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Die Erfindung betrifft einen Ventilblock gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und einen dafür geeigneten Dichteinsatz.
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Moderne hydraulische Arbeitsmaschinen, insbesondere im Agrarbereich eingesetzte Arbeitsmaschinen, müssen höchsten Anforderungen an die Funktionalität und Verfügbarkeit genügen. Hinzukommt, dass immer anspruchsvollere gesetzliche Vorgaben, zum Beispiel im Hinblick auf die Betriebssicherheit, einzuhalten sind. Um diese Anforderungen zu erfüllen, werden häufig zur Ansteuerung hydraulischer Verbraucher Ventilblöcke mit einer Vielzahl von Wegeventilsektionen und den zugehörigen Steuerventilen verwendet. Beispielhaft sei auf die von der Bosch Rexroth AG entwickelten Ventil-Plattformen des Typs R..., SB... und RM.... verwiesen. Die einzelnen Sektionen derartiger Ventilblöcke sind üblicherweise jeweils in einer Ventilscheibe ausgebildet, die mit ihren Seiten- oder Flanschflächen dichtend aneinander liegen und in Längsrichtung, d.h. senkrecht zu den Flanschflächen von Kanälen, insbesondere einem Tankkanal, einem Pumpenkanal, ggf. einem Lastmeldekanal und/oder Steuerkanälen durchsetzt sind. Im Bereich der aneinander liegenden Flanschflächen sind im Mündungsbereich der jeweiligen Kanäle Dichtringsitze ausgebildet, in die den jeweiligen Kanalübergang umgreifende O-Ringe dichtend eingesetzt sind.
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Die die oben erwähnten Wegeventilsektionen ausbildenden Ventilscheiben haben in der Regel jeweils zwei Arbeitsanschlüsse, an die zum schnelleren Ein- und Auskuppeln von hydraulischen Leitungen, beispielsweise Hydraulikschläuchen, Schnellkuppler angeordnet sein können, so dass bei mehreren Wegeventilen mehrere derartiger Schnellkuppler aneinander gesetzt sind. Der Aufbau derartiger Anordnungen ist in der
DE 10 2020 206 582 A1 beschrieben. Bei diesem bekannten Konzept ist es vorgesehen, benachbarte Schnellkuppler hydraulisch zu verbinden. Dies erfolgt über eine Verbindungsleitung, die in einer Montageposition die Verbindung ermöglicht und in einer zweiten Montageposition die Verbindung sperrt.
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Je nach Anwendungsfall kann es vorkommen, dass die Druckmittelverbindung, beispielsweise im Bereich eines Pumpenkanals oder eines Tankkanals, zwischen zwei Ventilscheiben nicht erwünscht ist. In diesem Fall werden Zwischenplatten montiert, die die unerwünschte Druckmittelverbindung sperren, jedoch durchgängig für die anderen genannten Kanäle sind. Die Montage erfolgt in der gleichen Weise wie bei den oben beschriebenen, die Wegeventilsektionen ausbildenden Ventilscheiben, wobei wiederum beidseitig O-Ringe an den Flanschflächen der Zwischenplatte vorgesehen sind.
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Ein Nachteil einer derartigen Lösung besteht darin, dass durch die Zwischenplatte die Länge des Ventilblocks vergrößert wird, was den Anforderungen an einen kompakten Aufbau der Hydraulik widerspricht. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der Aufwand zur Dichtung und auch der Montageaufwand bei der Fertigung des Ventilblocks erheblich sind.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen einfach aufgebauten Ventilblock zu schaffen, der flexibel an unterschiedliche Anforderungen anpassbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Ventilblock mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie durch einen für einen derartigen Ventilblock geeigneten Dichteinsatz gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Ventilblock ist aus mehreren Scheiben/Platten zusammengesetzt, die entlang einer Längsachse des Ventilblocks nebeneinander liegend angeordnet sind. Jede der Scheiben/Platten - im Folgenden auch Ventilscheiben genannt - hat zumindest eine Flanschfläche, mit der sie dichtend an einer Flanschfläche einer benachbarten Ventilscheibe anliegt. Der Ventilblock hat mehrere Kanäle, beispielsweise einen Tankkanal, einen Druckkanal (Pumpenkanal) und ggf. einen LS-Kanal und Steuerkanäle, die sich durch die Ventilscheiben des Ventilblocks hindurch erstrecken, wobei in benachbarten Flanschflächen Dichtstellen für die diesen Bereich durchsetzenden Kanäle ausgebildet sind. Erfindungsgemäß ist zumindest in eine der Dichtstellen zur Unterbrechung der Fluidverbindung ein Dichteinsatz eingesetzt, der den betreffenden Kanal in einer Ventilscheibe gegenüber dem zugeordneten Kanal in der benachbarten Ventilscheibe dichtend schließt.
