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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen des Reflexionsgrades
von Oberflächen
im Wellenlängenbereich
von 2,4 bis 2,5μm
bei Feldmessungen im Freien mit der Sonne als Beleuchtungsquelle
nach dem Oberbegriff des Anspruchs.
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Reflexionsgradmessungen
mit einem Spektroradiometer im Wellenlängenbereich 0,4–2,5μm werden sowohl
im Labor als auch im Feld durchgeführt, um charakteristische spektrale
Merkmale von künstlichen
und natürlichen
Oberflächen
zu bestimmen. Der spektrale Reflexionsgrad wird dabei als Verhältnis der
Signale über
dem jeweiligen Objekt, das als "Target" bezeichnet wird,
und einer Referenzfläche
berechnet; hierbei wird als Ergebnis ein relativer Reflexionsgrad ρ(rel) erhalten.
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Die
Standardmethode zur Messung des Reflexionsgrades von Oberflächen ist
schematisch in 1 dargestellt.
Ein Spektroradiometer 3, das in 1 als schematisierte ovale Linse wiedergegeben
ist, nimmt Strahldichten L1 und L2 über
dem Target 1 bzw. der Referenzfläche 2 auf, wandelt
die Strahlungswerte in elektrische Werte (Strom oder Spannung) um
und digitalisiert mittels eines PC diese Werte zu digitalen Zahlen
DN1, DN2 (DN = digital
number).
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Die
Messung kann durchgeführt
werden, indem entweder ein Instrument mit nur einem Gesichtsfeld von
dem Target
1 innerhalb kurzer Zeit zur Referenzfläche
2 bewegt
wird, oder ein Instrument mit zwei Gesichtsfeldern gleichzeitig
beide Objekte aufnimmt. Die Messdistanz ist üblicherweise etwa 1m. In jedem
Fall wird der relative Reflexionsgrad als Verhält nis von Target- und Referenzsignal
berechnet, (siehe M. J. Duggin und T. Cunia "Ground reflectance measurement techniques:
a comparison", Applied
Optics 22, S.3771-3777, 1983), was unter Verwendung der entsprechenden
Digitalzahlen gemäß Gl.(1)
formuliert wird als
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Dabei
sind eventuelle zeitabhängige
Dunkelstromanteile am Signal bereits abgezogen. Zur Kürze und Klarheit
der Präsentation
wird der Kanal- oder Wellenlängenindex
in den Gleichungen weggelassen. Wird momentan der Beitrag des Luftlichtes,
d.h. von gestreuter Sonnenstrahlung bzw. Strahlung einer Laborlampe,
sowie von emittierter Strahlung des Luftvolumens zwischen Sensor
und Objekt, vernachlässigt,
so kann dem digitalen Signal am Eingang der Apertur des Instruments
eine Strahldichte L
1 gemäß Gl. (2) zugeordnet werden:
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Hierbei
ist c der kanalabhängige
radiometrische Kalibrationskoeffizient, ρ
i ist
der absolute Reflexionsgrad des Objektes, und E
g ist
der globale Strahlungsfluß auf
die Objektfläche,
welche aus der direkten und diffusen Einstrahlung besteht. Somit
kann Gl.(1) geschrieben werden als
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Falls
der absolute Reflexionsgrad ρ
2 der Referenzfläche bekannt ist, kann der absolute
Reflexionsgrad des Targets
1 gemäß G1(4) berechnet werden:
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Diese
Standardmeßmethode
beruht auf der Voraussetzung, dass die am Radiometer empfangene Strahlung
ausschließlich
auf reflektierter Strahlung von Target 1 und der Referenzfläche 2 besteht.
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Bei
Feldmessungen im Spektralbereich von 2,4–2,5μm mit der Sonne als Beleuchtungsquelle
besteht jedoch ein nicht vernachlässigbarer Teil der empfangenen
Strahlung bei Umgebungstemperatur aus emittierter Wärmestrahlung,
da der atmosphärische
Transmissionsgrad in den Absorptionsbereichen sehr gering ist und somit
auch die solare Einstrahlung. Dies kann einen großen Messfehler
in diesem Spektralbereich verursachen, falls Target und Referenzfläche nicht
den gleichen Reflexionsgrad besitzen.
