DE102022208776A1 - Abdichtvorrichtung zum Abdichten eines durch eine Durchgangsöffnung zu führenden Leitungsstrangs gegen die Durchgangsöffnung, Kabelsatz oder Kit oder Kraftfahrzeug mit einer solchen Abdichtvorrichtung sowie entsprechendes Abdichtverfahren - Google Patents

Abdichtvorrichtung zum Abdichten eines durch eine Durchgangsöffnung zu führenden Leitungsstrangs gegen die Durchgangsöffnung, Kabelsatz oder Kit oder Kraftfahrzeug mit einer solchen Abdichtvorrichtung sowie entsprechendes Abdichtverfahren Download PDF

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    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02GINSTALLATION OF ELECTRIC CABLES OR LINES, OR OF COMBINED OPTICAL AND ELECTRIC CABLES OR LINES
    • H02G3/00Installations of electric cables or lines or protective tubing therefor in or on buildings, equivalent structures or vehicles
    • H02G3/22Installations of cables or lines through walls, floors or ceilings, e.g. into buildings
    • HELECTRICITY
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    • H02GINSTALLATION OF ELECTRIC CABLES OR LINES, OR OF COMBINED OPTICAL AND ELECTRIC CABLES OR LINES
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Abdichtvorrichtung 1 zum Abdichten eines durch eine Durchgangsöffnung 2 zu führenden Leitungsstrangs 3 gegen die Durchgangsöffnung 2, umfassend mindestens eine Kapsel 4 mit einem von einer Wandung 5 umgebenen Hohlraum, die an dem Leitungsstrang 3 anordenbar ist, wobei der Hohlraum mit einem aufschäumenden Medium 6 gefüllt ist, das dazu ausgebildet ist, bei Kontakt mit einem Aktivierungsmedium, insbesondere Luftsauerstoff, mit diesem unter Bildung von Schaum 7 zu reagieren, und wobei die Wandung 5 mindestens eine Sollbruchstelle 10 aufweist, die dazu ausgebildet ist, beim Einwirken eines Aktivierungsereignisses aufzubrechen und das aufschäumende Medium 6 in die Umgebung freizusetzen, wo es mit dem Aktivierungsmedium in Kontakt kommt und mit diesem unter Bildung des Schaums 7 reagiert, mittels dem die Abdichtung erfolgt. Darüber hinaus betrifft die Erfindung einen Kabelsatz 16, ein Kit 37 beziehungsweise ein Kraftfahrzeug 44 mit einer derartigen Abdichtvorrichtung 1. Außerdem betrifft die Erfindung ein entsprechendes Abdichtverfahren.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Abdichtvorrichtung zum Abdichten eines durch eine Durchgangsöffnung, insbesondere Wandöffnung, zu führenden Leitungsstrangs gegen die Durchgangsöffnung. Darüber hinaus betrifft die Erfindung einen Kabelsatz, ein Kit beziehungsweise ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Abdichtvorrichtung. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Abdichten eines durch eine Durchgangsöffnung zu führenden Leitungsstrangs gegen die Durchgangsöffnung.
  • Es ist übliche Praxis insbesondere in Kraftfahrzeugen eine Vielzahl von Leitungen durch Wandöffnungen hindurch zu verlegen.
  • Allgemein besteht also insbesondere im Kraftfahrzeugbereich das Problem der dichten Durchführung eines Leitungsstrangs eines Kabelsatzes von einem Trockenbereich in einen Nassbereich, beispielsweise vom Fahrzeuginnenraum in den Motorraum, in dem Spritzwasser auftritt, durch eine Öffnung in einer Trennwand, wie beispielsweise einem Karosserieblech hindurch. Die Trennwand zwischen dem Fahrzeuginnenraum und dem Motorraum wird auch als Stirnwand oder Spritzwand bezeichnet. Der Leitungsstrang kann hierbei entweder aus einem mehrere Einzelleitungen umfassenden Leitungsbündel oder aus lediglich einer Einzelleitung bestehen. Bei einer Einzelleitung kann es sich beispielsweise um eine Litzenleitung bestehend aus mehreren von einer gemeinsamen Ummantelung umgebenen Einzeldrähten, einen Vollmaterialrundleiter, einen massiven Einzeldraht mit oder ohne Lackbeschichtung, eine elektrische Leitung, eine optische Leitung mit mindestens einer Glasfaser, eine Fluidleitung beziehungsweise ein Rohr, oder ein Kabel handeln. Unter einer Öffnung in einer Wand oder einer Wandöffnung ist eine Wanddurchgangsöffnung, eine Wanddurchtrittsöffnung oder ein Wanddurchbruch zu verstehen.
  • Zur Abdichtung einer Leitungsdurchführung ist es üblich, über den entsprechenden Leitungsstrang eine Tülle oder Dichtungstülle aus einem elastischen Material, wie zum Beispiel Gummi oder einem PU-Schaum, zu stülpen und diese Tülle mitsamt dem Leitungsstrang in den entsprechenden Wanddurchbruch der Leitungsdurchführung einzusetzen. Eine solche Tülle ist beispielsweise aus der EP0731000B1 bekannt. Insbesondere wenn es sich bei der Wand um ein oftmals recht scharfkantiges Karosserieblech handelt, ist der Leitungsstrang mittels derartiger Tüllen vor Beschädigungen geschützt.
  • Unabhängig von der Ausgestaltung einer solchen Tülle gestaltet sich das Einsetzen, Einstecken oder Einpressen in eine Öffnung oder einen Wanddurchbruch in der Regel schwierig, insbesondere da beim Einsetzen häufig relativ hohe Kräfte aufzubringen sind. Im Allgemeinen stellen die finale Positionierung und der Einbau derartiger Tüllen ein Problem dar, welches auch nicht automatisiert erledigt werden kann. Hinzu kommt, dass das notwendige Einfädeln des Kabelstrangs durch eine Tülle, bevor der Kabelstrang samt Tülle in die Öffnung eingesetzt werden kann, ebenfalls nur äußerst mühsam zu bewerkstelligen ist.
  • DE3215250A1 offenbart eine als befüllbarer Schlauch ausgebildete Abdichtvorrichtung aus elastischem Material zum Verschließen von Wanddurchführungen. Hierzu wird der Schlauch zunächst auf einen durch eine Wandöffnung hindurchzuführenden Körper, insbesondere ein Rohr, aufgeschoben und dann das Rohr zusammen mit dem Schlauch derart durch die Wandöffnung hindurchgeführt, dass sich der zunächst ungefüllte Schlauch an der Stelle der Wandöffnung befindet. Nun wird der Schlauch derart mit einem expandierbaren Medium befüllt, so dass er sich einerseits gegen die Wandöffnung und andererseits gegen den Außenumfang des Rohres anpresst. Bei dem expandierbaren Medium handelt es sich entweder um Luft oder um einen elastischen Schaumstoff, der zunächst in flüssiger Form eingefüllt wird und nach dem Einfüllen den gesamten Innenraum des Schlauchs unter Druck ausschäumt. Hierdurch ergibt sich eine Abdichtung der Wandöffnung gegen das Rohr. Eine derartige Abdichtung mittels eines befüllbaren Schlauchs mag ausreichend sein, wenn es sich bei dem hindurchzuführenden Körper um ein einfaches zylindrisches Rohr handelt. Beispielsweise im Falle eines hindurchzuführenden aus mehreren Einzelleitungen bestehenden Kabelbündels, ist die in der DE3215250A1 beschriebene Abdichtlösung jedoch nicht ausreichend.
  • Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine vorteilhafte Möglichkeit zur Abdichtung einer Leitungsdurchführung anzugeben.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Abdichtvorrichtung zum Abdichten eines durch eine Durchgangsöffnung, insbesondere Wandöffnung, zu führenden Leitungsstrangs gegen die Durchgangsöffnung, umfassend:
    • mindestens eine Kapsel mit einem von einer Wandung umgebenen Hohlraum, die an dem Leitungsstrang anordenbar ist,
    • wobei der Hohlraum mit einem aufschäumenden Medium gefüllt ist, das dazu ausgebildet ist, bei Kontakt mit einem Aktivierungsmedium mit diesem unter Bildung von Schaum zu reagieren, und
    • wobei die Wandung mindestens eine Sollbruchstelle aufweist, die dazu ausgebildet ist, beim Einwirken eines Aktivierungsereignisses aufzubrechen und das aufschäumende Medium in die Umgebung freizusetzen, wo es mit dem Aktivierungsmedium in Kontakt kommt und mit diesem unter Bildung des Schaums reagiert, mittels dem die Abdichtung erfolgt.
  • Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht also darin, eine effizient herzustellende und gleichzeitig bestmöglich an die Geometrie einer Durchgangsöffnung und eines durch die Durchgangsöffnung zu führenden Leitungsstrangs angepasste und damit besonders zuverlässige Abdichtung eines solchen Leitungsstrangs gegen eine solche Durchgangsöffnung anzugeben.
  • Hierzu wird eine Abdichtvorrichtung mit mindestens einer an dem Leitungsstrang anordenbaren Kapsel bereitgestellt. Erfindungsgemäß umfasst die Kapsel einen von einer Wandung umgebenen und mit einem aufschäumenden Medium gefüllten Hohlraum, wobei die Wandung mindestens eine Sollbruchstelle aufweist. Beim bestimmungsgemäßen Einsatz der Abdichtvorrichtung ist diese beziehungsweise deren Kapsel an dem Leitungsstrang angeordnet und ist der Leitungsstrang mit der daran angeordneten Kapsel soweit durch die Durchgangsöffnung geführt, bis die Kapsel in der Durchgangsöffnung in einer vorbestimmten Lage relativ zur Durchgangsöffnung positioniert ist. Das Vorsehen der Sollbruchstelle ermöglicht ein Aufbrechen der Wandung der Kapsel an genau dieser vordefinierten Stelle beim Einwirken eines Aktivierungsereignisses. Das Aufbrechen der Sollbruchstelle setzt ein in dem Hohlraum enthaltenes aufschäumendes Medium in die Umgebung frei, d.h. das aufschäumende Medium verteilt sich auf und/oder in dem Leitungsstrang, insbesondere sowohl in Axial- als auch in Radialrichtung des Leitungsstrangs zwischen Einzelleitungen des Leitungsstrangs. Hierbei dringt das aufschäumende Medium in Zwischenräume zwischen dem Leitungsstrang und der Durchgangsöffnung und/oder in Zwischenräume zwischen Einzelleitungen des Leitungsstrangs ein. Das aufschäumende Medium reagiert mit einem Aktivierungsmedium in der Umgebung des Leitungsstrangs unter Bildung von Schaum. Der sich unter anderem in den Zwischenräumen befindliche Schaum stellt nach seiner Aushärtung die Abdichtung des Leitungsstrangs gegen die Durchgangsöffnung sicher. Die schaumbildende Reaktion findet also ausschließlich, zumindest aber überwiegend außerhalb der Kapsel, insbesondere in den vorstehend erwähnten Zwischenräumen statt, d.h. der gebildete Schaum berührt die mindestens eine Einzelleitung des Leitungsstrangs und einen die Durchgangsöffnung umgebenden Randbereich einer die Durchgangsöffnung umfassenden Wand direkt und dichtet unmittelbar, also zumindest im Wesentlichen ohne Zwischenschaltung eines anderen Elements daran ab. Es ist möglich, dass die schaumbildende Reaktion innerhalb der Kapsel beginnt, beispielsweise wenn nach einem zumindest teilweisen Aufbrechen der Sollbruchstelle das Aktivierungsmedium aus der Umgebung der Kapsel in die Kapsel gelangt und dort die Schaumbildung initiiert, die dann zu einem vollständigen Aufbrechen der Sollbruchstelle und einer Freisetzung des aufschäumenden Mediums und des bereits erzeugten Schaums aus der Kapsel in die Umgebung führt. In einer bevorzugten Ausgestaltung erfolgt die Schaumbildung lediglich außerhalb der Kapsel, nachdem das aufschäumende Medium die Kapsel verlassen hat. Im geschlossenen, also nicht aufgebrochenen Zustand der Kapsel befindet sich darin bevorzugt kein Schaumstoff, sondern lediglich oder zumindest hauptsächlich das aufschäumende Medium. Die Begriffe Schaum und Schaumstoff sind äquivalent zu benutzen.
