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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer geteilten Ladeklappenanordnung.
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Aus dem Stand der Technik sind Kraftfahrzeuge mit geteilten Ladeklappenanordnungen bekannt. So offenbart beispielsweise das Patentdokument
WO 2010 119 080 A2 eine Ladeklappenanordnung eines Kraftfahrzeugs, die es ermöglicht lediglich einen oberen Teil und damit unabhängig von einem unteren Teil einer Ladeklappe zu öffnen. Zum Öffnen des unteren Teils, ist es jedoch notwendig den oberen Teil zumindest kurzfristig zu öffnen, wobei der obere Teil anschließend wieder geschlossen werden kann. Es ist somit ein sequentielles Öffnen der Teile von Nöten, um die gesamte Ladeklappenanordnung oder nur den unteren Teil zu öffnen.
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Weiterhin sind Ladeklappenanordnungen von Kraftfahrzeugen aus dem Stand der Technik bekannt, bei denen eine gleichzeitige Öffnung der beiden Teile der geteilten Ladeklappenanordnung vorgenommen werden kann. Hierzu seien exemplarisch die Dokumente
US 2010 264 689 A1 ,
DE 10 2005 026 871 A1 ,
WO 2019 001 985 A1 ,
WO 2005 042 287 A1 ,
DE 10 2005 002 203 A1 und
DE 60019694 T2 genannt. In den geschilderten Systemen kann die Flexibilität, welche geteilte Ladeklappen für unterschiedliche Anwendungsfälle bieten, jedoch nicht vollständig ausgenutzt werden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welche über eine verbesserte Ladeklappenanordnung verfügt und dabei das Potential von geteilten Ladeklappenanordnungen hinsichtlich der Praktikabilität für unterschiedliche Anwendungsfälle zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist einen Laderaum und eine Ladeklappenanordnung auf, welche den Laderaum in einer Schließstellung begrenzt. Die Schließstellung der Ladeklappenanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass in dieser Konfiguration (Stellung) durch die Ladeklappenanordnung kein Zugriff auf den Laderaum möglich ist. Dementsprechend ist die Offenstellung die Stellung der Ladeklappenanordnung bzw. einer Ladeklappe, in der die Ladeklappen nicht weiter geöffnet werden können. Die Ladeklappenanordnung weist eine obere Ladeklappe und eine untere Ladeklappe auf, wobei die obere Ladeklappe nach oben und die untere Ladeklappe nach unten aufschwenkbar ist. Zudem sind die obere und die untere Ladeklappe dazu ausgebildet unabhängig voneinander, also unabhängig von der Stellung der anderen, öffenbar zu sein und sich in Schließstellung gegeneinander abzudichten. Der Laderaum weist eine Trennablage auf, welche in Schließstellung der Ladeklappenanordnung an dem Übergang zwischen der unteren und der oberen Ladeklappe angeordnet ist und dazu ausgebildet ist, den Laderaum in ein oberes und ein unteres Ladevolumen zu unterteilen, wobei wenn lediglich eine Ladeklappe geöffnet ist, das untere Ladevolumen lediglich durch die untere Ladeklappe und das obere Ladevolumen lediglich von der oberen Ladeklappe zugänglich ist.
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Durch die erfindungsgemäße Ladeklappe kann ein erhöhter Nutzen der geteilten Ladeklappe erzielt werden. Dies ermöglicht die Anwendung unterschiedlicher Verwendungszwecke der unterschiedlichen Ladevolumen. Während das obere Ladevolumen durch die einfache Öffnung der oberen Ladeklappe erreicht werden kann und insbesondere als sichere Ablage für kleinere und lose Gegenstände wie eine Aktentasche, Jacken oder ähnlichem fungieren kann, welche auf einer bequemen Arbeitshöhe abgelegt und aufgenommen werden können, kann das untere Ladevolumen als großes Gepäckfach verwendet werden. Somit kann sichergestellt werden, dass auch beim Transport von großen Gepäckstücken kleinere Gegenstände bequem und einfach über die obere Ladeklappe aus dem oberen Ladevolumen entnommen werden können.
