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Die Erfindung betrifft einen Non-Stop-Bogenanleger
mit einem Stapelrechen zur Übernahme
eines Restbogenstapels, mit einer einen Hauptbogenstapel tragenden,
auf einer Stapelplatte positionierten Palette, wobei die Stapelplatte
mit einer antreibbaren Förderstrecke
versehen ist, der flurseitig jeweils eine weitere Förderstrecke
vor- und nachgeordnet ist.
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Aus der
DE 40 23 877 A1 ist ein
Bogenanleger bekannt, bei dem Förderstrecken
vorgesehen sind, die aus motorisch angetriebenen Transportrollen
bestehen, die mit Zwangsführungsmitteln
ausgestattet sind. Auf Flurniveau bilden die einzelnen Förderstrecken
ein Transportsystem für
das Zuführen der
einen Hauptbogenstapel tragenden Paletten und für das Abführen der leeren Paletten. Dabei
wird die einen Hauptbogenstapel tragende Palette, indem die Transportrollen
angetrieben werden, zur der Stapelplatte zugeordneten Förderstrecke
transportiert. In einer Sollposition wird die Palette mit dem Hauptbogenstapel
mittels eines Endschalters, indem der Antrieb stillgesetzt wird,
positioniert. Die weitere Ansteuerung des Antriebs erfolgt dann
mittels einer Sensoreinrichtung, durch die die Ist-Lage einer Seitenkante
erfasst wird, wenn die Bogen vereinzelt und von Transportsaugern
transportiert werden. Weicht die Ist- von einer vorgegebenen Soll-Lage
ab, wird der Antrieb, der der auf der Stapelplatte vorgesehenen
Förderstrecke
zugeordnet ist, angesteuert und der Hauptbogenstapel in eine seitenregistergerechte Lage
verfahren.
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Mit diesem Bogenanleger ist ein Non-Stop-Betrieb
nicht realisierbar.
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Die
DE 199 53 018 A1 zeigt einen kontinuierlich
arbeitenden Bogenanleger mit einem den Reststapel tragenden Stapelrechen
sowie einer Stapelplatte, auf der eine Palette mit dem Hauptbogenstapel
positionierbar ist. Die Stapelplatte ist mit einer antreibbaren
Förderstrecke
versehen und auf ein oberes Niveau anheb- sowie auf ein Flurniveau
absenkbar. Auf Flurniveau ist der der Stapelplatte zugeordneten
Förderstrecke
jeweils eine weitere Förderstrecke
vor- und eine Förderstrecke
nachgeordnet. Mit der vorgeordneten Förderstrecke werden Paletten mit
dem Hauptbogenstapel auf die Stapelplatte gefördert, während leere Paletten über die
nachgeordnete Förderstrecke
abgeführt
werden. Beim Zuführen der
Paletten auf die Stapeltragplatte werden die Nuten der Paletten
abgetastet und ein Vergleich mit der Lage der Elemente des Stapelrechens
vorgenommen. Besteht keine Übereinstimmung
zwischen der Anordnung der Nuten der Palette und der Elemente des
Stapelrechens, kann der Non-Stop-Betrieb
nicht realisiert werden.
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Bei Übereinstimmung der Lage der
Nuten mit der der Elemente des Stapelrechens wird die Palette durch
die Förderstrecke
der Stapeltragplatte, angetrieben von einem Antriebselement, in
eine Sollposition auf der Stapelplatte verbracht. Üblicherweise wird
dabei die Transportgeschwindigkeit der Palette nach dem Passieren
einer ersten Lichtschranke auf Ausrichtgeschwindigkeit reduziert
und nach Erreichen einer zweiten Lichtschranke der Antrieb stillgesetzt.
Danach wird die Stapelplatte angehoben und die Vereinigung des Hauptbogenstapels
mit dem durch den Stapelrechen getragenen Restbogenstapel eingeleitet.
