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Die Erfindung betrifft ein Linsensystem zum Homogenisieren von Laserstrahlung.
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Von einem Laser emittierte Strahlung weist häufig eine ungleichmäßige Intensitätsverteilung
auf, was als "inhomogenes Strahlprofil" bezeichnet wird. So hat z. B. die von einem
Excimerlaser emittierte Strahlung in Richtung einer ersten Achse ein sog. Gaußprofil, während die
Intensitätsverteilung senkrecht dazu etwa trapezförmig ist.
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Bei bestimmten Anwendungen des Lasers ist ein homogenes Strahlprofil wünschenswert,
also eine Intensitätsverteilung der Laserstrahlung, die im Wesentlichen gleichförmig ist. Die
Strahlungsintensität soll also an allen zum Einsatz kommenden Stellen des Strahles im
Wesentlichen gleich sein. Hierzu sind sog. Homogenisierer im Stand der Technik bekannt. So
beschreibt z. B. die DE 42 20 705 A1 die Grundform eines derartigen Homogenisierers, von
der auch die vorliegende Erfindung ausgeht. Dort wird die Intensitätsverteilung eines
Laserstrahls, also z. B. die von einem Excimerlaser emittierte Strahlung, in derjenigen Achse,
in der sie ein Gaußprofil hat, dadurch homogenisiert (räumlich angeglichen), dass Linsen in
Reihen senkrecht zur Strahlungsachse angeordnet werden. Diese Linsen sind jeweils so
geformt, dass sie einzelne Teilstrahlen des Laserstrahls so einander überlagern, dass die
abgebildete Laserstrahlung insgesamt weitgehend homogenisiert ist.
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Eine Weiterbildung einer derartigen Homogenisiereinrichtung findet sich in der DE 196 32 460 C1.
Dort werden mehrere Beleuchtungsfelder mit jeweils homogener
Intensitätsverteilung erzeugt, wobei eine Linsenreihe mehrere unterschiedliche Gruppen von azentrischen
Linsensegmenten von Zylinderlinsen aufweist. Siehe hierzu auch US-Patent 5,796,521.
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Die DE 100 49 557 A1 beschreibt einen Homogenisierer der eingangs genannten Art, der mit
Invertierungslinsen so ausgestaltet wird, dass ein Intensitätsprofil der Laserstrahlung auf
einer Strahlseite eine höhere Intensität hat als in anderen Bereichen des Strahls.
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Die vorstehend genannten Homogenisierer gemäß dem Stand der Technik werden
nachfolgend als bekannt vorausgesetzt. Fig. 1 zeigt das Grundprinzip eines derartigen
Homogenisierers. Laserstrahlung LR fällt in Fig. 1 von links auf ein erstes Linsenarray LA1. Ein "Array"
ist eine strukturierte Reihung einer Mehrzahl von Linsen. Das erste Linsenarray LA1 besteht
aus Sammellinsen 1, 2, 3. Der Einfachheit halber sind nur drei Linsen in Fig. 1 dargestellt.
Die durch den Homogenisierer erreichbare Homogenität hängt von der Anzahl der
Arraylinsen ab, typisch werden 5 bis 20 Linsen verwendet. In Strahlungsrichtung (LR) hinter dem
ersten Linsenarray LA1 ist ein zweites Linsenarray LA2 aus Sammellinsen a, b, c so
angeordnet, dass in Strahlungsrichtung Linsen aus dem ersten und dem zweiten Array miteinander
fluchten. Der in Fig. 1 gezeigte Homogenisierer homogenisiert eine ungleichmäßige
Intensitätsverteilung der von links einfallenden Laserstrahlung in Richtung der
Zeichnungsebene. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl die Linsen des ersten
Linsenarrays LA1 als auch die Linsen des zweiten Linsenarrays LA2 jeweils plan-konvexe
Sammellinsen, deren plane Flächen, wie dargestellt, einander zugekehrt sind. Die
Orientierung der Linsen zueinander kann auch anders gestaltet werden. Auch können Zylinderlinsen
eingesetzt werden. In Strahlungsrichtung hinter dem zweiten Linsenarray LA2 ist eine
Kondensorlinse CL wie dargestellt angeordnet. Mit diesem Linsensystem LA1, LA2, CL wird
die von links einfallende Laserstrahlung auf ein Beleuchtungsfeld F homogenisiert abgebildet.