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Aus
DE 41 02 579 ist ein Verfahren
zur Kompensation atmosphärischer
Einflüsse
im solaren bzw. thermalen Spektralbereich bekannt, bei welchem unter
Berücksichtigung
atmosphärischer
Parameter, wie Lufttemperatur und Luftfeuchte, der Bodenreflektionsgrad
bei solarer Bestrahlung im Spektralbereich von 0,4 bis 3μm gemessen
wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, beim Messen des Reflexionsgrades von
Oberflächen
für Reflexionswerte
im Bereich von 2,4–2,5μm auch die
vom Target und der Referenzfläche
emit tierte Wärmestrahlung zu
berücksichtigen
und in das Messergebnis einfließen
zu lassen. Gemäß der Erfindung
ist diese Aufgabe bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs
durch die Schritte in dessen kennzeichnenden Teil gelöst.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematisierte Darstellung des üblichen
Standardverfahrens zum Messen eines Reflexionsgrades;
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2 eine
schematisierte Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Messen eines
Reflexionsgrades;
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3a und 3b Graphen
von über
der Wellenlänge
aufgetragenen Transmissionsgraden für unterschiedliche Bandbreiten
für einen
vertikalen Weg von 1m bzw. vom Boden bis zum Weltraum;
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4a und 4b die
gesamte und die emittierte spektrale Strahldichte für ein Target
mit einem Reflexionsgrad von 0,05 bei zwei verschiedenen Temperaturen;
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5a und 5b Graphen
bezüglich
der von der Temperatur einer Target- und Referenzfläche abhängige Reflexionsgrade,
und zwar in 5a für ein dunkles Target und in 5b für ein helles
Target;
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6a und 6b Graphen
von bezüglich
Temperatur von Target- und
Referenzfläche
abhängige Reflexionsgrade
bei zwei verschiedenen Temperaturen;
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6c und 6d Graphen
von Reflexionsgraden bei Referenzflächen mit einem Reflexionsgrad
von 0,05 in 6c und von 0,40 in 6d;
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7a und 7b Graphen
von Level-1, Level-2 oder Level-3 Reflexionsgraden bei zwei unterschiedlichen
Temperaturen;
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7c und 7d Graphen
von Level-1, Level-2 oder Level-3 Reflexionsgraden bezüglich unterschiedlicher
Referenzflächen;
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8a und 8b Graphen
betreffend den Einfluss eines Fehlers von 0,05 in dem Reflexionsgrad der
Referenzfläche
und unterschiedlichen Temperaturen;
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8c und 8d Graphen
betreffend den Einfluss eines Fehlers von 0,05 in dem Reflexionsgrad der
Referenzfläche
und unterschiedlichen Referenzflächen,
und
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9a bis 9d Graphen
betreffend den Einfluss eines Temperaturfehlers von +1°C auf Level-3
Reflexionswerte bei zwei unterschiedlichen Temperaturen.
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2 zeigt
eine schematisierte Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Zum Unterschied zu Standardverfahren dem nach 1 werden
zusätzlich
die Temperaturen T1 und T2 von
Target 1 bzw. Referenzfläche 2 gemessen, um
auf diese Weise die Effekte aufgrund der emittierten Wärmestrahlung
zu eliminieren. Die Temperaturmessungen werden mit einem Kontakt-Thermometer durchgeführt, um
unabhängig
von dem Emissionsgrad des Objektes zu sein und um die kinetische
Oberflächentemperatur
zu erhalten. Zusätzlich
können
kleine Transmissions- und Luftlichtstrahldichte-Effekte berücksichtigt
werden, indem Strahlungsübertragungsrechnungen
für verschiedene
atmosphärische
Situationen (realistischer Bereich von Lufttemperaturen und Feuchte)
durchgeführt
und in look-up Tabellen (LUT) gespeichert werden, was nachstehend
im einzelnen noch näher
ausgeführt
wird.
