DE10216480A1

DE10216480A1 - Schutzanordnung für seilgestützte Arbeitsverfahren

Info

Publication number: DE10216480A1
Application number: DE10216480A
Authority: DE
Inventors: Anno Mentzel
Original assignee: Cargolifter AG
Current assignee: Cargolifter AG
Priority date: 2002-04-13
Filing date: 2002-04-13
Publication date: 2003-10-30

Abstract

Für seilgestützte Arbeiten ist für den Höhenarbeiter eine persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz vorgeschrieben, die nachfolgend als Sicherheitsgeschirr bekannt wird. Beim Arbeiten von Höhenarbeitern besteht die Gefahr, daß ein Werkzeug oder ein anderes Teil aus der Hand fällt. Die Schutzanordnung soll bei unterschiedlichen Konturen der zu bearbeitenden Komponenten eine Verletzung von Personen durch herabfallende Teile vermeiden und ein herabgefallenes Teil dem Höhenarbeiter kurzfristig wieder zur Verfügung stehen. DOLLAR A Nach der vorgeschlagenen Schutzanordnung sind am Sicherheitsgeschirr des Höhenarbeiters über Seile (4; 6) ein feinmaschiges Netz (7) mit einem flexiblen Auffangkorb (3) in der Spitze des Netzes (7) angeordnet. Der Ring (8) ist ein luftgefüllter Schlauch mit veränderbarem Luftdruck. Der Luftdruck im Ring (8) muß so eingestellt werden, daß er möglichst eng an der Arbeitsfläche (1) anliegt und damit ein herabfallendes Teil nicht neben das Sicherheitsnetz (7) fallen kann. DOLLAR A Die Schutzanordnung eignet sich für die verschiedensten seilgestützten Arbeitsverfahren, bei denen die Gefahr besteht, daß während der Arbeiten kleinere Teile herunterfallen können. Besonders vorteilhaft ist die Anwendung für Arbeiten in großer Höhe an Flächen mit unterschiedlichen Konturen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schutzanordnung gegen herabfallende Teile bei seilgestützten Arbeitsverfahren.
Es sind verschiedene Klettergeräte für Auf- und Abseilvorgänge von Personen mittels Doppelseiltechnik bekannt.
Für seilgestützte Arbeiten ist für den Höhenarbeiter eine persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz vorgeschrieben, die nachfolgend als Sicherheitsgeschirr benannt wird.
Bei Arbeiten von Höhenarbeitern besteht die Gefahr, daß ein Werkzeug oder ein anderes Teil aus der Hand fällt. Deshalb ist die Fläche unterhalb der durchzuführenden Höhenarbeiten abzusichern. Die Sicherung kann ein Sicherheitsdach, zumindest aber eine Absperrung sein. Die Absicherung ist teilweise sehr aufwendig und behindert die Arbeiten von anderen Personen. Herunter gefallene Teile müssen dem Höhenarbeiter wieder zugeführt werden. Das ist bei Arbeiten in großen Höhen sehr zeitaufwendig.

Aufgabe der Erfindung ist eine einfache Schutzanordnung für seilgestützte Arbeiten, die bei unterschiedlichen Konturen der zu bearbeitenden Komponenten eine Verletzung von Personen durch herabfallende Teile vermeidet und ein herabgefallenes Teil dem Höhenarbeiter kurzfristig wieder zur Verfügung steht.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Schutzanordnung für seilgestützte Arbeitsverfahren gelöst, bei der am in ein Trag- und ein Sicherheitsseil eingreifendes Sicherheitsgeschirr des Höhenarbeiters über ein Fangseil ein Netz mit einem flexiblen Ring an seinem oberen Ende sowie ein Rückholseil mit einem Auffangkorb im Netz angeordnet sind.

In Ausgestaltung der Erfindung ist der Ring offen und die beiden Enden sind mit lösbaren Verbindungselementen versehen.

Es ist zweckmäßig, daß der Ring ein luftgefüllter Schlauch mit veränderbarem Luftdruck ist.

In weiterer Ausgestaltung ist das Netz vorzugsweise feinmaschig und vom Ring aus kegelförmig mit einer in der Spitze angeordneten Fangschale ausgeführt. Erfindungsgemäß weist das Netz im Bereich der Verbindungsstelle des Ringes bis zur Spitze eine lösbare Verbindung auf.

Es ist vorteilhaft, daß die lösbare Verbindung von Netz und Ring Haken und Ösen sind.

