DE10233503A1

DE10233503A1 - Diagnosevorrichtung und Verfahren zur Diagnose von Positionen einer Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE10233503A1
Application number: DE10233503A
Authority: DE
Inventors: Alexander Woller; Ingo Carl; Karl-Heinz Gehringer
Original assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Current assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Priority date: 2002-07-24
Filing date: 2002-07-24
Publication date: 2004-02-05

Abstract

Eine Diagnosevorrichtung dient zur Diagnose einer Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere einer Kraftfahrzeugsitzverstelleinrichtung. Die Diagnosevorrichtung ist über eine Schnittstelle mit einem Steuergerät der Verstelleinrichtung zur Übertragung verbindbar. Das Steuergerät ist zum Steuern der Verstellung der Verstelleinrichtung ausgebildet und weist Mittel zur Erfassung und Speicherung der aktuellen Verstellposition und von einer oder mehreren der Steuerung der Verstelleinrichtung dienenden Steuerposition auf. Das Steuergerät und die Diagnosevorrichtung weisen Mittel zur Übertragung der aktuellen Verstellposition und der Steuerpositionen an die Diagnosevorrichtung auf. Eine Recheneinheit der Diagnosevorrichtung ist zur Abbildung der aktuellen Verstellposition und der Steuerpositionen auf einen virtuellen Verstellweg ausgebildet. Eine Anzeigeeinheit der Diagnosevorrichtung dient zur graphischen Darstellung des virtuellen Verstellweges mit der abgebildeten aktuellen Verstellposition und den abgebildeten Steuerpositionen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Diagnosevorrichtung sowie ein Verfahren zur Diagnose von Positionen einer Verstelleinrichtung, insbesondere einer Sitzverstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs.

Herkömmliche Diagnoseverfahren oder Diagnosevorrichtungen von Kraftfahrzeugverstelleinrichtungen ermöglichen das Auslesen von Fehlern, die durch das Steuergerät der Verstelleinrichtung detektiert wurden anhand eines Fehlerkodes, der aus dem Steuergerät ausgelesen wird. Die auftretenden Fehler sind beispielsweise Hardware oder Softwarefehler, die durch einen Mikrocontroller des Steuergerätes erkannt werden können. Häufig sind derartige Fehlermeldungen zur Fehlerbehebung jedoch ungenügend, da der Sachverständige nur eine begrenzte der jeweiligen Fehlermeldung zugeordnete Reaktionsmöglichkeit hat, beispielsweise einen „Reset" durchzuführen oder anhand des angezeigten Fehlers einen mechanischen oder elektrischen Fehler zu suchen. Dieses angebotene Verfahren ist für eine analytische Fehlersuche jedoch unzureichend.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Diagnosevorrichtung und ein Diagnoseverfahren zur Diagnose einer Kraftfahrzeugverstellung anzugeben, die vereinfacht und zuverlässig eine gezielte Fehlersuche ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 und durch die Diagnosevorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Demgemäß wird eine Diagnosevorrichtung über eine Schnittstelle mit einem Steuergerät der Verstelleinrichtung verbunden. Die Schnittstelle dient zur Übertragung von Daten, die durch das Steuergerät ermittelt oder generiert wurden. Das Steuergerät ist zum Steuern der Verstellung der Verstelleinrichtung ausgebildet und weist hierzu Mittel zur Erfassung und Speicherung der aktuellen Verstellposition auf. Für eine Steuerung der Verstelleinrichtung ermittelt oder generiert das Steuergerät Steuerposition, die in einer Ausführungsform der Erfindung als Vergleichswert zur aktuellen Verstellposition dienen und in Abhängigkeit von denselben werden die die Verstellbewegung treibenden Antriebe durch das Steuerungsgerät gesteuert. Die Verstellposition wird durch das Steuergerät mittels Sensoren oder der Auswertung von Antriebsinformationen erfaßt.