  • Die Tatsache, dass die Abdichtung vor Ort bei der Montage des Leitungsstrangs in der Durchgangsöffnung erfolgt, indem sich der Schaum um die individuell vorherrschende Geometrie des Leitungsstrangs und der Durchgangsöffnung herumlegt, ermöglicht im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Abdichtvorrichtungen eine bestmögliche, insbesondere formschlüssig an die jeweilige Geometrie des Einzelfalls angepasste Abdichtung. So ist die erfindungsgemäße Lösung relativ flexibel für unterschiedliche Leitungsstrangdurchmesser und verschiedene Öffnungsquerschnitte einsetzbar, denn die Abdichtung mittels Schaumbildung gewährt einen gewissen geometrischen Spielraum.
  • Darüber hinaus ist mit der erfindungsgemäßen Lösung im Gegensatz zum Einsatz klassischer Tüllen eine abgedichtete Montage des Leitungsstrangs in der Durchgangsöffnung mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand möglich. Denn die erfindungsgemäße Abdichtvorrichtung beziehungsweise deren mindestens eine Kapsel ist mühelos am Leitungsstrang anordenbar, was insbesondere auf ein gewisses Spiel beispielsweise zwischen den Einzelleitungen zurückzuführen ist, welches durch die Abdichtung mittels Schaum ermöglicht wird. Demgegenüber müssen die Einzelleitungen bei herkömmlichen Tüllen mühsam durch eine relativ enge zentrale Leitungsdurchführungsöffnung der Tülle gezogen werden, wobei sie Gefahr laufen, aufgrund der hohen auf sie wirkenden Kräfte beschädigt zu werden. Hinzu kommt, dass bei der erfindungsgemäßen Lösung der Leitungsstrang mit der daran angeordneten Abdichtvorrichtung beziehungsweise Kapsel ebenfalls ohne großen Kraftaufwand durch die Durchgangsöffnung geführt und in einer vorbestimmten Montagelage positioniert werden kann. Demgegenüber ist das Hindurchziehen klassischer Tüllen durch die Durchgangsöffnung eine sehr beschwerliche Arbeit und führt aufgrund der großen Krafteinwirkungen häufig zu Beschädigungen des Leitungsstrangs.
  • Schließlich ermöglicht die erfindungsgemäße Abdichtvorrichtung auch eine automatisierte Initiierung des Aktivierungsereignisses, also eine automatisierte Aktivierung der Kapseln und somit sogar eine vollständig automatisierte abgedichtete Montage des Leitungsstrangs in der Durchgangsöffnung. Somit wird eine besonders effiziente Abdichtung des Leitungsstrangs gegen die Durchgangsöffnung, insbesondere im Hinblick auf Zeit- und Montageaufwand, ermöglicht. Da die Aktivierung der Kapseln insbesondere in Form einer Fernaktivierung erfolgt, also in gewissem Abstand von der abzudichtenden Durchgangsöffnung, lässt sich die erfindungsgemäße Abdichtvorrichtung besonders vorteilhaft an schwer zugänglichen Stellen einsetzen.
  • Wenn in der vorliegenden Anmeldung beschrieben ist, dass mindestens eine Kapsel an dem Leitungsstrang anordenbar ist, so bedeutet das, dass die Kapsel an dem Leitungsstrang positionierbar, optional auch fixierbar ist. Über die Wahl der Anzahl und der genauen Anordnung beziehungsweise Positionierung der mindestens einen Kapsel am Leitungsstrang beziehungsweise relativ zu einer abzudichtenden Durchgangsöffnung sowie über die Wahl der Art und Menge des aufschäumenden Mediums, mit welchem der Hohlraum gefüllt ist, lässt sich die quantitative, qualitative und räumliche Schaumbildung steuern. Hierdurch lassen sich verschiedene Anforderungen an die zu erzeugende Abdichtung des Leitungsstrangs gegen die Durchgangsöffnung, wie etwa hinsichtlich Wasserdichtigkeit oder Geräuschdämmung, erfüllen. Zudem lässt sich hierdurch die räumliche oder geometrische Form der resultierenden Abdichtung in Form des ausgehärteten Schaums in gewisser Weise und in bestimmten Grenzen vorgeben.
  • Unter einem Aufbrechen der Sollbruchstelle ist beispielsweise zu verstehen, dass die Wandung der Kapsel an der Sollbruchstelle aufreißt oder durchstochen wird, beziehungsweise die Kapsel in zumindest zwei Teile auseinander springt, die vollständig voneinander getrennt sind oder noch miteinander zusammenhängen. Vorzugsweise definiert die Sollbruchstelle einen vorbestimmten Bruchpfad, entlang dem die Wandung der Kapsel beim Einwirken des Aktivierungsereignis aufbricht. Die Sollbruchstelle beziehungsweise der Bruchpfad kann als Linie, insbesondere Zick-Zack-Linie ausgebildet sein, die sich vorzugsweise in Umfangsrichtung der Kapsel erstreckt. Hierbei ist es möglich, dass die Linie eine geschlossene Linie ist, die sich beispielsweise vollumfänglich um die Kapsel herum erstreckt. Entlang des Bruchpfads kann die Wandung beispielsweise perforiert oder materialgeschwächt sein.
  • Die Wandung der Kapsel kann zumindest in allen Bereichen abgesehen von der Sollbruchstelle aus einem starren Material gebildet sein. Es ist auch denkbar, dass die Wandung vollständig aus einem starren Material gebildet ist. Unter einem starren Material ist insbesondere ein Material zu verstehen, das nicht elastisch ist, sich also nicht wie ein Luftballon aufblähen kann.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Kapsel ein längliches Zugelement, insbesondere eine Schnur, das mit seinem einen Ende an der Wandung in der Nähe oder an der Sollbruchstelle angebracht ist und dazu ausgebildet ist, eine Zugkraft als Aktivierungsereignis auf die Sollbruchstelle auszuüben, indem an dem gegenüberliegenden Ende des Zugelements gezogen wird. Um das Aufbrechen der Sollbruchstelle zu erleichtern, ist der Wandungsabschnitt der Kapsel, an dem sich die Sollbruchstelle befindet, zweckmäßigerweise materialgeschwächt, d.h. beispielsweise perforiert oder mit einer geringeren Wandungsstärke versehen. Falls die Abdichtvorrichtung mehrere Kapseln umfasst, deren Wandungen jeweils zumindest eine Sollbruchstelle aufweisen, kann für jede Kapsel und möglicherweise sogar für jede einzelne Sollbruchstelle ein längliches Zugelement vorgesehen sein. Die Zugelemente, beispielsweise Schnüre, lassen sich entweder an ihren freien Enden im Bündel gemeinsam greifen, oder sind an ihren freien Enden zu einem gemeinsamen, greifbaren Ende zusammengeführt. Am freien Ende des Zugelements oder am greifbaren Ende mehrerer Zugelemente kann ein Griffelement, insbesondere eine Verdickung vorgesehen sein. Es ist auch möglich, für mehrere Sollbruchstellen, die über eine oder mehrere Kapseln verteilt sind, lediglich ein längliches Zugelement vorzusehen, das entlang seiner Längserstreckung an mehreren Stellen in der Nähe von oder an den Sollbruchstellen angebracht ist. Dies ist insbesondere bei einer Vielzahl von Sollbruchstellen vorteilhaft, da hierdurch die Anzahl der Zugseile verringert werden kann. Es kann besonders vorteilhaft sein, wenn die Sollbruchstellen - im Rahmen eines kleinen Toleranzbereichs von beispielsweise Bruchteilen einer Sekunde - möglichst zeitgleich aufgebrochen werden, was eine möglichst gleichmäßige Ausschäumung ermöglicht. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem mehrere Zugelemente gemeinsam gegriffen und gezogen werden.
  • Es sind jedoch auch andere Aktivierungsereignisse, die auf die Sollbruchstelle der Kapsel einwirken können, vorstellbar. Beispielsweise kann anstatt einer Zugkraft eine Druckkraft als Aktivierungsereignis auf die Sollbruchstelle ausgeübt werden. In diesem Fall kann die Sollbruchstelle der Kapsel durch einen materialgeschwächten Wandungsabschnitt, also einen Abschnitt, an dem die Wandung der Kapsel verglichen mit der restlichen Wandung eine geringere Wandungsstärke aufweist, gebildet sein. Es kann dann ein längliches Druckelement, beispielsweise ein Stab mit einem spitz zulaufenden Ende, vorgesehen sein, mittels dem eine Druckkraft auf die Sollbruchstelle ausgeübt werden kann, um die Wandung im Bereich der Sollbruchstelle zu durchstechen und auf diese Weise die Sollbruchstelle aufzubrechen. Es ist einerseits möglich, für jede Sollbruchstelle oder Gruppe von Sollbruchstellen ein eigenes längliches Druckelement vorzusehen. Andererseits kann die Abdichtvorrichtung ein gemeinsames Druckelement für alle Sollbruchstellen umfassen.
  • Bevorzugt ist als Aktivierungsereignis das vorstehend beschriebene Einwirken einer externen Kraft vorgesehen, also das Einwirken einer von außerhalb der Kapsel auf deren Sollbruchstelle wirkenden Kraft. Eine solche Kraft kann beispielsweise auch beim Durchschieben des Leitungsstrangs samt Abdichtvorrichtung oder zumindest Teilen der Abdichtvorrichtung, die zumindest eine Kapsel umfassen, durch die Durchgangsöffnung im Falle eines radialen Zusammendrückens des Leitungsstrangs hierbei auf die Sollbruchstelle aufgebracht werden. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, dass eine interne Kraft, also eine von innerhalb der Kapsel auf deren Sollbruchstelle wirkende Kraft, als Aktivierungsereignis vorgesehen ist. Wenn die Abdichtvorrichtung eine Füllvorrichtung umfasst, die dazu ausgebildet ist, den bereits zumindest teilweise mit dem aufschäumenden Medium gefüllten Hohlraum der mindestens einen Kapsel weiter mit dem aufschäumenden Medium zu füllen, kann eine solche interne Kraft beispielsweise dadurch erzeugt werden, dass der Hohlraum mittels der Füllvorrichtung quasi überfüllt wird, also derart viel aufschäumendes Medium darin eingefüllt wird, dass der Druck innerhalb der Kapsel derart ansteigt, dass die Sollbruchstelle aufbricht. In diesem Fall erfolgt eine derartige Überfüllung zweckmäßigerweise erst am Einsatzort der Abdichtvorrichtung, um eine ungewollte Aktivierung während des Transports oder der Lagerung der Abdichtvorrichtung zu verhindern. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Sollbruchstelle als Klebestelle auszubilden, an der zwei Abschnitte der Wandung der Kapsel miteinander verklebt sind. In diesem Fall kann mittels einer geeigneten Vorrichtung beispielsweise Wärme als Aktivierungsereignis auf die Klebestelle aufgebracht werden, um die Klebeverbindung zu lösen und auf diese Weise die Sollbruchstelle aufzubrechen. In analoger Weise wäre es auch denkbar, die Sollbruchstelle derart auszubilden, dass diese beim Einwirken von Strahlung einer definierten Frequenz beziehungsweise Energie aufbricht.
  • Vorzugsweise liegt das aufschäumende Medium im Hohlraum der Kapsel in flüssiger Form vor. Grundsätzlich kann es aber allgemeiner in fluider Form vorliegen. So ist es auch denkbar, dass das aufschäumende Medium vollständig oder teilweise gasförmig ist. Eine Mischform aus gasförmigen und flüssigen Bestandteilen ist ebenfalls möglich.
  • Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist das aufschäumende Medium dazu ausgebildet, bei der Reaktion mit dem Aktivierungsmedium einen formsteif aushärtenden Schaum, insbesondere mit hoher Dichte, oder einen elastisch aushärtenden Schaum zu bilden. Ein formsteif aushärtender Schaum ist von Vorteil, wenn eine im Wesentlichen starre Fixierung des Leitungsstrangs in der Durchgangsöffnung gewünscht ist. Demgegenüber bietet ein elastisch aushärtender Schaum den Vorteil einer elastischen, etwas nachgebenden Fixierung, wodurch Bewegungen des Leitungsstrangs während des Betriebs beispielsweise eines Kraftfahrzeugs, in dem der Leitungsstrang installiert ist, ausgeglichen werden können und so eine optimale Abdichtung bei unterschiedlichen Orientierungen des Leitungsstrangs sichergestellt wird.