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Die von links einfallende Laserstrahlung wird durch die einzelnen Linsen 1, 2, 3, . . . des
Linsenarrays LA1 in einzelne Teilbündel mit dem Durchmesser d aufgeteilt. Wie die in Fig. 1
eingezeichneten schematischen Strahlengänge zeigen, wird der im oberen Strahlenbündel
äußere Randstrahl auf das Beleuchtungsfeld F im unteren dargestellten Punkt abgebildet.
Der untere Randstrahl dieses Strahlenbündels wird auf den oberen Endpunkt im
Beleuchtungsfeld F abgebildet, d. h. das auf die obere Sammellinse 1 auftreffende Teilbündel wird
auf die gesamte Strecke D im Beleuchtungsfeld F verteilt. Analog werden die weiteren
Teilbündel der Laserstrahlung LR auf dem Beleuchtungsfeld F ganzflächig überlagert
abgebildet, so dass die Laserstrahlung LR insgesamt weitgehend homogenisiert wird. Die
einzelnen Linsen der Arrays LA1, LA2 sind Zylinderlinsen, die in Fig. 1 im Schnitt senkrecht zu
ihrer Längsachse dargestellt sind. Dies bedeutet, dass der Homogenisierer gemäß Fig. 1
eine Homogenisierung in Richtung einer Achse bewirkt, die in der Zeichnungsebene verläuft.
Soll die Strahlung auch in einer dazu senkrechten Richtung homogenisiert werden, ist ein
weiteres Linsensystem der dargestellten Art erforderlich, welches um 90° gedreht
angeordnet ist.
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Die Größe und Form der Abbildung auf dem Beleuchtungsfeld F (z. B. quadratisch, rechteckig
oder auch als Linie) wird bestimmt durch die Breite d der beschriebenen Teilbündel, die
Brennweite f2 der Sammellinsen des Arrays LA2, und die Brennweite f3 der Kondensorlinse
CL. In Fig. 1 ist noch die Brennweite f1 der Linsen des Arrays LA1 eingezeichnet. Für den
Durchmesser D der Abbildung auf dem Beleuchtungsfeld F gilt näherungsweise:
D = (f3/f2)d
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Dieses Beleuchtungsfeld mit der Abmessung D wird üblicherweise beim Einsatz von
Excimerlasern für z. B. Kristallisierungsprozesse mit einem Objektiv unter mehrfacher Verkleinerung
auf das zu bearbeitende Substrat abgebildet, um Energiedichten von z. B. mehreren 100 mJ/cm2
zu erreichen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt folgendes Problem zugrunde: Wird ein Linsensystem gemäß
Fig. 1 mit kohärenter Strahlung kleiner Divergenz beleuchtet, bewirken Beugungseffekte an
den Linsenkanten eine Intensitätsverstärkung an den Rändern des Feldes, also am oberen
und am unteren Endpunkt des Beleuchtungsfeldes F gemäß Fig. 1. Diese Intensitätsspitzen
an den Rändern des Feldes sind in Fig. 2 dargestellt und werden als "dog ears" bezeichnet.
Fig. 2 zeigt in der Kurve A die mit dem Linsensystem gemäß Fig. 1 erreichte
Homogenisierung einschließlich der "dog ears" (Intensitätsspitzen) an den Rändern. Diese
Beugungseffekte sind physikalisch unvermeidbar. Wird mit dem Homogenisierer eine Maske beleuchtet,
um Strukturen abzubilden, ist der Effekt der "dog ears" unkritisch, weil in der Regel nur der
zentrale homogene Bereich der Strahlung genutzt wird, um die abzubildenden Strukturen
auszuleuchten.
