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Technisches
Gebiet
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Zur Druckregelung und Überdrucksicherung von
unter Druck stehenden Systemen werden vielfach Druckentlastungsventile
in Form von Kugelventilen eingesetzt, deren Kugel durch eine Feder
gegen einen Sitz gepreßt
wird. Kugelventile weisen dabei den Vorteil auf, daß sie den
Sitz auch bei hohen Drücken,
wie sie zum Beispiel typisch für
Dieseleinspritzsysteme sind, sicher und leckfrei abdichten.
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Kugelventile werden im Stand der
Technik beispielsweise in Druckregelventilen für Speicher-Kraftstoffeinspritzsysteme
in Brennkraftmaschinen eingesetzt. Ein solches Druckregelventil
ist zum Beispiel aus dem Fachbuch Dieselmotor-Management, 2. Auflage,
Verlag Vieweg, 1998, Seiten 270, 271 bekannt. Die Aufgabe eines
solchen Druckventils ist dabei, den Druck in einem Kraftstoffspeicher
in Abhängigkeit
vom Lastzustand des Motors einzustellen und zu halten. Dazu dienen
zwei Regelkreise, ein langsamer elektrischer, unter Verwendung eines Elektromagneten
und ein schneller mechanischer, unter Einsatz eines Kugelventils.
Der langsame Regelkreis stellt einen variablen mittleren Druckwert
im Hochdruckspeicher ein und der schnelle Regelkreis gleicht hochfrequente
Druckschwingungen aus.
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Für
eine Reihe von Einsätzen,
unter anderem auch in dem oben genannten Druckregelventil, weisen
Kugelventile aus dem Stand der Technik jedoch prinzipbedingt den
Nachteil auf, daß mit
steigendem Ventilhub die öffnende
Kraft auf die Ventilkugel sinkt, die durch den Druck des Fluids
in Öffnungsrichtung
auf die Kugel erzeugt wird. Dies wird im folgenden anhand von 1 näher erläutert.
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1 zeigt
schematisch eine Kugel eines Kugelventils, die im geschlossenen
Zustand des Ventils eine Öffnung 2 abdichtet.
In der Öffnung 2 herrscht
ein hoher Druck, der eine Kraft in Öffnungsrichtung 3 auf
die Kugel 1 ausübt.
Dieser statische Druck fällt
in dem in 1 vergrößert dargestellten Bereich
des Ventilsitzes stark ab. Es wurde beispielsweise ein Druckabfall
in diesem Bereich A von 108 Pa auf 100 Pa durch Simulationen berechnet. Aus diesem
Druckabfall resultiert ein Kraftabfall mit dem Hub der Kugel 1 beim Öffnen des
Kugelventils von üblicherweise
30 bis 60% der hydrodrostatischen Kraft, die im geschlossenen Zustand
auf die Kugel 1 wirkt. Durch die reduzierte Kraft auf das
Ventil stellt sich ein kleiner Ventilhub ein, welcher den Durchfluss
begrenzt.
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Das erfindungsgemäße Kugelventil vermeidet die
im Stand der Technik auftretenden Nachteile und ermöglicht es,
eine hinsichtlich des Hub-Druckverlaufs verbesserte Ventilfunktion
zu erreichen. Dabei ist es in vorteilhafter Weise möglich, den
oben beschriebenen Kraftabfall an dem Schließelement eines Druckentlastungsventils,
insbesondere an der Kugel eines Kugelventils, über den Hub zu kompensieren.
Der Durchfluß durch
das Ventil kann so erheblich gesteigert werden. Gleichzeitig können zusätzliche
Eigenschaften, wie zum Beispiel eine Schalthysterese verwirklicht
werden. Das erfindungsgemäße Druckentlastungsventil
kann einfach und ohne hohen Fertigungsaufwand realisiert werden.
