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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Farbsteuerung einer Druckmaschine mittels
Stellgliedern, wobei Druckparameter von der Druckvorstufe auf eine Rechnereinrichtung
der Druckmaschine übertragen werden und Einstellparameter der Stellglieder ausgehend
von den Druckparametern aus der Druckvorstufe berechnet werden.
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In der Druckvorstufe werden mit Druckparametern, wie unter anderen der Farbgebung des
Druckes, des Farbannahmeverhalten des Bedruckstoffes und/oder der Parameter des
verwendeten Druckfarben, Druckformen hergestellt und sogenannte Proofs oder
Prüfdrucke, d. h. Drucke auf anderen Ausgabegeräten wie beispielsweise Ink-Jet Druckern
zur Beurteilung des potentiellen Druckes auf einer der Druckvorstufe zugeordneten
Druckmaschine in der Druckstufe erzeugt. Um an der Druckmaschine ein gewünschtes
Druckergebnis zu erzielen, werden für die Druckparameter sogenannte ICC-Profile
berechnet. Diese ICC-Profile beschreiben den funktionellen Zusammenhang zwischen
einem geräteunabhängigen Farbraum, wie beispielsweise dem Lab-Raum, dem XYZ-
Raum oder dem Spektrum, und einem geräteabhängigen Farbraum, der die Tonwerte der
Druckfarben umfasst und dessen Dimension der Anzahl der verwendeten Druckfarben
entspricht, der beispielsweise für den Vierfarbendruck also der CMYK-Raum (Cyan,
Magenta, Yellow, Black) ist. Die ICC-Profile werden in der Druckvorstufe unter anderem
zur Erzeugung der Druckformen, der Proofs und zur visuellen Beurteilung des Druckbildes
auf einem Monitor verwendet.
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Obschon bereits wenigstens teilweise Druckparameter, insbesondere die zonale
Flächendeckung, auf automatisiertem Wege, wie der Übersendung von Datenpaketen und
dergleichen, von der Druckvorstufe auf die Steuerungseinheit der Druckmaschine,
insbesondere einer Offset-Druckmaschine, übertragen werden, werden bislang die
geräteunabhängigen Druckparameter der Farbgebung nicht zur Bestimmung von
Einstellparametern der Stellglieder der Farbsteuerung einer Druckmaschine, wie zum
Beispiel für den Farbeinlauf und die Farbvoreinstellung, genutzt. Die Stellglieder
umfassen dabei insbesondere Stellglieder mit Einstellmotoren für das
Farbschichtdickenprofil und den Farbduktorhub.
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Im Dokument EP 0 095 648 B1 ist eine Steuereinrichtung zum Einstellen von Stellgliedern
einer Druckmaschine, insbesondere von Stellgliedern für das Farbschichtdickenprofil
und/oder die Feuchtschichtdicke und/oder den Duktorhub einer Offset-Druckmaschine
dargestellt. Es ist eine Recheneinrichtung zum Auswerten von normierten, nämlich von
den Eigenschaften der zu steuernden Druckmaschine unabhängigen, nicht unmittelbar zum
Einstellen geeigneten, digital verschlüsselten Informationen vorgesehen, aus denen die
Recheneinrichtung Einstellwerte für die Stellglieder erzeugt. Eine Einstellung erfolgt dabei
insbesondere durch Stellmotoren. Die den aktuellen Einstellungen der Stellglieder der
einzustellenden Druckmaschine entsprechenden digital verschlüsselten Informationen
werden als normierte, digital verschlüsselte Informationen an einem Ausgang der
Steuervorrichtung zur Verfügung gestellt. Der Normierung der Informationen liegt dabei
eine Referenz-Druckmaschine zugrunde.
