DE10228048A1 - Luftfahrzeug leichter als Luft - Google Patents
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Abstract
Luftschiffe für Lasttransporte sind technisch/technologisch relativ komplex und erfordern hohe finanzielle Aufwendungen. Es wurden bereits verschiedene Luftfahrzeuge nach der "Leichter als Luft" (LTA)-Technologie vorgeschlagen, die getrennte Einheiten für Antrieb und Lasttransport aufweisen. Von diesen Lösungen wurde bisher keine realisiert. Es soll ein LTA-Fahrzeug mit koppelbarer Transport- und Antriebseinheit so verändert werden, daß mit geringem Aufwand ein universeller Einsatz bei vereinfachter Bodeninfrastruktur und geringerer Verweilzeit am Einsatzort möglich wird. DOLLAR A Nach dem vorgeschlagenen Luftfahrzeug leichter als Luft ist ein Luftschiff (1) über eine Seilanordnung (3a; 3b; 5a; 5b; 2; 4) mit mindestens einem aerostatischen Auftriebskörper (6) lösbar verbunden, der Lastaufnahmemittel (10) enthält und statisch schwer konfiguriert ist. Zwei über ein oberes Trapez (2) und ein unteres Trapez (4) mit Verbindungselementen auf Abstand gehaltene dehnungsarme Tragseile (3a; 3b) definierter Länge werden zwischen Luftschiff (1) und statischem Auftriebskörper (6) mit Schleppseilen (5a; 5b) eingesetzt. Die Schleppseile (5a; 5b) sind an Anschlagpunkten (7a; 7b) mit dem aerostatischen Auftriebskörper (6) und lösbaren Verbindungselementen mit dem unteren Trapez (4) der Tragseile (3a; 3b) verbindbar. DOLLAR A Das Luftfahrzeug leicht als Luft kann mit Luftschiffen jeglicher Bauart für die verschiedensten Lufttransportaufgaben verwendet werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Luftfahrzeug leichter als Luft, bestehend aus mindestens einem LTA-Fahrzeug zur Lastaufnahme und einer abkoppelbaren Antriebseinheit.
- In der
DE-PS 98 580 - Nach dem
DE-GM 201 00 022 - Aus der
DE-PS 36 33 143 - In der DE-Patentanmeldung
101 155 993.3 wird vorgeschlagen, den Antrieb eines Luftschiffes durch Schleppen durchzuführen. Das variable Traggasmodul zum Lastentransport wird über ein Seil/Elektrokabel durch ein Flugzeug geschleppt. Das Traggasmodul mit der Last soll im Schwebezustand gehalten werden. Als sehr problematisch werden Start und Landung sowie der Lastaustausch gesehen. - Es sind Tests vom Schleppen eines Ballons mit einem Hubschrauber bekannt geworden. Bei diesen Tests und in einer Darstellung in einem Prospekt der CargoLifter AG wurden die Ballons im Schwebezustand, d.h. bei annäherndem Gleichgewicht von Auftrieb und Belastung geschleppt. Die zu lösenden Auftriebsprobleme beim Lastaustausch sowie die Gefahren für den Hubschrauber führten dazu, daß das Projekt nicht weiter geführt wurde.
- Aufgabe der Erfindung ist ein Luftfahrzeug leichter als Luft (LTA-Fahrzeug) mit koppelbarer Transport- und Antriebseinheit so zu verändern, daß mit geringem Aufwand ein universeller Einsatz bei vereinfachter Bodeninfrastruktur und geringerer Verweilzeit am Einsatzort möglich wird.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Luftschiff über eine Seilanordnung mit mindestens einem aerostatischen Auftriebskörper lösbar verbunden ist. Der Auftriebskörper enthält Lastaufnahmemittel und ist statisch schwer ausgelegt, d.h. die Auftriebskraft ist etwas geringer (etwa 1% bis 5%) als sein Eigengewicht mit Belastung.
- In Ausgestaltung der Erfindung werden zwei über ein oberes und ein unteres Trapez mit Verbindungselementen auf Abstand gehaltene dehnungsarme Tragseile definierter Länge zwischen Luftschiff und statischem Auftriebskörper mit Schleppseilen eingesetzt.
- In weiterer Ausgestaltung sind die Schleppseile an Anschlagpunkten mit dem aerostatischen Auftriebskörper und lösbaren Verbindungselementen mit dem unteren Trapez der Tragseile verbindbar.
- Nach der Erfindung wird der aerostatische Auftriebskörper zum Be-/Entladen und Parken über Zugseile und Zuggeräte am Boden gehalten.
- Erfindungsgemäß werden als Zuggeräte mindestens drei Winden oder Bodenfahrzeuge eingesetzt.
- In Weiterbildung ist das obere Trapez über eine Anschlußkonstruktion mit dem Luftschiff verbunden.
- Es ist zweckmäßig, daß die Anschlußkonstruktion und die Tragseile mit den Trapezen in das Luftschiff eingezogen werden können.
- Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen:
-
1 : Anflug des Luftschiffes zum Verladeort -
2 : Verbinden der Zug- und Tragseile -
3 : Positionierung des Luftschiffes über dem Ballon -
4 : Lastaufnahme und Anheben -
5 : Reiseflug des erfindungsgemäßen Luftfahrzeuges -
6 : Detail der Anschlußkonstruktion an das Luftschiff - Aerostatische Auftriebskörper wie Lastballone sind als Lufttransportgeräte konzipiert, können aber selbständig keine gesteuerten Flugmanöver durchführen. Die fehlenden Flugfähigkeiten sollen durch ein bauartverwandtes Luftfahrzeug ausgeglichen werden. Es wird vorgeschlagen, Luftschiffe jeglicher Bauart für Lufttransfer-Aufgaben zu verwenden, da diese ein physikalisch ähnliches Trägheitsverhalten und vergleichbare aerodynamischen Eigenschaften wie Ballone aufweisen.
- Beim erfindungsgemäßen Luftfahrzeug wird ein mit Nutz- oder Ballast beladener Lastballon als statischer Auftriebskörper
6 mittels zweier dehnungsarmer, vom Luftschiff1 herabhängender Tragseile3a ,3b aufgenommen, angehoben, transportiert und am Zielort abgesetzt. Der Lastballon6 muß immer "statisch schwer" ballastiert sein, damit er immer unterhalb des Luftschiffes1 verbleibt und vor dem Lastabsetzen unter dem Luftschiff1 ausgependelt werden kann. Um ein Rotieren des Ballons6 während des Lastaufnahmemanövers und des Reiseflugs zu vermeiden, ist die Verbindung Luftschiff-Ballon mit einer Trapezkonstruktion2 ,3 zu versehen. - Für das Lastaufnehmen und -absetzen ist eine geringfügige Bodeninfrastruktur, bestehend aus leichten, am Boden gesicherten Zuggeräten
9a –9d erforderlich. Das können kleine Winden oder Bodenfahrzeuge sein. - Die Be- und Entladung des Lastballons
6 mittels Lastaustauschverfahren kann unabhängig von der Präsenz des Luftschiffes1 durchgeführt werden. - Der Lastaufnahme-, Lasthub- und Transportprozeß wird nachfolgend erläutert. Das Lastabsetzverfahren erfolgt in den gleichen Schritten, nur in umgekehrter Reihenfolge. Wenn das Luftschiff
1 nach dem Absetzen der Last ohne einen Lastballon6 weiter fliegen soll, kann eine Ballastaufnahme für die Gewichtskompensation erforderlich sein, die über das untere Trapez4 erfolgen kann. Die in1 dargestellte Seil-Trapez-Konfiguration aus den dehnungsarmen Tragseilen3a ,3b und den Trapezen2 ,4 wird erst kurz vor dem Anflug zum Verladeort aus dem Luftschiff1 abgelassen. Das Luftschiff1 ist zu diesem Zeitpunkt statisch neutral – es schwebt. - Als nächster Schritt erfolgt nach
2 das Verbinden der auf dem Boden ausgelegten Schleppseile5a ,5b des Lastballons6 mit dem unteren Trapez4 der Tragseile3a ,3b . Dazu muß das statisch neutrale Luftschiff1 soweit sinken, bis das Trapez4 auf dem Boden aufsetzt. Der Ballon6 ist statisch schwerer, z.B. 2t bei einer Tragkraft von 75t. Er weist ein Lastaufnahmemittel10 und zwei gegenüberliegende Anschlagpunkte7a ,7b , vorzugsweise in Höhe des Äquators, für die Schleppseile5a ,5b auf. Lastaufnahmemittel10 kann z.B. eine Plattform, ein Kranhaken, eine Traverse oder ein Behälter sein. Das Lastaufnahmemittel10 ist bei Verankerung auf dem Boden aufgesetzt. Zur Sicherung am Boden ist der Ballon6 über Zugseile mit Zuggeräten mit dem Boden verankert. Im Ausführungsbeispiel werden vier Zugseile8a –8d und vier Zuggeräte9a –9d verwendet. Unter normalen Bedingungen reicht eine Dreipunktsicherung aus. Zuggeräte können leichte Winden oder Bodenfahrzeuge mit oder auch ohne eigene Winde sein. - Im folgenden Schritt wird das Luftschiff
1 gemäß3 über dem Ballon6 positioniert. Erst wenn die Position "Luftschiff exakt über dem Ballon" erreicht ist, werden die Zugseile8a ,8d entspannt und anschließend gelöst. - Jetzt kann nach
4 das Luftschiff1 den Lastballon6 aufnehmen und anheben. Dazu muß beim Luftschiff1 eine Auftriebsanpassung erfolgen. Nach Ausführungsbeispiel muß das Luftschiff eine Hubkraft/einen Auftrieb von 2t aufbringen. Als Auftriebsanpassung können sämtliche Möglichkeiten für Aerostaten genutzt werden. Das sind Ballonetentlüftung, Um-/Entballastierung, dynamischer Auftrieb durch Antriebe etc.. Wurde das Luftschiff entballastiert, muß nach dem Absetzen des Transportballons in der gleichen Menge Ballast aufgenommen werden. Das kann durch Aufnahme von Gewicht über das untere Trapez4 erfolgen. Der komplette Verband von Luftschiff1 und Ballon6 schwebt. - Wie in