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Diese Vorteile werden erfindungsgemäß erreicht
durch ein Druckentlastungsventil mit einem Schließelement,
das gegen die in Schließrichtung wirkende
Kraft einer Schließfeder
in einer Bohrung axial in Öffnungsrichtung
verschiebbar ist, wobei das Schließelement bei geschlossenem
Druckentlastungsventil an einem Ventilsitz anliegt und einen Zulauf
verschließt,
und wobei ferner ein Kolben in den Zulauf integriert ist, der über ein
Verbindungselement mit dem Schließelement verbunden und in dem
Zulauf axial verschiebbar ist.
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Durch die Ergänzung des Druckentlastungsventils
durch den in den Zulauf eingebrachten Kolben überträgt der Kolben eine zusätzlich öffnende
Kraft auf das Schließelement.
Diese Kraft existiert nur bei geöffnetem
Druckentlastungsventil. Der Kolben wirkt bei geöffnetem Druckentlastungsventil
wie eine Drossel in dem Zulauf, so daß sich eine Druckdifferenz zwischen
den beiden Enden des Kolbens ergibt. Daher wirkt bei geöffnetem
Ventil eine Kraft auf den Kolben, die diesen in Richtung des Schließelementes drückt und
so das Druckentlastungsventil weiter öffnet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Druckentlastungsventil
handelt es sich vorzugsweise um ein Kugelventil mit einem kugelförmigen Schließelement. Andere
Formen von Schließelementen
sind aber ebenso möglich,
beispielsweise ein platten-, kegel- oder ein kolbenförmiges Schließelement.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist weiterhin ein Druckregelventil enthaltend ein erfindungsgemäßes Druckentlastungsventil
mit einem in einer Bohrung axial verschiebbaren kolbenförmigen Ventilglied,
das auf das Schließelement
wirkt, wobei über
das Ventilglied zusätzlich
zu der Schließfeder ein
Elektromagnet eine Kraft in Öffnungs-
oder Schließrichtung
auf das Schließelement
ausüben kann.
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Vorzugsweise wird ein solches Druckentlastungsventil
zur Regelung des Druckes in einem Kraftstoffhochdruckspeicher oder
am Ausgang einer Kraftstoffhochdruckpumpe in einer Brennkraftmaschine
mit Speicher-Kraftstoffeinspritzsystem verwendet.
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Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend
näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines Kugelventils aus dem Stand der Technik,
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2 ein
erfindungsgemäßes Druckentlastungsventil
in geschlossenem und in geöffnetem
Zustand,
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3 eine
weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Druckentlastungsventils,
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4 ein
erfindungsgemäßes Druckregelventil,
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5 den
Druck in einem Rail und vor einem erfindungsgemäßen Druckregelventil und den
Hub des Schließelements
dieses Druckregelventils und
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6 den
Druck und den Hub bei einem Öffnungs-
und Schließvorgang
eines erfindungsgemäßen Druckregelventils
mit Hysterese.
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Ausführungsvarianten
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2 zeigt
einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Druckentlastungsventil
in geschlossenem und in geöffnetem
Zustand.
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In der linken Hälfte der 2 ist ein geschlossenes, in der rechten
Hälfte
ein geöffnetes Druckentlastungsventil
dargestellt. Das Druckentlastungsventil umfaßt ein kugelförmiges Schließelement 4,
das bei geschlossenem Ventil, anliegend an einem Ventilsitz 5,
eine Öffnung 2 verschließt. In dem
Ventilgehäuse 6 mündet die Öffnung 2 auf
ihrer dem Schließelement 4 abgewandten
Seite in einen Zulauf 7. In den Zulauf 7 ist erfindungsgemäß ein Kolben 8 integriert,
der an dem Schließelement 4 über ein durch
die Öffnung 2 verlaufendes
Verbindungselement 9 anliegt. Ferner befindet sich zwischen
dem Verbindungselement 9 und dem Kolben 8 ein
Führungselement 10.