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Obgleich durch den Bezug auf eine gegebenenfalls sogar virtuelle Referenz-
Druckmaschine gemäß dieser Offenbarung eine gewisse Unabhängigkeit der
Einstellparameter von den Eigenschaften der tatsächlich verwendeten Druckmaschine
erreicht wird, bleibt bei einem derartigen Vorgehen nachteilig offen, wie aus der Vorstufe
bekannte geräteunabhängige, beispielsweise auftragsabhängige Druckparameter für die
Steuerung einer Druckmaschine genutzt werden können. Auch ist der Übergang von einer
Druckmaschine eines ersten Typs auf eine Druckmaschine eines zweiten Typs nur
eingeschränkt möglich, da letztlich weiterhin geräteabhängige Daten ausgetauscht werden.
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Um im Druck eine gewünschte Tonwertzunahme zwischen dem Drucktonwert eines
Bildpunktes auf einem Bedruckstoff und dem Reprotonwert, also dem Tonwert gemäß den
Reprodaten in der Druckvorstufe, zu erreichen, wird typischerweise eine
Prozesskalibrierung der Druckformbelichtung durchgeführt. Der funktionelle
Zusammenhang zwischen Reprotonwerten und Drucktonwerten bzw. Reprotonwerten und
Formtonwerten wird auch als Kalibrierungskurve bezeichnet. Die Erzeugung von
derartigen Kalibrierungskurven wird beispielsweise im Kapitel 3 des Benutzerhandbuchs
der "Harmony" Kalibrierungssoftware der Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg,
Deutschland und der Creo Products Inc., Burnaby BC, Kanada (Nr. 03-4022B-A von Creo)
beschrieben. Für die Kalibrierung wird ein Ist-Zusammenhang zwischen Reprotonwerten
und Drucktonwerten durch den Druck mit einer Testdruckform, welche Skalen oder
Testmarken verschiedener Formtonwerte und Graubalance Muster aufweist, gemessen.
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Häufig werden die einzelnen Kalibrierungskurven zur Beschreibung der Tonwertzunahme
einer einzelnen Druckfarbe zu einer einzigen verrechnet. Eine geläufige Vorgehensweise
ist die arithmetische Mittelung der einzelnen Kalibrierungskurven mit dem Zweck der
Berechnung einer Kalibrierungskurve für eine mittlere Tonwertzunahme.
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Insbesondere für die Farbsteuerung einer Druckmaschine ist dieser Informationsverlust
durch eine relativ grobe Mittelung ein Nachteil, weil relative Tonwertänderungen in
unterschiedlichen Farben unterschiedliche Farbverschiebungen zur Folge haben können
und nicht mit einer in arithmetische Mittelung erhaltenen Kalibrierungskurve beschrieben
sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Farbsteuerung einer
Druckmaschine mittels Stellgliedern zu schaffen, welches eine Einstellung der
Farbsteuerung in Abhängigkeit von Vorgaben aus der Druckvorstufe, welche von der
Druckmaschine unabhängig, also geräteunabhängig sind, ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Farbsteuerung einer
Druckmaschine mittels Stellgliedern mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen charakterisiert.
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Erfindungsgemäß zeichnet sich das Verfahren zur Farbsteuerung einer Druckmaschine
mittels Stellgliedern, wobei Druckparameter von der Druckvorstufe auf eine
Rechnereinrichtung der Druckmaschine übertragen werden und Einstellparameter der
Stellglieder ausgehend von den Druckparametern aus der Druckvorstufe berechnet werden,
dadurch aus, dass die übertragenen Druckparameter der Druckvorstufe von der
Druckmaschine abhängige Soll-Tonwerte umfassen und dass unter Verwendung
wenigstens eines der Druckmaschine zugeordneten ICC-Farbprofils für jeden Soll-Tonwert
zugehörige Soll-Farbwerte der Druckfarben bestimmt werden. Diese erfindungsgemäße
Übertragung impliziert einen Bezug von farbrelevanten Einstellparametern auf Soll-
Farbwerte, also Werten in einem geräteunabhängigen Farbraum, entweder anstatt eines
oder wenigstens in Ergänzung zu einem Bezug von farbrelevanten Einstellparametern auf
Soll-Tonwerte, also Werten in einem geräteabhängigen Farbraum, im Einklang mit
Vorgaben aus der Druckvorstufe. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine
Farbsteuerung einer Druckmaschine in einem Prozessraum erreicht, der zumindest einen
geräteunabhängigen Unterraum, also einen Unterraum, der von geräteunabhängigen
Variablen aufgespannt ist, umfasst, wobei die Soll-Farbwerte auf die Druckvorstufe
bezogen sind. Das ist vorteilhaft, da eine Abstimmung zwischen Druckvorstufe und
Druckstufe im Hinblick einer besseren Druckqualität und schnelleren
kundenwunschgemäßen Einrichtung der Druckmaschine erzielt werden kann. Unnötige
Makulatur wird reduziert, Einrichtzeiten können verkürzt werden, da die Sollfärbung dem
Kundenwunsch gemäß des Proofs aus der Druckvorstufe entsprechend in
geräteunabhängiger Form an die Druckstufe kommuniziert wird.
