebels vermittelt, weil sich der Wahlhebel ein erkennbares Stück verschwenken lässt und dann spürbar gegen das Karosserielager zur Anlage kommt, wobei zudem eine geringe, aber spürbare Rückstellkraft des bewegten Sperrteils spürbar ist.

Gemäß Patentanspruch 2 kann schließlich vorgesehen sein, dass das Schiebeteil in der festgesetzten Position des Sperrglieds mit seiner zweiten Anlage an einer Anlage des Karosserielagers anlegbar ist. Die Anlageflächen sind hierbei mit Bezug zum Anschlagverhalten bzw. Verschleißverhalten entsprechend beleg- bzw. ausbildbar.

Von besonderer Bedeutung ist für die vorliegende Erfindung, dass gemäß Patentanspruch 3 die durch den Wahlhebel auf das Sperrglied wirkende Sperrkraft maximal der Vorspannkraft des elastischen Sperrteils oder des Federelements entspricht. Somit kann das Sperrelement bzw. der Haftmagnet für das Sperrglied effizient dimensioniert werden.

Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung ist es von Vorteil, dass das Sperrglied gemäß Patentanspruch 4 mit einer Zündschlossverriegelung in Wirkverbindung steht und durch das verschwenkte Sperrglied ein Zündschlüssel im Zündschloss gehalten ist.

Gemäß Patentanspruch 5 ist es ferner vorteilhaft, dass die erste Anlage, die zweite Anlage des Sperrteils und/oder die Anlage des Karosserielagers reibvermindernd und/oder anschlagsbeeinflussend belegt sind. Wie vorgehend schon beschrieben, kann somit das Anschlagverhalten sowie der Verschleiß der verschiedenen Anlagen optimal gewählt werden.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in der Ausführungsbeispielbeschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt.

Dabei zeigt:

1 eine Sperreinrichtung mit Sperrglied und Wahlhebel in der Ruhestellung;

2 eine Sperreinrichtung mit Wahlhebel und Sperrglied in der festgesetzten Position;

3 eine Sperreinrichtung mit Wahlhebel und Sperrglied in der verschwenkten Position.

Dem in 1 dargestellten Wahlhebel 5 ist eine Sperreinrichtung 1 zugeordnet. Der Wahlhebel 5 ist über eine Drehachse 5.2 mittelbar mit einem Karosserielager 2 bzw. der Karosserie verbunden. Der Wahlhebel 5 weist zudem eine Wahlhebelnase 5.1 auf, die beim Verschwenken des Wahlhebels 5 gegen die Sperreinrichtung 1 bzw. ein Sperrteil 3.1 zur Anlage kommt. Die Wahlhebelnase 5.1 verläuft hierbei rechtwinklig zu einer Längsachse des Wahlhebels 5.
Die Sperreinrichtung 1 weist ein Sperrglied 3 auf, welches über eine Drehachse 3.5 mittelbar mit einem Karosserielager 2 bzw. der Karosserie schwenkbar verbunden ist. Das Sperrglied 3 ist hierbei L-förmig ausgebildet, wobei ein erster Schenkel 3.6 mit einem Sperrelement 4 in Kontakt steht und ein in etwa senkrecht dazu angeordneter zweiter Schenkel 3.7 ein Sperrteil 3.1 für den Wahlhebel 5 bildet bzw. ein Sperrteil 3.1 aufweist. Zwischen den beiden Schenkeln 3.6, 3.7 ist die Dreh- bzw. Schwenkachse 3.5 angeordnet.
Dem Sperrelement 4 ist ein Haftmagnet 6 zugeordnet, welcher in seinem aktivierten Zustand das Sperrelement 4 in seiner festgesetzten Position gemäß 1 hält. Im deaktivierten Zustand des Haftmagneten 6 kann das Sperrelement 4 entgegen einer geringen Federkraft einer Rückstellfeder 4.1 verkürzt bzw. eingefahren werden.
Das Sperrglied 3 ist über den zweiten Schenkel 3.7 und den ersten Schenkel 3.6 dem Sperrelement 4 zugeordnet, das über einen Haftmagneten 6 in seiner in 1 dargestellten festgesetzten Position gehalten wird. Das Sperrelement 4 verhindert in seiner festgesetzten Position ein Verschwenken des Sperrglieds 3 gemäß 1 gegen den Uhrzeigersinn.
Auf der mit Bezug zur Drehachse 3.5 gegenüberliegend angeordneten Seite des Sperrglieds 3, also am zweiten Schenkel 3.7, weist dieses ein Sperrteil 3.1 auf, das beim Verschwenken des Wahlhebels 5 mit diesem bzw. mit einer Wahlhebelnase 5.1 einen gemeinsamen Anlagepunkt aufweist. Hierbei liegt das Sperrteil 3.1 mit einer ersten Anlage 3.3 an der Wahlhebelnase 5.1 an.
Gemäß 2 wird der Wahlhebel 5 verschwenkt, so dass die Wahlhebelnase 5.1 das Sperrteil 3.1 berührt und dieses entgegen seiner Rückstellkraft aufgrund der elastischen Aufnahme 3.2 an das Karosserielager 2 bewegt. Das Sperrteil 3.1 berührt hierbei mit einer zweiten Anlage 3.4 eine Anlage 2.1 des Karosserielagers.
Die elastische Aufnahme 3.2 des als Schiebeteil ausgebildeten Sperrteils 3.1 ist hierbei zylinderförmig ausgebildet und weist eine Spiralfeder auf, die das Sperrteil 3.1 innerhalb der Zylinderführung vorspannt. Eine weitere Schwenkbewegung des Wahlhebels 5 wird durch den Formschluss zwischen der Wahlhebelnase 5.1 und dem am Karosserielager 2 anliegenden Sperrteil 3.1 verhindert. Die durch das Sperrteil 3.1 auf das Sperrglied 3 wirkende Federkraft des Federelements 3.2 wird von dem Sperrelement 4 in seiner festgesetzten Position aufgenommen. Der über die Federkraft des Federelements 3.2 hinausgehende Krafteintrag wird über die erste Anlage 3.3 des Sperrteils 3.1 und die zweite Anlage 3.4 auf die Anlage 2.1 des Karosserielagers 2 übertragen, so dass die durch das Sperrelement 4 aufzubringende Haltekraft gleich der Federkraft des vorgespannten Federelements 3.2 ist.
Gemäß 3 befindet sich das Sperrglied 3 im verschwenkten Zustand, wobei das Sperrelement 4 seine festgesetzte Stellung verlassen und eine verkürzte bzw. eingefahrene Stellung erreicht hat. Das Sperrteil 3.1 kommt hierbei mit seiner zweiten Anlage 3.4 nicht. mit der Anlage 2.1 des Karosserielagers 2 in Kontakt, so dass das Sperrglied 3 lediglich gegen die Federvorspannkraft der Vorspannfeder 4.1 des Sperrelements 4 verfahren bzw. verstellt werden kann. Der Wahlhebel 5 erreicht hierbei eine maximale verschwenkte Endstellung, in der er in einer Kulisse von einer Parkstellung P in eine andere Betriebsstellung N oder D bewegt werden kann.
Das Sperrglied 3 steht mit einer nicht dargestellten Zündschlüsselverriegelung derart in Wirkverbindung, dass nach Verschwenken des Sperrglieds 3 gemäß 3 der Zündschlüssel im Zündschloss gehalten ist.
Der Wahlhebel 5 wird bei Beginn eines Wählvorgangs gegen das Sperrglied 3 und/oder gegen das Sperrteil 3.1 zur Anlage gebracht. Das Sperrglied 3 wird in seiner ungesperrten, schwenkbaren Position aufgrund der Wählbewegung des Wahlhebels 5 verschwenkt, wobei das Sperrglied 3 in seiner durch das Sperrelement 4 festgesetzten Position aufgrund der Schwenkbewegung des Wahlhebels 5 unmittelbar oder mittelbar über das Sperrteil 3.1 gegen den Wahlhebel 5 angelegt wird. Durch eine weitere Schwenkbewegung des Wahlhebels 5 wird das elastisch ausgebildete Sperrteil 3.1 gegen das Karosserielager 2 zur Anlage gebracht wird, während das Sperrglied 3 in seiner festgesetzten Position gehalten wird.