Bei dieser in 2 dargestellten bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Kolben 8 mit dem Führungselement 10 verbunden,
wobei das Führungselement 10 den
Kolben 8 in dem _ Zulauf 7 führt. Vorzugsweise dient bei der
vorliegenden Erfindung eine Polygonführung als Führungselement 10,
wie im Schnitt B-B durch das Führungselement 10 in
der rechten Hälfte
von 2 gezeigt. Das Führungselement 10 stellt
bei der vorliegenden Erfindung keine Drosselstelle dar. Bei der
bevorzugten Ausführungsform
der Polygonführung
ermöglichen
beispielsweise Einbuchtungen 11 einen schnellen Druckausgleich
zwischen den beiden Seiten des Führungselementes 10.
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Der Kolben 8 erzeugt hingegen
einen Ringspalt 12 zwischen seiner Mantelfläche und
der Zulaufmantelfläche,
der eine Drossel darstellt.
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Ein Fluid, dessen Druck das Druckentlastungsventil
regelt, übt über die Öffnung 2 ständig einen
Druck auf das Schließelement 4 in Öffnungsrichtung
aus. Das Schließelement 4 wird
bei geschlossenem Ventil durch die Kraft einer (nicht dargestellten) Schließfeder 13 und
gegebenenfalls durch weitere in Schließrichtung wirkende Kräfte in den
Ventilsitz 5 gedrückt. Übersteigt
die hydrostatische Kraft des Fluids, die in Öffnungsrichtung auf die Sitzfläche des Schließelements 4 wirkt,
die Federkraft der (nicht dargestellten) Schließfeder 13 zuzüglich anderer
in Schließrichtung
auf das Schließelement 4 wirkender Kräfte, so
bewegt sich das Schließelement 4 aus
seinem Sitz 5. Das Fluid strömt dann aus der Öffnung 2 am
Ventilsitz 5 entlang. Der statische Druck im ersten Zulaufraum 14 sinkt
ab, da die Strömung
durch den Ringspalt 12 gedrosselt wird. Dies führt zu einer Druckdifferenz
zwischen den beiden durch den Kolben 8 getrennten Zulaufräumen 14 und 15.
Durch den höheren Druck
in dem dem Schließelement 4 abgewandten
zweiten Zulaufraum 15 relativ zum Druck in dem dem Schließelement 4 zugewandten
ersten Zulaufraum 14 wirkt eine Kraft auf den Kolben 8 in Öffnungsrichtung.
Folglich wird der Kolben 8 über das Führungselement 10 und
das Verbindungselement 9 gegen das Schließelement
gedrückt.
Diese öffnende
Kraft führt
zu einer weiteren Verschiebung des Schließelementes 4 in Öffnungsrichtung,
so daß die Öffnung 2 noch
weiter geöffnet
wird. So kann der Fluiddurchfluß durch
das Druckentlastungsventil erheblich gesteigert werden. Der Druck
im ersten Zulaufraum 14 sinkt noch weiter ab und die Druckdifferenz
zwischen den beiden Zulaufräumen 14, 15 verstärkt den öffnenden
Effekt so lange, bis eine in Schließrichtung auf das Schließelement 4 wirkende Kraft
die in Öffnungsrichtung
wirkende Kraft übersteigt
und das Schließelement 4 wieder
zu dem Ventilsitz 5 hin bewegt. Diese ausreichend hohe
in Schließrichtung
wirkende Kraft kann beispielsweise durch die Progression der (nicht
dargestellten) Schließfeder 13 erzeugt
werden.
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Bei der in 2 dargestellten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist der Zulauf 7 Bereiche
mit verschiedenen Zulaufdurchmessern auf. So befindet sich an dem
der Öffnung 2 zugewandten
Endendes Zulaufs 7 ein Bereich mit
einer Querschnittserweiterung, in dem unter anderem das Führungselement 10 lokalisiert
ist. Ferner ragt der Kolben 8 bei dieser bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Druckentlastungsventils
bei geschlossenem Druckentlastungsventil zumindest mit einem Teil
seiner Länge
a in einen weiteren Bereich des Zulaufs 7 mit einem kleineren
Zulaufdurchmesser hinein. Der Kolben 8 verschiebt sich
beim Öffnen
des Druckentlastungsventils in den Bereich des Zulaufs 7 mit
dem größeren Zulaufdurchmesser.
