DE10211640A1

DE10211640A1 - Drehelastische Kupplung sowie Werkzeug und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number: DE10211640A1
Application number: DE10211640A
Authority: DE
Inventors: Winfied Huber
Original assignee: Carl Freudenberg KG
Current assignee: Vibracoustic SE
Priority date: 2002-03-15
Filing date: 2002-03-15
Publication date: 2003-10-02
Anticipated expiration: 2022-03-16
Also published as: DE10211640B4; US20030199348A1; JP3122775U; US7204772B2; JP2003278789A

Abstract

Drehelastische Kupplung, umfassend einen Nabenring (1) und eine den Nabenring (1) mit radialem Abstand umschließende, schwingungsentkoppelte Riemenscheibe (2), wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt (3) ein Federkörper (4) aus gummielastischem Werkstoff angeordnet ist und ein Gleitlager (5) zur gegenseitigen Abstützung von Nabenring (1) und Riemenscheibe (2), wobei das Gleitlager (5) auf der dem Nabenring (1) oder der Riemenscheibe (2) zugewandten Seite eine Gleitfläche (6) aufweist, mit zumindest einem in radialer Richtung elastisch nachgiebigen Vorsprung (7), der die Oberfläche (8, 9) von Nabenring (1) oder Riemenscheibe (2) unter elastischer Vorspannung anliegend berührt.

Description

Die Erfindung betrifft eine drehelastische Kupplung.

Stand der Technik

Derartige Kupplungen sind allgemein bekannt und umfassen einen Nabenring und eine den Nabenring mit radialem Abstand umschließende schwingungsentkoppelte Riemenscheibe, wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt ein Federkörper aus gummielastischem Werkstoff angeordnet ist und ein Gleitlager zu gegenseitigen Abstützung von Nabenring und Riemenscheibe. Die zur Anwendung gelangenden Gleitlager sind zumeist mehrschichtig aufgebaut und bestehen aus metallischen Werkstoffen. Die Gleitfläche ist durch eine dünne Schicht aus einer Kupferlegierung gebildet und weist dadurch bei mangelhafter Schmierung ausreichend gute Notlaufeigenschaften auf.
Konventionelle Gleitlager müssen funktionsbedingt mit geringem radialem Spiel in dem Spalt montiert sein, der durch die konzentrisch zueinander angeordneten Maschinenelemente begrenzt ist. Durch das mit Spiel eingebaute Gleitlager ergeben sich während der bestimmungsgemäßen Verwendung der drehelastischen Kupplung unerwünschte Klappergeräusche, die insbesondere dann unangenehm auffallen, wenn die drehelastische Kupplung beispielsweise in leisen Oberklasse-Kraftfahrzeugen zur Anwendung gelangt.

