DE10216237A1 - Kunststoff-Fensterscheibe für Fahrzeuge - Google Patents
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Abstract
Bei einer Fahrzeug-Fensterscheibe (1) aus Kunststoff mit einem einstückig angeformten, sich längs einer ihrer Kanten erstreckenden Führungsprofil (2) für ein entlang dieser Kante zu führendes Bauteil ist erfindungsgemäß das Führungsprofil (2) länger als die Kante der Fensterscheibe (1) und umfasst mindestens einen sich etwa parallel zur Hauptebene der Fensterscheibe (1) erstreckenden Schenkel (5'; 4, 5) zum wenigstens mittelbaren Anlegen des zu führenden Bauteils (10). DOLLAR A Eine solche Fensterscheibe ist besonders zur Verwendung als feststehende Scheibe geeignet, an die sich eine verschiebbar bewegliche und in dem Führungsprofil (2) führbare Fensterscheibe anschließt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Kunststoff-Fensterscheibe für Fahrzeuge mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
- Es ist bekannt, Fahrzeug-Fensterscheiben aus Kunststoff, insbesondere aus Polycarbonat, herzustellen, wobei dieser durch Spritzgießen formbare Werkstoff im Vergleich mit Glasscheiben wesentlich komplexere (dreidimensionale) Formen und Layouts ermöglicht. Beispielsweise umfasst die hintere Seitenscheibe des "Smart" genannten Kleinwagens einstückig einen Ansatz des Dach-Heckspoilers.
- Die Gattungsmerkmale ergeben sich aus DE-A1-197 03 720, die bewegliche Fenster aus Kunststoff für Fahrzeuge beschreibt, deren Fensterscheiben einstückig mit Verbindungselementen, mit Antriebselementen, z. B. Zahnstangen und/oder mit Anschlusselementen für Fensterheberantriebe versehen sind. In einer Ausführung erstreckt sich längs einer unteren Kante der Fensterscheibe ein einstückig angeformter c-förmiger Profilabschnitt, der als Führung für Gleitelemente eines Kreuzarm-Fensterhebers genutzt wird.
- Bekannt ist ferner aus DE-A1-38 10 146 eine feststehende Fensteranordnung an einer Kraftfahrzeugtür, bei der eine Glas-Fensterscheibe mit einem sich längs einer ihrer Kanten erstreckenden und sich über die Kante fortsetzenden Profilabschnitt fest verbunden ist. Die Fensterscheibe und der Profilabschnitt werden nebst weiteren Einzelteilen, z. B. einer Dichtung, in einem einzigen Arbeitsgang zu einer einbaufertigen Einheit zusammen gebaut. Eine Dichtung zwischen dem Profilabschnitt und der Fensterscheibe wird durch Umspritzen des Fensterrandes mit einer elastischen, fest haftenden Schicht, z. B. aus PVC, hergestellt. Diese verbindet zugleich den gemeinsam mit der Fensterscheibe in eine geeignete Spritzform eingelegten Profilabschnitt fest mit der Fensterscheibe.
- Solche Konstellationen ergeben sich bei Fahrzeug-Fensterscheiben meist dann, wenn ein feststehendes (Dreiecks-)Fenster neben einer beweglichen, versenkbaren Fensterscheibe in Flucht angeordnet ist. Das an der feststehenden Scheibe befestigte Profil kann einen Teil einer Führung einer an die Fensterscheibe angrenzenden beweglichen Fensterscheibe bilden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine mit einem Führungsprofil versehene feststehende Fensterscheibe noch weiter zu vereinfachen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Merkmale der Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen dieses Gegenstands an.
- Eine Fensterscheibe mit diesen Merkmalen kann vorteilhaft als (Dreiecks-) Seitenfenster in ein Fahrzeug, z. B. in dessen Tür, eingebaut werden. Ihr Führungsprofil, das sich über die Länge der zugeordneten Kante der Fensterscheibe hinaus erstreckt, bildet dann einen Teil der Führung für eine sich in Flucht an die Fensterscheibe anschließende bewegliche bzw. versenkbare Fensterscheibe. In der Regel wird man zwischen dem Führungsprofil und der (den) geführten Scheibenfläche(n) zumindest eine Dichtung, ggf. noch weiter Führungselemente/-schienen vorsehen.
