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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung zum Lagern eines ersten Bauteils eines Kraftfahrzeugs an einem zweiten Bauteil des Kraftfahrzeugs. Ferner betrifft die Erfindung eine Befestigungsanordnung zum Lagern eines ersten Bauteils eines Kraftfahrzeugs an einem zweiten Bauteil des Kraftfahrzeugs sowie ein Kraftfahrzeug mit einer gattungsgemäßen Befestigungsanordnung.
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Im Kraftfahrzeugbau sind Befestigungsanordnungen bekannt, bei welchen ein erstes Bauteil, wie beispielsweise ein Hilfsrahmen, über eine Befestigungsvorrichtung, wie beispielsweise eine als Hilfsrahmenlager ausgebildete Lagervorrichtung, an einem zweiten Bauteil, wie beispielsweise einer Karosserie, befestigt ist. Derartige Befestigungsvorrichtungen werden üblicherweise mit Schrauben an den jeweiligen Bauteilen fixiert und weisen hierfür beispielsweise beidseitig eine zentrale Bohrung mit einem Innengewinde auf.
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Durch die Verwendung von Hilfsrahmenlagern ist eine elastische Lagerung des Hilfsrahmens an der Karosserie realisierbar. Bekannte Hilfsrahmenlager können beispielsweise als Metall-Gummilager ausgebildet sein und weisen beispielsweise eine Gummifedervorrichtung mit einer Längsachse auf, welche entlang der Längsachse beidseitig eine Anschlagscheibe aus Metall aufweist. Durch die Anschlagscheiben ist ein Federweg des Hilfsrahmens in axialer Richtung begrenzbar. Gemäß weiterer Ausführungsformen können in die Anschlagsscheiben auch noch weitere Funktionen integriert sein.
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Bei der Herstellung von Karosserien werden üblicherweise Korrosionsschutzwachse verwendet, um die Karosserien vor Korrosion zu schützen. Unter massenfertigungstechnischen Gesichtspunkten lassen sich derartige Korrosionsschutzwachse mitunter nicht rückstandslos entfernen. Bei der Montage des Hilfsrahmens an der Karosserie können solche Rückstände der Korrosionsschutzwachse eine Reibung zwischen dem Hilfsrahmenlager und der Karosserie derart herabsetzen, dass durch ein Anziehen der Schraube eine relative Verdrehung der Anschlagscheibe und somit des Hilfsrahmenlagers zur Karosserie bewirkbar ist. Eine derartige Verdrehung ist nachteilig, da hierdurch beispielsweise eine unerwünschte Torsionsspannung in das Hilfsrahmenlager einbringbar ist. Ferner ist durch eine solche Verdrehung eine Lage eines Lochbilds der Anschlagscheibe derart veränderbar, dass nachfolgende Montageschritte zum Fixieren von Bauteilen am Hilfsrahmenlager nicht mehr durchführbar sind.
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Zur Vermeidung eines derartigen Verdrehens sind bereits verschiedene Maßnahmen bekannt, durch welche beispielsweise die Karosserie modifiziert wird, wie beispielsweise Sandstrahlen, Beschichten oder Prägen einer Oberflächenstruktur. Überdies werden mitunter zusätzliche Reibscheiben verwendet, welche bei der Montage zwischen der Karosserie und dem Hilfsrahmenlager angeordnet werden.
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Aus dem Dokument
DE 10 2015 012 869 A1 ist eine Befestigungsanordnung zum Befestigen eines Kunststoffbauteils an einem tragenden Bauteil bekannt. Die Befestigungsanordnung weist eine Dämpfungsvorrichtung mit einem zentralen Schaft auf, an welchem ein Gummielement koaxial gehalten und entlang des Schafts beidseitig von jeweils einer sechseckigen Anschlagscheibe aus Metall umgeben ist. Um ein Verdrehen der Dämpfungsvorrichtung bei der Montage zu vermeiden, ist eine sechseckige Metallscheibe mit umgebogenen Kanten vorgesehen, welche die Anschlagscheibe seitlich umgreifen, sodass die Metallscheibe verdrehsicher an der Dämpfungsvorrichtung angeordnet ist. An einer der Dämpfungsvorrichtung abgewandten Seite weist die Metallscheibe mehrere Spitzen auf, welche bei der Montage in das Kunststoffbauteil eingreifen und somit eine relative Verdrehung der Metallscheibe mit Dämpfungsvorrichtung gegenüber dem Kunststoffbauteil verhindern.