Darstellung der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kupplung der eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass betriebsbedingte Geräusche wirkungsvoll reduziert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
Zur Lösung der Aufgabe ist eine drehelastische Kupplung vorgesehen, umfassend einen Nabenring und eine den Nabenring mit radialem Abstand umschließende, schwingungsentkoppelte Riemenscheibe, wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt ein Federkörper aus gummielastischem Werkstoff angeordnet ist und ein Gleitlager zur gegenseitigen Abstützung von Nabenring und Riemenscheibe, wobei das Gleitlager auf der dem Nabenring oder der Riemenscheibe zugewandten Seite eine Gleitfläche aufweist, mit zumindest einem in radialer Richtung elastisch nachgiebigen Vorsprung, der die Oberfläche von Nabenring oder Riemenscheibe unter elastischer Vorspannung anliegend berührt. Durch die elastische Vorspannung, mit der das Gleitlager die Gleitfläche des angrenzenden Maschinenelements, d. h. des Nabenrings oder der Riemenscheibe anliegend berührt, ergibt sich eine spielfreie Anordnung des Gleitlagers innerhalb des Spalts, der durch die beiden Maschinenelemente begrenzt ist. Durch die spielfreie Zuordnung des Gleitlagers zu den Maschinenelementen verursacht dieses während des Betriebs keine störenden Geräusche.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass das Gleitlager einstückig und materialeinheitlich ausgebildet ist. Die Gleitfläche und der Vorsprung sind dadurch einstückig und materialeinheitlich. Hierbei ist von Vorteil, dass die Herstellung und die Montage eines solchen Gleitlagers einfach und kostengünstig durchführbar ist.
Bevorzugt besteht das Gleitlager aus einem geeigneten poylmeren Werkstoff. Ein thermoplastischer, polymerer Werkstoff eignet sich besonders gut zur Herstellung des Vorsprungs, da die Vorsprünge unter Zuführung von Wärme und Druck durch Urformen als Bestandteil des Gleitlagers erzeugt werden. Selbstschmierende polymere Werkstoffe haben sich besonders zur Herstellung von Gleitlagern bewährt, da solche Werkstoffe auch ungeschmiert ausgezeichnete Notlaufeigenschaften aufweisen, kostengünstig verfügbar und unter Wärme und Druck leicht verformbar sind.
Die Gleitfläche kann zumindest drei gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Vorsprünge aufweisen. Hierbei ist von Vorteil, dass das Gleitlager dem Nabenring oder der Riemenscheibe konzentrisch zugeordnet ist. Unwuchten und/oder Taumelbewegungen, die besonders dann nachteilig sind, wenn das Gleitlager in einer drehelastischen Kupplung zur Anwendung gelangt, können durch die mehreren, gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilten Vorsprünge vermieden werden. Darüber hinaus ist von Vorteil, dass sich die betriebsbedingte spezifische Flächenpressung auf jeden einzelnen Vorsprung verringert, je mehr Vorsprünge gleicher Große vorgesehen sind. Generell ist jedoch darauf zu achten, dass die Vorsprünge die radial angrenzende Oberfläche des Maschinenelements unter elastischer Vorspannung anliegend berühren und deshalb in jedem Fall eine spielfreie Zuordnung gegeben ist.
Auf der der Gleitfläche radial abgewandten Seite kann zumindest ein Nocken angeordnet sein, der als Verdrehsicherung ausgebildet ist. Der Nocken kann sich beispielsweise in einer elastischen Aufnahme in Form einer Gummispur abstützen, die mit einem der Maschinenelemente drehfest verbunden ist. Dadurch ergibt sich eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung des Gleitlagers mittels der Gummispur mit dem radial an die Gummispur angrenzenden Maschinenelement und eine drehfeste Zuordnung dieser Teile zueinander. Eine Relatiwerdrehung erfolgt dann nur zwischen der Gleitfläche des Gleitlagers und dem der Gleitfläche zugewandten Maschinenelement.