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Soll hingegen die gesamte Strahlung für einen Bearbeitungsprozess ausgenutzt werden,
können die Intensitätsspitzen an den Rändern den Bearbeitungsprozess in unerwünschter
Weise beeinträchtigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Linsensystem der eingangs genannten Art so
weiterzubilden, dass die Homogenisierung der Laserstrahlung weiter verbessert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Linsensystem zum Homogenisieren von
Laserstrahlung vor mit einem ersten Linsenarray aus einer Mehrzahl von ersten optischen
Linsen und zumindest einem zweiten Linsenarray aus einer Mehrzahl von zweiten Linsen, die
so im Strahlengang der Laserstrahlung hinter den ersten Linsen angeordnet sind, dass die
Laserstrahlung zumindest teilweise homogenisiert auf ein Beleuchtungsfeld abgebildet wird,
wobei ein Teil der ersten und/oder zweiten Linsen so geformt und/oder positioniert ist, dass
diese Linsen die Laserstrahlung mit einer Abmessung auf das Beleuchtungsfeld abbilden, die
verschieden ist von der Abmessung, mit der die anderen ersten und/oder zweiten Linsen die
Laserstrahlung auf das Beleuchtungsfeld abbilden.
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Die Erfindung beruht also auf dem Grundgedanken, die oben beschriebene Anordnung
gemäß dem Stand der Technik dahingehend abzuwandeln, dass ein Teil der Linsen der
Linsenarrays, also z. B. die Hälfte der Linsen des zweiten Linsenarrays, so geformt wird
und/oder so angeordnet wird, dass die Abbildung der Laserstrahlung durch diese Linsen auf
dem Beleuchtungsfeld einen etwas kleineren Durchmesser hat als die Abbildung der übrigen
Linsen. Dabei liegt der etwas kleinere Durchmesser voll im größeren Abbildungsdurchmesser,
so dass die Summe der Intensitäten am Rande des beleuchteten Feldes etwas geringer wird
als ohne die genannte Abänderung der Linsenanordnung. Dadurch verschwinden die sog.
"dog ears". Zwar geht mit dem Verschwinden der "dog ears" etwas Flankensteilheit an den
Rändern verloren, jedoch ist für eine Vielzahl von Anwendungen die Ausschaltung der
Intensitätsspitzen an den Rändern wesentlich wichtiger als die Flankensteilheit.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite
Linsenarray zumindest zwei lineare, sich quer zur Strahlungsrichtung erstreckende Subarrays
aufweist, deren Linsen jeweils Abstand zueinander haben, wobei die Linsen des einen
Subarrays in Bezug auf die Linsen des anderen Subarrays in Strahlungsrichtung versetzt und
quer zur Strahlungsrichtung auf Lücke angeordnet sind.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das zweite Linsenarray
Linsen aufweist, die in einer Ebene senkrecht zur Strahlungsrichtung liegen und die
abwechselnd so unterschiedlich geformt sind, dass ihre Brennweiten abwechselnd unterschiedliche
Werte haben.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert.
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Es zeigt:
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Fig. 1 schematisch ein Linsensystem zum Homogenisieren von Laserstrahlung
gemäß dem Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht;
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Fig. 2 ein Linsensystem gemäß der Erfindung und
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Fig. 3 Intensitätsprofile einmal gemäß einem Linsensystem nach Fig. 1 und zum
anderen mit einem erfindungsgemäßen Linsensystem gemäß Fig. 2.
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Wie oben ausgeführt ist, ist der Durchmesser D der Abbildung auf dem Beleuchtungsfeld F
bei einer Linsenanordnung gemäß Fig. 1 eine Funktion der Brennweite f2 der Linsen a, b, c
des zweiten Linsenarrays LA2. Deshalb ist es möglich, durch Abänderung des Linsenarrays
LA2 auch den Durchmesser D der Abbildung auf dem Beleuchtungsfeld F zu beeinflussen.
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Fig. 2 zeigt eine Abänderung des zweiten Linsenarrays LA2, wobei nun die einzelnen Linsen
a, b, c, d, e, f, g dieses Arrays in zwei Subarrays LA2a und LA2b in zwei Ebenen E1, E2
aufgeteilt sind, derart, dass die Linsen von oben nach unten abwechselnd um einen Abstand
"x" in Strahlungsrichtung zueinander versetzt sind. Das in Strahlungsrichtung vorne
angeordnete erste Subarray LA2a besteht aus den an den Rändern abgeflachten Zylinderlinsen a,
c, e und g. Das in Strahlungsrichtung LR dahinter angeordnete zweite Subarray LA2b besteht
aus den ebenfalls an den Rändern abgeflachten Zylinderlinsen b, d und f. Die Abmessung "y"
einer Lücke zwischen den Linsen des ersten Subarrays LA2a entspricht der Abmessung einer
der Zylinderlinsen. Die einzelnen Linsen b, d, f des zweiten Subarrays LA2b fluchten in
Strahlrichtung genau auf Lücke in Bezug auf die Linsen des ersten Subarrays LA2a.
