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Die Erfindung betrifft eine Mittelkonsole für ein Fahrzeug. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer solchen Mittelkonsole.
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Mittelkonsolen für Fahrzeuge, mit einem Ablagefach sind in zahlreichen Variationen bekannt. Insbesondere bei pilotierten Fahrzeugen bzw. Fahrzeugen mit einer autonomen oder vollautomatischen Fahrfunktion wird der Bedarf nach Möglichkeiten zum Essen, Trinken und/oder Arbeiten steigen. Dafür ist es hilfreich eine weitere Ablagefläche bzw. einen Tisch zu haben.
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Aus der
DE 102 58 305 A1 ist eine Ablageeinrichtung eines Kraftfahrzeugs bekannt. Hierzu ist ein Führungselement quer zu einer Fahrzeuglängsachse schwenkbar an einem Ende einer Armlehnenkonsole angeordnet. Dem Führungselement ist ein Schiebeelement mit einem als Tisch ausgeführten Ablageelement zugeordnet. Das Ablageelement ist über das Führungselement zwischen einer aufrechten Position und einer waagrechten Position schwenkbar. Zwischen dem Schiebeelement und dem Ablageelement ist zudem ein Schiebe- und Drehlager vorgesehen, so dass das Ablageelement quer zur Fahrzeuglängsachse verstellbar ist.
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Aus der
DE 198 56 978 A1 ist ein an der Unterseite einer schwenkbaren Armauflage an einer Mittelkonsole eines Kraftfahrzeugs angeordneter ausziehbarer Tisch bekannt. Der Tisch besteht aus einer Grundplatte sowie einer Schwenkplatte. Die Schwenkplatte kann durch einen wechselseitig aufhebbaren Lagermechanismus entweder zur Fahrerseite oder zur Beifahrerseite verschwenkt werden.
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Aus der
DE 10 2019 130 142 A1 ist eine Mittelkonsole für einen Kraftwagen, mit einem Grundkörper und einem Tischelement bekannt. Das Tischelement ist relativ zu dem Grundkörper aus einer Nichtgebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung bewegbar. Eine Verstelleinrichtung ist zum Bewegen des Tischelements relativ zu dem Grundkörper vorgesehen. Das Tischelement ist in der Gebrauchsstellung in Hochrichtung der Mittelkonsole höher angeordnet als in der Nichtgebrauchsstellung und in Längsrichtung der Mittelkonsole bezogen auf eine Einbauposition der Mittelkonsole in dem Kraftwagen weiter hin zu einem frontseitigen Ende des Kraftwagens bewegt als in der Nichtgebrauchsstellung.
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Aus der
DE 10 2009 035 724 A1 ist ein Klapptisch für ein Fahrzeug bekannt. Der Klapptisch umfasst eine Tischplatte, die in zwei Teile geteilt ist, welche durch ein Scharnier miteinander schwenkbar verbunden sind, einen Träger und ein Drehlager, mit dem die Tischplatte drehbar an dem Träger befestigt ist. Das Drehlager ist sowohl quer zur Achse des Scharniers als auch axial gegenüber der Mitte der Tischplatte in ihrer axialen Erstreckung deutlich versetzt. Dadurch ergibt sich eine Taumellagerung, welche mehr verschiedene Tischpositionen ermöglicht.