Die Anzahl der Vorsprünge kann der Anzahl der Nocken entsprechen, wobei die Vorsprünge und die Nocken einander beispielsweise auf Lücke zugeordnet sind. Durch eine derartige Zuordnung von Vorsprüngen und Nocken weist das Gleitlager, in Umfangsrichtung betrachtet, eine weitgehend konstante Materialstärke auf, was im Hinblick auf eine einfache Herstellung ohne unerwünschte Materialanhäufungen und daraus resultierenden unterschiedlichen Schrumpfspannungen von hervorzuhebendem Vorteil ist.
Der Nocken kann mit einer elastischen Aufnahme drehfest in Eingriff sein, wobei die elastische Aufnahme in radialer Richtung zwischen der Riemenscheibe und dem Gleitlager oder dem Nabenring und dem Gleitlager angeordnet ist. Die elastische Aufnahme kann beispielsweise durch eine Gummispur gebildet sein. Ist die elastische Aufnahme beispielsweise mit dem Innenumfang der Riemenscheibe verbunden, stützen sich die Nocken des Gleitlagers an der elastischen Aufnahme innenumfangsseitig ab. Dadurch ist sichergestellt, dass die Riemenscheibe, die elastische Aufnahme und das Gleitlager einander während der bestimmungsgemäßen Verwendung der Kupplung drehfest zugeordnet sind. Eine Relatiwerdrehung erfolgt nur zwischen dem Gleitlager, das die Gleitfläche des Nabenrings außenumfangsseitig umschließt.
Ist die elastische Aufnahme demgegenüber mit dem Nabenring und dem Innenumfang des Gleitlagers drehfest verbunden, erfolgt eine Relatiwerdrehung nur zwischen dem Außenumfang des Gleitlagers und dem Innenumfang der Riemenscheibe, wobei sich die Vorsprünge vom Außenumgang des Gleitlagers radial nach außen erstrecken.
Die Riemenscheibe, die Aufnahme und das Gleitlager oder der Nabenring, die Aufnahme und das Gleitlager können eine vormontierbare Einheit bilden. Im ersten Fall wird die vormontierbare Einheit mit einem Nabenring, im zweiten Fall mit einer Riemenscheibe verbunden. Durch die Herstellung einer vormontierbaren Einheit ist die Montage der Kupplung wesentlich vereinfacht, da im Prinzip nur zwei Teile, nämlich die vormontierbare Einheit und der Nabenring oder die Riemenscheibe miteinander zu montieren sind.
Die elastische Aufnahme kann als Gummispur ausgebildet sein, die mit dem Gleitlager kraft- und/oder formschlüssig drehfest verbunden ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass der Nabenring, im Längsschnitt betrachtet, im Wesentlichen Z-förmig ausgebildet ist, dass der radial innere erste Axialvorsprung vom Innenumfang des Federkörpers umschlossen ist und der radial äußere zweite Axialvorsprung vom Gleitlager. Eine solche drehelastische Kupplung weist einen einfachen und teilearmen Aufbau auf, was in fertigungstechnischer und wirtschaftlicher Hinsicht von hervorzuhebendem Vorteil ist.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Vulkanisierwerkzeug zur Herstellung einer drehelastischen Kupplung, umfassend einen Nabenring und eine den Nabenring mit radialem Abstand umschließende schwingungsentkoppelte Riemenscheibe, wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt ein Federkörper aus gummielastischem Werkstoff angeordnet ist und ein Gleitlager, zur gegenseitigen Abstützung von Nabenring und Riemenscheibe, wobei das Gleitlager auf der dem Nabenring zugewandten Seite eine Gleitfläche aufweist, mit zumindest einem in radialer Richtung elastisch nachgiebigen Vorsprung, der die Oberfläche des Nabenrings unter elastischer Vorspannung anliegend berührt, wobei das Gleitlager aus einem thermoplastischen polymeren Werkstoff besteht, umfassend eine Werkzeugkavität in die die Riemenscheibe und ein Gleitlager-Rohling einlegbar sind und einen Kern, der während der bestimmungsgemäßen Verwendung des Vulkanisierwerkzeugs von dem Gleitlager-Rohling außenumfangsseitig umschlossen ist, wobei der Kern außenumfangsseitig zumindest eine Abplattung aufweist, die in Form und Größe dem Vorsprung des gebrauchsfertigen Gleitlagers entspricht, wobei radial zwischen Innenumfang der Riemenscheibe und Außenumfang des Gleitlager-Rohlings Einspritzdüsen für fließfähigen elastomeren Werkstoff zur Erzeugung der Aufnahme angeordnet sind.