  • Alternativ oder zusätzlich kann das aufschäumende Medium dazu ausgebildet sein, bei der Reaktion mit dem Aktivierungsmedium einen Schaum ohne oder mit geringer Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und/oder mit geringer Feuchtigkeitsaufnahmeneigung, insbesondere einen geschlossenzelligen Schaum, zu bilden. Unter einem geschlossenzelligen Schaum, auch „closed-cell foam“ genannt, ist ein Schaum zu verstehen, bei dem das darin enthaltene Gas einzelne Taschen bildet, die jeweils vollständig von dem festen Material des Schaums umgeben sind. Bei einem offenzelligen Schaum hingegen, sind die Gastaschen miteinander verbunden und können Feuchtigkeit, insbesondere Wasser, gut aufnehmen und befördern. Geschlossenzelliger Schaum hat also eine geringe Neigung Wasser aufzusaugen oder durchzulassen. Außerdem hat geschlossenzelliger Schaum gute Geräuschdämmeigenschaften.
  • Bei dem Aktivierungsmedium handelt es sich beispielsweise um Sauerstoff, insbesondere Luftsauerstoff. Es ist aber auch denkbar, als Aktivierungsmedium Wasser in Form von Umgebungsfeuchtigkeit einzusetzen, wie dies beispielsweise aus der Verarbeitung von allgemein bekannten Montage- oder Bauschäumen bekannt ist. Verständlicherweise ist das Aktivierungsmedium so zu wählen, dass es zu dem aufschäumenden Medium passt, also mit diesem eine Reaktion unter Schaumbildung eingehen kann.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht der Leitungsstrang aus einem mehrere Einzelleitungen umfassenden Leitungsbündel und ist die mindestens eine Kapsel innerhalb des Leitungsbündels zwischen den Einzelleitungen anordenbar. Bei einer Anordnung der Kapsel innerhalb des Leitungsbündels ergibt sich der Vorteil, dass mittels des sich bildenden Schaums eine gute Abdichtung der Einzelleitungen gegeneinander in Längsrichtung des Leitungsbündels erreichbar ist. Bei relativ kleinen Leitungsbündeln mit relativ wenigen Einzelleitungen, beispielsweise maximal 8, bevorzugt maximal 5 Einzelleitungen, kann es ausreichend sein, lediglich eine Kapsel innerhalb des Leitungsbündels zwischen den Einzelleitungen vorzusehen.
  • Vorteilhafterweise sind mehrere Kapseln vorgesehen, von denen zumindest einige Kapseln jeweils mit zumindest einer benachbarten Kapsel über ein Verbindungselement, insbesondere ein starres, formstabiles, flexibles oder elastisches Verbindungselement, verbunden sind. Beispielsweise kann es sich bei dem Verbindungselement um eine Schnur oder ein Band, insbesondere Gummiband, handeln. Es kann auch ein Verbindungselement auf Polymer-Basis, insbesondere aus Kunststoff, verwendet werden. Bei dem Verbindungselement kann es sich um ein Spritzgussteil handeln. Auf diese Weise werden die Kapseln in einem vorgegebenen Abstand oder Abstandbereich zueinander zusammengehalten. Es ist möglich, dass die Kapseln über ein gemeinsames Verbindungselement miteinander verbunden sind. Das heißt, die Kapseln sind an dem gemeinsamen Verbindungselement befestigt und auf diese Weise miteinander verbunden. Verbindungselementabschnitte zwischen jeweils zwei benachbarten Kapseln schließen in diesem Fall unmittelbar aneinander an. Ein solches gemeinsames Verbindungselement ist bevorzugt einteilig ausgebildet. Alternativ umfasst das Verbindungselement mehrere Verbindungselementabschnitte, die nicht unmittelbar miteinander verbunden sind. In diesem Fall sind jeweils zwei benachbarte Kapseln über einen Verbindungselementabschnitt miteinander verbunden, so dass wiederum die Verbindungselementabschnitte über die Kapseln mittelbar miteinander verbunden sind. Das Verbindungselement ist also in diesem Fall mehrteilig ausgebildet. Bevorzugt sind die Verbindungselementabschnitte länglich ausgebildet und end- oder stirnseitig mit den Kapseln verbunden. Hierfür kommen sämtliche bekannte Verbindungstechniken in Frage, beispielsweise Kleb- oder Schweißverbindungen, aber auch Steckverbindungen. Insbesondere wenn es sich bei dem Verbindungselement um ein starres Verbindungselement handelt, kann dieses beziehungsweise können dessen Verbindungselementabschnitte jeweils geradlinig ausgebildet sein.
  • Eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass mindestens drei Kapseln, insbesondere mindestens vier Kapseln ringförmig, bevorzugt kreisringförmig, miteinander verbunden sind und das Zentrum des gebildeten Kapselrings eine Aufnahme für den Leitungsstrang oder Teile des Leitungsstrangs definiert. Ein derartiger Kapselring eignet sich sowohl zur Anordnung um den Leitungsstrang herum als auch - im Falle eines als Leitungsbündel ausgebildeten Leitungsstrangs - zur Anbringung innerhalb des Leitungsstrangs zwischen den Einzelleitungen. Im letzteren Fall werden nicht nur Einzelleitungen durch die zentrale Aufnahme des Kapselrings geführt, sondern auch Einzelleitungen entlang des Außenumfangs des Kapselrings, also außerhalb des Kapselrings, aber an diesem anliegend angeordnet.
  • Die Verbindung zwischen zwei benachbarten Kapseln kann vorrübergehend trennbar und anschließend wiederherstellbar sein. Hierzu kann eine geeignete Verschlussvorrichtung vorgesehen sein, die beispielsweise bekannten Verschlüssen von Halsketten ähnelt. Dies ist insbesondere im Falle eines Kapselrings vorteilhaft, der um einen Leitungsstrang herum angelegt werden soll. Denn der Kapselring kann dann zunächst in seinem geöffneten Zustand um den Leitungsstrang gelegt und anschließend geschlossen werden. Dies erleichtert die Montage des Kapselrings, da dieser direkt am Bestimmungsort am Leitungsstrang angeordnet werden kann und nicht erst recht aufwendig ausgehend von einem Ende des Leitungsstrangs zum Bestimmungsort geschoben werden muss.
  • Noch eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Leitungsstrang aus einem mehrere Einzelleitungen umfassenden Leitungsbündel besteht und zumindest einige Kapseln, bevorzugt mindestens drei, besonders bevorzugt mindestens vier Kapseln, stern- oder kreuzförmig miteinander verbunden sind und die zwischen den Zacken des gebildeten Sterns oder zwischen den Armen des gebildeten Kreuzes gebildeten Zwischenräume Aufnahmen für jeweils zumindest eine Einzelleitung des Leitungsstrangs definieren. Bei sternförmig miteinander verbundenen Kapseln wird der Stern vorzugsweise durch insbesondere zumindest im Wesentlichen geradlinige Zacken gebildet, die sich ausgehend von einem gemeinsamen Zentrum strahlenförmig nach außen erstrecken. Die Zacken des Sterns sind vorteilhafterweise in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander beabstandet. Beispielsweise sind im Falle eines Sterns mit drei Zacken also jeweils zwei Zacken in einem Winkel von 120 Grad voneinander beabstandet. Im Zentrum des Sterns oder des Kreuzes, also am Kreuzungspunkt der Arme des Kreuzes, befindet sich vorzugsweise eine Kapsel. Die sternförmige Anordnung kann in Analogie zu einem Rad auch als speichenförmig bezeichnet werden. Wenn vorliegend davon die Rede ist, dass die Kapseln ring-, stern- oder kreuzförmig miteinander verbunden sind, ist damit insbesondere gemeint, dass die Kapseln zusammen mit den Verbindungselementabschnitten eine ring-, stern- oder kreuzförmige Anordnung ausbilden.
  • Die ring-, stern- oder kreuzförmig miteinander verbundenen Kapseln können in einer gemeinsamen Ebene liegen. Im montierten Zustand der Abdichtvorrichtung kann diese in Übereinstimmung mit der Ebene der Durchgangsöffnung gebracht werden.
  • Vorzugsweise ist ein Positionierungsring vorgesehen, der zur Montage in der Durchgangsöffnung bestimmt ist und der einen ring-, insbesondere kreisringförmigen starren Grundkörper und eine an dessen Außenumfang vorgesehene Vorrichtung zum Positionieren des Positionierungsrings in der Durchgangsöffnung umfasst, wobei mindestens eine Kapsel, insbesondere eine Anordnung aus ring-, stern- oder kreuzförmig miteinander verbundenen Kapseln, im Zentrum des ringförmigen Grundkörpers angeordnet und über mindestens ein starres Verbindungsglied mit dem Grundkörper verbunden ist, so dass die mindestens eine Kapsel im montierten Zustand des Positionierungsrings in der Durchgangsöffnung in einer vorbestimmten Lage relativ zur Durchgangsöffnung positioniert ist. Für die Verbindung mit dem Grundkörper kommen sämtliche bekannte Verbindungstechniken in Frage, beispielsweise Kleb- oder Schweißverbindungen, aber auch Steckverbindungen. Mit Hilfe des Positionierungsrings kann daher die Position der mit dem Positionierungsring verbundenen Kapseln in Bezug auf die Durchgangsöffnung festgelegt werden. Als Zentrum des Grundkörpers kann ein Bereich innerhalb dessen Innenumfangs verstanden werden, im Falle eines kreisringförmigen Grundkörpers beispielsweise dessen Mittelpunkt oder ein Bereich um den Mittelpunkt herum. Die Verbindung zwischen einer Anordnung aus ring-, stern- oder kreuzförmig miteinander verbundenen Kapseln und dem ringförmigen Grundkörper des Positionierungsrings kann durch Anordnung mindestens eines starren Verbindungsglieds zwischen einer Kapsel, insbesondere radial äußeren oder äußersten Kapsel der Kapselanordnung und dem Grundkörper und/oder zwischen einem Verbindungselement, das zwei Kapseln der Kapselanordnung miteinander verbindet, und dem Grundkörper erfolgen. Der Positionierungsring, der ringförmige Grundkörper, die Positionierungsvorrichtung und/oder das Verbindungsglied können auf Polymer-Basis, insbesondere aus Kunststoff, und/oder als Spritzgussteil hergestellt sein.
  • Die Positionierungsvorrichtung kann durch ein in Umfangsrichtung des Positionierungsrings verlaufendes U-Profil gebildet werden, dessen beiden U-Schenkel in Radialrichtung des Positionierungsrings nach radial außen weißen und insbesondere verglichen mit dem starren Grundkörper elastisch sind, wobei die Anordnung zweckmäßigerweise so getroffen ist, dass die beiden U-Schenkel im montierten Zustand des Positionierungsrings in der Durchgangsöffnung einen Randbereich einer die Durchgangsöffnung umgebenden Wand überlappen, so dass das U-Profil den Randbereich der Wand u-förmig umgreift. Somit kann der Randbereich der Wand zwischen den beiden U-Schenkeln eingeklemmt werden. Mit anderen Worten ist der auf Höhe der U-Schenkel gemessene Außendurchmesser des Positionierungsrings etwas, insbesondere wenige Millimeter oder Zentimeter, größer als der Innendurchmesser der Durchgangsöffnung. Auf diese Weise wird der Positionierungsring und somit auch der sich dort hindurch erstreckende Leitungsstrang zumindest vorübergehend in Position gehalten, bis die Abdichtung erfolgt ist. Unter einem U-Profil ist bevorzugt ein Profil zu verstehen, das einen U-förmigen Querschnitt entlang einer durch eine Radial- und eine Axialrichtung des Positionierungsrings aufgespannte Querschnittsebene aufweist.
