DE10242259B4 - Vorrichtung zum Auftragen eines Klebstoffs auf den Rücken oder rückennahen Bereich der Seitenflächen eines Buchblocks - Google Patents

Vorrichtung zum Auftragen eines Klebstoffs auf den Rücken oder rückennahen Bereich der Seitenflächen eines Buchblocks Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zum Auftragen eines Klebstoffs auf den Rücken (2a) oder rückennahen Bereich (2b) der Seitenflächen eines in einem Transportsystem (3) mit Aushang vorbeigeführten Buchblocks (2) mit wenigstens einer rotierenden Auftragswalze (53a, b) oder -scheibe (5), die den Klebstoff aus einer Wanne (4, 52) aufnimmt und durch Abwälzung an dem Buchblock (2) auf diesen überträgt, mit einem im Abstand zur Auftragswalze (5, 53a, b) einstellbaren Rakel (9, 54a, b) zur Regulierung der Auftragsstärke des Klebstoffs und mit einer Betätigungseinrichtung (8, 57, ...) zur gesteuerten Bewegung des Rakels (9, 54a, b) zwischen einer Auftrags- und einer Nullauftragsposition, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung einen steuerbaren piezokeramischen Aktuator (15a, b, 56a, b) umfasst.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen eines Klebstoffs auf den Rücken oder rückennahen Bereich der Seitenflächen eines in einem Transportsystem mit Aushang vorbeigeführten Buchblocks mit wenigstens einer rotierenden Auftragswalze oder -scheibe, die den Klebstoff aus einer Wanne aufnimmt und durch Abwälzung an dem Buchblock auf diesen überträgt, mit einem im Abstand zur Auftragswalze einstellbaren Rakel zur Regulierung der Auftragsstärke des Klebstoffs und mit einer Betätigungseinrichtung zur gesteuerten Bewegung des Rakels zwischen einer Auftrags- und einer Nullauftragsposition.
  • Für das maschinelle Auftragen eines Klebstoffs auf den Rücken und rückennahen Bereich der Seitenflächen von Buchblocks in Klebebindern stehen verschiedene Auftragssysteme zur Verfügung. Sehr häufig kommen Radauftragsleimwerke der oben beschriebenen Art zum Einsatz, wobei die Ausführungen für die Rückenbeleimung auch als Walzenleimwerke bezeichnet werden, während die Seitenbeleimung mit Auftragsscheiben durchgeführt wird. Die Walzenleimwerke bestehen überwiegend aus einer ersten Walze zum Auftragen einer dünnen Klebstoffschicht und aus einer zweiten Walze zum Auftragen einer dicken Klebstoffschicht. Zum Egalisieren und Entfernen überschüssigen Klebstoffs vom Rücken des Buchblocks ist den beiden vorgenannten Walzen eine sogenannte Spinnerwalze nachgeordnet, die in Gegenrichtung zur Förderrichtung der Buchblocks rotiert. Zur Dosierung der Auftragsstärke des Klebstoffs auf den Walzen sind zum Walzenmantel einstellbare Rakel vorgesehen. Ein solches Walzenleimwerk für die Rückenbeleimung ist beispielsweise in [Liebau; Heinze/Industrielle Buchbinderei/Verlag Beruf + Schule, Itzehoe 2001/Kap. 4.2.3.16; S.: 284 ff] schematisch dargestellt. Ein Seitenleimwerk mit Auftragsscheiben ist beispielhaft in der DE 200 08 757 U1 beschrieben. Der Klebstoff befindet sich in einer Wanne unterhalb der Förderebene der Buchblocks und wird mit einem wendelförmig um die Auftragsscheiben geführten Klebstoffschaber nach oben in den Abwälzbereich gefördert. Hier wird die Auftragsstärke des Klebstoffs durch Rakel reguliert.
  • Bei bekannten Radauftragsleimwerken werden die Rakel zum taktgemäßen Hin- und Herschalten zwischen einer Auftrags- und einer Nullauftragsposition von Kurvenscheiben gesteuert. Die An- und Absetzpunkte für den Klebstoffauftrag sind in den Kurven fest eingeprägt. Zur Verstellung der Auftragslänge und -position sind aufwändige Konstruktionen mit Überlagerungsgetrieben erforderlich oder dies ist nur im Stillstand des Klebebinders durchführbar. Auftragsmuster oder das Auslassen des Klebstoffauftrags an der Trennstelle eines in Doppelnutzen gefertigten Buchblocks sind nur durch den Austausch gegen speziell dafür gestaltete Kurvenscheiben möglich. Die Auftragsstärke der Klebstoffs in der Auftragsposition wird durch von außen verstellbare Anschläge für die Rakel bestimmt, wobei die Kurven für die maximale Rakelbewegung ausgelegt sind und die Rakel über Federn mit den Kurvenhebeln verbunden sind. Es sind auch Radauftragsleimwerke für die Seiten- und die Rückenbeleimung bekannt, bei denen die Rakel von Pneumatikzylindern angetrieben sind mit einem verstellbaren Anschlag zum Einstellen einer definierten Auftragsstärke.
  • Diese bekannten Radauftragsleimwerke weisen einen vergleichsweise hohen Konstruktionsaufwand auf mit mehreren in Wirkverbindung stehenden Komponenten. Insbesondere bei hohen Überlaufgeschwindigkeiten wirken sich die ungenauen Schaltzeiten gewöhnlicher Pneumatikzylinder nachteilig aus. Denn die An- und Absetzpunkte für den Klebstoffauftrag in Bezug auf die Buchblockhöhe unterliegen einer großen Schwankungsbreite. Bei von Kurvenscheiben gesteuerten Rakeln führen die bezüglich der maximalen Überlaufgeschwindigkeit der Buchblocks dynamisch optimierten, fest vorgegebenen Bewegungsabschnitte zu verhältnismäßig langen Übergangsphasen zwischen dem Nullauftrag und der gewünschten Auftragsstärke des Klebstoffs und damit zu Qualitätseinbußen.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Auftragen eines Klebstoffs auf den Rücken oder rückennahen Bereich der Seitenflächen eines Buchblocks gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 vorzuschlagen, mit der sich bei einfacher Konstruktion die Rakel schnell und exakt zwischen der Auftrags- und der Nullauftragsposition hin und her bewegen lassen und die Auftragsstärke programmierbar ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Betätigungseinrichtung einen steuerbaren piezokeramischen Aktuator umfasst, der sich durch Anlegen einer Spannung proportional zur sich einstellenden Feldstärke und der Gesamtlänge des piezokeramischen Aktuators ausdehnt. Entsprechend dem eingesetzten Material und dessen piezoelektrischer Deformationskonstanten werden relative Dehnungen um 0,15% erreicht. Die elektrische Energie wird in kurzer Zeit direkt in Bewegung (mechanische Energie) umgewandelt und zwar reibungsfrei ohne Stick/Slip-Effekt. Die Bewegung ist spiel- und verschleißfrei und weist eine sehr hohe Steifigkeit auf. Der durch den piezokeramischen Aktuator gesteuerte Rakel erzeugt scharf ausgebildete An- und Absetzpunkte, die genau auf dem Rücken bzw. den Seitenflächen des Buchblocks positioniert sind. Beide Wirkanordnungen des piezokeramischen Aktuators sind möglich ((a): mit der Ausdehnung erfolgt der Klebstoffauftrag bzw. (b) (in umgekehrter Anordnung): mit einer max. Ausdehnung wird die Nullauftragsposition des Rakels herbeigeführt).
  • Mit Vorteil ist der piezokeramische Aktuator als Stapelaktuator ausgebildet, der durch mechanische Reihenschaltung (Stapelung) einer Vielzahl von Aktuatoreinzelscheiben und deren elektrische Parallelschaltung gebildet ist. Hierdurch werden die relativ kleinen Ausdehnungen (Hübe) einzelner Aktuatorscheiben zu einem für die Rakelbewegung geeigneten Stellweg addiert. Vorteilhaft ist zudem die Vergrößerung der Aktuatorbewegung durch den Einsatz eines Übersetzungsgetriebes nach dem Hebeleffekt. Für die Festlegung der Nullauftragsposition hat es sich als zweckmäßig erwiesen, einen (Begrenzungs-)Anschlag für die Rakelbewegung vorzusehen.
  • Vorzugsweise wird der piezokeramische Aktuator mit diskreten Spannungen angesteuert, wobei jeder Ansteuerspannung eine bestimmte Ausdehnung des Aktuators zugeordnet ist. Damit sind unterschiedliche Auftragsstärken des Klebstoffs exakt erzeugbar. In vorteilhafter Ausgestaltung nach Anspruch 6 wird die Spannungsansteuerung als Großsignalansteuerung durch eine mit dem piezokeramischen Aktuator verbundene programmierbare Steuerung verrichtet. Sämtliche Verstellungen des Klebstoffauftrages hinsichtlich der Dicke, der Länge und der Position am Buchblock sind programmierbar und werden durch den piezokeramischen Aktuator direkt ausgeführt. Mechanische Verstellungen gelangen in Fortfall. Mit einer Abtastung des Reliefs des Buchblockrückens und einer entsprechenden Spannungsansteuerung des piezokeramischen Aktuators lassen sich komplementär zum Relief des Buchblockrückens ausgebildete Klebstoffaufträge erzeugen. So können in einfacher Weise Rillen und Nuten mit einem dickeren Klebstoffauftrag ausgefüllt werden. Zweckmäßig ist die Zuordnung eines piezokeramischen Aktuators für jeden in einem Radauftragsleimwerk befindlichen Rakel, wodurch sich mit einer separaten Ansteuerung der Aktuatoren weitere Gestaltungsmöglichkeiten für den Klebstoffauftrag am Buchblock ergeben.
  • Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
  • 1 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Seitenleimwerk
  • 2 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Rückenleimwerk
  • Das in 1 dargestellte Seitenleimwerk 1 dient zum Auftragen eines Klebstoffs auf den rückennahen Seitenbereich 2b eines Buchblocks 2, der von einer Buchblockklammer 3 mit Aushang eingespannt gehalten und mit dem Buchblockrücken 2a nach unten weisend in Förderrichtung T über das Seitenleimwerk 1 transportiert wird. Der Klebstoff befindet sich in einer Wanne 4 unterhalb der Bewegungsbahn des Buchblocks 2 und wird mit einem linken und einem rechten Klebstoffförderer 6a, b nach oben gefördert. Der jeweilige Klebstoffförderer 6a, b wird gebildet aus einer in Förderrichtung T rotierenden Auftragsscheibe 5 und einem nicht näher dargestellten wendelförmig um die Auftragsscheibe 5 geführten, in einem Klotz 7a bzw. 7b ausgebildeten Klebstoffschaber, womit der Klebstoff in den Abwälzbereich 5a der Auftragsscheibe 5 gelangt. Hier wird die Auftragsstärke des Klebstoffs durch Rakel 9 reguliert.
  • Mit dem Abwälzen der Auftragsscheibe 5 an dem Buchblock 2 in rückennahen Seitenbereichen 2b wird der Klebstoff auf diesen übertragen. Blockführungsschienen 20 dienen zum Führen des Buchblocks 2, damit nicht die jeweils äußeren Blätter des Buchblocks 2 bei der Wegbewegung der Auftragsscheibe 5 vom Buchblock 2 mit nach außen gezogen werden. Zum Beherrschen der durch die Klebstoffförderer 6a, b hervorgerufenen Strömungen in der Wanne 4 sind den Klötzen 7a, b Leitbleche 10 vorgeordnet. Weiterhin sind Schaber 14 vorgesehen, die die Klebstoffförderer 6a, b nach oben hin abschließen und den auf der Oberseite der Auftragsscheiben 5 befindlichen Klebstoff in die Wanne 4 zurückschaben.
