Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein Reinigungsfahrzeug
der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß die Fortbewegung
des Reinigungsfahrzeugs auf dem Tankboden insgesamt zuverlässiger wird.
Bei
einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch
gelöst,
daß wenigstens
ein mit dem Reinigungsfahrzeug verbundenes Zugelement im Tankinneren
am Tank befestigt wird, und dass eine Zugvorrichtung, die vom Reinigungsfahrzeug
umfaßt
ist, derart an dem wenigstens einen Zugelement zieht, daß seine
Bewegung am Tankboden unterstützt
wird.
Bei
einem Reinigungsfahrzeug der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß das Reinigungsfahrzeug
eine Zugvorrichtung aufweist, die mit einem im Tankinneren am Tank befestigbaren
Zugelement derart verbunden ist, daß bei Betätigung der Zugvorrichtung diese
an dem wenigstens einen Zugelement zieht, so daß eine Bewegung des Reinigungsfahrzeugs
am Tankboden unterstützt wird.
Während bei
herkömmlichen
Reinigungsfahrzeugen der Vortrieb am Tankboden durch die Reibungskräfte zwischen
dem Tankboden (bzw. den sich darauf befindenden Ablagerungen und
Rückständen) und
dem Rad- oder Kettenfahrwerk des Fahrzeugs begrenzt ist, kann sich
erfindungsgemäß das Reinigungsfahrzeug über das
ortsfest am Rohöltank
befestigte Zugelement selbst über
den Tankboden ziehen. Bei entsprechender Befestigung des Zugelements
an dem ortsfesten Teil des Rohöltanks und
bei ausreichend großer
Zugfestigkeit des Zugelements sind die für den Vortrieb nutzbaren Kräfte im wesentlichen
nur noch durch die auf dem Reinigungsfahrzeug angeordnete Zugvorrichtung
begrenzt, mit der die lichte Länge
des Zugelements verkürzt
wird, um dadurch eine Vorwärtsbewegung
zu erzielen. Die Fortbewegung des Reinigungsfahrzeugs kann dabei
auch ausschließlich
mit Hilfe des Zugelements bewirkt werden, so daß auf einen eigenen Antrieb
für das
Fahrwerk des Reinigungsfahrzeugs verzichtet werden kann. In den
meisten Fällen wird
es aber günstiger
sein, das Reinigungsfahrzeug dennoch mit einem eigenen, auf Räder oder
Ketten wirkenden Antrieb zu versehen, um eine von dem Zugelement
unabhängige
Manövrierbarkeit
des Reinigungsfahrzeugs zu ermöglichen.
Die Zugvorrichtung wirkt dann lediglich unterstützend auf den Vortrieb des
Reinigungsfahrzeugs und kann zeitweilig auch vollständig abgeschaltet
sein, falls sich das Reinigungsfahrzeug z.B. in einem Bereich mit
gut befahrbarem Untergrund bewegt.
Da
die Zugvorrichtung auf dem Reinigungsfahrzeug selbst und nicht etwa
an der gegenüberliegenden
Seite des Zugelements angeordnet ist, muß nur ein Teil im gesamten
Tankinnenraum, nämlich das
Reinigungsfahrzeug, mit geeigneten Antrieben, z.B. einem Hydraulikmotor,
ausgestattet sein. Damit entfällt
die Notwendigkeit, an einem oder gegebenenfalls mehreren weiteren
Orten des Rohöltanks Zugvorrichtungen
zu befestigen und diese über
geeignete Leitungen mit einer außerhalb des Tanks sich befindenden
Versorgungseinheit zu verbinden. Das Reinigungsfahrzeug kann sich
somit autark im Tankinnenraum bewegen, ohne daß hierfür mehrere aufeinander abzustimmende
und an verschiedenen Orten angeordnete Antriebskomponenten zusammenwirken
müßten. Da
das erfindungsgemäße Reinigungsfahrzeug
lediglich eine zusätzliche
Zugvorrichtung benötigt,
kann es ebenso wie die bereits bekannten Reinigungsfahrzeuge sehr
kompakt aufgebaut sein, so daß es
sich mit wenigen Handgriffen außerhalb
des Tanks zerlegen und im Tankinneren wieder auf einfache Weise
zusammenbauen läßt. Ebenso
ist es möglich,
das Reinigungsfahrzeug so zusammenfaltbar auszuführen, daß es im zusammengefalteten
Zustand durch ein Mannloch in der Rohöltank-Wandung in dessen Innenraum
eingeführt
werden kann.
