DE10227050B3 - Wellpappe mit Aufreißlinie - Google Patents
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Abstract
Bei einer Wellpappe in einwelliger Ausführung mit Wellenpapier (14), das beidseitig mit zwei Deckenpapieren (12a, 12b) verbunden ist und eine Aufreißlinie (18) aufweist, entlang der die Wellpappe (10) aufreißbar ist, sind die beiden Deckenpapiere (12a, 12b) entlang der Aufreißlinie (18) direkt gegenüberliegend durchgeschnitten, während das Wellenpapier (14) gar nicht oder nur im Bereich der Wellenberge angeschnitten ist, wobei die Aufreißlinie (18) geradlinig oder bogenförmig ausgebildet ist, und die Schnitte in die beiden Deckenpapiere (12a, 12b) einander direkt gegenüberliegen, wobei die Aufreißlinie (18) geradlinig oder bogenförmig ausgebildet ist. DOLLAR A Durch diese Konstruktion ist die mechanische Stabilität der Wellpappe kaum beeinträchtigt. Beim Aufreißvorgang wirken die geschnittenen Deckenpapiere wie Messerkanten, die das Wellenpapier sauber an den vorgesehenen Stellen durchtrennen, was zu sauberen und optisch ansprechenden Schnittkanten führt.
Description
- Die Erfindung betrifft Wellpappe in einwelliger Ausführung mit Wellenpapier, das beidseitig mit zwei Deckenpapieren verbunden ist und eine Aufreißlinie aufweist, entlang der die Wellpappe aufreißbar ist, wobei die beiden Deckenpapiere entlang der Aufreißlinie beidseitig eingeschnitten sind.
- Wellpappe wird als Werkstoff für viele Transport-, Um- und in jüngster Zeit auch verstärkt für Verkaufsverpackungen verwendet. Neben dem Transportschutz werden an viele diese Verpakkungen noch weitere Anforderungen gestellt. Eine davon ist, daß die Verpackungen einfach, zuverlässig, sicher und leicht geöffnet werden können. Hierzu weisen herkömmliche Wellpappen Perforationen oder ähnliche Schnittkombinationen entlang der Aufreißlinie auf. Zum Teil werden diese Perforationen durch einen hinterklebten Aufreißfaden aus reißfestem Material unterstützt, der das Aufreißen zuverlässiger gestalten soll.
- Aus der
DE 197 05 533 A1 ist eine Anordnung zur Ausbildung einer Aufreißlinie für Voll- und Kompaktpappe bekannt, bei der die Pappe beidseitig um einen Abstand von einigen Millimetern versetzte Ritzungen aufweist. Beim Aufreißvorgang reißt die Pappe in der Papierebene zwischen den Böden der Ritzungen. Jenes Verfahren ist jedoch auf Wellpappen nicht übertragbar, da kein homogenes Material vorhanden ist. - Die
GB 777,079 - Die
DE 693 00 351 T2 offenbart eine Aufreißeinrichtung für Wellpappen, bei denen ein Aufreißband vorgesehen ist, und beidseitig des Aufreißbandes Schwächungslinien und diesen gegenüberliegend auf dem rückseitigen Deckenpapier weitere Schwächungslinien vorgesehen sind. Eine derartige Konstruktion hat einige wesentliche Nachteile. So ist die Konstruktion baulich aufwändiger, und es können keine runden oder bogenförmigen Aufreißlinien ausgeführt werden, da das Aufreißband aus Kunststoff auf den Kartonzuschnitt aufgeklebt wird. Darüber hinaus unterliegt die Konstruktionsfreiheit hinsichtlich der Anordnung der Aufreißlinie aufgrund deren Gradlinigikeit erheblichen Beschränkungen. - Die bekannten Aufreißsysteme konnten die Anforderungen nach einer einfach zu öffnenden, dabei uneingeschränkt stabilen Verpackung nicht erfüllen. Der maßgebliche Grund liegt in dem technischen Widerspruch zwischen einerseits der Schwächung des Materials der Wellpappe für den Öffnungsprozeß und andererseits der Erhaltung der Stabilität des Materials für den Transportschutz. Die bekannten Systeme versuchen alle, einen Kompromiß aus diesen beiden diametralen Anforderungen zu finden.
