DE10240457A1 - Kokillenrohr - Google Patents
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Abstract
Ein Kokillenrohr (1b) aus Kupfer zum Stranggießen von Metallen weist einen mehreckigen Innen- und Außenquerschnitt und eine nominale Wanddicke auf, die 8% bis 10% des Abstands der an der Rohrmündung (4a) einander frontal gegenüberliegenden inneren Oberfläche beträgt. Die inneren Oberflächen sind indirekt unter den Wärme abführenden Einfluss eines von außen der Rohrwand zuführbaren Kühlmediums gestellt. Im Höhenbereich (14) des Badspiegels des flüssigen Metalls ist die Wanddicke über den gesamten Umfang auf 10% bis 40% der nominalen Wanddicke reduziert.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Kokillenrohr aus Kupfer zum Stranggießen von Metallen gemäß den Merkmalen in den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 4.
- Zum Stand der Technik zählen Kokillenrohre mit rechteckigen Innen- und Außenquerschnitten sowie mit gerundeten Längskantenbereichen, welche eine nominale Wanddicke aufweisen, die 8 % bis 10 % des Abstands der an der Rohrmündung einander frontal gegenüber liegenden inneren Oberflächen beträgt.
- Des Weiteren ist es bei Kokillenrohren bekannt, die inneren Oberflächen indirekt unter den Einfluss von Wärme abführenden, von außen der Rohrwand zuführbaren Kühlmedien zu stellen. Hierbei können die Kokillenrohre mit den Außenkonturen angepassten Mänteln versehen sein, die zusammen mit den äußeren Oberflächen der Kokillenrohre genau definierte Spalte bilden, durch die Kühlmedien geleitet werden. Ferner können die Kühlmedien durch vertikal in die Wände der Kokillenrohre eingebrachte Kühlkanäle fließen. Schließlich ist es noch bekannt, die äußeren Oberflächen der Kokillenrohre über Sprühdüsen mit Kühlmedien zu beaufschlagen.
- Im Zuge der Bestrebungen der Praxis, die Gießgeschwindigkeiten zu erhöhen, und zwar über 2,5 m/min hinaus, kann aufgrund der beschränkten Wärmedurchgangskapazität der Grundwerkstoffe der Kokillenrohre die dann anfallende Wärme nur noch zum Teil an die Wärme abführenden Kühlmedien übertragen werden. Die Folge sind partielle Überhitzungen und dabei Beschädigungen der inneren Oberflächen der Kokillenrohre. Dieser Sachverhalt ist insbesondere in den Höhenbereichen der im Niveau variierenden Badspiegel bzw. im Bereich der ersten Phasen der Primärerstarrungen der abzugießenden Metalle zu beobachten, weil dort das größte Wärmeangebot an das Kokillenmaterial herrscht.
- Der Erfindung liegt – ausgehend vom Stand der Technik – die Aufgabe zugrunde, ein Kokillenrohr aus Kupfer zum Stranggießen von Metallen zu schaffen, das insbesondere bei Gießgeschwindigkeiten > 2,5 m/min eine einwandfreie Überführung der Wärme aus dem abzugießenden Metall in ein Kühlmedium gewährleistet.
- Diese Aufgabe wird einerseits mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 und alternativ dazu mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 4 gelöst.
- Entsprechend einer 1. Lösungsalternative der Endung ist jetzt die Wanddicke des rechteckigen Kokillenrohrs in den Längskantenbereichen gegenüber der Wanddicke in den Wandbereichen zwischen den Längskantenbereichen um 10 % bis 40 % kleiner bemessen. Diese Maßnahme führt dazu, dass auch bei Gießgeschwindigkeiten > 2,5 m/min die anfallende Wärme einwandfrei an das jeweilige Kühlmedium überführt werden kann, und zwar unabhängig davon, ob nun ein Kühlmedium in einem Spalt zwischen einem Kokillenrohr und einem das Kokillenrohr umgebenden Mantel geführt wird, ob das Kühlmedium in Kühl kanälen in der Wand eines Kokillenrohrs strömt oder ob die äußeren Oberflächen eines Kokillenrohrs direkt mit einem Kühlmedium besprüht werden.
- Bevorzugt ist die Wanddicke gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 2 in den Längskantenbereichen gegenüber der Wanddicke in den Wandbereichen zwischen den Längskantenbereichen um 25 % bis 30 % kleiner bemessen.
- Die Wanddickenreduzierung kann sich über die gesamte Länge eines Kokillenrohrs erstrecken.
- Denkbar ist es aber auch in Abhängigkeit von den jeweiligen örtlichen Verhältnissen, dass nach Patentanspruch 3 die Wanddickenreduzierung in den Längskantenbereichen auf einen Höhenbereich beschränkt ist, in welchem der jeweilige Badspiegel des flüssigen Metalls liegt.