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Durch die Verwendung eines derartigen Dichteinsatzes ist es nicht mehr erforderlich, eine Zwischenplatte vorzusehen, so dass bei optimaler Abdichtung der Ventilblock kompakter als bei den bekannten Lösungen ausführbar ist.
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Dies hat des Weiteren den Vorteil, dass zur Fixierung der Ventilscheiben die gleichen Zuganker verwendbar sind, wie bei einer Ausführung, bei der der betreffende Kanal durchgängig ausgeführt ist - bei herkömmlichen Lösungen müssen aufgrund der Zwischenplatte längere Zuganker zum Zusammenfügen des Ventilblocks verwendet werden.
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Der erfindungsgemäße Dichteinsatz lässt sich praktisch in allen, die jeweilige Trennebene zwischen zwei benachbarten Ventilscheiben durchsetzenden Kanalabschnitten montieren, ohne dass es einer Zwischenplatte bedarf. Zudem müssen bei den herkömmlichen Lösungen je nach abzusperrendem Kanal und Ventilblockaufbau unterschiedliche Zwischenplatten bereitgestellt werden. Die erfindungsgemäßen Dichteinsätze können dagegen unabhängig von der Außenkontur bei unterschiedlichen Ventilblocktypen eingesetzt werden.
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Alles in allem zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung durch eine hohe Flexibilität bei geringem vorrichtungstechnischem Aufwand aus.
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Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Dichteinsatz etwa zylinderförmig mit einem mittleren Bund ausgeführt, an den sich beidseitig im Außendurchmesser zurückgesetzte Dichtabschnitte anschließen, die dichtend in die in einer Dichtstelle einmündenden Kanäle benachbarter Ventilscheiben eingesetzt sind. Der mittlere Bund sitzt dann vorzugsweise in dem an den Flanschflächen der Ventilscheiben ausgebildeten Dichtringsitz, so dass keinerlei Änderung an den Ventilscheiben erforderlich ist. Dabei wird es besonders bevorzugt, wenn Ringstirnflächen des mittleren Bunds dichtend an den mündungsseitigen Flanschflächen der Ventilscheiben anliegen, so dass in diesem Bereich kein O-Ring erforderlich ist.
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Die Herstellung des Dichteinsatzes ist besonders einfach, wenn dieser aus einem metallischen Werkstoff hergestellt ist.
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Die Erfindung lässt sich besonders einfach bei Ventilblöcken mit mehreren Wegeventilsektionen realisieren, die jeweils durch Ventilscheiben ausgeführt sind. Derartige, Wegeventilsektionen bildende Ventilscheiben haben üblicherweise einen Hauptschieber, der quer zur Längsachse des Ventilblocks in der Ventilscheibe geführt ist und über den ventilscheibenseitige Arbeitsanschlüsse wahlweise mit dem Tankkanal oder dem Druckkanal (Pumpenkanal) der jeweiligen Wegeventilsektion verbindbar sind. Der Dichteinsatz kann dann im Bereich der Dichtstelle in die dort mündenden Tank- oder Druckkanäle der beiden benachbarten Wegeventilsektionen dichtend eingesetzt werden.
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Häufig sind auch bei derartigen Ventilblöcken zentrale Anschlussplatten vorgesehen, an die sich beidseitig weitere Ventilscheiben oder Platten mit unterschiedlichen Funktionen anschließen. Diese zentralen Anschlussplatten haben Druck-, Tank und ggf. LS-Kanäle und/oder Steuerkanäle, die mit den entsprechenden Kanälen beidseitig der zentralen Anschlussplatte in Fluidverbindung stehen. Dementsprechend wird der Dichteinsatz dann im Bereich der Dichtstelle in den dort mündenden Kanal der Wegeventilsektion oder sonstigen Platte/Ventilscheibe und der zentralen Anschlussplatte dichtend eingesetzt.
