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Die Erfindung betrifft einen Container mit einem Hauptkastenelement und wenigstens einem Zusatzkastenelement mit einer zum Hauptkastenelement offenen Seite, wobei für jedes Zusatzkastenelement Führungsbahnen vorgesehen sind, auf denen das bzw. die Zusatzkastenelement(e) aus dem Hauptkastenelement aus- und in dieses wieder einfahrbar ist bzw. sind und wobei die Führungsbahnen Absenkungen aufweisen, über die das bzw. die Zusatzkastenelement(e) beim Herausfahren aus dem Hauptkastenelement so absenkbar ist bzw. sind, daß die Bodenwandungen von Hauptkastenelement und Zusatzkastenelement(en) auf gleicher Höhe liegen, und beim Einfahren in das Hauptkastenelement wieder so anhebbar sind, daß das bzw. die Zusatzkastenelement(e) wieder in das Hauptkastenelement einfahrbar ist bzw. sind, und wobei an Führungsbahnen Auffangelemente vorgesehen sind, die die Bewegung des betreffenden Zusatzkastenelements beim Ausfahren in einer Endstellung begrenzen.
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Im Stand der Technik sind Container bekannt, die aus einem Hauptkastenelement und einem oder zwei Zusatzkastenelementen bestehen, wobei die Zusatzkastenelemente während des Transports ineinandergeschachtelt innerhalb des Hauptkastenelements angeordnet und erst am Einsatzort aus dem Hauptkastenelement ausfahrbar sind, um den von dem Container umgrenzten Raum zu vergrößern. Die Zusatzkastenelemente haben dabei starre Wandungen und sind jeweils zum Hauptkastenelement hin offen (vgl.
BE 491 328 A ;
DE 39 11 511 A1 ;
DE 94 08 060 U1 ;
EP 0 682 156 B2 ).
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Zum Ausfahren der Zusatzkastenelemente sind Führungsbahnen meist in Form von Führungsschienen vorgesehen, die ausfahrbar im Boden des Hauptkastenelements untergebracht sind und auf denen die Zusatzkastenelemente heraus- und wieder hereingerollt werden können. Der Nachteil dabei ist, daß zwischen den Bodenwandungen des Hauptkastenelements und denen der Zusatzkastenelemente ein Niveauunterschied verbleibt, der die nutzbare Höhe einschränkt und zudem eine Stolperkante bildet. Zur Beseitigung dieses Problems sind in dem
DE 94 08 060 U1 und der
EP 0 682 156 B2 Hubeinrichtungen im Bereich der Führungsschienen vorgesehen, über die das betreffende Zusatzkastenelement kurz vor oder bei Erreichen der Endstellung abgesenkt werden kann, so daß Niveaugleichheit zwischen den Bodenwandungen des Hauptkastenelements und denen der Zusatzkastenelemente entsteht. Für das Einrollen in das Hauptkastenelement wird das jeweilige Zusatzkastenelement wieder angehoben.
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Eine besonders einfache Hubeinrichtung ist in der
EP 0 682 156 B2 und dort insbesondere in den
4 und
5 sowie
13 bis
15 gezeigt. Die Hubeinrichtungen sind als Absenkungen in Form von abfallenden Schrägstufen ausgebildet. Damit das jeweilige Zusatzkastenelement nicht über die Führungsbahnen hinaus schießen kann, sind Auffangelemente vorgesehen, die die Bewegung des betreffenden Zusatzkastenelements in dessen Endstellung begrenzen, also Anschläge bilden.
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Für das Aus- und Einfahren der Zusatzkastenelemente müssen Flaschenzüge montiert werden, die insbesondere beim Hochfahren aus den Absenkungen beim Einfahren der Zusatzkastenelemente hohen Belastungen ausgesetzt sind und deshalb großen Kraftaufwand erfordern. Außerdem besteht die Gefahr, daß sich die Zusatzkastenelemente beim Ausfahren selbständig machen und Personen, die im Bewegungsbereich der Zusatzkastenelemente stehen, gefährden. Die Führungsschienen sind nämlich durch Querstangen verbunden, so daß die Gefahr besteht, daß eine im Bewegungsbereich der Zusatzkastenelemente stehende Person nicht schnell genug über die Querstange springen kann und dann eingeklemmt wird. Es besteht also eine erhebliche Unfallgefahr.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Container der eingangs genannten Art mit Absenkungen aufweisenden Führungsbahnen so zu gestalten, daß das Aus- und Einfahren des bzw. der Zusatzkastenelement(e) einfacher und schneller geht.
