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Die Erfindung betrifft die Anordnung einer Bedieneinrichtung in einem Fahrzeug,
insbesondere einer in einem Fahrzeugausstattungsteil im Fond des Fahrzeugs
angeordneten Bedieneinrichtung.
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Moderne Fahrzeuge sind heute mit einer großen Anzahl von elektrisch betätigbaren
Ausstattungskomponenten und mit Kommunikationseinrichtungen und damit auch mit
Bedienelementen für diese versehen. Insbesondere bei höher- und hochwertigen
Fahrzeugen ist ein Trend nach immer mehr Bedien- und Ausstattungskomfort,
verbunden mit einer entsprechenden elektrischen und elektronischen Ausrüstung und
einer steigenden Anzahl von Bedienelementen, zu verzeichnen. Die Anordnung von
immer mehr Bedienelementen kann jedoch das optische Empfinden eines
Fahrzeugnutzers oder -insassen stören. Gerade bei Luxusfahrzeugen ist eine
gediegene Anmutung unerläßlich, so daß die Anzahl von auffälligen Bedienelementen
möglichst gering gehalten werden sollte.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Anordnung einer Bedieneinrichtung in einem
Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu gestalten, daß die
Bedieneinrichtung optisch unauffällig ist und das Erscheinungsbild des Fahrzeuginneren
unbeeinflußt läßt.
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Diese Aufgabe wird bei einer Anordnung einer Bedieneinrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Die Erfindung besteht danach darin, daß eine Bedieneinrichtung für eine oder mehrere
elektrische Ausstattungskomponenten, die mit einer Anordnungsfläche für
Bedienelemente, insbesondere für Dreh- oder Druckschalter, versehen und mit dieser in
einer Interieurfläche eines im Fahrzeug angeordneten Ausstattungsteils aufgenommen
ist, versenkbar angeordnet und mit einer Abdeckeinrichtung gekoppelt ist. Dabei ist die
Bedieneinrichtung in ihrer Nichtgebrauchsposition versenkt und durch die
Abdeckeinrichtung verdeckt, und in ihrer Gebrauchsposition mit ihrer Anordnungsfläche
im wesentlichen bündig zur Interieurfläche angeordnet, so daß die Bedienelemente
leicht und bequem zugänglich sind. Die Abdeckeinrichtung ist zwischen einer
Schließstellung, in der die Bedieneinrichtung in ihrer Nichtgebrauchsposition versenkt
angeordnet ist, und einer Offenstellung, in der die Bedieneinrichtung in ihre
Gebrauchsposition angehoben ist, manuell bewegbar. Die Bedieneinrichtung und die
Abdeckeinrichtung sind miteinander gekoppelt, derart, daß erstere durch eine Bewegung
der Abdeckeinrichtung in Richtung ihrer Schließstellung in die Nichtgebrauchsstellung
versenkt und durch eine Bewegung in Richtung ihrer Offenstellung in die
Gebrauchsposition verbracht wird. Mit einer derartigen Anordnung einer
Bedieneinrichtung wird das Erscheinungsbild eines Fahrzeuginneren verbessert,
beispielsweise bei einer hochwertigen Fahrzeuginnenausstattung mit poliertem
Holzdekor, bei der vorstehende Bedienelemente aus dem genannten Grund stören. Zur
Betätigung ihrer Bedienelemente wird die Bedieneinrichtung durch eine Bewegung der
Abdeckeinrichtung in Richtung ihrer Offenstellung aus der Versenkung gefahren, das
jeweilige Bedienelement betätigt und die Abdeckeinrichtung anschließend in Richtung
ihrer Schließstellung bewegt, wodurch die Bedieneinrichtung wieder in ihre
Nichtgebrauchsposition verbracht wird, so daß nach dem Bedienvorgang wieder das
gleiche angenehme Erscheinungsbild gegeben ist wie vor diesem. Ein weiterer Vorteil ist
darin zu sehen, daß die Gefährdung von Fahrzeuginsassen bei einem Aufprallunfall
durch in üblicher Weise angeordnete Bedienelemente beseitigt ist. Es sei erwähnt, daß
auch mehrere neben- oder hintereinander angeordnete Bedieneinrichtungen mit der
Abdeckeinrichtung in der beschriebenen Weise gekoppelt sein können.
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Die Bedieneinrichtung kann mit einer mechanischen Hubvorrichtung, die durch die
Abdeckeinrichtung betätigt wird, verbunden sein, derart, daß eine Bewegung der
Abdeckeinrichtung mit einer vorbestimmten Bewegung der Hubvorrichtung und damit
der Bedieneinrichtung verbunden ist. In bevorzugter Ausführung ist die
Bedieneinrichtung jedoch mit einem durch die Abdeckeinrichtung schaltbaren,
gesteuerten elektromotorischen Antrieb gekoppelt, der bei seiner Aktivierung die
Bedieneinrichtung hebt oder senkt. Dabei wird der elektromotorische Antrieb bei einer
Bewegung der Abdeckvorrichtung in die Offenstellung erst dann aktiviert, wenn bereits
ein Teilbereich der in der Interieurfläche für die Anordnungsfläche gegebenen
Aussparung freigegeben ist. Damit wird eine Kollision zwischen der Bedieneinrichtung
und der aus der Versenkung gehobenen Abdeckeinrichtung verhindert. Hingegen wird
der Antrieb bei einer Schließbewegung der Abdeckeinrichtung vorzugsweise schon bei
Beginn dieser Bewegung aktiviert, so daß die Bedieneinrichtung bereits ein Stück oder
schon bis in ihre Nichtgebrauchsposition abgesenkt ist, wenn die Abdeckeinrichtung
deren Anordnungsbereich erreicht und überstreicht. Die Kopplung der Bedieneinrichtung
mit einer elektromotorischen Hubvorrichtung stellt eine weitere Komforterhöhung bei der
Nutzung des Fahrzeugs dar.