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Eine entsprechende Positionierung kann auch in einem LS-Kanal erfolgen, an dessen einem Endabschnitt ein höchster Lastdruck anliegt, der gleich dem höchsten der Drücke an den Arbeitsanschlüssen des Ventilblocks ist, wobei der Dichteinsatz dann im Bereich der Dichtstelle in die LS-Kanalabschnitte benachbarter Ventilscheiben/Platten eingesetzt ist.
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Der erfindungsgemäße Dichteinsatz hat - wie oben erläutert - einen mittleren Bund, an den sich beidseitig im Außendurchmesser zurückgesetzte Dichtabschnitte anschließen, deren Durchmesser demjenigen Durchmesser entspricht, den die im Bereich der Dichtstelle abzudichtenden Kanalabschnitte aufweisen. Prinzipiell ist es dabei möglich, dass die Dichtabschnitte unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1a, 1b Prinzipdarstellungen eines herkömmlichen bzw. eines erfindungsgemäßen Ventilblocks;
- 2a, 2b schematisierte Schnittdarstellungen weiterer Ausführungsbeispiele eines herkömmlichen Ventilblocks bzw. eines erfindungsgemäßen Ventilblocks;
- 3 eine Einzeldarstellung eines erfindungsgemäßen Ventileinsatzes und
- 4 bis 7 konkrete Ausführungsbeispiele von Ventilblöcken mit einem erfindungsgemäßen Dichteinsatz.
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1a zeigt eine Prinzipdarstellung eines herkömmlichen Ventilblocks 1, der beispielsweise mit drei jeweils eine Wegeventilsektion ausbildenden Wegeventilscheiben 2, 4, 6 ausgeführt ist, die jeweils zwei Arbeitsanschlüsse A, B aufweisen und die in Längsrichtung des Ventilblocks 1 von Druckmittelkanälen durchsetzt sind, von denen beispielhaft in 1a ein Tankkanal 8 und ein Pumpenkanal 10 dargestellt sind. Selbstverständlich können auch andere Kanäle, beispielsweise Lastmeldekanäle oder Steuerkanäle oder dergleichen vorgesehen sein.
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Den stirnseitigen Abschluss des Ventilblocks 1 bilden zwei Anschlussplatten 12, 14, wobei die Anschlussplatte 12 mit einem Tankanschluss T und einem Druckanschluss P ausgeführt ist. Letzterer ist an eine Pumpe 16 angeschlossen, während der Tankanschluss T über einen Tankkanal mit einem Tank verbunden ist. Die in 1a rechts angeordnete Anschlussplatte 14 hat lediglich einen Druckanschluss P, der an eine weitere Pumpe 18 angeschlossen ist. Beide Druckanschlüsse P sind mit dem oben genannten Pumpenkanal 10 verbunden.
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Die fünf Scheiben/Platten des Ventilblocks 1 sind über nicht dargestellte Zuganker verbunden, wodurch benachbarte Flanschflächen 20, 22 gegeneinander gepresst werden, so dass die in dieser Dichtstelle mündenden Kanalabschnitte über die zwischen den Flanschflächen 20, 22 angeordneten O-Ringe abgedichtet sind.
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Für den Fall, dass nur die Ventilscheibe 6 über die Pumpe 16 mit Druckmittel versorgt werden soll, kann gemäß 1a in herkömmlicher Weise zwischen die Ventilscheiben 4, 6 eine Zwischenplatte 24 eingefügt werden, die die Druckmittelverbindung zwischen den Kanalabschnitten 10a, 10b absperrt, den Tankkanal 8 jedoch weiter mit allen drei Wegeventilscheiben 2, 4, 6 verbindet.
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In der Darstellung gemäß 1a sieht man deutlich, dass die Länge des Ventilblocks (horizontal in 1 a) durch das Einsetzen der Zwischenplatte 24 vergrößert wird, wobei dementsprechend auch längere Zuganker zur Fixierung erforderlich sind. Die Zwischenplatte 24 muss des Weiteren noch mit den Dichtringsitzen für die O-Ringe ausgeführt sein. Zudem müssen die die Zwischenplatte 24 durchsetzenden Kanalabschnitte entsprechend der Vorgabe individuell in Abhängigkeit von der Position des abzusperrenden Kanals ausgeführt sein.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß durch das in der 1b dargestellte Konzept überwunden.
