DE102023112094A1 - Medizinisches Instrument, medizinisches System und Verfahren - Google Patents

Medizinisches Instrument, medizinisches System und Verfahren Download PDF

Info

Publication number
DE102023112094A1
DE102023112094A1 DE102023112094.8A DE102023112094A DE102023112094A1 DE 102023112094 A1 DE102023112094 A1 DE 102023112094A1 DE 102023112094 A DE102023112094 A DE 102023112094A DE 102023112094 A1 DE102023112094 A1 DE 102023112094A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
drilling device
cannula
medical instrument
access
actuating part
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE102023112094.8A
Other languages
English (en)
Inventor
Jens Richolt
Jan Maier
Peter Kohlbecher
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Joline GmbH and Co KG
Original Assignee
Joline GmbH and Co KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Joline GmbH and Co KG filed Critical Joline GmbH and Co KG
Priority to DE102023112094.8A priority Critical patent/DE102023112094A1/de
Publication of DE102023112094A1 publication Critical patent/DE102023112094A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B17/00Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
    • A61B17/16Bone cutting, breaking or removal means other than saws, e.g. Osteoclasts; Drills or chisels for bones; Trepans
    • A61B17/1662Bone cutting, breaking or removal means other than saws, e.g. Osteoclasts; Drills or chisels for bones; Trepans for particular parts of the body
    • A61B17/1671Bone cutting, breaking or removal means other than saws, e.g. Osteoclasts; Drills or chisels for bones; Trepans for particular parts of the body for the spine
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B17/00Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
    • A61B17/28Surgical forceps
    • A61B17/29Forceps for use in minimally invasive surgery
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B17/00Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
    • A61B17/34Trocars; Puncturing needles
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B17/00Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
    • A61B17/42Gynaecological or obstetrical instruments or methods
    • A61B17/46Embryotomes
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B17/00Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
    • A61B17/56Surgical instruments or methods for treatment of bones or joints; Devices specially adapted therefor
    • A61B17/58Surgical instruments or methods for treatment of bones or joints; Devices specially adapted therefor for osteosynthesis, e.g. bone plates, screws, setting implements or the like
    • A61B17/88Osteosynthesis instruments; Methods or means for implanting or extracting internal or external fixation devices
    • A61B17/8897Guide wires or guide pins
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B90/00Instruments, implements or accessories specially adapted for surgery or diagnosis and not covered by any of the groups A61B1/00 - A61B50/00, e.g. for luxation treatment or for protecting wound edges
    • A61B90/06Measuring instruments not otherwise provided for
    • A61B2090/062Measuring instruments not otherwise provided for penetration depth

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Surgery (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Medical Informatics (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Heart & Thoracic Surgery (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Nuclear Medicine, Radiotherapy & Molecular Imaging (AREA)
  • Dentistry (AREA)
  • Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
  • Orthopedic Medicine & Surgery (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Gynecology & Obstetrics (AREA)
  • Pregnancy & Childbirth (AREA)
  • Reproductive Health (AREA)
  • Ophthalmology & Optometry (AREA)
  • Surgical Instruments (AREA)