Zur Übertragung über die Schnittstelle weisen das Steuergerät und die Diagnosevorrichtung Mittel zur Übertragung der aktuellen Verstellposition und der Steuerpositionen an die Diagnosevorrichtung auf. Diese Mittel werden dabei in Abhängigkeit von der Art der Schnittstelle, beispielsweise einer Funkschnittstelle, einer seriellen Kabelverbindung oder eines kabelgebundenen Bussystems gewählt. Nach der Übertragung kann die Diagnosevorrichtung von dem Steuergerät wieder getrennt werden, oder die Daten werden über ein Netzwerk an andere Auswerteeinheiten übertragen. Besteht alternativ die Verbindung über die Schnittstelle ständig, kann die aktuelle Verstellposition und/oder die sich ändernden Steuerpositionen fortlaufend an die Diagnosevorrichtung übertragen werden.

Die Diagnosevorrichtung weist eine Recheneinheit, beispielsweise einen Mikrocontroller oder einen Personalcomputer auf, die zur Abbildung der aktuellen Verstellposition und der Steuerpositionen auf einen virtuellen Verstellweg ausgebildet ist. Hierzu werden durch die Recheneinheit der Diagnosevorrichtung die Verstellposition und die Steuerpositionen auf einen zu einem mechanischen Weg der Verstelleinrichtung korrelierenden virtuellen Verstellweg abgebildet. Vorteilhafterweise werden die aktuelle Verstellposition und die Steuerpositionen zueinander in Relation gesetzt und in Abhängigkeit vom Positionswert voneinander beabstandet.

Die Diagnosevorrichtung weist zudem eine Anzeigeeinheit, beispielsweise ein LCD-Display auf, so daß der virtuelle Verstellweg mit der abgebildeten Verstellposition und den abgebildeten Steuerpositionen auf dieser Anzeigeeinheit graphisch dargestellt wird. Die Entfernungen der Positionswerte der Verstellposition und der Steuerpositionen werden dabei visualisiert, so daß diese vorzugsweise maßstabsgetreu optisch wiedergegeben werden. Besteht eine ständige Verbindung über die Schnittstelle wird vorzugsweise die Visualisierung der Verstellposition und der Steuerpositionen fortlaufend aktualisiert.

Die Steuerpositionen umfassen verschiedene Arten von Positionen, die zur Steuerung der Verstelleinrichtung durch das Steuergerät dienen. In vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung, die auch miteinander kombiniert werden können, werden einige dieser Steuerpositionen durch den Benutzer direkt beeinflußt, beispielsweise gespeichert, andere werden durch das Steuergerät selbständig generiert.

In einer ersten Ausgestaltung werden als Steuerpositionen eine oder mehrere in dem Steuergerät gespeicherte Memorypositionen, die vom Benutzer als gewünschte Verstellpositionen eingespeichert wurden, graphisch dargestellt. Dabei kann beispielsweise die aktuelle Verstellposition, die gewünschte Memoryposition und die Bewegung der Verstelleinrichtung erfaßt und analysiert werden.

Gemäß einer zweiten Ausgestaltung werden als Steuerpositionen ein oder mehrere Schutzstops, die jeweils zum Schutz gegen ein Verfahren der Verstelleinrichtung in eine Blockierung gesetzt werden, dargestellt. Diese Schutzstops werden von dem Steuergerät automatisch gesetzt, wenn einer Blockierung, insbesondere die Blockierung an einem Anschlag durch das Steuergerät erkannt wurde. Die Schutzstops ermöglichen ein rechtzeitiges Stoppen der Verstellbewegung oder eine Reduktion der Verstellenergie vor dem Erreichen des Anschlags, so daß eine Beschädigung der Verstellmechanik oder des Antriebs durch eine zu häufige Blockierung im Anschlag verhindert wird.