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Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Container erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Auffangelemente mittels Verstelleinrichtungen zwischen einer ersten Stellung, in der sie die Bewegung des zugehörigen Zusatzkastenelements in der Endstellung begrenzen, und einer zweiten Stellung bewegbar sind, die dem Hauptkastenelement derart näherliegt, daß ein in der Endstellung befindliches Zusatzkastenelement durch Betätigung der Verstelleinrichtungen aus den Absenkungen herausbewegbar ist. Grundgedanke der Erfindung ist es also, bewegliche Auffangelemente vorzusehen, die die Bewegung des betreffenden Zusatzkastenelements aus den Absenkungen heraus und in diese hinein durch Betätigung der zugehörigen Verstelleinrichtung kontrollieren bzw. bewirken. Auf diese Weise dienen die Auffangelemente dazu, das betreffende Zusatzkastenelement aus seiner Endstellung in die angehobene Stellung zu befördern, so daß es der Montage von zusätzlichen Einrichtungen, wie die Anbringung eines Flaschenzuges, nicht bedarf. Es versteht sich, daß hierdurch das Einfahren der Zusatzkastenelemente wesentlich vereinfacht wird.
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Grundsätzlich können die Auffangelemente und die dazugehörigen Verstelleinrichtungen in allen Bereichen der Führungsbahnen vorgesehen sein. Als besonders zweckmäßig hat sich jedoch eine Anordnung an den freien Enden der Führungsbahnen, also im Bereich der dortigen Absenkungen, erwiesen.
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Die Verstelleinrichtungen können als Hydraulik- und/oder als Pneumatikzylindereinheiten ausgebildet sein, wobei diese Zylindereinheiten mittels Handpumpen oder auch motorischen Pumpen betrieben werden können. Bei einer besonders einfachen Ausführungsform weisen die Verstelleinrichtungen sich in Bewegungsrichtung der Zusatzkastenelemente erstreckende Spindeln auf, die in Spindelmuttern geführt sind und über die das betreffende Zusatzkastenelement kontrolliert im Bereich der Absenkungen bewegt werden kann. Die Spindeln können mit Antriebseinrichtungen zum Verdrehen der Spindelmuttern verbunden sein, beispielsweise in Form von Elektromotoren. Alternativ dazu können die Spindeln am freien Ende auch schraubenkopfähnlich ausgebildet sein, um sie mittels entsprechender Werkzeuge, z. B. Kurbeln oder aufgestockten Getriebemotoren, zu betätigen. Damit die Spindeln den Vertikalbewegungen des jeweiligen Zusatzkastenelements folgen kann, sollten die Spindelmuttern um Horizontalachsen schwenkbar gelagert sein.
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Die Auffangelemente sind zweckmäßigerweise maulförmig ausgebildet, um das Zusatzkastenelement selbst oder einen vorstehenden Bolzen oder eine Rolle aufzunehmen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Führungsbahnen containerseitig in Kupplungen abnehmbar eingesteckt sind und daß im Bereich der freien Enden Diagonalverstrebungen angreifen, die mit dem Hauptkastenelement verbunden sind. Dies ermöglicht es, die Führungsbahnen anderweitig unterzubringen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Diagonalverstrebungen in das Hauptkastenelement einklappbar ausgebildet sind. Hierzu sollten sie längenveränderbar sein, damit sie an das Gewicht des jeweiligen Zusatzkastenelements so angepaßt werden können, daß die Führungsbahnen bei Belastung die vorgesehene Lage einnehmen.
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In an sich bekannter Weise sind die Führungsbahnen zweckmäßigerweise als Führungsschienen ausgebildet. Sie sollten seitlich gegenüber dem Frontseitenprofil des dazugehörigen Zusatzkastenelements versetzt verlaufen, wobei das zugehörige Zusatzkastenelement seitlich vorstehende Rollen aufweist, die auf den Führungsschienen ablaufen. Diese Konstruktion hat den Vorteil, daß hinsichtlich der Höhenanordnung der Führungsschienen keine Beschränkungen bestehen, so daß sie so hoch angeordnet werden können, daß sie die Bodenfreiheit des Containers insbesondere im Bereich des jeweiligen Zusatzkastenelements nicht einschränken.
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In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Es zeigen:
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1 einen Container in stirnseitiger Ansicht mit Hauptkastenelement und zwei seitlich ausgefahrenen Zusatzkastenelementen;
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2 das Detail Y gemäß 1 in vergrößerter Darstellung und
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3 eine Draufsicht auf das Detail Y gemäß 1.
