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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung zur Ermittlung eines Durchsichtigkeitswerts einer Scheibe eines Fahrzeugs mittels einer Innenkamera. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Ermittlung eines Durchsichtigkeitswerts einer Scheibe eines Fahrzeugs. Zudem betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer solchen Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung, insbesondere unter Verwendung eines solchen Verfahrens.
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Die Durchsichtigkeit von Scheiben eines Fahrzeugs ist zum Fahren des Fahrzeugs ebenso wie für die Insassen des Fahrzeugs relevant. Insbesondere bei Scheiben, durch welche hindurch ein Fahrzeugführer des Fahrzeugs zum Führen des Fahrzeugs hindurchschaut, ist es wünschenswert, die Durchsichtigkeit zu kennen und bei Bedarf Maßnahmen zur Herstellung einer ausreichenden Durchsichtigkeit zu ergreifen.
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Eine solche Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung ist aus der
DE 10 2006 016 774 A1 bekannt. Die Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung weist eine Innenkamera eines Fahrzeugs auf. Die Innenkamera erzeugt im Betrieb aus dem Innenraum des Fahrzeugs durch die Frontscheibe hindurch Innenkamerabilder und besitzt eine unendliche Brennweite. Regen an der Scheibe wird erfasst, indem Steuerungsgrade von Intensitäten von Pixeln in den Innenraumbildem mit Durchschnittswerten großflächiger Pixelbereiche verglichen werden.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit der Aufgabe, für eine Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung der vorstehend genannten Art, für ein Verfahren zur Ermittlung eines eine Durchsichtigkeit einer Scheibe eines Fahrzeugs repräsentierenden Durchsichtigkeitswerts sowie für ein Fahrzeug mit einer solchen Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung verbesserte oder zumindest alternative Ausführungsformen anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht demnach auf dem Grundgedanken, zur Ermittlung der Durchsichtigkeit einer Scheibe eines Fahrzeugs aus dem Innenraum des Fahrzeugs durch die Scheibe hindurch erzeugte Bilder mit solchen Bildern zu vergleichen, welche unter Umgehung der Scheibe, also durch eine Ausrichtung und/oder Position derart, dass die Scheibe nicht im Sichtfeld der letztgenannten Bilder ist, einen die Durchsichtigkeit der Scheibe repräsentierenden Wert zu ermitteln, welcher nachfolgend auch als Durchsichtigkeitswert bezeichnet wird. Das Heranziehen sowohl der aus dem Innenraum durch die Scheibe hindurch erzeugten Bildern als auch der unter Umgehung der Scheibe erzeugten Bilder zur Ermittlung des Durchsichtigkeitswert hat zum einen der Vorteil, dass die Zuverlässigkeit und Qualität der Ermittlung erhöht ist. Zum anderen können auf diese Weise unterschiedliche Arten der Beeinträchtigung der Durchsichtigkeit berücksichtigt werden, da die durch die Scheibe hindurch und unter Umgehung der Scheibe erzeugten Bilder jeweils für unterschiedliche Arten der Benetzung der Scheibe sensitiv sind. Beispielsweise kann mit den unter Umgehung der Scheibe erzeugten Bilder die Berücksichtig der Benetzung der Scheibe mit Niederschlag erkannt werden, während zugleich die durch die Scheibe hindurch erzeugten Bildern eine Verschmutzung der Scheibe, das heißt einen Belag mit Schmutz, erkennen lassen. Durch die Kombination beider Arten der Bilder kommt es also zu vorstehend beschriebenen erhöhten Zuverlässigkeit, wobei zugleich auch derartige, die Durchsichtigkeit reduzierende Benetzungen erkannt werden, welche mittels lediglich einer der Arten der Bilder nicht oder zumindest nicht zuverlässig möglich sind.