- Beispielsweise aus der Publikation „Transportverpackungen aus Voll- und Wellpappe" des Europäischen Handelsinstituts (EHI) ergibt sich aus Seite 13, daß die herkömmlichen Systeme alle unbefriedigend (nicht geeignet) sind. Auf Seite 30 dieser Publikation aus dem Jahre 1998 ergibt sich, daß Schachteln mit Perforationen zeitaufwändig geöffnet werden müssen und das Personal zum riskanten Gebrauch von Messern verleitet wird.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Aufreißlinie einer gattungsgemäßen Wellpappe derart auszubilden, daß eine einfache Fertigung unter Verzieht eines Aufreißbandes möglich ist, wobei die Wellpappe an den vorgesehenen Öffnungsbereichen leicht und zuverlässig zu öffnen ist, ohne daß die geforderte Stabilität der Wellpappe wesentlich beiein trächtigt wird und sich beim Aufreißvorgang saubere, glatte Öfnnungsränder bilden.
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die beiden Deckenpapiere komplett durchgeschnitten sind, während das Wellenpapier gar nicht oder nur im Bereich der Wellenberge angeschnitten ist, und die Schnitte in die beiden Deckenpapiere einander direkt gegenüberliegen und wobei die Aufreißlinie geradlinig oder bogenförmig ausgebildet ist.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Dadurch, daß bei der Erfindung lediglich die Deckenpapiere durchgeschnitten sind, während die Wellenstruktur nicht oder nur unwesentlich (entlang der Wellenberge bzw. Wellentäler) angeschnitten wird, ist die mechanische Stabilität der Wellpappe kaum beeinträchtigt. Beim Aufreißvorgang wirken die geschnittenen Deckenpapiere erfindungsgemäß wie Messerkanten, die das Wellenpapier sauber an den vorgesehenen Stellen durchtrennt, was zu sauberen und optisch ansprechenden Schnittkanten führt. Dabei wird das Wellenpapier zwischen dem oberen Deckenpapier der einen Seite und dem unteren Deckenpapier der anderen Seite zertrennt.
- Mit anderen Worten dient die Erfindung dem Erhalt der Stabilität der Wellpappe zur Gewährleistung von hoher Effizienz bei Abpackprozessen und der Sicherung des Packgutes während des Transportes, andererseits ist sie leicht und zuverlässig an definierten Stellen, nämlich der vorgegebenen Aufreißlinie,. zu öffnen und diese gewährleistet vor allem saubere Kanten nach dem Öffnen zur Verhinderung von Schnittverletzungen und zur Sicherstellung einer optimalen Optik. Die Optik ist insbesondere wichtig bei Display- und Verkaufspackungen, bei denen aus der Wellpappe Behälter zur Aufnahme von Waren gefertigt sind, die in Verkaufsregalen, beispielsweise von Supermärkten, aufgestellt werden.
- Es ist wichtig, daß die Deckenpapiere zu 100 durchtrennt werden. Bei geringerer Schnittiefe in die Deckenpapiere ist die besondere Funktion der Wirkung der Aufreißkanten als Scherkanten nicht gewährleistet, was in der Regel zu unsauberen Schnittkanten führt.
- Erfindungsgemäß ist die Schnittiefe derart gewählt, daß der Schnitt nicht nur die Deckenpapiere vollständig durchtrennt sondern auch geringfügig in das Wellenpapier eindringt, so daß dieses entlang der Wellenberge geringfügig eingeschnitten sind. Die Schnittiefe sollte nicht mehr als 5% des Abstandes zwischen den beiden Deckenpapieren betragen, um eine signifikante Schwächung der mechanischen Stabilität zu vermeiden. Wenn von „Wellenpapier" die Rede ist, ist damit ein- oder mehrlagiges Papier gemeint.
- Vorzugsweise liegen die Schnitte in die beiden Deckenpapiere einander bezüglich der Ebene der Wellpappe gegenüber, sind also nicht gegeneinander seitlich versetzt.