In Ausgestaltung der Erfindung ist das Tragseil außerhalb der Spitze des Netzes durch eine geeignete Durchführung geführt.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 Seitenansicht der erfindungsgemäßen Schutzanordnung
Fig. 2 an einer Arbeitsfläche anliegende Schutzanordnung
Fig. 3 Draufsicht einer erfindungsgemäßen Schutzanordnung
Die erfindungsgemäße Schutzanordnung eignet sich für die verschiedensten seilgestützten Arbeitsverfahren, bei denen die Gefahr besteht, daß während der Arbeiten kleinere Teile herunter fallen können. Besonders vorteilhaft ist die Anwendung für Arbeiten in großer Höhe an Flächen mit unterschiedlichen Konturen. Im Ausführungsbeispiel wird die Schutzanordnung für Höhenarbeiten an Ballonen und Luftschiffen in einer Werft erläutert.
Das Abseilen des Höhenarbeiters an der Arbeitsfläche 1 erfolgt in Doppelseiltechnik von einer speziellen 3D-Krananlage oder Bühnen im Bereich des Hallendaches an einem Tragseil 2. Der Höhenarbeiter trägt ein Sicherheitsgeschirr, das in das Trag- und ein Sicherheitsseil eingreift. Am Sicherheitsgeschirr ist nach Fig. 1 und 3 über ein Fangseil 4 und in einem Knoten 5 zusammengeführte Seile 6 ein Netz 7 angeordnet. Das Netz 7 weist an seinem oberen Ende einen flexiblen Ring 8 auf. Der Ring 8 muß flexibel und doch auch so stabil sein, daß er das leichte Netz 7 trägt und ihm die Form gibt. Das Netz 7 ist gemäß den Sicherheitsanforderungen zweckmäßigerweise feinmaschig und vom Ring 8 kegelförmig mit in der Spitze angeordneter Fangschale 9 ausgeführt. Für das Netz 7 könnte aber auch ein geeigneter Beutel oder Sack eingesetzt werden.
Der Ring 8 ist im Allgemeinen offen, die beiden Enden können sich aber auch überlappen. Die Enden werden nach Einbringung um das Tragseil 2 mittels Verbindungselementen verbunden.
Es ist zweckmäßig, daß der Ring 8 ein luftgefüllter Schlauch ist, dessen Luftdruck veränderbar ist. Je nach Einsatzfall wird der Ring 8 vor dem Einsatz mit dem notwendigen Druck gefüllt. Es ist aber auch möglich, daß die Ausrüstung des Höhenarbeiters eine kleine Preßluftflasche mit einem leicht bedienbaren Ventil zum Erhöhen/Absenken des Luftdruckes enthält, die über einen dünnen Schlauch mit dem Ring 8 verbunden ist. Der geeignete Druck kann dann direkt am Einsatzort eingestellt werden.
Das Netz 7 ist im Bereich der Enden des Ringes 8 bis zur Spitze so ausgeführt, daß sich die beiden Ränder berühren oder leicht überlappen. In diesem Bereich weisen der Ring 8 und das Netz 7 Mittel zum lösbaren Verbinden auf. Die Mittel zum Verbinden können Haken und Ösen sein.
Außerhalb der Spitze des Netzes 7 mit der Fangschale 9 ist eine Durchführung 10 für das Tragseil 2 vorhanden. Die Durchführung 10 ist so ausgebildet, daß sie von außen über das Tragseil 2 geschoben und dann nicht ohne das Lösen einer Sperre wieder vom Seil entfernt werden kann.
Sollen Höhenarbeiten ausgeführt werden, wird die erfindungsgemäße Schutzanordnung vorbereitet. Dazu werden der Ring 8 und die Durchführung 10 in der Nähe der Spitze des Netzes 7 auf das Tragseil eingefädelt und am Ring 8 sowie Netz 7 die Verbindungselemente geschlossen, so daß ein dichtes Netz 7 entsteht. Das Netz 7 wird mit den im Knotenpunkt 5 zusammengeführten Seilen 6 über das Fangseil 4 mit dem Sicherheitsgeschirr des Höhenarbeiters verbunden. Der Ring 8 muß wie in Fig. 2 dargestellt, einen solchen Druck aufweisen, daß sich die Vorderseite des Ringes 8 an die Kontur der Arbeitsfläche 1 anpaßt, d. h. möglichst eng an der Arbeitsfläche 1 anliegt. Damit kann ein herabfallendes Teil nicht neben das Sicherheitsnetz 7, sondern in den Auffangkorb 3 fallen. Ist ein Teil in den Auffangkorb 3 gefallen, kann der Höhenarbeiter dieses am Rückholseil 11 an sich heran ziehen und das Teil entnehmen.
Die erfindungsgemäße Schutzanordnung für seilgestützte Arbeitsverfahren erfordert wenig Aufwand und erfüllt die Sicherheitsanforderungen. Auch bei unterschiedlichen Konturen der zu bearbeitenden Komponenten ist eine Verletzung von Personen durch herabfallende Teile vermieden. Ein herabgefallenes Teil steht dem Höhenarbeiter kurzfristig wieder zur Verfügung. Bezugszeichenaufstellung 1 Arbeitsfläche
2 Tragseil
3 Auffangkorb
4 Fangseil
5 Knoten
6 Seile
7 Netz
8 ringförmiger Schlauch
9 Fangschale
10 Durchführung
11 Rückholseil
12 Haken/Öse

Claims

1. Schutzanordnung für seilgestützte Arbeitsverfahren, bei der der Höhenarbeiter ein Sicherheitsgeschirr trägt, das in ein Trag- und ein Sicherheitsseil eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß am Sicherheitsgeschirr ein Fangseil (4) über einen Knoten (5) und Seile (6) ein Netz (7) mit einem flexiblen Ring (8) an seinem oberen Ende sowie ein Rückholseil (11) mit einem Auffangkorb (3) im Netz angeordnet sind.

2. Schutzanordnung nach den Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (8) offen ist und sich an den beiden Enden Teile (12) einer lösbaren Verbindung befinden.

3. Schutzanordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (8) ein luftgefüllter Schlauch ist.

4. Schutzanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftdruck des Schlauches veränderbar ist.

5. Schutzanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Netz (7) vom Ring (8) kegelförmig mit einer an der Spitze angeordneten Fangschale (9) ausgeführt ist.

6. Schutzanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Netz (7) feinmaschig ist.

7. Schutzanordnung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Netz (7) im Bereich der Verbindungsstelle des Ringes (8) bis zur Fangschale (9) an der Spitze Mittel (12) zur lösbaren Verbindung aufweist.

8. Schutzanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Verbinden Haken und Ösen (12) sind.

9. Schutzanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragseil (2) außerhalb der Spitze des Netzes (7) durch eine geeignete Durchführung (10) durch das Netz (7) geführt ist.