In einer dritten Ausgestaltungsvariante der Erfindung dienen die Steuerpositionen als Parameter für weitere Funktionalitäten des Steuergerätes. Vorteilhafterweise werden als Steuerpositionen ein oder mehrere Bereichsgrenzen, die einen Bereich zum Setzen einer neuen Steuerposition, insbesondere eines neuen Schutzstops, begrenzen, graphisch dargestellt. Gemäß der vierten Ausgestaltung werden die Anschlagspositionen an die Diagnosevorrichtung übertragen, auf den virtuellen Verstellweg abgebildet und durch die Anzeigevorrichtung dargestellt. Diese Anschlagspositionen stellen den maximalen Verfahrweg dar. Eine Historie der Anschlagspositionen kann zudem Verfahrwegseinschränkungen oder Vertahrwegserweiterungen visualisieren.

Um dem Sachverständigen die Analyse des Zustandes der Verstelleinrichtung zu erleichtern ist in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß in Abhängigkeit von der aktuellen Position zu zumindest einer der Steuerpositionen eine Plausibilitätsprüfung oder ein Ergebnis der Plausibilitätsprüfung durch die Anzeigeeinheit angezeigt wird. Diese Plausibilitätsprüfung kann beispielsweise mit entsprechender Farbkennung unmögliche Verfahrzustände, wie eine aktuelle Verstellposition außerhalb der beiden Anschläge optisch darstellen.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung generiert die Steuerungsvorrichtung eine Fehlerinformation in Abhängigkeit von detektierten Fehlern. Derartige Fehler sind beispielsweise Software- oder Hardwarefehler, die auch in Relation zu einer Verstellposition oder Steuerposition stehen können. Diese Fehlerinformation wird zudem von dem Steuergerät an die Diagnosevorrichtung übertragen. Weiterhin kann diese Fehlerinformationen nach der erfolgten Fehleranalyse oder Fehlersuche durch eine Eingabe in dem Steuergerät gelöscht werden. Der Löschbefehl wird vorzugsweise ebenfalls über die Schnittstelle übertragen. Diese Fehlerinformation oder eine zu dieser Fehlerinformation zugeordnete Erklärung wird durch die Anzeigeeinheit als Textinformation angezeigt oder, insbesondere in Relation zur der aktuellen Verstellposition oder einer der Steuerpositionen, beispielsweise mittels Hinweispfeilen und weiterer Symbolik graphisch dargestellt.

Da sich Positionsfehler, insbesondere der ermittelten aktuellen Verstellposition über die Anzahl der Verstellungen, besonders der Richtungswechsel, aufsummieren, ist für eine detaillierte Fehleranalyse vorteilhaft, daß die Anzahl der Betätigungen seit einem Startzeitpunkt, insbesondere der letzten Normierung, angezeigt werden.

Das Steuergerät reagiert auf Eingaben durch den Benutzer in Abhängigkeit von ermittelten Randbedingungen, insbesondere die Verstellung beeinflussende Steuerpositionen unterschiedlich. Beispielsweise ermöglichen Normierungen der aktuellen Position und die Ausrichtung von Steuerpositionen eine exaktere Positionierung der Verstellposition. Zur Charakterisierung des aktuellen Zustands der Verstelleinrichtung wird in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein Status, der insbesondere den gelernten oder ungelernten Zustand der Verstelleinrichtung angibt, angezeigt.

Um eine detailliertere Zustandsanzeige zu ermöglichen wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung dieser Weiterbildung der Erfindung ein Positionsstatus, der den Zustand der jeweiligen Steuerpositionen angibt, angezeigt. Dieser Zustand ist für einen Schutzstop beispielsweise „erreicht", „neu gesetzt" oder „überdrückt", für eine Anschlagsposition beispielsweise „normiert oder „unnormiert", falls dieser lediglich errechnet wurde.

Weist eine Verstelleinrichtung mehrere Verstellebenen auf, wie die beispielsweise für höher ausgestattete Kraftfahrzeugsitze die Regel ist, werden gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die übertragenen Verstellpositionen und Steuerungspositionen mehrerer Verstellebenen anhand einer Zuordnungstabelle ausgewählt und der zu der jeweiligen Verstellebene zugehörigen graphischen Darstellung zugeordnet.

Insbesondere Verstelleinrichtungen eines Kraftfahrzeugsitzes weisen Abhängigkeiten der aktuellen Verstellpositionen verschiedener Verstellebenen auf. Beispielsweise wird die Verstellposition der Kopfstütze in Abhängigkeit von der Verstellposition der Sitzlängsverstellung mittels eines Kennfeldes gesteuert. Weitere Abhängigkeiten sind beispielsweise die Spiegelverstellposition zur aktuellen Sitzverstellposition. Vorteilhafterweise wird der Verstellverlauf mehrerer Verstellebenen, insbesondere die Verstellrichtung einer Sitzlängsverstellung, einer Sitzhöhenverstellung, Sitzneigungsverstellung, Sitztiefenverstellung, Lordosenverstellung und Kopfstützenverstellung, sowie die Verstellrotation einer Sitzlehne, zueinander graphisch dargestellt. Der Verstellverlauf ist beispielsweise entlang einer Geraden der Sitzlängsverstellung, ein rotatorischer Verstellverlauf einer Sitzlehnenverstellung oder komplexere Verläufe beispielsweise der Verstellung des Außenspiegel oder der Verstellung eines bahngesteuerten Fensterhebers. Vorzugsweise werden die Abhängigkeiten zwischen Verstellpositionen und Steuerpositionen verschiedener Verstellebenen durch die Anzeigeeinheit graphisch oder beschreibend angezeigt.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß über eine Eingabeeinheit der Diagnosevorrichtung durch den Sachverständigen Fehler zugeordnet werden, so daß die Diagnosevorrichtung oder das Steuergerät selbstlernend die Parameter zur Fehlererkennung anpaßt. Hierzu kann eine Datenbank dienen, die in Abhängigkeit von häufig auftretenden oder erkannten Fehlern die Parameter des Steuergeräte oder der Diagnosevorrichtung durch ein „up-date" aktualisiert. Zudem ist es möglich die Fehlererkennung durch das Steuergerät mittels dieser neuen Informationen und den neuen Parametersätzen durch einen „Software-up-date" zu optimieren.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen bezugnehmend auf zeichnerische Darstellungen näher erläutert.
Dabei zeigen
1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugsitzes und einer mit dem Steuerungsgerät des Kraftfahrzeugsitzes verbundender Diagnosevorrichtung, und
2 Anzeige eines virtuellen Verstellweges durch eine Anzeigeeinheit.
In der 1 ist ein Kraftfahrzeugsitz dargestellt, der in mehreren Verstellebenen elektrisch verstellbar ist. Die Sitzlängsverstellung SLV wird dabei durch den Antrieb M1 verstellt. Die hintere Sitzhöhenverstellung HSV wird durch einen weiteren Antrieb M2 sowie die vordere Sitzhöhenverstellung VSH durch den Antrieb M3 in die gewünschte Position eingestellt. Zusätzlich kann die Neigung der Lehne durch Winkelverstellung LV eingestellt werden, indem der Antrieb M4 entsprechend bestromt wird. Die Einstellung der Position der Kopfstütze gemäß des Kopfstützenverstellweges KV erfolgt dabei durch die Antriebseinheit M5.
Alle Antriebseinheiten M1, M2, M3, M4 und M5 sind mit einem Sitzsteuergerät STG verbunden. Die Verbindung zu den Antriebseinheiten M1 bis M5 erfolgt beispielsweise über vier Einzelleiter, wobei zwei Leiter der Bestromung der Antriebseinheit und zwei der der vier Leiter zur Übertragung der Sensorsignale eines mit der Antriebsachse wirkverbundenen Magnet-Hall-Wegsensors für die Bestimmung der aktuellen Verstellposition der entsprechenden Verstellung dienen.
Um die gewünschte Position der jeweiligen Verstellung anzusteuern, betätigt der Benutzer ein Tastenelement der Bedienvorrichtung BV, die mit dem Sitzsteuergerät STG elektrisch verbunden ist. Ist beispielsweise eine Sitzmemoryposition in dem Sitzsteuergerät STG eingespeichert und wird diese durch den Benutzer durch eine entsprechende Betätigung der Taste der Bedienvorrichtung BV abgerufen, so bestromt das Sitzsteuergerät STG zeitgleich oder in einer vorgegebenen Reihenfolge die einzelnen Antriebe M1 bis M5 bis die gewünschte Position erreicht ist. Das Erreichen der gewünschten Position wird durch das Sitzsteuergerät STG dadurch ermittelt, daß die durch die Auswerteeinheit AW des Sitzsteuergerätes und die Sensorik der einzelnen Antriebe M1 bis M5 ermittelte aktuelle Verstellposition mit der im Speicher SP gespeicherten Memoryposition verglichen wird. Ist diese Memoryposition erreicht, wird durch die Steuereinheit SE des Sitzsteuergerätes STG die Bestromung der entsprechenden Antriebe M1 bis M5 beendet oder die Antriebe entsprechend gebremst.
Dieses System der Sitzantriebe M1 bis M5 sowie dem Sitzsteuergerät STG der Bedienvorrichtung BV bilden innerhalb des Krafttahrzeugssitzes ein eigenständiges unabhängiges System, das über ein Bus-System mit weiteren Funktionseinheiten des Kraftfahrzeugs verbunden sein kann. Zu Diagnosezwecken kann das Sitzsteuergerät STG zudem über eine Schnittstelle SS mit einer Diagnosevorrichtung DV verbunden werden. Mit Hilfe dieser Schnittstelle SS kann u.a. eine Vielzahl von Positionsdaten von dem Sitzsteuergerät STG an die Diagnosevorrichtung übertragen werden.
Innerhalb des Sitzsteuergerätes STG werden in Abhängigkeit von dem aktuellen Wert dieser Positionsdaten Entscheidungen getroffen, ob bestimmte Funktionen weiterhin ausgeführt werden können oder nicht. Weiterhin können bestehende Abhängigkeiten zwischen den Positionsdaten verschiedener Verstellebenen KV, LV, HSV, VSH und SLV zu Eingriffen in bestehende Funktionsabläufe führen, welche eine schnelle und übersichtliche Darstellung dieser Positionswerte für eine analytische Diagnose der Steuergerätzustände mittels der Diagnosevorrichtung erfordern. Mittels der Diagnosevorrichtung DV können zusätzlich Defekte und gewünschte Softwarefunktionalitäten detektiert oder aktualisiert werden, indem diese über die bidirektionale Schnittstelle SS übertragen werden.
Ist die Diagnosevorrichtung DV mittels der Schnittstelle SS an das Sitzsteuergerät STG angeschlossen, werden aus dem Speicher SP eines Mikrocontrollers des Sitzsteuergerätes STG die gewünschten Positionsdaten ausgelesen und an die Recheneinheit RE der Diagnosevorrichtung DV übertragen. Anschließend erfolgt anhand einer Zuordnungstabelle die Auswahl der Positionsdaten für die jeweilige Verstellebene. Die derart von der Recheneinheit RE ausgewählten Positionsdaten werden durch diese auf einem virtuellen Verstellweg abgebildet. Dieser virtuelle Verstellweg korreliert mit dem mechanischen Weg der Verstelleinrichtung, dem dieser zugeordnet ist. Für eine detaillierte Analyse des Zustandes der Verstellung des Kraftfahrzeugsitzes wird der virtuelle Verstellweg mittels einer Anzeigeeinheit AE der Diagnosevorrichtung graphisch dargestellt.
Eine derartige graphische Darstellung durch die Anzeigeeinheit AE der Diagnosevorrichtung DV ist schematisch in der 2 dargestellt. Durch ein entsprechendes Auswahlmenü (Wahl) bzw. durch ein Weiterschalten durch die verschiedenen Verstellungen KV, LV, HSV, SLV und VSH durch die Tasten Plus/Minus erfolgt die Auswahl der darzustellenden Verstellebenen. Im dargestellten Beispiel ist eine Sitzlängsverstellung SLV sowie eine Kopfstützenverstellung KV dargestellt. Zur Darstellung werden entsprechende Balken verwendet, die derart angeordnet sind, daß sie die jeweilige Verstellebene symbolisieren. Die jeweilige aktuelle Verstellposition APA der Sitzlängsverstellung SLV sowie APB der Kopfstützenverstellung KV sind durch ein gefülltes Dreieck der jeweiligen Position auf dem Balken, der den virtuellen Verstellweg darstellt, angeordnet.
Die virtuelle Darstellung der jeweiligen Verstellung weist zudem weitere Steuerpositionen M1, M2, SS1, SS2, MA1, MA2, MB1, MB2, SB1 und SB2 auf, die der Steuerung der Sitzverstelleinrichtung dienen. So wird der virtuelle Verstellweg durch die mechanischen Anschläge MA1 und MA2 der Sitzlängsverstellung SLV sowie durch die mechanischen Anschläge MB1 und MB2 der Kopfstützenverstellung KV begrenzt. Zusätzlich ist der aktuelle Positionszählwert der aktuellen Verstellposition APA der Sitzlängsverstellung SLV im Wert von 29.003 sowie der Wert der aktuellen Verstellposition APB der Kopfstützenverstellung KV mit einem Wert von 17.011 angezeigt.
Die graphische Darstellung der aktuellen Verstellpositionen APA und APB ermöglicht die visuelle Zuordnung der voneinander abhängigen Verstellung der Kopfstütze KV und der Sitzlängsverstellung SLV in dem Falle, in dem die Kopfstützenverstellung KV in Abhängigkeit von einem Kennfeld und der aktuellen Position der Sitzlängsverstellung SLV gesteuert wird. Zusätzlich zu den bisher genannten aktuellen Verstellpositionen APA und APB sowie den mechanischen Anschlägen MA1, MA2, MB1 und MB2 sind weitere Steuerungspositionen wie sogenannte Schutzstops SS1, SS2 bzw. SB1 und SB2 auf dem virtuellen Verstellweg graphisch dargestellt. Diese Schutzstops SS1, SS2, SB1 und SB2 verhindern ein Verfahren der jeweiligen Verstelleinrichtung KV bzw. SLV in die mechanischen Blöcke MA1, MA2, MB1 und MB2. Hierzu wird die Verstellung durch die Antriebsmotoren M1 und M5 der Sitzlängsverstellung SLV und der Kopfstützenverstellung KV abgebremst, sobald die aktuelle Position APA bzw. APB mit einer Position der Schutzstops SS1, SS2, SB1 oder SB2 übereinstimmt und der Antrieb M1 oder M5 in Richtung auf den Schutzstop SS1, SS2, SB1 oder SB2 zugehörigen mechanischen Anschlag MA1, MA2, MB1 oder MB2 zur Verstellung angesteuert ist. Zusätzlich können diese Schutzstops SS1, SS2, SB1 und SB2 auch überdrückbar ausgebildet sein, so daß durch eine erneute Betätigung der Bedienvorrichtung BV durch den Benutzer in Richtung auf den mechanischen Anschlag MA1, MA2, MB1 oder MB2 in der jeweiligen Situation ein Verfahren bis in denselben Anschlag möglich ist.
Der Status der jeweiligen Schutzstopps SS1 und SS2 bzw. SB1 und SB2 wird zusätzlich angezeigt. In der dargestellten Anzeigesituation ist der Schutzstop SS1 ungelernt, daß bedeutet, daß die aktuelle Position APA den mechanischen Anschlag MA1 seit der letzten Normierung nicht erreicht hat oder der Schutzstop SS1 aus anderen Verstellursachen gelöscht wurde. Dementsprechend ist der Status dieses Schutzstops SS1 als „ungelernt" angezeigt. Dagegen ist der Schutzstop SS2 derzeit mit einer Position 30.011 bereits überdrückt worden, was durch den Status „überdrückt" angezeigt wird.
Zusätzlich sind die Komfortmemorypositionen M1 und M2 graphisch dargestellt. In dem angegebenen Beispiel ist die Memoryposition M1 auf den Wert 27.511 durch den Benutzer eingespeichert worden. Dagegen ist die Position M2 auf einen Defaultwert gesetzt, da diese bisher noch nicht benutzt wurde. Seit dem letzten Zurücksetzen der Sitzlängsverstellung SLV ist wie durch die Anzeige in 2 dargestellt der Sitz zweimal betätigt worden. Diese Betätigungen haben bisher nicht dazu geführt, daß der Sitz alle entsprechenden Positionen wie die Schutzstops SS1 und SS2, die mechanischen Anschläge MA1 und MA2 bzw. weitere Normpositionen erreicht hat, so daß der Status dieser Sitzlängsverstellung SLV auf keine Position „gelernt" gesetzt ist. Weitere mögliche Status sind alle Positionen „gesetzt" oder beispielsweise eine Fehlermeldung aufgrund eines Fehlers der Sensorik oder des Sitzsteuergerätes STG.
Die graphische Darstellung der 2 zeigt dabei nur einen Ausschnitt aus möglichen Darstellungs- und Betätigungselementen, die entsprechen der Komplexität des Steuergerätes STG und der Anzahl der Verstellebenen angepaßt werden und zudem weitere Beeinflussungen, beispielsweise ein Lernen der Diagnosevorrichtung DV oder des Sitzsteuergerätes STG ermöglichen kann. So können Fehler gelöscht werden oder dem Steuergerät STG bestimmte Fehler, die auftreten, einer weiteren Funktionalität bzw. einem weiteren Verfahren innerhalb des Sitzsteuergerätes STG zugeordnet werden.

M1, M2, M3, M4, M5: Antriebsvorrichtung
KV: Kopfstüzenverstellung
LV: Lehnenverstellung
SLV: Sitzlängsverstellung
VSH: vordere Sitzhöhenverstellung
HSV: hintere Sitzhöhenverstellung
BV: Bedienvorrichtung, Schalterblock
STG: Sitzsteuergerät
AW: Auswertevorrichtung
SP: Speichereinrichtung
SE: Steuereinrichtung
SS: Schnittstelle, Bus
DV: Diagnosevorrichtung
AE: Anzeigeeinheit, Bildschirm, Display
RE: Recheneinheit
APA: aktuelle Verstellposition der Sitzlängsverstellung
APB: aktuelle Verstellposition der Kopfstützenverstellung
MA1, MA2, MB1, MB2: mechanische Anschlagsposition
SS1, SS2, SB1, SB2: Schutzstop, Sanftstop
M1, M2: Memorypositionen

Claims

Verfahren zur Diagnose einer Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere einer Kraftfahrzeugsitzverstelleinrichtung, indem – von einem Steuergerät (STG) der Verstelleinrichtung, das die aktuelle Verstellposition (APA, APB) erfaßt und eine oder mehrere der Steuerung der Verstelleinrichtung dienende Steuerpositionen (M1, M2, MA1, MA2, SS1, SS2, MB1, MB2, SB2, SB2) speichert, die aktuelle Verstellposition (APA,APB) und die Steuerpositionen (M1, M2, MA1, MA2, SS1, SS2, MB1, MB2, SB2, SB2) über eine Schnittstelle (SS) an eine Diagnosevorrichtung (DV) übertragen werden, – durch die Diagnosevorrichtung (DV) die Verstellposition (APA, APB) und die Steuerpositionen (M1, M2, MA1, MA2, SS1, SS2, MB1, MB2, SB2, SB2) auf einen zu einem mechanischen Weg der Verstelleinrichtung korrelierenden virtuellen Verstellweg abgebildet werden, und – der virtuelle Verstellweg mit der abgebildeten Verstellposition (APA, APB) und den abgebildeten Steuerpositionen (M1, M2, MA1, MA2, SS1, SS2, MB1 ,MB2, SB2, SB2) auf einer Anzeigeeinheit (AE) graphisch dargestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerpositionen eine oder mehrere in dem Steuergerät gespeicherte Memorypositionen, die vom Benutzer als gewünschte Verstellpositionen eingespeichert wurden, dargestellt werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerpositionen ein oder mehrere Schutzstops, die jeweils zum Schutz gegen ein Verfahren der Verstelleinrichtung in eine Blockierung gesetzt werden, dargestellt werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerpositionen ein oder mehrere Bereichsgrenzen, die einen Bereich zum Setzen einer neuen Steuerposition begrenzen, dargestellt werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagspositionen an die Diagnosevorrichtung übertragen und auf den virtuellen Verstellweg abgebildet und durch die Anzeigevorrichtung dargestellt werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von der aktuellen Position zu zumindest einer der Steuerpositionen eine Plausibilitätsprüfung und/oder ein Ergebnis der Plausibilitätsprüfung durch die Anzeigeeinheit angezeigt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungsvorrichtung eine Fehlerinformation in Abhängigkeit von detektierten Fehlern generiert und an die Diagnosevorrichtung überträgt, und diese Fehlerinformation und/oder eine zur dieser Fehlerinformation zugeordnete Erklärung durch die Anzeigeeinheit angezeigt oder graphisch dargestellt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Betätigungen seit einem Startzeitpunkt, insbesondere der letzten Normierung, angezeigt werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Status, der insbesondere den gelernten oder ungelernten Zustand der Verstelleinrichtung angibt, angezeigt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Positionsstatus, der den Zustand (normiert/unnormiert/überdrückt) der jeweiligen Steuerpositionen angibt, angezeigt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die übertragenen Verstellpositionen und Steuerungspositionen mehrerer Verstellebenen anhand einer Zuordnungstabelle ausgewählt und der zu der jeweiligen Verstellebene zugehörigen graphischen Darstellung zugeordnet werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellverlauf mehrerer Verstellebenen, insbesondere die Verstellrichtung einer Sitzlängsverstellung, einer Sitzhöhenverstellung, Sitzneigungsverstellung, Sitztiefenverstellung, Lordosenverstellung und Kopfstützenverstellung, sowie die Verstellrotation einer Sitzlehne, zueinander graphisch dargestellt werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß Abhängigkeiten zwischen Verstellpositionen und Steuerpositionen verschiedener Verstellebenen durch die Anzeigeeinheit angezeigt werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über eine Eingabeeinheit der Diagnosevorrichtung Fehler zugeordnet werden, so daß die Diagnosevorrichtung und/oder das Steuergerät selbstlernend die Parameter zur Fehlererkennung anpaßt.
Diagnosevorrichtung zur Diagnose einer Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere einer Kraftfahrzeugsitzverstelleinrichtung, wobei – die Diagnosevorrichtung (DV) über eine Schnittstelle (SS) mit einem Steuergerät (STG) der Verstelleinrichtung zur Übertragung verbindbar ist, – das Steuergerät (STG) zum Steuern der Verstellung der Verstelleinrichtung ausgebildet ist und Mittel zur Erfassung und Speicherung der aktuellen Verstellposition (APA, APB) und von einer oder mehreren der Steuerung der Verstelleinrichtung dienenden Steuerposition (M1, M2, MA1, MA2, SS1, SS2, MB1, MB2, SB2, SB2) aufweist, – das Steuergerät (STG) und die Diagnosevorrichtung (DV) Mittel zur Übertragung der aktuellen Verstellposition (APA, APB) und der Steuerpositionen (M1, M2, MA1, MA2, SS1, SS2, MB1, MB2, SB2, SB2) an die Diagnosevorrichtung (DV) aufweist, und – die Diagnosevorrichtung (DV) eine Recheneinheit (RE), die zur Abbildung der aktuellen Verstellposition (APA, APB) und der Steuerpositionen (M1, M2, MA1, MA2, SS1, SS2, MB1, MB2, SB2, SB2) auf einen virtuellen Verstellweg ausgebildet ist, und eine Anzeigeeinheit (AE) zur graphischen Darstellung des virtuellen Verstellweges mit der abgebildeten aktuellen Verstellposition (APA, APB) und den abgebildeten Steuerpositionen (M1, M2, MA1, MA2, SS1, SS2, MB1, MB2, SB2, SB2) aufweist.