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Die Erfindung betrifft ein zahnärztliches
Instrument zum Eindrücken
und/oder Formen von aushärtbaren
Materialien zum Füllen
einer Zahnkavität mit
einem Griffteil und mit einer Bearbeitungsfläche für die aushärtbaren Materialien an mindestens
einem Ende des Griffteils.
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Derartige Instrumente, die herkömmlicherweise
einstöckig
aus Metall gefertigt sind, werden verwendet, um aushärtbare Materialien
zu bearbeiten, beispielsweise Amalgamfüllungen. Mit Hilfe derartiger
Instrumente wird das noch formbare, aushärtbare Material in Kavitäten eingebracht,
in diese eingedrückt
und dann an der Zahnoberfläche
so geformt, daß eine
kontinuierliche, eine Kavität
ausfüllende
Außenfläche entsteht.
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Als aushärtbare Füllmaterialien werden in zunehmendem
Umfange sogenannte Composite-Materialien verwendet, das sind im
wesentlichen auf Kunstharzbasis beruhende Substanzen, die zwar ästhetisch
und medizinisch ausgezeichnete Ergebnisse zeigen, die aber den Nachteil
haben, daß diese Materialien
an den Bearbeitungsflächen
der herkömmlichen
zahnärztlichen
Instrumente haften. Es ist daher sehr schwierig, diese Materialien
mit den herkömmlichen
Instrumenten zu bearbeiten, außerdem
können
in vielen Fällen
Instrumente, mit denen derartige Composite-Materialien bearbeitet
worden sind, gar nicht oder nicht vollständig gereinigt werden, so daß diese
Instrumente nicht wie der verwendbar sind. Wenn die Reinigung möglich ist,
muß sie unmittelbar
nach Benutzung der Instrumente erfolgen, und dies ist beim normalen
Ablauf einer Zahnarztpraxis hinderlich, hier sollte die Reinigung
für alle Instrumente
zu einem späteren
Zeitpunkt gemeinsam möglich
sein. In der
DE 199
57 433 A1 wird ein zahnärztliches
Instrument beschrieben, dessen Arbeitsende aus Polyfluoralkoxyethylenen
oder aus anderen antiadhäsiven
thermostabilen Kunststoffen besteht oder mit einem von diesen antiadhäsiven thermostabilen
Kunststoffen überzogen
ist. Damit soll die unerwünschte
Haftung von Zahnfüllwerkstoffen
vermieden werden. Derartige Instrumente sind jedoch sehr aufwendig,
da metallische Arbeitsenden mit derartigen Kunststoffen beschichtet
werden müssen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes zahnärztliches
Instrument so auszubilden, daß es
einfach im Aufbau und in der Herstellung ist und mit ihm auch Composite-Materialien
mit hoher Haftung bearbeitet werden können.
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Diese Aufgabe wird bei einem zahnärztlichen
Instrument der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß das
Instrument vollständig
aus einem Antihaft-Material besteht, an welchem das aushärtbare Material
nicht haftet. Es ist überraschend,
daß man
Instrumente insgesamt aus einem derartigen antihaftenden Material
herstellen kann und diese dann trotzdem geeignet sind, auch an komplizierten
Stellen an sich haftendes Material zu verarbeiten. Eine solche Ausgestaltung
hat den großen
Vorteil, daß der
Aufbau der Instrumente wesentlich einfacher ist als bei Instrumenten,
die mit einer Beschichtung versehen sind oder bei denen nur die Arbeitsteile
aus Antihaftmaterial bestehen, während der
gesamte Rest in herkömmlicher
Weise hochwertig aus Metallen fabriziert wird. Insbesondere läßt sich
ein solches Instrument vorteilhaft als Wegwerfinstrument konzipieren.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist
das Antihaft-Material Polytetrafluorethylen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
ein die Bearbeitungsfläche
aufweisendes Teil lösbar
mit dem Griffteil verbunden ist. Es ist dadurch möglich, dieses Teil,
welches die Bearbeitungsfläche
aufweist, auszuwechseln, so daß dieses
Teil beispielsweise nach einmaliger Benutzung ausgewechselt wird,
während alle übrigen Teile
des Instruments wieder verwendbar sind. Auch wird es dadurch dem
Zahnarzt ermöglicht, je
nach Bedarf Teile mit unterschiedlich geformten Bearbeitungsflächen und
gegebenenfalls auch mit unterschiedlichen Bearbeitungsflächenmaterialien zu
verwenden, um so eine optimale Anpassung an die jeweilige Behandlung
zu erreichen.