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Der Grundaufbau des Ventilblocks 1 entspricht demjenigen in 1a. D.h. auch dieser Ventilblock 1 ist mit drei Wegeventilsektionen ausbildenden Wegeventilscheiben 2, 4, 6 und zwei an den Endabschnitten angeordneten Anschlussplatten 12, 14 ausgeführt. Auch das Anschlussbild mit den Arbeitsanschlüssen A, B, dem Tankanschluss T und den Pumpenanschlüssen P entspricht demjenigen in 1a. Anstelle der aufwändig zu fertigenden und zu montierenden Zwischenplatte 24 wird erfindungsgemäß in die Dichtstelle 26, die von den beiden voneinander zu trennenden Kanalabschnitten 10a, 10b durchsetzt ist, ein Dichteinsatz 28 eingesetzt, der vorzugsweise in die Mündungsbereiche der beiden gegeneinander abzusperrenden Kanalabschnitte 10a, 10b dichtend eintaucht. Ein derartiger Dichteinsatz 28 kann praktisch im Bereich jeder Dichtstelle 26 des Ventilblocks 1 verwendet werden und hat den erheblichen Vorteil, dass keinerlei Verlängerung des Ventilblocks 1 erfolgt, so dass dieser im Hinblick auf die Außenabmessungen deutlich kompakter als die in 1a dargestellte Variante ausgeführt werden kann.
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Dies wird nochmals anhand der 2a, 2b erläutert, die ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ventilblocks 1 zeigen.
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2a zeigt eine Schnittdarstellung eines herkömmlichen Ventilblocks 1 mit einer Endplatte 30, einer Wegeventilscheibe 2 sowie einer weiteren Anschlusswegeventilplatte 32, in der sowohl eine Wegeventilanordnung als auch die Anschlüsse des Ventilblocks, beispielsweise ein Tankanschluss T, ausgebildet sind. In der Schnittdarstellung gemäß 2a ist der in der jeweiligen Ventilscheibe verstellbar geführte Ventilschieber 34, 36 sichtbar, über den, wie vorstehend ausgeführt, beispielsweise der Pumpenkanal und der Tankkanal mit dem Arbeitsanschluss A bzw. B verbindbar sind. In der Endplatte 30 ist noch ein Abschnitt des Tankkanals 8 sichtbar. Prinzipiell kann auch diese Endplatte 30 als Anschlussventilplatte oder als Endventilplatte ausgeführt sein.
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Wie ausgeführt, sind im Anlagebereich benachbarter Platten/Ventilscheiben, beispielsweise im Anlagebereich der Endplatte 30 an die Wegeventilscheibe 2, die Flanschflächen 20, 22 ausgebildet, wobei in der Dichtstelle 26 des Tankkanals 8 ein gegenüber der Flanschfläche 22 vertiefter Dichtringsitz 38 ausgeführt ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieser Dichtringsitz 38 lediglich in der Flanschfläche 22 der Ventilscheibe 2 ausgeführt. Prinzipiell kann der Dichtringsitz 38 jedoch auch in der anderen Platte, beispielsweise in der Endplatte 30 oder in beiden Scheiben/Platten ausgeführt sein. In diesen Dichtringsitz 38 wird ein O-Ring 40 eingesetzt, so dass die Dichtstelle 26 im Übergangsbereich des Tankkanals 8 von der Endplatte 30 zur Wegeventilscheibe 2 abgedichtet ist. Bei entsprechender Verstellung des Ventilschiebers 34, 36 kann dann Druckmittel durch die Ventilscheibe 2 und die Anschlusswegeventilplatte 32 hindurch über den gemeinsamen Tankanschluss T zum Tank abgeführt werden.
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2b zeigt eine Variante dieses Ventilblocks 1, wobei bei diesem Ausführungsbeispiel anstelle der Endplatte 30 eine Anschlusswegeventilplatte 42 vorgesehen ist, an der ebenfalls ein Tankanschluss T` ausgebildet ist. Der sonstige Aufbau der Wegeventilscheibe 2 und der erstgenannten Anschlusswegeventilplatte 32 entspricht demjenigen im Ausführungsbeispiel gemäß den 2a.
