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Die Erfindung betrifft eine Bedieneinheit für ein Fahrzeug, mit der sich insbesondere mehrere Fahrzeugkomponenten bedienen lassen.
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Derartige Bedieneinheiten sind typischerweise multifunktional und werden für gewöhnlich mit Central Input Device (CID) bezeichnet. Sie weisen im Regelfall ein Bedienelement mit vergleichsweise großflächiger Bedienoberfläche auf, die berührungsempfindlich ist. Typischerweise werden hierfür Touchscreens verwendet, die überdies die Möglichkeit bieten, Informationen anzuzeigen.
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Wünschenswert ist es, wenn derartige Bedieneinheiten über ein aktives haptisches Feedback verfügen. Hierbei wird das Bedienelement bei Erkennung einer validen Betätigung mechanisch impulsartig angeregt, was über den auf der Bedienoberfläche aufliegenden Betätigungsfinger taktil spürbar ist.
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Aus Gründen des Bedienkomforts wird mitunter verlangt, dass die großflächigen Bedienelemente nur einen minimalen Niederdrückhub aufweisen sollen. Außerdem soll die Bedienoberfläche bzw. das Bedienelement eine vergleichsweise hohe Steifigkeit aufweisen, so dass unabhängig davon, an welcher Stelle der Bedienoberfläche gegen das Bedienelement gedrückt wird, dieses unter Beibehaltung der Ausrichtung seiner Bedienoberfläche sich parallel verschiebt. Das hat den Vorteil, eine für die Erkennung einer validen Betätigung erforderliche Minimalverschiebung in Niederdrückrichtung zuverlässig zu erkennen, vor allem mit möglichst wenigen Sensorikbauteilen zu erkennen, und zwar unabhängig davon, wo auf der Bedienoberfläche gegen das Bedienelement gedrückt wird.
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Ein Bedienkonzept der vorstehend genannten Art ist beispielsweise in
WO 2017/068189 A1 beschrieben. Die nach diesem bekannten Konzept verwendeten Blattfederpaare, die sich beim Niederdrücken des Bedienelements reversibel verformen, haben sich in der Praxis für die Aufrechterhaltung der Parallelverschiebung der Bedienoberfläche bewährt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die reversible elastische Lagerung eines Bedienelements durch ein oder mehrere Blattfederpaare auf platzsparende Weise mit einer elastischen Lagerung in Lateralrichtung, wie sie für ein aktives haptisches Feedback beispielsweise erforderlich ist, zu kombinieren.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung gemäß einer ersten Variante eine Bedieneinheit für ein Fahrzeug, insbesondere für eine oder mehrere Fahrzeugkomponenten vorgeschlagen, wobei die Bedieneinheit versehen ist mit
- - einem Gehäuse,
- - einem manuell betätigbaren, in einer Niederdrückrichtung reversibel niederdrückbaren Bedienelement,
- - einer Lagervorrichtung zur elastischen Lagerung des Bedienelements bei dessen Bewegung in Niederdrückrichtung und in einer zu dieser orthogonalen Lateralbewegungsrichtung,
- - wobei die Lagervorrichtung mindestens ein Blattfederpaar mit zwei übereinander sowie voneinander beabstandet angeordneten und parallel zueinander verlaufenden sich quer zur Niederdrückrichtung erstreckenden ersten Blattfedern mit jeweils einem ersten Ende und einem diesem gegenüberliegenden zweiten Ende aufweist, wobei die ersten Enden der ersten Blattfedern durch ein erstes Abstandselement auf Abstand gehalten und mit diesem verbunden sind und die zweiten Enden der ersten Blattfedern durch ein zweites Abstandselement auf Abstand gehalten und mit diesem verbunden sind und wobei das erste Abstandselement direkt oder indirekt mit dem Bedienelement und das zweite Abstandselement direkt oder indirekt mit dem Gehäuse oder einer Fahrzeugstruktur wie z.B. einer Fahrzeug-Instrumententafel verbunden ist oder sich direkt oder indirekt an dem Gehäuse oder der Fahrzeugstruktur abstützt,
- - einem Aktuator mit einem steuerbar bewegbaren Bewegungselement, das zur Impulsanregung des Bedienelements in Lateralbewegungsrichtung auf dieses einwirkt,
- - wobei das mindestens eine Blattfederpaar mindestens eine zweite Blattfeder aufweist, die orthogonal zu den beiden ersten Blattfedern ausgerichtet ist und an dem zweiten Abstandselement befestigt sowie von diesem in Richtung der Erstreckung der beiden ersten Blattfedern absteht, und
- - wobei die zweite Blattfeder, insbesondere an deren dem ersten Abstandselement gegenüberliegenden zweiten Ende direkt oder indirekt mit dem Gehäuse oder einer Fahrzeugstruktur wie z.B. einer Fahrzeug-Instrumententafel verbunden ist.
