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Die Erfindung betrifft einen Matratze
aus einzelnen Matratzenelementen, durch die ein Lebewesen aus einer
etwa horizontalen in zumindest eine schräge Lage bringbar ist.
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Stand der Technik
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Insbesondere Patienten, die über eine
längere
Zeit bettlägrig
sind, leiden darunter, dass sie an ihrem Körper Druckstellen bekommen
bzw. sich durchliegen (Dekubitus). Um diese Patienten aber in eine
andere Lage zu bringen, müssen
Schwestern erhebliche Kraft und Zeit aufwenden.
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Zur Erleichterung des Wendens von
Patienten wurde deshalb in der
DE 44 40 720 C2 eine Luftkammermatratze entwickelt,
mittels der ein Patient in eine Schräglage gebracht werden kann.
Eine weitere Verbesserung dieser Luftkammermatratze findet sich
in der
DE 200 18 837
U .
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Aufgabe
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, die Matratze nochmals zu verbessern und ihre Funktion zu erweitern.
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Lösung
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Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass
sowohl ein schräges
Anstellen des Matratzenelementes, als auch ein Verbringen in eine
etwa horizontale Lage gesteuert erfolgt.
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Durch diese Steuerung ist es möglich, Patienten
laufend oder in zeitlichen Abständen
zu bewegen, so dass sich keine Druckstellen bilden können und
das Liegen für
den Patienten wesentlich angenehmer wird. Dem Dekubitus wird damit
erfolgreich vorgebeugt.
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Aus diesem Grunde soll der Matratze
bzw. den Matratzenelementen ein Steuerungsmodul für das Bewegen
der Matratzenelemente zugeordnet sein. Dieses Steuerungsmodul wird
von einem Bedientableau aus mit entsprechenden Steuerungsbefehlen
versorgt.
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Die Schwester kann nun manuell den
Patienten in eine gewünschte
Lage bringen, wobei diese Lage sehr unterschiedlich sein kann, indem
eine Mehrzahl von Matratzenelemente vorgesehen sind, die entlang dem
Körper
des Patienten verteilt sind.
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Vor allem ist aber auch vorgesehen,
dass Anstellen und Absenken der Matratzenelemente zu automatisieren.
Zu diesem Zweck ist im Steuerungsmodul oder in einem entsprechenden
Programm eine Zeitschaltung vorgesehen, wodurch laufend oder in
zeitlichen Abständen
die einzelnen Matratzenelemente angesteuert und mehr oder weniger
schräg
angestellt werden. Es ist auch denkbar, das Anstellen der Matratzenelemente einem
Zufallsgenerator zu überlassen,
wobei hier eine Zeitschaltung nicht unbedingt notwendig ist, sondern durch
ein langsames, aber laufendes Bewegen der Matratzenelemente die
Lage des Patienten fortlaufend verändert wird.
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Als Patient kommt im übrigen nicht
nur ein menschlicher Patient in Frage, sondern bspw. könnten auch Tiere
behandelt, insbesondere in ihrer Lage verändert werden.
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Ein weiterer Erfindungsgedanke betrifft
die Ausgestaltung der Bewegung der Matratzenelemente. In einem einfachen
Ausführungsbeispiel
kann vorgesehen sein, dass das Matratzenelement selbst mit einem
Medium gefüllt
wird. Damit jedoch der Patient nicht nur beim Befüllen angehoben
oder beim Entleeren abgesenkt wird, sollte das Matratzenelement
eine entsprechende Form aufweisen. Hier bietet sich bspw. eine Keilform an,
so dass beim Befüllen
des Matratzenelementes die Oberfläche fortlaufend schräger gestellt
wird. Ein derartiges Matratzenelement hat natürlich zusätzlich die Vorteile eines Wasserbettes,
wenn das Matratzenelement mit Wasser gefüllt wird.
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Gedacht ist aber vor allem daran,
das Matratzenelement mit aufblasbaren, keilförmigen Luftkammern zu unterlegen,
welche mit einem Gas füll-
und entleerbar sind. Derartige Luftkammern sind aus den o. g. Druckschriften
bekannt, auf die hier speziell Bezug genommen wird.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist aber auch daran gedacht, das Matratzenelement
elektromotorisch oder durch einen pneumatischen oder hydraulischen
Antrieb zu bewegen. Dabei muss sichergestellt werden, dass die nebeneinanderliegenden
Matratzenelemente beim Schwenken ineinandergreifen können, da
sonst das Schwenken behindert wird. Hierzu bietet es sich an, die
Matratzenelemente in den Randbereichen zahnartig auszugestalten,
so dass die Zähne
benachbarter Matratzenelemente ineinander kämmen können.
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Beim Schwenken der Matratzenelemente
bzw. der Träger
mittels eines Motors dürfte
es ratsam sein, einen Servomotor zu verwenden. Dieser muss mit dem
oder den Trägern über eine
Drehwelle so verbunden sein, dass je nach Wahl der eine oder der
andere Träger
geschwenkt werden kann. Dies geschieht über eine entsprechende getriebemässige Anbindung
bzw. Ausgestaltung der Drehwelle. Beim Schwenken mittels eines pneumatischen
oder hydraulischen Antriebes wird ein Kolben-/Zylinderantrieb verwendet,
aus dem eine bevorzugt teleskopartige Kolbenstange ausfährt. Diese
ist mit dem Träger
verbunden, wobei die Verbindung so erfolgt, dass die Anlenkung an
den Träger
lageveränderbar
ist. Bspw. geschieht dies durch einen in einer Kulisse geführten Querbolzen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
sollen die Matratzenelemente mit einer Oberdecke verbunden sein.
Wie dies geschieht, ist von untergeordneter Bedeutung. Bspw. können die
Matratzenelemente auch an die Unterfläche der Oberdecke angeklebt
oder durch eine Klettverbindung lösbar mit der Oberdecke verbunden
sein. Dies bedeutet aber, dass die Matratzenelemente und die Oberdecke
eine Einheit bilden, so dass beim Bewegen der Matratzenelemente
auch der diesem Matratzenelement zugeordnete Bereich der Oberdecke
mit bewegt werden muss. Deshalb muss eine Möglichkeit gegeben sein, um
die Oberdecke in Bereiche aufzuteilen, die aus dem übrigen Teil
der Oberdecke herausgelöst
werden können.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
geschieht dies durch entsprechende Reissverschlüsse, die im Bereich zwischen
zwei Matratzenelementen angeordnet sind.
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Ferner ist vorgesehen, die Matratzenelemente
in einer schalenförmigen
Umhüllung
anzuordnen. In einem Ausführungsbeispiel
kann diese schalenförmige
Umhüllung
aus einem flexiblen Material, bspw. aus textilem Material bestehen,
so dass die schalenförmige
Umhüllung
einen Teil der Matratze selbst bildet. In anderen Fällen könnte es
sich auch um eine Bettumrandung handeln, die aus einem starren Werkstoff,
wie bspw. Holz, hergestellt ist.
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In Ruhelage, d. h. bei vollkommener
Absenkung der Matratzenelemente sollte die Oberdecke mit der schalenförmigen Umhüllung verbindbar
sein, so dass eine fast geschlossene Matratze entsteht. Die Verbindung
kann bspw. über
Druckknöpfe,
Reissverschlüsse
od. dgl. erfolgen. Hier soll der Erfindung keine Grenzen gesetzt
sein.
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Figurenbeschreibung
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Matratze mit Steuermodul
und Bedientableau;
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2 eine
Draufsicht auf einen Teil der Matratze gemäss 1 mit einem schräggestellten Matratzenelement;
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3 eine
aufgebrochen dargestellte Seitenansicht der Matratze gemäss 1;
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4 eine
geöffnete
Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Matratze
mit Antriebselementen und Bettumrandung;
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5 eine
Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Matratze mit
Antrieb und Bettumrandung;
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6 eine
Draufsicht auf die Elemente gemäss 5;
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7 eine
Draufsicht auf ein erfindungsgemässes
Bedientableau.
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Eine erfindungsgemässe Matratze
R entsprechend den 1 bis 3 weist eine flexible, schalenförmige Umhüllung 1 auf,
die ggf. aus einem textilen Werkstoff oder aus Kunststoff hergestellt
ist. Innerhalb dieser schalenförmigen
Umhüllung
befinden sich acht Matratzenelemente 2, die über eine
Oberdecke 3 miteinander verbunden sind. Bspw. können die
Matratzenelemente 2 mit ihrer Oberseite an die Unterfläche der
Oberdecke 3 angeklebt oder aber auch lösbar über Klettelemente verbunden
sein.