  • Der Rakel 9 ist austauschbar an einem Bolzen 8 befestigt und zwar über eine Aufnahme 8a. Dieser ist in einem am Klotz 7a bzw. 7b befestigten Halter 13a bzw. 13b mit bekannten Mitteln verdrehsicher geführt und wird von einem piezokeramischen Stapelaktuator 15a bzw. 15b gesteuert. Ein piezokeramischer Aktuator dehnt sich durch Anlegen einer Spannung proportional zur sich einstellenden Feldstärke und seiner Gesamtlänge aus. Die elektrische Energie wird in sehr kurzer Zeit direkt in Bewegung umgewandelt und zwar reibungsfrei ohne Slip/Stick-Effekt. Die Bewegung ist spiel- und verschleißfrei und weist eine sehr hohe Steifigkeit auf. Im Ausführungsbeispiel des Seitenleimwerks 1 ist der Rakel 9 über den Bolzen 8 direkt mit dem piezokeramischen Stapelaktuator 15a bzw. 15b verbunden, der sich mit seinem anderen Ende gegen den Halter 13a bzw. 13b abstützt und mit einer Schraube an diesem gesichert ist. Bei einer vorgebbaren maximalen Ausdehnung wird die Nullauftragsposition erreicht, während bei geringeren Ausdehnungen der Rakel in eine Auftragsposition gezogen wird.
  • Zum Erreichen eines größeren Stellwegs im Bereich üblicher Klebstoffauftragsstärken für die Seitenbeleimung wird ein Stapelaktuator eingesetzt, welcher durch mechanische Reihenschaltung (Stapelung) einer Vielzahl von Aktuatoreinzelscheiben und deren elektrische Parallelschaltung gebildet ist. Die piezokeramischen Stapelaktuatoren 15a, b werden durch Großsignalansteuerung 16 mit einer durch eine Steuerung 17 festgelegten Spannung angesteuert. Dazu werden in der Steuerung 17 die Signale eines Drehgebers 19 verarbeitet, der auf einer Antriebswelle des Transportsystems für die Buchblockklammern 3 angeordnet ist. Außerdem ist die Steuerung 17 durch eine Steuerleitung 18 mit einer übergeordneten zentralen Steuerung verbunden, worüber sie u. a. Informationen über die Buchblocklänge und das gewünschte Auftragsmuster erhält.
  • Mit der erfindungsgemäßen Betätigungseinrichtung für die Rakel 9 sind beliebige Auftragsmuster abbildbar, wie die punktweise Beleimung oder das Auslassen der Beleimung an der Trennschnittposition eines in Doppelnutzen gefertigten Buchblocks 2. Durch einstellbare Ansteuerspannungen ergibt sich zudem die Möglichkeit die Auftragsstärke des Klebstoffs zu programmieren. Denn jeder Ansteuerspannung ist eine bestimmte Ausdehnung des Aktuators zugeordnet. Weitere programmtechnisch in der Steuerung 17 umsetzbare Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich durch die getrennte Ansteuerung der Rakel 9 für jede Auftragsseite des Seitenleimwerks 1 mit separaten piezokeramischen Stapelaktuatoren 15a und 15b.
  • Die oben beschriebenen Mittel sind durch Zuordnung zu Aufnahmen 11a, b für jede Auftragsseite des Seitenleimwerks 1 zu einer Einheit zusammengefasst. So ist in der Aufnahme 11b für die rechte Auftragsseite die zugehörige Auftragsscheibe 5 gelagert und angetrieben und es ist der Klotz 7b daran befestigt, wobei letzterer aus dem Seitenleimwerk 1 entnehmbar ist. Hierdurch wird die schnelle Zugänglichkeit zum Klebstoffförderer 6b ermöglicht. Die rechte Einheit ist auf einer Stange 12 geführt und wird mit bekannten Mitteln bezüglich der Buchblockdicke D verstellt.
  • Das oben beschriebene Seitenleimwerk 1 stellt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dar. Ein gleichartiges Ausführungsbeispiel ist das in 2 gezeigte Rückenleimwerk 51, das in Klebebindem, in Förderrichtung T betrachtet, hinter dem Seitenleimwerk 1 angeordnet ist und von den Buchblocks zuerst durchlaufen wird. Wie beim Seitenleimwerk 1 befindet sich der Klebstoff in einer Wanne 52 unterhalb der Bewegungsbahn des Buchblocks 2 und wird mit in Förderrichtung T des Buchblocks 2 rotierenden Auftragswalzen 53a, b aus dieser Wanne 52 geschöpft. Zur Dosierung der jeweiligen Auftragsstärken des Klebstoffs auf den beiden Auftragswalzen 53a, b sind zum Walzenmantel einstellbare Rakel 54a, b vorgesehen. Mit der ersten Auftragswalze 53a wird eine dünne Klebstoffschicht aufgetragen, mit der zweiten Auftragswalze 53b eine dicke Klebstoffschicht. Zum Egalisieren und Entfernen überschüssigen Klebstoffs vom Buchblockrücken 2a ist den beiden vorgenannten Auftragswalzen 53a, b eine sogenannte Spinnerwalze 55 nachgeordnet, die in Gegenrichtung zur Förderrichtung T der Buchblocks 2 rotiert.
