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Die Erfindung betrifft eine Anfahreinheit,
insbesondere für
den Einsatz in Schaltgetrieben von Fahrzeugen, insbesondere automatischen
oder automatisierten Schaltgetrieben, im einzelnen mit den Merkmalen
aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1; ferner ein Schaltgetriebe,
insbesondere ein automatisiertes Schaltgetriebe.
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Getriebe für den Einsatz in Fahrzeugen,
insbesondere Nutzkraftwagen, in Form von Schaltgetrieben oder automatisierten
Schaltgetrieben sind in einer Vielzahl von unterschiedlichen Ausführungen bekannt.
Diesen gemeinsam ist in der Regel, dass der Anfahrvorgang über eine
Kupplungseinrichtung in Form einer Reibkupplung, eines hydrodynamischen
Wandlers oder einer hydrodynamischen Kupplung realisiert wird. Eine
Ausführung
mit einer hydrodynamischen Kupplung ist dabei aus der Druckschrift
DE 196 50 239 A1 bekannt.
Mit dieser werden mindestens zwei Betriebszustände – ein erster Betriebszustand
zur Leistungsübertragung
in wenigstens einer Schaltstufe und ein zweiter Betriebszustand
zur Abbremsung – realisiert.
Dabei werden beide Funktionen vom hydrodynamischen Bauelement in
Form der hydrodynamischen Kupplung übernommen. Diese umfasst ein
Primärrad
und ein Sekundärrad,
welche miteinander einen torusförmigen
Arbeitsraum bilden. Die Kupplung ist frei von einem Leitrad. Die
Realisierung der Funktion eines hydrodynamischen Retarders erfolgt
durch Zuordnung der Funktion des Statorschaufelrades entweder zum
Pumpenrad durch Festsetzung gegenüber einem ruhenden Getriebeteil
und der Funktion des Rotorschaufelrades zum Turbinenrad oder umgekehrt.
Das die Funktion des Rotorschaufelrades übernehmende Schaufelrad ist
in beiden Fällen
mit der Getriebeausgangswelle über
den mechanischen Getriebeteil gekoppelt. Die Anbindung der hydrodynamischen
Kupplung an die Antriebswelle bzw. den mechanischen Getriebeteil der
Getriebebaueinheit erfolgt dabei derart, dass zur Realisierung des
ersten Betriebszustandes das Sekundärrad mit dem mechanischen Getriebeteil
und das Primärrad
mit der Getriebeeingangswelle verbindbar ist, während zur Realisierung der
zweiten Betriebsweise, d.h. zur Abbremsung, eines der beiden Schaufelräder festgesetzt
wird. Zu diesem Zweck sind der hydrodynamischen Kupplung Mittel
zur Festsetzung und Entkopplung vom Antriebsstrang zugeordnet. Diese
Ausführung
erlaubt zwar die Gestaltung einer besonders kompakten Getriebebaueinheit,
da auf ein separates Bauelement in Form des Retarders verzichtet
werden kann. Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass die zur Festsetzung
des jeweiligen Schaufelrades verwendete Bremseinrichtung in der
Regel als Scheibenbremseinrichtung ausgeführt ist, so dass bezüglich der
Abstützung
der Momente eine entsprechende Dimensionierung erforderlich ist,
die zu einer Vergrößerung des
erforderlichen Bauraumes in axialer und radialer Richtung führt.
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Eine weitere Ausführung einer Getriebebaueinheit,
insbesondere einer Anfahreinheit, ist aus der WO 02/21020 A1 bekannt.
Die Anfahreinheit umfasst dabei ein Anfahrelement in Form eines
hydrodynamischen Bauelementes mit mindestens einem Primärschaufelrad
und einem Sekundärschaufelrad.
Die Anfahreinheit umfasst ferner einen Eingang und einen Ausgang.
Das Anfahrelement selbst weist eine An- und eine Abtriebsseite auf.
Die Abtriebsseite des Anfahrelementes in Form der hydrodynamischen Kupplung
ist mit dem Ausgang der Anfahreinheit verbunden. Dabei ist zwischen
dem Sekundärrad,
d.h. dem Abtrieb des Anfahrelementes, und dem Ausgang der Anfahreinheit
ein Freilauf vorgesehen. Der Freilauf ermöglicht als richtungsgeschaltete
Kupplung im wesentlichen die zwei folgenden Funktionszustände:
- 1. Ist die Drehzahl auf der Abtriebsseite des
Anfahrelementes, d.h. dem Sekundärrad,
gleich der am Ausgang der Anfahreinheit, wird ein Moment vom Sekundärrad auf
den Ausgang der Anfahreinheit übertragen.
- 2. Ist die Drehzahl des Sekundärrades, d.h. des Abtriebes
des Anfahrelementes, geringer als am Ausgang der Anfahreinheit,
wird über
das Sekundärrad
kein Moment auf den Ausgang übertragen. Das
Sekundärrad
ist frei.
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Ferner umfasst diese Anfahreinheit
eine Einrichtung zum wahlweisen Festhalten des Sekundärrades,
wodurch gleichzeitig die vollwertige Funktion des hydrodynamischen
Bauelementes als hydrodynamischer Retarder realisiert wird. Eine
separate hydrodynamische Bremseinrichtung, welche insbesondere beim
Einsatz in Nutzkraftwagen Verwendung findet, kann dann entfallen.
Die Ventilationsverluste des Retarders sind im Vergleich zum konventionellen Retarder
sehr gering. Die Einrichtung zum Festhalten bzw. zur Ankopplung
des Sekundärrades
an das Gehäuse
ist im einfachsten Fall als Bremseinrichtung in Scheibenbauweise
ausgeführt.
Dabei stellt sich jedoch das Problem, dass eine Abstützung sehr
hoher Bremsmomente nur durch die entsprechende Auslegung der Scheibenbremseinrichtung
möglich
ist, was wiederum eine entsprechende Dimensionierung bedingt, die
sich in einer Vergrößerung des
erforderlichen Bauraumes, insbesondere in axialer und/oder radialer
Richtung, niederschlägt,
um die kraftschlüssig
miteinander in Wirkverbindung bringbaren Flächen bereitstellen zu können. Ferner
ist mit beiden genannten Lösungen
keine befriedigende Wirkung als Feststellbremse beim Anfahren am
Berg erzielbar, da hier zur Betätigung
der Bremseinrichtung immer sehr große Kräfte aufzubringen sind und geringe Schwankungen
bereits zum Rutschender Bremseinrichtung führen. Auch sind Reibbremseinrichtungen erhöhtem Verschleiß unterworfen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Anfahreinheit der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln,
dass die genannten Nachteile vermieden werden. Diese soll dabei
durch einen geringen konstruktiven und fertigungstechnischen Aufwand
sowie eine geringe Baulänge
in axialer Richtung und in radialer Richtung und eine nahezu verschleißlose Betriebsweise
charakterisiert sein. Die Funktionsweise der Bremseinrichtung ist
dabei möglichst
einfach zu realisieren. Aufwendige Steuerungen und/oder Regelungen
sind zu vermeiden.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale
des Anspruchs 1 charakterisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
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Eine Anfahreinheit mit einem Eingang
und einem Ausgang und einem zwischen diesen angeordneten hydrodynamischen
Bauelement, umfassend ein mit dem Eingang koppelbares Primärrad und
ein mit dem Ausgang koppelbares Sekundärrad, die miteinander einen
mit Betriebsmittel befüllbaren
torusförmigen
Arbeitsraum bilden, umfasst eine dem Sekundärrad zugeordnete kraftschlüssige Bremseinrichtung.