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Zusätzlich kann im erfindungsgemäßen Verfahren auch vorgesehen sein, dass die ICC-
Farbprofile für jede verwendete Druckfarbe von der Druckvorstufe auf die
Rechnereinrichtung der Druckmaschine in der Druckstufe übertragen werden.
Vorteilhafterweise kann unter Verwendung des ICC-Profils eine Umrechnung von
geräteabhängigen Tonwerten in geräteunabhängige Farbwerte und umgekehrt erreicht
werden. Durch die Übermittlung und Verwendung einer zwischen Druckvorstufe und
Druckstufe abgestimmten Information kann vorteilhafterweise das Zusammenspiel der
Einzelfarben berücksichtigt werden. Es ist für den Fachmann klar, dass eine derartige
Übermittlung auch zumindest teilweise in einer Weiterbildung von der Druckstufe an die
Druckvorstufe erfolgen kann. Unnötig aufwendige manuelle Eingaben oder Übertragungen
werden vermieden.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Farbsteuerung kann also insbesondere eine
Berechnung der Einstellparameter der Stellglieder für die Farbvoreinstellung und/oder den
Farbeinlauf und/oder die Geschwindigkeitskompensation und/oder die
Druckqualitätssteuerung auf der Basis von Soll-Farbwerten aus der Druckvorstufe
beziehungsweise bezogen auf die Druckvorstufe erfolgen. In anderen Worten ausgedrückt,
wird die "empfindungsgemäße" Erscheinung des Druckbildes, also der geräteunabhängige
Farbwert zumindest teilweise als Ausgangspunkt von Sollwerten für eine Berechnung der
Einstellparameter der Stellglieder der Farbsteuerung herangezogen, wobei diese Sollwerte
zwischen Druckvorstufe und zugeordneter Druckmaschine abgestimmt sind.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Farbsteuerung ist weiterhin vorgesehen, dass die
Druckqualität anhand eines Vergleichs von gemessenen Ist-Farbwerten mit Soll-
Farbwerten, die aus einer Transformation mittels ICC-Farbprofilen von Soll-Tonwerten
gewonnen werden, beurteilt wird. Dieser Vergleich kann unabhängig davon gemacht
werden, ob eine Einrichtung der Einstellparameter der Farbsteuerung auf der Basis von
geräteunabhängigen Farbwerte oder von geräteabhängigen Tonwerten erfolgt. Bevorzugt
ist der Vergleich ein zusätzlicher Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Des weiteren kann im erfindungsgemäßen Verfahren zur Farbsteuerung vorgesehen sein,
dass wenigstens eine in der Recheneinheit der Druckmaschine hinterlegte
Voreinstellungskennlinie in Funktion eines von den Soll-Farbwerten abhängigen Maßes
modifiziert wird. Eine Modifikation kann bevorzugt durch eine Multiplikation der
Voreinstellungskennlinie mit der Differenz zwischen dem von den Soll-Farbwerten
abhängigen Maß und dem der hinterlegten Voreinstellungskennlinie zugrunde liegenden
Maßes dividiert durch das zugrunde liegende Maß erfolgen.