  • Der Rakel 54a bzw. 54b ist über eine Aufnahme 57a austauschbar an einem Hebel 57 befestigt, mit dem unter Ausnutzung des Hebeleffektes die Ausdehnung eines am anderen Ende des Hebels 57 wirkenden piezokeramischen Stapelaktuators 56a bzw. 56b in Stellwege üblicher Klebstoffauftragsstärken für die Rückenbeleimung vergrößert wird. Der piezokeramische Stapelaktuator 56a bzw. 56b ist über Gabelköpfe 58 und 59 einerseits mit dem Hebel 57 verbunden und andererseits an einem gestellfest angeordneten Halter 60 angelenkt. Mit der maximalen Ausdehnung wird die Nullauftragsposition erreicht, wobei der piezokeramische Stapelaktuator den Hebel 57 gegen einen mit einer Dämpferplatte 61a versehenen Anschlag 61 drückt. Hierdurch wird die Nullauftragsposition unabhängig von eventuell auftretenden Hysteresevorgängen im Stapelaktuator exakt festgelegt.
  • Die piezokeramischen Stapelaktuatoren 56a, b werden durch Großsignalansteuerung 66 mit einer durch eine Steuerung 63 festgelegten Spannung angesteuert. In der Steuerung 63 werden die Signale eines Drehgebers 64 verarbeitet, der auf einer Antriebswelle des Transportsystems für die Buchblockklammern 3 angeordnet ist. Außerdem ist die Steuerung 63 durch eine Steuerleitung 65 mit einer übergeordneten zentralen Steuerung verbunden und erhält hierüber u. a. Informationen über die Buchblocklänge und das gewünschte Auftragsmuster. Es offenbaren sich die gleichen Gestaltungsmöglichkeiten für den Klebstoffauftrag wie dies bereits für die Seitenbeleimung aufgezeigt wurde.
  • Das Rückenleimwerk 51 ist weiterhin mit einem, in Förderrichtung T betrachtet, hinter dem Rückenleimwerk 51 angeordneten Sensor 62 ausgestattet zum Abtasten des Reliefs des Buchblockrückens 2a. Die Signale des Sensors 62 werden in der Steuerung 63 in entsprechende Ansteuerspannungen umgesetzt zum Auftragen eines komplementär zum Relief des Buchblockrückens 2a ausgebildeten Klebstoffauftrages. Hierdurch können z. B. Rillen oder Nuten am Buchblockrücken 2a durch einen entsprechend höheren Klebstoffauftrag ausgefüllt werden. Mit der Erfindung ergibt sich die Möglichkeit die Rakelsteuerung vollkommen elektrisch auszuführen. Druckluft oder mechanische Antriebe sind nicht mehr erforderlich. Verstellungen hinsichtlich Position und Auftragslänge des Klebstoffauftrags sowie Einstellungen bezüglich der Auftragsstärke sind durch Programmierung ausführbar. Aufgrund der hohen Dynamik und dem exakten Ansteuern bestimmter Ausdehnungen (und damit Auftragsstärken) ergeben sich neue Möglichkeiten zur Gestaltung von Klebstoffauftragsmustern. Zu nennen sind neben der o. g. Reliefbeleimung und der Doppelnutzenbuchblockbeleimung die partielle Beleimung, die Beleimung mit schwankenden Auftragsstärken und die abwechselnde Beleimung eines Buchblocks mit verschiedenen Klebstoffen.