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Gl.(2)
ist eine gute Approximation für
kurze Messdistanzen und wenn thermale Effekte der Wärmestrahlung
vernachlässigt
werden können,
d.h. für
Wellenlängen < 2,4 μm bei Umgebungstemperaturen.
Falls diese Bedingungen verletzt sind, muss die komplette Strahlungsübertragungsgleichung
gemäß Gl.(5)
angewendet werden (Siehe K. Stamnes et al. "Numerically stable algorithm for discrete-ordinate-method
radiative transfer in multiple scattering and emitting layered media", Applied Optics
27, S.2502–2509,
1988):
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Hierbei
ist Lp das sogenannte Luftlicht, d.h. gestreute
Sonnen- oder Lampenstrahlung für
den Weg von 1m zwischen Sensor und Objekt, sowie die emittierte
Wärmestrahlung
dieser Luftschicht; τ ist
die atmosphärische
Transmission (Objekt-Sensor),
Eg ist der globale Strahlungsfluss auf die
Oberfläche, εi ist
der Emissionsgrad, Ti ist die Oberflächentemperatur,
und Lbb(Ti) ist
die nach dem Planck'schen
Strahlungsgesetz emittierte Strahlung eines schwarzen Körpers.
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In 3a und 3b sind
typische Transmissionswerte in Graphen dargestellt, die mit dem MODTRAN
Modell berechnet wurden. In 3a und 3b sind
auf der Abszisse die Wellenlänge
in μm und auf
der Ordinate der Transmissionsgrad aufgetragen, und zwar in 3a für einen
vertikalen Weg von 1m und in 3b für einen
Weg vom Boden (Meereshöhe)
bis zur Sonne bei einem Zenitwinkel von 40°. 3b zeigt die
Transparenz der Atmosphäre
für die
direkte Sonneneinstrahlung, die besonders gering ist im Bereich
von 2,48–2,50μm und Werte
nahe 0 erreichen kann. Dies gilt für eine Atmosphäre im Sommer
in mittleren geographischen Breiten bei einem ländlichen Aero sol, einer Sichtweite
von 23km und einem Wasserdampfgehalt von 2gcm-2.
Die ausgezogen wiedergegebenen Graphiken geben die Ergebnisse für Instrumente
mit einer spektralen Auflösung
(Bandbreite) von 7nm wieder, während
die gepunkteten Graphiken für
Instrumente mit einer spektralen Auflösung von 2nm gelten.
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4a und 4b zeigen
einen Vergleich der gesamten und der emittierten Strahldichte jeweils
für ein
Objekt (Target) mit einem Reflexionsgrad ρ von 0,05 und jeweils einem
Sensor in einer Höhe
von 1m über dem
Objekt und zwar in 4a bei einer Temperatur von
20°C und
in 4b bei einer Temperatur von 35°C. Die Atmosphärenparameter
entsprechen denjenigen in 3a und 3b.
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In 4a und 4b geben
die durchgezogenen Kurven die gesamte Strahldichte für ein Instrument mit
einer Bandbreite von 7nm und die gepunkteten Kurven für eine Bandbreite
von 2nm wieder. Das schattierte Gebiet im unteren Teil von 4a und 4b markiert
den Bereich an rauschäquivalenter
Strahldichte (noise equivalent radiance) NER = 1 × 10-9 bis 1 × 10-10 W
cm-2 sr-1 nm-1, der zur Detektion von Wärmestrahlung
erforderlich ist. In 4a und 4b ist
wiederum auf der Abszisse die Wellenlänge in μm und auf der Ordinate die Strahldichte
in W cm-2 sr-1 nm-1 aufgetragen.
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Die
Strahlungskomponente des Luftlichtes Lp von
Gl.(5) liegt etwa zwei Größenordnungen
unter der emittierten Strahldichte. Wie zu erkennen ist, macht die
emittierte Strahlung in gewissen Spektralbereichen einen nicht vernachlässigbaren
Anteil aus, insbesondere bei der kleineren spektralen Bandbreite
von 2nm. Doch auch bei der Bandbreite von 7nm ist der Einfluss der
emittierten Wärmestrahlung
für genaue
Messungen zu berücksichtigen
wie im folgenden gezeigt wird.