Dadurch ist der Ringspalt 12 zunächst bei geschlossenem Ventil
(linke Hälfte
der 2), bei dem der
Kolben 8 in den Bereich des Zulaufs 7 mit kleinerem
Zulaufdurchmesser hineinragt, schmal und drosselt die Strömung von
dem zweiten Zulaufraum 15 in den ersten Zulaufraum 14 stark.
Bei geöffnetem
Druckentlastungsventil (rechte Hälfte
der 2) ist der Ringspalt 12 zwischen
der Kolbenmantelfläche
und der Zulaufmantelfläche
breiter, da sich der Kolben 8 in den Bereich mit dem größeren Zulaufdurchmesser
bewegt hat (hier um den Weg a). Daher strömt mehr Fluid durch den breiteren
Ringspalt 12, so daß die
Druckdifferenz zwischen den beiden Zulaufräumen 14, 15 abnimmt
oder sogar ausgeglichen wird. Dieser Effekt führt, ebenso wie die Progression
der Feder, zu einer Begrenzung der öffnenden Wirkung durch die
Druckdifferenz zwischen den beiden den Kolben 8 einrahmenden
Zulaufräumen 14, 15.
Wenn der hydrostatische Druck des Fluids in dem Zulauf 7 abnimmt, übersteigt
die Federkraft der (nicht dargestellten) Schließfeder 13 zuzüglich gegebenenfalls
weiterer in Schließrichtung
wirkender Kräfte
die öffnenden
Kräfte
auf Kolben 8 und Schließelement 4, so daß das Druckentlastungsventil schließt.
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Bei dieser bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung geht der Bereich des Zulaufs 7 mit
dem kleineren Zulaufdurchmesser stufenförmig in den Bereich des Zulaufs 7 mit
dem größeren Zulaufdurchmesser über (Stufe 16).
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Bei einer (nicht dargestellten) bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist der Kolben 8 einen Kolbendurchmesser
auf, der in einem dem Schließelement 4 zugewandten
Teil des Kolbens 8 kleiner ist als in einem dem Schließelement 4 abgewandten
Teil des Kolbens B. Der Kolben weist folglich zum Beispiel die Form
eines Kegelstumpfes auf. Diese Form beeinflußt das Öffnungs- und Schließverhalten
des Druckentlastungsventils. Bei kegelförmigem Kolben 8 steigt
der Durchflussquerschnitt der Ringspaltdrossel 12 gleichmäßig mit dem
Hub an. In gleichem Maße
sinkt die Druckdifferenz zwischen dem ersten Zulaufraum 14 und
dem zweiten Zulaufraum 15 ab. Somit sinkt die vom Kolben 8 über das
Führungselement 10 und
das Verbindungselement 9 auf das Schließelement 4 übertragene
Druckkraft (= zusätzliche Öffnungskraft)
ab, bis der Kolben 8 komplett austaucht und die zusätzlichen Öffnungskraft
auf Null abfällt.
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Weiterhin kann das Schließverhalten
des erfindungsgemäßen Druckentlastungsventils
durch die Abstimmung des Kolbendurchmessers im Verhältnis zum
Durchmesser des Ventilsitzes 5 beeinflußt werden. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist der Kolben 8 einen (maximalen)
Kolbendurchmesser auf, der größer ist,
als der Durchmesser des Ventilsitzes 5. Übersteigt
der Kolbendurchmesser den Sitzdurchmesser deutlich, so kommt es
beim Schließen
des Druckentlastungsventils zu einer Hysterese, d.h. das Druckentlastungsventil
schließt
bei einem Druckniveau des Fluids, welches unterhalb des Öffnungsdruckes
liegt.
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3 zeigt
einen Schnitt durch eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Druckentlastungsventils.