- Am optimalsten sind die durch die Erfindung erzielten Ergebnisse, wenn die Aufreißlinie näherungsweise senkrecht zur Wellenrichtung verläuft. In diesem Zusammenhang wird unter Wellenrichtung diejenige Richtung verstanden, in der das Wellenpapier geradlinig verläuft. Je kleiner der Winkel zwischen Aufreißlinie und Wellenrichtung ist, desto stärker wirkt sich die Faserrichtung des Wellenpapiers negativ auf die Optik der Trennkante aus.
- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird dies durch eine größere Schnittiefe und damit zu einem erhöhten Anschneiden der Wellenberge ausgeglichen, sofern der Winkel zwischen Aufreißlinie und Wellenrichtung größer ist, insbesondere mehr als ca. 30 Grad beträgt. Dadurch stellen auch Aufreißlinien mit Kurven kein Problem dar.
- Bei einem noch kleineren Winkel zwischen Aufreißlinie und Wellenrichtung von vorzugsweise weniger als 30 Grad wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung die Schneidelinie wel lenartig ausgebildet, entweder durch einen wellenartigen Schnitt oder durch Verwendung von Messern mit Wellenschliff, wodurch die Schnittiefe in ertragbaren Grenzen gehalten werden kann.
- Je größer die Schnittiefe und damit das Einschneiden des Wellenpapieres ist, desto geringer ist der relative Kraftaufwand beim Aufreißen der Wellpappe. Dieser Kraftaufwand nimmt mit zunehmender Schnittiefe überproportional ab, während die relative Schwächung der Steifigkeit in gleicher Maße überproportional zunimmt, da bei zunehmender Schnittiefe die Länge des durchtrennten Wellenpapiers überproportional abnimmt, aber die für die Steifigkeit der Wellpappe besonders wichtigen Bereiche der Wellenstruktur mit großem Anstellwinkel erst bei großer Schnittiefe durchtrennt werden. Daraus ergibt sich, daß bei leichtem Einschneiden der Wellenberge die Stabilität der Wellpappe relativ wenig nachläßt, die Wellpappe aber deutlich leichter aufzureißen ist.
- Je langfaseriger die Deckenpapiere im Vergleich zum Wellenpapier sind, desto leichter läßt sich die Wellpappe aufreißen. Andererseits verringert sich die Steifigkeit der mit Aufreißlinie versehenen Wellpappe relativ am geringsten, wenn das Wellenpapier langfaseriger als die Deckenpapiere ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen weiter erläutert: Dabei zeigt:
-
1 : Eine schematische perspektivische Darstellung einer Wellpappe beim Schneidevorgang; -
2 : den Schneidevorgang gemäß1 in schematischer Seitenansicht; -
3 : eine Schnittdarstellung der Wellpappe mit teilweise eingeschnittenem Wellenpapier; -
4 : die Wellpappe beim Aufreißvorgang; -
5 : eine beispielhafte Anwendung der Wellpappe für einen Verpackungskarton. - In
1 ist perspektivisch eine Wellpappe10 dargestellt, die aus einem oberen Deckenpapier12a und einem unteren Dekkenpapier12b sowie einem dazwischen angeordneten und mit beiden Deckenpapieren12a ,12b verleimten Wellenpapier14 besteht. Das Wellenpapier14 ist in Wellenrichtung16 geradlinig und senkrecht dazu wellenartig ausgebildet. Wie in1 gezeigt ist, wird die Aufreißlinie18 , entlang derer die Wellpappe später aufgerissen werden soll dadurch gebildet, daß mittels zweier Messer20a ,20b die Deckenpapieren12a ,12b durchschnitten werden, wobei die beiden Schnitte bezüglich der Wellpappenebene übereinander liegen, also keinen seitlichen Versatz zueinander aufweisen. - Wie sich aus den
2a und2b ergibt, können mittels der Messer20a ,20b entweder nur die Deckenpapiere durchschnitten werden, ohne daß das Wellenpapier14 betroffen ist (2a ), oder aber das Wellenpapier14 wird im Bereich der Wellenberge22 ebenfalls geritzt (2b ). - In
