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Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine, umfassend
- - einen Laugenbehälter mit einer darin über eine horizontale oder geneigte Achse drehbar gelagerten und über einen elektrischen Motor angetriebene Trommel;
- - ein Gehäuse mit einer Beladungsöffnung, über die das Innere der Trommel erreichbar ist, wobei die Beladungsöffnung ist mittels der Tür verschließbar ist
- - einen Wassereinlauf, welches das Einlaufen des Wassers aus dem Versorgungsnetz bereitstellt;
- - eine Ablaufeinrichtung, um verbrauchte Waschflüssigkeit oder Spülwasser aus dem Laugenbehälter herauszuführen;
- - eine Steuereinrichtung, welche zumindest den Wassereinlauf, die Aktivität der Ablaufeinrichtung und den Antriebsmotor steuert zur Durchführung eines Behandlungsprogramms;
- - eine Bedienvorrichtung zur Bereitstellung von Benutzereingaben an die Steuereinrichtung und
- - eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige von Informationen an den Benutzer.
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Zum Waschen von Wäsche in einer Trommelwaschmaschine wird die Wäsche mit Wasser unter Zugabe von Waschmittel mit starker Trommelbewegung gewaschen. Die Trommel ist hierbei gelocht, damit das Wasser im Laugenbehälter mit der Wäsche, die sich in der Trommel befindet, in Kontakt kommt. Zur Verbesserung der Durchfeuchtung sind in der Trommel Schöpfrippen angebracht, die das Wasser aus dem unteren Bereich des Laugenbehälters nach oben heben und von dort aus über die Wäsche verteilen.
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Beim Färben von Wäsche in einer Waschmaschine ist ein Verfahren zum Betreiben aus der
DE 10 2014 100 936 A1 bekannt. Hierbei ist der Einspülkasten mit einem separaten Fach versehen, in dem das Färbemittel vorgehalten wir. Dieses wird zum vorbestimmten Zeitpunkt in den Laugenbehälter bzw. die Trommel eingelassen, um die darin befindlichen Wäschestücke zu färben. Nachteilig ist hierbei, dass der Benutzer keinen Einfluss auf das laufende Färbeprogramm hat. Ferner ist nicht sichergestellt, dass das gewünschte Mischungsverhältnis verwendet wird.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, auf einfache Art und Weise die einen Ablauf zur Konditionierung von Textilien, insbesondere einen Ablauf zum Färben, in einer Waschmaschine zu verbessern.
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Die Aufgabe wird unter anderem durch eine Waschmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen ergeben sich durch die nachfolgenden abhängigen Ansprüche.
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Der mit der Erfindung erreichte Vorteil besteht darin, dass der Benutzer auf einfache Weise und für ihn nachvollziehbar einen Prozess zum Konditionieren oder Färben von Textilien mit Unterstützung seiner Waschmaschine durchführen kann. Dabei ist dieser Prozess so gestaltet, dass die Waschmaschine mit ihren Sensoren und Aktoren genutzt wird, wobei dem Benutzer Anweisungen angegeben werden, um zum optimalen Zeitpunkt bzw. Prozessschritt Bedienhandlungen vorzunehmen, beispielsweise Konditioniermittel bzw. Färbemittel der Waschmaschine zuzugeben. Hierzu ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, einen Behandlungsablauf wie folgt in der angegebenen Reihenfolge durchzuführen:
- - den Wassereinlauf zu aktivieren, um eine vorbestimmte Wassermenge in den Laugenbehälter einzulassen und dadurch die in die Trommel eingelegten Textilien zu befeuchten bzw. durchnässen;
- - den Wassereinlauf zu deaktivieren und
- - Ausgabe einer Anweisung auf der Anzeigeeinrichtung an den Benutzer zur Zugabe eines Behandlungsmittels, wobei sichergestellt ist, dass das Behandlungsmittel, beispielsweise Färbemittel, auf die nasse oder feuchte Wäsche trifft;
- - Fortsetzen des Behandlungsablaufs durch Aktivieren des Antriebsmotors, um die Trommel für eine vorbestimmte Dauer zu bewegen;
- - Aktivieren der Ablaufeinrichtung zu Ablassen der mit Behandlungsmittel zugesetzten Behandlungsflüssigkeit.