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Der Aufbau dieses Druckentlastungsventils entspricht
weitgehend dem in 2 gezeigten
Druckentlastungsventil. Ein kugelförmiges Schließelement 4 ist über ein
durch eine Öffnung 2 verlaufendes Verbindungselement 9 und
ein Führungselement 10 mit
einem Kolben 8 in dem Zulauf 7 verbunden. Der Zulauf 7 weist
einen der Öffnung 2 zugewandten
Teil mit einem größeren Zulaufdurchmesser
d1 auf, der in einen Teil mit einem kleineren
Zulaufdurchmesser d2 übergeht. Bei dieser bevorzugten
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung erweitert sich der Zulauf 7 in einem
konischen Übergangsbereich 17 von
dem kleineren Zulaufdurchmesser d2 auf den
größeren Zulaufdurchmesser
d1. Durch den konischen Übergangsbereich 17 sinkt
die zusätzliche Öffnungskraft beim
Austauchen des Kol bens 8 aus dem zweiten Zulaufraum 15 (im
Unterschied zu dem stufenförmigen Übergangsbereich)
gleichmäßig ab.
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4 zeigt
einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Druckregelventil.
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Das Druckregelventil ist beispielsweise
zur Einstellung des Druckes in einem (nicht dargestellten) Kraftstoffspeicher
(Rail) eines Common Rail-Einspritzsystems vorgesehen. Das Druckregelventil weist
einen Ventilkörper 18 auf,
in dem eine Bohrung 19 ausgebildet ist. In der Bohrung 19 ist
ein kolbenförmiges
Ventilglied 20 axial verschiebbar angeordnet. Der Ventilkörper 18 weist
ferner einen Ringraum 21 auf, in dem ein Elektromagnet 22 mit
einer Spulenwicklung angeordnet ist. Mit dem einen Ende des Ventilglieds 20 ist
ein Magnetanker 23 verbunden, dessen Volumen teilweise
von dem Ringraum 21 mit dem Elektromagneten 22 umschlossen
wird. Die Bohrung 19 weist an ihrem einen Ende einen Bereich mit
einem vergrößerten Durchmesser
auf, in den ein Ventilgehäuse 6 eines
erfindungsgemäßen Druckentlastungsventils
eingesetzt ist. Die Öffnung 2 und der
Zulauf 7 dieses erfindungsgemäßen Druckentlastungsventils
sind koaxial zu der Bohrung 19 in dem Druckregelventil
angeordnet. Der dem Magnetanker 23 abgewandte Endbereich 24 des
Ventilglieds 20 verjüngt
sich konisch. Eine koaxial zum Ventilglied 20 angeordnete
Schließfeder 13 stützt sich
einerseits an dem Magnetanker 23 und andererseits an einem
Einsatz 25 im Ventilkörper 18 ab.
Die Schließfeder 13 ist vorgespannt
und bewirkt eine ständige
Kraft in Schließrichtung 26 auf
das Ventilglied 20, das wiederum auf ein kugelförmiges Schließelement 4 des Druckentlastungsventils
in Schließrichtung 26 drückt.
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Wenn der Elektromagnet 22 nicht
bestromt ist, so wirkt lediglich die schließende Kraft der Schließfeder 13 über das
Ventilglied 20 auf das Schließelement 4 und preßt dieses
gegen seinen Ventilsitz 5. Über den Zulauf 7 ist
das Schließelement 4 vom
Druck, der zum Beispiel in einem (nicht dargestellten) Kraftstoffspeicher
herrscht, beaufschlagt, der auf das Schließelement 4 eine der
Kraft der Schließfeder 13 entgegenwirkende
Kraft erzeugt. Übersteigt
diese vom Druck erzeugte Kraft in Öffnungsrichtung 3 die
Schließfederkraft,
so wird das Schließelement 4 vom
Ventilsitz 5 abgehoben und zusammen mit dem Ventilglied 20 und
dem Magnetanker 23 einerseits und dem Verbindungselement 9,
dem Führungselement 10 und
dem Kolben 8 andererseits in Öffnungsrichtung 3 verschoben.