Abstract

Medizinisches Instrument (10), das zum Erweitern eines bestehenden Zugangs und zum Einbringen von weiteren medizinischen Instrumenten durch den erweiterten Zugang ausgebildet ist. Das medizinische Instrument (10) weist eine Bohreinrichtung (12) zum Erweitern des bestehenden Zugangs und eine Kanüle (14) mit einem Durchgang (16) auf. In einem eingesetzten Zustand (18) des medizinischen Instruments (10) ist die Bohreinrichtung (12) in den Durchgang (16) eingesetzt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein medizinisches Instrument, ein medizinisches System und ein Verfahren.
  • Wenn ein Wirbelkörper frakturierter ist, werden oft Zugangsinstrumente verwendet, um einen Zugang zu einem Wirbelinnenraum des Wirbelkörpers herzustellen. Durch den Zugang hindurch kann beispielsweise ein Druckballon in den Wirbelinnenraum eingeführt werden, um eine Reposition und/oder eine Korrektur einer Fehlstellung des frakturierten Wirbelkörpers durchzuführen.
  • Typischerweise sind die Zugangsinstrumente als Nadel mit einer Trokarspitze ausgebildet. Die Herstellung des Zugangs erfolgt durch Drücken der Trokarspitze gegen den Wirbelkörper und gleichzeitiges Ausführen einer Drehbewegung mit der Trokarspitze. Dadurch dringt die Trokarspitze in den Knochen des Wirbelkörpers ein und stellt dabei den Zugang her. Vorzugsweise kann sich der Zugang durch einen Pedikel des Wirbelkörpers hindurch erstrecken.
  • Häufig ist das Einbringen von medizinischen Instrumenten innerhalb des Wirbelinnenraums erforderlich, die einen größeren Durchmesser haben als das Zugangsinstrument und damit der hergestellte Zugang. In diesem Fall erfolgt ein Erweitern des Zugangs in seinem Durchmesser. Hierfür kann ein Führungsdraht in den Zugang eingesetzt werden, der als Führung einer Bohreinrichtung in Form eines Knochenbohrers dient. Typische Knochenbohrer verfügen über einen Kanal zum Aufnehmen des Führungsdrahts, um entlang des Führungsdrahts den Wirbelkörper zu bearbeiten und dadurch den Zugang in seinem Durchmesser zu vergrößern. Durch den erweiterten Zugang hindurch können die medizinischen Instrumente mit größerem Durchmesser als das Zugangsinstrument und mit kleineren Durchmesser als die Bohreinrichtung in den Wirbelinnenraum eingebracht werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein medizinisches Instrument bereitzustellen, das ein Erweitern eines bestehenden Zugangs ermöglicht sowie das Einbringen von weiteren medizinischen Instrumenten durch den erweiterten Zugang vereinfacht. Weiter liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein medizinisches System, das mit dem medizinischen Instrument ausgestattet ist, und ein Verfahren bereitzustellen.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch ein medizinisches Instrument mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein medizinisches System mit den Merkmalen des Anspruchs 9 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Vorteilhafte und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen enthalten.
  • Ein erfindungsgemäßes medizinisches Instrument ist, insbesondere nur, zum Erweitern eines bestehenden Zugangs und zum Einbringen von weiteren medizinischen Instrumenten durch den erweiterten Zugang ausgebildet. Das medizinische Instrument weist eine Bohreinrichtung zum Erweitern des bestehenden Zugangs und eine Kanüle mit einem Durchgang, insbesondere zum Einbringen von den weiteren medizinischen Instrumenten, auf. In einem eingesetzten Zustand des medizinischen Instruments ist die Bohreinrichtung in den Durchgang eingesetzt.
  • Vorteilhafterweise erfolgt das Erweitern des bestehenden Zugangs, wenn das medizinische Instrument den eingesetzten Zustand aufweist. Dadurch können das Erweitern des bestehenden Zugangs und ein Einsetzen der Kanüle innerhalb des erweiterten Zugangs, insbesondere gleichzeitig, in einem Arbeitsschritt erfolgt. Nach dem Erweitern des bestehenden Zugangs kann die Bohreinrichtung aus der Kanüle entfernt werden, wobei die Kanüle innerhalb des erweiterten Zugangs verbleibt. Vorteilhafterweise kann der Durchgang genutzt werden, um weitere medizinische Instrumente durch die Kanüle hindurch und damit durch den erweiterten Zugang hindurch einzubringen.
  • Dadurch wird das Einbringen von weiteren medizinischen Instrumenten durch den erweiterten Zugang mittels des medizinischen Instruments vereinfacht.
  • Die weiteren medizinischen Instrumente können beispielsweise einen Druckballon, eine Aufrichtvorrichtung zum Aufrichten oder Stabilisieren eines Wirbelkörpers, ein Biopsie-Instrument zum Entnehmen einer Probe aus einem Wirbelinnenraum eines Wirbelkörpers und/oder einen Applikator zum Einbringen von verfestigendem Füllmaterial in einen Wirbelinnenraum eines Wirbelkörpers umfassen. Das verfestigende Füllmaterial kann Knochenfüllmaterial und/oder Knochenzement umfassen oder sein.
  • Der bestehende Zugang kann innerhalb eines Knochens, insbesondere eines Wirbelkörpers angeordnet sein. Der bestehende Zugang kann ein Zugang zu einem Wirbelinnenraum eines Wirbelkörpers sein. Der bestehende Zugang kann eine Verbindung zwischen dem Wirbelinnenraum und einem Äußeren des Wirbelkörpers sein. Der Zugang kann auch als Durchbruch, Loch oder Bohrung bezeichnet werden.
  • Innerhalb des bestehenden Zugangs kann ein Führungsdraht zum Führen von medizinischen Instrumenten angeordnet sein. Der Führungsdraht kann gerade ausgebildet sein. Eine Länge des Führungsdrahts kann 15 cm bis 40 cm, insbesondere 20 cm bis 30 cm, betragen. Die Abkürzung cm kann die Einheit Zentimeter bezeichnen. Ein Durchmesser des Führungsdrahts kann 1 mm bis 3 mm, insbesondere 1,25 mm bis 2,75 mm oder 1,2 mm bis 1,7 mm, betragen. Die Abkürzung mm kann die Einheit Millimeter bezeichnen.
  • Insbesondere kann unter Erweitern eines bestehenden Zugangs kein Herstellen eines Zugangs verstanden werden. Insbesondere kann das medizinische Instrument zum Herstellen eines Zugangs ungeeignet sein. Das Erweitern des bestehenden Zugangs kann, insbesondere nur, ein Aufbohren des bestehenden Zugangs und/oder ein Erweitern eines Durchmessers des bestehenden Zugangs sein. Unter Erweitern des Durchmessers kann, insbesondere nur, eine Durchmesservergrößerung verstanden werden.
  • Die Bohreinrichtung kann ein Knochenbohrer umfassen oder sein. Die Bohreinrichtung kann einen Bohrabschnitt zum Erweitern des bestehenden Zugangs und einen Schaftabschnitt aufweisen. Der Bohrabschnitt kann an dem Schaftabschnitt angeordnet sein. Die Bohreinrichtung, insbesondere der Bohrabschnitt, kann mindestens eine Hauptschneide zum Erweitern des bestehenden Zugangs aufweisen. Die Hauptschneide kann zum Abtragen von Material, insbesondere Knochenmaterial, ausgebildet sein. Die Hauptschneide kann in eine Vorschubrichtung der Bohreinrichtung zeigen. Die Vorschubrichtung kann parallel zu einer Längsachse des medizinischen Instruments sein.