- Gemäß einer 2. Lösungsalternative ist entsprechend den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 4 die Wanddicke des Kokillenrohrs im Höhenbereich des Badspiegels des flüssigen Metalls über den gesamten Umfang auf 10 % bis 40 % der nominalen Wanddicke reduziert. Der Querschnitt des Kokillenrohrs kann mehreckig, das heißt z.B. rechteckig, oder auch rund sein.
- Auch hierbei beträgt nach den Merkmalen des Patentanspruchs 5 die bevorzugte Wanddickenreduzierung 25 % bis 30 % der nominalen Wanddicke.
- Entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 6 liegt der Badspiegel im Kokillenrohr in einem Höhenbereich, der sich von der Einfüllstirnseite aus bis zu etwa 500 mm von der Einfüllstirnseite erstreckt.
- Erfahrungsgemäß liegt das Höhenniveau des Badspiegels nach den Merkmalen des Patentanspruchs 7 bevorzugt zwischen 80 mm und 180 mm unterhalb der Einfüllstirnseite.
- Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 in der Perspektive ein Kokillenrohr; -
2 in vergrößertem Maßstab eine Draufsicht auf das Kokillenrohr der1 mit drei verschiedenen Kühlvarianten; -
3 in der Perspektive eine weitere Ausführungsform eines Kokillenrohrs; -
4 in der Perspektive eine dritte Ausführungsform eines Kokillenrohrs und -
5 in vergrößertem Maßstab eine Draufsicht auf das Kokillenrohr der4 . - In den
1 und2 ist mit 1 ein Kokillenrohr aus Kupfer zum Stranggießen von Metallen, insbesondere Stahl, bezeichnet. - Das Kokillenrohr
1 weist einen rechteckigen Innen- und Außenquerschnitt mit innen und außen gerundeten Längskantenbereichen2 auf. Die sogenannte nominale Wanddicke WD der Wandbereiche3 zwischen den Längskantenbereichen2 beträgt 8 % bis 10 % des Abstands A der an der Rohrmündung4 einander frontal gegenüber liegenden inneren Oberflächen5 . - Die Wanddicke WD1 in den Längskantenbereichen
2 ist gegenüber der Wanddicke WD in den Wandbereichen3 zwischen den Längskantenbereichen2 um 10 % bis 40 % kleiner bemessen. - Die unterschiedlichen Wanddicken WD und WD1 des Kokillenrohrs
1 der1 und2 sind über die gesamte Höhe N (Länge) des Kokillenrohrs1 vorhanden. - Die Kühlung des Kokillenrohrs
1 kann gemäß einer in der2 angedeuteten ersten Ausführungsform durch ein Kühlmedium erfolgen, das einen Spalt6 durchströmt, der zwischen der äußeren Oberfläche7 des Kokillenrohrs1 und einem Mantel8 gebildet ist, welcher das Kokillenrohr1 mit definiertem Abstand A1 umhüllt. - Eine in der
2 dargestellte zweite Ausführungsform sieht in die Wandbereiche3 des Kokillenrohrs1 eingebrachte Längskanäle9 vor, die mit einem geeigneten Kühlmedium beaufschlagt werden. - Schließlich zeigt die
2 noch eine Ausführungsform einer Kühlmethode, bei welcher die äußeren Oberflächen7 des Kokillenrohrs1 in Teilbereichen oder insgesamt mittels eines Kühlmediums gekühlt werden, das auf diese Oberflächen7 aus Düsen10 gesprüht wird. - Die der
3 zeigt ein Kokillenrohr1a aus Kupfer zum Stranggießen von Metallen, bei welchem die Wanddickenreduzierung in den Längskantenbereichen2 auf einen Höhenbereich11 beschränkt ist, in welchem sich das Niveau des nicht näher veranschaulichten Badspiegels des flüssigen Metalls befindet. Dieser Höhenbereich11 erstreckt sich in der Regel zwischen der Einfüllstirnseite12 des Kokillenrohrs1a und einem Bereich, der etwa 500 mm unterhalb der Einfüllstirnseite12 liegt. - Die Kühlung des Kokillenrohrs
1a kann wie die Kühlung des Kokillenrohrs1 erfolgen. Insofern erübrigt sich eine nochmalige Erläuterung. - Aus der gemeinsamen Betrachtung der
2 und3 ist noch ersichtlich, wie die Wanddickenreduzierung in den Längskantenbereichen2 erfolgt. Der ursprüngliche Verlauf des Außenumfangs des Kokillenrohrs1a im unteren Höhenbereich ist in der2 in unterbrochener Linienführung13 veranschaulicht. - Bei der Ausführungsform eines Kokillenrohrs
1b aus Kupfer zum Stranggießen von Metallen gemäß den4 und5 ist im Höhenbereich14 des nicht näher veranschaulichten Badspiegels des flüssigen Metalls die Wanddicke WD2 der Rohrwand16 über den gesamten Umfang auf 10 % bis 40 % der nominalen Wanddicke WD3 reduziert. Dieser Höhenbereich14 erstreckt sich von der Einfüllstirnseite12a aus etwa 500 mm in Richtung zur Rohrmündung4a . Der Badspiegel als solcher liegt meistens in einem Höhenbereich15 zwischen 80 mm und 180 mm unterhalb der Einfüllstirnseite12a . - Auch bei dieser Ausführungsform beträgt die nominale Wanddicke WD3 8 % bis 10 % des Abstands A2 der an der Rohrmündung
4a einander frontal gegenüberliegenden inneren Oberflächen5a . - Die Ausführungsform der
4 und5 eines Kokillenrohrs1b kann so gekühlt werden, wie es anhand der2 erläutert wurde. Insofern kann auf eine nochmalige Beschreibung verzichtet werden. -
- 1
- Kokillenrohr
- 1a
- Kokillenrohr
- 1b
- Kokillenrohr
- 2
- Längskantenbereiche
v.