Da
bei Schwimmdachtanks der Tankinnenraum durch die Schwimmdachstützen relativ
stark zerklüftet
ist, kann bei derartigen Tanks das Reinigungsfahrzeug nicht beliebig über den
Tankboden hinweg manövriert
werden. Da die Schwimmdachstützen
aber in aller Regel regelmäßig über den
Innenraum hinweg verteilt sind, ist eine Führung des Reinigungsfahrzeuges
durch Gassen möglich,
die zwischen den Schwimmdachstützen
verbleiben. Nachdem eine solche Gasse vollständig gereinigt wurde, kann
das wenigstens eine Zugelement abgenommen und derart versetzt werden,
daß das Reinigungsfahrzeug
nunmehr auf einer benachbarten Gasse seine Arbeit fortsetzen kann.
Die
Befestigung des Zugelements kann grundsätzlich an jedem beliebigen
ortsfesten Teil in der Nähe
des Tankbodens erfolgen.
Vorzugsweise
ist jedoch das ortsfeste Teil eine Tankwandung oder ein Tankboden
des Rohöltanks.
Dies
hat den Vorteil, daß bei
maximaler Verkürzung
des Zugelements sich das Reinigungsfahrzeug unmittelbar an die Tankwandung
heranziehen kann. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß das Reinigungsfahrzeug
praktisch den gesamten Tankboden mit der erfindungsgemäßen Fortbewegungsart
erreichen kann. Bei Nutzung des Tankbodens als ortsfester Teil können kürzere Zugelemente
verwendet werden.
Besonders
günstig
ist es natürlich,
wenn an der Tankwandung bereits entsprechende Ösen oder ähnliche Befestigungselemente
angebracht sind, in die das Zugelement eingehängt oder in sonstiger Weise
befestigt werden kann. In der Regel sind jedoch die Tankwandungen
innenseitig glatt, so daß zur
Befestigung des Zugelements zusätzliche
Maßnahmen
erforderlich sind.
Zwar
kann sich bei Befestigung des Zugelements am Tankboden das Reinigungsfahrzeug
nicht mehr von selbst bis unmittelbar an die Tankwandung heranziehen,
doch ist eine Befestigung des Zugelements besonders einfach, weil
hierzu beispielsweise lediglich ein an dem Zugelement angebrachter
Karabinerhaken u.ä.
erforderlich ist.
Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausgestaltung wird das
Zugelement deswegen mit Hilfe eines Permanentmagneten an der Tankwandung
befestigt.
Diese
Art der Anbringung des Zugelements an der Tankwandung ist besonders
einfach und auch sehr sicher, da hierzu keinerlei Maßnahmen
erforderlich sind, die gegebenenfalls zu einer lokalen Erhitzung
oder gar zu einer Funkenbildung führen können. Wenn das Zugelement etwa
mit mehreren einzelnen, über
Seilrollen miteinander verbundenen Permanentmagneten an der Tankwandung
befestigt wird, so läßt sich
jeder einzelne Permanentmagnet ohne zusätzliche Hilfsmittel wieder
von der Tankwandung lösen,
und dennoch wird insgesamt eine hohe Haltekraft durch die Permanentmagnete
erzielt. Der oder die Permanentmagnete können aber auch mit geeigneten
Aussparungen versehen sein, die ein Abhebeln der Permanentmagnete
mit Hilfe eines Werkzeugs ermöglichen.
Das
Zugelement selbst kann in mannigfaltiger Weise ausgebildet sein.
So kann es sich dabei z.B. um einen auf Zug hoch belastbaren Zahnriemen handeln,
der von einem in die Zugvorrichtung integrierten Zahnantrieb in
seiner lichten Länge
verkürzt werden
kann. Grundsätzlich
kann es sich bei dem Zugelement sogar um ein Gestänge handeln,
das nicht nur auf Zug, sondern auch auf Druck belastbar ist, so
daß sich
das Reinigungsfahrzeug nicht nur an dem Zugelement entlangziehen,
sondern sich von diesem auch "abstoßen" kann.
Besonders
bevorzugt ist es jedoch, wenn das wenigstens eine Zugelement ein
Seil ist.