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Insgesamt wird ein teilautomatisierter Ablauf oder den Benutzer unterstützender Behandlungsablauf bereitgestellt. Bevorzugt wird das Behandlungsmittel als Konzentrat in die Trommel oder den Einspülkasten eingegeben, sodass zum Fortsetzen des Behandlungsablaufs ein weiterer Wasserzulauf erfolgt, um das das Konzentrat auf die vorbestimmte Intensität zu verdünnen. Es wird hierbei eine vorbestimmte Wassermenge eingelassen, um die vorbestimmte Verdünnung bzw. Intensität des Behandlungsmittels zu erhalten.
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In einer zweckmäßigen Ausführung ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet oder eingerichtet, das Fortsetzen des Behandlungsablaufs aufgrund einer Eingabe an der Bedieneinrichtung zu bewirken. Damit wird dem Benutzer ausreichend Zeit bereitgestellt, das richtige Behandlungsmittel zu finden, evtl. zu mischen und sorgfältig in die Trommel oder den Einspülkasten hineinzugeben. Als Eingabe kann neben einer Betätigung eines Bedienschalters oder einer Schaltfläche an einer Touch-Bedienfläche auch eine Spracheingabe vorgesehen sein.
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In einer weiteren, insgesamt zweckmäßigen Ausführung ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, die Trommel in einer Schaukelbewegung zu bewegen, um die in der Trommel befindlichen Wäschestücke sanft in der Behandlungsflüssigkeit zu bewegen. Dadurch wird ein intensives Einwirken der Behandlungsflüssigkeit in die Fasern der Wäschestücke bewirkt. Beim Färben wird als Behandlungsflüssigkeit Färbemittel verwendet, sodass bei intensiver Einwirkung das erwünschte Färbeergebnis zuverlässig erreicht wird.
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Die Steuereinrichtung ist bevorzugt dazu eingerichtet, als vorbestimmte Dauer eine Zeit im Bereich 30 bis 120 Minuten vorzusehen. Ferner ist die Steuereinrichtung bevorzugt dazu ausgebildet ist, die Trommel mehrmals wiederholend für eine Dauer von 2 Sekunden bis 10 Sekunden zu bewegen und in Pausen zwischen Bewegungen im Bereich 30 Sekunden bis 5 Minuten die Trommel nicht zu bewegen. Damit wird ein zuverlässiges gleichmäßiges Einwirken des Behandlungsmittels auf alle zu behandelnden Textilien erreicht.
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In einer weiteren, zweckmäßigen Ausführung ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, nach dem Schritt des Ablassens einen weiteren Schritt als Reinigungsvorgang durchzuführen. Damit wird die Wäsche von lösbaren Anteilen des Behandlungsmittels befreit, wobei die Trommel und der Laugenbehälter ebenfalls gereinigt werden. Ferner kann der Reinigungsvorgang eine Fixierung des Behandlungsmittels in den Fasern der Wäsche bewirken.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Schritt Reinigungsvorgang dazu vorgesehen, Waschmittel aus dem Waschmittelfach in den Laugenbehälter bzw. Trommel einzuspülen. Hierzu ist die Steuereinrichtung entsprechend ausgebildet, den Wassereinlauf entsprechend zu aktivieren, um das einlaufende Wasser durch ein Einspülfach im Einspülkasten zu leiten.
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In einer insgesamt vorteilhaften Ausführung umfasst die Waschmaschine ein Erfassungsmittel, um das Gewicht der Trockenwäsche erfassen, wobei die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, das Gewicht der in der Trommel befindlichen vor dem Schritt der Ausgabe an den Benutzer zu erfassen und diese Information mittels der Anzeigeeinrichtung an den Benutzer auszugeben. Der Benutzer kann dann anhand der Gewichtsangabe seiner eingelegten Wäsche die gewünschte Menge an Behandlungsmittel in die Trommel oder dem Einspülfach eingeben.
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In einer insgesamt zweckmäßigen Ausführung ist die Steuereinrichtung ferner dazu ausgebildet und eingerichtet, die vorgesehene Wassermenge, also die Wassermenge, die für die nachfolgende Behandlung der Wäsche in der Trommel vorgesehen oder berechnet wurde, als Information mittels der Anzeigeeinrichtung an den Benutzer ausgeben. Aufgrund dieser Information kann der Benutzer die gewünschte Dosierung des Behandlungsmittels vornehmen. Färbemittel wird oft als Konzentrat dargereicht und mit einer Verdünnungsformel versehen, die der Benutzer anzuwenden hat, um die erwünschte Färbung zu erreichen.