Claims

Sperreinrichtung (1) für einen Wahlhebel (5) eines Kraftfahrzeuggetriebes mit einem schwenkbar an einem Karosserielager (2) angeordneten Sperrglied (3), welches über ein stellbares Sperrelement (4) in einer den Wahlhebel (5) sperrenden Position festsetzbar ist, wobei der Wahlhebel (5) zumindest mittelbar über ein am Sperrglied (3) elastisch gelagertes Sperrteil (3.1) gegen das Karosserielager (2) anlegbar ist, wobei das elastisch gelagerte Sperrteil (3.1) in der Sperrposition des Sperrglieds (3) zwischen mindestens zwei Positionen bewegbar ist, wobei beim Verschwenken des Wahlhebels (5) dieser eine erste Anlage (3.3) des elastisch gelagerten Sperrteils (3.1) berührt und das Sperrteil (3.1) entgegen seiner Rückstellkraft bewegt, wobei eine weitere Schwenkbewegung des Wahlhebels (5) durch einen Formschluss zwischen Wahlhebel (5) und einer am Karosserielager (2) anliegenden zweiten Anlage (3.4) des Sperrteils (3.1) verhindert wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrteil (3.1) als Schiebeteil innerhalb des Sperrglieds (3) ausgebildet ist und zwischen dem Sperrglied (3) und dem Sperrteil (3.1) ein Federelement (3.2) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch den Wahlhebel (5) auf das Sperrglied (3) wirkende Sperrkraft maximal der Vorspannkraft des elastischen Sperrteils (3.1) oder des Federelements (3.2) entspricht.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrglied (3) mit einer Zündschlossverriegelung in Wirkverbindung steht und durch das verschwenkte Sperrglied (3) ein Zündschlüssel im Zündschloss gehalten ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anlage (3.3), die zweite Anlage (3.4) und/oder eine Anlage (2.1) des Karosserielagers (2) reibvermindernd und/oder anschlagsbeeinflussend belegt sind.
Verfahren zum Sperren eines Wahlhebels (5) mit einer Sperreinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass: a) der Wahlhebel (5) bei Beginn eines Wählvorgangs gegen das Sperrteil (3.1) zur Anlage gebracht wird, b) das Sperrglied (3) in seiner ungesperrten, schwenkbaren Position aufgrund der Wählbewegung des Wahlhebels (5) verschwenkt wird, c) das Sperrglied (3) in seiner durch das Sperrelement (4) festgesetzten Position aufgrund der Schwenkbewegung des Wahlhebels (5) unmittelbar oder mittelbar über das Sperrteil (3.1) gegen den Wahlhebel (5) angelegt wird, d) durch eine weitere Schwenkbewegung des Wahlhebels (5) das elastisch gelagerte Sperrteil (3.1) gegen das Karosserielager (2) zur Anlage gebracht wird, während das Sperrglied (3) in seiner festgesetzten Position gehalten wird.