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Dem Erfindungsgedanken entsprechend kann die Ermittlung des Durchsichtigkeitswerts mit einer entsprechenden Vorrichtung erfolgen, welche nachfolgend auch als Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung bezeichnet wird. Die Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung weist eine Innenkamera auf. Die Innenkamera erzeugt im Betrieb aus dem Innenraum des Fahrzeugs durch die Scheibe hindurch Bilder eines die Umgebung des Fahrzeugs umfassenden Erfassungsbereichs. Die Bilder der Innenkamera werden nachfolgend auch als Innenkamerabilder und der Erfassungsbereich der Innenkamera als Innenkameraerfassungsbereich bezeichnet. Die Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung weist eine weitere Kamera auf, welche nachfolgend auch als Zusatzkamera bezeichnet wird. Die Zusatzkamera erzeugt im Betrieb unter Umgehung der Scheibe Bilder eines die Umgebung des Fahrzeugs umfassenden Erfassungsbereichs. Die Bilder der Zusatzkamera werden nachfolgend auch als Zusatzkamerabilder und der Erfassungsbereich der Zusatzkamera auch als Zusatzkameraerfassungsbereich bezeichnet. Die Erfassungsbereiche der Innenkamera und der Zusatzkamera überlappen dabei zumindest teilweise, also in einem Abschnitt. Die Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung weist ferner eine Einrichtung zur Auswertung der Bilder auf, welche nachfolgend auch als Bildauswerteeinrichtung bezeichnet wird. Die Bildauswerteeinrichtung ist kommunizierend mit der Innenkamera und der Zusatzkamera verbunden. Zudem ist die Bildauswerteeinrichtung derart ausgestaltet, dass sie aus einem Vergleich der Innenkamerabilder mit den Zusatzkamerabildern einen Durchsichtigkeitswert ermittelt, welcher die Durchsichtigkeit der Scheibe repräsentiert.
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Der Grundgedanke der Erfindung schlägt sich auch in einem Verfahren nieder, bei welchem zur Ermittlung des Durchsichtigkeitswerts einer Scheibe Bilder durch die Scheibe hindurch, insbesondere Innenkamerabilder, und Bilder unter Umgehung der Scheibe, insbesondere Zusatzkamerabilder, erfasst werden, welche in zumindest einem Abschnitt überlappen. Dabei wird der Durchsichtigkeitswert aus einem Vergleich der Bilder ermittelt.
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Der Zusatzkameraerfassungsbereich ist vorzugsweis in der Umgebung des Fahrzeugs. Somit werden Einflüsse des Innenraums und/oder anderer Scheiben des Fahrzeugs in den Bildern der Zusatzkamera vermieden oder zumindest reduziert. Dies hat eine erhöhte Zuverlässigkeit und Qualität des ermittelten Durchsichtigkeitswert zur Folge.
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Die Ermittlung des Durchsichtigkeitswerts erfolgt vorteilhaft unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten des Fahrzeugs, also insbesondere fahrzeugspezifisch. Dabei wird beispielsweise die Transparenz der Scheibe ohne Benetzung und/oder eine Krümmung der Scheibe und/oder die Position und Ausrichtung der jeweiligen Kamera und/oder Spezifikationen der jeweiligen Kamera, insbesondere deren Brennweiten und dergleichen, berücksichtigt.
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Der Durchsichtigkeitswert repräsentiert wie erläutert die Durchsichtigkeit der Scheibe. Der Durchsichtigkeitswert berücksichtigt also insbesondere die Benetzung der Scheibe mit Niederschlag und die Verschmutzung der Scheibe.
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Vorzugsweise wird durch den Vergleich der Bilder im überlappenden Abschnitt auch eine Verifizierung der von einer der Kameras ermittelten Bilder, beispielsweise in der Art einer Plausibilitätsüberprüfung, durchgeführt.
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Die Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung und/oder das Verfahren kommen zweckmäßig in einem Fahrzeug zum Einsatz.
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Das Fahrzeug weist zumindest eine Scheibe auf, wobei ein einer solchen Scheibe zugehöriger Durchsichtigkeitswert ermittelt wird.
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Die Innenkamera der Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung ist im Fahrzeug wie erläutert im Innenraum des Fahrzeugs angeordnet. Die Erzeugung der Innenkamerabilder erfolgt bevorzugt, indem die Innenkamera in Richtung der Scheibe ausgerichtet ist.