Dazu wird die in einer Rechner- und Steuereinheit abgelegte Reststapelposition,
die bei der Übernahme
des Restbogenstapels durch den Stapelrechen mit Hilfe eines Distanzsensors
ermittelt wurde, mit der Hauptstapelposition im dem Restbogenstapel
zugewandten Bereich, die durch einen weiteren Distanzsensor erfasst
wird, verglichen. Bei Abweichungen wird über eine, die Stapelplatte
quer zur Bogenförderrichtung
verbringenden Seitenkantensteuerung die Stapelplatte so verschoben,
dass die Reststapelposition mit der Hauptstapelposition übereinstimmt.
Danach wird der Restbogenstapel mit dem Hauptbogenstapel vereint,
indem der Stapelrechen aus dem Stapelbereich herausgeführt wird. Nach
dem Abarbeiten des mit dem Restbogenstapel vereinten Hauptbogenstapels
bis auf Reststapelniveau wird der Stapelrechen in die Nuten der
Palette eingeführt
und die Stapelplatte mit der Palette auf Flurniveau abgesenkt, wobei
die Stapelplatte durch die Seitenkantenregelung zentriert wird.
Auf Flurniveau wird die leere Palette abgeführt und ein neuer Hauptbogenstapel
zugeführt.
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Nachteilig ist der hohe technische
und zeitliche Aufwand zum Anpassen des dem Restbogenstapel zugewandten
Bereichs des Hauptbogenstapels an die Reststapelposition. Außerdem ist
es von Nachteil, dass durch das Anpassen des Hauptbogenstapels mit
Hilfe der Seitenkantenregelung deren Stellbereich nur eingeschränkt für Stellhandlungen während des
Abarbeitens des Hauptbogenstapels zur Verfügung steht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Non-Stop-Bogenanleger
zu entwickeln, der mit einem geringen Aufwand einen Non-Stop-Betrieb
ohne Einschränkung
des Stellbereichs der Seitenkantenregelung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen
Bogenanleger nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung ist
es möglich,
eine Palette mit einem neuen Hauptbogenstapel so auf der der Stapelplatte
zugeordneten Förderstrecke
zu positionieren, dass die Lage des dem Restbogenstapel zugewandten
Bereichs des Hauptbogenstapels mit der Lage des Restbogenstapels übereinstimmt.
Damit ist eine lagegerechte Vereinigung der Bogenstapel möglich, ohne
dass es erforderlich ist, über
eine Seitenkantensteuerung eine Verschiebung der Stapelplatte zu
realisieren.
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An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung
näher erläutert. In
den zugehörigen
Zeichnungen zeigt
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1 einen
Bogenanleger in Förderrichtung von
hinten,
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2 eine
Schnittdarstellung gem. der Linie A–A in 1 und die schematische Darstellung einer nachgeordneten
Druckmaschine.
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In 1 ist
ein Bogenanleger 1 mit einer Stapelplatte 2, die
an Hubelementen 3 angeordnet ist, dargestellt. Die Stapelplatte 2 ist
mit einer ersten Förderstrecke 4 versehen,
die aus mittels eines ersten Antriebs 7 antreibbaren Transportrollen 10 besteht. Der
ersten Förderstrecke 4 ist
eine zweite Förderstrecke 5 vorgeordnet
und eine dritte Förderstrecke 6 nachgeordnet.
Der zweiten Förderstrecke 5 ist
ein zweiter Antrieb 8 und der dritten Förderstrecke 6 ein dritter
Antrieb 9 zugeordnet. Die Förderstrecken 4, 5, 6 sind
so zueinander angeordnet, dass die flurseitig vorgesehenen Förderstrecken 5, 6 mit
der ersten Förderstrecke 4 fluchten,
wenn sich die Stapelplatte 2 auf dem untersten Niveau befindet.