Von besonderem Vorteil ist, dass der Kern außenumfangsseitig zumindest eine Abplattung aufweist, bevorzugt jedoch mehrere, gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilte Abplattungen, an die sich der Gleitlager-Rohling während der Herstellung der elastischen Aufnahme selbsttätig anlegt. Der Gleitlager-Rohling hat zunächst eine im Wesentlichen zylinderförmige Innenumfangsfläche, wobei die Vorsprünge anschließend dadurch gebildet werden, dass sich die Innenumfangsfläche des Gleitlager-Rohlings herstellungsbedingt an den Außenumfang des Kerns anlegt. Durch die Verformungen des Gleitlager-Rohlings im Bereich der Abplattungen des Kerns ergeben sich dann die Vorsprünge des Gleitlagers, die sich bei der gebrauchsfertigen Kupplung an die Oberfläche des radial angrenzenden Maschinenteils anlegen.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer drehelastischen Kupplung, umfassend einen Nabenring und eine den Nabenring mit radialem Abstand umschließende schwingungsentkoppelte Riemenscheibe wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt ein Federkörper aus gummielastischem Werkstoff angeordnet ist und ein Gleitlager zur gegenseitigen Abstützung von Nabenring und Riemenscheibe, wobei das Gleitlager auf der dem Nabenring zugewandten Seite eine Gleitfläche aufweist, mit zumindest einem in radialer Richtung elastisch nachgiebigen Vorsprung, der die Oberfläche des Nabenrings unter elastischer Vorspannung anliegend berührt, wobei das Gleitlager aus einem thermoplastischen polymeren Werkstoff besteht, wobei in einem ersten Verfahrensschritt die Riemenscheibe und der Gleitlager-Rohling in die Werkzeugkavität eingelegt werden, derart, dass der Gleitlager-Rohling den außenumfangsseitig abgeplatteten Kern außenseitig umschließt, wobei in einem zweiten Verfahrensschritt fließfähiger elastomerer Werkstoff zur Erzeugung der Aufnahme in den ringförmigen Spalt zwischen Riemenscheibe und Gleitlager-Rohling eingespritzt wird und wobei sich der Gleitlager-Rohling, bedingt durch Einspritzdruck und -temperatur, herstellungsbedingt und selbsttätig an die mit der zumindest einen Abplattung versehene Oberfläche des Kerns anlegt und wobei in einem dritten Verfahrensschritt nach Verfestigung und Abkühlung des elastomeren Werkstoffs die vormontierbare Einheit, umfassend die Riemenscheibe, die Aufnahme aus elastomerem Werkstoff und das gebrauchsfertige Gleitlager aus der Werkzeugkavität entnommen und in einem vierten Verfahrensschritt mit dem Nabenring zur drehelastischen Kupplung montiert wird.
Von besonderem Vorteil ist der zweite Verfahrensschritt, da der fließfähige elastomere Werkstoff, aus dem die elastische Aufnahme besteht, bedingt durch Einspritzdruck und -temperatur des elastomeren Werkstoffs, für eine herstellungsbedingte, selbsttätige Anlage der Innenumfangsfläche des Gleitlager-Rohlings an den Außenumfang des Kerns sorgt. Dadurch, dass sich die Innenumfangsfläche des Gleitlager-Rohlings an den Außenumfang des abgeplatteten Kerns anlegt, entstehen im Bereich der Abplattungen des Kerns entsprechende kongruent gestattete Vorsprünge auf der Innenumfangsseite des Gleitlagers, ohne dass es beispielsweise spanabhebender Fertigungsverfahren bedarf.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen

Die erfindungsgemäße drehelastische Kupplung, ein Ausschnitt aus einem Vulkanisierwerkzeug und das Verfahren zur Herstellung der drehelastischen Kupplung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert.
Diese zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer drehelastischen Kupplung im gebrauchsfertigen Zustand,
Fig. 2 eine Ansicht des Gleitlagers aus Fig. 1 von vorne,
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich eines Vorsprungs,
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2 im Bereich eines Nockens des Gleitlagers,
Fig. 5 die vormontierbare Einheit aus Fig. 1 im Schnitt,
Fig. 6 einen Ausschnitt aus dem Kern des Vulkanisierwerkzeugs in einer Draufsicht und
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel einer vormontierbaren Einheit, umfassend die Riemenscheibe, die elastische Aufnahme und das Gleitlager, in perspektivischer Darstellung.

Ausführung der Erfindung

In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer drehelastischen Kupplung in geschnittener Darstellung gezeigt. Die Kupplung umfasst einen Nabenring 1, der mit einer hier nicht dargestellten Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine drehfest verbunden wird. Der Nabenring 1 besteht aus einem metallischen Werkstoff und ist von der Riemenscheibe 2 mit radialem Abstand umschlossen. In dem durch den Abstand gebildeten Spalt 3 ist ein Federkörper 4 angeordnet, der aus einem gummielastischen Werkstoff besteht und vergleichsweise große Verdrehungen des Nabenrings 1 in Umfangsrichtung der Kupplung bezogen auf die Riemenscheibe 2 zulässt.
Außerdem ist in dem durch den Abstand gebildeten Spalt 3 ein Gleitlager 5 angeordnet. Das Gleitlager 5 ist erforderlich, da der vergleichsweise weiche Federkörper 4 keine ausreichende Führung von Nabenring 1 und Riemenscheibe 2 zueinander bewirken kann. Durch die Verwendung des Gleitlagers 5 sind der Nabenring 1 und die Riemenscheibe 2 ausgezeichnet aufeinander gelagert, so dass unerwünschte Taumelbewegungen vermieden werden.
Das Gleitlager 5 besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einem thermoplastischen polymeren Werkstoff, wobei die Gleitfläche 6 des Gleitlagers 5 mit ihren sechs gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilten Vorsprüngen 7 auf der Oberfläche 8 des zweiten Axialvorsprungs 13 relativ verdrehbar abgestützt ist.
In Fig. 1 ist zu erkennen, dass im oberen Teil der Darstellung das Gleitlager 5 eine vergleichsweise größere Dicke aufweist und die Oberfläche 8 des zweiten Axialvorsprungs 13 des Nabenrings 1 unter elastischer Vorspannung anliegend berührt, während im unteren Teil der Darstellung das Gleitlager 5 vergleichsweise dünner ausgebildet ist und dem zweiten Axialvorsprung 13 des Nabenrings 1 mit radialem Abstand benachbart zugeordnet ist. Der Spalt zwischen der Gleitfläche 6 des Gleitlagers 5 und dem zweiten Axialvorsprung 13 ist als Schmiermitteltasche 21 ausgebildet, die in diesem Ausführungsbeispiel mit einem Schmierfett befüllt ist. Durch die Schwenkbewegung der Riemenscheibe 2 bezogen auf den Nabenring 1 wird Schmiermittel aus den Schmiermitteltaschen 21 immer wieder unter die Vorsprünge 7 gedrückt, was zu einer deutlichen Reduzierung der Reibung zwischen Gleitlager 5 und Nabenring 1 führt.
Das Gleitlager 5 ist radial außenumfangsseitig in einer elastischen Aufnahme 11 in Form eine Gummispur aufgenommen und wird durch die Nocken 10, die ebenso wie die Vorsprünge 7 einen einstückigen Bestandteil des Gleitlagers 5 bilden, drehfest in der Aufnahme 11 gehalten. Auch zwischen der Aufnahme 11 und der Riemenscheibe 2 erfolgt keine Relatiwerdrehung. Die Aufnahme 11 und die Riemenscheibe 2 sind kraft- und/oder formschlüssig, in jedem Fall drehfest miteinander verbunden.
Im Längsschnitt betrachtet, ist der Nabenring 1 im Wesentlichen U-förmig ausgebildet, wobei der radial innere erste Axialvorsprung 12 vom Innenumfang des Federkörpers 4 und der radial äußere zweite Axialvorsprung 13 vom Gleitlager 5 umschlossen ist.
In Fig. 2 ist das Gleitlager aus Fig. 1 in einer Ansicht von vorn gezeigt. Radial innenseitig sind die Vorsprünge 7.1, . . ., 7.6 angeordnet, die sich auf der Oberfläche 8 des radial angrenzenden Nabenrings unter elastischer Vorspannung abstützen. Den Vorsprüngen 7.1, . . ., 7.6 sind die außenumfangsseitig am Gleitlager 5 angeordneten Nocken 10.1, . . ., 10.6, in diesem Ausführungsbeispiel auf Lücke zugeordnet, so dass sich, in Umfangsrichtung des Gleitlagers 5 betrachtet, eine im Wesentlichen konstante Materialstärke ergibt.