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Die erfindungsgemäße Bedieneinheit gemäß erster Variante weist ein Gehäuse auf, in und an dem sich ein manuell betätigbares, in einer Niederdrückrichtung reversibel niederdrückbares Bedienelement befindet. Hierzu dient eine Lagervorrichtung, mittels derer das Bedienelement elastisch in Niederdrückrichtung gelagert ist. Die Lagervorrichtung weist mindestens ein Blattfederpaar mit zwei übereinander und voneinander beabstandet angeordneten ersten Blattfedern auf. Die ersten Blattfedern sind parallel zueinander angeordnet und verlaufen quer zur Niederdrückrichtung. Wenn man als Definition für die Bewegungen, bezüglich derer das Bedienelement erfindungsgemäß elastisch gelagert ist, ein kartesisches Koordinatensystem zu Grunde legt, ist die Niederdrückbewegung durch die z-Achse gegeben, während die Lateralbewegungsrichtung entweder die x- oder die y-Achse ist. Die beiden ersten Blattfedern des mindestens einen Blattfederpaars der Lagervorrichtung erstrecken sich also in der x-y-Ebene. Die beiden ersten Blattfedern sind an ihren Enden auf Abstand zueinander gehalten, und zwar durch ein erstes und ein zweites Abstandselement, die die ersten bzw. zweiten Enden der beiden Blattfedern miteinander verbinden und auf Abstand halten. Das erste Abstandselement ist mit dem Bedienelement verbunden, während sich das zweite Abstandselement direkt oder indirekt an dem Gehäuse oder einer Fahrzeugstruktur abstützt bzw. direkt oder indirekt mit einem von beiden verbunden ist. Bei der Fahrzeugstruktur kann es sich beispielsweise um die Fahrzeug-Instrumententafel handeln.
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Das erfindungsgemäße Bedienelement verfügt über einen ansteuerbaren Aktuator, der typischerweise elektromagnetisch arbeitet oder auch als Piezo-Aktuator ausgebildet sein kann. Er weist ein bewegbares Bewegungselement auf, das durch Ansteuerung des Aktuators aktivierbar und deaktivierbar ist, insoweit also steuerbar ist. Das Bewegungselement wirkt impulsförmig auf das Bedienelement ein, um dieses für das aktive haptische Feedback in Lateralbewegungsrichtung anzuregen. Die Lateralbewegungsrichtung ist entweder die x- oder die y-Richtung gemäß obiger Definition.
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Erfindungsgemäß ist nun in das mindestens eine Blattfederpaar als weitere Blattfeder die zweite Blattfeder integriert. Sie ist gegenüber den beiden ersten Blattfedern um 90° gekippt, erstreckt sich also in einer Ebene, in der auch die z-Richtung definiert ist. Die zweite Blattfeder ist an dem zweiten Abstandselement befestigt und erstreckt sich von diesem parallel zur Erstreckung der beiden ersten Blattfedern. Die zweite Blattfeder ist direkt oder indirekt mit dem Gehäuse oder einer Fahrzeugstruktur, wie beispielsweise einer Instrumententafel verbunden.