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Der elektromotorische Antrieb ist auf einfache Weise mit einem Schaltkontakt oder
Schalter versehen, der so angeordnet ist, daß die Abdeckeinrichtung diesen bei ihrer
Bewegung in die Offenstellung in einer definierten Position zwischen dieser und ihrer
Schließstellung oder erst in der Offenstellung kontaktiert bzw. betätigt.
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Als Abdeckeinrichtung ist vorteilhaft eine Jalousie eingesetzt, die in ihrer Schließstellung
sichtbar und in ihrer Offenstellung weitgehend verdeckt ist. Bei einer Bewegung in ihre
Offenstellung wird die Jalousie in ihrer Anordnungsebene definiert in das
Ausstattungsteil eingeschoben und in diesem, vorzugsweise durch Führungsschienen,
definiert bis in die der Offenstellung entsprechende Endstellung geführt. Die Jalousie
stellt gegenüber anderen Abdeckeinrichtungen, insbesondere Schiebedeckeln, eine
raumsparende und das Interieur auch belebende Einrichtung dar.
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Dabei kann die Jalousie weitere im Ausstattuntsteil ausgebildete Einrichtungen
abdecken, beispielsweise ein Ablagefach in der Nachbarschaft zur Bedieneinrichtung,
wobei das Ablagefach, bezogen auf die Abdeckeinrichtung, offenstellungsseitig
ausgebildet sein sollte, damit die Bedieneinrichtung auch bei geschlossenbleibendem
Ablagefach in ihre Gebrauchsstellung und aus dieser in ihre Nichtgebrauchsstellung
verbringbar ist.
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Die Bedieneinrichtung ist in einem im Ausstattungsteil ausgebildeten Bewegungsschacht
angeordnet, der eine Hubbewegung im wesentlichen senkrecht zur Interieurfläche
ermöglicht.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In den
zugehörigen Zeichnungen zeigen, teilweise schematisch:
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Fig. 1 einen Blick in den Fond eines Fahrzeugs mit einer zwischen den
Rücksitzen angeordneten Mittelkonsole mit Bedieneinrichtungen,
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Fig. 2 eine Draufsicht auf die Bedieneinrichtungen,
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Fig. 3a eine perspektivische Ansicht des Oberteils der Mittelkonsole mit
abgedeckten Bedieneinrichtungen,
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Fig. 3b die Ansicht mit in Offenstellung befindlicher Abdeckung und
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Fig. 4 einen Längsschnitt durch die Anordnung, schematisch.
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Das in Fig. 1 gezeigte Oberteil 1 einer Mittelkonsole weist eine lnterieurfläche 2 auf, in
die zwei Cupholdereinrichtungen 3 und eine Jalousie 4 eingelassen sind. Diese ist mit
einem Griffelement 5 versehen und zwischen der dargestellten Schließstellung und einer
Offenstellung manuell verschiebbar, wobei diese in die Mittelkonsole eingeschoben wird.
Fig. 2 zeigt die Jalousie 4 in einer zwischen ihrer Schließ- und ihrer maximalen
Offenstellung gegebenen Offenstellung, in der eine Bedieneinrichtung 6 mit
Tastelementen 7 und eine Bedieneinrichtung 8 mit an einer Anordnungsfläche 9
gehalterten und nach oben vorstehenden Bedienelementen 10 für eine Sitzverstellung
zu erkennen sind. Die dargestellte Position der Bedieneinrichtung 8 entspricht ihrer
Gebrauchsposition, in der die Anordnungsfläche 9 im wesentlichen bündig zur
Interieurfläche 2 angeordnet ist.
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Die Fig. 3a und 3b zeigen das Oberteil 1 in perspektivischer Darstellung. In den Figur ist
zu erkennen, daß die Jalousie 4 in seitlich von dieser ausgebildeten
Führungsschienen 11 geführt ist, die zur Unterseite eines am Oberteil 1 nach unten
vorstehenden Gehäuses 12 geführt sind. Im interieurflächenseitigen Bereich der
Führungsschienen 12, neben der Bedieneinrichtung 6 auf der der Bedieneinrichtung 8
abgewandten Seite, sind eine federkraftbeaufschlagte Sperrklinke 13 für die Jalousie 4
und ein durch diese (4) betätigbarer Mikroschalter 14 angeordnet. Ein weiterer
Mikroschalter 15, der ebenfalls durch die Jalousie 4 betätigbar ist, befindet sich an der
Unterseite des Gehäuses 12 an der Führungsschiene 11.