  • Zweckmäßigerweise ist der ringförmige Grundkörper des Positionierungsrings von Durchbrüchen durchsetzt, die sich zwischen dem Innen- und Außenumfang des Grundkörpers erstrecken, den Grundkörper also in dessen Radialrichtung durchbrechen oder durchsetzen, und vorzugsweise in Umfangsrichtung des Grundkörpers gleichmäßig voneinander beabstandet angeordnet sind. Dies hat den Vorteil, dass der insbesondere innerhalb des Leiterbündels gebildete Schaum den Grundkörper in dessen Radialrichtung nach radial außen in Richtung des Randes einer die Durchgangsöffnung umgebenden Wand durchdringen und zu einer besseren Abdichtung des Leiterbündels gegenüber der Durchgangsöffnung beitragen kann.
  • Der Positionierungsring hat insbesondere im Bereich seiner Positionierungsvorrichtung eine in seiner Axialrichtung gemessene Breite, die geringfügig, beispielsweise einige Millimeter größer ist als die Dicke der Wand, innerhalb der sich die Durchgangsöffnung befindet, in welcher der Positionierungsring zu montieren ist.
  • Falls mehrere Kapseln vorgesehen sind, von denen mindestens drei Kapseln unter Bildung eines Kapselrings ringförmig miteinander verbunden sind, kann ein solcher Kapselring im montierten Zustand des Positionierungsrings in der Durchgangsöffnung entweder vor oder hinter dem Positionierungsring um den Leitungsstrang herum anordenbar sein. Es ist auch möglich, dass der Kapselring an dem Positionierungsring befestigt oder befestigbar ist, um eine korrekte Positionierung des Kapselrings sicherzustellen. Falls die Abdichtvorrichtung neben dem Positionierungsring zwei Kapselringe aufweist, kann im montierten Zustand des Positionierungsrings der eine Kapselring vor und der andere Kapselring hinter dem Positionierungsring um den Leitungsstrang herum anordenbar sein. Beispielsweise kann zunächst der Positionierungsring an dem Leitungsstrang angeordnet und dann der Leitungsstrang zusammen mit dem daran angeordneten Positionierungsring durch eine Durchgangsöffnung einer Wand geführt und der Positionierungsring in der Durchgangsöffnung montiert werden. Anschließend können die beiden Kapselringe ausgehend von den gegenüberliegenden Enden des Leitungsstrangs auf den Leitungsstrang geschoben und an ihren vorgesehenen Positionen vor beziehungsweise hinter dem Positionierungsring positioniert werden. Alternativ kann zumindest einer der Kapselringe auftrennbar und wieder zusammenfügbar sein, und auf diese Weise um den Leitungsstrang herum angeordnet werden. Konkret wird der Kapselring im aufgetrennten Zustand um den Leitungsstrang herumgelegt und anschließend wieder zusammengefügt. In einer weiteren Alternative kann einer der Kapselringe, nachdem der Positionierungsring an dem Leitungsstrang angeordnet wurde, auf einer Seite des Positionierungsrings um den Leitungsstrang herum angeordnet und beispielsweise stirnseitig mit dem Positionierungsring verbunden werden, bevor der Leitungsstrang zusammen mit dem daran angeordneten Positionierungsring und mit der gegenüberliegenden Seite des Positionierungsrings voraus in die Durchgangsöffnung eingeführt beziehungsweise durch die Durchgangsöffnung geführt und der Positionierungsring in der Durchgangsöffnung montiert wird. Hierbei kann die Montage des Positionierungsrings im Falle eines U-Profils als Positionierungsvorrichtung dadurch erfolgen, dass der in Einführungsrichtung vordere U-Schenkel bei dessen Anlage am Randbereich der Wand und einer weiteren Vorschubbewegung des Leitungsstrangs elastisch nach hinten gedrückt wird und somit einen weiteren Vorschub des Leitungsstrangs ermöglicht, bis dieser U-Schenkel die Durchgangsöffnung passiert hat und elastisch zurückgestellt wird und das U-Profil den Randbereich der Wandung U-förmig umgreift. Schließlich kann der zweite Kapselring auf der gegenüberliegenden Seite des Positionierungsrings um den Leitungsstrang herum angeordnet und optional beispielsweise stirnseitig mit dem Positionierungsring verbunden werden.
  • Der vorstehend beschriebene Positionierungsring und die vorstehend erläuterten Kapselringe dienen ergänzend zu ihrem eigentlichen Zweck auch der Zentralisierung und/oder Stabilisierung und/oder Bündelung des Leitungsstrangs.
  • Bei der Abdichtvorrichtung handelt es sich vorzugsweise um eine vorgefertigte Baueinheit, die als solches verkauft und einsatzbereit ausgeliefert werden kann. Es ist jedoch auch möglich, dass die erfindungsgemäße Abdichtvorrichtung beispielsweise als Bestandteil eines Kabelsatzes verkauft wird.
  • Also wird die zuvor erwähnte Aufgabe darüber hinaus erfindungsgemäß auch durch einen Kabelsatz, insbesondere vorkonfektionierter Kabelsatz, mit einem durch eine Durchgangsöffnung zu führenden Leitungsstrang und einer erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung zum Abdichten des Leitungsstrangs gegen die Durchgangsöffnung gelöst. Die mindestens eine Kapsel der Abdichtvorrichtung kann an einer vorbestimmten Position, insbesondere einer vorgesehenen Montageposition, an dem Leitungsstrang angeordnet und/oder vorpositioniert sein. Je nach konkreter Ausgestaltung der Abdichtvorrichtung können beispielsweise mehrere Einzelleitungen bereits durch entsprechend dafür vorgesehene Aufnahmeöffnungen an der Abdichtvorrichtung hindurchgezogen sein. Unter einem vorkonfektionierten Kabelsatz ist insbesondere zu verstehen, dass bei diesem beispielsweise endseitig an den Leitungen bereits Stecker angeschlagen beziehungsweise angebracht sind.
  • Noch ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Kit umfassend eine erfindungsgemäße Abdichtvorrichtung, insbesondere einen erfindungsgemäßen Kabelsatz mit einer solchen Abdichtvorrichtung, und eine Schutzvorrichtung, die dazu ausgebildet ist, die Abdichtvorrichtung vor einem unbeabsichtigten Aufbrechen der mindestens einen Sollbruchstelle der mindestens einen Kapsel der Abdichtvorrichtung, beispielsweise während des Transports oder der Lagerung der Abdichtvorrichtung, zu schützen. Hierbei ist die Schutzvorrichtung insbesondere als verschließbare Schutzbox ausgebildet und die Abdichtvorrichtung in der Schutzbox angeordnet oder anordenbar. Die Schutzbox umschließt die Abdichtvorrichtung vorzugsweise vollständig, also von allen Seiten, oder zumindest teilweise, beispielsweise zumindest die besonders schützenswerten Bestanteile der Abdichtvorrichtung, wie etwa die Kapseln. Die Schutzbox kann eine mittels eines Deckels verschließbare Aufbewahrungsschale umfassen, wobei der Deckel an seinem einen Randbereich mittels mindestens eines Scharniers, beispielsweise Filmscharniers, gelenkig mit der Aufbewahrungsschale verbunden ist. An seinem gegenüberliegenden Randbereich ist der Deckel mittels einer Verriegelungseinrichtung an der Aufbewahrungsschale verriegelt. Der Deckel kann als zumindest im Wesentlichen ebenen Platte ausgebildet sein.
  • Falls das Kit einen erfindungsgemäßen Kabelsatz umfasst, kann die Abdichtvorrichtung, insbesondere die mindestens eine Kapsel der Abdichtvorrichtung des Kabelsatzes an einer vorbestimmten Position, insbesondere einer vorgesehenen Montageposition, an dem Leitungsstrang des Kabelsatzes angeordnet und/oder vorpositioniert sein. Die Schutzvorrichtung kann als verschließbare Schutzbox mit seitlichen Austrittsöffnungen für den Leitungsstrang ausgebildet und die Abdichtvorrichtung derart in der Schutzbox angeordnet oder anordenbar sein, dass die beiden gegenüberliegenden Enden des Leitungsstrangs durch die seitlichen Austrittsöffnungen aus der Schutzbox herausgeführt sind. Die sich zwischen den beiden herausgeführten Leitungsstrangenden befindende Abdichtvorrichtung ist also vorzugsweise vollständig innerhalb der Schutzbox angeordnet und von dieser umschlossen. Falls die Schutzbox eine mittels eines Deckels verschließbare Aufbewahrungsschale umfasst, kann der Deckel analog zur Aufbewahrungsschale schalenförmig ausgebildet sein. In diesem Fall können die beiden seitlichen Austrittsöffnungen jeweils teilweise in der Wandung der Aufbewahrungsschale und teilweise in der Wandung des schalenförmigen Deckels ausgebildet sein. Die Abdichtvorrichtung wird dann quasi sowohl innerhalb des Deckels als auch innerhalb der Aufbewahrungsschale aufbewahrt. Es ist üblich, dass Kabelsätze nach deren Fertigstellung in der Fabrik in eine meist wiederverwendbare, also Mehrweg-Pack- oder Transporttasche gelegt und darin verpackt werden, um an die Kunden ausgeliefert zu werden. Die Mehrwegtaschen werden nach Ihrer Verwendung wieder in eine Fabrik zurückgeführt. Zweckmäßigerweise ist die Schutzbox daher als Mehrweg-Schutzbox ausgebildet, die nach Ihrer Verwendung zusammen mit der entsprechenden Mehrwegtasche in die Fabrik zurückgeführt werden kann. Dies ist besonders nachhaltig.
  • Außerdem ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Kabelsatz und einer Durchgangsöffnung, insbesondere einer Wandöffnung in der Stirnwand zwischen dem Fahrzeuginnenraum und dem Motorraum des Kraftfahrzeugs, wobei der Leitungsstrang des Kabelsatzes durch die Durchgangsöffnung geführt und unter Verwendung der Abdichtvorrichtung des Kabelsatzes gegen die Durchgangsöffnung abgedichtet ist.
  • Schließlich ist ein Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Abdichten eines durch eine Durchgangsöffnung, insbesondere Wandöffnung, zu führenden Leitungsstrangs gegen die Durchgangsöffnung, bei dem:
    1. a) eine erfindungsgemäße Abdichtvorrichtung bereitgestellt wird;
    2. b) die mindestens eine Kapsel der Abdichtvorrichtung an dem Leitungsstrang angeordnet wird oder bereits angeordnet ist;
    3. c) der Leitungsstrang mit der daran angeordneten Kapsel soweit durch die Durchgangsöffnung geführt wird, bis die Kapsel in der Durchgangsöffnung in einer vorbestimmten Lage relativ zur Durchgangsöffnung positioniert ist;
    4. d) ein Aktivierungsereignis auf die mindestens eine Sollbruchstelle der Wandung der Kapsel einwirkt und bewirkt, dass die Wandung an der Sollbruchstelle aufbricht und das aufschäumende Medium aus dem Hohlraum der Kapsel in die Umgebung freigesetzt wird, wo es mit einem Aktivierungsmedium, insbesondere Luftsauerstoff, in Kontakt kommt und mit diesem unter Bildung von Schaum reagiert, welcher aushärtet;
    5. e) der gebildete Schaum nach seiner Aushärtung die Abdichtung des Leitungsstrangs gegen die Durchgangsöffnung sicherstellt.
  • Falls die bereitgestellte Abdichtvorrichtung mehrere Kapseln umfasst, müssen in Schritt b) nicht zwingend alle Kapseln an dem Leitungsstrang angeordnet werden oder sein, sondern es genügt zunächst, wenn mindestens eine der Kapseln daran angeordnet wird oder ist. Falls in Schritt c) der Leitungsstrang mit zunächst nur einem Teil der Kapseln durch die Durchgangsöffnung geführt wird, so ist es möglich, dass die verbleibenden Kapseln an dem Leitungsstrang angeordnet werden, nachdem der erste Teil der Kapseln in der Durchgangsöffnung in der vorbestimmten Lage relativ zur Durchgangsöffnung positioniert wurde. Zweckmäßigerweise wirkt erst anschließend das Aktivierungsereignis auf die Sollbruchstellen der Wandungen der Kapseln ein.