Das hydrodynamische Bauelement ist dabei frei von einem Leitrad.
Dies bedeutet, dass das hydrodynamische Bauelement im Traktionsbetrieb zur
Leistungsübertragung
zwischen Eingang und Ausgang als hydrodynamische Kupplung und damit Drehzahlwandler
fungiert. Dem Sekundärrad
ist eine kraftschlüssige
Bremseinrichtung zugeordnet, welche ein Festsetzen des Sekundärrades gegenüber dem
Gehäuse
oder einem ruhenden, d.h. ortsfesten Bauteil ermöglicht. Erfindungsgemäß ist dem
Sekundärrad
oder dessen Verbindung mit dem Ausgang eine synchron schaltbare
formschlüssige
Kupplung zur Realisierung einer formschlüssigen Verbindung zwischen
einem Gehäuse
oder einem ortsfesten Bauteil und dem Sekundärrad oder der Verbindung dessen
mit dem Ausgang vorgesehen. Der Formschluss erfolgt dabei in Umfangsrichtung,
so dass eine Relativbewegung des Sekundärrades bzw. des mit diesem
drehfest gekoppelten Elementes gegenüber dem Gehäuse oder dem ortsfesten Bauteil
in Umfangsrichtung ausgeschlossen wird, bzw. nur im Rahmen des Kupplungsspiels
möglich
ist. Dieser ist eine Betätigungseinrichtung
zugeordnet. Zur Einstellung des normalen Bremsbetriebes, d.h. bei
Auftreten eines Fahrerwunsches bzw. eines diesen wenigstens mittelbar,
d.h. direkt oder indirekt charakterisierenden Signals zur Verringerung
der Fahrgeschwindigkeit, der Einhaltung einer Beschleunigung oder
der Erzeugung eines bestimmten Bremsmomentes wird dabei die Bremseinrichtung
zum Abbremsen des Sekundärrades
aktiviert. Die Abbremsung erfolgt dabei nahezu bis zum Stillstand,
vorzugsweise bis zum Stillstand. Das hydrodynamische Bauelement
wird entsprechend des gewünschten
Bremsmomentes bzw. der erforderlichen Bremsleistung befüllt oder
befindet sich noch im befüllten
Zustand. Bei Erreichen des Stillstandes oder einer sehr geringen
Umlaufgeschwindigkeit am Sekundärrad
erfolgt eine Aktivierung der synchron schaltbaren Kupplung. Diese
koppelt das Sekundärrad
oder ein mit diesem drehfest gekoppeltes Element an das Gehäuse oder
ein ortsfestes Bauteil. Die synchron schaltbare Kupplung übernimmt
somit hier die Funktion einer Brems- bzw. Festhalteeinrichtung für das Sekundärrad bzw.
das mit diesem drehfest gekoppelte Element.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird
es möglich,
die kraftschlüssige
Bremseinrichtung hinsichtlich ihrer Dimensionierung sehr klein und
kompakt auszulegen, beispielsweise als einfache Scheibenbremseinrichtung,
da diese lediglich derart dimensioniert werden muss, dass eine Abbremsung des
Sekundärrades
bis zum Stillstand oder nahezu zum Stillstand möglich ist. Eine Abstützung des
mittels des dann als Retarder arbeitenden hydrodynamischen Bauelementes
aufgebrachten Bremsmomentes erfolgt allein über die synchron schaltbare
formschlüssige
Kupplung am Gehäuse
oder einem ortsfesten Bauteil nahezu verschleißlos.
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Die schaltbare formschlüssige Kupplung kann
dabei der Bremseinrichtung in Leistungsübertragungsrichtung vom Eingang
zum Ausgang der Anfahreinheit betrachtet nachgeschaltet oder vorgeschaltet
sein.
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Die Betätigungseinrichtung der synchron schaltbaren
Kupplung kann vielgestaltig ausgeführt sein. Denkbar sind mechanisch,
elektrisch, pneumatisch, hydraulisch oder elektro-mechanisch, elektro-pneumatisch,
elektro-hydraulische Lösungen.
Die konkrete Ausführung
ist abhängig
von den Randbedingungen des Einsatzfalles. Vorzugsweise werden jedoch
Lösungen
gewählt,
bei denen mit geringem Aufwand, insbesondere mit kleinen Stelleinrichtungen
große
Kräfte
erzeugt werden können
und die einfach in Fahrsteuerungen integrierbar sind.
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Die synchron schaltbare formschlüssige Kupplung
umfasst wenigstens ein axial verschiebbares formschlüssige Mitnahmeelemente
aufweisendes oder tragendes erstes Kupplungselement, welches bei
Aktivierung der Kupplung mit dazu komplementär ausgebildeten Mitnahmeelementen
am Gehäuse
oder dem ortsfesten Bauteil und dem Sekundärrad in Eingriff steht und
an welchem die Betätigungseinrichtung
wenigstens mittelbar, d.h. direkt oder über weitere Übertragungselemente
wirksam wird. Es sind Mittel zur axialen Festsetzung des ersten
Kupplungselementes, d.h. zur Lagefixierung in axialer Richtung vom
Eingang zum Ausgang betrachtet vorgesehen. Diese werden gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung von der Betätigungseinrichtung
mit gebildet, so dass keine zusätzlichen
Maßnahmen
erforderlich werden. D.h., dass beispielsweise bei Nutzung einer
elektro-pneumatischen oder hydraulischen Betätigungseinrichtung der Druck
zur Aktivierung der schaltbaren Kupplung zum Halten des Kupplungselementes
in seiner Lage genutzt wird. Dazu ist beispielsweise das Kupplungselement
als Kolben ausgebildet oder mit mindestens einem Kolben drehfest
gekoppelt, wobei die Betätigungseinrichtung
am Kolben wirksam wird. Bei Lösungen,
bei welchem der Betätigungsdruck
hydraulisch oder pneumatisch erzeugt wird, wird der Kolben druckmitteldicht
im Gehäuse
oder dem ortsfesten Bauteil oder an beiden geführt ist, wobei die zur Beaufschlagung
des Kolbens erforderlichen Druckkammern vom Gehäuse oder dem ortsfesten Bauteil
oder beiden gebildet werden. Die Betätigungseinrichtung weist dazu
ein Druckbereitstellungssystem auf, umfassend eine Druckquelle,
die den Kolben oder einen ersten Kolben auf der der Verschiebungsrichtung zum
Erreichen der Eingriffsstellung entgegengesetzt ausgerichteten Stirnseite
beaufschlagt. Diese Druckquelle oder eine weitere Druckquelle kann
dann dazugenutzt werden, den Kolben oder einen zweiten Kolben auf
einer in Verschiebungsrichtung zum Eingriff gerichteten Stirnseite
zu beaufschlagen. Im erstgenanten Fall wird der Kolben oder bei
Lösungen
mit zwei Kolben ein zweiter Kolben auf der der Verschiebungsrichtung
zum Erreichen der Eingriffsstellung entgegengesetzt ausgerichteten
Stirnseite von der Druckquelle zur Deaktivierung beaufschlagt, und
der Wechsel zwischen Aktivierung und Deaktivierung und damit der Beaufschlagung
der unterschiedlichen Kolbenflächen
wird über
Mittel zur wahlweisen Beaufschlagung der einzelnen Kolbenstirnseiten
oder Kolben, vorzugsweise eine Ventileinrichtung gesteuert.