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Es versteht sich, dass der Durchsichtigkeitswert nicht nur einmalig, sondern wiederholend, beispielsweise periodisch, ermittelt wird.
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Zweckmäßig werden abhängig vom ermittelten Durchsichtigkeitswert, insbesondere bei Unterschreitung eines vorgegebenen Durchsichtigkeitswerts, Maßnahmen zur Verbesserung der Durchsichtigkeit der Scheibe ergriffen.
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Diese Maßnahmen beinhalten bevorzugt das Wischen und/oder Reinigen der Scheibe.
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Dementsprechend ist es bevorzugt, wenn das Fahrzeug für die Scheibe eine Scheibenwischanlage umfasst, wobei die Scheibenwischanlage abhängig vom Durchsichtigkeitswert aktiviert wird. Die Scheibenwischanlage ist i zum wischen und/oder zum Reinigen der Scheibe ausgestaltet
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Alternativ oder zusätzlich beinhalten diese Maßnahmen die Entfernung oder zumindest Reduzierung einer Betauung zumindest einer Scheibe. Vorteilhaft wird dabei mit der ermittelten Durchsichtigkeit der Scheiben eine Betauung erkannt und mittels einer entsprechenden Einrichtung, nachfolgend auch als bezeichnet Betauung-Reduzierungseinrichtung bezeichnet, die Betauung entfernt oder zumindest reduziert. Abhängig vom Winkel, insbesondere der Innenkamera, ist es dabei möglich, auch Seitenscheiben des Fahrzeugs zu berücksichtigen und mittels der Betauung-Reduzierungseinrichtung von Betauung zu befreien oder die Betauung zumindest zu reduzieren.
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Betauung-Reduzierungseinrichtung kann eine Klimaanlage/Lüftung umfassen, wobei eine Strömung zur Scheibe die Betauung entfernt oder zumindest reduziert. Ebenso kann die Betauung-Reduzierungseinrichtung eine elektrische Heizung zum Heizen der Scheibe umfassen.
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Ein Anwendungsbeispiel hierbei kann ein zumindest teilelektrisch angetriebenes Fahrzeug sein, in welchem die Klimatisierung auch in einem ECO-Modus, der normalerweise mit dem Warnhinweis eines erhöhten Betauungsrisikos versehen keine Klimaanlage eingeschaltet hat, abhängig vom Durchsichtigkeitswert zeitlich befristet zu aktivieren, um die Betauung entfernen bzw. zu reduzieren.
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Zur Einleitung besagter Maßnahmen, insbesondere zum Aktivieren und Deaktivieren der Scheibenwischanlage und/oder der Betauung-Reduzierungseinrichtung, weist das Fahrzeug zweckmäßig eine entsprechend ausgestaltete Steuereinrichtung auf.
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Die Steuereinrichtung kann mit der Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung, insbesondere mit der Bildauswerteeinrichtung, kommunizierend verbunden sein. Ebenso kann die Steuereinrichtung die Bildauswerteeinrichtung enthalten.
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Die Zusatzkamera ist eine solche, welche im Betrieb die Zusatzkamerabilder unter Umgehung der Scheibe erzeugt.
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Die Zusatzkamera ist vorzugsweise eine Außenkamera des Fahrzeugs. Die Zusatzkamera ist also vorteilhaft außerhalb des Innenraums und/oder derart angeordnet, des sie, beispielsweise eine Linse der Zusatzkamera, der Umgebung ausgesetzt ist. Somit kann eine bereits am Fahrzeug vorhandene Kamera als Zusatzkamera verwendet werden. Zudem kann somit auf einfache und zuverlässige Weise Niederschlag erkannt und somit der Durchsichtigkeitswert ermittelt und/oder verifiziert werden.
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Bei der Scheibe kann es sich um eine Frontscheibe bzw. Windschutzscheibe des Fahrzeugs handeln.