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Die Funktionsweise der Lagervorrichtung beim Niederdrücken des Bedienelements und bei aktivem haptischen Feedback ist nun wie folgt. Wenn das Bedienelement in z-Richtung niedergedrückt wird, verformen sich die beiden ersten Blattfedern in gleicher Weise, wobei die Ausrichtung der Bedienoberfläche im Wesentlichen beibehalten bleibt. Dies wird umso mehr garantiert, je mehr Blattfederpaare die Lagervorrichtung aufweist. Zwischen den beiden ersten Blattfedern befindet sich die zweite Blattfeder, die nun elastisch verformt wird, wenn zur Realisierung des haptischen Feedbacks das Bewegungselement des Aktuators das Bedienelement impulsförmig lateral bewegt. Der Aufbau der Lagervorrichtung ist also platzsparend und erlaubt die elastische Lagerung des Bedienelements in den beiden orthogonal aufeinander stehenden Richtungen, nämlich in Niederdrückrichtung und in Lateralbewegungsrichtung.
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Eine alternative Ausgestaltung und Variante der Erfindung betrifft eine Bedieneinheit für ein Fahrzeug, insbesondere für eine oder mehrere Fahrzeugkomponenten, mit
- - einem Gehäuse,
- - einem manuell betätigbaren, in einer Niederdrückrichtung reversibel niederdrückbaren Bedienelement,
- - einer Lagervorrichtung zur elastischen Lagerung des Bedienelements bei dessen Bewegung in Niederdrückrichtung und in einer zu dieser orthogonalen Lateralbewegungsrichtung,
- - wobei die Lagervorrichtung mindestens ein Blattfederpaar mit zwei übereinander sowie voneinander beabstandet angeordneten und parallel zueinander verlaufenden sich quer zur Niederdrückrichtung erstreckenden ersten Blattfedern mit jeweils einem ersten Ende und einem diesem gegenüberliegenden zweiten Ende aufweist, wobei die ersten Enden der ersten Blattfedern durch ein erstes Abstandselement auf Abstand gehalten und mit diesem verbunden sind und die zweiten Enden der ersten Blattfedern durch ein zweites Abstandselement auf Abstand gehalten und mit diesem verbunden sind und wobei das erste Abstandselement oder - alternativ zweite Abstandselement - direkt oder indirekt mit dem Gehäuse oder einer Fahrzeugstruktur wie z.B. einer Fahrzeug-Instrumententafel verbunden ist oder sich direkt oder indirekt an dem Gehäuse oder der Fahrzeugstruktur abstützt,
- - einem Aktuator mit einem steuerbar bewegbaren Bewegungselement, das zur Impulsanregung des Bedienelements in Lateralbewegungsrichtung auf dieses einwirkt,
- - wobei das mindestens eine Blattfederpaar mindestens eine zweite Blattfeder aufweist, die orthogonal zu den beiden ersten Blattfedern ausgerichtet ist und an dem zweiten Abstandselement - oder alternativ an dem ersten Abstandselement - befestigt sowie an diesem in Richtung der Erstreckung der beiden ersten Blattfedern absteht,
- - wobei das dem zweiten Abstandselement - oder alternativ dem ersten Abstandselement - abgewandte zweite Ende der zweiten Blattfeder mit dem Bedienelement verbunden ist und insbesondere an einem von dem Bedienelement abstehenden Fortsatz befestigt ist und
- - wobei das erste Abstandselement mit dem Gehäuse oder einer Fahrzeugstruktur wie z.B. einer Fahrzeug-Instrumententafel direkt oder indirekt verbunden ist.
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Während bei der ersten Variante der erfindungsgemäßen Bedieneinheit die Verbindung des Bedienelements mit dem mindestens einem Blattfederpaar mehr oder weniger direkt über die beiden Blattfedern erfolgt (bei der ersten Variante ist das erste Abstandselement mit dem Bedienelement direkt oder indirekt verbunden), wird bei der zweiten Variante die Verbindung von Bedienelement und Blattfederpaar indirekt über die zweite Blattfeder realisiert, die das Bedienelement und insbesondere einen von dem Bedienelement abstehenden Fortsatz mit dem zweiten Abstandselement des Blattfederpaars verbindet. Das erste Abstandselement ist nun mit dem Gehäuse oder einer Fahrzeugstruktur (beispielsweise Instrumententafel) verbunden. Die Funktionsweise der Lagervorrichtung ist identisch mit derjenigen der Bedieneinheit gemäß der ersten Variante.