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Bei
Labormessungen mit einer Lampe als Beleuchtungsquelle anstelle der
Sonne entstehen auf dem kurzen Weg Lampe-Objekt von 1 bis 2m natürlich nur
geringe Verluste in der Einstrahlungsintensität der Lampe. Daher liegt die
Transmission des Weges Lampe-Objekt nahe bei 1 (siehe 3a).
Somit ist der Anteil der Lampenstrahlung in gewissen Teilen des
Bereichs von 2,4–2,5μm um den
Faktor 10 bis 100 größer als
die vom Objekt emittierte Strahlung und die Effekte aufgrund der
Wärmestrahlung
des Messobjektes spielen nur eine geringe Rolle. Daher wird das
erfindungsgemäße Verfahren
in erster Linie vorteilhaft sein bei Feldmessungen im Freien mit
der Sonne als Beleuchtungsquelle.
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Für undurchsichtige
Oberflächen
kann unter thermodynamischen Gleichgewichtsbedingungen die Beziehung ε
i =
1 – ρ
i genutzt
werden (Kirchhoff'sches
Gesetz), und somit gilt:
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Temperaturmessungen beider Objekte benötigt. In den
folgenden Graphiken werden simulierte Ergebnisse nach dem bisherigen
und dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorgestellt; dabei wird zur Vereinfachung und um die Kernpunkte
zu betonen, angenommen, dass beide Objekte die gleiche Temperatur
haben, d.h. T1 = T2 =
T. Die Gleichungen sind jedoch für
den allgemeinen Fall formuliert.
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Mit
Hilfe von Gl.(3) und (6) kann das Verhältnis der digitalen Signale
von Target
1 und Referenzfläche
2 in einem ersten
Schritt als Level-0 (L0) Reflexionsgrad bezeichnet werden, der im
Laufe der folgenden Prozessierung iterativ verbessert wird:
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5a und 5b zeigen
Beispiele von Level-0 Reflexionswerten im Spektralbereich von 2,4–2,5μm und zwar
in 5a für
ein dunkles Target mit einem Reflexionsgrad ρ1 =
0,05 und in 5b für ein helles Target mit einem
Reflexionsgrad ρ1 = 0,40). Hierbei ist jeweils BaSO4 als Referenz mit einem typischen Reflexionsgrad
von ρ2 = 0,85 verwendet. In 5a und 5b ist
wiederum auf der Ordinate der Reflexionsgrad und auf der Abszisse
die Wellenlänge
in μm aufgetragen.
Auch in 5a und 5b zeigen
die durchgezogenen Kurven die Ergebnisse für ein Instrument mit einer
spektralen Bandbreite von 7nm und die gepunkteten Kurven für eine Bandbreite
von 2nm. Die Berechnungen wurden mit dem MODTRAN Strahlungs-Modell
durchgeführt bei
jeweils einer Target-Temperatur T = 35°C.
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Aufgrund
der thermalen Emission und geringen Transmissionsgraden in den atmosphärischen
Absorptionsbereichen treten in diesen Bereichen größere Abweichungen
von den wahren Reflexionsgraden von 0.05 und 0.40 auf, weil das
solare Signal im Verhältnis
zum emittierten Signal geringer wird. Wenn die Oberflächentemperatur
des Objektes 20°C
ist, sind die Amplituden der Abweichung vom wahren Wert um den Faktor 2 kleiner.
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Bei
einer Wellenlänge
von 2,4μm
ist die emittierte Targetstrahlung vernachlässigbar gegenüber der
reflektierten Sonnenstrahlung; deshalb liegen beide Kurven für eine Bandbreite
von 7nm und 2nm übereinander, während im
Wellenlängenbereich
von 2,48–2,50μm die Temperatureffekte
besonders stark sind. Auch in 5a und 5b zeigen
die durchgezogenen Kurven wieder die Ergebnisse für ein Instrument
mit einer spektralen Bandbreite von 7nm und die gepunkteten Kurven
für eine
Bandbreite von 2nm.