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Vorteilhaft ist die Scheibe eine Heckscheibe des Fahrzeugs. Das heißt, dass die Innenkamera im Betrieb Innenkamerabilder durch die Heckscheibe hindurch erzeugt.
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Mit der der Heckscheibe zugehörigen Scheibenwischanlage kommt es somit zu einem automatischen oder zumindest teilautomatischen Betrieb der Scheibenwischanlage der Heckscheibe. Dies führt zu einer erheblichen Erhöhung des Komforts für Insassen, insbesondere für einen Fahrzeugführer, des Fahrzeugs und zugleich zu einer Erhöhung der Sicherheit. Darüber hinaus erlaubt es diese Variante im Prinzip, auf eine manuelle Betätigung der Scheibenwischanlage der Heckscheibe zu verzichten, insbesondere auf entsprechende Betätigungselemente im Innenraum zu verzichten. Neben einer kostengünstigeren Herstellung des Fahrzeugs werden auf diese Weise neue und vielfältigere Designmöglichkeiten im Innenraum des Fahrzeugs geschaffen.
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Die Zusatzkamera, insbesondere die Außenkamera, ist vorzugsweise Bestandteil einer Rückfahrunterstützungseinrichtung des Fahrzeugs, welche beim Rückwärtsfahren unterstützend zum Einsatz kommt.
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Vorteilhaft handelt es sich bei der Zusatzkamera also um eine Rückfahrtkamera und/oder eine Kamera zur Erzeugung einer 360° Darstellung des Fahrzeugs. Bei der 360° Darstellung kann es sich um eine ermittelte räumliche Darstellung aus der Vogelperspektive handeln.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Fahrzeug eine Einrichtung auf, welche den Blick, insbesondere die Blickrichtung, eines Insassen des Fahrzeugs, insbesondere eines Fahrzeugführers, erkennt, wobei die Scheibenwischanlage abhängig vom Blick des Insassen aktiviert wird. Zweckmäßig ist dabei die Abhängigkeit derart, dass beim Blick des Fahrers zur Scheibe, insbesondere zur Heckscheibe, die Betätigung der Scheibenwischanlage begünstigt wird.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen weist das Fahrzeug also eine solche Einrichtung, nachfolgend auch als Blickerkennungseinrichtung bezeichnet, auf. Die Blickerkennungseinrichtung ist kommunizierend mit der Steuereinrichtung verbunden. Die Steuereinrichtung ist derart ausgestaltet ist, dass sie die der Heckscheibe zugehörige Scheibenwischanlage abhängig vom Durchsichtigkeitswert und dem erkannten Blick zur Heckscheibe aktiviert.
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Besonders bevorzugt ist die Innenkamera zugleich Bestandteil der Blickerkennungseinrichtung, insbesondere besteht die Blickerkennungseinrichtung aus der Innenkamera. Dabei ist die Innenkamera in Richtung der Heckscheibe gerichtet, derart, dass sie zudem den Blick des Insassen erfasst.
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Die zusätzliche Erfassung des Blicks des Insassen mittels der Innenkamera erfolgt bevorzugt derart, dass der Blick des Insassen in einen Rückspiegel und somit zur Heckscheibe erkannt wird. Das heißt, dass die Blickerkennungseinrichtung und/oder die Bildauswerteeinrichtung derart ausgestaltet ist, dass sie den Blick des Insassen in Richtung des Rückspiegels und somit zur Heckscheibe erkennt.
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Vorstellbar ist es, zusätzlich einen Regensensor, welcher an der Frontscheibe des Fahrzeugs angeordnet sein kann, heranzuziehen, um den ermittelten Durchsichtigkeitswert und/oder die Aktivierung der Scheibenwischanlage auf Plausibilität zu prüfen.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
- 1 eine stark vereinfachte Seitenansicht einer Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung in einem Fahrzeug,
- 2 eine stark vereinfachte, schaltplanartige Darstellung des Fahrzeugs.
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Ein in den Figuren beispielhaft gezeigtes Fahrzeug 1 weist Scheiben 2 auf, durch welche hindurch ein sich in einem Innenraum 3 befindender Insasse 4 (siehe 2) hindurch nach außen und somit in die Umgebung des Fahrzeugs 1 schauen kann.