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Falls zusätzlich im erfindungsgemäßen Verfahren zur Farbsteuerung eine über die
Druckfarben gemittelte Kalibrierungskurve zur Darstellung des Zusammenhangs zwischen
Reprotonwerten und Drucktonwerten berechnet wird, ist vorgesehen, dass die Mittelung
eine gewichtete Mittelung ist, bei der Gewichtungsfaktoren an jedem Reprotonwert für
jede beteiligte Druckfarbe vorgesehen sind, wobei die Gewichtungsfaktoren wenigstens
teilweise eine Funktion des Reprotonwertes und/oder eine Funktion der Druckfarbe sind.
Während gemäß dem Stand der Technik typischerweise eine arithmetische Mittelung für
die aus den Kalibrierungskuven Di(R) gemittelte Kalibrierungskurve D(R) an jedem
Punkt R der Form
durchgeführt wird, wobei n die Anzahl der beteiligten Farben bezeichnet und i ein
Laufindex ist, der die Farben von 1 bis n abzählt, wird erfindungsgemäß eine gewichtete
Mittelung der Form
vorgenommen, wobei zusätzlich die ci(R) Gewichtungsfaktoren, welche im allgemeinen
abhängig vom Argument und für jede Farbe verschieden sind. Die Menge der Farben kann
dabei einerseits alle Druckfarben umfassen, andererseits können auch nur die Buntfarben
die Menge der Farben bilden. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Gewichtungsfaktoren
für eine Druckfarbe an einen Reprotonwert aus einer Abstandsberechnung zwischen dem
Reprofarbwert - hierunter wird derjenige Farbwert verstanden, der den einzelnen
Tonwerten R aller beteiligten Farben entspricht - und wenigstens einem weiteren Farbwert
bei verändertem Tonwert dieser Druckfarbe unter Festhalten der Tonwerte der anderen
Druckfarben in einem geräteunabhängigen Farbraum gewonnen werden. Darüber hinaus
können die Gewichtungsfaktoren an einem bestimmten Reprotonwert zusätzlich als
Normierung durch den maximalen Abstand aus der Menge der derart berechneten
Abstände für jede beteiligte Druckfarbe dividiert werden. Bevorzugt wird als
geräteunabhängiger Farbraum der Lab-Farbraum verwendet und als Abstandsmaß die
Norm dE, die Norm dE95 oder dergleichen verwendet.
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In anderen Worten ausgedrückt, wird für jede Stützstelle R der Reprotonwerte bevorzugt
der Einfluss der Einzelfarbe auf den Farbwert unter Verwendung des ICC-Profils
berechnet: Aus dem Beitrag jeder i-ten der n einzelnen Druckfarben wird ein
Gewichtungsfaktor ci(R) für jede beteiligte Druckfarbe, seien es alle Druckfarben oder nur
die Buntfarben, berechnet. Folglich ist es möglich, einen gewichteten Tonwert für die
betreffende Stützstelle zu ermitteln. In einer Ausführungsform der Erfindung wird der Lab-
Farbwert an der Stelle betrachtet, an der die Tonwerte aller n Druckfarben gleich R sind.