Bei geöffnetem
Druckregelventil verstärkt
sich die öffnende Kraft
erfindungsgemäß noch in
oben erläuterter
Art und Weise durch die Kraft auf den Kolben B. Es strömt Fluid
(zum Beispiel Kraftstoff) durch den Zulauf 7 über die Öffnung 2,
den Ventilsitz 5 und Entlastungsöffnungen 27 in dem
Ventilkörper 18 ab
in einen (nicht dargestellten) Entlastungsraum, beispielsweise in
einen Kraftstoffvorratstank.
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In der in 4 dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Druckregelventils wirkt
der bestromte Elektromagnet 22 der Federkraft der Schließfeder in Öffnungsrichtung
entgegen. Wenn der Elektromagnet 22 nicht bestromt ist,
so wird ein sehr hoher Druck im Zulauf 7 zur Öffnung des
Druckregelventils benötigt,
der durch die Kraft der Schließfeder 13 festgelegt
wird. Zur Senkung des zur Öffnung
benötigten
Druckes wird der Elektromagnet 22 bestromt. Dann wirkt,
entgegen der Kraft der Schließfeder 13,
die auf den Magnetanker 23 wirkende magnetische Kraft,
die durch das Ventilglied 20 weitergeleitet wird , in Öffnungsrichtung 3 auf
das Schließelement 4.
Erst wenn die öffnende
Kraft durch den Druck im Zulauf 7 und den Elektromagneten 22 erzeugte
Kraft die Kraft durch die Schließfeder 13 übersteigt, öffnet das
Druckentlastungsventil. Die durch den Elektromagneten 22 auf
den Magnetanker 23 ausgeübte magnetische Kraft wird
durch die Stromstärke
durch den Elektromagneten geregelt. Die Regelung erfolgt über eine
(nicht dargestellte) Steuereinrichtung, die eine Stromstärke in Abhängigkeit
von dem in dem mit dem Zulauf verbundenen System (zum Beispiel Kraftstoffspeicher)
benötigten Druck
einstellt.
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Bei weiteren (nicht dargestellten)
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Druckregelventils
wirkt der bestromte Elektromagnet 22 gemeinsam mit der
Federkraft der Schließfeder 13 in Schließrichtung 26 auf
das Schließelement 4.
Wenn der Elektromagnet 22 nicht bestromt ist, so genügt bereits
ein Druck im Zulauf 7 zur Öffnung des Druckregelventils,
der lediglich durch die Kraft der Schließfeder 13 festgelegt
wird. Zur Erhöhung
des zur Öffnung
benötigten
Druckes wird der Elektromagnet 22 bestromt. Dann wirkt,
zusätzlich
zur Kraft der Schließfeder 13,
auch die auf den Magnetanker 23 wirkende magnetische Kraft,
die durch das Ventilglied 20 weitergeleitet wird, in Schließrichtung 26 auf das
Schließelement 4.
Erst wenn die öffnende
Kraft durch den Druck im Zulauf 7 diese durch die Schließfeder 13 und
den Elektromagneten 22 erzeugte Kraft übersteigt, öffnet das Druckentlastungsventil.
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Denkbar ist auch eine Variante eines
Druckregelventils, bei der eine Feder in Öffnungsrichtung und ein bestromter
Elektromagnet in Schließrichtung wirkt.
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5 zeigt
im oberen Teil den Druck in einem Kraftstoffspeicher (Rail) und
den Druck vor einem erfindungsgemäßen Druckregelventil und im
unteren Teil den Hub des Schließelements
des Druckregelventils.
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In der im oberen Teil der 5 gezeigten Graphik ist
auf der y-Achse der Druck p in bar und auf der x-Achse die Zeit
t in ms aufgetragen. Die Graphik gibt zwei Kurven wieder. Kurve 28 zeigt
die Entwicklung des Druckes in einem Kraftstoffspeicher, der durch
ein erfindungsgemäßes Druckregelventil
geregelt wird. Den Druck vor dem Druckregelventil (in seiner Öffnung 2)
gibt Kurve 29 wieder. In diesem Fall wurde ein Rail eines
Diesel-Einspritzsystems
simuliert, in das mit einer Pumpe eine konstante Fördermenge
von 350 l/h gefördert
wird. Soll-Öffnungsdruck des
Ventils, der sich aus der magnetischen Kraft und der Schließfederkraft
ergibt, ist 1700 bar. Das Ventil öffnet korrekt bei diesem Druck.