Bei
dieser besonders einfachen und kostengünstigen Realisierung des Zugelements
kann auf eine Vielzahl handelsüblicher
Komponenten zurückgegriffen
werden, die im Zusammenhang mit Seilzügen erhältlich sind. So kann dann beispielsweise
die Zugvorrichtung als Seilwinde ausgeführt sein, die auf dem Reinigungsfahrzeug
angeordnet ist und dafür sorgt,
daß sich
bei der Fortbewegung des Reinigungsfahrzeuges die lichte Länge des
Zugelements zwischen dem ortsfesten Teil und der Zugvorrichtung verkürzt.
Seile
haben überdies
den Vorteil, daß sie mechanisch
sehr robust sind und ihre Funktion durch Verschmutzungen o.ä. nicht
wesentlich beeinträchtigt
wird.
Besonders
bevorzugt ist es, wenn mehrere, insbesondere wenn drei Zugelemente
an mehreren unterschiedlichen Orten des Rohöltanks befestigt werden, von
denen wenigstens zwei sich annähernd diametral
gegenüberliegen.
Auf
diese Weise kann sich das Reinigungsfahrzeug nicht nur zu einem
bestimmten Punkt hin ziehen, sondern kann sich durch wechselseitigen Zug
an den sich gegenüberliegenden
Zugelementen auch vor- und zurückbewegen,
und zwar auch ohne Einsatz eines gegebenenfalls vorhandenen Fahrwerkantriebs.
Ein
Steckenbleiben in den Ablagerungen und die damit zusammenhängenden
Verzögerungen werden
auf diese Weise zuverlässig
vermieden.
Selbst
wenn sich das Reinigungsfahrzeug tatsächlich einmal in einer bestimmten
Richtung nicht mehr fortbewegen läßt, kann sich das Reinigungsfahrzeug
durch Ziehen in Rückwärtsrichtung
jederzeit wieder befreien, ohne daß sich hierzu Bedienpersonal
in das Tankinnere begeben müßte. Falls
vier Zugelemente kreuzförmig
zueinander angeordnet sind, kann sich das Reinigungsfahrzeug nicht
nur zwischen zwei gegenüberliegenden
Befestigungspunkten hin- und herziehen, sondern – nach einer 90°-Drehung des Fahrwerks – auch in
einer Richtung senkrecht hierzu oder in jeder beliebigen Zwischenrichtung
durch Ausüben
einer Zugkraft bewegen.
Anstelle
mehrerer einzelner Zugelemente kann selbstverständlich auch eine geringere
Zahl von Zugelementen verwendet werden, die dann durch das Reinigungsfahrzeug
hindurch oder an diesem vorbei verlaufen. Das Zugelement wird dann
nicht eingeholt, sondern das Reinigungsfahrzeug zieht sich in einer
der beiden Richtungen an dem durchgehenden Zugelement entlang. Dies
läßt sich
beispielsweise besonders einfach realisieren, wenn das Zugelement
ein Zahnriemen ist, weil dann die Zugvorrichtung beispielsweise
lediglich aus einem angetriebenen Zahnrad bestehen kann, das an
dem durchgehenden Zahnriemen angreift.
Bei
dem Reinigungsfahrzeug selbst kann es sich im Prinzip um eines der
bereits bekannten Reinigungsfahrzeuge handeln, wie sie eingangs
beschrieben worden sind. Im folgenden werden besonders vorteilhafte
Ausgestaltungen derartiger Reinigungsfahrzeuge angegeben, die auch
ohne die erfindungsgemäße Zugvorrichtung
vorteilhaft eingesetzt werden und eigenständig Schutz beanspruchen können.
Grundsätzlich verfügt das Reinigungsfahrzeug über wenigstens
eine Reinigungseinrichtung, die über
eine Schlauchverbindung mit einem außerhalb des Rohöltanks anzuordnenden
Versorgungsaggregat verbunden ist.
Insbesondere
durch eine Kombination mehrerer Reinigungseinrichtungen kann eine
besonders zügige
und wirkungsvolle Reinigung des Tankinnenraums erzielt werden.
Eine
Reinigungseinrichtung kann beispielsweise als eine Saugeinrichtung
zum Absaugen von Rohölablagerungen
realisiert sein.