Dieser wird auch als Reprofarbwert bezeichnet. Des weiteren wird für eine i-te Druckfarbe
der n Druckfarben ein Lab-Farbwert an einer weiteren Stelle betrachtet, an welcher der
Tonwert dieser i-ten Druckfarbe R+Q ist, wobei E sowohl eine positive als auch eine
negative reelle Zahl sein kann, während die Tonwerte der anderen Druckfarben gleich R
sind. Es ist natürlich zu beachten, dass die angegebene Summe R+Q weder kleiner als Null
noch größer als der maximale Tonwert - je nach Notation 100, 1 oder 100% - werden
kann. Typischerweise wird Q deutlich kleiner als R sein, um einen Punkt in der Umgebung
des Reprofarbwertes zu betrachten. Der Farbabstand zwischen dem Reprofarbwert und
dem für die i-te Druckfarbe variierten Farbwert wird mittels einem geeigneten
Abstandsmaß, wie beispielsweise der dE-Norm bestimmt. Es liegt also eine Menge von n
verschiedenen Farbabständen vor, dessen größtes Element bestimmt wird. Als
Gewichtungsfaktor ci(R) wird nun der Farbabstand zwischen dem Reprofarbwert und dem
für die i-te Druckfarbe variierten Farbwert dividiert durch den maximalen Farbabstand
angegeben. Mit dieser Vorgehensweise wird im Vergleich zur rein arithmetischen
Mittelung in vorteilhafter Weise trotz der Verwendung einer gemeinsamen
Kalibrierungskurve für alle beteiligten Farben eine Verringerung der Schwankungen der
Buntheit bei verschiedenen Tonwerten - beispielsweise in einem n-farbig aufgebauten
Tonwertkeil - erzielt, da der verschiedene Einfluss der einzelnen Druckfarben
Berücksichtigung findet.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine verbesserte Abstimmung der
Maschinensteuerungsdaten, insbesondere der Farbsteuerungsdaten, der Qualitätsdaten und
der Repro-Vorgaben möglich. Es ist einfacher zu beurteilen, ob mit der Maschine
kundengetreue Drucke produziert werden. Mit anderen Worten, Sollfarbwerte des Kunden
entsprechen Sollfarbwerten bzw. äquivalenten Solltonwerten der Druckstufe. Eine
mehrfache Datenhaltung wird vermieden, da Kommunikation zwischen der Druckvorstufe
und der Druckstufe stattfindet. Prozessinformation im ICC-Profil wird vorteilhaft zur
Farbsteuerung und/oder zur Kalibrierung der Druckmaschine genutzt.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung
werden anhand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungen dargestellt. Es
zeigt im Einzelnen:
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Fig. 1 eine schematische Darstellung des Datenflusses für die Farbsteuerung einer
Druckmaschine nebst Druckqualitätskontrolle,
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Fig. 2 eine schematische Darstellung des Datenflusses für die Farbvoreinstellung,
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Fig. 3 eine schematische Darstellung des Datenflusses für den Farbeinlauf,
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Fig. 4 eine schematische Darstellung des Datenflusses für die
Geschwindigkeitskompensation,
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Fig. 5 eine schematische Darstellung des Datenflusses für die
Druckqualitätskontrolle in der Bildregelung,
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Fig. 6 eine schematische Darstellung des Datenflusses für die
Druckqualitätskontrolle in der Farbsteuerung, und
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Fig. 7 eine schematische Darstellung des Datenflusses für die
Druckqualitätskontrolle in der Tonwertzunahme.
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Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung des Datenflusses für die Farbsteuerung
einer Druckmaschine nebst Druckqualitätskontrolle. In bevorzugter Ausführungsform ist
die Druckmaschine eine Offsetdruckmaschine, insbesondere eine Vierfarben-
Offsetdruckmaschine. Mit dem erfindungsgemäßen Bezug auf geräteunabhängige
Farbwerte als Sollwerte und zusätzlich der konsequenten Verwendung von ICC-
Farbprofilen zur Konversion von Farbwerten in Tonwerte und umgekehrt wird eine
konsistente Datenhaltung erleichtert und ein übersichtlicher Workflow oder Datenfluss
erreicht. In Fig. 1 ist schematisch der Informationsfluss dargestellt, wie die beteiligten
Prozesse der Farbsteuerung und der Qualitätsbeurteilung und Qualitätskontrolle auf
denselben Datenbestand gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
zugreifen können.
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Die Druckparameter aus der Druckvorstufe werden in einem ersten Schritt 10 an eine
Recheneinheit bzw. Steuereinheit für die Farbsteuerung der Druckmaschine übermittelt.