  • Ein Außendurchmesser der Bohreinrichtung kann kleiner sein als ein Innendurchmesser der Kanüle. Der Außendurchmesser der Bohreinrichtung kann 4 mm bis 8 mm, insbesondere 5 mm bis 7 mm, betragen.
  • Die Kanüle kann rohrförmig, insbesondere hülsenartig oder hohlzylinderförmig, ausgebildet sein. Ein Außendurchmesser der Kanüle kann 4,2 mm bis 8,2 mm, insbesondere 5,2 mm bis 7,2 mm, betragen. Eine Wandungsdicke der Kanüle kann 0,1 mm bis 0,6 mm, insbesondere 0,3 mm, betragen.
  • Der Durchgang kann zylinderförmig ausgebildet sein. Der Durchgang kann die Kanüle durchsetzen. Der Durchgang kann sich von einem proximalen Ende der Kanüle bis zu einem distalen Ende der Kanüle erstrecken. Ein Durchmesser des Durchgangs kann größer sein als ein Außendurchmesser der Bohreinrichtung. Der Durchmesser des Durchgangs kann mindestens 4 mm, insbesondere 4,5 mm, betragen. Der Durchmesser des Durchgangs kann 4 mm bis 8 mm, insbesondere 5 mm bis 7 mm, betragen. Der Durchmesser des Durchgangs kann auch als Innendurchmesser der Kanüle bezeichnet werden.
  • Durch die Kanüle, insbesondere den Durchgang, hindurch können weitere medizinische Instrumente geschoben werden. Das Einbringen von weiteren medizinischen Instrumenten durch den erweiterten Zugang kann ein Einbringen durch den Durchgang sein, wenn die Kanüle innerhalb des erweiterten Zugangs eingesetzt ist.
  • Die Bohreinrichtung und die Kanüle können als zwei voneinander getrennte, insbesondere als separate, Bauteile ausgebildet sein. Die Bohreinrichtung und/oder die Kanüle können aus Edelstahl ausgebildet sein.
  • In dem eingesetzten Zustand kann die Bohreinrichtung zumindest abschnittsweise innerhalb der Kanüle angeordnet sein und/oder zumindest abschnittsweise von der Kanüle umgeben sein. Insbesondere kann in dem eingesetzten Zustand, vorzugsweise nur, der Schaftabschnitt von der Kanüle umgeben sein. Wenn die Bohreinrichtung in den Durchgang eingesetzt ist, kann die Bohreinrichtung durch die Kanüle hindurchgeführt sein.
  • In einer Weiterbildung des medizinischen Instruments ragt in dem eingesetzten Zustand ein distales Ende der Bohreinrichtung aus der Kanüle heraus. Das distale Ende kann mit einem Abstand von 1 mm bis 2 cm, insbesondere 3 mm bis 1 cm, von einem distalen Ende der Kanüle aus der Kanüle herausragen.
  • In einer Weiterbildung des medizinischen Instruments sind in dem eingesetzten Zustand die Bohreinrichtung und die Kanüle miteinander bewegungsgekoppelt. Vorteilhafterweise wird durch die Bewegungskopplung eine Bewegung, insbesondere eine Rotationsbewegung und/oder eine Bewegung in eine Vorschubrichtung, von der Bohreinrichtung gemeinsam mit der Kanüle ausgeführt. Unter bewegungsgekoppelt kann verstanden werden, dass die Bohreinrichtung zusammen, insbesondere gleichzeitig, mit der Kanüle bewegbar ist, und/oder dass eine Bewegung der Bohreinrichtung die Kanüle mitbewegt.
  • In einer Weiterbildung des medizinischen Instruments umfasst die Bohreinrichtung einen Spiralbohrer oder ist ein Spiralbohrer. Der Spiralbohrer kann mindestens oder genau drei Hauptschneiden umfassen. Der Spiralbohrer kann mindestens oder genau drei Nebenschneiden umfassen. Die Bohreinrichtung kann innerhalb des Bohrabschnitts als Spiralbohrer ausgebildet sein. Im eingesetzten Zustand kann der Spiralbohrer vollständig oder teilweise aus der Kanüle herausragen. Das distale Ende der Bohreinrichtung kann durch den Spiralbohrer gebildet sein.
  • In einer Weiterbildung des medizinischen Instruments weist die Bohreinrichtung einen Kanal zum Aufnehmen eines Führungsdrahts auf. Die Bohreinrichtung kann eine kanülierte Bohreinrichtung, insbesondere ein kanülierter Bohrer, sein. Der Kanal kann gerade ausgebildet sein. Der Kanal kann sich von einem proximalen Ende der Bohreinrichtung bis zu dem distalen Ende der Bohreinrichtung erstrecken. Ein minimaler Durchmesser des Kanals kann größer sein als ein Durchmesser des Führungsdrahts. Der minimale Durchmesser des Kanals kann mindestens 1 mm bis 3 mm, insbesondere 1,25 mm bis 2,75 mm oder 1,2 mm bis 1,7 mm, betragen. Wenn der Führungsdraht von dem Kanal aufgenommen ist, kann die Bohreinrichtung, insbesondere nur, eine Rotationsbewegung um den Führungsdraht herum und eine Translationsbewegung parallel zu dem Führungsdraht ausführen. Wenn der Führungsdraht innerhalb des bestehenden Zugangs und innerhalb des Kanals angeordnet ist, kann die Bohreinrichtung mittels einer Rotationsbewegung um den Führungsdraht herum den bestehenden Zugang entlang des Führungsdrahts erweitern.
  • In einer Weiterbildung des medizinischen Instruments weist das medizinische Instrument eine Betätigungseinrichtung auf. Die Betätigungseinrichtung umfasst ein erstes Betätigungsteil und ein zweites Betätigungsteil. Das erste Betätigungsteil ist mit der Bohreinrichtung fest verbunden. Das zweite Betätigungsteil ist mit der Kanüle fest verbunden. Die Betätigungseinrichtung kann dazu ausgebildet sein, von einem Benutzer, insbesondere von einem Operateur, betätigt zu werden. Die Betätigungseinrichtung, insbesondere das erste Betätigungsteil, kann griffförmig ausgebildet sein. In dem eingesetzten Zustand kann das erste Betätigungsteil und das zweite Betätigungsteil, insbesondere unter Bildung einer Verbindung, miteinander bewegungsgekoppelt sein. In dem eingesetzten Zustand kann die Betätigungseinrichtung an einem proximalen Ende des medizinischen Instruments angeordnet sein. In dem eingesetzten Zustand kann das proximale Ende des medizinischen Instruments durch die Betätigungseinrichtung gebildet sein. In dem eingesetzten Zustand und bei Betätigung der Betätigungseinrichtung kann die Bohreinrichtung den bestehenden Zugang erweitern.
  • Das erste Betätigungsteil und/oder das zweite Betätigungsteil können aus Kunststoff ausgebildet sein. Das erste Betätigungsteil kann mittels einer stoffschlüssigen Verbindung, insbesondere einer Klebverbindung, und/oder einer kraftschlüssigen Verbindung, insbesondere einer Klemmverbindung, mit der Bohreinrichtung verbunden sein. Das zweite Betätigungsteil kann mittels einer stoffschlüssigen Verbindung, insbesondere einer Klebverbindung, und/oder einer kraftschlüssigen Verbindung, insbesondere eine Klemmverbindung, mit der Kanüle verbunden sein.
  • In einer Weiterbildung des medizinischen Instruments weist das erste Betätigungsteil ein erstes Verbindungselement auf. Das zweite Betätigungsteil weist ein zum ersten Verbindungselement korrespondierendes zweites Verbindungselement auf. In dem eingesetzten Zustand sind das erste Verbindungselement und das zweite Verbindungselement, insbesondere unter Bildung einer Verbindung, lösbar miteinander verbunden.