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6a bis 6d zeigen
Beispiele von Level-0 Reflexionsgraden, wobei wiederum auf der Abszisse die
Wellenlänge
in μm und
auf der Ordinate der Reflexionsgrad aufgetragen sind. Hierbei sind
die Level-0 Reflexionsgrade für
ein dunkles Target mit einem Reflexionsgrad p1 = 0,05 und ein helles
Target mit einem Reflexionsgrad ρ1 = 0,40 wiedergegeben, wobei der Einfluss
von verschiedenen Temperaturen, nämlich T = 20°C und T =
35°C und
bezüglich
verschiedener Referenzflächen,
nämlich
BaSO4 und Spectralon dargestellt. Hierbei
hat Spektra-lon
einen typischen Reflexionsgrad von ρ2 =
0,95.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
iteriert Gl.(7) und erfordert eine Kenntnis des Reflexionsgrades ρ
2 der
Referenzfläche.
Ferner werden die Temperaturmessungen beider Objekte benutzt, um
den Anteil der emittierten Strahlung zu eliminieren. Beim ersten
Schritt werden die Level-0 Reflexionswerte in den engen atmosphärischen
Absorptionsbereichen durch den Mittelwert der Werte in den benachbarten
Fensterbereichen ersetzt. Im Nahbereich von 2,5μm wird das benachbarte kurzwellige
("linke") atmosphärische Fenster
verwendet, falls das langwellige Fenster ( > 2,5μm)
nicht mehr gemessen wird.
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Die
aktuellen Bereiche der atmosphärischen
Fenster und Absorption hängen
etwas von der Kanalbandbreite des verwendeten Messinstrumentes ab
und müssen
an das jeweilige Instrument angepasst werden. Bei der Interpolation
in Gl.(8a bis 8d) ergibt sich ein Fehler, falls der Reflexionsgrad
in diesen Absorptionsbereichen wellenlängenabhängig ist. Dennoch ist dieser
Fehler kleiner als der entsprechende Fehler in den Level-0 Werten.
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Beim
nächsten
Schritt werden die Level-1 Reflexionswerte und die entsprechenden
Emissionsgrade verwendet, um den Level-2 Reflexionsgrad ρ
1 (L2) gemäß Gl.(9)
zu berechnen. Hierbei wird von der Gesamtstrahlung sowohl die emittierte
Target/Referenzstrahlung als auch der Luftlichtanteil subtrahiert,
obwohl dieser in den meisten Fällen
vernachlässigt
werden kann, da er typischerweise zwei Größenordnungen kleiner ist als die
emittierte Strahldichte:
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Während dieses
Schritts wird der Beitrag der emittierten Target-/Referenzstrahlung
als τε1 (L1 )Lbb(T1) und τε2Lbb(T2) berechnet.
Hierbei werden das Planck'sche
Strahlungsgesetz, die spektralen Transmissionswerte für den Weg
von 1m zwi schen Objekt und Sensor sowie die Kirchhoff-Gleichung ε2 =
1 – ρ2 verwendet.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Transmissionswerte (τ)
und optional der kleine Luftlichtanteil (LP)
mit einem Strahlungsmodell, wie beispielsweise MODTRAN, für verschiedene
Wasserdampfgehalte und Sonnenstände
vorab berechnet und in Look-up Tabellen (LUT) auf einem PC gespeichert.