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Entsprechend ist es ebenfalls möglich das untere Ladevolumen zu bedienen, ohne Gegenstände, welche sich im oberen Ladevolumen befinden entfernen oder umräumen zu müssen. Ebenso kann durch die Trennung der Ladevolumen sichergestellt werden, das kleine Objekte nicht durch umfallende oder rutschende größere schwerere Objekte wie Gepäckstücke beschädigt werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung weist eine schleifende Dichtung zwischen der oberen und der unteren Ladeklappe auf. Unter einer schleifenden Dichtung ist zu verstehen, dass ein flexibles Dichtelement, vorzugsweise aus Gummi oder einem ähnlichen Material, an einer der beiden Ladeklappen befestigt ist, welche durch die Schließung beider Ladeklappen gegen eine dafür vorgesehene Dichtfläche gedrückt wird. Sie ermöglicht dabei sowohl die Bewegung der Dichtfläche, also der einen Ladeklappe, als auch des Dichtelements, also der anderen Ladeklappe. Beim Zusammenführen von Dichtelement und Dichtfläche schleift dabei das flexible Dichtelement leicht über die Dichtfläche und wird flexibel verformt, wodurch das Dichtelement an die Dichtfläche drückt. Durch die Verformung entsteht die Dichtwirkung der Dichtung.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die untere Ladeklappe dazu ausgebildet sich in der Offenstellung horizontal zu erstrecken und insbesondere zumindest teilweise den Laderaum horizontal zu verlängern. Somit wird sichergestellt, dass keine Behinderung beim Beladen oder Entladen von Gepäckstücken in das untere Ladevolumen verursacht wird. Im Gegenteil kann die horizontal überstehende untere Ladeklappe zur Zwischenablage von Gepäckstücken dienen, insbesondere, wenn beim Be-/Entladen die Griffposition am Gepäckstück gewechselt werden muss.
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Weiterhin vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Ladeklappe in Offenstellung zumindest teilweise unter eine Schwelle des Laderaums ragt. Als Schwelle ist dabei die Kante des Laderaums zu verstehen, an welche sich die untere Ladeklappe anschließt. Durch eine derartige Ausführungsform kann gewährleistet werden, dass die untere Ladeklappe beim Be-/ Entladen des unteren Ladevolumens nicht im Weg steht und der Abstand zwischen der be-/ entladenden Person und dem unteren Ladevolumen nicht zu groß wird.
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Vorzugsweise weist die untere Ladeklappe zur Überführung aus der Schließstellung in die Offenstellung oder umgekehrt ein Öffnungssystem auf, welches sich seitlich vom Laderaum, insbesondere zwischen Laderaum und den Blechteilen der Karosserie erstreckt. Somit kann ein stabiles und gleichzeitig platzoptimiertes Öffnungssystem umgesetzt werden, welches ebenfalls erlaubt die untere Ladeklappe in der Offenstellung unter die Schwelle des Laderaums zu schieben.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung verriegeln die obere und die untere Ladeklappe in einen Rohbau des Fahrzeugs. Der Rohbau stellt das tragende Gerüst der Karosserie dar, in welches die Verriegelung im Schließzustand der Ladeklappen eingreift. Durch die Befestigung im Rohbau kann eine ebenso sichere wie platzoptimierte Befestigung der Ladeklappen gewährleistet werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Laderaum zusätzlich eine Abdeckung auf, welche oberhalb der Trennablage angeordnet ist und dazu ausgebildet ist, beim Öffnen der oberen Ladeklappe zumindest teilweise angehoben zu werden. Die Abdeckung verhindert dabei die Sicht auf Gegenstände, welche im oberen Ladevolumen platziert sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist in einer Offenstellung sowohl der oberen als auch der unteren Ladeklappe die Abdeckung und/oder die Trennablage klappbar ausgebildet. Somit kann sie anhand einer vorzugsweise vorgesehenen Aufhängung im Laderaum oder entlang einer vorgesehenen Klappfalz, welche als Scharnier fungiert, abgeklappt werden. Auf diese Weise kann die Erreichbarkeit insbesondere des unteren Ladevolumens verbessert werden.