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Die Stapelplatte 2 trägt eine
Palette 11 mit einem Hauptbogenstapel 14, während auf
der vorgeordneten zweiten Förderstrecke 5 eine
Reservepalette 12 mit einem Reservestapel 15 und
auf der nachgeordneten dritten Förderstrecke 6 eine
Leerpalette 13 vorgesehen ist. Die Paletten 11, 12, 13 weisen
Nuten 17 auf, die mit Elementen 19 eines Stapelrechens 18 korrespondieren.
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Die Elemente 19 des Stapelrechens 18 sind in
einem Rahmen 20 in oder entgegen einer Bogenförderrichtung 21 mittels
eines nicht dargestellten Stellantriebs verschiebbar gelagert. Der
Rahmen 20 ist an Hebemitteln 22 angeordnet und
zwischen einer unteren Position, die etwa der in 1 dargestellten Position entspricht, und
einer oberen Position verbringbar ausgeführt. In 1 ist der Stapelrechen 18 mit
einem Restbogenstapel 16, der von den Elementen 19 getragen
wird, dargestellt. Der Oberseite des Restbogenstapel 16 zugewandt,
sind weiterhin einem Bogentrenner 23 zugeordnete Trennsauger 24 und
Trapsortsauger 25 gezeigt.
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Im oberen Bereich des Bogenanlegers 1 ist eine
die Lage des Restbogenstapels 16 erfassende erste Messeinrichtung 26 vorgesehen,
die mit einer Steuer- und Regeleinrichtung 28 verbunden
ist. Unterhalb der ersten Messeinrichtung 26 ist eine zweite Messeinrichtung 27 vorgesehen,
die die Lage des dem Restbogenstapel 16 zugewandten Bereichs
des Hauptbogenstapels 14 erfasst. Die zweite Messeinrichtung 27 ist
ebenfalls mit der Steuer- und Regeleinrichtung 28 verbunden,
die mit den Antrieben 7, 8, 9 verknüpft ist.
Die Messeinrichtungen 26, 27 können z.B. als Distanzsensoren
ausgebildet sein.
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In der 2 ist
neben den Förderstrecken 4, 5, 6 die
dem Bogenanleger 1 nachgeordnete Druckmaschine mit einem
Anlagedruckwerk 29, einem Auslagedruckwerk 30 und
einer Auslage 31 gezeigt. Weiterhin sind Stapelvorderanschläge 32 gezeigt,
die in bekannter Weise in Bogenanlegern 1 angeordnet sind
und zum Anlegen der in Bogenförderrichtung 21 vorn
liegenden Seite des Hauptbogenstapels 14 dienen (gestrichelte
Darstellung in 2).
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Die Wirkungsweise des Non-Stop-Bogenanlegers
ist folgende:
In bekannter Weise wird der Hauptbogenstapel 14 durch
die an der Stapelplatte 2 angreifenden Hubelemente 3 angehoben
und der jeweils oberste Bogen von den Trennsaugern 24 vereinzelt
und mittels der Transportsauger 25 in Bogenförderrichtung 21 transportiert.
Ist der Hauptbogenstapel 14 bis auf einen Reststapel 16 abgearbeitet,
wird durch die Steuer- und Regeleinrichtung 28 der Stapelrechen 18 aktiviert
und die Elemente 19 in die Nuten 17 der Palette 11 eingeführt sowie
der Reststapel 16 von der Palette 11 abgehoben.
Der Reststapel 16 wird durch die am Stapelrechen 18 angreifenden
Hebemittel 22 so nachgeführt, dass das Abfördern der
Bogen gewährleistet
ist. Nach der Übernahme
des Restbogenstapels 16 durch den Stapelrechen 18 wird
von der ersten Messeinrichtung 26 die Lage des Restbogenstapels 16 erfasst
und in der Steuer- und Regeleinrichtung abgelegt. Nach der Übernahme
des Restbogenstapels 16 durch den Stapelrechen 18 wird
die Stapelplatte 2 mit der leeren Palette 11 in
ihre untere Position geführt,
in der die erste Förderstrecke 4 mit
der vorgeordneten zweiten Förderstrecke 5 und
der nachgeordneten dritten Förderstrecke 6 fluchtet.