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Die Steuereinrichtung steht für alle Ausführungen der Erfindung mit einer Bedien- und Anzeigevorrichtung in Verbindung, mittels der der Anwender Eingaben zur Programmauswahl oder weitere Anpassungen der Abläufe vornehmen kann. Als Bedien- und Anzeigevorrichtung kann bevorzugt ein Berührbildschirm vorgesehen sein.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
- 1: eine Waschmaschine in einer skizzierten Schnittdarstellung;
- 2: ein vereinfachtes Ablaufdiagramm für einen Konditioniervorgang und
- 3: ein ausführliches Ablaufdiagramm für einen Konditioniervorgang.
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In 1 ist in rein schematischer Darstellung eine Waschmaschine 1, mit einem Laugenbehälter 2 dargestellt. Die Positions- und Richtungsangaben beziehen sich auf die betriebsgemäße Aufstellposition der Waschmaschine 1. Der Laugenbehälter 2 besteht aus einer vorderen Kappe 2a, einer Rückwand 2b und einem Mantel 2c und bildet damit ein zylindrisches Behältnis. Innerhalb des Laugenbehälters 2 ist eine über eine horizontale oder geneigte Achse 27 drehbar gelagerte und über einen elektrischen Motor 13 angetriebene Trommel 3 angeordnet, die die im Laugenbehälter 2 bzw. in der Trommel 3 befindlichen Wäschestücke 8 bewegt. Die Achse bzw. Welle 27 ist in der Rückwand 2b des Laugenbehälters 2 gelagert. Die Trommel 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Edelstahl hergestellt und mit einer Vielzahl an Löchern für die Durchflutung versehen. Das Gehäuse 4 hat eine Beladungsöffnung 9, über die das Innere der Trommel 3 durch die Dichtungsmanschette 6 hindurch erreichbar ist. Die Beladungsöffnung 9 ist mittels der Tür 5 verschließbar. Im unteren Bereich des Laugenbehälters 2 ist die Waschflüssigkeit 7, welche zum Reinigen oder Behandeln der Wäsche 8 benötigt wird. Zur Erwärmung oder zum Erhitzen der Flüssigkeit 7 ist im unteren Bereich des Laugenbehälters 2 ein Heizkörper 9 angeordnet. Im oberen Bereich der Maschine 1 ist ein Einlassventil 15 skizziert, welches das Einlaufen des Wassers aus dem Versorgungsnetz steuert. Über den Einspülkasten 11 wird das Wasser über das Verbindungsrohr 14 in den Laugenbehälter 2 geleitet, wobei im Einspülkasten 11 eingegebenes Waschmittel mit in den Laugenbehälter 2 gespült wird. Unterhalb des Laugenbehälters ist eine Ablaufeinrichtung 12 angeordnet, die die verbrauchte Waschflüssigkeit oder das Spülwasser 7 aus dem Laugenbehälter 2 zur Ablaufleitung 16 herausführt, die in der Regel in einen Abwasserkanal mündet. Die Steuereinrichtung 17 steuert den Wassereinlauf 15, die Aktivität der Ablaufeinrichtung 12 und den Antriebsmotor 13, der über das Leistungsteil oder einen Frequenzumrichter 18 bestromt wird.
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2 zeigt ein vereinfachtes Ablaufdiagramm am Beispiel eines Färbevorgangs. Die Bezugsziffern zu den Komponenten beziehen sich auf die 1. Start bedeutet, dass der Benutzer an der Bedieneinrichtung das Behandlungsprogramm, hier beispielhaft ein Programm zum Färben von Textilien, ausgewählt und gestartet hat. Als erster Schritt wird die Beladung, als die ein der Trommel 3 eingelegte Wäschemenge, erfasst. Dies kann mittels eines Gewichtssensors oder anhand des Saugverhaltens der Wäsche 8 ermittelt werden. Im zweiten Schritt „Wäsche anfeuchten“ wird Wasser in den Laugenbehälter 2 eingelassen, um die Wäsche 8 anzufeuchten aus einen vorgegebenen Feuchtegrad. Je nach Vorgabe kann auch eine Durchnässung erfolgen. Danach wird als Schritt eine Tätigkeit vom Benutzer gefordert. In diesem Beispiel soll er Färbemittel in die Trommel 3 zugeben. Dazu wird er die Tür 5 öffnen, Färbemittel in die Trommel eingießen oder mit einem Dosierbehälter in die Trommel 3 einlegen und die Tür 5 wieder verschließen. Danach wird im Schritt „Färbeprozess“ der Ablauf zum Färben der Wäschestücke aktiviert. Dieser Prozess dauert eine vorgegebene Zeit, bevorzugt etwa 30 Minuten bis 120 Minuten. Zum Ende des Schritts „Färbeprozess“ wird die Färbeflüssigkeit aus der Trommel 3 bzw. dem Laugenbehälter 2 abgelassen. Danach wird im Schritt „Nachbereitung“ die Wäsche nochmal gespült bzw. mit Zugabe von Waschmittel gewaschen, um lösliche Anteile des Färbemittels von den Textilien zu entfernen. Ferner wird mit der Nachbereitung die Trommel 3 und der Laugenbehälter 2 von Färbemitteln weitgehend befreit und steht für normale Waschprozesse zur Verfügung.