Der in dem unteren Teil der 5 in
Kurve 30 dargestellte Hub h des Schließelements des Ventils schwingt
zwischen 0,05 mm und 0,2 mm. Der Hub 30 steigt dabei durch
die öffnende
Kraft auf das Schließelement
und auf den mit ihm verbundenen Kolben in dem Zulauf des Druckregelventils
an, bis die Progression der Schließfeder und die Querschnittserweiterung
im Zulauf dazu führen,
daß die öffnende
Kraft ab einem bestimmten Hub des Schließelementes (hier 0,2 mm) wieder
abnimmt und damit auch der Hub. Der Hub nimmt dann so lange ab,
bis die öffnende
Kraft (zum Beispiel durch den hohen Druck auf den Kolben in dem
engeren Teil des Zulaufs) wieder zunimmt. In diesem Beispiel kann
in dem Rail nach einer Druckspitze mit ca. 2050 bar ein Druck von
ca. 1950 bar gehalten werden. Ohne den Druckregelkolben würde das
Ventil aufgrund des Kraftabfalls an der Kugel mit deutlich geringerem
Hub öffnen.
Dadurch würde
sich in dem Rail ein Druck von ca. 3300 bar einstellen.
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6 zeigt
den Druck und den Hub bei einem Öffnungs-
und Schließvorgang
eines erfindungsgemäßen Druckregelventils
mit Hyterese.
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Im oberen Teil der 6 ist der Druck p in bar gegen die Zeit
t in ms aufgetragen. Kurve 31 zeigt den Druckverlauf im
Rail, Kurve 32 den Druckverlauf vor dem erfindungsgemäßen Druckregelventil.
Im unteren Teil der 6 ist
der Verlauf des Hubes des Schließelementes dieses Druckregelventils
in Abhängigkeit
von der Zeit t in ms aufgetragen. Wie in 5, öffnet
das Ventil bei einem Raildruck 31 von ca. 1700 bar. Der
Raildruck 31 fällt
nach der Druckspitze von ca. 2050 bar bei geöffnetem Ventil ab, bis er den
Schließpunkt 34 erreicht,
bei dem das Druckregelventil schließt. In diesem Fall ist die
Abstimmung des Kolbendurchmessers relativ zum Sitzdurchmesser so
gewählt,
daß das
Ventil mit einer geringen Hysterese bei knapp über 1600 bar wieder schließt. Ohne
Druckregelkolben würde
das Ventil ohne Hysterese bei 1700 bar schließen.
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- 1
- Kugel
- 2
- Öffnung
- 3
- Öffnungsrichtung
- 4
- Schließelement
- 5
- Ventilsitz
- 6
- Ventilgehäuse
- 7
- Zulauf
- 8
- Kolben
- 9
- Verbindungselement
- 10
- Führungselement
- 11
- Einbuchtungen
- 12
- Ringspalt
- 13
- Schließfeder
- 14
- erster
Zulaufraum
- 15
- zweiter
Zulaufraum
- 16
- Stufe
- 17
- konischer Übergangsbereich
- 18
- Ventilkörper
- 19
- Bohrung
- 20
- Ventilglied
- 21
- Ringraum
- 22
- Elektromagnet
- 23
- Magnetanker
- 24
- Endbereich
des Ventilglieds
- 25
- Einsatz
- 26
- Schließrichtung
- 27
- Entlastungsöffnungen
- 28
- Druck
im Kraftstoffspeicher
- 29
- Druck
vor dem Druckregelventil
- 30
- Hub
- 31
- Druck
im Rail
- 32
- Druck
vor dem Druckregelventil
- 33
- Hub
- 34
- Schließpunkt