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Das erste Linsenarray LA1 entspricht dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1. Beim zweiten
Linsenarray LA2 ist das Subarray LA2b in Strahlungsrichtung verschoben. Die Brennweiten
der einzelnen Linsen der beiden Subarrays LA2a und LA2b sind gleich. Aufgrund der
Verschiebung um die Strecke x erfolgt aber die Abbildung auf dem Beleuchtungsfeld F (analog
zu Fig. 1; in Fig. 2 nicht gezeigt) mit unterschiedlichen Abmessungen D, so dass die
Intensitätsspitzen (dog ears) am Rand verschwinden. Dies ist in Fig. 3 dargestellt. In Fig.
3 zeigt die Kurve A das Intensitätsprofil mit einer Anordnung gemäß Fig. 1, also nach dem
Stand der Technik. Die Kurve B zeigt das mit einer Anordnung gemäß Fig. 2 erreichbare
Intensitätsprofil ohne Intensitätsspitzen an den Rändern.
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Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel des zweiten Linsenarrays LA2 sind die
einzelnen Linsen b, d, f etc. des zweiten Subarrays LA2b bevorzugt so gelagert, dass ihre
Positionen in Richtung der Y-Achse und/oder in Richtung der Z-Achse und/oder durch
Drehung in Richtung des Pfeiles R positionierbar sind. Die mechanische Aufhängung der
Linsen ist in der Figur im einzelnen nicht dargestellt, um die Übersichtlichkeit zu erhalten. Es
ist auch möglich, wahlweise die genannten Positionen und Anordnungen der Linsen a, c, e, g
etc. des ersten Subarrays LA2a relativ zu den Linsen des zweiten Subarrays einstellbar zu
gestalten. Sehr vorteilhaft bei diesem Ausführungsbeispiel ist, dass durch Verdrehen der
einzelnen Linsen der geteilten Array-Segmente relativ zueinander die genannten "dog ears"
zusätzlich unterdrückt werden und auf diese Weise auch eine Verrundung des Profils erreicht
wird.
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Ein Verdrehen des gesamten Rahmens, in dem die Linsen des zweiten Subarrays LA2b
aufgehängt sind, verursacht ein Verschieben der jeweils abgebildeten Felder zueinander,
wodurch die Ränder der Intensitätsverteilung quasi beliebig einstellbar abgerundet werden
können und die "dog ears" weiter unterdrückt werden.
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Es ist auch möglich, die einzelnen Zylinderlinsen b, d, f etc. des zweiten Subarrays LA2b um
die Achse C drehbar anzuordnen oder dies auch für die Linsen des ersten Subarrays LA2a
vorzusehen (in Fig. 2 schematisch nur für die Linse g) dargestellt).
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In Abwandlung des in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispieles können die "dog ears"
auch dadurch vermieden werden, dass die einzelnen Linsen des zweiten Linsenarrays LA2
nicht abwechselnd zueinander in Strahlungsrichtung versetzt in zwei Ebenen E1 bzw. E2
angeordnet werden, sondern in einer einzigen Ebene, also z. B. der Ebene E1 verbleiben. Bei
dieser Variante der Erfindung werden die dem zweiten Subarray angehörenden Linsen b, d,
f, etc. mit anderen Krümmungsradien ausgeformt als die Linse a, c, e, g des ersten
Subarrays LA2a. Aufgrund der unterschiedlichen Krümmungsradien erfolgt die Abbildung mit
unterschiedlichen Brennweiten f2, so dass ebenfalls eine Intensitätsverteilung der
homogenisierten Laserstrahlung entsprechend der Kurve B nach Fig. 3 entsteht.