- Die erfindungsgemäße Fensterscheibe mit dem angeformten Führungsprofil kann selbst ebenfalls beweglich sein oder feststehen. Sie kann ferner eben, zylindrisch oder auch sphärisch gebogen sein, wobei der Längsverlauf des Führungsprofils unabhängig von der Flächenform der Fensterscheibe gestaltbar ist. So kann z. B. mit einer sphärisch gebogenen Fensterscheibe ein geradliniges oder mit konstantem Krümmungsradius ausgeführtes Führungsprofil verbunden werden.
- Das Führungsprofil selbst kann man je nach Anforderung konstruktiv in weiten Grenzen unterschiedlich gestalten. Es ist insbesondere nicht zwingend erforderlich, es mit einem kanalförmigen Querschnitt auszuführen, sondern es kann genügen, einen einzigen, über die Kante der Fensterscheibe auskragenden Schenkel als Führungsprofil vorzusehen, der zum einseitigen Anlegen des Randes einer Hauptfläche einer angrenzenden Scheibe geeignet ist. Dabei sind auch Mischformen denkbar, z. B. kann das Führungsprofil im sichtbaren Bereich mit nur einem Schenkel und im (in der Karosserie verdeckt eingebauten) über die Fensterscheibe hinausragenden Abschnitt mit kanalförmigem Querschnitt ausgeführt werden.
- Es ist auch nicht zwingend erforderlich, das Führungsprofil einstückig an die Fensterscheibe anzuformen. Man kann es vielmehr auch durch Mehrkomponenten-Spritzen ausbilden, wobei z. B. ein Schenkel des Führungsprofils transparent und ein anderer Schenkel opak gefärbt sein kann. Das zugefügte Material muss natürlich mit dem Material, aus dem die Fensterscheibe selbst gefertigt ist, kompatibel sein, d. h. sich durch Anspritzen dauerhaft mit der Fensterscheibe verbinden lassen.
- Wenn bei Ausführung mit nur einem einzigen Schenkel dieser aus der Hauptebene der Fensterscheibe (vorzugsweise nach innen, zum Innenraum des Fahrzeugs hin) ausgekröpft ist, kann die geführte bewegliche Fensterscheibe im geschlossenen Einbauzustand in glatter Flucht mit der feststehenden Fensterscheibe zu liegen kommen, so dass sich ein besonders eleganter Flächenübergang mit geringen Unebenheiten und kleinem Spalt ergibt.
- Solche Fensterkonfigurationen sind grundsätzlich vor allem bei sogenannten Coupé-Fahrzeugen bekannt, bei denen zwischen zwei Seitenfensterscheiben keine feste Karosseriesäule vorgesehen ist. Insbesondere in einem solchen Anwendungsfall kann auch die Fensterscheibe mit dem angeformten Führungsprofil beweglich, d. h. versenkbar sein.
- Führt man das angeformte Führungsprofil mit kanal-, also insbesondere u-förmigem Querschnitt aus, so kann seine Außenkontur sich leicht über die Hauptfläche der es tragenden Fensterscheibe erheben, damit die Hauptfläche der angrenzenden beweglichen Fensterscheibe im geschlossenen Einbauzustand in gleicher Ebene mit der Hauptfläche der Fensterscheibe mit dem Führungsprofil zu liegen kommt.
- Man kann aber auch beispielsweise auf der Fahrzeugaußenseite einen glatten Übergang von der Hauptfläche der Fensterscheibe zu der Außenseite des an sie angeformten Führungsprofils vorsehen.
- In der Regel werden die Schenkel des Führungsprofils etwa parallel zur Hauptfläche der Fensterscheibe von deren Kante weg auskragen, jedoch können auch leicht winklige Ausrichtungen zweckmäßig sein. Die Schenkel müssen auch nicht notwendig parallel zueinander auskragen, sondern können z. B. einen leicht v-förmig gepfeilten Nutquerschnitt zwischen sich einschließen.