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In der zweiten Anschlusswegeventilplatte 42 ist ein Vorspannventil 44 vorgesehen, das in Öffnungsrichtung vom Druck im Tankkanal 8 und in Schließrichtung von der Kraft einer Rückstellfeder 46 sowie dem Druck in dem Tank T` beaufschlagt ist. Die Druckmittelverbindung zu diesem Tank T` wird dementsprechend nur geöffnet, wenn der Eingangsdruck des Druckvorspannventils 44 (Boostventil) um das Federäquivalent größer ist als der Tankdruck. Für den Fall, dass verhindert werden soll, dass dieser Druck zum anderen Tankanschluss T hin abgebaut oder die Anschlusswegeventilplatte 32 mit diesem höheren Tankdruck beaufschlagt wird, kann in die Dichtstelle 26 zwischen den Flanschflächen 20, 22 (der Einfachheit halber werden für alle Dichtflächen die gleiche Bezugszeichenkombination 20, 22 verwendet) ein erfindungsgemäßer Dichteinsatz 28 eingesetzt werden, so dass entsprechend der Tankkanalabschnitt 8b mit dem Tank T verbunden bleibt und der Tankkanalabschnitt 8a der Wegeventilscheibe 2 mit dem höheren, vom Vorspannventil 44 vorgegebenen Druck beaufschlagt ist. Wie im Folgenden noch näher erläutert, ist dabei der Dichteinsatz 28 abschnittsweise in den Dichtringsitz 38 eingesetzt. Dabei kann der O-Ring 40 ebenfalls im gestuften Dichtringsitz 38 aufgenommen sein, so dass eine zuverlässige Abdichtung nach außen hin erfolgt.
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3 zeigt eine Einzeldarstellung dieses Dichteinsatzes 28. Dieser ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem metallischen Werkstoff hergestellt und nach Art eines gestuften Zylinders ausgeführt. Dementsprechend hat der Dichteinsatz 28 einen mittigen Bund 48, aus dem zu Endabschnitten hin zwei radial zurückgestufte, etwa zylinderförmige Dichtabschnitte 50, 51 auskragen, deren Durchmesser D an den Durchmesser der gegeneinander abzudichtenden Kanalabschnitte angepasst ist. Die Breite B des Bunds 48 ist so ausgelegt, dass dieser in den Dichtringsitz 38 eingesetzt werden kann. Dementsprechend tauchen die beiden Dichtabschnitte 50, 51 mit ihrer Länge L jeweils in den benachbarten Kanalabschnitt ein, wobei der Bund 48 als Axialanschlag dient, der die Eintauchtiefe begrenzt.
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Durch diese Geometrie kann der Dichteinsatz 28 bündig in die jeweilige Dichtstelle 26 eingesetzt werden, so dass gewährleistet ist, dass die zugeordneten Flanschflächen 20, 22 weiter flächig aneinander liegen und die weiteren, darin mündenden Kanäle über die O-Ringe 40 abgedichtet sind.
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Die 4 bis 7 zeigen konkrete Ausführungsbeispiele von Ventilblöcken 1 für Anwendungen in der Mobilhydraulik. In diesen Figuren sind eine Vielzahl von Ventilen und sonstigen hydraulischen Komponenten dargestellt, die jedoch nicht im Detail beschrieben werden, sondern nur insofern, wie es für das Verständnis der Funktion und Anwendung des erfindungsgemäßen Dichteinsatzes erforderlich ist.
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Der in 4 dargestellte Ventilblock 1 hat eine Anschlussplatte 12 mit einem Druckanschluss P, einem Tankanschluss T, einem LS-Anschluss sowie einem Steueranschluss Y. In dieser Anschlussplatte 12 sind in an sich bekannter Weise ein Primärdruckbegrenzungsventil, ein LS-Druckbegrenzungsventil und eine Druckwaagenanordung angeordnet.
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Benachbart zu der Anschlussplatte 12 ist eine Umsteuerplatte 52 angeordnet, die ein Wegeventil hat, über das der Pumpenkanal 10 und der Tankkanal 8 wahlweise mit im Anschluss an die Ventilplatte 52 angeordneten LS-Wegeventilscheiben 4, 6 verbindbar sind, in die jeweils eine LS-Wegeventilsektion mit an sich bekanntem Aufbau integriert ist. In der Umsteuerplatte 52 ist des Weiteren noch ein Primärdruckbegrenzungsventil vorgesehen. Die Wegeventilsektionen der LS-Wegeventilscheiben 4, 6 haben jeweils ein LS-Proportionalventil, dem eine Sektionsdruckwaage zugeordnet ist. Je nach Bauart können noch Druckventile mit kombinierter Einspeisefunktion und entsperrbare Rückschlagventile vorgesehen sein. Den seitlichen Abschluss des Ventilblocks 1 bildet eine Anschlussplatte 14 an der wiederum ein LS-Anschluss, ein Tankanschluss T1 und ein Druckanschluss P1 ausgebildet sind. Eine Umgehungsleitung 54 verbindet den Druckanschluss P1 mit dem Druckanschluss P' der Umsteuerplatte 52. In den einzelnen Platten/Ventilscheiben sind zudem Wechselventile angeordnet, über die der höchste Lastdruck an den Arbeitsanschlüssen A, B abgegriffen und an die LS-Pumpe 16 gemeldet wird.