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Aus der
DE 32 45 394 A1 ist eine im Tunnelbereich von Lastkraftwagen zwischen Fahrer- und Beifahrersitz befestigbare Ablage für ein Fahrzeug, mit einem Stauraum und einem diesem zugeordneten Deckel bekannt. Bei der Ablage ist der Stauraum durch eine Randeinfassung umgrenzt, die auf ihrer Stirnseite mit einem Randteil versehen ist, der gegenüber der restlichen die Abdeckebene bestimmenden Randeinfassung nach oben gezogen ist und eine Scharnierachse trägt, an welcher der Deckel über einen Rand angelenkt ist. Der Rand des Deckels ist, bezogen auf die Schließlage des Deckels, gegenüber der Abdeckebene entsprechend dem nach oben ragenden Randteil der Randeinfassung nach oben gezogen, so dass der Deckel in seiner um 180° zur Schließlage verschwenkten Öffnungslage mit seiner Unterfläche eine erhöht liegende Arbeitsfläche bildet. Hierbei bildet der Deckel mit seiner Oberseite eine Trittplatte aus und ist längs seines der Scharnierachse gegenüberliegenden Randes mit einem nach oben ragenden Tritt versehen. Über diesen Tritt ist der Deckel in seiner Öffnungslage abstützbar. Zudem weist die Ablage einen kastenförmigen Vorbau auf, dessen Oberseite mit der Scharnierachse eine etwa gleiche Höhenlage aufweist. In der Offenstellung überdeckt der Deckel den Vorbau, welcher in dem vom Deckel überdeckbaren Bereich mit einer oberen Abdeckung versehen ist, welche beispielsweise als Schieber oder Faltabdeckung ausgebildet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Mittelkonsole für ein Fahrzeug, mit einem Ablagefach sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Mittelkonsole bereitzustellen, welche eine kostengünstige schwenkbare Ablagefläche aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Mittelkonsole für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Um eine Mittelkonsole für ein Fahrzeug, mit einem Ablagefach bereitzustellen, welche eine kostengünstige schwenkbare Ablagefläche aufweist, ist eine Verschlusseinrichtung vorgesehen, mittels welcher eine Zugangsöffnung des Ablagefachs verschließbar ist. Hierbei umfasst die Verschlusseinrichtung einen Rahmen und ein in dem Rahmen geführtes Rollo, welches zwischen einer Offenstellung und einer Geschlossenstellung verschiebbar ist und in der Geschlossenstellung eine Ablagefläche ausbildet. Der Rahmen ist schwenkbar an dem Ablagefach angeordnet und bildet in einer Ausgangsstellung einen Rand der Zugangsöffnung und in einer Schwenkstellung eine Ablage oder einen Tisch aus.
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Bei Ausführungsformen der Erfindung ist das Ablagefach zugänglich, wenn sich das Rollo in der Offenstellung befindet. In der Geschlossenstellung bildet das Rollo die verschwenkbare Ablagefläche aus, so dass ein verschwenkbarer Tisch oder eine verschwenkbare Ablage zwischen Fahrzeugsitzen im Frontbereich des Fahrzeuginnenraums entsteht. Der verschwenkbare Tisch oder die verschwenkbare Ablage können insbesondere im pilotierten bzw. autonomen oder vollautomatischen Fahrbetrieb oder bei Pausen zum Essen, Trinken und/oder Arbeiten verwendet werden.
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Der Rahmen ist an einem Eckbereich um einen Drehpunkt schwenkbar. Hierbei kann ein maximaler Schwenkbereich des Rahmens 90° zum Ablagefach betragen. Der Drehpunkt kann vorzugsweise an dem Eckbereich der Querstrebe, an deren Unterseite der Ablageraum angeordnet ist, und einer der Längsstreben des Rahmens angeordnet sein. Da der Schwenkmechanismus nur einen Drehpunkt aufweist, kann der Schwenkmechanismus einfach und kostengünstig mit einem geringen Stauraumbedarf umgesetzt werden. Zudem ist der Schwenkmechanismus stabil und klapperfrei. Der Rahmen ist in Abhängigkeit von der Positionierung des Drehpunkts in Richtung Fahrerseite oder in Richtung Beifahrerseite schwenkbar.
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Zudem wird ein Fahrzeug mit einem Innenraum vorgeschlagen, in welchem eine erfindungsgemäße Mittelkonsole angeordnet ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Mittelkonsole kann das Rollo in der Offenstellung in einem Ablageraum aufgenommen sein. Hierbei kann das Rollo im Ablageraum aufgewickelt sein. Der Ablageraum kann beispielsweise an einer Unterseite einer Querstrebe des Rahmens angeordnet sein.