  • Durch die Verbindung zwischen dem ersten Verbindungselement und dem zweiten Verbindungselement kann das erste Betätigungsteil und das zweite Betätigungsteil miteinander bewegungsgekoppelt sein. Die Verbindung kann eine lösbare formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung sein.
  • Das erste Verbindungselement kann ein erstes Rastelement und das zweite Verbindungselement kann ein zum ersten Rastelement korrespondierendes, vorzugsweise komplementäres, zweites Rastelement sein. Die Verbindung kann eine mittels des ersten Rastelements und des zweiten Rastelements gebildete Rastverbindung sein. Das erste Rastelement kann eine Rastnase und das zweite Rastelement kann eine Rastöffnung umfassen, wobei die Rastnase unter Bildung der Rastverbindung in die Rastöffnung einrastbar ist.
  • Die Verbindung zwischen dem ersten Verbindungselement und dem zweiten Verbindungselement kann nach dem Erweitern des bestehenden Zugangs und Einbringen der Kanüle innerhalb des bestehenden Zugangs gelöst werden, so dass insbesondere die Bohreinrichtung aus der Kanüle entnehmbar ist. Vorzugsweise kann die Kanüle innerhalb des erweiterten Zugangs zum Einbringen von weiteren medizinischen Instrumenten durch die Kanüle hindurch und damit durch den erweiterten Zugang hindurch verbleiben.
  • In einer Weiterbildung des medizinischen Instruments weist die Kanüle eine Markierung zum Ablesen einer Eindringtiefe auf. Die Eindringtiefe kann angeben, wie tief das medizinische Instrument in einen Körper eingedrungen ist. Die Markierung kann eine Tiefenmarkierung sein. Die Markierung kann eine Mehrzahl, insbesondere 5 bis 25, von Markierungselemente umfassen, die in einem festgelegten Abstand voneinander, insbesondere in Längsrichtung der Kanüle, angeordnet sind. Die Mehrzahl von Markierungselemente kann Ringe und/oder Striche umfassen. Zusätzlich oder alternativ kann die Mehrzahl von Markierungselemente Zahlen und/oder Buchstaben zum Ablesen der Eindringtiefe umfassen. Die Markierung kann mittels Laserbeschriften oder Lasergravieren hergestellt sein.
  • Ein erfindungsgemäßes medizinisches System weist ein zuvor beschriebenes medizinisches Instrument und einen Führungsdraht zum Anordnen innerhalb des bestehenden Zugangs auf. Der Führungsdraht kann innerhalb des bestehenden Zugangs angeordnet sein. Der Führungsdraht kann innerhalb der Bohreinrichtung angeordnet sein.
  • Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Erweitern eines bestehenden Zugangs mit einem zuvor beschriebenen medizinischen Instrument oder einem zuvor beschriebenen medizinischen System weist die Schritte auf: Herstellen des eingesetzten Zustands und Erweitern des bestehenden Zugangs mit der Bohreinrichtung bei gleichzeitigem Einbringen der Kanüle, insbesondere innerhalb des erweiterten Zugangs.
  • Innerhalb des bestehenden Zugangs kann ein Führungsdraht angeordnet sein und das Verfahren kann zusätzlich den Schritt Anordnen des Führungsdrahts innerhalb des Kanals der Bohreinrichtung aufweisen, wobei insbesondere der Schritt Erweitern des bestehenden Zugangs unter Entlanggleiten der Bohreinrichtung entlang des Führungsdrahts erfolgt.
  • Nach dem Schritt Erweitern des bestehenden Zugangs kann das Verfahren den Schritt Entfernen der Bohrungseinrichtung aus der Kanüle unter Verbleib der Kanüle innerhalb des erweiterten Zugangs aufweisen. Zusätzlich kann das Verfahren nach dem Schritt Entfernen der Bohreinrichtung aus der Kanüle den Schritt Einbringen von weiteren medizinischen Instrumenten durch den erweiterten Zugang aufweisen.
  • Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den nachfolgenden Zeichnungen, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar. Alle in den Zeichnungen, deren Beschreibung und den Patentansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
    • 1 eine schematische Schrägansicht eines medizinischen Instruments mit einer Bohreinrichtung und einer Kanüle,
    • 2 eine schematische Seitenansicht des medizinischen Instruments von 1,
    • 3 eine schematische Schnittansicht des medizinischen Instruments entlang einer Schnittlinie III-III gemäß 2,
    • 4 eine schematische Seitenansicht der Bohreinrichtung von 1,
    • 5 eine schematische Seitenansicht der Kanüle von 1,
    • 6 eine schematische Schnittansicht der Bohreinrichtung entlang einer Schnittlinie VI-VI gemäß 4,
    • 7 eine schematische Schnittansicht der Kanüle entlang einer Schnittlinie VII-VII gemäß 5, und
    • 8 ein schematischer Ablauf eines Verfahrens zum Erweitern eines bestehenden Zugangs mit dem medizinischen Instrument von 1.
  • 1 bis 3 zeigen ein medizinisches Instrument 10 zum Erweitern eines bestehenden Zugangs und zum Einbringen von weiteren medizinischen Instrumenten durch den erweiterten Zugang. Der bestehende Zugang ist innerhalb eines Wirbelkörpers angeordnet, um von außen in einen Wirbelinnenraum des Wirbelkörpers zu gelangen. Der bestehende Zugang erstreckt sich durch ein Pedikel des Wirbelkörpers hindurch.
  • Das medizinische Instrument 10 umfasst eine Bohreinrichtung 12 und eine Kanüle 14 mit einem Durchgang 16. Die Bohreinrichtung 12 und die Kanüle 14 sind als zwei voneinander getrennte Bauteile ausgebildet. 4 und 6 zeigen die Bohreinrichtung 12 und 5 und 7 zeigen die Kanüle 14.
  • In 1 bis 3 ist ein eingesetzter Zustand 18 des medizinischen Instruments 10 dargestellt. In dem eingesetzten Zustand 18 ist die Bohreinrichtung 12 in den Durchgang 16 eingesetzt. In dem eingesetzten Zustand 18 sind die Bohreinrichtung 12 und die Kanüle 14 miteinander bewegungsgekoppelt. Aufgrund der Bewegungskopplung kann in dem eingesetzten Zustand 18 die Bohreinrichtung 12 zusammen mit der Kanüle 14 bewegt werden. In dem eingesetzten Zustand 18 wird eine Bewegung der Bohreinrichtung 12 ebenfalls von der Kanüle 14 ausgeführt. Durch die Bewegungskopplung wird die Kanüle 14 mitbewegt, wenn die Bohreinrichtung 12 betätigt wird. Insbesondere kann das Betätigen der Bohreinrichtung 12 ein Bohren mit der Bohreinrichtung 12 sein.
  • In einem Zustand, der sich von dem eingesetzten Zustand 18 unterscheidet, sind die Bohreinrichtung 12 und die Kanüle 14 unabhängig voneinander bewegbar. In dem Zustand ist die Bohreinrichtung 12 nicht in den Durchgang 16 eingesetzt.
  • 7 zeigt, dass die Kanüle 14 hohlzylinderförmig ausgebildet ist. Ein Außendurchmesser 13 der Kanüle 14 beträgt 6,5 mm. Eine Wandungsdicke 15 der Kanüle 14 beträgt 0,25 mm. Der Durchgang 16 durchsetzt die Kanüle 14. Der Durchgang 16 erstreckt sich von einem proximalen Ende 19 der Kanüle 14 bis zu einem distalen Ende 20 der Kanüle 14. Das proximale Ende 19 der Kanüle 14 ist beim Erweitern eines bestehenden Zugangs zu einem Operateur hin gelegen und das distale Ende 20 ist von dem Operateur entfernt.