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Die Mitnahmeelemente am Kupplungselement
und dem Sekundärrad,
dem Gehäuse
oder dem ortsfesten Bauteil sind in axialer Richtung betrachtet gerade
oder gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung schräg ausgerichtet, d.h. dass die
die Mitnahmeelemente charakterisierenden Flanken bzw. Flankenlinien
oder Flächen
in axialer Richtung betrachtet im ersten Fall parallel zur theoretischen Rotationsachse
des Sekundärrades
bzw. m weiten Fall bei Projizierung der die Mitnahmeelemente tragenden
Umfangsflächen
in eine Ebene und Verschiebung dieser bis zur Rotationsachse in
einem Winkel zur Rotationsachse verlaufen. Die den Verlauf der einzelnen
Mitnahmeelemente beschreibenden Flankenlinien sind dann in axialer
Richtung vom Eingang zum Ausgang in Umfangsrichtung betrachtet entgegen
der Drehrichtung des Sekundärrades
bzw. der mit dem Primärrad
gekoppelten Antriebsmaschine ausgerichtet. Mit dieser Lösung wird
es möglich,
eine selbsttätige
Rückstellung
des Kupplungselementes bei Unterbrechung oder Deaktivierung der
Betätigungs- und Haltekraft in
axialer Richtung zu erzielen, indem das Restmoment bzw. Überschussmoment des
hydraulischen Kreislaufes im torusförmigen Arbeitsraum bei Beendigung
des Bremsvorganges bzw. Anfahren am Berg genutzt wird. Diese Lösung zeichnet
sich durch einen besonders geringen fertigungs- und steuerungstechnischen
Aufwand aus, da lediglich zur Aktivierung der schaltbaren Kupplung, d.h.
Verschiebung in axialer Richtung zum Zweck des in Eingriff Bringens
der Mitnahmeelemente eine Betätigungskraft
und zum Halten des Kupplungselementes in seiner Position in axialer
Richtung eine Haltekraft erforderlich sind, während zur Deaktivierung nur
eine Unterbrechung bzw. Reduzierung dieser Kräfte bis auf Null erforderlich
ist.
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Zur Realisierung eines Eingriffs
ausgehend von einer Ausgangsposition und der selbsttätigen Rückstellung
ist ein Mitnahmeelement durch eine sehr große Steigung charakterisiert.
Betrachtet über die
Länge in
axialer Richtung erfolgt keine vollständige Umschlingung in Umfangsrichtung,
vorzugsweise nur eine teilweise Umschlingung. Die Größe des Flankenwinkels
der Mitnahmeelemente liegt vorzugsweise in einem Bereich von einschließlich 20° bis einschließlich 45°. Zur Überwindung
der Haftreibung des Kupplungselementes ist zwischen diesem und dem
Gehäuse
oder dem ortfesten Bauteil eine Rückholfeder angeordnet. Die
Federkraft der Rückholfeder
ist dabei größer als
die Gleitreibungskraft des Kupplungselementes. Die Hauptaufgabe
der Federeinrichtung besteht dabei darin, das Kupplungselement im
Ausgangszustand zu halten und abzustützen.
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Die formschlüssigen Mitnahmeelemente sind
in Abhängigkeit
der Ausgestaltung des Kupplungselementes, des Sekundärrades und
des Gehäuses
sowie des ortsfesten Bauteiles und deren räumlicher Zuordnung zueinander
an diesen angeordnet. Ist das erste Kupplungselement wenigstens teilweise
als Hülse
mit größerem Innendurchmesser als
der Außendurchmesser
des Sekundärrades
im Kupplungsbereich ausgebildet, sind die Mitnahmeelemente am Innenumfang
des als Hülse
ausgebildeten Teils angeordnet. Die zu den Mitnahmeelementen am
ersten Kupplungselement komplementär ausgebildeten Mitnahmeelemente
am Sekundärrad
oder der Verbindung dessen mit dem Ausgang sind an deren Außenumfang
angeordnet. Die zu den Mitnahmeelementen am ersten Kupplungselement
komplementär
ausgebildeten Mitnahmeelemente am ortsfesten Bauteil oder am Gehäuse können dann
ebenfalls am Außenumfang
dieser Elemente angeordnet sein. Ist zusätzlich wenigstens ein Teil
der Mitnahmeelemente am ersten Kupplungselement oder sind diese
generell an dessen Außenumfang
angeordnet, werden die zu den Mitnahmeelementen am ersten Kupplungselement
komplementär
ausgebildeten Mitnahmeelemente am Sekundärrad oder dessen Verbindung
mit dem Ausgang am Innenumfang angeordnet. Dies gilt in Analogie
für die
zu den Mitnahmeelementen am ersten Kupplungselement komplementär ausgebildeten
Mitnahmeelemente am ortsfesten Bauteil oder am Gehäuse.
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Die synchronschaltbare Kupplung kann
als Klauenkupplung oder Zahnkupplung ausgebildet sein. Die Mitnahmeelemente
sind dann als Klauen oder mit Evolventenverzahnung ausgeführt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung
der Anfahreinheit ist zwischen dem Sekundärrad und dem Ausgang ein Freilauf
angeordnet. Die Anordnung der schaltbaren Kupplungseinrichtung kann
dabei räumlich
vor oder nach dem Freilauf in axialer Richtung betrachtet erfolgen,
d.h. diese ist unabhängig
von diesem. Funktional ist diese jedoch dem Freilauf vorgeschaltet.
Der Freilauf ermöglicht als
richtungsgeschaltete Kupplung im wesentlichen die zwei folgenden
Funktionszustände:
- 1. Ist die Drehzahl auf der Abtriebsseite des
Anfahrelementes, d. h. dem Turbinenrad gleich der am Ausgang der
Multifunktionseinheit wird ein Moment vom Turbinenrad auf den Ausgang
der Multifunktionseinheit übertragen.
- 2. Ist die Drehzahl des Turbinenrades, d. h. des Abtriebes des
Anfahrelementes geringer als am Ausgang der Anfahreinheit wird über das
Turbinenrad kein Moment auf den Ausgang übertragen, das Turbinenrad
läuft frei.