- Es kann, wie schon erwähnt, vorteilhaft sein, in das einstückig angeformte Führungsprofil weitere Führungselemente, z. B. Dichtungen, Schienen etc. einzusetzen, welche den direkten Kontakt zu der beweglichen Fensterscheibe herstellen. Hierzu kann das angeformte Führungsprofil schon beim Urformen mit geeigneten Befestigungselementen versehen werden. Ggf. kann eine zusätzliche Führungsschiene sogar schon in die Spritzform eingelegt und darin mit dem Führungsprofil der Fensterscheibe verbunden werden. Bei diesem Vorgang kann eine feste, unlösbare Verbindung zwischen dem Kunststoffprofil und der Führungsschiene vorgesehen werden. Man kann aber auch die Führungsschiene entkoppelt, d. h. ohne haftende Verbindung zum Führungsprofil, einbetten, damit unterschiedliches Wärmedehnverhalten z. B. von Kunststoff und Metall nicht zu erhöhten Spannungen in dem Kunststoffmaterial führen können.
- Von besonderem Vorteil ist es gerade bei Führungsprofilen mit eingesetzten weiteren Bauteilen, diese durch opake Beschichtungen und 1 oder Anspritzelemente optisch zu kaschieren.
- Vorzugsweise werden die Oberflächen der Kunststoff-Fensterscheibe in an sich bekannter Weise durch eine Kratzfestbeschichtung gegen oberflächliche Beschädigungen geschützt.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstands der Erfindung gehen aus der Zeichnung von Ausführungsbeispielen und deren sich im folgenden anschließender eingehender Beschreibung hervor.
- Es zeigen in vereinfachter Darstellung:
- Fig. 1 perspektivisch eine Fensterscheibe aus Kunststoff mit einem einstückig angeformten Führungsprofil mit nutförmigem Querschnitt,
- Fig. 2a) einen Querschnitt des Führungsprofils im Bereich der Linie II-II in Fig. 1,
- Fig. 2b) bis 2e) Querschnitte von Varianten des Führungsprofils.
- Gemäß Fig. 1 ist eine Fensterscheibe 1 als im wesentlichen flächiges Gebilde mit leichter (hier zylindrischer) Krümmung ausgeführt. Sie ist als feststehende Dreiecksscheibe für eine Fahrzeugtür vorgesehen und aus transparentem Polycarbonat oder Polymethy/Methacrylat gespritzt. Man kann entlang dem Rand dieser Fensterscheibe eine hier nicht dargestellte, an sich allgemein bekannte opake Randbeschichtung zum optischen Kaschieren der (Klebe-)Befestigung der Fensterscheibe auf dem Karosserieflansch vorsehen.
- In der Einbausituation liegt eine bewegliche Fensterscheibe (aus Glas oder ebenfalls aus Kunststoff; vgl. Fig. 2) mit ihr in Flucht. Als Teil einer seitlichen Führung dieser beweglichen Fensterscheibe ist an die Fensterscheibe 1 ein Führungsprofil 2 mit einseitig offenem nut- oder u-förmigem Querschnitt - hier einstückig - angeformt. Das Führungsprofil 2 ist deutlich länger als die Kante der Fensterscheibe 1, entlang der es verläuft, und erstreckt sich in seiner Längsrichtung über eine von deren Ecken hinaus. Seine Öffnung 3 wird von zwei Schenkeln 4 und 5 eingeschlossen, die über einen Steg 6 miteinander verbunden sind.
- Die beiden Schenkel 4 und 5 kragen im wesentlichen parallel zu den Hauptflächen der Fensterscheibe 1 von der Kante aus. Der Steg 6 ist auf die im Einbauzustand innen liegende (von der Blickrichtung abgewandte) Hauptfläche der Fensterscheibe 1 angeformt und steht im wesentlichen senkrecht zur Hauptfläche der Fensterscheibe. Folglich ist die Öffnung 3 des Führungsprofils 2 so orientiert, dass eine Kante einer in Flucht mit der Fensterscheibe 1 liegenden Scheibe darin einführbar ist. Die leichte, kontinuierliche Krümmung sowohl der Fensterscheibe 1 als auch des Längsverlaufs des Führungsprofils 2bzw. der Nut 3 ermöglicht die Führung der bei modernen Fahrzeugen üblichen zylindrisch gebogenen beweglichen Fensterscheiben.