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Wie in 4 dargestellt, ist in den Pumpenkanal 10 an der Dichtstelle 26 zwischen der LS-Wegeventilscheibe 4 und der LS-Wegeventilscheibe 6 ein erfindungsgemäßer Dichteinsatz 28 eingefügt, so dass eine gemeinsame Druckmittelversorgung beider LS-Wegeventilscheiben 6, 8 über den Pumpenkanal 10 zur LS-Wegeventilscheibe 6 und zur LS-Wegeventilscheibe 8 (je nach Schaltstellung des Wegeventils der Umsteuerplatte 52) nicht möglich ist (Double Flow Cut Off).
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Dementsprechend erfolgt die Versorgung der an die Wegeventilscheiben 2, 4 angeschlossenen Verbraucher individuell in Abhängigkeit von der Schaltstellung des Wegeventils der Umsteuerplatte 52. Die an die LS-Wegeventilscheiben 4, 6 angeordneten Verbraucher können bei diesem Konzept unabhängig voneinander mit dem maximalen Systemdruck pmax beaufschlagt werden.
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5 zeigt einen Ventilblock 1 mit einer zentralen Anschlussplatte 55, einer rechts (Ansicht nach 5) daran angesetzten Prioritätsventilscheibe 56, einer LS-Wegeventilscheibe 6 und einer Endplatte 30. Die zentrale Anschlussplatte 55 hat gemäß der Darstellung in 5 einen Steueranschluss X, einen LS-Anschluss und einen Druckanschluss P. Eine weitere LS-Wegeventilscheibe 4 ist in der Darstellung gemäß 5 an die linke Flanschfläche der zentralen Anschlussplatte 55 angesetzt. Die in 5 linke Stirnfläche des Ventilblocks 1 ist durch eine Anschlussplatte 12 gebildet, an der ein Tankanschluss T, ein LS-Anschluss und ein Druckanschluss P1 vorgesehen sind.
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Die Prioritätsventilscheibe 56 hat einen LS-Anschluss und einen Druckanschluss D, der über eine Druckleitung 60 mit dem Druckanschluss P1 der Anschlussplatte 12 verbunden ist. Je nach Schaltung des Prioritätsventils der Prioritätsventilscheibe 56 kann dann die LS-Wegeventilscheibe 4 mit Priorität oder beide LS-Wegeventilscheiben 4, 6 gemeinsam mit Druckmittel versorgt werden. Um dies zu ermöglichen, sind beim Ventilblock 1 gemäß 5 im Dichtbereich zwischen der zentralen Anschlussplatte 55 und der LS-Wegeventilscheibe 4 in den Pumpenkanal 10 und in LS-Kanalabschnitte 58a, 58b jeweils erfindungsgemäße Dichteinsätze 28 eingesetzt, so dass die Druckmittelversorgung der LS-Wegeventilscheibe 4 mit Priorität erfolgt und der entsprechende Lastdruck an die LS-Pumpe 16 gemeldet wird.
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In der federvorgespannten Grundstellung des Prioritätsventils wird entsprechend die LS-Wegeventilscheibe 4 und die daran angeschlossenen Verbraucher als Prioritätsverbraucher mit Druckmittel versorgt. Beim Umschalten des Prioritätsventils werden entsprechend beide LS-Wegeventilscheiben 4, 6 und die daran angeschlossenen Verbraucher mit Druckmittel versorgt.