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Der in
1 dargestellte Container
1 entspricht in seiner Grundform dem Container gemäß der
EP 0 682 156 B2 und weist demgemäß ein quaderförmiges Hauptkastenelement
2 sowie zwei Zusatzkastenelemente
3,
4 auf, die zum Hauptkastenelement
2 hin offen sind. Das Hauptkastenelement
2 hat zwei Stirnwandungen, von denen hier nur die Stirnwandung
5 zu sehen ist, zwei Seitenwandungen
6,
7 sowie eine Deckenwandung
8 und eine Bodenwandung
9.
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Das linksseitige Zusatzkastenelement 3 hat zwei gegenüberliegende Stirnwandungen, von denen hier nur die zugewandte Stirnwandung 10 zu sehen ist, eine Frontseitenwandung 11 sowie eine Deckenwandung 12 und eine Bodenwandung 13. Entsprechendes gilt für das zweite Zusatzkastenelement 4, d. h. es hat zwei Stirnwandungen 14, eine Frontseitenwandung 15 sowie eine Deckenwandung 16 und eine Bodenwandung 17. Die Zusatzkastenelemente 3, 4 sind im Transportzustand des Containers 1 vollständig in das Hauptkastenelement 2 eingefahren, und zwar derart, daß die Frontseitenwandungen 11, 15 bündig zu den Seitenwandungen 6, 7 des Hauptkastenelements 2 liegen. Dabei sind die Zusatzkastenelemente 3, 4 ineinandergeschachtelt, d. h. das rechtsseitige Zusatzkastenelement 4 ist in das linksseitige Zusatzkastenelement 3 eingefahren. Hierzu ist das rechtsseitige Zusatzkastenelement 4 so kein dimensioniert, daß es in das linksseitige Zusatzkastenelement 3 gerade hineinpaßt.
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Die Zusatzkastenelemente 3, 4 ruhen jeweils auf einem Paar von parallelen und waagerecht verlaufenden Führungsschienen, von den hier jeweils nur die zugewandten Führungsschienen 18, 19 zu sehen sind und die in entsprechende Kupplungen in den Seitenwandungen 6, 7 eingesteckt sind. Die Führungsschienen 18, 19 sind identisch ausgebildet und verlaufen seitlich neben den Seitenwandungen 6, 7 der Zusatzkastenelemente 3, 4, also außerhalb von deren Frontprofil, das durch die Frontseitenwandungen 11, 15 bestimmt wird. Damit die Zusatzkastenelemente 3, 4 auf den Führungsschienen 18, 19 in der Zeichnungsebene verfahren werden können, weisen sie Rollen auf, mit denen sie über die Oberseiten der Führungsschienen 18, 19 rollen können. Wie aus 3 ersichtlich ist, weist die Frontseitenwandung 15 ein Führungsrohr 20 auf, in das ein Lagerbolzen 21 einfaßt, auf dem eine Rolle 22 gelagert ist. Die Rolle 22 steht also seitlich über die Stirnwandung 14 vor, wobei aus der 3 der seitliche Abstand zwischen Stirnwandung 14 und Führungsschiene 19 deutlich wird. Eine entsprechende Ausbildung ist auf der anderen Seite des Zusatzkastenelements 4 in symmetrischer Anordnung vorgesehen. Dies gilt auch für das Zusatzkastenelement 3, d. h. auch dort sind frontseitenwandige Rollen, die jeweils seitlich über die Stirnwandungen 10 vorstehen, vorgesehen, wobei hier nur die Rolle 23 zu sehen ist. Die Zusatzkastenelemente 3, 4 weisen dem Hauptkastenelement 2 benachbarte weitere Rollen auf, die hier nicht näher dargestellt sind, so daß sich die Zusatzkastenelemente 3, 4 jeweils auf vier Rollen 22, 23, also jeweils zwei pro Führungsschiene 18, 19, abstützen.
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In den 2 und 3 ist der Endbereich der Führungsschiene 19 im einzelnen dargestellt. Auch die Endbereiche der übrigen Führungsschienen 18 – auch diejenigen, die hier nicht sichtbar sind – sind identisch ausgebildet. Deshalb gilt die nachstehende Beschreibung für alle Führungsschienen 18, 19.