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3. Zeigt anhand des Beispiels einer Textilfärbung den Behandlungsablauf in einem detaillierten Ablaufdiagramm. Die Bezugsziffern zu den Komponenten beziehen sich auf die 1. Zu Beginn als erster Schritt wählte der Benutzer an der Bedieneinrichtung 20 das Behandlungsprogramm, hier beispielhaft ein Programm zum Färben von Textilien aus und aktiviert dieses durch Betätigung einer Starttaste. Als nächster Schritt wird die Beladung, als die ein der Trommel 3 eingelegte Wäschemenge, erfasst. Danach wird im Schritt „Sättigung der Wäsche“ die Wäsche mit Wasser 7 beaufschlagt, die die Fasern durchtränkt sind, also mit Wasser 7 gesättigt sind. Im darauffolgenden Schritt „Unterbrechung des Waschprogramms mit zusätzlicher Färbung“ wird das Programm angehalten, die Tür 5 zur Öffnung freigegeben, damit der Benutzer sie öffnen kann Färbemittel in die Trommel 3 zugeben oder einführen kann. Auf der Anzeigeeinrichtung 19 wird die Information oder Auftrag „Färbemittel hinzugeben“ an den Benutzer ausgeben. Der Benutzer kann nun Färbemittel in die Trommel 3 eingeben, beispielsweise mit Hilfe einem Färbetuch oder einer Dosierkugel. Nach dem Schließen der Tür 5 kann der Behandlungsablauf fortgesetzt werden. Hierzu wird eine Benutzereingabe durch Betätigung der Berührfläche „Fertig“ auf den Bedienvorrichtung 20 erwartet, um den Behandlungsablauf bzw. das Programm fortzusetzen. In dem skizzierten Beispiel ist eine als Berührbildschirm ausgebildete Bedien,- und Anzeigevorrichtung 19, 20 eingesetzt. Im Schritt „Fortführung des Wäscheprogramms“ erfolgt die Färbung der Textilien 8. Dieser Schritt dauert bevorzugt 30 Minuten bis 120 Minuten. Im Schritt „Abpumpen“ wird das mit Färbemittel versetzte Wasser 7 mittels der Ablaufeinrichtung 12 aus dem Laugenbehälter 2 abgepumpt. Im nachfolgenden Schritt „Normales Waschprogramm“ wird frisches Wasser in den Laugenbehälter 2 bzw. Trommel 3 eingelassen, wobei bevorzugt im Einspülkasten 11 vorgehaltenes Waschmittel mit eingespült wird. Die Wäsche 8 wird dann normal oder verkürzt gewaschen, um lösliche Anteile an Färbemittel von der Wäsche bzw. Textilien 8 zu lösen. Am Ende des Waschprozesses wird die aufgebrauchte Waschflüssigkeit oder Spülflüssigkeit abgepumpt und die Textilien 8 können aus der Trommel 3 herausgenommen werden.
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Der besondere Vorteil dieser Maßnahme ist, dass keine konstruktiven Anpassungen an einer herkömmlichen Waschmaschine notwendig sind, um den oben genannten Behandlungsablauf bereitzustellen. Alle bereits vorhandenen Sensoren und Aktoren der Waschmaschine 1, die ohnehin zur Durchführung von Waschprozessen notwendig sind, werden auch für den Färbeprozess bzw. speziellen Behandlungsablauf verwendet. Hierbei muss nur die Programmierung der Steuerung 17 modifiziert werden.
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Insgesamt beziehen sich alle Positions- und Richtungsangaben auf die betriebsgemäße Aufstellsituation der Waschmaschine 1. Als Waschmaschine 1 wird auch ein Waschtrockner angesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014100936 A1 [0003]