Auf
diese Weise ist das Reinigungsfahrzeug selbst in der Lage, die gelösten Ablagerungen
aufzunehmen und zu einem Ort außerhalb
des Rohöltanks zu
transportieren. Der Rohöltank
muß dann
nicht selbst über
Abflüsse
verfügen;
ebensowenig sind zusätzlich
in den Rohöltank
eingebrachte Absaugschläuche
erforderlich.
Der
für ein
Absaugen erforderliche Unterdruck kann dabei entweder von dem Versorgungsaggregat
erzeugt werden oder aber durch eine vorzugsweise hydraulisch angetriebene
und auf dem Reinigungsfahrzeug selbst angeordnete Absaugpumpe.
Als
Reinigungseinrichtung kann alternativ oder zusätzlich eine Spritzeinrichtung
zum Ausbringen einer Flüssigkeit,
vorzugsweise von Heizöl,
vorgesehen sein.
Mit
einer derartigen, an sich bekannten Spritzeinrichtung lassen sich
Tankrückstände auf
den Boden des Rohöltanks
aufspülen.
Gegebenenfalls
erwärmtes
Heizöl
eignet sich hierfür
besonders gut.
Gemäß einer
anderen vorteilhaften Ausgestaltung weist das Reinigungsfahrzeug
eine Plattform auf, die auf einem Fahrwerk des Fahrzeugs um eine vertikale
Achse motorisch drehbar angeordnet ist und die wenigstens eine Reinigungseinrichtung
trägt.
Aufgrund
dieser drehbaren Plattform kann das Reinigungsfahrzeug auch dann,
wenn es sich lediglich in einer Richtung über den Tankboden bewegt, auch
zu beiden Seiten und sogar hinter sich Reinigungsarbeiten ausführen. Zudem
hat eine derartige Plattform den Vorteil, daß insbesondere dann, wenn mehrere
Reinigungseinrichtungen auf ihr angeordnet sind, diese stets gemeinsam
auf der Plattform verschwenkt werden.
Dabei
ist es besonders bevorzugt, wenn die Saugeinrichtung vorzugsweise
in Horizontalrichtung verschiebbar auf der Plattform angeordnet
ist.
Aufgrund
dieser Maßnahme
läßt sich
der Wirkungsbereich des Reinigungsfahrzeuges weiter erhöhen. Die
Saugeinrichtung kann jetzt sowohl durch Drehen der Plattform als
auch durch Verschieben auf dieser über einen größeren, das
Reinigungsfahrzeug umgebenden Bodenbereich geführt werden, um ihn auf diese
Weise zu reinigen.
Bei
einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung weist das Reinigungsfahrzeug
ein relativ zu einem Fahrzeugkasten kraftbetätigt verschiebbares Räummittel
auf.
Ein
derartiges kraftbetätigt
verstellbares Räummittel
ermöglicht
es, besonders hartnäckige Ablagerungen
mechanisch vom Tankboden zu lösen, ohne
daß dabei
das Reinigungsfahrzeug insgesamt hin- und hergefahren werden muß. Wenn
das Reinigungsfahrzeug erfindungsgemäß über ein oder vorzugsweise mehrere
Zugelemente gegenüber
ortsfesten Teilen des Rohöltanks
verspannt ist, so können mit
dem Räummittel
aufgrund der nunmehr besonders hohen Standfestigkeit auch höhere mechanische
Kräfte
auf die Ablagerungen ausgeübt
werden.
Vorzugsweise
ist dabei das Räummittel
Teil der Saugeinrichtung, z.B. eine Absaughaube.
Ein
derart ausgeführtes
Reinigungsfahrzeug kann wie ein Räumfahrzeug betrieben werden,
das mit der Absaughaube Ablagerungen mechanisch löst und dabei
gleichzeitig die gelösten
Stücke
absaugt. Besonders effektiv ist die mechanische Ablösung von Ablagerungen,
wenn das Räummittel
unabhängig von
der Fahrzeugbewegung oszillierend hin- und herbewegt wird.
Gemäß einer
anderen vorteilhaften Ausgestaltung weist das Reinigungsfahrzeug
eine Schneckenpumpe auf, die einen zu dem Boden des Rohöltanks weisenden
Einlaß aufweist.
Mit
einer derartigen Schneckenpumpe ist es möglich, auch gröbere Ablagerungen
aufzunehmen und abzusaugen, die aufgrund ihrer Größe oder
ihres Gewichts nicht unmittelbar von einer Saugeinrichtung aufgenommen
werden können.