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Diese Lösung bietet neben der Realisierung eines
nahezu verschleißfreien
Anfahr- und Bremsvorganges
den Vorteil, dass während
des Schaltvorganges das hydrodynamische Bauelement nicht entleert
werden muss und auch keine zusätzliche
Trennkupplung zur Leistungsunterbrechung erforderlich ist. Die Abkoppelung
des Einganges, welcher in der Regel die Getriebeeingangswelle bildet,
von den nachgeordneten Schaltstufen erfolgt allein über den Freilauf
und sichert somit die Funktion der Synchroneinrichtung im Schaltgetriebe.
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Unter einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst
die Anfahreinheit neben dem Anfahrelement in Form einer hydrodynamischen
Kupplung eine Überbrückungskupplung,
wobei beide parallel zueinander geschaltet sind, jedoch nur während zeitlich geringer
oder definierter Phasen gemeinsam im Eingriff sind, wobei der Leistungsfluss
zwischen dem Eingang und dem Ausgang der Anfahreinheit unterbrechbar
ist. Diese Unterbrechbarkeit kann dabei beim Einsatz der Anfahreinheit
in automatisierten Schaltgetrieben mit der Anfahreinheit nachgeordnetem
mechanischem Getriebeteil durch die Schaltbarkeit der Überbrückungskupplung
bei gleichzeitiger Entleerung bzw. bereits geleerter hydrodynamischer Kupplung
oder beim Einsatz in automatisierten Schaltgetrieben mit mechanischem
Getriebeteil oder Nach- bzw. Gruppenschaltsatz beim Umschalten zwischen
den ersten beiden unteren Gangstufen durch die Entleerung der hydrodynamischen
Kupplung erfolgen. Vorzugsweise werden bei einer derartigen Ausführung die
Abtriebsseiten der hydrodynamischen Kupplung und der Überbrückungskupplung drehfest
miteinander über
den Freilauf gekoppelt. Der Vorteil dieser Anordnung besteht im
wesentlichen darin, dass nur zwei Zustände bezüglich der Leistungsübertragung
vom Eingang der Anfahreinheit bis zum Ausgang unterschieden werden
müssen,
wobei die Leistungsübertragung
entweder rein mechanisch über
die Überbrückungskupplung
oder hydrodynamisch über
das hydrodynamische Bauelement erfolgt. Durch die geeignete Ansteuerung
können
dabei die Vorteile der hydrodynamischen Leistungsübertragung
für bestimmte
Fahrzustände
optimal genutzt werden. Dies gilt insbesondere für den Anfahrvorgang, welcher
vollständig
verschleißfrei
erfolgen kann, wobei in allen anderen Fahrzuständen eine vollständige Überbrückung der
schlupfbehafteten hydrodynamischen Kupplung realisiert wird. Ab einem
bestimmten Schlupfzustand, welcher abhängig von der Auslegung der
hydrodynamischen Kupplung ist, erfolgt die Überbrückung durch eine Kopplung zwischen
dem Pumpen- und dem Turbinenrad mittels mechanischer Überbrückungskupplung.
Die Antriebsleistung wird von einer mit der Multifunktionseinheit,
insbesondere dem Eingang koppelbaren Antriebsmaschine mit nur geringen
Verlusten, bedingt durch die mechanischen Übertragungssysteme und die
notwendige Hilfsenergie, auf den Ausgang übertragen. Da für den Einsatz
in Schaltgetrieben, insbesondere synchronisierten Schaltgetrieben
beim Wechsel zwischen zwei Gangstufen die Verbindung zwischen der
Antriebsmaschine und dem Abtrieb in der Regel getrennt werden sollte,
wird diese Aufgabe der Überbrückungskupplung
zugeordnet.
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Die drehfeste Verbindung zwischen
den Abtriebsseiten des hydrodynamischen Bauelementes, insbesondere
der hydrodynamischen Kupplung vor dem Freilauf und der Überbrückungskupplung
kann dabei lösbar
oder unlösbar
bezüglich
der Montage erfolgen. Die Verbindung selbst kann im erstgenannten Fall
form- und/oder kraftschlüssig erfolgen.
Im zweiten Fall kann die Verbindung beispielsweise durch Stoffschluss
oder durch Ausführung
als integrale Baueinheit von Turbinenrad der Turbokupplung und Abtrieb
der Überbrückungskupplung – bei Ausführung als
mechanische Kupplung in Lamellenbauweise in Form der Kupplungsausgangsscheibe
der Überbrückungskupplung – realisiert
werden. Die konkrete Auswahl der Verbindungsart erfolgt entsprechend
den Erfordernissen des Einsatzfalles.
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Die Überbrückungskupplung ist als mechanische
Reibkupplung, vorzugsweise in Lamellenbauart und vorzugsweise nass
laufend ausgeführt.
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Vorzugsweise erfolgt die Integration
der Komponenten hydrodynamische Kupplung, Überbrückungskupplung sowie des Freilaufes
in einem gemeinsamen Gehäuse,
wobei die Überbrückungskupplung
vorzugsweise im Betriebsmittel der hydrodynamischen Kupplung mit
umläuft.
Das gemeinsam nutzbare Gehäuse
kann dabei
- 1. vom Gehäuse des hydrodynamischen Bauelementes,
insbesondere der hydrodynamischen Kupplung oder des hydrodynamischen
Wandlers oder
- 2. einem separaten Gehäuse
oder
- 3. dem Gehäuse
von Anschlusselementen, beispielsweise einer Antriebsmaschine oder
des Getriebes gebildet werden.
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Denkbar ist im letzten Fall beispielsweise
die Ausbildung des Gehäuses
entweder allein von der mit der Anfahreinheit koppelbaren Antriebsmaschine oder
der mit der Anfahreinheit koppelbaren Getriebebaueinheit oder von
beiden an die Anfahreinheit anschließenden Elementen.
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Die erfindungsgemäß gestaltete Anfahreinheit
baut sehr klein und hat somit bei Integration in einer Getriebebaueinheit,
insbesondere einem manuellen Schaltgetriebe, einem automatisierten
Schaltgetriebe oder Automatgetriebe, wobei letzteres sowohl Schaltstufen
als auch stufenlose Getriebe umfassen kann, nur geringen Einfluss
auf die Baulänge. Die
bauliche Einheit aus hydrodynamischer Kupplung, Überbrückungskupplung und Freilauf
kann als modulare Baueinheit vormontiert im Handel angeboten und
geliefert werden. Die Integration in einer Anschlusseinheit erfolgt
dann kraftschlüssig
und/oder formschlüssig,
beispielsweise durch Aufstecken der modularen Baueinheit auf eine
Eingangswelle des Anschlusselementes, insbesondere einer Getriebebaueinheit
oder die Realisierung einer Welle-Nabe-Verbindung zwischen dem Ausgang
der Anfahreinheit und dem Eingang der Anschlusseinheit, wobei die
Eingangswelle der Anschlusseinheit gleichzeitig die Ausgangswelle
der Anfahreinheit im montierten Zustand bilden kann.