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Wie aus den 2 und 3 zu ersehen ist, verläuft die Führungsschiene 19 bis zu einem Endabschnitt 24 waagerecht. Der Endabschnitte 24 ist zweiteilig, nämlich einer sich an den horizontalen Teil der Führungsschiene 19 anschließenden Schrägstufe 25 und einem sich an diese anschließenden Horizontalabschnitt 26. Der Horizontalabschnitt 26 wird am freien Ende von zwei parallelen und von diesem hochstehenden Laschen 27, 28 eingefaßt, die im oberen Bereich über einen Querbolzen 29 verbunden sind. an diesem Querbolzen 29 angehängt ist eine Diagonalstrebe 30, die – wie aus 1 zu ersehen ist – schräg nach oben zu der Seitenwandung 7 des Hauptkastenelements 2 geht und dort angelenkt ist. Die Diagonalstrebe 30 besteht aus zwei Strebenabschnitten 31, 32, die in der Mitte laschenartig miteinander verbunden sind und auf diese Weise ein Einklappen in eine entsprechende Ausnehmung in der Seitenwandung 7 erlauben. Die Diagonalstrebe 30 nimmt die die Führungsschiene 19 bewirkenden Vertikalkräfte auf und bildet mit dieser ein Dreieck.
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Zwischen den Laschen 27, 28 ist unterhalb des Querbolzens 29 eine Spindelmutter 32 um eine horizontale Achse 34 verschwenkbar gelagert. Die Spindelmutter 33 durchsetzt eine Spindel 35, an deren dem Hauptkastenelement 2 zugewandten Ende ein Auffangelement 36 angeordnet ist, das eine U-förmige Gabel 37 mit maulförmigen Ausnehmungen hat. Am anderen Ende hat die Spindel 35 eine Art Schraubenkopf 38, an dem ein entsprechendes Werkzeug angesetzt werden kann, mit dessen Hilfe die Spindel 35 von Hand verdreht werden kann, wodurch sie sich in ihrer Längsachse bewegt.
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In 2 ist der Vorgang des Einfahrens des Zusatzkastenelements 4 in das Hauptkastenelement 3 durch Pfeile symbolisiert. In der Endstellung befindet sich die Rolle 23 am Übergang zwischen Schrägstufe 25 und Horizontalabschnitt 26, wie durch die gestrichelt dargestellte Rolle 23' symbolisiert. Diese Endstellung nimmt das Zusatzkastenelement 3 in 1 ein. Es ist zu erkennen, daß die dortige Spindel horizontal verläuft und die Gabel den Lagerbolzen der dortigen Rolle 22 einfaßt. Die Spindel begrenzt dabei die Endstellung des Zusatzkastenelements 3.
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Durch Verdrehen der Spindel 35 sind die Rolle 23 und damit das Zusatzkastenelement 4 in die in 2 gezeigte Stellung über die Schrägstufe 25 hochgeschoben worden. Damit es nicht zu Verkantungen kommt, wird die hier nicht dargestellte Spindel an der parallelen Führungsschiene, auf der das Zusatzkastenelement 4 ebenfalls ruht, synchron bedient, so daß das Zusatzkastenelement 4 von beiden Spindeln 35 in die Schrägstufen 25 hochgeschoben wird. Da im Bereich des Hauptkastenelements 2 ebenfalls Rollen und Schrägstufen in analoger Anordnung vorhanden sind, wird das Zusatzkastenelement 4 beim Hochschieben derart angehoben, daß seine Bodenwandung 17 stets seine horizontale Lage beibehält.
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Nach dem Einfahren des Zusatzkastenelements 4 können die auf dieser Seite befindlichen Führungsschienen 19 abgenommen werden. Die Spindeln 35 bleiben in den in den 2 und 3 dargestellten Stellungen. Soll das Zusatzkastenelement 4 wieder aus dem Hauptkastenelement 2 herausgefahren werden, werden die Führungsschienen 19 wieder angekuppelt. Beim Ausfahren des Zusatzkastenelements werden die Lagerbolzen 21 der Rollen 23 auf beiden Seiten des Zusatzkastenelements 4 in den in den 2 und 3 gezeigten Stellungen von den Gabeln 37 aufgefangen und abgestoppt. Dabei befinden sich die Rollen 23 schon auf den Schrägstufen 25. Durch Verdrehen der Spindeln 35 – ebenfalls auf beiden Seiten synchron – in umgekehrter Richtung bewegen sich die Auffangelemente 36 in Richtung auf die Laschen 27, 28, so daß die Rollen 23 die Schrägstufen 25 kontrolliert hinunter rollen, bis sie die Stellung gemäß der Rolle 23' erreicht haben. Durch die Selbsthemmung der Spindeln 35 wird die Bewegung des Zusatzkastenelements 4 allein durch die die Spindeln betätigende Bedienungsperson bestimmt.
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Es versteht sich, daß die beiden Spindeln 35, die an den das Zusatzkastenelement 4 einfassenden Führungsschienen 19 sitzen, auch kinematisch miteinander verbunden sein können, damit die Betätigung der Spindeln 35 von einer Stelle geschehen kann und gesichert ist, daß beide Spindeln 35 immer in der gleichen Weise und synchron betätigt werden.