  • Ein Durchmesser 22 des Durchgangs 16 ist größer als ein Außendurchmesser 24 der Bohreinrichtung 12. Der Durchmesser 22 des Durchgangs 16 beträgt 6 mm. Der Außendurchmesser 24 der Bohreinrichtung 12 beträgt 5,9 mm. Dadurch ist die Bohreinrichtung 12 mit einem geringen Spiel in die Kanüle 14 einsetzbar. In dem eingesetzten Zustand 18 ergibt sich eine Spielpassung zwischen der Bohreinrichtung 12 und der Kanüle 14.
  • Die Bohreinrichtung 12 ist als Knochenbohrer ausgebildet. 6 zeigt, dass Bohreinrichtung 12 einen Bohrabschnitt 26 zum Erweitern des bestehenden Zugangs und einen Schaftabschnitt 28 aufweist. Der Bohrabschnitt 26 ist an dem Schaftabschnitt 28 angeordnet. Der Bohrabschnitt 26 ist an einem distalen Ende 30 der Bohreinrichtung 12 angeordnet. Der Schaftabschnitt 28 ist an einem proximalen Ende 32 der Bohreinrichtung 12 angeordnet. Innerhalb des Schaftabschnitts 28 ist die Bohreinrichtung 12 hohlzylinderförmig ausgebildet.
  • Die Bohreinrichtung 12 ist innerhalb des Bohrabschnitts 26 als ein Spiralbohrer ausgebildet. Der Spiralbohrer umfasst drei Hauptschneiden, die an dem distalen Ende 30 der Bohreinrichtung 12 angeordnet sind, und drei Spiralnuten, die sich von dem distalen Ende 30 der Bohreinrichtung 12 in Längsrichtung erstrecken. Die drei Spiralnuten definieren den Bohrabschnitt 26. Die drei Hauptschneiden sind zum Erweitern des bestehenden Zugangs ausgebildet. Mittels den drei Hauptschneiden erfolgt beim Erweitern des bestehenden Zugangs ein Abtragen von Material, insbesondere von Knochenmaterial.
  • 3 zeigt, dass in dem eingesetzten Zustand 18 das distale Ende 30 der Bohreinrichtung 12 aus der Kanüle 14 herausragt. Der Bohrabschnitt 26 ragt teilweise aus der Kanüle 14 heraus. Die Bohreinrichtung 12 ist zumindest abschnittsweise innerhalb der Kanüle 14 angeordnet und zumindest abschnittsweise von der Kanüle 14 umgeben.
  • Ein Abstand 34 zwischen dem distalen Ende 30 der Bohreinrichtung 12 und dem distalen Ende 20 der Kanüle 14 beträgt 5 mm. Durch das Herausragen des distalen Endes 30 der Bohreinrichtung 12 wird erreicht, dass Späne, die beim Erweitern des bestehenden Zugangs entstehen, zuverlässig durch die Spiralnuten abtransportiert werden.
  • 6 zeigt, dass die Bohreinrichtung 12 einen Kanal 36 zum Aufnehmen eines Führungsdrahts hat. Die Bohreinrichtung 12 kann als kanülierte Bohreinrichtung 12 bezeichnet werden.
  • Der Kanal 36 ist gerade ausgebildet. Der Kanal 36 erstreckt sich von dem proximalen Ende 32 der Bohreinrichtung 12 bis zu dem distalen Ende 30 der Bohreinrichtung 12. Der Kanal 36 hat einen distalen Abschnitt 38 und einem proximalen Abschnitt 40. Der distale Abschnitt 38 des Kanals 36 hat eine größere Längserstreckung als der Bohrabschnitt 26.
  • Ein Durchmesser 42 des Kanals 36 innerhalb des distalen Abschnitts 38 ist kleiner als ein Durchmesser 44 des Kanals 36 innerhalb des proximalen Abschnitts 40. Der Durchmesser 42 des Kanals 36 innerhalb des distalen Abschnitts 38 beträgt 1,6 mm. Der Durchmesser 44 des Kanals 36 innerhalb des proximalen Abschnitts 40 beträgt 4 mm. Durch die unterschiedlichen Durchmesser des proximalen Abschnitts 40 und des distalen Abschnitts 38 wird erreicht, dass ein Gewicht der Bohreinrichtung 12 reduziert wird und gleichzeitig eine für das Erweitern eines bestehenden Zugangs erforderliche Mindeststeifigkeit der Bohreinrichtung 12 erreicht wird.
  • Wenn der Führungsdraht innerhalb des Kanals 36 angeordnet ist, kann die Bohreinrichtung 12 eine Rotationsbewegung um den Führungsdraht ausführen. Zusätzlich kann die Bohreinrichtung 12 in Längsrichtung 46, parallel zur Längsachse 45 der Bohreinrichtung 12, bewegt werden. Die Längsrichtung 46 kann auch als Vorschubrichtung bezeichnet werden. Wenn der Führungsdraht innerhalb des bestehenden Zugangs und innerhalb des Kanals 36 angeordnet ist, kann die Bohreinrichtung 12 mittels der Rotationsbewegung um den Führungsdraht herum den bestehenden Zugang entlang des Führungsdrahts erweitern.
  • Das medizinische Instrument 10 hat eine Betätigungseinrichtung 48, siehe 1. Die Betätigungseinrichtung 48 ist aus Kunststoff. Die Betätigungseinrichtung 48 umfasst ein erstes Betätigungsteil 50 und ein zweites Betätigungsteil 52.
  • Das erste Betätigungsteil 50 ist griffförmig, siehe 4. Das erste Betätigungsteil 50 ist mit der Bohreinrichtung 12 fest verbunden. Das erste Betätigungsteil 50 ist mittels einer Klebverbindung mit der Bohreinrichtung 12 fest verbunden. Das erste Betätigungsteil 50 ist an dem proximalen Ende 32 der Bohreinrichtung 12 angeordnet, siehe 6.
  • Das erste Betätigungsteil 50 hat eine Öffnung 54, die den Kanal 36 fortsetzt. Mittels der Öffnung 54 des ersten Betätigungsteils 50 kann ein Führungsdraht, der in das distale Ende 30 der Bohreinrichtung 12 eingeführt wird, durch das erste Betätigungsteil 50 hindurchgeführt werden.
  • Bei einem Übergang von dem Kanal 36 zu der Öffnung 54 des ersten Betätigungsteils 50 tritt keine Durchmesseränderung auf. In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsvariante kann der Durchmesser der Öffnung des ersten Betätigungsteils größer sein als der Durchmesser des Kanals innerhalb des proximalen Abschnitts. Vorteilhafterweise kann dadurch der Führungsdraht ungehindert durch die Bohreinrichtung 12 und durch das erste Betätigungsteil 50 hindurchgeführt werden.
  • Das zweite Betätigungsteil 52 ist mit der Kanüle 14 fest verbunden, siehe 5. Das zweite Betätigungsteil 52 ist mittels einer Klebverbindung mit der Kanüle 14 fest verbunden. Das zweite Betätigungsteil 52 ist an dem proximalen Ende 19 der Kanüle 14 angeordnet, siehe 7.
  • Das zweite Betätigungsteil 52 hat eine Öffnung 56, die den Durchgang 16 fortsetzt. Die Öffnung 56 des zweiten Betätigungsteils 52 ist eine Einführhilfe für die Bohreinrichtung 12. Damit kann die Bohreinrichtung 12 besonders leicht in den Durchgang 16 eingesetzt werden. Die Öffnung 56 des zweiten Betätigungsteils 52 ist konisch ausgebildet. Die Öffnung 56 des zweiten Betätigungsteils 52 läuft unter Verkleinerung eines Durchmessers der Öffnung 56 des zweiten Betätigungsteils 52 auf das proximale Ende 19 der Kanüle 14 zu. Beim Herstellen des eingesetzten Zustands 18 wird die Bohreinrichtung 12 in die Öffnung 56 des zweiten Betätigungsteils 52 eingeführt. In dem eingesetzten Zustand 18 ist die Bohreinrichtung 12 in der Öffnung 56 des zweiten Betätigungsteils 52 eingesetzt.
  • Bei einem Übergang von dem Durchgang 16 zu der Öffnung 56 des zweiten Betätigungsteils 52 tritt keine Durchmesseränderung auf. In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsvariante kann ein Wert des Durchmessers der Öffnung des zweiten Betätigungsteils größer oder kleiner sein als ein Wert des Durchmessers des Durchgangs. Vorteilhafterweise kann dadurch die Bohreinrichtung 12 oder weitere medizinische Instrumente ungehindert in den Durchgang eingeführt werden.