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Zur Ermittlung der aktuellen Durchsichtigkeit einer solchen Scheibe 2 weist das Fahrzeug 1 eine Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung 5 auf. Die Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung 5 weist zu diesem Zweck zwei Kameras 6, 7 auf. Eine der Kameras 6 erzeugt im Betrieb aus dem Innenraum 3 des Fahrzeugs 1 durch die Scheibe 2 hindurch Bilder in einem die Umgebung der Fahrzeugs 1 umfassenden Erfassungsbereich 8 der Kamera 6. Diese Kamera 6 wird nachfolgend auch als Innenkamera 6, die Bilder der Innenkamera 6 als Innenraumkamerabilder und der Erfassungsbereich 8 der Innenkamera 6 als Innenkameraerfassungsbereich 8 bezeichnet. In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Innenkamera 6 im Innenraum 3 angeordnet. Die andere Kamera 7, welche nachfolgend auch als Zusatzkamera 7 bezeichnet wird, erzeugt im Betrieb Bilder (nicht gezeigt) in einem Erfassungsbereich 9 der Zusatzkamera 7 in der Umgebung des Fahrzeugs 1. Der Erfassungsbereich 9 der Zusatzkamera 7 wird nachfolgend auch als Zusatzkameraerfassungsbereich 9 und die Bilder der Zusatzkamera 7 als Zusatzkamerabilder bezeichnet. Die Zusatzkamera 7 erzeugt die Bilder dabei unter Umgehung der Scheibe 2, deren Durchsichtigkeit ermittelt werden soll. Die Scheibe 2 ist also außerhalb des Zusatzkameraerfassungsbereichs 9 und somit nicht im Sichtfeld der Zusatzkamerabilder. In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Zusatzkamera 7 eine Außenkamera 10. Wie insbesondere 1 zu entnehmen ist, überlappen der Innenkameraerfassungsbereich 8 und der Außenkameraerfassungsbereich 9 zumindest in einem Abschnitt. Die Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung 5 weist zudem eine Einrichtung 11 zur Auswertung der Bilder auf, welche nachfolgend auch als Bildauswerteeinrichtung 11 bezeichnet wird. Die Bildauswerteeinrichtung 11 ist kommunizierend mit den Kameras 6, 7 verbunden. Zudem ist die Bildauswerteeinrichtung 11 derart ausgestaltet, dass sie aus einem Vergleich der Innenkamerabilder mit den Zusatzkamerabildern einen Durchsichtigkeitswert der Scheibe 2 ermittelt, welcher die Durchsichtigkeit der Scheibe 2 repräsentiert. Der Durchsichtigkeitswert repräsentiert dabei insbesondere sowohl eine Benetzung der Scheibe 2 mit Niederschlag als auch einen Belag der Scheibe 2 mit Schmutz.
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In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Scheibe 2, deren Durchsichtigkeitswert mittels der Durchsichtigkeitsermittlungsvorrichtung 5 ermittelt wird, eine Heckscheibe 12 des Fahrzeugs 1. Dabei ist die Innenkamera 3 in Richtung der Heckscheibe 12 gerichtet. In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Innenkamera 6 rein beispielhaft im Bereich einer Frontscheibe 13 des Fahrzeugs 1, auch als Windschutzscheibe 13 geläufig, angeordnet. Die Zusatzkamera 7 und somit Außenkamera 10 ist in den gezeigten Ausführungsbeispielen Bestandteil einer im Übrigen nicht gezeigten Rückfahrunterstützungseinrichtung des Fahrzeugs 1, beispielsweise einer Rückfahrtkamera 14 und/oder eine solche zur Erzeugung einer 360° Darstellung des Fahrzeugs 1.