- Die Außenseite des an die konvex gekrümmte Hauptfläche der Fensterscheibe 1 anschließenden Schenkels 4 geht stufenlos glatt in diese Hauptfläche über, die im Einbauzustand eine Teilfläche der Außenhaut des Fahrzeugs bildet. Damit wird sowohl optisch als auch aerodynamisch eine vorteilhaftere Gestaltung als bei bekannten auf die Kante einer Fensterscheibe aufgesetzten Führungsprofilen geschaffen. Natürlich wird man die außen liegende Vorderkante des Schenkels 4 gut abrunden.
- Der in Fig. 2a) gezeigte Querschnitt durch das Führungsprofil 2 verdeutlicht dessen Gestaltung noch besser. Schematisch ist hier ferner eine metallische Führungsschiene 7 in die Öffnung 3 des Führungsprofils 2 eingesetzt. Die Führungsschiene 7 könnte auch aus Kunststoff hergestellt sein. Sie hat ebenfalls einen u-förmigen Kanalquerschnitt, dessen Innenwand mit einem elastischen und gleitfähigen Dichtprofil 8 bestückt ist. Zwischen dessen zueinander weisende Dichtlippen 9 kann eine Fensterscheibe 10 aufgenommen werden, welche im Einbauzustand entlang der Längserstreckung des Führungsprofils 2 bzw. der Führungsschiene 7, d. h. parallel zur Blickrichtung, schiebebeweglich geführt ist. Den Schenkel 4 und den daran anliegenden Wandteil der Führungsschiene 7 wird man möglichst dünn ausführen, um die Stufe im Übergang von der Hauptfläche der Fensterscheibe 10 zu der Außenfläche des Stegs 4 möglichst niedrig zu halten. Diese Seite bildet im Einbauzustand einen Teil der Außenhaut des Fahrzeugs.
- Zum Fixieren der Führungsschiene 7 in der Öffnung 3 können Formschluss- oder Rastelemente vorgesehen werden, deren Widerlager ggf. einstückig an die Schenkel 4 und 5 angeformt werden können (z. B. in Gestalt von Durchbrüchen oder Einsenkungen, in die an der Führungsschiene vorgesehene Rastnasen oder dgl. einfallen können).
- Man kann die Führungsschiene aber auch einkleben oder kraftschlüssig durch Klemmen befestigen. Schließlich kann man sie, wie schon erwähnt, mit dem Scheibenmaterial in der Spritzform umspritzen.
- Selbstverständlich müssen die Materialien des Führungsprofils 2 an der Fensterscheibe 1 und der Führungsschiene so aufeinander abgestimmt bzw. miteinander kompatibel sein, dass aus Relativbewegungen zwischen ihnen keine lästigen Geräusche (Quietschen, Knarren) resultieren.
- Ggf. kann man bei Verwendung eines geeigneten, insbesondere hinreichend eigensteifen Dichtprofils auf das Zwischenschalten einer es tragenden gesonderten Führungsschiene verzichten. Damit könnte die benötigte Öffnungsweite des Führungsprofils 2 und dessen gesamte Breite, bzw. seine Erhebung über die Scheibenflächen, reduziert werden.
- In Fig. 2b) ist eine Abwandlung der Fensterscheibe 1 gezeigt, in der das Führungsprofil etwa symmetrisch bezüglich der Mittenebene der Scheibenfläche angeordnet ist, so dass es sich geringfügig über beide Hauptflächen der Fensterscheibe 1 erhebt. Das hat den Vorteil, dass die äußeren und inneren Hauptflächen der Fensterscheiben 1 und 10 annähernd miteinander in Flucht liegen. Im weiteren entspricht diese Ausführung exakt der in Fig. 2a).