  • Vorzugsweise umfasst die mindestens eine Kapsel ein längliches Zugelement, das mit seinem einen Ende an der Wandung in der Nähe oder an der Sollbruchstelle angebracht ist, und es wird eine Zugkraft als Aktivierungsereignis auf die Sollbruchstelle aufgebracht, indem an dem gegenüberliegenden Ende des Zugelements gezogen wird. Die Zugkraft bewirkt, dass die Wandung der Kapsel an der Sollbruchstelle aufbricht und das aufschäumende Medium aus der Kapsel austritt. Falls die Kapsel innerhalb eines Kabelbündels angeordnet, also von Einzelleitungen des Kabelbündels umgeben ist, kann sich das aufschäumende Medium sowohl in Axial- als auch in Radialrichtung des Leitungsstrangs zwischen den Einzelleitungen verteilen und deren Oberfläche benetzen. Gleichzeitig oder mit leichter Verzögerung reagiert das aufschäumende Medium unter Bildung von Schaum mit dem Aktivierungsmedium in der Umgebung des Leitungsstrangs. Der gebildete Schaum füllt insbesondere die Zwischenräume zwischen den Einzelleitungen des Leitungsbündels, aber beispielsweise auch die Zwischenräume zwischen dem Leiterbündel und der Durchgangsöffnung. Wenn sich das aufschäumende Medium in Axialrichtung ausbreitet und sich der gebildete Schaum folglich über einen Axialbereich des Leitungsstrangs erstreckt, lassen sich geringe Längentoleranzen in der Positionierung der zumindest einen am Leitungsstrang angeordneten Kapsel relativ zur Durchgangsöffnung ausgleichen. Hierdurch lässt sich die gewünschte Abdichtwirkung trotz einer möglicherweise nicht optimalen Positionierung erreichen. Falls ein Positionierungsring mit einem von Durchbrüchen durchsetzen Grundkörper vorgesehen ist, so kann das aufschäumende Medium und/oder der gebildete Schaum die Durchbrüche in Radialrichtung des Positionierungsrings nach radial außen in Richtung des Randbereichs der Wand passieren, wodurch die Abdichtung zwischen dem Leitungsstrang und der Durchgangsöffnung verbessert wird.
  • Insbesondere wenn ein Randbereich der die Durchgangsöffnung umgebenden Wand beidseitig flächig umschäumt wird, wird neben der gewünschten Abdichtwirkung auch eine finale Positionierung des Leitungsstrangs erreicht.
  • Zur Anordnung der mindestens einen Kapsel an dem Leitungsstrang können beispielsweise mehrere Einzelleitungen des Leitungsstrangs voll- oder teilumfänglich um die Kapsel herum positioniert oder gelegt werden. Die mindestens eine Kapsel kann auch um den Leitungsstrang herum angeordnet werden. Hierzu wird der Leitungsstrang entweder durch eine oder mehrere zentrale Aufnahmen beispielsweise eines Kapselrings geführt oder geschoben, oder der Kapselring wird um den Leitungsstrang herum gelegt oder über den Leitungsstrang gezogen.
  • Falls mehrere Kapseln vorgesehen sind, von denen zumindest einige Kapseln jeweils mit zumindest einer benachbarten Kapsel über ein Verbindungselement beispielsweise ringförmig verbunden sind, so kann ein derartiger Kapselring ausgehend von einem Ende des Leitungsstrangs über diesen bis zur vorgesehenen Montageposition gezogen werden, um die Kapseln an dem Leitungsstrang, vorliegend um den Leitungsstrang herum anzuordnen. Für den Fall, dass die Verbindung zwischen zwei benachbarten Kapseln beispielsweise mittels eines Schnappverschlusses trennbar und anschließend wiederherstellbar ausgestaltet ist, kann der geöffnete Kapselring, also bei getrennter Verbindung, vorteilhafterweise einfach an der vorgesehenen Montageposition über den Leitungsstrang gelegt und dann wieder geschlossen, also die Verbindung wiederhergestellt werden. Falls ein Positionierungsring verwendet wird, so kann nach dessen Montage in der Durchgangsöffnung ein Kapselring vor oder hinter dem Positionierungsring, vorzugsweise auch vor oder hinter der Durchgangsöffnung, also vollständig oder zumindest teilweise außerhalb der Durchgangsöffnung, um den Leitungsstrang herum angeordnet werden. Bevorzugt wird der Kapselring in unmittelbarer Nähe des Positionierungsrings angeordnet, also einige Millimeter oder Zentimeter von dem Positionierungsring entfernt. Dies hat den Vorteil, dass der Kapselring mit geeigneten Befestigungsmitteln an dem Positionierungsring befestigt werden kann. Zweckmäßigerweise kann auf beiden Seiten des Positionierungsrings jeweils ein Kapselring vorgesehen sein.
  • Falls eine Abdichtvorrichtung mit einem Positionierungsring bereitgestellt wird, der einen ringförmigen starren Grundkörper und eine an dessen Außenumfang vorgesehene Vorrichtung zum Positionieren des Positionierungsrings in der Durchgangsöffnung umfasst, und wobei mindestens eine Kapsel im Zentrum des ringförmigen Grundkörpers angeordnet und über mindestens ein starres Verbindungsglied mit dem Grundkörper verbunden ist, kann die Kapsel wie folgt an dem Leitungsstrang angeordnet werden. Der Leitungsstrang kann durch mindestens eine Aufnahmeöffnung im Zentrum des ringförmigen Grundkörpers hindurch geführt werden. Der Leitungsstrang mit dem daran angeordneten Positionierungsring samt Kapsel kann dann soweit durch die Durchgangsöffnung geführt werden, bis die Positionierungsvorrichtung den Positionierungsring und damit die Kapsel in einer vorbestimmten Lage relativ zur Durchgangsöffnung positioniert hat. Beispielsweise erfolgt die Positionierung durch ein Einrasten der Positionierungsvorrichtung in einem Randbereich einer die Durchgangsöffnung umgebenden Wand. Falls es sich bei der Positionierungsvorrichtung um ein in Umfangsrichtung des Positionierungsrings verlaufendes U-Profil handelt, dessen beiden U-Schenkel in Radialrichtung des Positionierungsrings nach radial außen weißen und elastisch sind, ist unter Einrasten zu verstehen, dass der in Einführungs- oder Einschubrichtung vordere U-Schenkel beim Schieben des Leitungsstrangs durch die Durchgangsöffnung zu einem gewissen Zeitpunkt mit seiner der Durchgangsöffnung zugewandten Stirnseite auf den Randbereich der Wand trifft, an diesem zur Anlage kommt und elastisch nach hinten gedrückt wird, bis er nach dem Passieren der Durchgangsöffnung seine Ausgangslage wieder einnimmt, so dass das U-Profil den Randbereich der Wand u-förmig umgreift und zumindest ein leichtgängiges Herausrutschen des Positionierungsrings aus der Durchgangsöffnung verhindert. Für den Fall, dass die Abdichtvorrichtung in einer Schutzbox bereitgestellt wird, versteht es sich, dass die Abdichtvorrichtung zunächst aus der Schutzbox entnommen oder die Schutzbox zunächst von der Abdichtvorrichtung entfernt oder abgenommen werden muss, bevor die Abdichtvorrichtung beziehungsweise die mindestens eine Kapsel der Abdichtvorrichtung an dem Leitungsstrang angebracht werden kann und/oder die Abdichtvorrichtung eingesetzt werden kann. Falls die Abdichtvorrichtung bereits an dem Leitungsstrang vorpositioniert geliefert wird, entfällt verständlicherweise der Schritt der Anordnung der Abdichtvorrichtung beziehungsweise der Kapsel an dem Leitungsstrang.
  • Zur Vermeidung von Wiederholungen wird bezüglich weiterer optionaler Merkmale oder Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die vorstehenden Erläuterungen zu der erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung verwiesen. Darüber hinaus können die Abdichtvorrichtung im Allgemeinen und ihre einzelnen Vorrichtungskomponenten, wie etwa die mindestens eine Kapsel, im Speziellen ausgebildet und/oder eingerichtet sein, um jeden zuvor erwähnten Verfahrensschritt durchzuführen.
  • Auch wenn in der vorstehenden Beschreibung der konkrete Anwendungsfall bei Stirnwandöffnungen im KFZ-Bereich erwähnt wird, versteht es sich, dass die erfindungsgemäße Lösung nicht auf diesen Einsatzzweck beschränkt ist. Vielmehr ist beispielsweise auch ein Einsatz der erfindungsgemäßen Lösung zur Befestigung von Teilkabelsätzen innerhalb von Türmodulen oder Schwellern denkbar. Hierdurch können Befestigungselemente, wie Clips, entfallen. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Lösung auch beispielsweise überall dort vorteilafterweise einsetzbar, wo es insbesondere im KFZ-Bereich um die Umsetzung von Geräuschdämmung geht. Denn es hat sich herausgestellt, dass der erzeugte Schaum geräuschdämmend wirkt.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung von drei Ausführungsformen einer erfindungsgemä-ßen Abdichtvorrichtung, drei Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Kabelsatzes, zwei Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Kits und einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen deutlich. Darin ist:
    • 1 eine schematische Ansicht einer Abdichtvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
    • 2 eine schematische Ansicht eines Kabelsatzes gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einem Leitungsstrang und der Abdichtvorrichtung aus 1;
    • 3 eine schematische Ansicht des Kabelsatzes aus 2, wobei der Leitungsstrang durch eine Durchgangsöffnung in einer Wand geführt ist, vor dem Auftreten eines Aktivierungsereignisses;
    • 4 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie IV-IV in 3;
    • 5 eine schematische Ansicht des Kabelsatzes aus 2, wobei der Leitungsstrang durch eine Durchgangsöffnung in einer Wand geführt ist, nach dem Auftreten eines Aktivierungsereignisses;
    • 6 eine schematische Ansicht einer Abdichtvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
    • 7 eine schematische Ansicht eines Kabelsatzes gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einem Leitungsstrang und der Abdichtvorrichtung aus 6, wobei der Leitungsstrang durch eine Durchgangsöffnung in einer Wand geführt ist, vor dem Auftreten eines Aktivierungsereignisses;
    • 8 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie VIII-VIII in 7;
    • 9 eine schematische Ansicht des Kabelsatzes aus 7, jedoch nach dem Auftreten eines Aktivierungsereignisses;
    • 10 eine schematische Ansicht einer Abdichtvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
    • 11 eine schematische Ansicht eines Kabelsatzes gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einem Leitungsstrang und der Abdichtvorrichtung aus 10, wobei der Leitungsstrang durch eine Durchgangsöffnung in einer Wand geführt ist, vor dem Auftreten eines Aktivierungsereignisses;
    • 12 eine schematische Ansicht des Kabelsatzes aus 11, jedoch nach dem Auftreten eines Aktivierungsereignisses;
    • 13 ein Kit gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit der Abdichtvorrichtung aus 1 und einer Schutzvorrichtung;
    • 14 ein Kit gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit dem Kabelsatz gemäß der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und einer Schutzvorrichtung;
    • 15 ein Kraftfahrzeug mit dem Kabelsatz gemäß der dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei der Leitungsstrang des Kabelsatzes durch eine Durchgangsöffnung in einer Stirnwand des Kraftfahrzeugs geführt ist, nach dem Auftreten eines Aktivierungsereignisses.
  • Die 1 bis 12 zeigen insgesamt drei verschiedene Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung 1 zum Abdichten eines durch eine Durchgangsöffnung 2 zu führenden Leitungsstrangs 3 gegen die Durchgangsöffnung 2.
  • Die 1 bis 5 betreffen eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemä-ßen Abdichtvorrichtung 1, wobei die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der ersten Ausführungsform in 1 als solche, also isoliert dargestellt ist.