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Die Bedieneinrichtung 8 ist zwischen der in Fig. 3b gezeigten Gebrauchsposition mit im
wesentlichen mit der Interieurfläche 2 bündiger Anordnungsfläche 9 und den nach oben
an dieser vorstehenden Bedienelementen 10 und einer Nichtgebrauchsposition im
Gehäuse 12 verbringbar, wobei sie mit der Jalousie 4 gekoppelt ist, derart, daß die
Bedieneinrichtung 8 durch eine Betätigung des Mikroschalters 15 durch die Jalousie 4
aus ihrer Versenkung im Gehäuse 12 bis zu ihrer Gebrauchsposition elektromotorisch
angehoben und aus dieser bei einer Schiebebewegung der Jalousie 4 in deren
Schließstellung durch eine Betätigung des Mikroschalters 14 elektromotorisch wieder in
ihre Nichtgebrauchsposition versenkt wird.
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Die Anordnung ist in Fig. 4 in einer Schnittdarstellung schematisch dargestellt. Im
Gehäuse 12 sind ein Ablagefach 16, eine Aufnahme für die Bedieneinrichtung 6, ein
Bewegungsschacht 17 für die Bedieneinrichtung 8 und ein Gehäusevorsprung für einen
Spindelantrieb 18 ausgebildet. Dieser weist einen Spindelstock 19 mit einer an diesem
gelagerten und mit einem Elektromotor 20 gekoppelten Schraubenspindel 21 und einen
mit dieser zusammenwirkenden und im Spindelstock 19 geführten Gleitschlitten 22 auf.
Am motorseitigen Ende des Spindelstockes 19 ist ein durch den Gleitschlitten 22
betätigbarer Mikroschalter 23 angeordnet. Der Gleitschlitten 22 ist mit der
Bedieneinrichtung 8 über einen an dieser befestigten Flansch 24 verschraubt. Es sei
erwähnt, daß auch die Bedieneinrichtung 6 mit der Jalousie 4 in Wirkverbindung stehen
und in das Hubsystem integriert sein kann.
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Soll nun ein Sitz verstellt werden, wird die in ihrer Schließstellung befindliche Jalousie 4
(Fig. 3a) nach hinten in eine Offenstellung verschoben. Nach dem Passieren der
vorgespannten und durch die Jalousie 4 niedergehaltenen Sperrklinke 13 durch das
griffelementseitige Jalousieende springt diese nach oben und verhindert eine
Umkehrbewegung. Im unmittelbaren Anschluß daran wird der Mikroschalter 15 durch
das hintere Ende der Jalousie 4, das in den Führungsschienen 11 bis unter das
Gehäuse 12 geschoben wird, betätigt, der die Steuerung des Elektromotors 20 auslöst.
Der Gleitschlitten 22 und damit die Bedieneinrichtung 8 werden nach oben bis in ihre
Endstellung gefahren, mit der die Gebrauchsstellung für die Bedieneinrichtung 8
gegeben ist. Die Aufwärtsbewegung der Bedieneinrichtung 8 wird somit erst dann
begonnen, wenn die Sperrklinke 13 ausgefahren und der Bewegungsschacht 17
geöffnet ist, so daß eine Kollision zwischen der Jalousie 4 und der Bedieneinrichtung 8
ausgeschlossen ist.
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Wird die Jalousie 4 aus ihrer Offenstellung in Richtung ihrer Schließstellung bewegt,
wird der Mikroschalter 14 durch das griffelementseitige Ende der Jalousie 4 betätigt,
wodurch die Motorsteuerung initialisiert und dadurch der Gleitschlitten 22 mit der
angekoppelten Bedieneinrichtung 8 nach unten bewegt werden. Die Jalousie 4 kann bis
in eine Zwischenstellung an der Sperrklinke 13 geschoben werden. Erreicht der
Gleitschlitten 22 seine untere Endstellung, wird der Mikroschalter 23 betätigt, wodurch
die Sperrklinke 13 gelöst und elektromagnetisch eingezogen wird. Die Jalousie 4 kann
nun bis in ihre Schließstellung geschoben werden.
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Die Sperrklinke 13 verhindert bei einer sehr schnellen Jalousiebewegung eine
Beschädigung der Bedienelemente 10 der noch nicht eingefahrenen
Bedieneinrichtung 8 und ist für den Zeitraum des Hubes des Gleitschlittens 22 aktiviert.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 Oberteil
2 Interieurfläche
3 Cupholdereinrichtung
4 Jalousie
5 Griffelement
6 Bedieneinrichtung
7 Tastelement
8 Bedieneinrichtung
9 Anordnungsfläche
10 Bedienelement
11 Führungsschiene
12 Gehäuse
13 Sperrklinke
14 Mikroschalter
15 Mikroschalter
16 Ablagefach
17 Bewegungsschacht
18 Spindelantrieb
19 Spindelstock
20 Elektromotor
21 Schraubenspindel
22 Gleitschlitten
23 Mikroschalter
24 Flansch