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Weiterhin vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Trennablage dazu ausgebildet ist, aus dem Laderaum entnehmbar zu sein. Auf diese Weise kann für den Transport besonders sperriger Objekte der vollständige Laderaum genutzt werden, da dieser nicht mehr von der Trennablage unterteilt ist, bis die Trennablage wieder eingesetzt wird. Ebenso denkbar sind Ausführungsformen der Erfindung, bei denen die Trennablage dazu ausgebildet ist an unterschiedlichen Positionen im Laderaum angeordnet zu werden. Dadurch kann die Größe des oberen und des unteren Ladevolumens nach den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden, s
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Vorzugsweise ist die Ladeklappenanordnung, also die Bewegung der oberen und der unteren Ladeklappe, elektrisch betrieben, um den Komfort der Anordnung weiter zu erhöhen.
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Im Folgenden werden anhand der beigefügten Figuren eine Ausführungsform und vorteilhafte Aspekte der Erfindung näher beleuchtet. Die Figuren zeigen.
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1, wobei sich die Ladeklappenanordnung 20 in Offenstellung befindet
- 2 schematische Darstellung der Dichtung in einer Schnittansicht
- 3 Detailansicht des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 im Bereich der Dichtung der Ladeklappenanordnung
- 4a Detailansicht des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 im Bereich der unteren Ladeklappe 22 in Schließstellung
- 4b Detailansicht des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 im Bereich der unteren Ladeklappe 22 in Offenstellung
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Hecks eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1. Die Ladeklappenanordnung 20 ist zweigeteilt und setzt sich aus einer oberen Ladeklappe 21 und einer unteren Ladeklappe 22 zusammen. Die obere Ladeklappe 21 ist dabei nach oben aufgestellt, während die untere Ladeklappe 22 nach unten aufgeklappt ist. Die Ladeklappenanordnung 20 befindet sich also in Offenstellung. Der durch die offene Ladeklappenanordnung 20 sichtbare Laderaum 10 ist durch eine Trennablage 13 in ein oberes Ladevolumen 11 und ein unteres Ladevolumen 12 aufgeteilt. Während im unteren Ladevolumen 12 große Gepäckstücke verstaut sind, befinden sich auf der Trennablage 13, also im oberen Ladevolumen 11 lediglich kleinere Gegenstände und Kleidungsstücke. Durch die Aufteilung kann verhindert werden, dass die kleineren Gegenstände durch die großen Gegenstände beschädigt werden und erzielt werden, dass die kleineren Gegenstände nicht zwischen den großen Gepäckstücken gesucht werden müssen sondern sauber und bequem platziert werden können. Die beiden Ladeklappen 21, 22 sind dabei getrennt voneinander bedienbar, wie anhand der folgenden Figuren näher erläutert wird.
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2 zeigt eine schematische Darstellung der Ladeklappenanordnung 20 im Querschnitt, insbesondere im Bereich der Dichtung zwischen der oberen Ladeklappe 21 und der unteren Ladeklappe 22. Die Dichtung wird dabei durch ein Dichtelement 23, welches an der oberen Ladeklappe 21 angeordnet ist und einer Dichtfläche 24, welche an der unteren Ladeklappe 22 angeordnet ist, gebildet. Das Dichtelement 23 besteht aus einem flexiblen Material wie beispielsweise Gummi und ist vorzugsweise in Form einer Dichtlippe entlang der gesamten Kontaktlinie zwischen der oberen Ladeklappe 21 und der unteren Ladeklappe 22 angeordnet. Durch die Positionierung der Ladeklappen 21, 22 in Schließstellung wird das Dichtelement 23 leicht gegen die Dichtfläche 24 gedrückt, wodurch sich das Dichtelement 23 reversibel verformt. Die Verformung übt also eine ihr entgegenwirkende Kraft auf das Dichtelement 23 auf, wodurch dieses gegen die Dichtfläche 24 gedrückt wird und die Dichtwirkung entsteht.