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Die lösbare Verbindung zwischen dem
die Bearbeitungsfläche
aufweisenden Teil des Instrumentes und dem Griffteil kann sehr unterschiedlich ausgeführt werden,
beispielsweise kann diese Verbindung eine Schraubverbindung oder
eine elastische Rastverbindung sein, es sind auch Preßverbindungen
denkbar.
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Besonders günstig ist es, wenn die Bearbeitungsfläche Teil
eines kappen- oder haubenförmigen Bauteils
ist, welches an einem Ende mit dem Griffteil verbunden ist und an
dessen gegenüberliegendem Ende
die Bearbeitungsfläche
angeordnet ist. Diese kappen- oder haubenförmigen Bauteile sind vorzugsweise
auf stiftförmige
Enden des Griffteiles aufgesteckt oder aufgeschraubt und können durch
Abschrauben oder Abziehen ausgewechselt werden.
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Vorteilhafterweise ist die Bearbeitungsfläche ballig
ausgebildet, wobei die unterschiedlichsten Formgebungen möglich sind,
die im übrigen
den herkömmlichen
Formgebungen der Bearbeitungsflächen
von zahnärztlichen
Instrumenten aus Metall entsprechen können.
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Ein Griffteil kann an einem Ende
eine derartige Bearbeitungsfläche
tragen, es ist aber vorteilhaft, wenn an einem Griffteil an beiden
Enden Bearbeitungsflächen
angeordnet sind, so daß an
einem Instrument Bearbeitungsflächen
unterschiedlicher Geometrie und/oder unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit
angeordnet werden können.
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Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung.
Es zeigt:
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1:
eine Seitenansicht eines zahnärztlichen
Füllinstruments
mit Bearbeitungsflächen
an gegenüberliegenden
Enden des Griffteils;
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2:
eine vergrößerte Seitenansicht
des kappenförmigen
Endes des Instruments der 1 im Bereich
A mit einem auf das Ende des Instruments aufgeschraubten, kappenförmigen Endteil;
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3:
eine Ansicht ähnlich 2 eines in das Ende des
Instruments der 1 eingeschraubten
Endteils mit einer kugelförmigen
Bearbeitungsfläche;
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4:
eine Ansicht ähnlich 2 mit einem auf das Instrument
aufgesteckten und mit einer elastischen Rastverbindung gehaltenen
Endteil und
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5:
eine Ansicht ähnlich 3 mit einem Endteil, das
durch Einstecken in das Ende des Instruments der 1 in einer elastischen Rastverbindung gehalten
ist.
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Das in der Zeichnung dargestellte
Instrument 1 umfaßt
ein längliches,
im wesentlichen kreiszylindrisches, an seiner Oberfläche profiliertes
zentrales Griffteil 2, welches an beiden Enden übergeht
in eine stiftförmige
Verlängerung 3,
die sich zunächst
in der Längsachse
des Griffteils 2 erstreckt und dann seitlich abgebogen
ist. Das Instrument 1 ist an beiden Enden in gleicher Weise
ausgebildet, daher wird nachstehend nur ein Ende näher beschrieben.
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Das Griffteil 2 und die
Verlängerung 3 können einstöckig ausgebildet
sein.