  • Das zweite Betätigungsteil 52 hat einen Antrieb 55 zum Aufnehmen eines Gabelschlüssels, siehe 1, 2 und 5. Der Antrieb 55 ist sechskantförmig ausgebildet. Durch den Antrieb 55 kann mittels des Gabelschlüssels auf das zweite Betätigungsteil 52 eingewirkt werden. Insbesondere wenn das medizinische Instrument 10 beim Erweitern des bestehenden Zugangs verkantet, kann mit dem Gabelschlüssel derart auf das zweite Betätigungsteil 52 eingewirkt werden, dass das medizinische Instrument 10 nicht mehr verkantet ist.
  • In dem eingesetzten Zustand 18 ist das erste Betätigungsteil 50 und das zweite Betätigungsteil 52 miteinander bewegungsgekoppelt. Hierzu verfügt das erste Betätigungsteil 50 über ein erstes Verbindungselement 58, siehe 4, und das zweite Betätigungsteil 52 über ein zum ersten Verbindungselement 58 korrespondierendes zweites Verbindungselement 60, siehe 5. Das erste Verbindungselement 58 ist als Rastelement in Form einer Rastnase ausgebildet. Das zweite Verbindungselement 60 ist als Rastelement in Form einer Rastöffnung ausgebildet. Die Rastnase kann unter Bildung einer Rastverbindung in die Rastöffnung einrasten. Die Rastverbindung ist eine lösbare Rastverbindung.
  • In dem eingesetzten Zustand 18 ist die Rastverbindung hergestellt. Mittels der Rastverbindung ist das erste Betätigungsteil 50 mit dem zweiten Betätigungsteil 52 bewegungsgekoppelt. Mittels der Rastverbindung ist die Bohreinrichtung 12 mit der Kanüle 14 bewegungsgekoppelt.
  • Ein Herstellen der Rastverbindung erfolgt durch Einsetzen der Bohreinrichtung 12 in den Durchgang 16 und durch anschließendes Drehen des zweiten Betätigungsteils 52 relativ zu dem erste Betätigungsteil 50 um eine Längsachse 66 des medizinischen Instruments 10. Beim Einsetzen der Bohreinrichtung 12 in den Durchgang 16 erfolgt gleichzeitig ein Einsetzen eines Zentrierelements 62 des zweiten Betätigungsteils 52 in eine zum Zentrierelement 62 korrespondierende Ausnehmung 64 des ersten Betätigungsteils 50, siehe 6 und 7. Beim Drehen des zweiten Betätigungsteils 52 relativ zu dem ersten Betätigungsteil 50 um die Längsachse 66 des medizinischen Instruments 10 wird das Zentrierelement 62 innerhalb der Ausnehmung 64 gedreht, bis die Rastnase unter Bildung der Rastverbindung in die Rastöffnung einrasten.
  • Ein Lösen der Rastverbindung erfolgt durch Drehen des zweiten Betätigungsteils 52 relativ zu dem ersten Betätigungsteil 50 in eine zum Herstellen der Rastverbindung gegensätzlichen Drehrichtung. Durch die Drehung wird die Rastnase aus der Rastöffnung entnommen, wodurch die Rastverbindung gelöst ist. Anschließend kann die Bohreinrichtung 12 aus dem Durchgang 16 entnommen werden.
  • In dem eingesetzten Zustand 18 ist die Betätigungseinrichtung 48 dazu ausgebildet, von einem Operateur betätigt zu werden. Die Betätigung der Betätigungseinrichtung 48 umfasst ein Drehen der Betätigungseinrichtung 48 um die Längsachse 66 des medizinischen Instruments 10, siehe 1. Durch das Drehen der Betätigungseinrichtung 48 um die Längsachse 66 wird im eingesetzten Zustand die Bohreinrichtung 12 und die mit der Bohreinrichtung 12 bewegungsgekoppelte Kanüle 14 in Drehung versetzt.
  • Wenn ein in einem bestehenden Zugang eingesetzter Führungsdraht innerhalb des Kanals 36 eingesetzt ist und das medizinische Instrument 10 beim Drehen gleichzeitig in Richtung des bestehenden Zugangs gedrückt wird, erfolgt ein Erweitern des bestehenden Zugangs durch die Bohreinrichtung 12 entlang des Führungsdrahts und ein gleichzeitiges Einsetzen der Kanüle 14 innerhalb des erweiterten Zugangs. Das Erweitern des bestehenden Zugangs ist auf ein Erweitern, insbesondere Vergrößern, eines Durchmessers des bestehenden Zugangs beschränkt.
  • Die Kanüle hat eine Markierung 68 zum Ablesen einer Eindringtiefe, siehe 5. Die Markierung umfasst eine Mehrzahl von Markierungselemente in Form von umlaufende Ringe. Die Ringe sind mittels Laserbeschriften hergestellt. Die Ringe sind mit einem gleichen Abstand voneinander beanstandet. Zwei benachbarte Ringe haben in Längsrichtung der Kanüle 14 einen Abstand von 1 cm voneinander. Anhand der Markierung 68 kann der Operateur ablesen, wie tief das medizinische Instrument 10, beispielsweise in einen Körper, eingedrungen ist. Anhand der Eindringtiefe kann der Operateur entscheiden, ob der bestehende Zugang vollständig erweitert wurde und/oder ob die Kanüle 14 vollständig innerhalb des erweiterten Zugangs eingesetzt ist.
  • Nach dem Erweitern des bestehenden Zugangs und Einsetzen der Kanüle 14 innerhalb des erweiterten Zugangs kann die Rastverbindung gelöst werden und die Bohreinrichtung 12 aus dem Durchgang 16 entnommen werden. Dabei verbleibt die Kanüle 14 innerhalb des erweiterten Zugangs. Mittels der Kanüle 14, insbesondere mittels des Durchgangs 16, können weitere medizinische Instrumente durch den erweiterten Zugang hindurch eingebracht werden, insbesondere innerhalb des Wirbelinnenraums. Die weiteren medizinischen Instrumente können einen Druckballon, eine Aufrichtvorrichtung zum Aufrichten oder Stabilisieren, ein Biopsie-Instrument zum Entnehmen einer Probe und/oder ein Applikator zum Einbringen von verfestigendem Füllmaterial umfassen.
  • 8 zeigt einen schematischen Ablauf eines Verfahrens zum Erweitern eines bestehenden Zugangs mit dem zuvor beschriebenen medizinischen Instrument 10. Innerhalb des bestehenden Zugangs ist ein Führungsdraht angeordnet. Das Verfahren weist die Schritte auf: a) Herstellen des eingesetzten Zustands 18, b) Anordnen des Führungsdrahts innerhalb des Kanals 36 der Bohreinrichtung 12, c) Erweitern des bestehenden Zugangs mit der Bohreinrichtung 12 bei gleichzeitigem Einbringen der Kanüle 14 innerhalb des erweiterten Zugangs unter Entlanggleiten der Bohreinrichtung 12 entlang des Führungsdrahts.
  • Nach dem Schritt c) weist das Verfahren den Schritt auf: d) Entfernen der Bohrungseinrichtung 12 aus der Kanüle 14 unter Verbleib der Kanüle 14 innerhalb des erweiterten Zugangs. Nach dem Schritt d) weist das Verfahren den Schritt auf: e) Einbringen von weiteren medizinischen Instrumenten durch die Kanüle 14 hindurch.
  • Ein nicht dargestelltes medizinisches System umfasst ein zuvor beschriebenes medizinisches Instrument und einen Führungsdraht zum Anordnen innerhalb des bestehenden Zugangs.
  • Wie die gezeigten und erläuterten Ausführungsbeispiele deutlich machen, stellt die Erfindung ein medizinisches Instrument, ein medizinisches System und ein Verfahren bereit, die ein Erweitern eines bestehenden Zugangs ermöglichen sowie das Einbringen von weiteren medizinischen Instrumenten durch den erweiterten Zugang vereinfachen.