5 gezeigt, wird sich der Ballon6 im Reiseflug immer unterhalb des Luftschiffes1 bewegen, da der Ballon "statisch schwer" ballastiert wurde. - In
6 ist ein Beispiel einer Anschlußkonstruktion an das schleppende Luftschiff dargestellt. Über Ösen11a ,11b am oberen Trapez2 und Verbindungsseile12a ,12b wird ein Anschluß der Tragseile3a ,3b an das Luftschiff hergestellt. Die Verbindungsseile12a ,12b sind an einem Ende mit einem Fixpunkt im Kiel13 oder der Gondel des Luftschiffes und am anderen Ende mit einer leichten Winde verbunden. Die Seil-Trapez-Konfiguration kann während Nicht-Transportflügen in Kiel bzw. Gondel eingezogen werden. Die Anschlußkonstruktion muß nicht seiltechnisch sein. Es kann auch eine Rohrkonstruktion zum Einsatz kommen. - Das erfindungsgemäße Luftfahrzeug eignet sich besonders zum Transport von Lasten und zur Überführung von antriebslosen Aerostaten in infrastrukturschwachen Gebieten.
- Die Erfindung weist eine Reihe von entscheidenden Vorteilen auf.
- Es können auch kleinere Luftschiffe zum Transport von größeren Lasten eingesetzt werden. Die obere Grenze ist durch die Tragfähigkeit des Lastballons festgelegt. Da Lastballone wesentlich einfacher und billiger gebaut und betrieben werden können, ist eine größere Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Der Ballon kann für längere Zeit am Zielort verbleiben, während das Luftschiff nach sehr kurzer Zeit des An-/Abkoppelns andere Aufgaben übernehmen kann. Die Bodeninfrastruktur ist gegenüber einem Lastenluftschiff wesentlich vereinfacht.
-
- 1
- Luftschiff
- 2
- oberes Trapez
- 3a, 3b
- dehnungsarme Tragseile
- 4
- unteres Trapez
- 5a, 5b
- Schleppseile des Auftriebskörpers
- 6
- aerostatischer Auftriebskörper
- 7a, 7b
- Anschlagpunkte
für
5a ,5b - 8a–8d
- Zugseile/Windenseile
- 9a–9d
- Zuggeräte/Winden
- 10
- Lastaufnahmemittel
- 11a, 11b
- Ösen
- 12a, 12b
- Verbindungsseile
- 13
- Kiel des Luftschiffes
Claims (9)
- Luftfahrzeug leichter als Luft, bestehend aus mindestens einem LTA-Fahrzeug zur Lastaufnahme und einer abkoppelbaren Antriebseinheit, dadurch gekennzeichnet, daß ein Luftschiff (
1 ) über eine Seilanordnung (3a ;3b ;5a ;5b ;2 ;4 ) mit mindestens einem aerostatischen Auftriebskörper (6 ) lösbar verbunden ist, der Lastaufnahmemittel (10 ) enthält und statisch schwer ausgelegt ist. - Luftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei über ein oberes Trapez (
2 ) und ein unteres Trapez (4 ) mit Verbindungselementen auf Abstand gehaltene dehnungsarme Tragseile (3a ;3b ) definierter Länge zwischen Luftschiff (1 ) und statischem Auftriebskörper (6 ) mit Schleppseilen (5a ;5b ) eingesetzt werden. - Luftfahrzeug nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleppseile (
5a ;5b ) an Anschlagpunkten (7a ;7b ) mit dem aerostatischen Auftriebskörper (6 ) und lösbaren Verbindungselementen mit dem unteren Trapez (4 ) der Tragseile (3a ;3b ) verbindbar sind. - Luftfahrzeug nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aerostatische Auftriebskörper (
6 ) zum Be-/Entladen und Parken über Zugseile (8a –8d ) und Zuggeräte (9a –9d ) am Boden gehalten wird. - Luftfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Zuggeräte (
9a –9d ) mindestens drei Winden oder Bodenfahrzeuge eingesetzt werden. - Luftfahrzeug nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Trapez (
2 ) über eine Anschlußkonstruktion mit dem Luftschiff (1 ) verbunden ist. - Luftfahrzeug nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußkonstruktion (
11a ;11b ;12a ;12b ) und die Tragseile (3a ;3b ) mit den Trapezen (2 ;4 ) in das Luftschiff (1 ) eingezogen werden können. - Luftfahrzeug nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftriebskraft des Auftriebskörpers (
1 ) kleiner ist als sein Eigengewicht mit der Belastung. - Luftfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftriebskraft etwa 1% bis 5% kleiner ist.
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2002
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