Die Druckparameter umfassen dabei von der Druckmaschine abhängige Soll-Tonwerte, so
dass unter Verwendung wenigstens eines der Druckmaschine zugeordneten ICC-
Farbprofils für jeden Soll-Tonwert zugehörige Soll-Farbwerte der Druckfarben bestimmbar
sind, und gegebenenfalls in der Druckvorstufe verwendete ICC-Farbprofile. In einem
zweiten Schritt 12 findet eine Analyse dieser geräteunabhängigen Druckparameter derart
statt, dass eine Berechnung der Einstellparameter für die Stellglieder der Farbsteuerung in
Form von geräteabhängigen Größen durchgeführt wird. Diese Einstellparameter werden
der Maschinensteuerung für die Stellglieder in einem dritten Schritt 14 zur Verfügung
gestellt. Dieser dritte Schritt 14 impliziert jeweils für das entsprechende Druckwerk eine
Parameterbestimmung für die Farbvoreinstellung in einen ersten Unterschritt 16, für den
Farbeinlauf in einem zweiten Unterschritt 18 und für die Geschwindigkeitskompensation in
einem dritten Unterschritt 20. In einem vierten Schritt 22 können optional auch der
Druckqualitätskontrolle oder der Druckqualitätssteuerung die auf Basis geräteunabhängiger
Druckparameter, insbesondere geräteunabhängige Soll-Farbwerte, zur Verfügung gestellt
werden. Dieser vierte Schritt 22 impliziert die Erzeugung von Beurteilungskriterien auf
Basis geräteunabhängiger Druckparameter für die Bildregelung von Anzeigegeräten, wie
Monitoren und dergleichen, einen vierten Unterschritt 26, für die Volltonfärbung einen
fünften Unterschritt 28, für die Farbannahme der Bedruckstoffes einen sechsten
Unterschritt 30, für die Graufeldfärbung einen siebten Unterschritt 32 und für die
Tonwertzunahmen einen achten Unterschritt 34. Sowohl für die Farbvoreinstellung des
ersten Unterschritts 16 als auch für die Bildregelung von Anzeigegeräten im vierten
Unterschritt 26 können beispielsweise mittels CIP-Daten in elektronischer Form auch
Informationen über Flächendeckungen in einem Zusatzschritt 24 zur Verfügung gestellt
werden. Die Druckqualitätssteuerung kann entweder in der Maschinensteuerung der
Druckmaschine integriert oder als separate Einheit ausgeführt sein.
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Die Fig. 2 ist eine schematische Darstellung des Datenflusses für die Farbvoreinstellung.
Ausgehend von geräteabhängigen Druckparametern werden im ersten Unterschritt 16 den
Stellgliedern der Farbvoreinstellung Einstellparameter zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe
von ICC-Profilen, sei es schon in der Druckstufe vorliegenden oder von der Druckvorstufe
gegebenenfalls übermittelten, sind Soll-Tonwerte für die Sollfärbung in einem ersten
Teilschritt 36 bestimmbar. Damit kann eine Anpassung der Farbvoreinstellung an die
aktuelle Sollfärbung in einem zweiten Teilschritt 38 erfolgen. Mit anderen Worten, auf
Basis der Soll-Farbwerte umgerechnet in Soll-Tonwerte bzw.
Solldichten/Sollschichtdicken werden die Farbvoreinstellkennlinien an die Sollwerte
angepasst. Ist beispielsweise eine Ist-Voreinstellkennlinie für ein bestimmtes Dichteniveau
von DV = 1,55 aufgenommen und beträgt die Solldichte 1,40, so wird eine proportionale
Reduktion vorgenommen. Gegebenenfalls unter Berücksichtigung und/oder Verwendung
von Flächendeckungsdaten gemäß dem Zusatzschritt 24 findet in einem dritten Teilschritt
40 die Berechnung der Farbzoneneinstellung und Farbduktorstellung statt.