Die von der Schneckenpumpe aufgenommenen Ablagerungen können dabei
von einer entweder im Reinigungsfahrzeug selbst oder in dem Versorgungsaggregat
angeordneten Absaugpumpe abgeführt
werden.
Um
eine Steuerung des Reinigungsfahrzeuges an einem Ort außerhalb
des Rohöltanks
zu ermöglichen,
ist es ferner bevorzugt, wenn auf dem Reinigungsfahrzeug eine Videokamera
angeordnet ist. Der Tankinnenraum kann dabei entweder von dort aufgestellten
Leuchten oder aber auch von einem auf dem Reinigungsfahrzeug selbst
angeordneten Strahler erhellt werden.
Um
auch eine Bewegung des Reinigungsfahrzeugs unabhängig von den Zugelementen zu
ermöglichen,
weist dieses außerdem
vorzugsweise einen hydraulisch angetriebenen Band- oder Kettenantrieb
auf.
Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung. Darin zeigen:
1 eine
schematische, nicht maßstabsgerechte
Darstellung eines horizontalen Schnitts durch einen Rohöltank, auf
dessen Boden ein Reinigungsfahrzeug Ablagerungen entfernt;
2 einen
vertikalen Schnitt durch den Rohöltank
aus 1;
3 den
Rohöltank
aus 1 mit veränderter
Position des Reinigungsfahrzeugs;
4 ein
erstes Ausführungsbeispiel
für ein erfindungsgemäßes Reinigungsfahrzeug
in einer perspektivischen, nicht maßstäblichen Darstellung;
5 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Reinigungsfahrzeugs
in einer perspektivischen, nicht maßstäblichen Darstellung.
Die 1 und 2 zeigen
in einer schematischen, nicht maßstäblichen Darstellung einen Rohöltank 10 in
einem horizontalen bzw. einem vertikalen Schnitt. Der als Schwimmdachtank
konstruierte Rohöltank 10 hat
einen kreisförmigen
Tankboden 12, der umfangseitig von einer fest damit verbundenen
Tankwandung 14 umschlossen ist. Der Rohöltank 10 weist ferner
ein Tankdach 16 auf, das – bei gefülltem Rohöltank 10 – auf dem
eingefüllten
Rohöl aufschwimmt
und in der zylindrischen Tankwandung 14 in einer mit 18 angedeuteten
Vertikalrichtung auf- und abbewegbar geführt ist. Zur Stabilisierung
des Tankdachs 16 weist der Rohöltank 10 ferner mehrere Tankdachstützen 20 auf,
die das Tankdach 16 durchsetzen und bis zum Tankboden 12 herabreichen.
Umfangseitig
ist der Rohöltank 10 mit
mehreren verschließbaren
Mannlöchern 22 versehen, durch
die in einen Innenraum 24 des Rohöltanks 10 Material
eingeführt
werden und Reinigungspersonal einsteigen kann.
Bei
dem in den 1 und 2 dargestellten
Zustand ist zum Zwecke einer Reinigung des Rohöltanks 10 das Rohöl bereits
ab gelassen oder abgepumpt worden. Die Reinigung des Innenraums 24 besteht
nun im wesentlichen darin, Ablagerungen 26, die sich am
Tankboden 12 im Laufe der Zeit gebildet haben, zu entfernen.
Um
diese Ablagerungen 26 vom Tankboden 12 zu lösen und
aus dem Innenraum 24 zu entfernen, wird ein Reinigungsfahrzeug 28 in
den Innenraum 24 eingebracht. Falls das Reinigungsfahrzeug 28 aufgrund
seiner Abmessungen nicht durch eines der Mannlöcher 22 eingeführt werden
oder hinreichend klein zusammengefaltet werden kann, wird es vor dem
Einbringen außerhalb
des Rohöltanks 10 teilweise
zerlegt und nach dem Einbringen der Einzelteile in den Innenraum 24 vom
Bedienpersonal wieder zusammenmontiert. Das Reinigungsfahrzeug 28 ist über einen
Mehrfachschlauch 23 mit einem außerhalb des Rohöltanks 10 abgestellten
und in der Zeichnung nicht dargestellten Versorgungsaggregat verbunden.