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Wird die untere Ladeklappe 22 bei geschlossener oberer Ladeklappe 21 nach unten bewegt, wird wie durch den unteren Pfeil in 3 angedeutet die Dichtfläche 24 von dem Dichtelement 23 wegbewegt, wodurch die Verformung des Dichtelements 23 aufgehoben und die Dichtung gelöst wird. Es ist dabei ebenfalls möglich die obere Ladeklappe 21 bei geschlossener unterer Ladeklappe 22 zu öffnen. Hierzu wird, wie vom zweiten oberen Pfeil aus 3 angedeutet, die obere Ladeklappe 21 nach oben geschwenkt, wodurch das Dichtelement 23 ebenfalls die Verformung verliert und von der Dichtfläche 24 abgehoben. Dementsprechend verläuft der Bewegungsablauf beim Schließen der oberen Ladeklappe anders herum ab.
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Beim Öffnen und Schließen der oberen Ladeklappe 21 wird das Dichtelement 23 möglicherweise leicht über die Dichtfläche 24 geschleift, was zu einem erhöhten Verschleiß des Dichtelements 23 führen kann. Um dies zu verhindern, kann bei der Öffnung der oberen Ladeklappe 21 die untere Ladeklappe 22 kurzzeitig entriegelt und wenige Zentimeter geöffnet werden, bis die Verformung des Dichtelements 23 aufgehoben ist. Anschließend kann die untere Ladeklappe 21 wieder in die Schließstellung gebracht werden. Dieses Vorgehen ist insbesondere bei einer elektrisch öffnenden Ladeklappenanordnung 20 von Vorteil, da hier die kleine Öffnungsbewegung für den Benutzer kaum merkbar automatisch vorgenommen werden kann.
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Es sind ebenso Ausführungsformen denkbar, bei denen das Dichtelement 23 an der unteren Ladeklappe 22 angeordnet ist und die Dichtfläche 24 an der oberen Ladeklappe 21.
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Um zu verhindern, dass sich vor dem Dichtelement 23 Wasser sammelt, welches beim Öffnen einer der beiden Ladeklappen 21, 22 in das untere Ladevolumen 12 gelangen könnte, können vor dem Dichtelement 23 entsprechende Entwässerungskanäle (nicht dargestellt) ausgebildet sein.
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3 zeigt eine weitere Detailansicht der Ladeklappenanordnung 20 in einer Schnittansicht. Dabei ist eine Heckscheibe 211 in der oberen Ladeklappe 21 angeordnet. Die untere Ladeklappe 22 weist kurz unterhalb des Übergangs zur oberen Ladeklappe 21 die Rücklichter 221 des Fahrzeugs 1 auf. Die Ladeklappenanordnung 20 begrenzt einen Laderaum 10, der von einer Trennablage 13 in ein oberes Ladevolumen 11 und ein unteres Ladevolumen 12 unterteilt wird. Das obere Ladevolumen 11 ist dabei lediglich bei geöffneter oberen Ladeklappe 21 zugänglich, während das untere Ladevolumen 12 lediglich bei geöffneter unterer Ladeklappe 22 bedient werden kann.
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4a und 4b zeigen die Ladeklappenanordnung 20 aus in 3 in Schließstellung (4a) und in einer Stellung, in der die untere Ladeklappe 22 geöffnet ist. Der Einfachheit halber, ist in diesen Figuren auf die Darstellung der Trennablage 13 (siehe 3) verzichtet worden.
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Der Laderaum 10 weist am Übergang zur unteren Ladeklappe 22 eine Schwelle 14 auf. Unter dieser Schwelle 14 ist ein Hohlraum 25 angeordnet. Öffnet sich die untere Ladeklappe 22 mittels des Öffnungssystems 222, welches sich seitlich des Laderaums 10 befindet, schwenkt die untere Ladeklappe 22 nach unten und erstreckt sich in ihrer Endposition teilweise in den Hohlraum 25 und damit unter die Schwelle 14. Somit kann der horizontale Überstand der Ladeklappe 22 verkleinert werden und sichergestellt werden, dass das untere Ladevolumen 12 gut zu erreichen ist und keine Behinderung durch die überstehende untere Ladeklappe 22 beim Be- / und Entladen vorliegt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2010119080 A2 [0002]
- US 2010264689 A1 [0003]
- DE 102005026871 A1 [0003]
- WO 2019001985 A1 [0003]
- WO 2005042287 A1 [0003]
- DE 102005002203 A1 [0003]
- DE 60019694 T2 [0003]