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Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand
von Figuren erläutert.
Darin ist im Einzelnen folgendes dargestellt:
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1 verdeutlicht
in schematisch vereinfachter Darstellung anhand eines Ausschnittes
aus einer Getriebebaueinheit den Grundaufbau einer erfindungsgemäß gestalteten
Anfahreinheit;
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2 verdeutlicht
anhand einer Ausführung einer
Anfahreinheit gemäß 1 eine erste Ausführung der
schaltbaren Kupplung und deren Ansteuerung;
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3 verdeutlicht
eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung einer schaltbaren Kupplung
mit selbsttätiger
Rückstellmöglichkeit.
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Die 1 verdeutlicht
in schematisch vereinfachter Darstellung anhand eines Ausschnittes aus
einer Getriebebaueinheit 1 den Grundaufbau einer erfindungsgemäß gestalteten
Anfahreinheit 2, umfassend ein Anfahrelement 3.
Das Anfahrelement 3 ist als hydrodynamisches Bauelement 33,
insbesondere hydrodynamische Kupplung 4 ausgebildet. Diese
umfasst wenigstens ein als Pumpenrad 5 fungierendes Primärrad und
ein als Turbinenrad 6 fungierendes Sekundärrad, welche
miteinander einen mit Betriebsmittel befüllbaren torusförmigen Arbeitsraum 7 bilden.
Die Anfahreinheit umfasst ferner einen mit einer hier nicht dargestellten
Antriebsmaschine wenigstens mittelbar koppelbaren Antrieb bzw. Eingang
E und einen, mit dem Abtrieb im Antriebssystem wenigstens mittelbar
koppelbaren Abtrieb, welcher auch als Ausgang A bezeichnet wird.
Die Bezeichnungen Eingang und Ausgang beziehen sich dabei auf die
Kraftübertragungsrichtung
im Traktionsbetrieb von der Antriebsmaschine zum Abtrieb betrachtet.
Die Ein- und Ausgänge
E und A sind beispielsweise in Form von Voll- oder Hohlwellen ausgeführt, die
jeweils mit den entsprechenden Anschlusselementen Antriebsmaschine
oder Schaltstufen in bekannter Weise koppelbar sind. Eine andere
bekannte Kopplung zwischen Eingang und Primärrad 5 erfolgt über in Umfangsrichtung
drehsteife und in axialer Richtung biegeweiche Flexplates. Im Funktionszustand
Anfahren fungiert das hydrodynamische Bauelement 33 als
hydrodynamische Kupplung 4. Die Leistungsübertragung
erfolgt dabei vom Primärrad 5 zum
Sekundärrad 6 und
damit zum Ausgang A. Die hydrodynamische Kupplung 4 als
Anfahrelement 3 umfasst dabei in Leistungsübertragungsrichtung betrachtet
ebenfalls einen Antrieb 8 und einen Abtrieb 9.
Der Antrieb 8 wird dabei vom Primärrad 5 bzw. einem
mit diesem drehfest gekoppelten Element gebildet, während der
Abtrieb 9 vom Sekundärrad 6 gebildet
wird. Neben der Funktionsweise des hydrodynamischen Bauelementes
als hydrodynamische Kupplung 4 ist es durch entsprechende
Funktionszuweisung zu den einzelnen Schaufelrädern auch möglich, dieses als hydrodynamischen
Retarder 10 zu betreiben. Dazu ist dem hydrodynamischen Bauelement 33 eine
Bremseinrichtung 11 zugeordnet, welche vorzugsweise als
Scheibenbremse in Lamellenbauart ausgeführt ist und die mit dem Abtrieb 9 des
hydrodynamischen Bauelementes gekoppelt ist. Die Funktionsweise
der Bremseinrichtung 11 basiert auf Kraftschluss. Dazu
umfasst diese mindestens eine erste ortsfeste Scheibe 12,
welche vorzugsweise am Gehäuse 13,
welches hier nur schematisch angedeutet ist und das mehrteilig ausgeführt sein kann,
angeordnet bzw. gelagert ist, und ein zweites Scheibenelement 14,
welches wenigstens mittelbar, d.h. entweder direkt oder über weitere
zwischengeschaltete Scheibenelemente mit der ortsfesten Scheibe 12 in
Wirkverbindung bringbar ist. Das zweite Scheibenelement 14 ist
dabei drehfest mit dem Abtrieb 9, insbesondere dem Sekundärrad 6,
gekoppelt. Mit dem hydrodynamischen Bauelement werden dabei wenigstens
zwei Betriebszustände – ein erster Betriebszustand
zur Leistungsübertragung,
welche insbesondere während
des Anfahrvorganges zum Tragen kommt und die Funktion einer hydrodynamischen
Kupplung 4 beschreibt, und ein zweiter Betriebszustand
zur Abbremsung – realisiert.
Zur Realisierung der Funktion als hydrodynamischer Retarder 10 erfolgt
die Zuordnung der Funktion des Statorschaufelrades durch Festsetzung
gegenüber
einem ruhenden Getriebeteil, insbesondere dem Gehäuse 13 oder
einem anderen ortsfesten Bauelement zum Sekundärrad 6, d.h. zu dem
bei Funktion als hydrodynamische Kupplung 4 fungierenden
Turbinenrad 6. Die Funktion des Rotorschaufelrades wird
dabei vom Primärschaufelrad 5,
welches bei Funktionsweise als hydrodynamische Kupplung auch als
Pumpenrad fungiert, übernommen.
Die Beaufschlagung der Bremseinrichtung 11, insbesondere
der Scheibenelemente 12 und 14, erfolgt dabei überein im
Gehäuse gelagertes
Kolbenelement 15. Um die Bremseinrichtung 11 möglichst
klein zu dimensionieren ist erfindungsgemäß eine synchron schaltbare
formschlüssige
Kupplung 16 vorgesehen, welche dem Sekundärrad 6,
d.h. bei Funktion als hydrodynamische Kupplung 4, dem Turbinenrad
zugeordnet ist und dieses mit dem Gehäuse 13 oder einem
ortsfesten Bauteil 34 koppelt. Diese fungiert somit als
Bremse 17 bzw. Festsetzeinrichtung für das Sekundärrad 6 und
umfasst mindestens ein, am Gehäuse 13 oder
einem anderen ruhenden Bauteil 34 gelagerten bzw. geführten Kolben 18 als
Kupplungselement, welcher wenigstens in axialer Richtung verschiebbar
ist, und weist dabei Mitnahmeelemente 19 auf, welche mit
dazu komplementär
ausgeführten
Mitnahmeelementen 20 am Sekundärrad 6 bzw. einem,
mit diesem drehfest gekoppelten Element und Mitnahmeelementen 35 am
Gehäuse 13 oder
einem ortsfesten Bauteil 34 in Wirkverbindung bringbar
sind. Damit wird es möglich, die
Bremseinrichtung 11 in Form einer Scheibenbremseinrichtung
hinsichtlich ihrer Dimensionierung sehr klein zu halten, da die
Abstützung
des Momentes im Bremsbetrieb am Sekundärrad 6 primär über die
synchron schaltbare formschlüssige
Kupplung 16 erfolgt, indem die Bremseinrichtung 11 nur
noch zum Absenken der Drehzahl des Sekundärrades 6 bis nahezu
Null oder Null genutzt wird und in diesem Zustand die synchron schaltbare
Kupplung 16 aktiviert wird, wobei nach erfolgtem Eingriff
die Bremseinrichtung 11 wieder gelöst werden kann. Das Sekundärrad 6 fungiert
dann nach wie vor als Statorschaufelrad eines Retarders 10.