Claims (10)

  1. Medizinisches Instrument (10) zum Erweitern eines bestehenden Zugangs und zum Einbringen von weiteren medizinischen Instrumenten durch den erweiterten Zugang, das medizinische Instrument (10) aufweisend: - eine Bohreinrichtung (12) zum Erweitern des bestehenden Zugangs, und - eine Kanüle (14) mit einem Durchgang (16), - wobei in einem eingesetzten Zustand (18) des medizinischen Instruments (10) die Bohreinrichtung (12) in den Durchgang (16) eingesetzt ist.
  2. Medizinisches Instrument (10) nach Anspruch 1, - wobei in dem eingesetzten Zustand (18) ein distales Ende (30) der Bohreinrichtung (12) aus der Kanüle (14) herausragt.
  3. Medizinisches Instrument (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, - wobei in dem eingesetzten Zustand (18) die Bohreinrichtung (12) und die Kanüle (14) miteinander bewegungsgekoppelt sind.
  4. Medizinisches Instrument (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, - wobei die Bohreinrichtung (12) einen Spiralbohrer umfasst oder ein Spiralbohrer ist.
  5. Medizinisches Instrument (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, - wobei die Bohreinrichtung (12) einen Kanal (36) zum Aufnehmen eines Führungsdrahts aufweist.
  6. Medizinisches Instrument (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, - wobei das medizinische Instrument (10) eine Betätigungseinrichtung (48) aufweist, - wobei die Betätigungseinrichtung (48) ein erstes Betätigungsteil (50) und ein zweites Betätigungsteil (52) umfasst, - wobei das erste Betätigungsteil (50) mit der Bohreinrichtung (12) fest verbunden ist, - wobei das zweite Betätigungsteil (52) mit der Kanüle (14) fest verbunden ist.
  7. Medizinisches Instrument (10) nach Anspruch 6, - wobei das erste Betätigungsteil (50) ein erstes Verbindungselement (58) aufweist, - wobei das zweite Betätigungsteil (52) ein zum ersten Verbindungselement (58) korrespondierendes zweites Verbindungselement (60) aufweist, - wobei in dem eingesetzten Zustand (18) das erste Verbindungselement (58) und das zweite Verbindungselement (60) lösbar miteinander verbunden sind.
  8. Medizinisches Instrument (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, - wobei die Kanüle (14) eine Markierung (68) zum Ablesen einer Eindringtiefe aufweist.
  9. Medizinisches System, aufweisend: - ein medizinisches Instrument (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, und - ein Führungsdraht zum Anordnen innerhalb des bestehenden Zugangs.
  10. Verfahren zum Erweitern eines bestehenden Zugangs mit einem medizinischen Instrument (10) nach den Ansprüchen 1 bis 8 oder einem medizinischen System nach Anspruch 9, wobei das Verfahren die Schritte aufweist: - Herstellen des eingesetzten Zustands (18), und - Erweitern des bestehenden Zugangs mit der Bohreinrichtung (12) bei gleichzeitigem Einbringen der Kanüle (14).
DE102023112094.8A 2023-05-09 2023-05-09 Medizinisches Instrument, medizinisches System und Verfahren Pending DE102023112094A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102023112094.8A DE102023112094A1 (de) 2023-05-09 2023-05-09 Medizinisches Instrument, medizinisches System und Verfahren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102023112094.8A DE102023112094A1 (de) 2023-05-09 2023-05-09 Medizinisches Instrument, medizinisches System und Verfahren