- Fig. 2c) zeigt eine weitere Variante des Führungsprofils, in der dieses nur einen einzigen Schenkel 5' hat, der als seitliche Auflage bzw. Führungsfläche für eine bewegliche, in Blickrichtung entlang der Längserstreckung des Führungsprofils 2 verschiebbare Fensterscheibe 10 dient. Der Schenkel 5' ist aus der Hauptfläche der Fensterscheibe 1 so weit ausgekröpft, dass die Außenfläche der Fensterscheibe 10 flächenbündig zur Außenfläche der Fensterscheibe 1 zu liegen kommt. Die Fensterscheibe 10 liegt am Rand ihrer nach innen (zum Fahrzeuginnenraum) weisenden Hauptfläche auf einem modifizierten Dichtprofil 8' nebst (einseitiger) Führungsschiene 7' auf. Das Führungsprofil 2 ist hier im Vergleich mit den Ausführungen in Fig. 1, 2a) und 2b) auf den Steg und einen der Schenkel reduziert, erfüllt aber ebenso seine Führungs- und Abdichtfunktion. Man wird hier allerdings konstruktiv dafür sorgen, dass die Scheibe 10 stets mit einem hinreichenden Druck gegen die Dichtlippe anliegt. Unter Bezug auf Fig. 1 sei noch angemerkt, dass auch eine solche einseitige Abstützung durch den Schenkel 5' infolge der Längskrümmung des Führungsprofils hinreichend steif ist.
- Man kann dieses Führungsprofil 2 ferner in seinem über die Scheibenkante hinaus ragenden Abschnitt mit einem z. B. der Ausführung nach Fig. 2b) entsprechenden kanalförmigen Querschnitt ausführen. Der Übergang zwischen den beiden unterschiedlichen Querschnitten des Führungsprofils ist ebenfalls problemlos durch Spritzgießen herstellbar. Im Ergebnis wird die bewegliche Scheibe damit im verdeckten Bereich noch exakter geführt, zumal ein kleiner Anteil der geführten Scheibenkante auch im geschlossenen Zustand der beweglichen Fensterscheibe stets in diesem kanalförmigen Führungsabschnitt verbleibt.
- Zum Befestigen der Führungsschiene 7' an dem Schenkel 5' ist in die zur Führungsschiene 7' bzw. zur Scheibe 10 weisende Anlagefläche des letzteren ein Widerlager 11 für eine Rastverbindung in Gestalt einer kleinen Ausnehmung eingeformt, die die mechanische Stabilität des Schenkels nicht beeinträchtigt. Über den Längsverlauf des Schenkels kann eine ganze Reihe solcher Ausnehmungen vorgesehen werden. Darin können Rastnasen 12 einfallen, die an der Führungsschiene 7' - oder ggf. direkt an dem Dichtprofil 8' - vorgesehen werden. Es kann dabei zweckmäßig sein, noch weitere Formelemente 13 in Gestalt von sägezahnförmigen Spitzen an der Führungsschiene 7' vorzusehen, die ebenfalls für deren sichere mechanische Verankerung an dem Führungsprofil 2 sorgen. Solche Spitzen können ggf. unter geringfügiger plastischer Verformung direkt in das Material des Führungsprofils eingepresst werden.
- Fig. 2d) skizziert ein Führungsprofil 2' mit zwei Schenkeln 4 und 5''. Der Schenkel 4 ist einstückig an die (transparente) Fensterscheibe 1 angespritzt, während der Schenkel 5'' im Zweikomponenten-Spritzverfahren zusätzlich angespritzt wurde. Das hat den Vorteil, dass der Schenkel 5'', wie schon erwähnt, anders gefärbt sein kann als der Schenkel 4, insbesondere opak. Der Schenkel 5'' kann ebenfalls - wie die Fensterscheibe 1 und der Schenkel 4 - aus Polycarbonat bestehen, oder auch aus einem anderen Werkstoff, der gut an dem Polycarbonat haftet. Seine Färbung kaschiert vorteilhaft optisch Einbauten in den Nutquerschnitt des Führungsprofils 2', die analog zu den vorstehend beschriebenen Varianten ausgeführt werden können.