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Die Anfahreinheit 2 umfasst
ferner eine hier im Einzelnen nicht dargestellte schaltbare Kupplung 21 als Überbrückungskupplung 22,
die parallel zum hydrodynamischen Bauelement 33 angeordnet
ist und parallel zu diesem schaltbar ist. Dies bedeutet, dass entweder
die Leistungsübertragung
allein über die
hydrodynamische Kupplung 4 oder über die Überbrückungskupplung 22 erfolgt.
Die Überbrückungskupplung 22 kann
dabei vielgestaltig ausgeführt
sein. Diese dient zur Realisierung der drehfesten Kopplung zwischen
Primärrad 5 und
Sekundärrad 6 unter Umgehung
der hydrodynamischen Leistungsübertragung
durch den sich im torusförmigen
Arbeitsraum 7 einstellenden Arbeitskreislauf 23.
Die Überbrückungskupplung
ist dabei vorzugsweise in Form einer Scheiben-, insbesondere Lamellenkupplung, ausgebildet.
Diese umfasst dann mindestens eine hier nicht dargestellte Kupplungseingangsscheibe 24 und
eine Kupplungsausgangsscheibe 25, welche wenigstens mittelbar
reibschlüssig
miteinander in Wirkverbindung bringbar sind, d.h. entweder direkt
oder über
weitere scheibenförmige
Zwischenelemente Reibpaarungen miteinander bilden. Ferner ist zwischen
dem Sekundärrad 6 bzw.
dem Abtrieb 9 der hydrodynamischen Kupplung 4 und
dem Ausgang A ein Freilauf F vorgesehen. Damit wird es möglich, neben
dem Anfahrvorgang auch bei Kupplungsvorgängen beim Einsatz in Schaltgetrieben
positive Effekte zu erzielen, wobei während des Gangstufenwechsels übermäßiger Verschleiß in den
Synchronisiereinrichtungen in den der Anfahreinheit nachgeordneten Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheiten
vermindert oder vermieden werden kann und somit der Komfort erhalten
bleibt bzw. gegenüber
den bisherigen Lösungen
verbessert wird.
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Die Anfahreinheit 2 ist
in Antriebssträngen mit
mindestens einer Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinrichtung,
vorzugsweise mechanisch, gekoppelt und bildet dabei mit entsprechenden
Schaltstufen die Getriebebaueinheit 1. Vorzugsweise ist
die Anfahreinheit 2 dabei Bestandteil der Getriebebaueinheit 1,
so dass der Ausgang A mit dem Eingang weiterer Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheiten gekoppelt
ist. Diese werden bei automatisierten Schaltgetrieben in der Regel
von mechanischen Übersetzungsstufen
gebildet. Das Gesamtgetriebe aus Anfahreinheit 1 und nachgeordneten
Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheiten
weist dabei als Eingangswelle den Eingang E der Anfahreinheit auf.
Um einen Gangstufenwechsel in einer Schaltgetriebebaueinheit vornehmen
zu können,
muss die Getriebeeingangswelle, welche von dem Eingang E der Anfahreinheit 1 gebildet
wird, momentenfrei sein und von zusätzlichen Massen entkoppelt
werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Synchronelemente
und/oder Klauen der Schaltelemente der Drehzahl-/Drehmomentwandlungseinheiten, insbesondere
der der Anfahreinheit 2 nachgeordneten Übersetzungsstufen, den Gangstufenwechsel
nicht bewältigen
können
oder erheblich belastet werden und verschleißen. Zur Vornahme eines Gangstufenwechsel
muss dabei sowohl die Antriebsmaschine als auch das Sekundärrad 6 der
hydrodynamischen Kupplung 4 von der Getriebeeingangswelle,
welche vom Eingang E gebildet wird oder mit diesem drehfest gekoppelt
ist, abgekoppelt werden. Die Antriebsmaschine ist dabei bei geöffneter Überbrückungskupplung 22 mechanisch
abgekoppelt. Die Abkopplung des als Turbinenrad fungierenden Sekundärrades 6 der
hydrodynamischen Kupplung 4 wird durch den Freilauf F erreicht,
der für
diese Aufgabe frei laufen muss. Zu diesem Zweck muss die Drehzahl
nT des Sekundärrades 6 unter die Drehzahl
des Ausganges A abgesenkt werden. Dies erfolgt dabei entweder durch
das Absenken der Drehzahl nM der Antriebsmaschine,
da die Drehzahl des Sekundärrades 6 bei
befüllter
hydrodynamischer Kupplung 4 durch das Primärrad 5 reduziert
wird, welches dann mit reduzierter Drehzahl der Antriebsmaschine
oder einer entsprechend proportional dazu am Eingang E des Anfahrelementes 3 anliegenden
Drehzahl läuft
oder es wird durch die Bremseinrichtung 11 eine Absenkung
der Drehzahl nT am als Turbinenrad fungierenden
Sekundärrad 6 bewirkt.
Bei Vornahme eines Gangstufenwechsels, welcher eine Hochschaltung charakterisiert,
ist die Drehzahl am Eingang E nach der Hochschaltung um einen bestimmten
Stufensprung verringert. Die Drehzahl des Sekundärrades 6 nT muss in diesem Fall unter diese Anschlussdrehzahl,
d.h. die Zieldrehzahl der Antriebsmaschine im einzulegenden Gang
und damit am Eingang E anliegenden Drehzahl oder einer proportional
zu dieser am Eingang E anliegenden Drehzahl abgesenkt werden, damit
der Freilauf F frei läuft
und der Schaltvorgang ermöglicht
werden kann.
-
Die 2 verdeutlicht
anhand eines Ausschnittes aus der Getriebebaueinheit 1 gemäß 1 noch einmal den Grundaufbau
der erfindungsgemäßen Anfahreinheit 2,
insbesondere der synchron schaltbaren Kupplung 16 mit zugeordneter
Betätigungseinrichtung 36.