3 ist vergrößert dargestellt, in welchem Umfang eine Ritzung des Wellenpapiers14 durchgeführt ist. Die Schnitttiefe24 beträgt auf jeder Seite vorzugsweise nicht mehr als 5 % des Abstandes der beiden Deckenpapiere12a ,12b , also der Dicke der Wellpappe10 . Entlang der Schnittlinien ist das Wellenpapier14 also nur in Fragmenten vorhanden, was jedoch bei kleinen Schnitttiefen jedoch keine signifikante Reduzierung der Steifigkeit und Festigkeit bewirkt. - In
4 ist perspektivisch schematisch der Aufreißvorgang dargestellt. Die Wellpappe10 wird dabei entlang der Aufreißlinie18 , die zugleich der Schnitt in dem oberen Deckenpapier12a ist, aufgerissen, wobei die sich dabei bildenden Reißkanten zugleich als Scherkanten26a ,26b fungieren, welche eine saubere und glatte Durchtrennung des Wellenpapiers14 sicherstellt. Diese Funktion wird insbesondere sichergestellt, wenn die beiden Deckenpapiere12a ,12b vollständig durchgeschnitten sind. Denn ansonsten können sich keine scharfkantigen Scherkanten ausbilden, wenn die Deckenpapiere selbst teilweise erst durchgerissen werden müssen. - In
5 ist eine beispielhafte Anwendung der Erfindung für eine Wellkiste28 (sog. „American Case") perspektivisch dargestellt, wobei die Wellenrichtung16 der Wellpappe dargestellt ist. Diese Wellkiste28 umfaßt eine Aufreißlasche30 , die durch die umlaufende Aufreißlinie18 gebildet ist. Hierdurch läßt sich die Aufreißlinie18 derart ausbilden, daß die Aufreißlasche30 ohne Zuhilfenahme von Messern etc. entfernt werden kann, wobei saubere und glatte Rißkanten zurückbleiben. Im demjenigen Bereich, in dem die Aufreißlinie18 parallel zur Wellenrichtung16 verläuft, kann anstelle der geraden auch eine wellenartig geschwungene Aufreißlinie32 zur Anwendung gelangen. Bei Winkeln zwischen 0° und 90° kann die Schnitttiefe größer sein als in denjenigen Bereichen, bei denen die Aufreißlinie18 senkrecht zur Wellenrichtung16 verläuft.
Claims (5)
- Wellpappe in einwelliger Ausführung mit Wellenpapier (
14 ), das beidseitig mit zwei Deckenpapieren (12a ,12b ) verbunden ist und eine Aufreißlinie (18 ) aufweist, entlang der die Wellpappe (10 ) aufreißbar ist, wobei die beiden Deckenpapiere (12a ,12b ) entlang der Aufreißlinie (18 ) beidseitig eingeschnitten sind, dadurch gekennzeich net, daß die beiden Deckenpapiere (12a ,12b ) komplett durchgeschnitten sind, während das Wellenpapier (14 ) gar nicht oder nur im Bereich der Wellenberge angeschnitten ist, und die Schnitte in die beiden Deckenpapiere (12a ,12b ) einander direkt gegenüberliegen, wobei die Aufreißlinie (18 ) geradlinig oder bogenförmig ausgebildet ist. - Wellpappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenpapiere (
12a ,12b ) vollständig durchtrennt sind und bei einem Winkel zwischen Aufreißlinie (18 ) und Wellenrichtung (16 ) von mehr als 70° die Schnittiefe bis zu 5% des Abstandes zwischen den beiden Deckenpapieren (12a ,12b ) beträgt. - Wellpappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Winkel zwischen Aufreißlinie (
18 ) und Wellenrichtung (16 ) von 30° und 70° die Schnittiefe bis zu 10% des Abstandes zwischen den beiden Deckenpapieren (12a ,12b ) beträgt. - Wellpappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidelinien wellenartig geschwungen sind.
- Wellpappe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißlinie (
18 ) aus mehreren Linienabschnitten mit unterschiedlichen Winkeln zwischen Aufreißlinie und Wellenrichtung besteht und je nach Winkelgröße unterschiedliche Schnittiefen und Schneidelinienformen vorgesehen sind.
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