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Die für die erfindungsgemäße Mittelkonsole beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Fahrzeug.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische und ausschnittsweise Darstellung eines Fahrzeuginnenraums mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Mittelkonsole für ein Fahrzeug, mit einer Verschlusseinrichtung in einer Ausgangsstellung; und
- 2 eine schematische und ausschnittsweise Darstellung des Fahrzeuginnenraums aus 1 mit der Verschlusseinrichtung der erfindungsgemäßen Mittelkonsole in einer verschwenkten Stellung.
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Wie aus 1 und 2 ersichtlich ist, umfasst das dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Mittelkonsole 1 für ein Fahrzeug ein Ablagefach 5, welches eine Zugangsöffnung 7 aufweist. Die Zugangsöffnung 7 ist über eine Verschlusseinrichtung 10 verschließbar. Hierbei umfasst die Verschlusseinrichtung 10 einen Rahmen 12 und ein in dem Rahmen 12 geführtes Rollo 14, welches zwischen einer Offenstellung und einer Geschlossenstellung verschiebbar ist und in der Geschlossenstellung eine Ablagefläche 14A ausbildet. Der Rahmen 12 ist schwenkbar an dem Ablagefach 5 angeordnet und bildet in einer in 1 dargestellten Ausgangsstellung einen Rand der Zugangsöffnung 7 und in einer in 2 dargestellten Schwenkstellung eine Ablage oder einen Tisch aus.
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In der in 2 dargestellten verschwenkten Stellung der Verschlusseinrichtung 10 bildet das Rollo 14 in der Geschlossenstellung die Ablagefläche 14A aus, welche im pilotierten Fahrbetrieb oder bei Pausen als Ablage oder Tisch zum Essen, Trinken oder Arbeiten verwendet werden kann.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist das Ablagefach 5 in Fahrzeuglängsrichtung x vor einer Armauflage 9 etwa mittig an der Mittelkonsole 1 angeordnet. Das Rollo 14 ist in der Offenstellung in einem Ablageraum 18 aufgenommen. Hierbei ist das Rollo 14 im dargestellten Ausführungsbeispiel in der Offenstellung im Ablageraum 18 aufgewickelt ist. Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist der Ablageraum 18 an einer Unterseite einer in Fahrzeuglängsrichtung x hinteren Querstrebe des Rahmens 12 angeordnet. Die hintere Querstrebe des Rahmens 12 ist daher breiter als eine in Fahrzeuglängsrichtung x vordere Querstrebe des Rahmes 12 ausgebildet.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist der Rahmen 12 an einem Eckbereich 16 um einen Drehpunkt DP schwenkbar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Drehpunkt an dem Eckbereich 16 der hinteren Querstrebe und einer in der Darstellung oberen Längsstrebe des Rahmens 12 angeordnet, so dass der Rahmen 12 im Gegenuhrzeigersinn in Richtung Fahrerseite geschwenkt werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt ein maximaler Schwenkbereich des Rahmens 12 90° zum Ablagefach 5.
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Bei einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Drehpunkt an dem Eckbereich 16 der hinteren Querstrebe und einer in der Darstellung unteren Längsstrebe des Rahmens 12 angeordnet, so dass der Rahmen 12 im Uhrzeigersinn in Richtung Fahrerseite geschwenkt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Mittelkonsole 1 ist in einem Innenraum 3 eines Fahrzeugs vorzugsweise zwischen Fahrzeugsitzen im Frontbereich des Innenraums 3 angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mittelkonsole
- 3
- Fahrzeuginnenraum
- 5
- Ablagefach
- 7
- Zugangsöffnung
- 9
- Armauflage
- 10
- Verschlusseinrichtung
- 12
- Rahmen
- 14
- Rollo
- 14A
- Ablagefläche
- 16
- Eckbereich
- 18
- Ablageraum
- DP
- Drehpunkt