Der Mehrfachschlauch 23 umfaßt insbesondere eine Hydraulikzuleitung,
eine Hydraulikableitung sowie eine Saugleitung, um von dem Reinigungsfahrzeug 28 angesaugte
Ablagerungen nach außen
zu transportieren. Ferner sind in den Mehrfachschlauch 23 eine
Steuerleitung und eine Videoleitung integriert, so daß sich das
Reinigungsfahrzeug 28 von einer Bedienperson steuern läßt, die sich
außerhalb
des Rohöltanks 10 befindet
und den Reinigungsvorgang an einem Monitor überwacht.
Das
Reinigungsfahrzeug 28 weist außerdem eine um eine Vertikalachse
verschwenkbar angeordnete Saugdüse 29 auf.
Während
einer Vorwärtsfahrt des
Reinigungsfahrzeugs 28 kann die Saugdüse 29 verschwenkt
werden, um auf diese Weise die das Reinigungsfahrzeug 28 umgebenden
Bereiche durch Absaugen der dort vorhandenen Ablagerungen 26 zu reinigen.
Die angesaugten Ablagerungen wurden dann über den in den Mehrfachschlauch 23 integrierten
Saug schlauch abtransportiert. Das Reinigungsfahrzeug 28 verfügt ferner über ein
mit 48 angedeutetes Bandfahrwerk, das von einem nicht näher dargestellten
Hydraulikmotor angetrieben wird.
An
der Vorderseite des Reinigungsfahrzeugs 28 sind zwei Seilwinden 30 und 32 befestigt,
die über einen
nicht näher
dargestellten Hydraulikmotor betätigt
werden können.
Die Seilwinden 30 und 32 wirken jeweils auf ein
Stahlseil 34 bzw. 36, die an ihren Enden mit einem
Permanentmagneten 38 bzw. 40 verbunden sind. Auf
der Rückseite
des Reinigungsfahrzeugs 28 befindet sich eine weitere Seilwinde 42,
die über
ein weiteres Stahlseil 44 mit einem Permanentmagneten 46 verbunden
ist.
Die
Permanentmagnete 38, 40 und 46 werden
vor der Inbetriebnahme des Reinigungsfahrzeugs an der Tankwandung 14 angesetzt.
Durch
entsprechende Steuerbefehle werden nun die Seilwinden 30, 32 und 42 derart
in Bewegung gesetzt, daß die
Stahlseile 34, 36 bzw. 44 gestrafft werden.
Um das Reinigungsfahrzeug 28 in einer mit 50 angedeuteten
Vorwärtsrichtung
in Bewegung zu setzen, wird zunächst
nur der bordeigene Hydraulikmotor in Bewegung gesetzt, so daß sich das
Reinigungsfahrzeug 28 allein mit Hilfe seines Bandfahrwerks 48 in
Bewegung setzt. Gleichzeitig verkürzen die Seilwinden 30 und 32 die
lichte Länge
der Stahlseile 34 und 36 zwischen dem Reinigungsfahrzeug 28 und
den Permanentmagneten 38 bzw. 40, während gleichzeitig
von der Seilwinde 42 Stahlseil 44 abgerollt wird,
um die Vorwärtsbewegung
nicht zu behindern.
Stößt das Reinigungsfahrzeug 28 nun
auf ein durch Ablagerungen gebildetes Hindernis, wie dies in 2 angedeutet
ist, so kann sich das Reinigungsfahrzeug 28 möglicherweise
nicht mehr allein mit Hilfe des Bandfahrwerks 48 vorwärtsbewegen.
Wenn nun die Seilwinden 30, 32 und 42 ihre
einmal eingeschlagene Drehrichtung fortführen, so zieht sich das Reinigungsfahrzeug über die
Stahlseile 34 und 36 selbsttätig zu den Permanentmagneten 38 und 40 hin.
Die über
die Stahlseile 34 und 36 übertragbaren Zugkräfte ermöglichen
es, das Reinigungsfahrzeug auch über
höhere
oder ansonsten schwer durchdringbare Hindernisse hinwegzuziehen,
zu deren Überwindung
das Bandfahrwerk 48 alleine nicht ausreichen würde.