Eine davon abweichende Zuordnung von Vorsprüngen 7.1, . . ., 7.6 und Nocken 10.1, . . ., 10.6 zueinander ist jedoch ebenfalls möglich. Diese andere, beispielsweise beliebige Zuordnung der Vorsprüngen 7.1, . . ., 7.7 und Nocken 10.1, . . ., 10.6 zueinander bedingt eine schnellere und kostengünstigere Herstellbarkeit des Gleitlagers 5, da die mit der Herstellung des Gleitlagers beauftragte Person nicht darauf achten muss, wie Vorsprünge 7.1, . . ., 7.6 und Nocken 10.1, . . ., 10.6 zueinander angeordnet sind.
Die Nocken 10.1, . . ., 10.6 sind als Verdrehsicherung ausgebildet und stützen sich während der bestimmungsgemäßen Verwendung des Gleitlagers 5 beispielsweise in der in Fig. 4 dargestellten elastischen Aufnahme 11 ab.
In Fig. 3 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus dem Gleitlager aus Fig. 2 im Bereich eines Vorsprungs 7.1 gezeigt. Der Vorsprung 7.1 weist einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt auf und berührt den zweiten Axialvorsprung 13 des Nabenrings 1 unter elastischer Vorspannung anliegend. Die in Umfangsrichtung angrenzenden Teilbereiche sind dem zweiten Axialvorsprung 13 des Nabenrings 1 demgegenüber mit radialem Abstand benachbart zugeordnet, wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt jeweils Schmiermittel angeordnet ist, das die Reibung zwischen dem Vorsprung 7.1 und dem zweiten Axialvorsprung 13 verringert.
In Fig. 4 ist eine vormontierbare Einheit, bestehend aus dem in Fig. 2 gezeigten Gleitlager 5 und der elastischen Aufnahme 11 gezeigt. Die elastische Aufnahme 11 ist durch eine Gummispur gebildet und umschließt das Gleitlager 5 außenumfangsseitig. Dadurch, dass die elastische Aufnahme 11 eine weitgehend konstante Dicke aufweist und in einer zylindrischen Ausnehmung der Riemenscheibe 2 angeordnet ist, ergibt sich im Bereich der Nocken 10.1, 10.6 eine vergrößerte spezifische Vorspannung. Das Gleitlager 5 ist dadurch mittels der elastischen Aufnahme 11 drehfest innerhalb der Riemenscheibe 2 angeordnet. Die Vorsprünge 7.1, . . ., 7.6 berühren den zweiten Axialvorsprung 13 unter elastischer Vorspannung.
Die Nocken 10.1, . . ., 10.6 sind, im Querschnitt betrachtet, trapezförmig ausgebildet und bilden eine Verdrehsicherung gegenüber der drehfest mit der Riemenscheibe 2 verbundenen elastischen Aufnahme 11.
In Fig. 5 ist die zuvor beschriebene vormontierbare Einheit als Einzelteil dargestellt. Die vormontierbare Einheit umfasst die Riemenscheibe 2 und das mittels der elastischen Aufnahme 11 damit verbundene Gleitlager 5, wobei im oberen Teil der Darstellung ein radial nach innen gerichteter Vorsprung 7 dargestellt ist. Die gestrichelte Linie im Gleitlager 5 zeigt die Dicke der Bereiche des Gleitlagers 5, die sich in Umfangsrichtung beidseitig an die Vorsprünge 7 anschließen.
Der Federkörper 4 ist mit der Riemenscheibe 2 und einem Stützkörper 24 vulkanisiert, wobei der Stützkörper 24 während der Montage der drehelastischen Kupplung auf den ersten Axialvorsprung 12 des Nabenrings 1 aufgepresst wird.
In Fig. 6 ist der Kern 15 des Vulkanisierwerkzeugs in einer Draufsicht gezeigt. Der Kern 15 befindet sich in einer Werkzeugkavität 14 und ist außenumfangsseitig in diesem Ausführungsbeispiel mit 6 gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilten Abplattungen 16 versehen. Zur Herstellung wird die Riemenscheibe 2 und ein Gleitlager-Rohling 5 in die Werkzeugkavität 14 eingelegt, wobei der Gleitlager-Rohling 5 den Kern 15 außenumfangsseitig umschließt. Beim Einspritzen des Elastomerwerkstoffs für die elastische Aufnahme 11 mittels der Einspritzdüsen 19 wird die Gleitfläche 6 des Gleitlager-Rohlings 5 außenumfangsseitig spielfrei an die Oberfläche des Kerns 15 angelegt; auch die Abplattungen 16 werden vom Gleitlager-Rohling 5 anliegend berührt. Die Abplattungen 16 entsprechen in Form und Größe den Vorsprüngen 7 des gebrauchsfertigen Gleitlagers 5. Zur Erzeugung der Aufnahme 11 wird fließfähiger Elastomerwerkstoff in den ringförmigen Spalt zwischen Riemenscheibe 2 und Gleitlager-Rohling 5 eingespritzt, wobei sich der Gleitlager-Rohling 5, bedingt durch Einspritzdruck und -temperatur herstellungsbedingt und selbsttätig an die mit den Abplattungen 16 versehenen Oberfläche 20 des Kerns anlegt.
Im Anschluss an die Herstellung der in Fig. 5 gezeigten vormontierbaren Einheit wird diese mit dem Nabenring 1 zur drehelastischen Kupplung komplettiert.
In Fig. 7 ist die vormontierbare Einheit aus Fig. 5 in einer perspektivischen Darstellung gezeigt.