  • Die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der ersten Ausführungsform umfasst vorliegend genau eine Kapsel 4 mit einem von einer Wandung 5 umgebenen Hohlraum, der mit einem aufschäumenden Medium 6 gefüllt ist, das dazu ausgebildet ist, bei Kontakt mit einem Aktivierungsmedium, vorliegend Luftsauerstoff, mit diesem unter Bildung von Schaum 7 zu reagieren. Die Kapsel 4 hat eine längliche Form mit einem zylindrischen mittleren Abschnitt 8, dessen Stirnseiten 9 abgerundet sind, und ist an dem Leitungsstrang 3 anordenbar. Die Wandung 5 der Kapsel 4 weist vorliegend genau eine Sollbruchstelle 10 auf, die dazu ausgebildet ist, beim Einwirken eines Aktivierungsereignisses aufzubrechen und das aufschäumende Medium 6 in die Umgebung freizusetzen. Die Sollbruchstelle 10 definiert einen als geschlossene Zick-Zack-Linie ausgebildeten Bruchpfad 11, der sich vollumfänglich um den zylindrischen mittleren Abschnitt 8 der Kapsel 4 herum erstreckt und entlang dem die Wandung 5 beim Einwirken des Aktivierungsereignisses aufbrechen kann. Vorliegend besteht die Wandung 5 entlang des Bruchpfads 11 aus einem verglichen mit den anderen Bereichen der Wandung 5 dünneren und leichter reißenden Material. Darüber hinaus umfasst die Kapsel 4 ein längliches Zugelement 12 in Form einer Zugschnur, das mit seinem einen Ende 13 an der Sollbruchstelle 10 der Wandung 5 angebracht ist und dazu ausgebildet ist, eine Zugkraft F als Aktivierungsereignis auf die Sollbruchstelle 10 auszuüben, indem an dem gegenüberliegenden Ende 14, also dem freien Ende des Zugelements 12 gezogen wird.
  • An dem Ende 14 des Zugelements 12 ist ein als Verdickung 15 ausgebildetes Griffelement vorgesehen.
  • Vorliegend liegt das aufschäumende Medium 6 im Hohlraum der Kapsel 4 in flüssiger Form vor. Das aufschäumende Medium 6 ist dazu ausgebildet, bei der Reaktion mit dem Aktivierungsmedium einen elastisch aushärtenden Schaum 7 zu bilden, welcher es ermöglicht, Bewegungen des Leitungsstrangs 3 während seines in der Durchgangsöffnung 2 montierten Zustands auszugleichen. Darüber hinaus ist das aufschäumende Medium 6 dazu ausgebildet, bei der Reaktion mit dem Aktivierungsmedium einen geschlossenzelligen Schaum 7 zu bilden. Dieser weist keine oder lediglich eine geringe Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und Feuchtigkeitsaufnahmeneigung auf und wirkt zudem geräuschdämmend.
  • Bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung der Abdichtvorrichtung 1 gemäß der ersten Ausführungsform wird zunächst deren Kapsel 4 in einer vorbestimmten Position an dem Leitungsstrang 3 eines Kabelsatzes 16 angeordnet. Der Leitungsstrang 3 besteht vorliegend aus einem fünf Einzelleitungen 17 umfassenden Leitungsbündel, wobei jede Einzelleitung 17 als Litzenleitung ausgebildet ist, die vorliegend aus sechs von einer gemeinsamen Isolationsumhüllung 18 umgebenen Einzeldrähten 19 besteht. Bei dem Kabelsatz 16 handelt es sich um einen vorkonfektionierten Kabelsatz 16, also einen Kabelsatz 16, bei dem endseitig an den Einzelleitungen 17 des Leitungsstrangs 3 bereits Stecker 20 angeschlagen beziehungsweise angebracht sind. Konkret wird die Kapsel 4 innerhalb des Leitungsbündels zwischen den Einzelleitungen 17 des Leitungsstrangs 3 angeordnet, indem die Einzelleitungen 17 vollumfänglich und in gleichmäßigen Abständen um die Kapsel 4 herum gelegt werden. Ein Kabelsatz 16 gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst dann den Leitungsstrang 3 und die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der ersten Ausführungsform, wie in 2 gezeigt ist.
  • Dann wird der Leitungsstrang 3 mit daran angeordneter Abdichtvorrichtung 1 beziehungsweise Kapsel 4 in die Durchgangsöffnung 2, vorliegend eine Durchgangsöffnung 2 in einer beliebigen Wand 21, eingeführt und soweit durch die Durchgangsöffnung 2 geführt, bis die Kapsel 4 in der Durchgangsöffnung 2 in einer vorbestimmten Lage relativ zur Durchgangsöffnung 2 positioniert ist. Vorliegend befindet sich die längliche Kapsel 4 mit ihrem zylindrischen mittleren Abschnitt 8 innerhalb der Durchgangsöffnung 2, wobei sich die beiden Stirnseiten 9 der Kapsel 4 auf gegenüberliegenden Seiten der Wand 21 befinden. In dieser Position, die in 3 dargestellt ist, wird entweder automatisiert oder manuell an dem Zugelement 12 gezogen, also eine Zugkraft F als Aktivierungsereignis auf die Sollbruchstelle 10 aufgebracht, welche bewirkt, dass die Wandung 5 der Kapsel 4 an der Sollbruchstelle 10 entlang des Bruchpfades 11 zumindest teilumfänglich, bevorzugt vollumfänglich, aufbricht, also aufreißt, d.h. die Kapsel 4 in zwei Teile auseinanderspringt. Es ist sowohl möglich, dass die beiden Kapselteile vollständig voneinander getrennt werden, als auch, dass diese noch zusammenhängen. Durch das Aufbrechen der Sollbruchstelle 10 wird das in dem Hohlraum der Kapsel 4 enthaltene aufschäumende Medium 6 in die Umgebung freigesetzt. Dort verteilt es sich auf und in dem Leitungsstrang 3, also sowohl in Axialrichtung A als auch in Radialrichtung R des Leitungsstrangs 3 zwischen den Einzelleitungen 17, benetzt deren Oberfläche und kommt dabei mit dem Aktivierungsmedium in Kontakt und reagiert mit diesem unter Bildung des Schaumes 7. Der gebildete Schaum 7 füllt die Zwischenräume 22 zwischen den Einzelleitungen 17, aber auch die Zwischenräume 23 zwischen dem Leitungsstrang 3 und der Durchgangsöffnung 2. Da auch ein Randbereich 24 der die Durchgangsöffnung 2 umgebenden Wand 22 beidseitig flächig umschäumt wird, wie in 5 dargestellt ist, wird neben der gewünschten Abdichtwirkung auch eine finale Positionierung des Leitungsstrangs 3 in der Durchgangsöffnung 2 erzielt, sobald der Schaum 7 ausgehärtet ist.
  • Dadurch, dass sich der Schaum 7 um die individuell vorherrschende Geometrie des Leitungsstrangs 3 und der Durchgangsöffnung 2 formschlüssig herumlegt, wird eine bestmögliche, an die jeweilige Geometrie angepasste Abdichtung ermöglicht. Da sich die Kapsel 4 zwischen den Einzelleitungen 17 befindet, ergibt sich eine besonders gute Abdichtung der Einzelleitungen 17 gegeneinander in Längsrichtung L des Leitungsstrangs 3. Darüber hinaus ermöglicht die erfindungsgemäße Abdichtvorrichtung 1 eine abgedichtete Montage des Leitungsstrangs 3 in der Durchgangsöffnung 2 mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand. Außerdem ermöglicht die erfindungsgemäße Abdichtvorrichtung 1 eine automatisierte Aktivierung der Kapseln 4, konkret ein automatisiertes Ziehen an dem Zugelement 12, und somit sogar eine vollständig automatisierte abgedichtete Montage des Leitungsstrangs 3 in der Durchgangsöffnung 2. Zusammenfassend erlaubt die erfindungsgemäße Abdichtvorrichtung 1 eine besonders effiziente Herstellung einer besonders zuverlässigen Abdichtung des Leitungsstrangs 3 gegen die Durchgangsöffnung 2.
  • Die 6 bis 9 betreffen eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemä-ßen Abdichtvorrichtung 1, wobei die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der zweiten Ausführungsform in 6 als solche, also isoliert dargestellt ist.
  • Die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der zweiten Ausführungsform umfasst vorliegend vier Kapseln 4 der vorstehend beschriebenen Art, mit dem einzigen Unterschied, dass die Kapseln 4 nicht länglich, sondern kugelförmig ausgebildet sind. Jede Kapsel 4 weist genau eine Sollbruchstelle 10 der zuvor beschriebenen Art und genau ein an der Sollbruchstelle 10 angebrachtes längliches Zugelement 12 in Form einer Zugschnur auf. Die vier Zugschnüre sind an ihren freien Enden 14 zusammengeführt und dort mit einem als Verdickung 15 ausgebildeten gemeinsamen Griffelement versehen. Die vier Kapseln 4 sind über ein Verbindungselement 25 sternförmig miteinander verbunden, wobei der gebildete Stern drei geradlinige Zacken aufweist, die sich ausgehend von einem gemeinsamen Zentrum strahlenförmig nach außen erstrecken, und wobei jeweils zwei Zacken in Umfangsrichtung in einem Winkel α von 120° voneinander beabstandet sind. In der vorliegenden Ausführungsform bildet eine Kapsel 4 das Zentrum des Sterns. Das Verbindungselement 25 ist vorliegend mehrteilig ausgebildet und besteht aus drei länglichen, geradlinigen Verbindungselementabschnitten 26 aus einem starren Kunststoff. Die Kapsel 4 im Zentrum des Sterns ist mit seinen drei benachbarten Kapseln 4 jeweils über einen Verbindungselementabschnitt 26 verbunden und definiert hierdurch die drei Zacken des Sterns. Die drei Verbindungselementabschnitte 26 sind also über die Kapsel 4 im Zentrum des Sterns mittelbar miteinander verbunden. Die zwischen den Zacken gebildeten Zwischenräume definieren Aufnahmen 27 für Einzelleitungen 17 eines als Leitungsbündel ausgebildeten Leitungsstrangs 3. Zusammenfassend bilden die vier Kapseln 4 zusammen mit den drei Verbindungselementabschnitten 26 eine sternförmige Anordnung, die sich in einer einzigen Ebene erstreckt.
  • Darüber hinaus umfasst die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der zweiten Ausführungsform einen Positionierungsring 28, der zur Montage in der Durchgangsöffnung 2 bestimmt ist. Der Positionierungsring 28 weist einen kreisringförmigen Grundkörper 29 aus einem starren Kunststoff und eine an dessen Außenumfang vorgesehene Vorrichtung 30 zum Positionieren des Positionierungsrings 28 in der Durchgangsöffnung 2 auf. Die Positionierungsvorrichtung 30 ist durch ein in Umfangsrichtung U des Positionierungsrings 28 verlaufendes U-Profil 31 gebildet, dessen beide U-Schenkel 32 in Radialrichtung R des Positionierungsrings 28 nach radial außen weißen und verglichen mit dem starren Grundkörper 29 elastisch sind. Der kreisringförmige Grundkörper 29 des Positionierungsrings 28 ist vorliegend von sechs Durchbrüchen 33 durchsetzt, die sich zwischen dem Innen- und Außenumfang des Grundkörpers 29 erstrecken, den Grundkörper 29 also in dessen Radialrichtung R durchsetzen. Hierbei sind die Durchbrüche 33 in Umfangsrichtung U des Grundkörpers 29 gleichmäßig voneinander beabstandet angeordnet.
  • Die vorstehend beschriebene sternförmige Kapselanordnung ist im Zentrum des kreisringförmigen Grundkörpers 29 angeordnet und über drei längliche und geradlinige Verbindungsglieder 34 aus starrem Kunststoff mit dem Grundkörper 29 verbunden. Konkret sich die Verbindungsglieder 34 zwischen den Kapseln 4 am radial äußeren Ende der Zacken der sternförmigen Kapselanordnung und dem Grundkörper 29 angeordnet, und zwar an Bereichen des Grundkörpers 29, an denen sich gerade keine Durchbrüche 33 befinden.
  • Bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung der Abdichtvorrichtung 1 gemäß der zweiten Ausführungsform wird zunächst deren Positionierungsring 28 zusammen mit der damit verbundenen sternförmigen Kapselanordnung in einer vorbestimmten Position an dem Leitungsstrang 3 eines Kabelsatzes 16 angeordnet. Der Leitungsstrang 3 ist als Leitungsbündel ausgebildet und umfasst im Gegensatz zum Kabelsatz 16 gemäß der ersten Ausführungsform insgesamt dreiunddreißig anstatt sechs Einzelleitungen 17, wie in 8 zu sehen ist. Konkret wird die Abdichtvorrichtung 1 an dem Leitungsstrang 3 angeordnet, indem durch die Aufnahmen 27 zwischen den Zacken der sternförmigen Kapselanordnung jeweils elf Einzelleitungen 17 hindurchgezogen werden. Ein Kabelsatz 16 gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst dann den letztgenannten Leitungsstrang 3 und die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der zweiten Ausführungsform, wie in 7 gezeigt ist.