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6 zeigt eine Variante des Ventilblocks 1 gemäß 4, wobei die Wechselventilplatte 52 ohne Maximaldruckbegrenzungsfunktion ausgeführt ist und der Maximaldruck in der Wegeventilsektion der LS-Wegeventilscheibe 4 auf einen geringeren Wert als in der anderen LS-Wegeventilscheibe 6 begrenzt wird. Zudem ist die rechte (Ansicht nach 7) Anschlussplatte 14 lediglich mit einem Druckanschluss P und einem Tankanschluss T ausgeführt. In dem Druckkanal 10 ist an der Dichtstelle zwischen der LS-Wegeventilscheibe 4 und der LS-Wegeventilscheibe 6 ein Dichteinsatz 28 vorgesehen, so dass die Druckmittelversorgung der Wegeventilscheibe 6 - wie beim Ausführungsbeispiel gemäß 4 - über die Umgehungsleitung 54 erfolgt. Die LS-Druckbegrenzung in dieser Sektion wird über ein Druckbegrenzungsventil 62 bewirkt, das den LS-Druck in dieser Sektion auf einen geringeren Wert als in der anderen LS-Wegeventilscheibe 6 begrenzt. Dem entsprechend ist der maximale Druck pmax in der LS-Wegeventilsektion 4 auf einen niedrigeren Wert (bspw. 280 bar) als in der LS-Wegeventilsektion 6 (bspw. 400 bar) begrenzt.
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Der in 7 dargestellte Ventilblock 1 hat eine Anschlussplatte 12, die etwa den gleichen Aufbau wie die Anschlussplatten 12 der Ausführungsbeispiele gemäß den 4 und 6 hat. An die Anschlussplatte 12 sind wiederum zwei LS-Wegeventilscheiben 4, 6 angesetzt, wobei der in 7 rechts angeordnete Abschluss des Ventilblocks 1 durch eine Anschlussplatte 14 erfolgt, an der ein Tankanschluss T1 ausgebildet ist. Wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen durchsetzt der Tankkanal 8 den Ventilblock 1 in Längsrichtung, wobei dieser einerseits in den Tankanschluss T der Anschlussplatte 12 mündet. Im Dichtbereich zwischen den beiden LS-Wegeventilscheiben 4, 6 ist die Verbindung des Tankkanals 8 zu einem Tankkanalabschnitt 8b durch einen erfindungsgemäßen Dichteinsatz 28 gesperrt, so dass dieser Tankkanalabschnitt 8b über die rechte Anschlussplatte 14 mit einem weiteren Tank T` verbunden ist. Ähnlich wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2b ist in diesem Tankkanalabschnitt 8b, der sich durch die Anschlussplatte 14 hindurch erstreckt, ein als Druckbegrenzungsventil ausgeführtes Vorspannventil 44 vorgesehen, über das der Druck im Tankkanalabschnitt 8b auf ein höheres Niveau als im Tankkanal 8 eingestellt werden kann (Tank-Boost).
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Wie erwähnt, dienen die Ausführungsbeispiele gemäß den 4 bis 7 lediglich zur Verdeutlichung der Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen Dichteinsatz 28 bei Ventilblöcken zur Realisierung von bestimmten Schaltungsvarianten ohne nennenswerten Umbau einzusetzen.
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Offenbart sind ein Ventilblock und ein Dichteinsatz für einen Ventilblock, durch den mit geringem vorrichtungstechnischen Aufwand Kanalabschnitte oder Ventilscheiben/Platten gegeneinander abgedichtet werden können.
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Bezuqszeichenliste:
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- 1
- Ventilblock
- 2
- Wegeventilscheibe
- 4
- Wegeventilscheibe
- 6
- Wegeventilscheibe
- 8
- Tankkanal
- 10
- Pumpenkanal
- 12
- Anschlussplatte
- 14
- Anschlussplatte
- 16
- Pumpe
- 18
- weitere Pumpe
- 20
- Flanschfläche
- 22
- Flanschfläche
- 24
- Zwischenplatte
- 26
- Dichtstelle
- 28
- Dichteinsatz
- 30
- Endplatte
- 32
- Anschlusswegeventilplatte
- 34
- Ventilschieber
- 36
- Ventilschieber
- 38
- Dichtringsitz
- 40
- O-Ring
- 42
- Anschlusswegeventilplatte
- 44
- Vorspannventil
- 46
- Rückstellfeder
- 48
- Bund
- 50
- Dichtabschnitt
- 51
- Dichtabschnitt
- 52
- Umsteuerplatte
- 55
- Umgehungsleitung
- 55
- zentrale Anschlussplatte
- 56
- Prioritätsventilscheibe
- 58
- LS-Kanalabschnitt
- 60
- Druckleitung
- 62
- Druckbegrenzungsventil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102020206582 A1 [0003]