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Mit dem ermittelten Durchsichtigkeitswert werden in den gezeigten Ausführungsbeispielen, wie in 2 angedeutet, Maßnahmen zur Beseitigung von Sichthindernissen und/oder zur Erhaltung der Durchsichtigkeit ergriffen. Das heißt, dass die besagten Maßnahmen abhängig vom aktuell ermittelten Durchsichtigkeitswert ausgeführt werden. Wie 2 entnommen werden kann, weist das Fahrzeug 1 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel für die Scheibe 2, deren Durchsichtigkeitswert ermittelt wird, vorliegend also für die Heckscheibe 12, eine Scheibenwischanlage 15 auf, mit welcher die Scheibe 2 gewischt und/oder gereinigt werden kann. Die Scheibenwischanlage 15 wird dabei abhängig vom aktuell ermittelten Durchsichtigkeitswert aktiviert. Insbesondere wird die Scheibenwischanlage 15 dann aktiviert, wenn der Durchsichtigkeitswert einen vorgegebenen Wert unterschreitet. Umgekehrt kann die Scheibenwischanlage 15 deaktiviert werden, wenn der Durchsichtigkeitswert diesen vorgegebenen Wert oder einen anderen vorgegebenen Wert überschreitet. Zur Aktivierung und Deaktivierung der Scheibenwischanlage 15 weist das Fahrzeug 1 eine Steuereinrichtung 16 auf, welche entsprechend ausgestaltet ist. Die Steuereinrichtung 16 ist kommunizierend mit der Scheibenwischanlage 15 verbunden, wie in 2 angedeutet ist. Zudem ist die Steuereinrichtung 16 mit der Bildauswerteeinrichtung 11 verbunden oder enthält die Bildauswerteeinrichtung 11. In den gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst die Steuereinrichtung 16 rein beispielhaft die Bildauswerteeinrichtung 11 und ist somit auch kommunizierend mit den Kameras 6, 7 verbunden.
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Alternativ oder zusätzlich zur Scheibenwischanlage 15 kann auch eine nicht gezeigte Betauung-Reduzierungseinrichtung die Scheibe 2 von Betauung befreien und die Betauung zumindest entfernen.
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Wie beispielsweise 2 entnommen werden kann, weist das Fahrzeug 1 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine Einrichtung 17 zur Erkennung des Blicks des Insassen 4, insbesondere eines Fahrzeugführers 18 als Insasse 4, auf. Die Einrichtung 17 wird nachfolgend auch als Blickerkennungseinrichtung 17 bezeichnet. Dabei wird die Scheibenwischanlage 15 zudem dann aktiviert, wenn der Insasse 4, insbesondere der Fahrzeugführer 18, zur Heckscheibe 12 blickt. Entsprechend ist die Steuereinrichtung 16 ausgestaltet. In den gezeigten Ausführungsbeispielen erkennt die Blickerkennungseinrichtung 17 den Blick Fahrzeugführers 18 in einen Rückspiegel 19 des Fahrzeugs 1 und ermittelt somit den Blick des Fahrzeugführers 18 zur Heckscheibe 15. Wie in 2 angedeutet, ist in den gezeigten Ausführungsbeispielen die Innenkamera 6 zugleich Bestandteil der Blickerkennungseinrichtung 17, bildet insbesondere Blickerkennungseinrichtung 17. Entsprechend ist die Innenkamera 6 ausgerichtet, verläuft also insbesondere der Innenkameraerfassungsbereich 8.
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Somit kommt es zu einem erhöhten Komfort sowie einer erhöhten Sicherheit für Insassen 4 des Fahrzeugs 1. Zudem ist es somit möglich, auf Bedienelemente (nicht gezeigt), beispielsweise Schalter, zur manuellen Betätigung der Scheibenwischanlage 15 zu verzichten.
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Wie 2 entnommen werden kann, kann das Fahrzeug 1 einen Regensensor 20 aufweisen, welcher kommunizierend mit der Steuereinrichtung 16 verbunden ist. Mit dem Regensensor 20 kann beispielsweise eine Plausibilitätsprüfung des ermittelten Durchsichtigkeitswert und/oder eine Plausibilitätsprüfung zur Aktivierung der Scheibenwischanlage 15 durchgeführt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006016774 A1 [0003]