  • Dann wird der Leitungsstrang 3 mit daran angeordneter Abdichtvorrichtung 1 beziehungsweise mit daran angeordnetem Positionierungsring 28 samt sternförmiger Kapselanordnung in die Durchgangsöffnung 2 geführt und soweit durch die Durchgangsöffnung 2 geführt, bis die Positionierungsvorrichtung 30 den Positionierungsring 28 und damit die Kapseln 4 in einer vorbestimmten Lage relativ zur Durchgangsöffnung 2 positioniert hat, d.h. bis die sternförmige Kapselanordnung in der Ebene der Durchgangsöffnung 2 angeordnet ist. Konkret erfolgt die Positionierung durch eine Art Einrasten der Positionierungsvorrichtung 30 in dem Randbereich 24 der die Durchgangsöffnung 2 umgebenden Wand 21. Hierunter ist zu verstehen, dass der in Einführungsrichtung vordere U-Schenkel 32 beim Schieben des Leitungsstrangs 3 durch die Durchgangsöffnung 2 zu einem gewissen Zeitpunkt mit seiner der Durchgangsöffnung 2 zugewandten Stirnseite auf den Randbereich 24 der Wand 21 trifft, an diesem zur Anlage kommt und bei einer anhaltenden Vorschubbewegung des Leitungsstrangs 3 elastisch nach hinten gedrückt wird, bis er nach dem Passieren der Durchgangsöffnung 2 elastisch zurückgestellt wird und wieder seine Ausgangslage einnimmt. Die beiden U-Schenkel 32 überlappen dann den Randbereich 24 der die Durchgangsöffnung 2 umgebenden Wand 21, so dass das U-Profil 31 den Randbereich 24 der Wand 21 U-förmig umgreift. Somit wird der Randbereich 24 der Wand 21 zwischen den beiden U-Schenkeln 32 in gewisser Weise eingeklemmt und auf diese Weise zumindest ein leichtgängiges Herausrutschen des Positionierungsrings 28 aus der Durchgangsöffnung 2 verhindert.
  • In dieser Position, die in 7 veranschaulicht ist, wird an der Verdickung 15 gezogen, um die Kapseln 4 zu aktivieren und die Schaumbildung und somit die gewünschte Abdichtung zu bewirken. Indem die Zugelemente 12 an der Verdickung 15 gezogen werden, wird ein relativ zeitgleiches Aufbrechen der Sollbruchstellen 10 und somit eine relativ zeitgleiche Aktivierung der Kapseln 4 erreicht, was eine möglichst gleichmäßige Ausschäumung ermöglicht. Zudem passiert der gebildete Schaum 7 teilweise die Durchbrüche 33 im Grundkörper 29 des Positionierungsrings 28 in Radialrichtung R des Positionierungsrings 28 nach radial außen in Richtung des Randbereichs der Wand 21, wodurch eine optimale Abdichtung zwischen dem Leitungsstrang 3 und der Durchgangsöffnung 2 sichergestellt werden kann.
  • Die 10 bis 12 betreffen eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemä-ßen Abdichtvorrichtung 1, wobei die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der dritten Ausführungsform in 10 als solche, also isoliert dargestellt ist.
  • Die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der dritten Ausführungsform unterscheidet sich von der Abdichtvorrichtung 1 gemäß der zweiten Ausführungsform lediglich dadurch, dass die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der dritten Ausführungsform acht zusätzliche Kapseln 4 der im Zusammenhang mit der Abdichtvorrichtung 1 gemäß der zweiten Ausführungsform beschriebenen Art umfasst. Von den acht zusätzlichen Kapseln 4 sind jeweils vier Kapseln 4 mittels eines Verbindungselements 25 ringförmig, d.h. unter Bildung eines geschlossenen Kapselrings 35, miteinander verbunden. Das Verbindungselement 25 ist vorliegend mehrteilig ausgebildet und besteht aus vier länglichen Verbindungselementabschnitten 26 aus einem elastischen Gummiband. Jeweils zwei benachbarte Kapseln 4 sind über einen Verbindungselementabschnitt 26 miteinander verbunden. Bei den gebildeten Kapselringen 35 definiert jeweils deren Zentrum eine Aufnahme 27 für den Leitungsstrang 3. Vorliegend sind die Zugelemente 12 der Kapseln 4 eines jeden Kapselrings 35 an ihren freien Enden zusammengeführt, allerdings getrennt von den Zugelementen 12 der sternförmigen Kapselanordnung und von den Zugelementen 12 des jeweils anderen Kapselrings 35. Ein Kabelsatz 16 gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst dann den im Zusammenhang mit dem Kabelsatz 16 gemäß der zweiten Ausführungsform beschriebenen Leitungsstrang 3 und die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der dritten Ausführungsform, wie in 11 gezeigt ist.
  • Bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung der Abdichtvorrichtung 1 gemäß der dritten Ausführungsform werden, sobald der Positionierungsring 28 mit der sternförmigen Kapselanordnung in der in 7 gezeigten Position positioniert wurde, die beiden Kapselringe 35 um den Leitungsstrang 3 herum angeordnet. Genauer gesagt wird ein erster Kapselring 35 bezogen auf die Einführungsrichtung des Leitungsstrangs 3 in die Durchgangsöffnung 2 vor dem Positionierungsring 28 auf einer Seite der Wand 21 um den Leitungsstrang 3 herum angeordnet und wird der zweite Kapselring 35 hinter dem Positionierungsring 28 auf der gegenüberliegenden Seite der Wand 21 um den Leitungsstrang 3 herum angeordnet. Konkret werden die beiden Kapselringe 35 ausgehend von den gegenüberliegenden Enden 36 des Leitungsstrangs 3 auf den Leitungsstrang 3 geschoben und an ihren vorgesehenen Positionen vor beziehungsweise hinter dem Positionierungsring 28 positioniert. Die beiden Kapselringe 35 befinden sich also vollständig außerhalb der Durchgangsöffnung 2, jedoch vorliegend jeweils nur wenige Millimeter oder Zentimeter vom Positionierungsring 28 entfernt. Dank des elastischen Gummibands werden die Kapseln 4 in ausreichendem Maße gegen den Leitungsstrang 3 gespannt. Dann werden die drei Gruppen von zusammengeführten Zugelementen 12 gemeinsam gegriffen und es wird daran gezogen, um die Kapseln 4 zu aktivieren und die Schaumbildung und somit die Abdichtung zu bewirken. Hierbei sorgen die beiden Kapselringe 35 dafür, dass im Gegensatz zur Abdichtvorrichtung 1 gemäß der zweiten Ausführungsform bei der Abdichtvorrichtung 1 gemäß der dritten Ausführungsform auch die beiden U-Schenkel 32 umschäumt werden und der Schaum 7 sogar bis auf die beiden gegenüberliegenden Außenseiten der Wand 21 reicht.
  • Bei den zuvor beschriebenen drei Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Kabelsatzes 16 handelt es sich in allen drei Fällen um einen vorkonfektionierten Kabelsatz 16, wie im Zusammenhang mit 2 beschrieben.
  • In 13 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kits 37 dargestellt, welches die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und eine Schutzvorrichtung 38 umfasst, die dazu ausgebildet ist, die darin angeordnete Abdichtvorrichtung 1 vor einem unbeabsichtigten Aufbrechen der Sollbruchstelle 10 der Kapsel 4 der Abdichtvorrichtung 1 während des Transports oder der Lagerung der Abdichtvorrichtung 1 zu schützen. Genauer gesagt ist die Schutzvorrichtung 38 als verschließbare rechteckige Schutzbox ausgebildet, die die Abdichtvorrichtung 1 allseitig umschließt. Vorliegend umfasst die Schutzbox eine mittels eines flachen Deckels 39 verschließbare Aufbewahrungsschale 40. Der Deckel 39 ist an seinem einen Randbereich mittels zwei Filmscharnieren 41 gelenkig mit der Aufbewahrungsschale 40 verbunden und an seinem gegenüberliegenden Randbereich mittels zweier Verriegelungseinrichtungen 42 an der Aufbewahrungsschale 40 verriegelbar.
  • 14 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kits 37. Diese unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform eines erfindungsgemä-ßen Kits 37 unter anderem dadurch, dass das Kit 37 gemäß der zweiten Ausführungsform die Abdichtvorrichtung 1 gemäß der zweiten anstatt der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst. Diese Abdichtvorrichtung 1 befindet sich auch nicht alleine in der ebenfalls als Schutzbox ausgebildeten Schutzvorrichtung 38, sondern als Bestandteil des Kabelsatzes 16 gemäß der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, an dessen Leitungsstrang 3 die Abdichtvorrichtung 1 angeordnet ist. Die Schutzbox des Kits 37 gemäß der zweiten Ausführungsform unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von der Schutzbox des Kits 37 gemäß der ersten Ausführungsform. So ist bei der Schutzbox des Kits 37 gemäß der zweiten Ausführungsform der Deckel 39 nicht flach, sondern schalenförmig ausgebildet. Darüber hinaus ist die Schutzbox mit seitlichen Austrittsöffnungen 43 für den Leitungsstrang 3 des Kabelsatzes 16 versehen, die jeweils hälftig in der Wandung der Aufbewahrungsschale 40 und hälftig in der Wandung des schalenförmigen Deckels 39 ausgebildet sind. Der Kabelsatz 16 ist derart in der Schutzbox angeordnet, dass der Bereich mit der Abdichtvorrichtung 1 vollständig von der Schutzbox umschlossen ist und die beiden gegenüberliegenden Enden 36 des Leitungsstrangs 3 durch die seitlichen Austrittsöffnungen 43 aus der Schutzbox herausgeführt sind, so dass sich die Stecker 20 des Kabelsatzes 16 außerhalb der Schutzbox befinden. Die Abdichtvorrichtung 1 wird also sowohl innerhalb des Deckels 39 als auch innerhalb der Aufbewahrungsschale 40 aufbewahrt. Schließlich ist der Deckel 39 mit nur einem breiten Filmscharnier 41 anstatt zwei schmalen Filmscharnieren 41 mit der Aufbewahrungsschale 40 verbunden. In ähnlicher Weise ist nur eine breite Verriegelungseinrichtung 42 anstatt zwei schmaler Verriegelungseinrichtungen 42 vorgesehen.
  • Schließlich ist in 15 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 44 dargestellt. Das Kraftfahrzeug 44 hat einen Fahrzeuginnenraum 45, also Trockenraum, und einen Motorraum 46, also Nassraum, die durch eine als Stirnwand ausgebildete Wand 21 voneinander getrennt sind. In der Wand 21 befindet sich eine Durchgangsöffnung 2 zwischen den beiden Räumen 45, 46. Darüber hinaus umfasst das Kraftfahrzeug 44 einen Kabelsatz 16, nämlich vorliegend den Kabelsatz 16 gemäß der dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, dessen Leitungsstrang 3 mit dem Abschnitt, an dem die Abdichtvorrichtung 1 angeordnet ist, in der Durchgangsöffnung 2 beziehungsweise im Bereich der Durchgangsöffnung 2 positioniert und unter Verwendung der Abdichtvorrichtung 1 gegen die Durchgangsöffnung 2 abgedichtet ist. Also zeigt 15 das Kraftfahrzeug 44 nach dem Aufbrechen der Sollbruchstellen 10 der Kapseln 4 der Abdichtvorrichtung 1 durch Ziehen an dem Zugelement 12 und nach der Schaumbildung und Aushärtung des gebildeten Schaums 7.
  • Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere ist der in den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte konkrete Aufbau des Leitungsstrangs 3 und der Einzelleitungen 17 lediglich beispielhaft zu sehen. In anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsformen können beispielsweise optische Leitungen eingesetzt oder elektrische Leitungen mit mehr oder weniger Einzeldrähten 19 verwendet werden, um nur einige Beispiel zu nennen.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Abdichtvorrichtung
    2
    Durchgangsöffnung
    3
    Leitungsstrang
    4
    Kapsel
    5
    Wandung
    6
    aufschäumendes Medium
    7
    Schaum
    8
    zylindrischer mittlerer Abschnitt
    9
    Stirnseite
    10
    Sollbruchstelle
    11
    Bruchpfad
    12
    längliches Zugelement
    13
    Ende des Zugelements
    14
    gegenüberliegendes Ende des Zugelements
    15
    Verdickung
    16
    Kabelsatz
    17
    Einzelleitung
    18
    Isolationsumhüllung
    19
    Einzeldraht
    20
    Stecker
    21
    Wand
    22
    Zwischenraum zwischen Einzelleitungen
    23
    Zwischenraum zwischen Leitungsstrang und Durchgangsöffnung
    24
    Randbereich
    25
    Verbindungselement
    26
    Verbindungselementabschnitt
    27
    Aufnahme
    28
    Positionierungsring
    29
    Grundkörper
    30
    Positionierungsvorrichtung
    31
    U-Profil
    32
    U-Schenkel
    33
    Durchbruch
    34
    Verbindungsglied
    35
    Kapselring
    36
    Ende des Leitungsstrangs
    37
    Kit
    38
    Schutzvorrichtung
    39
    Deckel
    40
    Aufbewahrungsschale
    41
    Filmscharnier
    42
    Verriegelungseinrichtung
    43
    seitliche Austrittsöffnung
    44
    Kraftfahrzeug
    45
    Fahrzeuginnenraum
    46
    Motorraum
    R
    Radialrichtung
    A
    Axialrichtung
    U
    Umfangsrichtung
    S
    Schließrichtung
    L
    Längsrichtung des Leitungsstrangs
    F
    Zugkraft
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 0731000 B1 [0004]
    • DE 3215250 A1 [0006]

Claims (19)

  1. Abdichtvorrichtung (1) zum Abdichten eines durch eine Durchgangsöffnung (2), insbesondere Wandöffnung, zu führenden Leitungsstrangs (3) gegen die Durchgangsöffnung (2), umfassend: mindestens eine Kapsel (4) mit einem von einer Wandung (5) umgebenen Hohlraum, die an dem Leitungsstrang (3) anordenbar ist, wobei der Hohlraum mit einem aufschäumenden Medium (6) gefüllt ist, das dazu ausgebildet ist, bei Kontakt mit einem Aktivierungsmedium, insbesondere Luftsauerstoff, mit diesem unter Bildung von Schaum (7) zu reagieren, und wobei die Wandung (5) mindestens eine Sollbruchstelle (10) aufweist, die dazu ausgebildet ist, beim Einwirken eines Aktivierungsereignisses aufzubrechen und das aufschäumende Medium (6) in die Umgebung freizusetzen, wo es mit dem Aktivierungsmedium in Kontakt kommt und mit diesem unter Bildung des Schaums (7) reagiert, mittels dem die Abdichtung erfolgt.
  2. Abdichtvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapsel (4) ein längliches Zugelement (12), insbesondere eine Schnur, umfasst, das mit seinem einen Ende (13) an der Wandung (5) in der Nähe oder an der Sollbruchstelle (10) angebracht ist und dazu ausgebildet ist, eine Zugkraft als Aktivierungsereignis auf die Sollbruchstelle (10) auszuüben, indem an dem gegenüberliegenden Ende (14) des Zugelements (12) gezogen wird.
  3. Abdichtvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das aufschäumende Medium (6) im Hohlraum der Kapsel (4) in flüssiger Form vorliegt.
  4. Abdichtvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das aufschäumende Medium (6) dazu ausgebildet ist, bei der Reaktion mit dem Aktivierungsmedium einen formsteif aushärtenden Schaum (7), insbesondere mit hoher Dichte, oder einen elastisch aushärtenden Schaum (7) zu bilden.
  5. Abdichtvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das aufschäumende Medium (6) dazu ausgebildet ist, bei der Reaktion mit dem Aktivierungsmedium einen Schaum (7) ohne oder mit geringer Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und/oder mit geringer Feuchtigkeitsaufnahmeneigung, insbesondere einen geschlossenzelligen Schaum (7), zu bilden.
  6. Abdichtvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungsstrang (3) aus einem mehrere Einzelleitungen (17) umfassenden Leitungsbündel besteht und die mindestens eine Kapsel (4) innerhalb des Leitungsbündels zwischen den Einzelleitungen (17) anordenbar ist.
  7. Abdichtvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kapseln (4) vorgesehen sind, von denen zumindest einige Kapseln (4) jeweils mit zumindest einer benachbarten Kapsel (4) über ein Verbindungselement (25), insbesondere ein starres, formstabiles, flexibles oder elastisches Verbindungselement (25), verbunden sind.
  8. Abdichtvorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen zwei benachbarten Kapseln (4) vorrübergehend trennbar und anschließend wiederherstellbar ist.
  9. Abdichtvorrichtung (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei Kapseln (4), insbesondere mindestens vier Kapseln (4) ringförmig, bevorzugt kreisringförmig, miteinander verbunden sind und das Zentrum des gebildeten Kapselrings (35) eine Aufnahme (27) für den Leitungsstrang (3) oder Teile des Leitungsstrangs (3) definiert.
  10. Abdichtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungsstrang (3) aus einem mehrere Einzelleitungen (17) umfassenden Leitungsbündel besteht und zumindest einige Kapseln (4), bevorzugt mindestens drei, besonders bevorzugt mindestens vier Kapseln (4), stern- oder kreuzförmig miteinander verbunden sind und die zwischen den Zacken des gebildeten Sterns oder zwischen den Armen des gebildeten Kreuzes gebildeten Zwischenräume Aufnahmen (27) für jeweils zumindest eine Einzelleitung (17) des Leitungsstrangs (3) definieren.
  11. Abdichtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Positionierungsring (28) vorgesehen ist, der zur Montage in der Durchgangsöffnung (2) bestimmt ist und der einen ring-, insbesondere kreisringförmigen starren Grundkörper (29) und eine an dessen Außenumfang vorgesehene Vorrichtung (30) zum Positionieren des Positionierungsrings (28) in der Durchgangsöffnung (2) umfasst, wobei mindestens eine Kapsel (4), insbesondere eine Anordnung aus ring-, stern- oder kreuzförmig miteinander verbundenen Kapseln (4), im Zentrum des ringförmigen Grundkörpers (29) angeordnet und über mindestens ein starres Verbindungsglied (34) mit dem Grundkörper (29) verbunden ist, so dass die mindestens eine Kapsel (4) im montierten Zustand des Positionierungsrings (28) in der Durchgangsöffnung (2) in einer vorbestimmten Lage relativ zur Durchgangsöffnung (2) positioniert ist.
  12. Abdichtvorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungsvorrichtung (30) durch ein in Umfangsrichtung (U) des Positionierungsrings (28) verlaufendes U-Profil (31) gebildet wird, dessen beiden U-Schenkel (32) in Radialrichtung (R) des Positionierungsrings (28) nach radial außen weißen und elastisch sind, wobei die Anordnung so getroffen ist, dass die beiden U-Schenkel (32) im montierten Zustand des Positionierungsrings (28) in der Durchgangsöffnung (2) einen Randbereich (24) einer die Durchgangsöffnung (2) umgebenden Wand (21) überlappen, so dass das U-Profil (31) den Randbereich (24) der Wand (21) u-förmig umgreift.
  13. Abdichtvorrichtung (1) nach Anspruch 9 und Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kapselring (35) im montierten Zustand des Positionierungsrings (28) in der Durchgangsöffnung (2) entweder vor oder hinter dem Positionierungsring (28) um den Leitungsstrang (3) herum anordenbar ist, insbesondere wobei der Kapselring (35) an dem Positionierungsring (28) befestigbar ist.
  14. Kabelsatz (16), insbesondere vorkonfektionierter Kabelsatz (16), mit einem durch eine Durchgangsöffnung (2) zu führenden Leitungsstrang (3) und einer Abdichtvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Abdichten des Leitungsstrangs (3) gegen die Durchgangsöffnung (2), wobei insbesondere die mindestens eine Kapsel (4) der Abdichtvorrichtung (1) an einer vorbestimmten Position, insbesondere einer vorgesehenen Montageposition, an dem Leitungsstrang (3) angeordnet und/oder vorpositioniert ist.
  15. Kit (37) umfassend eine Abdichtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, insbesondere einen Kabelsatz (16) nach Anspruch 14 mit einer solchen Abdichtvorrichtung (1), und eine Schutzvorrichtung (38), die dazu ausgebildet ist, die Abdichtvorrichtung (1) vor einem unbeabsichtigten Aufbrechen der mindestens einen Sollbruchstelle (10) der mindestens einen Kapsel (4) der Abdichtvorrichtung (1) zu schützen, insbesondere wobei die Schutzvorrichtung (38) als verschließbare Schutzbox ausgebildet ist und die Abdichtvorrichtung (1) in der Schutzbox angeordnet ist oder anordenbar ist.
  16. Kit (37) nach Anspruch 15 mit einem Kabelsatz (16) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Kapsel (4) der Abdichtvorrichtung (1) des Kabelsatzes (16) an einer vorbestimmten Position, insbesondere einer vorgesehenen Montageposition, an dem Leitungsstrang (3) des Kabelsatzes (16) angeordnet und/oder vorpositioniert ist, die Schutzvorrichtung (38) als verschließbare Schutzbox mit seitlichen Austrittsöffnungen (43) für den Leitungsstrang (3) ausgebildet ist, und die Abdichtvorrichtung (1) derart in der Schutzbox angeordnet ist oder anordenbar ist, dass die beiden gegenüberliegenden Enden (36) des Leitungsstrangs (3) durch die seitlichen Austrittsöffnungen (43) aus der Schutzbox herausgeführt sind.
  17. Kraftfahrzeug (44) mit einem Kabelsatz (16) nach Anspruch 14 und einer Durchgangsöffnung (2), insbesondere einer Wandöffnung in der Stirnwand zwischen dem Fahrzeuginnenraum (45) und dem Motorraum (46) des Kraftfahrzeugs (44), wobei der Leitungsstrang (3) des Kabelsatzes (16) durch die Durchgangsöffnung (2) geführt und unter Verwendung der Abdichtvorrichtung (1) gegen die Durchgangsöffnung (2) abgedichtet ist.
  18. Verfahren zum Abdichten eines durch eine Durchgangsöffnung (2), insbesondere Wandöffnung, zu führenden Leitungsstrangs (3) gegen die Durchgangsöffnung (2), bei dem: f) eine Abdichtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 bereitgestellt wird; g) die mindestens eine Kapsel (4) der Abdichtvorrichtung (1) an dem Leitungsstrang (3) angeordnet wird oder bereits angeordnet ist; h) der Leitungsstrang (3) mit der daran angeordneten Kapsel (4) soweit durch die Durchgangsöffnung (2) geführt wird, bis die Kapsel (4) in der Durchgangsöffnung (2) in einer vorbestimmten Lage relativ zur Durchgangsöffnung (2) positioniert ist; i) ein Aktivierungsereignis auf die mindestens eine Sollbruchstelle (10) der Wandung (5) der Kapsel (4) einwirkt und bewirkt, dass die Wandung (5) an der Sollbruchstelle (10) aufbricht und das aufschäumende Medium (6) aus dem Hohlraum der Kapsel (4) in die Umgebung freigesetzt wird, wo es mit einem Aktivierungsmedium, insbesondere Luftsauerstoff, in Kontakt kommt und mit diesem unter Bildung von Schaum (7) reagiert, welcher aushärtet; j) der gebildete Schaum (7) nach seiner Aushärtung die Abdichtung des Leitungsstrangs (3) gegen die Durchgangsöffnung (2) sicherstellt.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Kapsel (4) ein längliches Zugelement (12) umfasst, das mit seinem einen Ende (13) an der Wandung (5) in der Nähe oder an der Sollbruchstelle (10) angebracht ist, und eine Zugkraft (F) als Aktivierungsereignis auf die Sollbruchstelle (10) aufgebracht wird, indem an dem gegenüberliegenden Ende (14) des Zugelements (12) gezogen wird.
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