Claims

1. Drehelastische Kupplung, umfassend einen Nabenring (1) und eine den Nabenring (1) mit radialem Abstand umschließende, schwingungsentkoppelte Riemenscheibe (2), wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt (3) ein Federkörper (4) aus gummielastischem Werkstoff angeordnet ist und ein Gleitlager (5), zur gegenseitigen Abstützung von Nabenring (1) und Riemenscheibe (2), wobei das Gleitlager (5) auf der dem Nabenring (1) oder der Riemenscheibe (2) zugewandten Seite eine Gleitfläche (6) aufweist, mit zumindest einem in radialer Richtung elastisch nachgiebigen Vorsprung (7), der die Oberfläche (8, 9) von Nabenring (1) oder Riemenscheibe (2) unter elastischer Vorspannung anliegend berührt.

2. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager (5) einstückig und materialeinheitlich ausgebildet ist.

3. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager (5) aus einem thermoplastischen polymeren Werkstoff besteht.

4. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager (5) zumindest drei gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Vorsprünge (7.1, 7.2, 7.3) aufweist.

5. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager (5) auf der der Riemenscheibe (2) oder dem Nabenring (1) zugewandten Seite zumindest einen Nocken (10) aufweist und dass der Nocken (10) als Verdrehsicherung ausgebildet ist.

6. Kupplung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Nocken (10) mit einer elastischen Aufnahme (11) drehfest in Eingriff ist und dass die elastische Aufnahme (11) in radialer Richtung zwischen der Riemenscheibe und dem Gleitlager (5) oder dem Nabenring (1) und dem Gleitlager (5) angeordnet ist.

7. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemenscheibe (2), die Aufnahme (11) und das Gleitlager (5) oder der Nabenring (1), die Aufnahme (11) und das Gleitlager (5) eine vormontierbare Einheit bilden.

8. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (11) als Gummispur ausgebildet ist, die mit dem Gleitlager (5) kraft- und/oder formschlüssig drehfest verbunden ist.

9. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Nabenring (1), im Längsschnitt betrachtet, im Wesentlichen U- förmig ausgebildet ist, dass der radial innere erste Radialvorsprung (12) vom Innenumfang des Federkörpers (4) umschlossen ist und der radial äußere zweite Axialvorsprung (13) vom Gleitlager (5).