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Bekannte Befestigungsanordnungen haben den Nachteil, dass ein Aufwand der Bearbeitung der Karosserie besonders hoch und durch den Einsatz zusätzlicher Reibscheiben der Umfang des Montageprozesses erhöht ist. Hierdurch werden die Fertigungs- und Montagekosten von Kraftfahrzeugen erhöht.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile bei einer Befestigungsanordnung mit einer Lagervorrichtung zu beheben oder zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Lagervorrichtung sowie eine Befestigungsanordnung zum Lagern eines ersten Bauteils eines Kraftfahrzeugs an einem zweiten Bauteil eines Kraftfahrzeugs und ein Kraftfahrzeug zu schaffen, die auf eine einfache und kostengünstige Art und Weise zusätzliche Montageschritte und/oder eine aufwendige zusätzliche Bearbeitung der Karosserie vermeiden und dabei das Risiko eines relativen Verdrehens der Lagervorrichtung während des Montageprozesses zu reduzieren.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch die Patentansprüche gelöst. Demnach wird die Aufgabe durch eine Lagervorrichtung zum Lagern eines ersten Bauteils eines Kraftfahrzeugs an einem zweiten Bauteil des Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1, eine Befestigungsanordnung zum Lagern eines ersten Bauteils eines Kraftfahrzeugs an einem zweiten Bauteil des Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs 8, sowie durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs 9 gelöst. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Lagervorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung sowie dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Lagervorrichtung zum Lagern eines ersten Bauteils eines Kraftfahrzeugs an einem zweiten Bauteil des Kraftfahrzeugs gelöst. Die Lagervorrichtung weist eine erste Anschlagscheibe, eine zweite Anschlagscheibe sowie eine zwischen der ersten Anschlagscheibe und der zweiten Anschlagscheibe angeordnete Federvorrichtung auf. Die erste Anschlagscheibe weist zur Anlage an dem ersten Bauteil eine von der zweiten Anschlagscheibe abgewandte erste Außenseite auf. Die zweite Anschlagscheibe weist zur Anlage an dem zweiten Bauteil eine von der ersten Anschlagscheibe abgewandte zweite Außenseite auf. Erfindungsgemäß ist die zweite Außenseite zur Hemmung einer Relativrotation zwischen dem zweiten Bauteil und der zweiten Anschlagscheibe während eines Montagevorgangs zumindest teilweise als Gleithemmoberfläche ausgebildet. Das erste Bauteil ist als Hilfsrahmen des Kraftfahrzeugs und das zweite Bauteil als Karosseriebauteil des Kraftfahrzeugs ausgebildet.
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Zum Anbinden der Lagervorrichtung an das erste Bauteil weist die Lagervorrichtung die erste Anschlagscheibe mit der ersten Außenseite auf. Zur Montage ist die erste Außenseite mit dem ersten Bauteil in Kontakt bringbar und über eine Schraube an dem ersten Bauteil befestigbar. Hierfür weist die erste Anschlagscheibe vorzugsweise eine erste zentrale Bohrung mit einem Innengewinde auf. Im Rahmen der Erfindung werden Schrauben, Bolzen, Gewindestifte und dergleichen als gleichbedeutend betrachtet.
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Zum Anbinden der Lagervorrichtung an das zweite Bauteil weist die Lagervorrichtung die zweite Anschlagscheibe mit der zweiten Außenseite auf. Zur Montage ist die zweite Außenseite mit dem zweiten Bauteil in Kontakt bringbar und über eine Schraube an dem zweiten Bauteil befestigbar. Hierfür weist die zweite Anschlagscheibe vorzugsweise eine zweite zentrale Bohrung mit einem Innengewinde auf. Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die zweite Bohrung koaxial zur ersten Bohrung angeordnet ist. Ferner kann vorgesehen sein, dass die erste Bohrung und die zweite Bohrung denselben oder verschiedene Durchmesser aufweisen. Es kann zudem vorgesehen sein, dass die erste Bohrung und die zweite Bohrung als gemeinsame Durchgangsbohrung ausgebildet sind. Die erste Bohrung und/oder die zweite Bohrung ist vorzugsweise koaxial zu einer Längsachse der Lagervorrichtung angeordnet.