Durch
unterschiedliche Drehgeschwindigkeiten der Seilwinden 30 und 32 kann
das Reinigungsfahrzeug 48 außerdem auch seine Fahrtrichtung
in gewissen Grenzen ändern,
so daß das
Reinigungsfahrzeug 28 auch über die Stahlseile 34, 36 und 44 manövrierbar
bleibt. Bei einer Rückwärtsfahrt
des Reinigungsfahrzeuges 28 kehren sich die Drehrichtungen
der Seilwinden 30, 32 und 42 um, so daß sich das
Reinigungsfahrzeug 28 nunmehr über das Stahlseil 44 auf
den Permanentmagneten 46 zu zieht.
Wie
in 1 erkennbar ist, sind die Permanentmagneten 38, 40 und 46 derart
angeordnet, daß sich
das Reinigungsfahrzeug 28 entlang einer Gasse 52 bewegen
kann, die durch die Schwimmdachstützen 20 gebildet und
in 1 durch gestrichelte Linien hervorgehoben ist.
Nach
Reinigung der Gasse 52 durch das Reinigungsfahrzeugs 28 steigt
eine Bedienpersonal in den Tankinnenraum 24 ein und setzt
die Permanentmagneten 38, 40 und 46 derart
um, daß nun auch
eine benachbarte, ebenfalls von den Schwimmdachstützen 20 gebildete
Gasse 54 von dem Reinigungsfahrzeug 28 gereinigt
wer den kann. Auf diese Weise ist es möglich, auch innerhalb des relativ
stark zerklüfteten
Innenraums 24 eines Schwimmdachtanks sukzessive den gesamten
Tankboden 12 mit dem Reinigungsfahrzeug 28 abzufahren
und dabei die erheblich verbesserte Fortbewegung mit Hilfe der Seilzüge zu nutzen.
4 zeigt
eine perspektivische Darstellung des Reinigungsfahrzeugs 28,
das zur Verwendung des anhand der 1 und 2 beschriebenen
Reinigungsverfahrens geeignet ist, jedoch auch unabhängig davon
vorteilhaft eingesetzt werden kann. Das Bandfahrwerk 48 trägt einen
Fahrzeugkasten 60, der neben einem Hydraulikmotor für das Bandfahrwerk 48 die
Seilwinden 30, 32 und 42 sowie weitere
Antriebs- und Steuereinheiten für
das Reinigungsfahrzeug 28 aufnimmt.
Auf
dem Fahrzeugkasten 60 ist eine scheibenförmige Plattform 62 um
eine Vertikalachse drehbar befestigt, die verschiedene Aufbauten
und Reinigungsvorrichtungen trägt.
Dabei handelt es sich im einzelnen um die Saugdüse 29, die aus einem
trichterförmigen
Saugkopf 64 und einem Saugrohr 66 besteht. Das
Saugrohr 66 der Saugdüse 29 ist
in einer Hülse 68 teleskopartig
aufgenommen und über
in 4 nicht näher
dargestellte Hydraulikantriebe in der mit 70 angedeuteten
Längsrichtung
der Saugdüse 29 verschiebbar.
Durch Drehen der Plattform 62 und Teleskopieren der Saugdüse 29 in
Längsrichtung 70 kann
somit der Saugkopf 64 über
einen größeren Bereich
um das Reinigungsfahrzeug 28 herum hinwegfahren, ohne daß hierzu
das Reinigungsfahrzeug 28 selbst bewegt werden muß. Dies
ermöglicht
es, das Reinigungsfahrzeug 28 mit konstanter Geschwindigkeit
vorwärtszubewegen,
während
gleichzeitig – ferngesteuert
von einer Bedienperson – die Saugdüse in der
gewünschten
Weise verschwenkt und vor- und zurück bewegt werden kann, um den
Bereich um das Reinigungsfahrzeug 28 herum zu reinigen.
Die
Saugdüse 29 ist
mit einem Saugschlauch 72 verbunden, der Teil des Mehrfachschlauchs 23 ist
und zu dem Versorgungsaggregat außerhalb des Rohöltanks 10 führt. Dort
ist auch die Absaugpumpe angeordnet, die den für den Absaugvorgang erforderlichen
Unterdruck erzeugt. Alternativ hierzu ist es ebenso möglich, die
Absaugpumpe selbst auf dem Reinigungsfahrzeug 28 anzuordnen.