Anschließend
werden durch die Steuer- und Regeleinrichtung 28 der erste
Antrieb 7 sowie der dritte Antrieb 9 aktiviert
und die Palette 11 von der ersten Förderstrecke 4 an die
dritte Förderstrecke 6 übergeben und
nach Stillsetzen des dritten Antriebs 9 als Leerpalette 13 abgestellt.
Danach wird durch die Steuer- und Regeleinrichtung 28 der
zweite Antrieb 8 aktiviert und so die Reservepalette 12 mit
dem Reservebogenstapel 15 von der zweiten Förderstrecke 5 zur ersten
För derstrecke 4 und
damit in den Bogenanleger 1 transportiert. Nach Durchfahren
einer z.B. als Lichtschranke ausgebildeten Messeinheit 33,
die die Reservepalette 12 detektiert, wird über die
Steuer- und Regeleinrichtung 28 der erste Antrieb 7 stillgesetzt
und so die Reservepalette 12 im Bogenanleger 1 in
einer Soll-Lage positioniert. Damit wird die Reservepalette 12 mit
dem Reservebogenstapel 15 zur Palette 11 mit dem
Hauptbogenstapel 14. Durch die zweite Messeinrichtung 27 wird
die Lage des Hauptbogenstapels 14 im, dem Restbogenstapel 16 zugewandten
Bereich erfasst und der Steuer- und Regeleinrichtung 28 zugeführt, in
der ein Vergleich der Lage des Reststapels 16 mit der Lage
des Hauptbogenstapels 14 erfolgt. Bei Abweichungen wird
ein Stellsignal generiert und damit der erste Antrieb 7 angesteuert,
durch den die Palette 11 mit dem Hauptbogenstapel 14 so
verschoben wird, dass die Lage des Hauptbogenstapels 14 im
dem Restbogenstapel 16 zugewandten Bereich mit der Lage
des Restbogenstapels 16 übereinstimmt. Damit ist es
problemlos möglich,
im Non-Stop-Betrieb den Hauptbogenstapel 14 mit dem Restbogenstapel 16 zu
vereinen, indem der Hauptbogenstapel 145 so lange angehoben
wird, bis die Unterseite der Elemente 19 auf der Oberfläche des
Hauptbogenstapels 14 aufliegen. Danach werden die Elemente 19 des
Stapelrechens 18 aus dem Stapelbereich gezogen und der
Restbogenstapel 16 mit dem Hauptbogenstapel 14 zusammengeführt. Damit
steht der gesamte Stellbereich einer nicht dargestellten, bei Bogenanlegern üblichen
Seitenkantenregelung zum Ausgleichen der Abweichungen von der Lotrechten
zur Verfügung.
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- 1
- Bogenanleger
- 2
- Stapelplatte
- 3
- Hubelement
- 4
- erste
Förderstrecke
- 5
- zweite
Förderstrecke
- 6
- dritte
Förderstrecke
- 7
- erster
Antrieb
- 8
- zweiter
Antrieb
- 9
- dritter
Antrieb
- 10
- Transportrolle
- 11
- Palette
- 12
- Reservepalette
- 13
- Leerpalette
- 14
- Hauptbogenstapel
- 15
- Reservebogenstapel
- 16
- Restbogenstapel
- 17
- Nut
- 18
- Stapelrechen
- 19
- Element
- 20
- Rahmen
- 21
- Bogenförderrichtung
- 22
- Hebemittel
- 23
- Bogentrenner
- 24
- Trennsauger
- 25
- Transportsauger
- 26
- erste
Messeinrichtung
- 27
- zweite
Messeinrichtung
- 28
- Steuer-
und Regeleinrichtung
- 29
- Anlagedruckwerk
- 30
- Auslagedruckwerk
- 31
- Auslage
- 32
- Stapelvorderanschlag
- 33
- Messeinheit