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Die Federvorrichtung ist zwischen der ersten Anschlagscheibe und der zweiten Anschlagscheibe angeordnet und vorzugsweise von einer ersten Seite durch die erste Anschlagscheibe und einer entgegengesetzten zweiten Seite durch die zweite Anschlagvorrichtung begrenzt. Vorzugsweise kontaktiert die Federvorrichtung die erste Anschlagscheibe und die zweite Anschlagscheibe. Die Federvorrichtung weist vorzugsweise ein elastisches Gummielement auf. Die Federvorrichtung ist vorzugsweise ausgebildet, eine definierte translatorische Relativbewegung zwischen der ersten Anschlagscheibe und der zweiten Anschlagscheibe entlang der Längsachse zuzulassen. Weiter bevorzugt ist die Federvorrichtung ausgebildet, eine definierte Verschwenkung zwischen der ersten Anschlagscheibe und der zweiten Anschlagscheibe zuzulassen.
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Die zweite Außenseite der zweiten Anschlagscheibe ist zumindest teilweise als Gleithemmoberfläche ausgebildet. Demnach kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die zweite Außenseite vollständig, überwiegend oder nur teilweise als Gleithemmoberfläche ausgebildet ist. Die Gleithemmoberfläche ist zur Hemmung der Relativrotation zwischen der zweiten Anschlagscheibe und dem zweiten Bauteil um die Längsachse ausgebildet. Mit anderen Worten ist durch die Gleithemmoberfläche ein erforderliches Drehmoment zum relativen verdrehen der am zweiten Bauteil gehaltenen Lagervorrichtung zum zweiten Bauteil erhöhbar. Dies ist beispielsweise für das Festschrauben der Lagervorrichtung am zweiten Bauteil vorteilhaft, damit durch das Festziehen der Schraube keine Relativbewegung bewirkt wird.
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Die Gleithemmoberfläche ist vorzugsweise durch eine Struktur der zweiten Außenseite ausgebildet. Das bedeutet, dass die zweite Außenseite vorzugsweise derart geformt ist, dass hierdurch die Gleithemmoberfläche zumindest teilweise oder vollständig gebildet ist. Somit kann die Gleithemmoberfläche beispielsweise durch Umformen, Zerspanung oder dergleichen der zweiten Außenseite hergestellt sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Gleithemmoberfläche beispielsweise als Beschichtung der zweiten Außenseite ausgebildet sein.
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Erfindungsgemäß ist das erste Bauteil als Hilfsrahmen des Kraftfahrzeugs und das zweite Bauteil als Karosseriebauteil des Kraftfahrzeugs ausgebildet. Bei der Herstellung von Kraftfahrzeugen besteht das Problem des relativen Verdrehens bei der Montage vor allem zwischen der Lagervorrichtung und der Karosserie, da die Karosserie oftmals noch Wachsablagerungen aufweist, durch welche ein Reibwert zwischen der zweiten Anschlagscheibe und der Karosserie reduzierbar ist. Durch die erfindungsgemäße Lagervorrichtung wird diesem Problem auf wirkungsvolle Weise Rechnung getragen. Durch die Gleithemmvorrichtung ist der Reibwert zwischen der zweiten Anschlagscheibe und der Karosserie derart erhöhbar, dass die negativen Einflüsse der Wachsablagerungen hierdurch vollständig kompensierbar sind und das relative Verdrehen bei der Montage somit vermeidbar ist. Dies hat den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise die Montage des Hilfsrahmens an der Karosserie verbessert ist.
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Eine erfindungsgemäße Lagervorrichtung hat gegenüber herkömmlichen Lagervorrichtungen den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise eine Montage des ersten Bauteils am zweiten Bauteil verbessert ist. Durch die Gleithemmfläche ist das Risiko eines relativen Verdrehens der Lagervorrichtung zum zweiten Bauteil beim Fixieren der Schraube erheblich reduzierbar. Überdies ist gegenüber herkömmlichen Methoden zur Vermeidung des relativen Verdrehens eine mechanische Behandlung des zweiten Bauteils nicht erforderlich, und bei der Montage müssen keine zusätzlichen Reibscheiben verwendet werden, sodass Herstellungs- sowie Montageaufwand und -kosten des Kraftfahrzeugs reduziert sind.