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Die Fig. 3 bezieht sich schematisch auf den Datenfluss für den Farbeinlauf im zweiten
Unterschritt 18. In einem ersten Teilschritt 36 sind mit Hilfe von ICC-Profilen, sei es schon
in der Druckstufe vorliegenden oder von der Druckvorstufe gegebenenfalls übermittelten,
Soll-Tonwerte für die Sollfärbung bestimmbar. In einem zweiten Teilschritt 42 werden die
Farbeinlaufparameter auf die aktuelle Sollfärbung angepasst. Sind beispielsweise Ist-
Voreinstellkennlinien der einzelnen Farbwerke für ein bestimmtes Dichteniveau von
DV = 1,55 aufgenommen und beträgt die Solldichte 1,40, so werden Farbeinlaufparameter
für DV = 1,40 unter Berücksichtigung einer im allgemeinen nichtlinearen Kennlinie, welche
die Farbeinlaufparameter mit der Dichte in Beziehung setzt, ermittelt. Im dritten Teilschritt
44 werden die Stellglieder für den Farbeinlauf gemäß der berechneten Parameter
eingestellt.
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In der Fig. 4 ist eine schematische Darstellung des Datenflusses für die
Geschwindigkeitskompensation gemäß dem dritten Unterschritt 20 zu sehen. In
Abhängigkeit der Anpassung der Farbvoreinstellung und des Farbeinlaufs kann in einem
ersten Teilschritt 46 die Farbduktorbewegung als Funktion der Flächendeckung bestimmt
werden. Da im erfindungsgemäßen Verfahren Färbungsniveauunterschiede nicht durch die
Farbduktorbewegung sondern durch eine Variation der Voreinstellungskennlinien
ausgeglichen werden, bleibt das Verhältnis zwischen Flächendeckung und Farbduktor im
wesentlichen erhalten, so dass eine optimale Geschwindigkeitskompensation erzielt wird.
In einem zweiten Teilschritt 48 wird die Geschwindigkeitskompensation mit eingestelltem
in Abhängigkeit der Sollfärbung durchgeführt.
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Die Fig. 5 zeigt schematisch den Datenfluss für die Druckqualitätskontrolle in der
Bildregelung im vierten Unterschritt 26. Gegebenenfalls unter Berücksichtigung und/oder
Verwendung von Flächendeckungsdaten gemäß dem Zusatzschritt 24 findet eine
Konvertierung der Tonwerte des geräteabhängigen Farbraums in Farbwerte des
geräteunabhängigen Farbraums in einem ersten Teilschritt 50 statt. Diese Umrechnung
kann über das ICC-Farbprofil erfolgen. Im Fall des gängigen Vierfarbendrucks wird es sich
bevorzugt um eine CMYK-Lab-Konvertierung handeln. Somit stehen für einen zweiten
Teilschritt 52 Sollwerte für die Bildregelung eines Ausgabegerätes zur Verfügung. Es soll
durch dieses erfindungsgemäße Vorgehen sichergestellt werden, dass Proof, Ausgabegerät
und Druckergebnis weitgehend übereinstimmen. Die eigentliche Regelstrategie in einem
dritten Teilschritt 54 kann eine konventionelle sein.