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Zur
Ermittlung des Level-3 Reflexionsgrads wird die Reflexion ρ
2 der
Referenzfläche
gemäß Gl.(10) berücksichtigt:
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In 7a bis 7d sind
Level-1 bis Level-3 Reflexionswerte für ein dunkles und ein helles
Target und der spektralen Bandbreite 7nm bei der Temperatur T =
20°C und
T = 35°C
gezeigt. Hierbei sind bei fehlerfreier Messung des Reflexionsgrades
einer BaSO4- oder Spectralon-Referenzfläche die Reflexionsgrade von
Level-1 punktiert, von Level-2 gestrichelt und von Level-3 durchgezogen
dargestellt. Der Fehler im Reflexionsgrad ist kleiner als 0,003
für die
endgültigen
Level-3 Daten und der berechnete Wert liegt sehr genau beim wahren
Wert. Da bisher die Messungen als fehlerfrei angenommen wurden,
wird im folgenden der Einfluss einer ungenauen Kenntnis des Reflexionsgrades
der Referenzfläche
und ein Fehler bei den Temperaturmessungen untersucht.
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Die
Reflexionswerte von Level-1 bis Level-3 der Gl.(8 bis 10) sind abhängig von
der Kenntnis des absoluten Reflexionsgrades ρ2 der
Referenzfläche.
In 8a bis 8d ist
die Aus wirkung eines Fehlers in der Kenntnis des Reflexionsgrades ρ2 aufgezeigt.
Eine relativ große
Unsicherheit von 0,05 beim Reflexionsgrad ρ2 wurde
angenommen, um mögliche
Degradierungen der Oberfläche
der Referenz im Laufe von vielen Feldmessungen zu berücksichtigen.
In der Praxis wird die Unsicherheit jedoch eher bei 0,02 bis 0,03
Einheiten liegen. Somit halbieren sich die Fehler in 8a bis 8d in
etwa.
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8a bis 8d zeigen
den Einfluss dieser Ungenauigkeit für eine Referenzfläche mit
BaSO4 (ρ2 = 0,80 anstatt von 0,85) und Spectralon
(ρ2 = 0,90 anstelle von 0,95). Dies bewirkt
einen Fehler von 5,9 % bei BaSO4 bzw. von
5,3% bei Spectralon. Ein zusätzlicher
kleiner Fehler entsteht in den Bereichen atmosphärischer Absorption, weil jeder
Fehler im Reflexionsgrad der Referenz mit einem entsprechenden Fehler
des Emissionsgrades verknüpft
ist. Somit enthält
die berechnete emittierte Strahlung einen gewissen Fehler. Diese Amplitudenvariation
liegt üblicherweise
im Bereich 0,001 für
dunkle Flächen
und 0,01 für
helle Flächen
bei der gewählten
spektralen Auflösung
von 7nm in 8a bis 8d (siehe
die durchgezogenen Kurven für
Level-3 Reflexionswerte).
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9a bis 9d zeigen
den Einfluss eines Fehlers von ±1°C bei der Messung der Oberflächentemperatur
von Target und Referenz. Die durchgezogene Linie gilt für die Level-0
Reflexion, die nicht den Einfluß von
Referenzreflexionsgrad und -Temperatur berücksichtigt. Die punktierte
Kurve gilt für
einen Fehler von +1°C für Target
und Referenz, die gestrichelte Kurve für -1°C für beide Flächen, stets bezogen auf die
beiden Oberflächentemperaturen
von 20°C
und 35°C.
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Für den niedrigen
Reflexionswert (0.05) werden Fehler von etwa ±0,01 (T=20°C) und ±0,025
Reflexionseinheiten (T = 35°C)
erhalten. Für
den hohen Reflexionsgrad (0,40) liegen die entsprechenden Fehler
bei ±0,007
und ±0,015.
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Die
Ergebnisse sind für
die Temperaturfehlerkombinationen (bias) +1°C/+1°C (Target/Referenzfläche) angegeben
sowie für
die Kombination -1°C/-1°C. Die Kombination
+1°C/-1°C liegt nahe
bei den Ergebnissen der Kombination +1°C/+1°C, die Kombination -1°C/+1°C liegt nahe
bei der Kombination -1°C/-1°C und ist
deshalb in der Graphik nicht mit aufgenommen. Für genaue Temperaturmessungen
dürfte
der Fehler aber eher in der Größe von ±0,5°C liegen,
so daß die
Fehler in 9a bis 9d halbiert
werden.