Der Grundaufbau entspricht dem in der 1 beschriebenen,
weshalb für
gleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen verwendet werden. Die
synchron schaltbare Kupplung 16 umfasst ein Kolbenelement 18,
welches Mitnahmeelemente 19 trägt. Dieses kann dabei mit den
komplementär
dazu ausgebildeten Mitnahmeelementen 20 am Sekundärrad 6 bzw.
einem drehfest mit diesem gekoppelten Element, hier einer verlängerten
Hülse, in
Wirkverbindung treten. Der Kolben 18 ist dabei im Gehäuse 13 oder
einem anderen ruhenden Bauteil, hier dem Bauteil 34 gelagert.
Dabei wird der Kolben 18 über eine Federeinrichtung 26 im
drucklosen Zustand in seiner Ausgangslage gehalten. In dieser erfolgt
kein Eingriff der Mitnahmeelemente 19 mit den Mitnahmeelementen 20 am
Sekundärrad 6,
jedoch mit den Mitnahmeelementen 35 am ortsfesten Bauteil 34.
Zur Festsetzung des Sekundärrades 6 und damit
Zuweisung der Funktion des Sekundärrades 6 zum Statorschaufelrad
des hydrodynamischen Retarders 10 wird der Kolben 18 in
axialer Richtung verschoben, so dass die Mitnahmeelemente 19 und
die Mitnahmeelemente 20 unter Beibehaltung eines Formschlusses
mit den Mitnahmeelementen 34 in Wirkverbindung gebracht
werden und eine formschlüssige
Verbindung in Umfangsrichtung ermöglichen. Aufgrund der Lagerung
des Kolbens im Gehäuse 13 oder
aber einem anderen ortsfesten bzw. ruhenden Bauteil 34 erfolgt
dabei die Abstützung
der am Statorschaufelrad eingeleiteten Kräfte am Gehäuse 13 oder dem ortsfesten
Bauteil 34. Die erforderliche Kraft zur Verschiebung des
Kolbens 18 wird dabei über
eine Betätigungseinrichtung 36,
umfassend eine Druckbereitstellungseinheit 27 realisiert, welche
den Kolben 18 an seiner vom hydrodynamischen Bauelement
abgewandten Stirnfläche 28 mit Druck
beaufschlagt. Die Druckbereitstellungseinheit 27 ist dabei
entweder in der Anfahreinheit 2 integriert oder aber außerhalb
dieser angeordnet, wobei eine Kopplung mit dem Kolben 18 existiert.
Zu diesem Zweck ist die Druckbereitstellungseinheit 27 über mindestens
eine Verbindungsleitung 29 mit dem Druckraum 30,
welcher dem Kolben 18 zugeordnet ist, verbunden. Der Druckraum 30 wird
dabei vom Gehäuse 13 oder
aber dem ruhenden bzw. ortsfesten Getriebeelement gebildet. Die
Entlastung kann beispielsweise über
einen zweiten Druckraum 31 erfolgen, über den dann der Kolben wieder
in seine Ausgangslage in der in der 2 dargestellten
Stellung verbracht wird. Dieser Druckraum 31 kann dabei
vom Kolben 18 sowie dem Gehäuse 13 begrenzt sein oder
aber einen anderen ortsfest im Getriebe angeordneten Bauteil 34 gebildet
werden. Der Druck beaufschlagt dabei die zum hydrodynamischen Bauelement
gewandte Stirnfläche 32 des
Kolbens 18 mit dem entsprechenden Druck, welcher zum Aufbringen der
zur Verschiebung in axialer Richtung erforderlichen Kraft benötigt wird.
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Eine andere hier nicht dargestellte
Ausführungsmöglichkeit
besteht darin, jeden der Druckräume 30, 31 über jeweils
eine 3/2-Wegeventileinrichtung an die Druckquelle zu koppeln.
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Die formschlüssigen Mitnahmeelemente 19, 20 und 35 sind
dabei in axialer Richtung betrachtet gerade ausgeführt. Dies
wird beispielhaft anhand eines Ausschnittes einer Ansicht A auf
das Sekundärrad 6 verdeutlicht.
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Verdeutlicht die 2 eine erste Möglichkeit der Realisierung
der formschlüssigen
Verbindung, zeigt 3 eine
besonders vorteilhafte Weiterentwicklung einer Ausführung gemäß der 1 und 2, bei welcher eine selbsttätige Rückstellung
des Kolbens 18 in seine Ausgangslage erfolgt, wobei diese allein
aufgrund konstruktiver Maßnahmen
erzielt wird. Hierzu werden gemäß 3 die am Sekundärrad 6 angeordneten
formschlüssigen
Mitnahmeelemente 20 in schräger Richtung ausgerichtet,
wobei die Ausrichtung in axialer Richtung betrachtet entgegen der
Rotationsrichtung des Sekundärrades 6 im Traktionsbetrieb
als Turbinenrad erfolgt. Dies gilt in Analogie für die am Kolben 18 angeordneten
Mitnahmeelemente 19 und die im Gehäuse bzw. dem ortsfesten Bauteil 34 angeordneten
Mitnahmeelemente 35. Die Mitnahmeelemente 19, 20,35 sind
dabei als Klauen oder vorzugsweise Verzahnung ausgeführt. Die
einzelne Verzahnungen, insbesondere die Flankenlinie, sind dabei
durch einen Verlauf mit großer Steigung
entgegen der mittels Pfeil in der Ansicht A verdeutlichten Rotationsrichtung
der Antriebsmaschine charakterisiert, d.h., dass bei dieser Drehrichtung der
Kolben 18 zurückgedrückt bzw.
zurückgeschraubt
werden kann, d.h. der Eingriff aufgehoben wird. Die Federeinrichtung 26 fungiert
als Rückholfeder
und ist hinsichtlich ihrer Auslegung derart dimensioniert, dass
die durch diese aufgebrachte Federkraft nur zur Überwindung der durch den Kolben 18 bedingten
Reibung und der sicheren Positionierung des Kolbens 18 in
der Ausgangsstellung ausreicht. Zur Aktivierung ist die Betätigungseinrichtung 36 vorgesehen,
umfassend im dargestellten Fall eine Druckbereitstellungseinrichtung 27,
die über
wenigstens eine Verbindungsleitung 29 die Druckkammer 30 und
damit die Stirnseite 28 des Kolbens 18 beaufschlagt.
Für den
Bremsbetrieb gestaltet sich dann die Funktionsweise wie folgt: Die
Bremseinrichtung 11 in Form der Scheibenbremseinrichtung
oder Lamellenbremse bringt das Sekundärrad 6 nahezu zum
Stillstand. Der Kolben 18 wird über die Druckbereitstellungseinheit 27 in
Einrückstellung
gefahren und bei passender Konstellation der Mitnahmeelemente 19, 20 zueinander
sofort eingefahren. Ab diesem Zustand, d.h. bereits bei teilweisem
Einfahren, wird die Lamellenbremseinrichtung 11 gelöst und für den Fall, dass
der Kolben 18 noch nicht eingefahren ist, die passende
Zahnkonstellation eingestellt und der Kolben 18 in die
Eingriffsendstellung gedrückt.