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Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass die Gleithemmoberfläche in einem zentralen Bereich der zweiten Außenseite angeordnet ist. Der zentrale Bereich erstreckt sich vorzugsweise über mindestens 30% eines Radius oder dergleichen der zweiten Anschlagscheibe, beispielsweise kreisförmig, wobei die zweite Bohrung keine Gleithemmoberfläche aufweist. Vorzugsweise ist die Gleithemmoberfläche in einem, vorzugsweise direkten, Umgebungsbereich der zweiten Bohrung angeordnet. Besonders bevorzugt umgibt die Gleithemmoberfläche die zweite Bohrung vollumfänglich oder zumindest überwiegend. Die Effektivität der Gleithemmfläche ist im zentralen Bereich besonders hoch, da der zentrale Bereich im Bereich der Schraube angeordnet ist und somit im zentralen Bereich eine durch die Schraube bewirkbare Flächenpressung zwischen der zweiten Außenseite und dem zweiten Bauteil relativ hoch ist gegenüber weiter außenliegenden Bereichen der zweiten Außenseite. Dies hat den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise die Herstellungskosten der Lagervorrichtung reduzierbar und die Montage des ersten Bauteils am zweiten Bauteil verbesserbar sind.
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Weiter bevorzugt weist ein den zentralen Bereich umgebender Außenbereich der zweiten Außenseite keine Gleithemmoberfläche auf. Der Außenbereich erstreckt sich vorzugsweise über mindestens 30% eines Radius oder dergleichen der zweiten Anschlagscheibe, beispielsweise kreisringförmig. Vorzugsweise ist der Außenbereich dem zentralen Bereich direkt benachbart angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise die Herstellungskosten der Lagervorrichtung reduzierbar und die Montage des ersten Bauteils am zweiten Bauteil verbesserbar sind.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann bei einer Lagervorrichtung vorgesehen sein, dass die Gleithemmoberfläche zumindest teilweise als Beschichtung mit Reibpartikeln und/oder als Klebeschicht ausgebildet ist. Die Beschichtung weist vorzugsweise Hartpartikel, wie beispielsweise Korund, Bornitrid, Diamant oder dergleichen, auf, die vorzugsweise über einen Matrixwerkstoff, wie beispielsweise ein Harz oder einen sonstigen Klebstoff, an der ersten Außenseite fixiert sind. Die Klebeschicht ist vorzugsweise ausgebildet, unter Druck auszuhärten, beispielsweise beim Festschrauben der Lagervorrichtung am zweiten Bauteil. Dies hat den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise die Herstellungskosten der Lagervorrichtung reduzierbar und die Montage des ersten Bauteils am zweiten Bauteil verbesserbar sind.
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Vorzugsweise ist die Gleithemmoberfläche zumindest teilweise als Topologie der zweiten Anschlagscheibe ausgebildet. Das bedeutet, dass die Gleithemmoberfläche vorzugsweise zumindest teilweise monolithisch oder zumindest stoffschlüssig mit der zweiten Anschlagscheibe ausgebildet ist. In diesem Rahmen kann die Gleithemmoberfläche beispielsweise einen Grat aufweisen, welcher durch das Herstellen der zweiten Bohrung und/oder eine oder mehrere weitere Bohrungen auf der zweiten Außenfläche ausgebildet ist. Es kann erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Gleithemmfläche ganz oder teilweise durch Prägen, Fräsen, Schweißen, Sintern, Kleben oder dergleichen an der zweiten Außenfläche erzeugt ist. Vorzugsweise weist die Gleithemmfläche eine Orientierung auf, welche derart zum Innengewinde der zweiten Bohrung ausgerichtet ist, dass eine Gleithemmung der Gleithemmfläche beim Einschrauben der Schraube in das Innengewinde der zweiten Bohrung erhöht ist. Dies hat den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise die Herstellungskosten der Lagervorrichtung reduzierbar und die Montage des ersten Bauteils am zweiten Bauteil verbesserbar sind.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Topologie als Sägezahnstruktur ausgebildet. Die Sägezahnstruktur ist zum Innengewinde der zweiten Bohrung vorzugsweise derart ausgerichtet, dass durch ein Festziehen der Schraube an der zweiten Anschlagscheibe ein, vorzugsweise zumindest oberflächliches, Schneiden der Sägezähne in das zweite Bauteil bewirkbar ist. Zudem ist die Sägezahnstruktur zum Innengewinde der zweiten Bohrung vorzugsweise derart ausgerichtet, dass durch ein Lösen der Schraube an der zweiten Anschlagscheibe ein Abgleiten der Sägezähne an dem zweiten Bauteil bewirkbar ist. Mit anderen Worten ist die Sägezahnstruktur vorzugsweise entgegen der Einschraubrichtung orientiert. Somit ist das Risiko eines Verdrehens der Lagervorrichtung zum zweiten Bauteil weiter reduzierbar. Dies hat den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise die Herstellungskosten der Lagervorrichtung reduzierbar und die Montage des ersten Bauteils am zweiten Bauteil verbesserbar sind.
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Vorzugsweise weist die Sägezahnstruktur einen Anstiegswinkel auf, der größer als eine Steigung eines Innengewindes der zweiten Anschlagscheibe zum Befestigen der Lagervorrichtung am zweiten Bauteil ist. Auf diese Weise ist eine Selbsthemmung der Schraubverbindung bewirkbar. Dies hat den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise die Haltbarkeit der Befestigung des ersten Bauteils am zweiten Bauteil verbesserbar ist.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Befestigungsanordnung zum Befestigen eines ersten Bauteils eines Kraftfahrzeugs an einem zweiten Bauteil des Kraftfahrzeugs gelöst. Erfindungsgemäß weist die Befestigungsanordnung eine erfindungsgemäße Lagervorrichtung und eine Schraube zum Fixieren der Lagervorrichtung am zweiten Bautauteil auf. Vorzugsweise weist die Befestigungsanordnung eine weitere Schraube zum Fixieren der Lagervorrichtung am ersten Bautauteil auf.
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Bei der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung ergeben sich sämtliche Vorteile, die bereits zu einer Lagervorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind. Demnach hat die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung gegenüber herkömmlichen Befestigungsanordnungen den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise eine Montage des ersten Bauteils am zweiten Bauteil verbessert ist. Durch die Gleithemmfläche ist das Risiko eines relativen Verdrehens der Lagervorrichtung zum zweiten Bauteil beim Fixieren der Schraube erheblich reduzierbar. Überdies ist gegenüber herkömmlichen Methoden zur Vermeidung des relativen Verdrehens eine mechanische Behandlung des zweiten Bauteils nicht erforderlich, und bei der Montage müssen keine zusätzlichen Reibscheiben verwendet werden, sodass Herstellungs- sowie Montageaufwand und -kosten des Kraftfahrzeugs reduziert sind.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug gelöst. Das Kraftfahrzeug weist einen Hilfsrahmen und ein Karosseriebauteil auf. Erfindungsgemäß ist der Hilfsrahmen über eine erfindungsgemäße Befestigungsanordnung an dem Karosseriebauteil gelagert. Vorzugsweise ist der Hilfsrahmen über mehrere erfindungsgemäße Befestigungsanordnungen an dem Karosseriebauteil gelagert. Das Kraftfahrzeug weist vorzugsweise mehrere Karosseriebauteile auf, welche eine Karosserie des Kraftfahrzeugs bilden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug ergeben sich sämtliche Vorteile, die bereits zu einer Lagervorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung sowie zu einer Befestigungsanordnung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind. Demnach hat das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug gegenüber herkömmlichen Kraftfahrzeugen den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise eine Montage des ersten Bauteils, wie beispielsweise ein Hilfsrahmen, am zweiten Bauteil, wie beispielsweise eine Karosserie, verbessert ist. Durch die Gleithemmfläche der Lagervorrichtung ist das Risiko eines relativen Verdrehens der Lagervorrichtung zum zweiten Bauteil beim Fixieren der Schraube erheblich reduzierbar. Überdies ist gegenüber herkömmlichen Methoden zur Vermeidung des relativen Verdrehens eine mechanische Behandlung des zweiten Bauteils nicht erforderlich, und bei der Montage müssen keine zusätzlichen Reibscheiben verwendet werden, sodass Herstellungs- sowie Montageaufwand und -kosten des Kraftfahrzeugs reduziert sind.
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Eine erfindungsgemäße Lagervorrichtung, eine erfindungsgemäße Befestigungsanordnung sowie ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch:
- 1 in einer perspektivischen Ansicht eine Befestigungsanordnung gemäß einer bevorzugten ersten Ausführungsform der Erfindung,
- 2 in einer perspektivischen Ansicht eine zweite Anschlagscheibe der Lagervorrichtung aus 1,
- 3 in einer Seitenansicht eine Gleithemmoberfläche der zweiten Anschlagscheibe aus 2, und
- 4 in einer Seitenansicht eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis 4 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist die Befestigungsanordnung 15 gemäß einer bevorzugten ersten Ausführungsform der Erfindung schematisch in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Die Befestigungsanordnung 15 weist eine Lagervorrichtung 1 und eine Schraube 16 mit einem Außengewinde 18 auf. Das Außengewinde 18 weist eine Steigung S auf.
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Die Lagervorrichtung 1 erstreckt sich entlang einer Längsachse L und weist eine Federvorrichtung 7 auf, die zwischen einer ersten Anschlagscheibe 5 und einer zweiten Anschlagscheibe 6 angeordnet ist. Die erste Anschlagscheibe 5 weist eine erste Außenseite 8 zur Anordnung an einem ersten Bauteil 2 (vgl. 4) auf. Die zweite Anschlagscheibe 6 weist eine zweite Außenseite 9 zur Anlage an einem zweiten Bauteil 4 (vgl. 4) auf. Zur Befestigung der Lagervorrichtung 1 am zweiten Bauteil 4 weist die Lagervorrichtung 1 eine sich durch die zweite Anschlagscheibe 6 erstreckende zweite Bohrung 17 mit einem in dieser Ansicht nicht erkennbaren Innengewinde 14 auf. Das Innengewinde 14 weist dieselbe Steigung S wie das Außengewinde 18 der Schraube 16 auf. Zur Befestigung der Lagervorrichtung 1 am ersten Bauteil 2 weist die Lagervorrichtung 1 vorzugsweise eine sich durch die erste Anschlagscheibe 5 erstreckende, in dieser Ansicht nicht erkennbare erste Bohrung mit einem in dieser Ansicht nicht erkennbaren Innengewinde 14 auf. Die erste Bohrung und die zweite Bohrung 17 sind koaxial zur Längsachse L angeordnet. In einem der zweiten Bohrung 17 benachbarten zentralen Bereich weist die zweite Außenseite 9 eine Gleithemmoberfläche 10 auf.
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2 zeigt die zweite Anschlagscheibe 6 der Lagervorrichtung 1 aus 1 schematisch in einer perspektivischen Ansicht. In dieser Ansicht ist die zweite Außenseite 9 der zweiten Anschlagscheibe 6 mit der zweiten Bohrung 17 und der im Bereich der zweiten Bohrung 17 ausgebildeten Gleithemmoberfläche 10 gezeigt. Die Gleithemmoberfläche 10 weist eine Sägezahnstruktur 13 auf.
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In 3 ist die Gleithemmoberfläche 10 der zweiten Anschlagscheibe 6 aus 2 schematisch in einer Seitenansicht abgebildet. In dieser Ansicht ist die Sägezahnstruktur 13 aus einer Mehrzahl von Sägezähnen 19 deutlich erkennbar, welche sich um die Längsachse L herum erstreckt. Die Sägezähne 19 weisen jeweils einen Anstiegswinkel A auf, der größer ist als die Steigung S des Innengewindes 14 der zweiten Bohrung 17 der zweiten Anschlagscheibe 6.
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4 zeigt die bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 3 schematisch in einer Seitenansicht. Das Kraftfahrzeug 3 weist ein als Hilfsrahmen 11 ausgebildetes erstes Bauteil 2 auf, welches über mehrere erfindungsgemäße Befestigungsanordnungen 15, die jeweils eine erfindungsgemäße Lagervorrichtung 1 aufweisen, an einem als Karosseriebauteil 12 ausgebildeten zweiten Bauteil 4 gelagert ist. Die in dieser Figur dargestellte Anordnung der Hilfsrahmens 11 und des Karosseriebauteils 12 ist rein exemplarisch und ist im Rahmen der Erfindung nahezu beliebig variierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lagervorrichtung
- 2
- erstes Bauteil
- 3
- Kraftfahrzeug
- 4
- zweites Bauteil
- 5
- erste Anschlagscheibe
- 6
- zweite Anschlagscheibe
- 7
- Federvorrichtung
- 8
- erste Außenseite
- 9
- zweite Außenseite
- 10
- Gleithemmoberfläche
- 11
- Hilfsrahmen
- 12
- Karosseriebauteil
- 13
- Sägezahnstruktur
- 14
- Innengewinde
- 15
- Befestigungsanordnung
- 16
- Schraube
- 17
- zweite Bohrung
- 18
- Außengewinde
- 19
- Sägezahn
- A
- Anstiegswinkel
- L
- Längsachse
- S
- Steigung