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Auf das Ende 4 der Verlängerung 3 ist
ein kappen- oder haubenförmiges
Endstück 5 aufgesetzt,
welches bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel lösbar mit
dem Ende 4 der Verlängerung 3 verbunden
ist. Das Endstück 5 der 2 beispielsweise weist an
seiner Basisseite 6 eine Innengewindebohrung 7 auf,
in die das mit einem komplementären
Außengewinde 8 versehene
Ende 4 der Verlängerung 3 eingreift.
Das Endstück 5 ist
also in diesem Fall auf das Ende 4 aufgeschraubt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 3 ist die Anordnung umgekehrt
gewählt,
hier trägt
das Endstück 5 an
seiner Basisseite 6 einen Außengewindestift 9,
der in eine Innengewindebohrung 10 der Verlängerung 3 eingeschraubt
ist.
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In den Ausführungen der 4 und 5 sind die
lösbaren
Verbindungen zwischen Verlängerung 3 und
Endstück 5 als
elastische Rastverbindungen ausgebildet. Bei dem Ausführungsbeispiel
der 4 greift das mit
einer Ringschulter 11 versehene Ende 4 in eine
Sacklochbohrung 12 des Endstückes 5 ein, die Ringschulter 11 tritt
dabei in eine komplementäre Ringnut 13 der
Sacklochbohrung 12 ein. Sowohl die Ringschulter 11 als
auch die Ringnut 13 können
einseitig abgeschrägt sein,
so daß das
kappenförmige Endstück 5 relativ
leicht auf die Verlängerung 3 aufschiebbar
und einrastbar ist, während
das Abziehen des Endstückes 5 nur
nach Überwinden
einer bestimmten Kraft möglich
ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 5 ist die Anordnung wieder
umgekehrt gewählt,
hier greift ein mit einer Ringschulter 15 versehener Raststift 14 in
eine Sacklochbohrung 16 in der Verlängerung 3 ein, die
eine komplementär
zur Ringschulter 15 ausgebildete Ringnut 17 aufweist.
Auch hier sind Ringnut 17 und Ringschulter 15 einseitig
abgeschrägt,
so daß das
Einstecken des Raststiftes 14 in die Sacklochbohrung 16 erleichtert
ist, das Abziehen jedoch nur mit einer größeren Kraft erfolgen kann.
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Die Formgebung der hauben- oder kappenförmigen Endstücke 5 kann
sehr unterschiedlich gewählt
werden, bei dem Ausführungsbeispiel
der 2 und 4 ist eine Formgebung gewählt, bei
der das Endstück 5 geringfügig konisch
ausgebildet ist und auf der der Verbindung zur Verlängerung 3 gegenüberliegenden
Seite in Form einer halbkugelförmigen
oder balligen Bearbeitungsfläche 18 endet. Bei
der Ausführung
der 3 und 5 ist die Ausgestaltung ähnlich gewählt, nur
geht der konische Bereich nicht unmittelbar in die Bearbeitungsfläche 18 über, sondern über eine
Einschnürung 19,
die Bearbeitungsfläche 18 ist
somit im wesentlichen kugelig ausgeführt. Die Formgebung der Endstükke kann
dabei sehr unterschiedlich sein und wird den jeweiligen Bearbeitungsschritten
angepaßt,
also der Notwendigkeit, das Material in die Kavität einzupressen
einerseits und der Notwendigkeit, das eingebrachte Material zu formen
andererseits.
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Die Endstücke 5 bestehen insgesamt
aus einem Antihaft-Material, beispielsweise aus Polytetrafluorethylen,
so daß auch
die Bearbeitungsflächen 18 aus
diesem Material bestehen und daher antihaftend ausgebildet sind.
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Der Zahnarzt kann die Endstücke 5 ohne weiteres
auswechseln, beispielsweise können
nach jeder Behandlung die Endstücke 5 abgezogen
und durch neue Endstücke
ersetzt werden, die dann zusammen mit dem Griffteil sterilisiert
werden.