In dieser Einstellung, d.h. bei ortsfester Anbindung des Sekundärrades 6 an
das Gehäuse 13 bzw.
das ortsfeste Bauteil, in welchem der Kolben 18 gelagert
bzw. geführt
ist, wird dieser gehalten. Entsprechend der Wahl der Druckbereitstellungseinheit 27 erfolgt
die Beaufschlagung des Kolbens mit dem erforderlichen Druck entweder
pneumatisch oder hydraulisch oder durch eine andere Energiequelle,
vorzugsweise wird jedoch eine pneumatische Lösung gewählt. Die mittels der Druckbereitstellungseinheit 27 auf
den Kolben 18 aufgebrachte Kraft wird dabei derart ausgelegt,
dass diese der maximal durch den Kolben 18 abzustützenden
Axialkräfte
im Bremsbetrieb entspricht.
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Bei Deaktivierung bzw. Unterbrechung
der Druckbeaufschlagung über
die Druckbereitstellungseinheit 27 wird das Restmoment,
welches im hydrodynamischen Bauelement noch vorhanden ist, ausgenutzt,
um den Kolben 18 in seine Ausgangsposition zurückzubringen.
Die Rückholfeder 26 stützt dabei
den Kolben 18 in der Ausgangsstellung.
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Das System basiert darauf, dass immer
das Überschussmoment
an der hydrodynamischen Baueinheit, insbesondere am Sekundärrad 6,
ausgenutzt wird, um bei Unterbrechung der Druckbeaufschlagung am
Kolben eine selbsttätige
Rückstellung
des Kolbens 18 zu ermöglichen.
Dieses muss jedoch größer als
das Haltemoment des Kolbens sein. Beides ist abhängig von der Auslegung der
formschlüssigen Mitnahmeelemente,
insbesondere deren Steigung. Vorzugsweise wird dabei eine sehr große Steigung der
Mitnahmeelemente gewählt.
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Das Überschuss- oder Restmoment
wird dabei bei mit Hydraulikfluid gefülltem torusförmigen Arbeitsraum 7 durch
das durch die Strömungskräfte erzeugte Moment
bestimmt, während
bei bereits entleertem Retarder und aktivierter Überbrückungskupplung lediglich bei
Reduzierung der Geschwindigkeit eines Fahrzeugs das Restmoment auch
direkt von der Antriebsmaschine durch die starre Kopplung auf das
Sekundärrad
geleitet wird. Bezüglich
der Vornahme der Deaktivierung bzw. Unterbrechung der Druckbereitstellung
im zeitlichen Zusammenhang zu einer erfolgenden Entleerung der hydrodynamischen Kupplung
bestehen keine Restriktionen, dieses kann zeitgleich oder aber mit
zeitlichem Versatz erfolgen, wobei jedoch immer darauf zu achten
ist, dass ein Restmoment vorhanden ist.
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Unter einem weiteren Aspekt der Erfindung wird
die synchron schaltbare Kupplung 16 auch als Feststellbremse
während
eines Haltevorganges am Berg beim Einsatz in Fahrzeugen verwendet.
Dabei kann bei Vorliegen eines größeren Gegenmomentes, bedingt
durch das hängende
Fahrzeug als das vom Motor aufgebrachte und am Sekundärrad wirksam werdende Überschussmoment
auf die Druckbeaufschlagung des Kupplungselementes, insbesondere Kolbens
verzichtet werden, da das Gegenmoment ein selbsttätiges Eindrehen
bzw. Einschieben des Kolbens in die Mitnahmeelemente des Sekundärrades bewirkt.
Soll nach einem Haltevorgang am Berg ein Anfahren erfolgen, wird
die Druckbereitstellung deaktiviert bzw. unterbrochen und die hydrodynamische
Kupplung 4 mit Betriebsmittel gefüllt, bis das Moment größer als
das Haltemoment für
das Fahrzeug am Berg ist. Das sich dann aus der Differenz ergebende Überschussmoment
führt zu
einer Verschiebung des Kolbens 18 in axialer Richtung.
Dabei bringt die Rückholfeder 26 den
Kolben 18 wieder in seine Ausgangsstellung.
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Der Ausschnitt A verdeutlicht in
schematisch vereinfachter Darstellung am Beispiel des Sekundärrades 6 die
Ausgestaltung der einzelnen Mitnahmeelemente 19, 20, 35.
Daraus wird ersichtlich, dass bei Ausbildung mit Schrägverzahnung
eine Art Steilgewinde an den Bauelementen – Sekundärrad 6 bzw. Kolben 18 und
Bauteil 34 – erfolgt.
Dargestellt ist dabei nur die Ausrichtung der Flanken, insbesondere der
Verlauf der Flankenlinie am Sekundärrad 6. Der Kolben 18 trägt dabei
eine Innenverzahnung, während
das Sekundärrad 6 eine
Außenverzahnung trägt. Es ist
jedoch auch denkbar, die Funktionen Innenverzahnung und Außenverzahnung
dem jeweils anderen Bauelement zuzuweisen. Dies hängt im einzelnen
von der konkreten Einbausituation ab.
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Die in 3 dargestellte
Ausführung
der Mitnahmeelemente ist auch auf eine Situation gemäß 2 übertragbar.
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Bei den in den 1 bis 3 dargestellten
Ausführungen
ist die synchron schaltbare Kupplung räumlich hinter dem Freilauf
F angeordnet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, bei geeigneter Ausgestaltung
des Sekundärrades,
diese räumlich vor
dem Freilauf F am Sekundärrad 6 anzuordnen. Funktional
muss diese jedoch dem Freilauf vorgeschaltet sein.
-
- 1
- Getriebebaueinheit
- 2
- Anfahreinheit
- 3
- Anfahrelement
- 4
- hydrodynamische
Kupplung
- 5
- Primärrad
- 6
- Sekundärrad
- 7
- torusförmiger Arbeitsraum
- 8
- Antrieb
der hydrodynamischen Kupplung
- 9
- Abtrieb
der hydrodynamischen Kupplung
- 10
- hydrodynamischer
Retarder
- 11
- Bremseinrichtung
- 12
- ortsfeste
Scheibe
- 13
- Gehäuse
- 14
- zweites
Scheibenelement
- 15
- Kolbenelement
- 16
- Synchron
schaltbare formschlüssige
Kupplung
- 17
- Bremseinrichtung
- 18
- Kolben
- 19
- Mitnahmeelement
- 20
- Mitnahmeelement
- 21
- schaltbare
Kupplung
- 22
- Überbrückungskupplung
- 23
- Arbeitskreislauf
- 24
- Kupplungseingangsscheibe
- 25
- Kupplungsausgangsscheibe
- 26
- Federeinrichtung
- 27
- Druckbereitstellungseinheit
- 28
- Stirnfläche
- 29
- Verbindungsleitung
- 30
- Druckraum
- 31
- Druckraum
- 32
- Stirnfläche
- 33
- hydrodynamisches
Bauelement
- 34
- ortsfestes
Bauteil
- 35
- Mitnahmeelement
- 36
- Betätigungseinrichtung
- E
- Eingang
- A
- Ausgang
- F
- Freilauf