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Die Oberdecke 3 hat etwas
grössere
Ausmasse als die schalenförmige
Umhüllung 1,
wobei ein über das
Matratzenelement 2 hinausstehender Streifen 4 mit
einem Teil 5.1 eines Druckknopfsystems versehen ist. Der
andere Teil 5.2 des Druckknopfsystems befindet sich an
einer Innenfläche
einer Seitenwand 6 der schalenförmigen Umhüllung 1.
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Jeweils an den Stirnseiten ist die
Oberdecke 3 mit der schalenförmigen Umhüllung 1 über einen
Reissverschluss 7 verbunden. Selbstverständlich könnte dort
die Verbindung auch über
Druckknopfsysteme 5 erfolgen.
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Ferner ist die Oberdecke 3 jeweils
zwischen einzelnen Matratzenelementen 2 durch Reissverschlüsse 8 in
Lappen 9 aufgeteilt, so dass es, wie in 1 gezeigt, bei acht Matratzenelementen
auch acht separate Lappen 9 gibt. Jeweils zwei Matratzenelemente 2 liegen
sich gegenüber,
wobei jeweils vier Matratzenelemente 2 eine linke und eine
rechte Reihe bilden. Entsprechend sind auch die Reissverschlüsse 8 angeordnet,
wobei ein Verschluss 10 den Reissverschluss 7 bzw. 8 schliesst,
wenn er nach aussen zur schalenförmigen
Umhüllung
hin bewegt wird. Die Reissverschlüsse 7 und 8 verlaufen
dementsprechend auch nicht durchgehend über die gesamte Breite der
Oberdecke 3, sondern ein mittlerer Bereich der Oberdecke 3 ist
frei von Reissverschlüssen 7, 8.
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Unterhalb des Matratzenelementes 2 befinden
sich Luftkammern 11.1 bis 11.3, die miteinander
jeweils über
einen Luftübertritt 12.1 und 12.2 verbunden
sind.
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Die Luftkammern 11.1 bis 11.3 werden über eine
Zuluftleitung 13 mit Luft gespeist, wobei in einem Steuerungsmodul 14 eine
entsprechende Luftpumpe vorgesehen ist. Sollte sich unter jedem
Matratzenelement 2 Luftkammern befinden, werden diese separat über das
Steuerungsmodul 14 angesteuert und mit Luft versorgt. Hierzu
dient ein Bedientableau 15.
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Die Funktionsweise der vorliegenden
Erfindung ist folgende:
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In Ruhelage eines Patienten befindet
sich die Matratze R in einem Zustand, wie er in 1 angedeutet ist. Die Luftkammern 11.1 bis 11.3 sind
leer, die Matratzenelemente 2 befinden sich innerhalb der
schalenförmigen
Umhüllung 1 und
die Reissverschlüsse 7, 8 und
die Druckknopfsysteme 5 sind geschlossen. D. h., die Oberdecke 3 bildet
eine ebene Fläche,
auf der der Patient liegt.
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Soll nun der Patient gewendet werden,
so wird vorgegeben, dass bspw. die Matratzenelemente 2.1 und 2.2 schräg gestellt
werden sollen. In diesem Fall werden die Reissverschlüsse 8.1, 8.2 und 8.3 geöffnet und
die Druckknopfsysteme 5.3, 5.4, 5.5 und 5.6 gelöst. Nun
sind die Lappen 9.1 und 9.2 frei.
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Über
das in 7 gezeigte Bedientableau 15 wird
die Funktion Füllen
durch Druck der Taste 16 eingestellt und die Tasten links
II und III bedient. Vom Steuerungsmodul 14 wird nun über die
Luftpumpe und über eine
entsprechende Ventilschaltung Luft über die Zuluftleitung 13 in
die Luftkammern 11.1 bis 11.3 eingegeben, die
sich aufblähen.