- Fig. 2e) zeigt eine weitere Variante, bei der beide Schenkel 4 und 5 (mit leicht v-förmig gegeneinander angestellten Innenseiten) eines etwa entsprechend Fig. 2b) ausgeführten Führungsprofils 2 außen mit zusätzlichen Kunststoffschichten bzw. -anspritzungen 14 und 15, z. B. aus TPE - thermoplastischen Elastomeren - komplettiert sind. Diese können der optischen Kaschierung der Einbauten in den Nutquerschnitt des Führungsprofils dienen, aber auch der mechanischen Verstärkung der Scheibe in dem Bereich des Übergangs von der Fensterfläche zum Führungsprofil. Ferner können sie auch als Dichtungsprofile mit einer gewissen Elastizität ausgeführt werden, um den Anschluss der Fensterscheibe bzw. des Führungsprofils an die Einbauumgebung (Karosserieblech) zu verbessern.
Claims (14)
1. Fahrzeug-Fensterscheibe (1) aus Kunststoff mit einem daran angeformten,
sich längs einer ihrer Kanten erstreckenden Führungsprofil (2) für ein entlang
dieser Kante zu führendes Bauteil, dadurch gekennzeichnet, dass das
Führungsprofil (2; 2') länger als diese Kante der Fensterscheibe (1) ist und mindestens
einen etwa parallel zur Hauptfläche der Fensterscheibe (1) von der Kante
auskragenden Schenkel (5'; 4, 5, 5'') für den wenigstens mittelbaren Kontakt mit dem zu
führenden Bauteil (10) umfasst.
2. Fensterscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Führungsprofil (2) einen einseitig offenen, von zwei Schenkeln (4, 5; 5'') begrenzten
Nutquerschnitt hat.
3. Fensterscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungsprofil (2) nur in seinem sich über die Kante der Fensterscheibe (1)
hinaus erstreckenden Längenabschnitt einen einseitig offenen, von zwei
Schenkein (4, 5) begrenzten Nutquerschnitt hat.
4. Fensterscheibe nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass sich eine Außenseite eines der Schenkel (4) des Führungsprofils (2)
stufenlos an eine der Hauptflächen der Fensterscheibe (1) anschließt.
5. Fensterscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schenkel (4, 5; 5') einstückig an die Fensterscheibe angeformt
sind.
6. Fensterscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens einer der Schenkel (5'') im Mehrkomponenten-
Spritzverfahren an die Fensterscheibe angeformt ist.
7. Fensterscheibe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
angeformte Schenkel (5'') aus einem opak gefärbten, mit dem Werkstoff der
Fensterscheibe (1) kompatiblen Kunststoff hergestellt ist.
8. Fensterscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Führungsprofil (2) einen Teil einer Führung für eine sich im
Einbauzustand an die Fensterscheibe (1) anschließende bewegliche
Fensterscheibe (10) bildet.
9. Fensterscheibe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das
Führungsprofil (2) derart an die Scheibenfläche angeformt ist, dass die Außenfläche
der anschließenden Fensterscheibe (10) im geschlossenen Einbauzustand in
glatter Flucht mit der Außenfläche der Fensterscheibe (1) mit dem angeformten
Führungsprofil liegt.
10. Fensterscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass an dem Führungsprofil (2) Dichtungselemente (8, 9; 8'; 14, 15)
befestigt sind.
11. Fensterscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass an das Führungsprofil (2) Befestigungselemente (11) zum
Festlegen von weiteren damit zu verbindenden Bauteilen (7', 8') angeformt sind.
12. Fensterscheibe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an oder
in dem Führungsprofil (2; 2') mindestens ein weiteres Bauteil (7) ohne haftende
Verbindung zu dem Führungsprofil befestigt ist.
13. Fensterscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, deren Oberflächen
mit einer Kratzfestbeschichtung versehen sind.
14. Fensterscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass zumindest im Bereich des Führungsprofils eine opake
Beschichtung zum optischen Kaschieren vorgesehen ist.
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