Als
weitere Reinigungseinrichtung weist das Reinigungsfahrzeug 28 eine
insgesamt mit 74 bezeichnete Spritzeinrichtung auf, mit
der sich beispielsweise sauberes Heizöl unter hohem Druck auf die
Ablagerungen 26 aufspritzen läßt. Da derartige Spritzeinrichtungen
an sich im Stand der Technik bekannt sind, wird auf die Darstellung
weiterer Einzelheiten verzichtet. Da die Spritzeinrichtung 74 ebenfalls
fest auf der Plattform 62 montiert ist, vollzieht sie jede
Drehung der Plattform 62 mit, so daß stets eine parallele Ausrichtung
der Spritzeinrichtung 74 mit der Saugdüse 29 gewährleistet
ist. Von der Spritzeinrichtung 74 angelöste Ablagerungen 26 können somit
sofort vom Saugkopf 64 auf genommen und über den Absaugschlauch 72 abgeführt werden.
Auf
der Plattform 62 ist ferner eine Videokamera 76 erhöht befestigt,
mit der die Reinigungsarbeiten von der Bedienperson überwacht
werden können.
Falls in dem Innenraum 24 des Rohöltanks 10 während der
Reinigungsarbeiten keine Beleuchtung installiert wird, kann das
Reinigungsfahrzeug 28 auch einen eige nen Richtscheinwerfer
o.ä. tragen, um
zumindest den dem Saugkopf 64 vorausliegenden Bereich zu
erhellen.
5 zeigt
ein anderes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Reinigungsfahrzeugs
in einer perspektivischen Darstellung, das insgesamt mit 28' bezeichnet
ist. Anstelle eines trichterförmigen Saugkopfes 74 weist
das Reinigungsfahrzeug 28' eine
feste Absaughaube 80 auf, die eine im wesentlichen trapezförmige Grundfläche hat
und eine rechteckige Düsenöffnung aufweist.
Die Absaughaube 80 ist über
einen Balgen 82 mit dem Saugrohr 66 verbunden,
das seinerseits mit dem Absaugschlauch 72 in Verbindung
steht. An die Absaughaube 80 greifen Hydraulikzylinder 84 und 86 an,
durch die die Absaughaube 80 in der mit 88 gekennzeichneten Längsrichtung 88 verschiebbar
ist. Mit Hilfe der Hydraulikzylinder 84 und 86 ist
es möglich,
auch bei stillstehendem Bandfahrwerk 48 die Absaughaube 80 in Längsrichtung 88 nach
vorne zu stoßen
und wieder anzuziehen. Dadurch können
Ablagerungen 26 am Tankboden 12 mechanisch gelöst und sofort über das Saugrohr 66 abgesaugt
werden. Die Hydraulikzylinder 82 und 84 ermöglichen
dabei ein wesentlich kraftvolleres Vorstoßen der Absaughaube 80,
als dies alleine mit Bewegungen des gesamten Reinigungsfahrzeuges 28' möglich wäre. Außerdem kann
die Absaughaube 80 in kurze oszillierende Bewegungen versetzt
werden, wodurch sich hartnäckige
Ablagerungen 26 besonders gut ablösen lassen.
Bei
dem Reinigungsfahrzeug 28' ist
außerdem
im Fahrzeugkasten 60 eine Schneckenpumpe 90 angeordnet,
die einen zum Tankboden 12 weisenden Einlaß 92 aufweist.
Mit der Schneckenpumpe 90 lassen sich gröbere und
schwerere Ablagerungen aufnehmen, die sich nicht mit der Absaughaube 80 ansaugen
lassen. Die Schneckenpum pe 90 hat einen nicht dargestellten
Auslaß,
an dem das geförderte
Material an den Absaugschlauch 72 übergeben wird.
Im
Unterschied zu dem in 4 dargestellten Reinigungsfahrzeug 28 weist
das Reinigungsfahrzeug 28' nicht
drei Seilwinden auf, die auf drei getrennte Stahlseile wirken. Vielmehr
zieht sich das Reinigungsfahrzeug 28' an einem durchgehenden Stahlseil 94 mit
Hilfe einer im Fahrzeugkasten 60 aufgenommenen und nicht
näher dargestellten
Antriebsvorrichtung entlang. Eine derartige Antriebsvorrichtung
kann beispielsweise zwei hydromotorisch angetriebene Rollen umfassen,
zwischen denen das Stahlseil 94 unter hohem Anpreßdruck durchgeführt wird.