10. Vulkanisierwerkzeug zur Herstellung einer drehelastischen Kupplung, umfassend einen Nabenring (1) und eine den Nabenring (1) mit radialem Abstand umschließende schwingungsentkoppelte Riemenscheibe (2), wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt (3) ein Federkörper (4) aus gummielastischem Werkstoff angeordnet ist und ein Gleitlager (5), zur gegenseitigen Abstützung von Nabenring (1) und Riemenscheibe (2), wobei das Gleitlager (5) auf der dem Nabenring (1) zugewandten Seite eine Gleitfläche (6) aufweist, mit zumindest einem in radialer Richtung elastisch nachgiebigen Vorsprung (7), der die Oberfläche (8) des Nabenrings (1) unter elastischer Vorspannung anliegend berührt, wobei das Gleitlager (5) aus einem thermoplastischen polymeren Werkstoff besteht, umfassend eine Werkzeugkavität (14) in die die Riemenscheibe (2) und ein Gleitlager-Rohling (5) einlegbar sind und einen Kern (15), der während der bestimmungsgemäßen Verwendung des Vulkanisierwerkzeugs von dem Gleitlager-Rohling außenumfangsseitig umschlossen ist, wobei der Kern (15) außenumfangsseitig zumindest eine Abplattung (16) aufweist, die in Form und Größe dem Vorsprung (7) des gebrauchsfertigen Gleitlagers (5) entspricht, wobei radial zwischen Innenumfang (17) der Riemenscheibe (2) und Außenumfang (18) des Gleitlager-Rohlings (5) Einspritzdüsen (19) für fließfähigen elastomeren Werkstoff zur Erzeugung der Aufnahme (11) angeordnet sind.

11. Verfahren zur Herstellung einer drehelastischen Kupplung, umfassend einen Nabenring (1) und eine den Nabenring (1) mit radialem Abstand umschließende schwingungsentkoppelte Riemenscheibe (2) wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt (3) ein Federkörper (4) aus gummielastischem Werkstoff angeordnet ist und ein Gleitlager (5) zur gegenseitigen Abstützung von Nabenring (1) und Riemenscheibe (2), wobei das Gleitlager (5) auf der dem Nabenring (1) zugewandten Seite eine Gleitfläche (6) aufweist, mit zumindest einem in radialer Richtung elastisch nachgiebigen Vorsprung (7), der die Oberfläche (8) des Nabenrings (1) unter elastischer Vorspannung anliegend berührt, wobei das Gleitlager (5) aus einem thermoplastischen polymeren Werkstoff besteht, wobei in einem ersten Verfahrensschritt die Riemenscheibe (2) und der Gleitlager-Rohling (5) in die Werkzeugkavität (14) eingelegt werden, derart, dass der Gleitlager-Rohling (5) den außenumfangsseitig abgeplatteten Kern (15) außenseitig umschließt, wobei in einem zweiten Verfahrensschritt fließfähiger elastomerer Werkstoff zur Erzeugung der Aufnahme (11) in den ringförmigen Spalt (20) zwischen Riemenscheibe (2) und Gleitlager-Rohling (5) eingespritzt wird und wobei sich der Gleitlager-Rohling (5), bedingt durch Einspritzdruck und -temperatur, herstellungsbedingt und selbsttätig an die mit der zumindest einer Abplattung (16) versehene Oberfläche (20) des Kerns (15) anlegt und wobei in einem dritten Verfahrensschritt nach Verfestigung und Abkühlung des elastomeren Werkstoffs die vormontierbare Einheit, umfassend die Riemenscheibe (2), die Aufnahme (11) aus elastomerem Werkstoff und das Gleitlager (5) aus der Werkzeugkavität (14) entnommen und in einem vierten Verfahrensschritt mit dem Nabenring (1) zur drehelastischen Kupplung montiert wird.