Da die Luftkammern 11.1 bis 11.3 keilförmig ausgebildet
sind, wird das Matratzenelement 2 schräg gestellt, so dass auch der
Patient in eine schräge
Lage verbracht wird. Damit wird die Lage des Patienten geändert, was
bereits bspw. einem Durchliegen vorbeugt. Ferner kann eine Schwester
den Patienten aus dieser Lage leichter in eine Bauchlage verbringen.
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Soll der Patient wieder in eine andere
Lage oder auch in die horizontale Lage verbracht werden, so wird
die Taste 17 „Leeren" und die Tasten links
II und III betätigt,
so dass die Luft aus den Luftkammern 11.1 bis 11.3 abgesaugt
wird.
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Bevorzugt kann der gesamte Vorgang
auch automatisiert werden, indem dem Steuerungsmodul 14 eine
Zeitschaltung und ein Programm zugeordnet wird. Über das Programm werden nach
bestimmten Zeitabständen
die einzelnen Luftkammern unter den einzelnen Matratzenelementen 2 mit
Luft beaufschlagt, so dass der Patient auch bspw. nachts in Zeitabständen angehoben,
schräg
gelegt bzw. wieder abgesenkt wird, so dass sich die Auflagepunkte
des Patienten auf der Matratze ändern.
Hierdurch wird wirksam dem Dekubitus vorgebeugt und dem Patienten
das Liegen erleichtert.
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Das Anheben der Matratzenelemente 2 ist
auch auf andere Weise denkbar. In 4 ist
eine Bettumrandung 18 angedeutet, welche die Matratzenelemente 2.1 umfängt.
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Unterhalb des Matratzenelementes 2.1 ist
ein Träger 20.1 vorgesehen,
auf dem das Matratzenelement 2.1 aufliegt. Diesem Träger 20.1 ist
ein Schiene 21 zugeordnet, welche ein Langloch 22 aufweist.
In dem Langloch 22 ist ein Querbolzen 23 geführt, der
mit einer teleskopartigen Kolbenstange 24 in Verbindung
steht. Die Kolbenstange 24 wird von einem Kolben-/Zylindersystem 25 betätigt.
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Das Kolben-/Zylindersystem 25 wird
ebenfalls von einem entsprechenden Steuerungsmodul 14 über ein
Bedientableau 15 angesteuert, so dass durch Aus- bzw. Einfahren
der Kolbenstange 24 der Träger 20.1 und damit
das Matratzenelement 2.1 angehoben bzw. abgesenkt werden
kann.
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Der Träger 20.1 ist im übrigen bevorzugt über ein
Scharnier 19 mit einem benachbarten Träger 20.2 verbunden,
auf dem ebenfalls ein Matratzenelement aufliegt. Der Träger 20.2 kann
durch ein weiteres Kolben-/Zylindersystem 25.2 betätigt werden.
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Damit die benachbarten Matratzenelemente
sich nicht stören,
besitzen die aneinanderstossenden Kanten, wie in 6 gezeigt, jeweils alternierend Zähne 26 und
Ausnehmungen 27, so dass bei einem schrägen Anstellen eines Matratzenelementes 2.1 dieses
mit den Zähnen 26 in
die Ausnehmungen 27 einfährt. Selbstverständlich sind
hier auch andere Anordnungen denkbar.
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In den
5 und
6 wird angedeutet, dass das
Bewegen des Matratzenelementes
2.1 auch motorisch erfolgen
kann. Innerhalb der Bettumrandung
18 befinden sich wiederum
die Matratzenelemente
2 bzw.
2.1. In diesem Fall
ist nur vorgesehen, dass die beiden mittleren Matratzenelemente
2.1 bewegbar
sind. Zu diesem Zweck sind die Matratzenelemente
2.1 ebenfalls
von den Trägern
20.1 und
20.2 unterlegt.
Anstelle eines Scharniers sind jedoch die Träger
20.1 und
20.2 an
einer Drehwelle
28 angeordnet, die mit einem Motor
29, vorzugsweise
einem Servomotor verbunden ist. Durch eine entsprechende, getriebemässige Verbindung
und Ausgestaltung der Drehwelle kann erreicht werden, dass der Motor
29 einmal
den einen Träger
20.1 anhebt und/oder
absenkt und dann den anderen Träger
20.2. Positionszahlenliste