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In Fig. 6 ist eine schematische Darstellung des Datenflusses für die
Druckqualitätskontrolle in der Farbsteuerung gemäß dem vierten Schritt 22 zu sehen und
bezieht sich auf die Volltonfärbung des fünften Unterschritts 28, auf die Farbannahme der
Bedruckstoffes des sechsten Unterschritts 30 und auf die Graufeldfärbung des siebten
Unterschritts 32. In einem ersten Teilschritt 56 für die Volltonfärbung werden die Lab-
Werte bzw. DV-Werte der Volltöne unter Verwendung der zugeordneten ICC-Profile
berechnet. Diese Werte werden als Sollwerte für die Farbregelung in einem zweiten
Teilschritt 58 hinsichtlich der Volltonfärbung für die Einstellparameter der Farbregelung
übernommen. In einem dritten Teilschritt 60 für die Farbannahme des Bedruckstoffes wird
ausgehend von Lab-Werten bzw. DV-Werten mittels der ICC-Profile die Farbannahme für
Übereinanderdrucke bestimmt. Das Ergebnis wird in einem vierten Teilschritt 62 als
Sollwerte für die Einstellparameter der Farbregelung übernommen. In einem fünften
Teilschritt 64 bezogen auf die Graufeldfärbung werden Lab-Werte bzw. DV-Werte unter
Verwendung der zugeordneten ICC-Profile bestimmt. Diese Werte werden als Sollwerte
für die Farbregelung in einem sechsten Teilschritt 66 hinsichtlich der Graufeldfärbung für
die Einstellparameter der Farbregelung übernommen. Die eigentliche Regelstrategie in
einem siebten Teilschritt 86 kann eine konventionelle sein.
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Die Fig. 7 ist eine schematische Darstellung des Datenflusses für die
Druckqualitätskontrolle in der Tonwertzunahme des achten Unterschritts 34.
Erwartete Tonwertzunahmen im Druck können in einem ersten Teilschritt 70 unter
Verwendung der zugeordneten ICC-Profile durch Konversion von Farbwerten in Tonwerte
berechnet werden. Unter Verwendung der mittels eines Farbmessgerätes in einem
Hilfsschritt 72 bestimmten Ist-Werte wird in einem zweiten Teilschritt 74 ein Vergleich der
Ist-Tonwertzunahme mit der Soll-Tonwertzunahme durchgeführt. In einem dritten
Teilschritt 76 kann gegebenenfalls eine Warnungsmeldung an den Maschinenbediener
ausgegeben werden, falls ein Kriterium für eine zu große Abweichung überschritten wird.
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Es bleibt noch anzumerken, dass im Falle einer Regelung über Druckkontrollstreifen die
berechneten Sollwerte übernommen werden können. Ebenso kann bei einer Bildregelung
zusammen mit einem Druckkontrollstreifen eine Überprüfung der Sollwerte stattfinden.
Bezugszeichenliste
10 Druckparameter aus Druckvorstufe
12 Farbsteuerung der Druckmaschine
14 Maschinensteuerung für Stellglieder
16 Farbvoreinstellung
18 Farbeinlauf
20 Geschwindigkeitskompensation
22 Druckqualitätskontrolle
24 Flächendeckungen (CIP-Daten)
26 Bildregelung
28 Volltonfärbung
30 Farbannahme
32 Graufeldfärbung
34 Tonwertzunahmen
36 Ermittelung der Sollfärbung der Druckmaschine
38 Anpassung der Einstellparameter der Stellglieder der Farbvoreinstellung
40 Farbzonen- und Farbduktoreinstellung
42 Anpassung der Farbeinlaufparameter
44 Einstellung des Farbeinlaufs
46 Farbduktoreinstellung gemäß Farbvoreinstellung und Sollfärbung
48 Geschwindigkeitskompensation mit eingestelltem Farbduktor
50 CMYK-Lab Konvertierung
52 Sollwertberechnung für Bildregelung
54 konventionelle Regelstrategie
56 Bestimmung der Lab-Werte bzw. DV-Werte der Volltöne
58 Übernahme der Sollwerte für Einstellparameter für Farbregelung
60 Farbannahmeberechnung für Übereinanderdruck
62 Übernahme der Sollwerte für Einstellparameter für Farbregelung
64 Berechnung Graufeld Lab-Werte bzw. DV-Werte
66 Übernahme der Sollwerte für Einstellparameter für Farbregelung
68 konventionelle Regelstrategie
70 Berechnung der Tonwertzunahme
72 Ist-Werte mittels Messwerten mit Farbmessgerät
74 Vergleich und Entscheidung
76 Ausgabe einer Warnungsmeldung