1 - 3
- Wandbereiche
zw.
2 - 4
- Rohrmündung v.
1 - 4a
- Rohrmündung v.
1b - 5
- innere
Oberflächen
v.
1 - 5a
- innere
Oberflächen
v.
1b - 6
- Spalt
zw.
7 u.8 - 7
- äußere Oberflächen v.
1 - 8
- Mantel um 1
- 9
- Längskanäle in
3 - 10
- Düsen
- 11
- Höhenbereich
v.
1a - 12
- Einfüllstirnseite
v.
1a - 12a
- Einfüllstirnseite
v.
1b - 13
- Umfangsverlauf
- 14
- Höhenbereich
v.
1b - 15
- Höhenbereich
v.
1b - 16
- Rohrwand
v.
1b - A
- Abstand
v.
5 - A1
- Abstand
v.
7 u.8 - A2
- Abstand
v.
5a - N
- Höhe v.
1 - WD
- nominale
Wanddicke v.
3 - WD1
- Wanddicke
v.
2 - WD2
- Wanddicke
v.
14 - WD3
- nominale
Wanddicke v.
1b
Claims (7)
- Kokillenrohr aus Kupfer zum Stranggießen von Metallen, das einen rechteckigen Innen- und Außenquerschnitt mit gerundeten Längskantenbereichen (
2 ) sowie eine nominale Wanddicke (WD) aufweist, die 8 % bis 10 % des Abstands (A) der an der Rohrmündung (4 ) einander frontal gegenüber liegenden inneren Oberflächen (5 ) beträgt, wobei die inneren Oberflächen (5 ) indirekt unter den Wärme abführenden Einfluss eines von außen der Rohrwand (2 ,3 ) zuführbaren Kühlmediums gestellt sind, da durch gekennzeichnet, dass die Wanddicke (WD1) in den Längskantenbereichen (2 ) gegenüber der Wanddicke (WD) der Wandbereiche (3 ) zwischen den Längskantenbereichen (2 ) um 10 % bis 40 % kleiner bemessen ist. - Kokillenrohr nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanddicke (WD1) in den Längskantenbereichen (
2 ) gegenüber der Wanddicke (WD) in den Wandbereichen (3 ) zwischen den Längskantenbereichen (2 ) um 25 % bis 30 % kleiner bemessen ist. - Kokillenrohr nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanddickenreduzierung in den Längskantenbereichen (
2 ) auf den Höhenbereich (11 ) beschränkt ist, in welchem das Niveau des Badspiegels des flüssigen Metalls liegt. - Kokillenrohr aus Kupfer zum Stranggießen von Metallen, das einen mehreckigen oder runden Innen- und Außenquerschnitt sowie eine nominale Wanddicke (WD3) aufweist, die 8 % bis 10 % des Abstands (A2) der an der Rohrmündung (
4a ) einander frontal gegenüber liegenden inneren Oberflächen (5a ) bzw. des Innendurchmessers an der Rohrmündung beträgt, wobei die inneren Oberflächen (5a ) indirekt unter den Wärme abführenden Einfluss eines von außen der Rohrwand (16 ) zuführbaren Kühlme diums gestellt sind, dadurch gekennzeichnet, dass im Höhenbereich (14 ,15 ) des Badspiegels des flüssigen Metalls die Wanddicke (WD2) über den gesamten Umfang auf 10 % bis 40 % der nominalen Wanddicke (WD3) reduziert ist. - Kokillenrohr nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Höhenbereich (
14 ,15 ) des Badspiegels die Wanddicke (WD2) über den gesamten Umfang auf 25 % bis 30 % der nominalen Wanddicke (WD3) reduziert ist. - Kokillenrohr nach einem der Patentansprüche
3 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass der Badspiegel in einem Höhenbereich (11 ,14 ) bis zu 500 mm unterhalb der Einfüllstirnseite (12 ,12a ) liegt. - Kokillenrohr nach einem der Patentansprüche
3 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass der Badspiegel in einem Höhenbereich (15 ) zwischen 80 mm und 180 mm unterhalb der Einfüllstirnseite (12a ) liegt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KME GERMANY AG, 49074 OSNABRUECK, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |