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Zur Verstellung von Ausstattungsteilen,
wie beispielsweise Fensterscheiben, Schiebedächer und Autositze sowie zum
Betrieb von Scheibenwischanlagen in Kraftfahrzeugen werden in zunehmendem Maße elektromotorische
Antriebe (DC-Motoren = Gleichstrommotoren) eingesetzt. Durch die
damit verbundene selbsttätige
und vom Benutzer nicht unmittelbar beeinflußbare Bewegung der Stellteile durch
den Antrieb ist die Gefahr, daß das
Stellteil einen Gegenstand oder ein Körperteil an einem Endanschlag
einklemmt, im Vergleich zu manuellen Antrieben vergrößert. Moderne
elektromotorische Antriebe sind deshalb mit Schutzmechanismen versehen,
die das Stellteil im Einklemmfall stoppen oder reversieren.
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Der Einklemmfall wird üblicherweise
indirekt, durch Erfassung und Auswertung des Bewegungswegsverhaltens
des Stellteils detektiert. Hierbei wird die Position des Stellteils über die
Messung des Winkels der Antriebseinheit bestimmt. Je höher die
Meßgenauigkeit
ist, desto genauer ist auch die Bestimmung der Position des Stellteils.
Aus Komfortgründen
haben Stellteile wie automatisch betätigbare Fensterscheiben in
modernen Kraftfahrzeugen beträchtliche
Geschwindigkeiten, so daß die
Detektion darüber
hinaus sehr schnell erfolgen muß.
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Weitere Faktoren, die im Zusammenhang
mit dem Bau solcher Motoren bzw. der dazugehörigen Sensorik wichtig sind,
sind das Bauvolumen und das Gewicht sowie die Zuverlässigkeit
und die Möglichkeit
der kostengünstigen
Fertigung.
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Stand der Technik
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Eine Getriebe-Antriebseinheit mit
Drehzahlerfassung ist bereits bekannt. Hierbei weist die Getriebe-Antriebseinheit
ein Antriebsrad, ein Abtriebsrad und ein Sensorrad auf, wobei das Antriebsrad
mit dem Antriebsrad kämmt,
und das Sensorrad mit dem Antriebsrad oder Antriebsrad kämmt. Das
Antriebs- oder Antriebsrad kann gleichzeitig als Sensorrad ausgebildet
sein. In jedem Fall weist das Sensorrad einen Positionsgeber auf,
der mit einem Sensor zum Erfassen der Drehzahl oder der Rotationsgeschwindigkeit
zusammenwirkt. Das Sensorrad kann als Stirnzahnrad, insbesondere
als Schneckenrad, ausgeführt
sein. Je nach gewünschter
Empfindlichkeit der Drehzahlsensorik kann dabei die Übersetzung zum
Sensorrad entsprechend gewählt
werden (Anzahl der Zähne).
Als Positionsgeber wird beispielsweise ein Magnet, insbesondere
ein zweipoliger Magnet, verwendet. Es können sowohl induktive, optische
als auch magnetische Sensoren verwendet werden. Besonders kostengünstig und
einfach in der Handhabung sind Hall-Sensoren, bei denen jedoch keine
hochauflösende
Drehzahlerfassung möglich ist.
Für hochgenaue
Absolut-Winkel-Meßsysteme werden
magnetoresistive Sensoren eingesetzt. Nachteilig ist hier, dass
bei langsamen Geschwindigkeiten eine sehr hohe Auflösung des
A/D-Wandlers (Analog/Digital-Wandlers) nötig ist, um eine gute Drehzahlbestimmung
zu erlauben.
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Die
EP-A 0 865 148 offenbart ebenfalls eine Motor-Getriebe-Antriebseinheit
zum Verstellen von Ausstattungsteilen von Kraftfahrzeugen mit einem Kommutatormotor.
Dabei enthält
ein im wesentlichen topfförmiges
Motorgehäuse
einen Motoranker mit einer aus dem Motorgehäuse verlängerten Ankerwelle. Zwischen
dem Motorgehäuse
und dem Getriebegehäuse
wird die Ankerwelle mit einem Kalottenlager gelagert. Zwischen dem
Motoranker und dem Kalottenlager ist auf der Ankerwelle ein Kollektor
und ein Ringmagnet angeordnet. Der Ringmagnet ist in seinem äußeren Umfang
abwechselnd in Nord- und Südrichtung
magnetisiert. Das sich ändernde
Magnetfeld wird von zwei 90° versetzt
zueinander angeordneten Hall-Sensoren erfaßt und von einer auf einer
Elektronikplatine angeordneten Steuerelektronik ausgewertet. Dabei
ragt die Elektronikplatine in das Motorgehäuse bis zur unmittelbaren Nähe des Ringmagneten
hinein. Diese Anordnung der Elektronikplatine innerhalb des Motorgehäuses oder
im Bereich des Bürstenhalters
ist sehr umständlich
und unflexibel. Außerdem
verursacht das Bürstenfeuer
Störungen
bei der Drehzahlsensorik.
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Die
DE-A 198 00 194 beschreibt einen elektromotorischen
Antrieb für
Stellteile in Kraftfahrzeugen. Hierbei besteht der Antrieb aus einer
in ein Getriebe eingreifenden Motorankerwelle, die getriebeseitig
eine Getriebeschnecke aufweist, welche wiederum mit einem Schneckenrad
in Eingriff steht. Die Drehzahl und daraus die Position des durch
den Elektromotor angetriebenen Stellteils wird durch Erfassung und
Auswertung von enkrementellen Hall- oder Magnetsensorsignalen bestimmt.
Als Positionsgeber wird hierbei ein Ringmagnet eingesetzt, der auf der
Motorankerwelle angeordnet ist. Die Bewegungsrichtung des Antriebs
kann durch Einsatz von zwei Sensoren bestimmt werden. Zusätzlich oder
al ternativ wird der durch den Elektromotor fließende Strom ausgewertet ("Ripple Count"). Außerdem ist
die Getriebeschnecke in Richtung der Drehachse der Motorankerwelle
in wenigstens einer Axialrichtung bzw. Umfangsrichtung gegen eine
Kraft F beweglich und in Drehrichtung bzw. Axialrichtung der Motorankerwelle
drehfest bzw. verschiebfest an der Motorankerwelle angeordnet. Dies
sorgt für
eine weitere Verbesserung des Einklemmschutzes, da die Gesamtfederrate
des Antriebs verringert ist. Die axiale Verschiebung der Getriebeschnecke
wird durch einen Bewegungssensor (Verschiebungssensor), beispielsweise ein
Piezoelement, erfaßt.
In jedem Fall sind also zumindest ein Drehzahlsensor und ein Bewegungssensor
nötig.
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Es besteht auch die Möglichkeit,
die Motordrehzahl ohne Sensoren zu erfassen, indem die Stromripple
des Motorstroms ausgewertet werden ("Ripple Count"-Verfahren). Bei der Drehung von Gleichstrommotoren
ist aufgrund der Spannungsinduktion dem Gleichstrom, der dem Motor
zugeführt wird,
ein hochfrequentes Signal (Stromripple) überlagert, dessen Frequenz
von der Motordrehzahl abhängt.
Die Stromripple bilden sich in Folge der periodischen Änderung
des wirksamen elektrischen Widerstands und der Induktivität durch
den Übergang der
Kohlebürsten
des Gleichstrommotors beim Gleiten über die Kommutatorlamellen.
Der Stromripple zeigt somit den Übergang
der Kohlebürste
von einer Kommutatorlamelle zur nächsten an und liefert so eine
Information über
den Winkel des Ankers. Durch Vorschaltung von Filtern des gemessenen
Stromes können
Störungen
unterdrückt
werden. Aus dem gefilterten Signal werden die Impulse extrahiert
und gezählt
("Ripple Count"). Die Impulse liefern
inkrementelle Winkelinformationen. Kritisch ist beim "Ripple Count"-Verfahren jedoch
eine starke Änderung
in der Bestromung, wie sie sich beim Anfahren des Motors ergibt.
Dann sind die Stromripple aus dem Messignal nicht mehr deutlich
zu extrahieren, und die Drehzahl kann dann nicht bestimmt werden.
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Darstellung
der Erfindung
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Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung können zur
Drehwinkel- und Drehzahlerfassung an einer Getriebe-Antriebseinheit
mit Gleichstrommotor, die Drehwinkellage und die Drehrichtung durch
Kopplung von Winkelsignalen, die mit einem Sensorelement erfaßt werden
und solchen Winkelsignalen, die gemäß des Ripple Count-Verfahrens
aus der Zählung
von Übergängen von
Kommutierungsbereich zu Kommutierungsbereich eines Kommutators herrühren und
eine Information über
die Winkellage der Antriebswelle des Gleichstrommotors liefern,
ergänzt
werden. Das Sensorelement wird bevorzugt als magnetoresistiver Sensor
ausgebildet (AMR-Sensor). Dieses Sensorelement wird an einer An- oder Abtriebskomponente
der Getriebe-Antriebseinheit angebracht.
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Durch die kombinierte Auswertung
zweier Winkelsignale, von denen eines mittels eines AMR-Sensors
und das andere durch die Auswertung der über ein Ripple Count-Verfahren
erhaltenen Impulse erfolgt, ist eine sehr hohe Auflösung für die Messung
des Drehwinkels und der Drehzahl der Getriebeelemente erzielbar,
insbesondere bei niedrigen Drehzahlen und beim Anfahren des Motors.
Damit lassen sich die Nachteile, die bei alleinigem Einsatz des "Ripple Count"-Verfahrens auftreten,
wie die Unmöglichkeit,
die Drehzahl bei starker Änderung
in der Bestromung, wie beispielsweise beim Anfahren, zu bestimmen,
vermeiden. Gleichzeitig wird die nötige Auflösung für das vom magnetoresistiven
Sensor gelieferte Signal verringert, so daß ein A/D-Wandler geringerer
Wortbreite eingesetzt werden kann.
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Der magnetisierbare Bereich an einer
Getriebekomponente dient als Positionsgeber für den magnetoresistiven Sensor
(AMR-Sensor). Vorteilhafterweise wird ein zweipoliger Magnet eingesetzt.
Unter einem zweipoligen Magneten wird auch ein mindestens zweipolig
magnetisiertes Material verstanden. Bevorzugt wird Plastoferrit
eingesetzt.
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Bevorzugt wird der magnetisierbare
Bereich im Zentrum einer Antriebs- oder Abtriebskomponente angebracht,
derart, daß das
Zentrum des magnetisierbaren Bereiches möglichst genau mit der Rotationsachse
dieses Bauteiles übereinstimmt.
Besonders bevorzugt stellt eines der beiden Getriebeelemente, das
Antriebs- oder das Abtriebsrad den Rotationskörper dar, der den magnetisierbaren
Bereich im Zentrum enthält,
dessen Drehwinkel und dessen Drehzahl bestimmt werden soll. Die
Abtriebekomponente der Getriebe-Antriebseinheit kann beispielsweise
als ein Schneckenrad ausgebildet sein. Die Sensoranordnung kann
prinzipiell an jeder Getriebebauart eingesetzt werden, welche auf
der Abtriebsseite einer Rotationsbewegung ausführt, so zum Beispiel als Stirnradgetriebe,
als Viergelenkgetriebe, Kurbelgetriebe und dergleichen mehr. Bei
selbsthemmendem Getriebe sind die Rotationsachsen der Getriebekomponenten
in einem Winkel von 90° zueinander
angeordnet.
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Bei dem magnetoresistiven Sensor
handelt es sich insbesondere um einen anisotrop magnetoresistiven
Sensor (AMR-Sensor). Anstelle von magnetoresistiven Sensoren (AMR-Sensoren) können auch GMR-Sensoren
eingesetzt werden.
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Zur Winkelerfassung einer angetriebenen Getriebekomponente
wird der magnetoresistive Sensor ortsfest gegenüber dem fest mit der Getriebekomponente
verbundenen magnetisierbaren Bereich angeordnet, d.h. gegenüber der
Rotationsachse der Getriebekomponente, da das Magnetfeld dort für den Sensor
am stärksten
ist.
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Unterliegt ein AMR-Sensor dem Einfluss
eines Magnetfeldes, so ändert
sich sein elektrischer Widerstand in Abhängigkeit von der Orientierung
des Magnetfeldes (AMR-Effekt), hier in Abhängigkeit von der Winkelstellung
der Getriebekomponente, in dessen Zentrum der Magnet angebracht
ist. Da AMR-Sensoren ein lageabhängiges
Signal liefern und die Erkennung der Drehrichtung ermöglichen, können sie
als Absolutwertgeber eingesetzt werden. AMR-Sensoren liefern analoge
Winkelsignale, was eine genauere Auflösung ermöglicht als die Auswertung der
von Hall-Sensoren gelieferten Signalen. Dies beruht darauf, dass
bei einem System aus Ringmagnet und Hall-Sensor nur ein Wechsel
der Polarität,
also die Umpolung eines Magnetfeldes, detektiert werden kann, und
nicht die direkte Ausrichtung des magnetischen Feldes wie mit AMR-Sensoren.
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Die analogen Winkelsignale der AMR-Sensoren
werden mit Hilfe eines Analog-Digital-Wandlers (A/D-Wandlers) in digitale
Signale umgewandelt. Die Bestimmung der Drehzahl erfolgt durch Differentiation
dieser berechneten digitalen Signale. Die minimal auflösbare Drehzahl
des elektrischen Antriebes bzw. die Quantisierung der Drehzahl kann
gemäß der nachfolgend
wiedergegebenen Beziehung erfolgen:
n:
Anzahl der Bits eines A/D-Wandlers (Wortbreite)
T
S:
Abtastzeit
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Die oben angegebene Beziehung gilt
für solche
AMR-Sensoren, deren Winkelsignal sich nach 180° wiederholt. Bei einer typischen
Anwendung, wie zum Beispiel der Regelung eines Wischermotors mit einer
abtriebseitigen Drehzahl von maximal 60 Umdrehungen/min und einer
Abtastzeit von TS von etwa 3 ms gilt unter
Voraussetzung des Einsatzes eines 16 Bit-Wandlers, daß eine Auflösung von
0,15 U/min erhalten wird, bei einem 14 Bit-Wandler kann eine Auflösung von
0,61 U/min erzielt werden. Im ersten dargestellten Fall unter Einsatz
eines 16 Bit-Wandlers könnte
der gesamte Geschwindigkeitsbereich auf etwa 400 Werte abgebildet
werden, was bereits das untere Limit für eine sinnvolle Regelung darstellt.
Im Falle des Einsatzes eines 14 Bit-Wandlers ließe sich der gesamte Geschwindigkeitsbereich
auf lediglich 100 Werte abbilden, so daß eine Geschwindigkeitsregelung
kaum noch sinnvoll durchzuführen
ist.
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Erfindungsgemäß ist die Auswertung der Signale
des AMR-Sensors mit der Auswertung weiterer Winkelsignale gekoppelt.
Die weiteren Winkelsignale werden – wie erwähnt – durch eine Messung der periodischen
Schwankungen des Motorstromes, der sogenannten Stromripple ("Ripple Count"-Verfahren), oder
unter Einsatz eines Hall-Sensors ermittelt.
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Ein auf einem Schneckenrad – um ein
Beispiel zu nennen – angeordneter
AMR-Sensor vermag die absolute Position des Abtriebsbauelementes
zu liefern. Für
eine Positions- bzw. Lageregelung ist ein Meßwert der Abtriebsposition
bzw. des Abtriebswinkels besser geeignet, weil sich durch die Zuordnung des
Sensors in großer
Nähe zum
zu verstellenden Teil genauere Meßwerte ermitteln lassen. So
sind zum Beispiel Effekte wie auftretendes Spiel durch den AMR-Sensor
erfaßbar,
die bei einer Winkelerfassung, die an der Motorwelle des elektrischen
Antriebes erfolgt, nicht ohne weiteres erfaßt werden können.
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Eine Messung der periodischen Schwankungen
im Motorstrom ("Ripple
Count"-Verfahren) kann beispielsweise
durch eine H-Brückenschaltung,
welche den Gleichstrommotor ansteuert und vier Schaltelemente aufweist,
erfolgen. Bei den Schaltelementen handelt es sich um elektronische
Halbleiterschaltelemente, insbesondere um bipolare Transistoren, Feldeffekt-Transistoren,
Metal-Oxid-Semiconductor-Feldeffekt-Transistoren (MOSFETs), IGBT-Transistoren
und IGCT-Transistoren.
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Die vier Schaltelemente sind paarweise
zusammengefaßt.
Das eine Schaltelementpaar hat die Schaltung auf Low-Side (Masse),
das andere hat die Schaltung auf High-Side (Potential). Die Ansteuerung
des Gleichstrommotors wird mit einer Pulsweitenmodulation (PWM)
vorgenommen. Bei einer getakteten Ansteuerung eines Schaltelementpaares werden
die Drain-Source-Spannungen U1 und U2 des anderen Schaltelementpaares ermittelt.
Abhängig von
einer positiven oder negativen Bestromung wird jeweils nur eine
der beiden Meßspannungen
U1 und U2 ausgewertet.
Da die gemessene Spannung ein Maß für den Motorstrom ist, bilden
sich die Stromripple in der gemessenen Spannung ab. Vorteilhafterweise
wird der gemessene Strom bzw. die gemessene Spannung hochgefiltert,
wodurch Störungen unterdrückt werden
können.
Hierzu kann zum Beispiel in vorteilhafter Weise ein Bandpaßfilter
eingesetzt werden, welcher nur diejenigen Frequenzen passieren läßt, die
zwischen der maximalen Kommutierungsfrequenz und der minimalen Kommutierungsfrequenz
liegen. Danach kann sich ein Schwellwertvergleich anschließen. Die
durch den Schwellwertvergleich ermittelten Ereignisse werden gezählt, wobei
auch die Zeit zwischen einer definierbaren Anzahl von Ereignissen
erfaßt
werden kann.
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Aus dem derart aufbereiteten Signal
werden Impulse extrahiert und gezählt ("Ripple Count"). Die Impulse liefern inkrementelle
Winkelinformationen, aus deren Ableitung die Drehzahl berechnet
werden kann.
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Vorteilhaft ist hierbei, daß es unerheblich
ist, ob sich der Durchlaßwiderstand
der Schaltelemente langsam ändert
(zum Beispiel temperaturbedingt) oder der genaue quantitative Bezug
zu dem Motorstrom bekannt ist. Denn zur Auswertung der Stromripple
ist es lediglich nötig,
den qualitativen Verlauf des Stromes zu kennen.
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Der besondere Vorteil des "Ripple Count"-Verfahrens liegt
darin, daß die
Signale vor dem Getriebe erzeugt und gemessen werden. Dies ermöglicht eine
sehr hohe Auflösung,
da die Fertigungstoleranzen der Spritzgußteile des Getriebes nicht
berücksichtigt
werden müssen.
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Erfindungsgemäß werden beide Messprinzipien,
die Signalerfassung durch den magnetoresistiven Sensor (AMR-Sensor)
und das "Ripple Count"-Verfahren miteinander
kombiniert. Dabei wird das Signal des AMR-Sensors als absolutes
Lagesignal ausgewertet und zur Erkennung der Drehrichtung herangezogen.
Ferner wird das Signal des AMR-Sensors besonders bei hohen Drehzahlen
zur Drehzahlbestimmung verwendet. Die Auswertung der Stromripple
("Ripple Count"-Verfahren) liefert
pro Umdrehung des Kommutators und damit der Ankerwelle mehrere Impulse,
und zwar je Kommutierungsbereich einen Impuls. Weil die Signale
vor der Getriebeübersetzung
erzeugt werden, erzielt man für
die Messung des Abtriebwinkels nach dem Getriebe eine sehr hohe
Auflösung.
Die Signale des AMR-Sensors werden
so durch die aus den Stromripple erhaltene Winkelinformation ergänzt, wodurch
die Toleranzanforderungen an den AMR-Sensor verringert und die Gesamt-Auflösung insgesamt
bzw. die Genauigkeit des Winkelsignals erhöht wird.
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Die Drehzahlberechnung bei Einsatz
eines AMR-Sensors unter Heranziehung des Ripple Count-Verfahrens
und eines Hall-Sensors ergibt sich jeweils nach dem gleichen Zusammenhang
gemäß:
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Bei AMR-Sensoren ist die Abtastzeit
(Δt) in der
Regel fest vorgegeben, wobei sich der Wert Δφ aus der Anzahl der Winkelinkremente
ergibt. Beim Ripple Count-Verfahren/Hall-Sensor-Einsatz ist hingegen Δφ eine feste
Größe und entspricht
dem Winkel zwischen den Hall-Signalen bzw. zwischen dem Auftreten
zweier Ripple Count-Ereignisse. Ferner hängt die Größe Δφ von der Anzahl der eingesetzten Hall-Sensoren
und der Anzahl der Pole eines Ringmagneten bzw. von der Anzahl der
Kommutierungsbereiche eines Kommutators ab. Die Größe Δt ist variabel.
Da die Zeitzählung üblicherweise über Auswertung
eines Timers erfolgt und hierbei ein interner, sehr kurzer Takt
des eingesetzten Mikrocontrollers (μC) die Basis darstellt, liegt
die Anzahl der Zeitinkremente zwischen zwei Ereignissen sehr hoch,
so daß die
Ungenauigkeiten gering sind. Das Zeitzählverfahren ist insbesondere
bei geringen Geschwindigkeiten günstig,
da die Größe Δt in diesem
Falle große
Werte annimmt. Das Winkelzählverhalten
(Einsatz AMR-Sensor) liefert hier ungünstigere Ergeb hisse, da die
Anzahl der Winkelinkremente pro Zeiteinheit geringer wird, d.h.
das Resultat mit Ungenauigkeiten behaftet sein wird. Die Genauigkeit
des Winkelzählverfahrens
steigt mit zunehmender Drehzahl momentan an, während die Genauigkeit des Zeitzählverfahrens
absinkt. Mit der erfindungsgemäßen Kombination
lassen sich hingegen die Vorteile des Ripple Count-Verfahrens und
die eines AMR-Sensors entsprechend der auftretenden Drehzahlbereiche
miteinander kombinieren, so daß in
den kritischen Drehzahlbereichen, d.h. niedriger Drehzahl, das Zeitzählverfahren
(Ripple Count) angewendet wird, während bei hohen Drehzahlen
aufgrund der hohen Anzahl von erfaßten Winkelinkrementen die Genauigkeit
des Winkelzählverfahrens
(AMR-Sensor) ansteigt.
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Insbesondere für niedrige Drehzahlen ist durch
die erfindungsgemäße Kombination
der Auswertung der Signale des AMR-Sensors mit dem "Ripple Count"-Verfahren der Auflösungsbereich
erweitert. Ebenso ist die nötige
Auflösung
des Analog-Digital-Wandlers (A/D-Wandlers) für das AMR-Signal (Bitbreite)
verringert.
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Zusätzlich können die Stromripple herangezogen
werden, um die Ungenauigkeiten des AMR-Sensors auszugleichen. Insbesondere
kann dies in einer "Einlernphase" vorgenommen werden, in
der die Impulse aus dem "Ripple
Count" als Referenz
verwertet werden. Der Signalverlauf des AMR-Sensors zur Bestimmung
der absoluten Position kann als Kennfeld abgelegt werden, oder aber man
paßt eine
Berechnungsformel anhand von angenäherten Verläufen (z. B. Spline-Funktionen)
den tatsächlichen
Gegebenheiten an.
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Im Fall des Anfahrens, d.h. bei starker
Bestromung, erfolgt die Bestimmung des Drehwinkels und damit auch
der Drehzahl wiederum über
den AMR-Sensor, da dieser vom Motorstrom unabhängig ist, die starke Änderung
der Bestromung also keinen Einfluss auf ihn hat, während hier
mit dem "Ripple Count"-Verfahren aus den
vorstehend genannten Gründen
keine Drehzahlbestimmung erfolgen kann.
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Durch die erfindungsgemäße Getriebe-Antriebseinheit
läßt sich
letztendlich die Position eines durch einen Gleichstrommotor angetriebenen
Stellteils des Kraftfahrzeugs mit hoher Auflösung und Genauigkeit ermitteln.
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Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend
näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 eine
Getriebe-Antriebseinheit mit erfindungsgemäßer Sensoranordnung,
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2 eine
Signalauswertung mit Endstufentreiber, der einer elektrisch angetriebenen
Getriebeeinheit zugeordnet ist und
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3 eine
Getriebeeinheit mit Signalauswertung und Endstufentreiber sowie
einen einem Ringmagneten zugeordneten Hall-Sensor.
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Ausführungsvarianten
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Die in 1 dargestellte
Ausführungsvariante
der Getriebe-Antriebseinheit 1 mit erfindungsgemäßer Sensoranordnung
weist einen Gleichstrommotor 2, ein Antriebselement 15,
ein angetriebenes Abtriebselement 19 und eine H-Brückenschaltung 30 auf.
Der Gleichstrommotor 2 wird mit der H-Brückenschaltung 30 angesteuert.
Durch den Gleichstrommotor 2 wird das Antriebselement 15 angetrieben, welches
wiederum das Abtriebselement 19 antreibt.
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Der Gleichstrommotor 2 weist
folgende Elemente auf: einen Läufer 4,
welcher in einem Stator 5 aufgenommen ist, eine Wicklung 9 und
einen Kommutator 10, welcher Kommutierungsbereiche 13.1, 13.2, 13.3 sowie
dazwischenliegende Lamellentrennungen 14 aufweist, zwei
Kohlebürsten 11 und 12, welche
den Kommutierungsbereichen 13.1, 13.2, 13.3 zugeordnet
sind sowie eine erste Lagerstelle 7 und eine zweite Lagerstelle 8 für die Antriebswelle 3 der
Getriebe-Antriebseinheit 1.
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Das Antriebselement 15 des
Gleichstrommotors 2 ist in der in 1 gezeigten Ausführungsvariante als eine auf
einer Ankerwelle 3 eines Gleichstrommotors 2 angeordnete
Antriebsschnecke 16 ausgebildet.
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In 1 sind
das freie Ende 18 der Ankerwelle 3, sowie der
Teilkreisdurchmesser 17 der Antriebsschnecke 16 dargestellt.
Das Antriebselement 15 treibt wiederum das Abtriebselement 19 an.
Das Abtriebselement 19 ist hier als Abtriebsrad, insbesondere
als Schnekkenrad, ausgebildet.
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In der in 1 dargestellten Ausführungsvariante ist im Abtriebselement 19 der
Getriebe-Abtriebseinheit 1 ein
magnetisierbarer Bereich 24 zugeordnet. In dieser Ausführungsvariante
ist der magnetisierbare Bereich 24 auf dem Abtriebselement 19 angebracht,
welches seinerseits über
ein Antriebselement 15 angetrieben wird, welches auf der
Ankerwelle 3 des Gleichstrommotors 2 angeordnet
ist.
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Der magnetisierbare Bereich 24,
der insbesondere als ein zweipoliger Magnet ausgebildet sein kann,
ist auf dem Antriebselement 19 angebracht. Hierbei stimmt – wie in 1 gezeigt – das Zentrum des
positionsgebenden magnetisierbaren Bereiches 24 mit der
Rotationsachse 21 des Abtriebselementes 19 überein.
In 1 abgebildet ist
auch der Teilkreisdurchmesser 20 des Abtriebselementes 19,
sowie eine Vertikalachse 22 und eine Horizontalachse 23 des
magnetisierbaren Bereiches 24.
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Das Sensorelement 25, welches
die Signale des positionsgebenden magnetisierbaren Bereiches 24 detektiert,
ist ortsfest oberhalb des magnetisierbaren Bereiches 24 angebracht.
Bevorzugt wird als Sensorelement 25 ein anisotrop magnetoresistiver Sensor
(AMR-Sensor) eingesetzt.
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Die den Gleichstrommotor 2 steuernde H-Brückenschaltung 30 weist
vier Schaltelemente 31, 32, 33 und 34 (T1, T2, T3,
T4) auf. Bei den Schaltelementen 31, 32, 33 und 34 handelt
es sich um elektronische Halbleiterschaltelemente. In der hier gezeigten
Ausführungsform
handelt es sich um Metal-Oxid-Semiconductor-Feldeffekt-Transistoren (MOSFETs).
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Die vier Schaltelemente 31, 32, 33 und 34 der
H-Brückenschaltung 30 sind
paarweise zusammengefaßt,
wobei das Schaltelement 31 (T1)
und das Schaltelement 33 (T3) jeweils
ein Schaltelementpaar 37 und das Schaltelement 32 (T2) und das Schaltelement 34 (T4) das zweite Schaltelementpaar 38 bilden. Das
Schaltelementpaar 37 hat die Schaltung 36 auf Low-Side
(Masse). Das Schaltelementpaar 38 hat die Schaltung 35 auf
High-Side (Potential). Die Ansteuerung des Gleichstrommotors 2 wird
mit einer Pulsweitenmodulation (PWM) vorgenommen. Hierbei werden
bei einer Taktung des oberen Schaltelementpaares 37 Drain-Source-Spannungen
U1 und U2 des unteren
Schaltelementpaares 38 gemessen. Wird das untere Schaltelementpaar 38 getaktet
angesteuert, so werden die Drain-Source-Spannungen des oberen Schaltelementpaares 37 gemessen.
Bei einer positiven Bestromung wird nur U1 ausgewertet, die
erste Messspannung 39 und bei einer negativen Bestromung
nur U2, die zweite Messspannung 40.
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Im Betriebszustand der erfindungsgemäßen Getriebe-Antriebseinheit 1 gemäß 1 wird dem Gleichstrommotor 2 über den
Zuleitungsabschnitt 43 ein Motorstrom 42 (I) zugeführt. Der
Gleichstrom 42 bewirkt eine Rotationsbewegung des Läufers 4 mit der
Wicklung 9 und der an der ersten und zweiten Lagerstelle
7/8 gelagerten Antriebswelle 3 um die Rotationsachse im
Stator 5. Der Kommutator 10 wird bei einer solchen
Rotationsbewegung mitbewegt, während
die erste und die zweite Kohlebürste 11 und 12 ortsfest
fixiert sind. Durch die Rotationsbewegung wird eine Spannung induziert,
die zu periodischen Schwankungen im Motorstrom I (Bezugszeichen 42) führt. Bei
einer Rotationsbewegung des Kommutators 10 gleiten die
beiden Kohlebürsten 11 und 12 abwechselnd über die
Kommutierungsbereiche 13.1, 13.2, 13.3 usw.
und die dazwischenliegenden Lamellentrennungen 14. Hierdurch ändert sich
periodisch der wirksame elektrische Widerstand und die Induktivität. Infolge
dessen sind die periodischen Schwankungen des Motorstroms I (Bezugszeichen 42)
im Rückleitungsabschnitt 44,
die von der Spannungsinduktion bei der Rotationsbewegung des Läufers 4 herrühren, von
einem hochfrequenten Signal (Stromripple) überlagert. Die Frequenz dieses
Stromripples hängt
von der Motordrehzahl ab. Die Übergänge der beiden
Kohlenbürsten 11 und 12 von
einem Kommutierungsbereich 13.1, 13.2, 13.3 zum
nächsten
liefern eine Information über
den Drehwinkel des Kommutators 10 und den Drehwinkel der
Ankerwelle 3.
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Vorteilhafterweise werden dem gemessenen Strom
bzw. der gemessenen Spannung Filter vorgeschaltet, wodurch Störungen ausgefiltert
werden können.
Aus dem aufbereiteten Signal werden Impulse extrahiert und gezählt ("Ripple Count"). Die Impulse liefern
inkrementelle Winkelinformationen, aus deren Ableitung die Drehzahl
des Antriebselements 15 berechnet werden kann.
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Es ist nunmehr unerheblich, ob sich
der Durchlaßwiderstand
aller oder einzelner Schaltelemente 31, 32, 33, 34 der
Schaltung 30 langsam ändert
(zum Beispiel temperaturbedingt) oder der genaue quantitative Bezug
zu dem Motorstrom I (Bezugszeichen 42) bekannt ist. Zur
Auswertung der Stromripple ist es erforderlich, den qualitativen
Verlauf des Motorstromes I (Bezugszeichen 42) zu kennen.
Der besondere Vorteil des "Ripple
Count"-Verfahrens liegt
darin, daß die
Signale vor dem Getriebe 15/19 erzeugt und gemessen werden.
Dies ermöglicht
eine sehr hohe Auflösung,
da die Fertigungstoleranzen der Spritzgußteile des Getriebes 15/19 nicht berücksichtigt
werden müssen.
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Durch die Drehbewegung des Kommutators 10 wird
auch das Antriebselement 15 und das Abtriebselement 19 bewegt,
d.h., daß sich
der auf dem Abtriebselement 19 angebrachte magnetisierbare Bereich 24 ebenfalls
dreht. In Abhängigkeit
von der Orientierung des Magnetfeldes des magnetisierbaren Bereiches 24 ändert sich
der elektrische Widerstand des AMR-Sensors 25, der ortsfest über dem magnetisierbaren
Bereich 24 angebracht ist und somit dem Einfluß des Magnetfelds
des magnetisierbaren Bereiches 24 unterliegt. Mit dem AMR-Sensorelement 25 kann
die direkte Ausrichtung des magnetischen Feldes und damit auch die
Winkelstellung des Abtriebselements 19, in dessen Zentrum
der magnetisierbare Bereich 24 angebracht ist, bestimmt
werden.
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AMR-Sensorelemente 25 liefern
analoge Winkelsignale, was eine genaue Auflösung ermöglicht, die mit Hilfe eines
Analog-Digital-Wandlers (A/D-Wandlers), vgl. 2 und 3,
in digitale Signale umgewandelt werden. Die Bestimmung der Drehzahl erfolgt
dann durch Differentiation der berechneten digitalen Signale.
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Da mit AMR-Sensoren die direkte Ausrichtung
des magnetischen Feldes ermittelt werden kann, können AMR-Sensoren als Absolutwertgeber zur
Bestimmung der Drehrichtung eingesetzt werden. Die Drehzahlen hängen vom
jeweiligen Anwendungsfall der Getriebe-Antriebseinheit 1 ab und sind abhängig von
der Anzahl der Kommutierungsbereiche 13.1, 13.2, 13.3,
der Abtastzeit, der Bitbreite des A/D-Wandlers 65 und des Drehzahlbereiches
der jeweils vorliegenden Applikation.
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In einer in 2 dargestellten signalverarbeitenden
Anordnung 45 werden die aus dem AMR-Sensor 25 erhaltenen
Informationen über
die Winkelstellung des Abtriebselementes 19 mit den aus
der Auswertung der Stromripple ("Ripple Count"-Verfahren) erhaltenen
Informationen über
die Winkelstellung des Kommutators 10 bzw. der Ankerwelle 3 kombiniert
ausgewertet. Hierdurch läßt sich die
Position eines durch den Gleichstrommotor 2 angetriebenen
Stellteils, welches durch das Abtriebselement 19 bewegt
wird, eines Kraftfahrzeugs (in 1 nicht
dargestellt) mit hoher Auflösung
und Genauigkeit ermitteln.
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In einer weiteren – nicht
dargestellten – Ausführungsform
ist das Antriebselement als ein auf einer Ankerwelle 3 angeordnetes
Ritzel ausgebildet. Im Betriebszustand einer derartigen Getriebe-Antriebseinheit 1 mit
dem Ritzel wird ebenfalls einem Gleichstrommotor 2 über einen
Zuleitungsabschnitt 43 ein Motorstrom 42 (I) zugeführt. Die
Bestromung bewirkt eine Rotationsbewegung der an einer ersten Lagerstelle 7 und
an einer zweiten Lagerstelle 8 gelagerten Ankerwelle 3 um
deren Rotationsachse. Der Kommutator 10 wird bei dieser
Rotationsbewegung bewegt, während
eine erste und eine zweite Kohlebürste 11 und 12 ortsfest
fixiert sind. Bei der Rotationsbewegung des Kommutators 10 gleiten
die beiden Kohlebürsten 11 und 12 abwechselnd über die Kommutierungsbereiche 13.1, 13.2, 13.3 usw.
und dazwischenliegenden Lamellentrennungen 14. Hierdurch ändert sich
periodisch der wirksame elektrische Widerstand und die Induktivität. Dadurch
sind die periodischen Schwankungen des Motorstroms I (Bezugszeichen 42)
im Rückleitungsabschnitt 44,
die von der Spannungsinduktion bei der Rotationsbewegung herrühren, als
hochfrequente Signale (Stromripple) erfaßbar. Der Stromripple zeigt
den Übergang der
beiden Kohlenbürsten 11 und 12 von
einem Kommutierungsbereich zur nächsten
an und liefert so eine Information über den Winkel des Kommutators 10 und über den
Winkel des zahnradgetriebenen Ritzels.
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Aus dem – vorteilhafterweise gefilterten – Signal
werden die Impulse extrahiert und gezählt ("Ripple Count"). Die Impulse liefern inkrementelle Winkelinformationen,
aus deren Ableitung die Drehzahl des zahnradgetriebenen Ritzels
berechnet werden kann. Da das zahnradgetriebene Ritzel das Abtriebselement 19 antreibt,
werden dadurch auch Informationen über die Winkelstellung des
Abtriebselements 19 gewonnen.
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Auch hier liegt der besondere Vorteil
des "Ripple Count"-Verfahrens darin,
daß die
Signale vor dem Getriebe 15/19 erzeugt und gemessen werden. Dies
ermöglicht
eine sehr hohe Auflösung,
da die Fertigungstoleranzen der Spritzgußteile des Getriebes 15/19 nicht
berücksichtigt
werden müssen.
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Durch die Bewegung des zahnradgetriebenen
Ritzels wird auch das Abtriebselement 19 und ein darauf
angebrachter magnetisierbarer Bereich 24 bewegt, so daß sich in
Abhängigkeit
von der Orientierung des Magnetfeldes des magnetisierbaren Bereiches 24 der
elektrische Widerstand eines ortsfest über dem magnetisierbaren Bereich 24 angebrachten
AMR-Sensors 25 ändert. Mit
dem AMR-Sensor 25 kann die direkte Ausrichtung des magnetischen Feldes
und damit auch die Winkelstellung des Abtriebselements 19 bestimmt
werden.
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In einer signalverarbeitenden Anordnung 45 (vgl. 2) werden die aus dem AMR-Sensor 25 erhaltenen
Informationen über
die Winkelstellung des Abtriebselements 19 mit den aus
der Auswertung der Stromripple ("Ripple
Count"-Verfahren)
erhaltenen Informationen über
die Winkelstellung des zahnradgetriebenen Ritzels kombiniert ausgewertet.
Hierdurch läßt sich
die Position eines durch den Gleichstrommotor 2 angetriebenen
Stellteils des Kraftfahrzeugs mit hoher Auflösung und Genauigkeit ermitteln.
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In anderen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
sind die vier Schaltelemente der H-Brückenschaltung
nicht als MOS-FET's
ausgebildet, sondern als bipolare Transistoren, IGBT-Transistoren oder
IGCT-Transistoren.
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2 zeigt
eine der Getriebe-Antriebseinheit zugeordnete Signalauswertungseinheit,
die Endstufentreiber beinhaltet.
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Die Getriebe-Antriebseinheit 1 umfasst
eine Signalauswertungseinheit 45, die Endstufentreiber umfasst.
Die einzelnen in der Signalauswertungseinheit 45 angeordneten
Endstufentreiber stehen über Ansteuerleitungen 48, 49, 50, 51 jeweils
mit den in der Schaltung 30 angeordneten Schaltelementen 31, 32, 33, 34 in
Verbindung. Die Signalauswertungs einheit 45 selbst ist über Anschlußleitungen 47 mit
Potential bzw. mit Masse verbunden. In der Auswertungseinheit 45 ist
ein A/D-Wandler 65 aufgenommen, dem die Eingangssignale des dem
Abtriebselement 19 zugeordneten AMR-Sensorelement 25 aufgegeben
werden. Das bevorzugt als AMR-Sensor ausgebildete Sensorelement
25 liefert ein analoges Winkelsignal, wodurch sich eine hochgenaue
Auflösung
erzielen lässt.
Ferner steht das Winkelsignal des als AMR-Sensor ausgebildeten Sensorelementes 25 in
einem eindeutigen Zusammenhang zum Winkel des Abtriebselementes 19 der
Getriebe-Antriebseinheit 1. Aus dem vom AMR-Sensorelement 25 aufgenommenen
Winkelsignal kann eindeutig auf die Winkelstellung des Abtriebselementes 19 zurückgeschlossen
werden. Aufgrund des eindeutigen Zusammenhangs zwischen dem Winkelsignal
des AMR-Sensorelementes 25 und dem Winkel des Abtriebselementes 19 kann
aus dem Winkelsignal die Erkennung der Drehrichtung des Abtriebselementes 19 erfolgen.
Die Drehzahl des Abtriebselementes 19 kann durch Differentiation
des berechneten Winkels des aus dem Winkel-Signal-Sensorelementes 5 berechneten
Winkels ermittelt werden. Dass dem A/D-Wandler 65 zugeführte Winkelsignal
des als AMR-Sensor ausgebildeten Sensorelementes 25 wird
insbesondere bei hohen Drehzahlen der Getriebe-Antriebseinheit 1 zur
Bestimmung der Drehzahl derselben verwendet.
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Im Unterschied zur Beschaltung des
Gleichstrommotors 2 gemäß der Darstellung
in 1 sind bei der Ausführungsvariante
gemäß 2 im Zuleitungsabschnitt 43 sowie
im Rückleitungsabschnitt 44 eine
erste Verbindungsleitung 52 bzw. eine zweite Verbindungsleitung 53 aufgenommen.
Diese Verbindungsleitungen 52, 53 finden ihre
Anschlußpunkte
jeweils zwischen zwei Schaltelementen 31 bzw. 32 sowie 33 bzw. 34.
Am Rückleitungsabschnitt 44 ist
ein Abgriff 54 ausgeführt,
der den Rückleitungsabschnitt 44 direkt
mit der Signalauswertungseinheit 45 verbindet.
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In der Signalauswertungseinheit 45,
die den A/D-Wandler 65 umfasst, erfolgt einerseits eine
Fassung der Winkelposition des Abtriebselementes 19 aufgrund
der Relativbewegung des magnetisierbaren Bereiches 24,
oberhalb dessen ortsfest das bevorzugt als AMR-Sensor ausgebildete Sensorelement 25 angeordnet
ist. Andererseits wird gemäß des Ripple-Count-Verfahrens
eine Messung der ersten Messspannung 39 bzw. der zweiten
Messspannung 40 an den unteren Leistungsschaltern 32 bzw. 34 der Schaltung 30 vorgenommen.
Bei einer getakteten Ansteuerung des ersten Schaltelementes 31 und
des dritten Schaltelementes 33 werden die Drain-Source-Spannungen
an dem zweiten Schaltelement 32 und dem vierten Schaltelement 34 gemessen,
während
bei einer getakteten Ansteuerung der unteren Schaltelemente 32 bzw. 34 die
Spannungen an den oberen Schaltern den oberen Schaltelementen 31 bzw. 32 gemessen
werden.
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Bei einer positiven Bestromung wird
lediglich die erste Messspannung 39, bei einer negative
Bestromung die zweite Messspannung 40 in der Signalauswerteeinheit 45 ausgewertet.
Die gemessenen Spannungen 39 bzw. 40 stellen dabei
ein Maß für den Motorstrom 42 dar.
Dessen Schwankungen (Strom-Ripple) bilden sich in den gemessenen
Spannungen 39 bzw. 40 ab.
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Durch den Übergang der Kohlenbürsten 11 bzw. 12 von
einem Kommutierungsbereich 13.1 auf den nächsten Kommutierungsbereich 13.2 des
Kommutators 10 ändern
sich periodisch der wirksame elektrische Widerstand und die Induktivität. Demzufolge
bilden sich periodische Schwankungen im Motorstrom 42 aus
(Strom-Ripple). Daraus lässt
sich eine Information über
den Drehwinkel des Läufers 4 und
damit der Antriebswelle 3 gewinnen. Das ermittelte bzw.
mittelbar über
die Spannungsmessung ermittelte Strom-Ripple wird innerhalb der
Signalauswertungseinheit 45 aufbereitet. Dazu umfasst die
Signalauswerteeinheit 45 ein oder mehrere Filter, durch
welche Störungen
herausgefiltert werden können.
Aus dem entsprechend aufbereiteten Signalen werden Impulse extrahiert
und gezählt.
Die einzelnen Impulse liefern inkrementelle Winkelinformation, aus deren
Ableitung die Drehzahl des Gleichstrommotors 2 der Getriebsantriebseinheit 1 gewonnen
werden kann. Die Auswertung des Strom-Ripples pro Umdrehung der
den Kommutator 10 aufnehmenden Antriebswelle 3 liefert
pro Umdrehung mehrere Impulse, je nach Anzahl der Übergänge von
einem Kommutierungsbereich 13.1 auf den nächsten Kommutierungsbereich 13.2 bzw. 13.3.,
entsprechend der Drehrichtung. Da die den pro Umdrehung aufgenommenen Impulse
zugrundeliegenden Signale vor einer Getriebsübersetzung erzeugt werden,
die durch das Antriebselement 15 und das Antriebselement 19 gegeben
ist, wird eine sehr hohe Auflösung
erzielt, welche einerseits eine Reduzierung der Wortbreite des A/D-Wandlers
65 zur Messung der Winkelsignale des AMR-Sensorelementes 25 erlaubt
und andererseits dessen Winkelinformation durch die Drehwinkelinformation
der Antriebswelle 3 ergänzt.
Die Erzeugung einer zusätzlichen
Drehwinkel- bzw. Drehzahlinformation führt zu einer verbesserten Auflösung der Drehzahl
besonders im unteren Drehzahlbereich eines Gleichstrommotors 2 einer
Getriebe-Antriebseinheit 1.
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Die durch die Übergänge der Kohlebürsten 11, 12 von
einem Kommutierungsbereich 13.1 in einen benachbarten Kommutierungsbereich 13.2 bzw. 13.3 erhaltenen,
in Impulse umgewandelten Winkelsignale können ferner dazu herangezogen
werden, um die Ungenauigkeiten der Winkel-Signale des AMR-Sensorelementes 25 auszugleichen.
Dies erfolgt bevorzugt in einer Einlernphase, bei der die aus dem
Ripple-Count-Verfahren erhaltenen mehreren Impulse pro Umdrehung
des Kommutators 10 des Gleichstrommotors 2 als
Referenzwerte verwendet werden können.
Der Signalverlauf des Winkelsignales, welches über den bevorzugt als AMR-Sensor ausgebildeten
Sensorelementes 25 erhalten wird und der der Bestimmung
der absoluten Position des Abtriebselementes 19 dient,
kann als Kennfeldzusammenhang abgelegt werden. Ferner ist eine Änderung
der Berechnungsformel anhand angenäherter Verläufe vornehmbar, die über Spline-Funktionen den
tatsächlichen
Gegebenheiten angepasst werden können.
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In 3 ist
eine weitere Ausführungsvariante
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Drehwinkel bzw. Drehzahlerfassung einer einen Gleichstromantrieb
aufweisenden Getriebe-Antriebseinheit zu entnehmen. Analog zu den
Ausführungsvarianten gemäß 1 und 2 ist bei der in 3 dargestellten Ausführungsvariante einer Getriebekomponente
in Gestalt eines Abtriebselementes 19 ein magnetisierbarer
Bereich 24 zugeordnet, oberhalb dessen sich ein AMR-Sensor
als Sensorelement 25 befindet. Das AMR-Sensorelement steht über eine Übertragungsleitung
mit einem A/D-Wandler 65 einer Signalauswertungsstufe 45 in
Verbindung. Anstelle des Ripple-Count-Verfahrens, bei dem aus der
Anzahl der Übergänge der
Kohlebürsten 11 bzw. 12 von
einem Kommutierungsbereich 13.1 des Kommutators 10 auf
den nächsten
Kommutierungsbereich 13.2 bzw. 13.3 eine Winkellage
der Antriebswelle 3 darstellende Impulse gewonnen werden,
lassen sich diese Impulse durch einen Hall-Sensor 60 generieren,
welcher einem auf der Antriebswelle 3 angeordneten Ringmagneten 46 zugeordnet
ist. Der Hall-Sensor 60, der dem Ringmagneten 46 der
Antriebswelle 3 zugeordnet ist, liefert zwar eine geringere
Auflösung, verglichen
mit dem Sensorelement 25, welches als AMR-Sensor ausgebildet
ist; jedoch lässt
sich aus einer Kombination eines Hall-Sensors 60 zur Ermittlung
der Drehlage der Antriebswelle vor der Getriebeübersetzung, die durch das Antriebselement 15 und das
Antriebselement 19 realisiert wird, in Kombination mit
dem Sensorelement 25, welches den magnetisierbaren Bereich 24 zugeordnet
ist, ebenfalls eine zusätzliche
Drehzahlinformation erzeugen, die zu einer deutlich verbesserten
Auflösung
der Drehzahl des Gleichstrommotors 2 im unteren Drehzahlbereich
herangezogen werden kann.
-
- 1
- Getriebe-Antriebseinheit
- 2
- elektrischer
Antrieb, Gleichstrommotor
- 3
- Antriebswelle
- 4
- Läufer
- 5
- Stator
- 6
- Ankerwellenabschnitt
- 7
- erste
Lagerstelle
- 8
- zweite
Lagerstelle
- 9
- Wicklung
- 10
- Kommutator
- 11
- erste
Kohlebürste
- 12
- zweite
Kohlebürste
- 13.1
- erste
Kommutatorlamelle
- 13.2
- zweite
Kommutatorlamelle
- 13.3
- dritte
Kommutatorlamelle
- 14
- Lamellentrennung
- 15
- Antriebselement,
Antriebsrad
- 16
- Antriebsschnecke
- 17
- Teilkreisdurchmesser
der Antriebsschnecke
- 18
- freies
Ende
- 19
- getriebenes
Antriebselement, Abtriebsrad
- 20
- Teilkreisdurchmesser
des Abtriebsrads
- 21
- Rotationsachse
- 22
- Vertikalachse
- 23
- Horizontalachse
- 24
- magnetisierbarer
Bereich
- 25
- Sensorelement
(AMR)
- 30
- H-Brückenschaltung
- 31
- erstes
Schaltelement (T1)
- 32
- zweites
Schaltelement (T2)
- 33
- drittes
Schaltelement (T3)
- 34
- viertes
Schaltelement (T4)
- 35
- Low-Side
- 36
- High-Side
- 37
- erstes
Schaltelementpaar
- 38
- zweites
Schaltelementpaar
- 39
- erste
Meßspannung
- 40
- zweite
Meßspannung
- 41
- Transistorbasis
- 42
- Motorstrom
- 43
- Zuleitungsabschnitt
- 44
- Rückleitungsabschnitt
- 45
- Endstufentreiber/Signalauswertung
- 46
- Ringmagnet
- 47
- Anschlüsse
- 48
- Ansteuerleitung
T1
- 49
- Ansteuerleitung
T2
- 50
- Ansteuerleitung
T3
- 51
- Ansteuerleitung
T4
- 52
- erste
Verbindungsleitung
- 53
- zweite
Verbindungsleitung
- 54
- Abzweig
- 60
- Hall-Sensor
- 61
- Aufschaltung
Zuleitungsabschnitt
- 62
- Aufschaltung
Rückleitungsabschnitt
- 63
- Kondensator
- 64
- Übertragungsleitung
- 65
- A/D-Wandler