  • 1
    Seitenleimwerk
    2
    Buchblock
    2a
    Buchblockrücken
    2b
    rückennaher Seitenbereich
    3
    Buchblockklammer
    4
    Wanne
    5
    Auftragsscheibe
    5a
    Abwälzbereich
    6a, b
    linker, rechter Klebstoffförderer
    7a, b
    linker, rechter Klotz
    8
    Bolzen
    8a
    Rakelaufnahme
    9
    Rakel
    10
    Leitblech
    11a, b
    linke, rechte Aufnahme
    12
    Stange
    13a, b
    linker, rechter Halter
    14
    Schaber
    15a, b
    piezokeramischer Stapelaktuator
    16
    Großsignalansteuerung
    17
    Steuerung
    18
    Steuerleitung
    19
    Drehgeber
    20
    Blockführungsschiene
    51
    Rückenleimwerk
    52
    Wanne
    53a, b
    Auftragswalze
    54a, b
    Rakel
    55
    Spinnerwalze
    56a, b
    piezokeramischer Stapelaktuator
    57
    Hebel
    57a
    Aufnahme
    58
    Gabelkopf
    59
    Gabelkopf
    60
    Halter
    61
    Anschlag
    61a
    Dämpferplatte
    62
    Sensor
    63
    Steuerung
    64
    Drehgeber
    65
    Steuerleitung
    66
    Großsignalansteuerung
    D
    Verstellung Buchblockdicke
    T
    Förderrichtung

Claims (8)

  1. Vorrichtung zum Auftragen eines Klebstoffs auf den Rücken (2a) oder rückennahen Bereich (2b) der Seitenflächen eines in einem Transportsystem (3) mit Aushang vorbeigeführten Buchblocks (2) mit wenigstens einer rotierenden Auftragswalze (53a, b) oder -scheibe (5), die den Klebstoff aus einer Wanne (4, 52) aufnimmt und durch Abwälzung an dem Buchblock (2) auf diesen überträgt, mit einem im Abstand zur Auftragswalze (5, 53a, b) einstellbaren Rakel (9, 54a, b) zur Regulierung der Auftragsstärke des Klebstoffs und mit einer Betätigungseinrichtung (8, 57, ...) zur gesteuerten Bewegung des Rakels (9, 54a, b) zwischen einer Auftrags- und einer Nullauftragsposition, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung einen steuerbaren piezokeramischen Aktuator (15a, b, 56a, b) umfasst.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der piezokeramische Aktuator als Stapelaktuator (15a, b, 56a, b) ausgebildet ist, der durch mechanische Reihenschaltung (Stapelung) einer Vielzahl von Aktuatoreinzelscheiben und deren elektrische Parallelschaltung gebildet ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausdehnung des piezokeramischen Aktuators (15a, b, 56a, b) mit einem Übersetzungsgetriebe (57) nach dem Hebeleffekt vergrößert auf den Rakel (54a, b) überfragen wird.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung einen (Begrenzungs-)Anschlag (61, 61a) für die Rakelbewegung aufweist zur Festlegung der Nullauftragsposition.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Auftragen unterschiedlicher Klebstoffauftragsstärken eine einstellbare Spannung am piezokeramischen Aktuator (15a, b, 56a, b) anlegbar ist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Spannungsansteuerung der piezokeramische Aktuator (15a, b, 56a, b) mit einer programmierbaren Steuerung (17, 63) verbunden ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rückenabtastung mit einem das Relief des Buchblockrückens (2a) tiefenmäßig erfassenden Sensor (62) vorgesehen ist, dass die Steuerung (63) die von der Rückenabtastung gelieferten Signale in entsprechende Ansteuerspannungen umsetzt und den piezokeramischen Aktuator (15a, b, 56a, b) mit diesen Spannungen ansteuert zum Auftragen eines zum Relief des Buchblockrückens (2a) komplementär ausgebildeten Klebstoffauftrags.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Rakel (9, 54a, b) eine separate Betätigungseinrichtung mit einem piezokeramischen Aktuator (15a, b, 56a, b) vorgesehen ist, der separat ansteuerbar ist.
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LIEBAU,Dieter, HEINZE,Ines: Industrielle Buchbinderei. Verlag Beruf + Schule, Itzehoe 2001, S.284-287 *

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DE10242259A1 (de) 2004-03-25

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