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102023112094A1 true DE102023112094A1 (de) 2024-05-23

Family

ID=90923187

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102023112094.8A Pending DE102023112094A1 (de) 2023-05-09 2023-05-09 Medizinisches Instrument, medizinisches System und Verfahren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102023112094A1 (de)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20080154304A1 (en) 2006-12-21 2008-06-26 Arthrocare Corporation System and method for accessing a tissue structure
US20080200915A1 (en) 2005-07-31 2008-08-21 Disc-O-Tech Medical Technologies, Ltd. Marked tools
US20110202062A1 (en) 2010-02-18 2011-08-18 O'halloran Damien Methods and Apparatus For Treating Vertebral Fractures
US20120116454A1 (en) 2010-11-10 2012-05-10 Kyphon SÀRL Systems and methods for facet joint stabilization

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20080200915A1 (en) 2005-07-31 2008-08-21 Disc-O-Tech Medical Technologies, Ltd. Marked tools
US20080154304A1 (en) 2006-12-21 2008-06-26 Arthrocare Corporation System and method for accessing a tissue structure
US20110202062A1 (en) 2010-02-18 2011-08-18 O'halloran Damien Methods and Apparatus For Treating Vertebral Fractures
US20120116454A1 (en) 2010-11-10 2012-05-10 Kyphon SÀRL Systems and methods for facet joint stabilization

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102008003403B4 (de) Anordnung mit einem Instrument zur Vorbereitung oder Durchführung der Insertion eines Implantats
DE102007036943B4 (de) Fußchirurgie-Knochenplatte
DE69729231T2 (de) Durchlass für den Thorax
DE3852282T2 (de) Intramedulläre, intertrochanterische Bruchfixierungsvorrichtung sowie Montagevorrichtung.
DE69217689T2 (de) Chirurgische Reibahle
DE69211429T2 (de) Intramedulläre, intertrochanterische Bruchfixierungvorrichtung
DE60201120T2 (de) Vorrichtung zur Auffindung der Position von Schraubenlöchern zur Fixierung eines Markraumnagels
EP2432402B1 (de) Vorrichtung zum Einbringen eines gebogenen Nagels in einen Knochen
DE102014003721A1 (de) Werkzeug und Verfahren zum Erzeugen eines Hinterschnitts in einem Knochen
DE19711441B4 (de) Vorrichtung zur Herstellung eines lateralen Bohrloches in einem Röhrenknochen
EP1994892B1 (de) Instrumentensatz zur minimal invasiven Vorbereitung einer Knochennagelung
DE102023112094A1 (de) Medizinisches Instrument, medizinisches System und Verfahren
WO2017067768A1 (de) Chirurgische führungshilfe und chirurgisches bohrset
DE102018002356A1 (de) Instrumenten-Set und Verfahren zur Durchführung von Operationen an Wirbeln oder Knochen
EP3589222A1 (de) Biopsienadelführung mit zweistufiger fixierung
DE2906054A1 (de) Einrichtung zum herstellen eines loches in einem knochen
DE19839950C1 (de) Instrument zur Entnahme von Knorpel-Knochen-Blöcken
DE19945322B4 (de) Spannfutter
DE3644490A1 (de) Knochenbiopsiebesteck
EP1463453B1 (de) Vorrichtung zum bohren oder einbringen von implantaten
DE102016106609B4 (de) Bohrlehre und Verfahren zur Durchführung von Bohrungen im Kieferbereich
DE8634674U1 (de) Knochenbiopsiebesteck
DE19841253C1 (de) Gewebeschutzhülse
DE10008190B4 (de) Trokardorn zum Einführen einer Trokarhülse
EP4267019A1 (de) Medizinische bohrvorrichtung und medizinisches bohrsystem

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R230 Request for early publication