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Bei der zweiten Variante der erfindungsgemäßen Bedieneinheit überträgt die in Niederdrückrichtung steife zweite Blattfeder die Niederdrückbewegung des Bedienelements auf das zweite Abstandselement oder - alternativ - das erste Abstandselement. Im erstgenannten Fall ist das erste Abstandselement am Gehäuse abgestützt oder mit diesem verbunden bzw. an der Fahrzeugstruktur abgestützt oder mit dieser verbunden, während es im zweiten Fall das zweite Abstandselement ist, das sich am Gehäuse oder der Fahrzeugstruktur abstützt bzw. mit einem von beiden starr verbunden ist.
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Alternativ zu dem zuvor Beschriebenen kann die mindestens eine zweite Blattfeder verbunden sein mit einerseits dem Bedienelement und andererseits dem ersten Abstandselement des Blattfederpaars. Auch dann würde die zweite Blattfeder für die elastische Lagerung beim haptischen Feedback sorgen, während das Blattfederpaar wie gewohnt für die elastische Lagerung beim Niederdrücken des Bedienelements sorgt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der zweiten Variante der Bedieneinheit kann vorgesehen sein, dass das erste Abstandselement zwischen dem zweiten Abstandselement und dem zweiten Ende der zweiten Blattfeder angeordnet ist. Das erste Abstandselement ist also nun nahe dem vom Bedienelement (nach unten) abstehenden Fortsatz positioniert. Dadurch ergibt sich eine kompakte Bauweise.
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Wie bereits oben erwähnt, garantiert eine Erhöhung der Anzahl von Blattfederpaaren die Steifigkeit des Bedienelements insoweit, als unabhängig von dem Ort der Krafteinwirkung beim Niederdrücken des Bedienelements die Ausrichtung der Bedienoberfläche beim Niederdrücken konstant bleibt. Insoweit vorteilhaft sind beispielsweise zwei Blattfederpaare, die an zwei gegenüberliegenden Enden des Bedienelements in zueinander paralleler Ausrichtung angeordnet sind.
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Noch vorteilhafter als die zuvor beschriebene Weiterbildung der Bedieneinheit gemäß beider Varianten ist es, wenn an gegenüberliegenden Enden des Bedienelements jeweils zwei Blattfederpaare angeordnet sind. Die beiden Blattfederpaare jeder dieser Gruppen von Blattfederpaaren sind dabei in Erstreckung ihrer jeweiligen Blattfedern aufeinanderfolgend angeordnet. Jedes der Blattfederpaare der einen Gruppe verläuft wiederum parallel zu den Blattfederpaaren der anderen Gruppe.
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Typischerweise werden als Bedienelemente mit berührungssensitiver Bedienoberfläche im Wesentlichen rechteckige Touchscreens eingesetzt. Vorteilhaft ist es nun, wenn die vier ersten Abstandselemente (gilt für die erste Variante der Erfindung) oder vier vom Bedienelement (nach unten) abstehenden Fortsätze (gilt für die zweite Variante der Erfindung) jeweils in einem von vier Eckenbereichen eines im Wesentlichen rechteckigen Bedienelements angeordnet sind und wenn die beiden Blattfederpaare jeder Gruppe von Blattfederpaaren parallel zu parallelen Randabschnitten des Bedienelements verlaufen, wobei die zweiten Abstandselemente der beiden Blattfederpaare jeder Gruppe von Blattfederpaaren einander zugewandt angeordnet sind.
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Eine konstruktive Vereinfachung der Bedieneinheit gemäß beider Varianten ist vorteilhafterweise dadurch gegeben, die aneinander zugewandt angeordneten zweiten Abstandselemente der beiden Blattfederpaare jeder Gruppe von Blattfederpaaren zu einem Abstandsbauteil integriert sind.
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Hierbei kann mit weiteren Vorteil vorgesehen sein, dass die weiter von dem Bedienelement entfernt angeordneten unteren ersten Blattfedern beider Blattfederpaare jeder Gruppe von Blattfederpaaren als eine erste Gesamtblattfeder ausgebildet sind.
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Als Weiterbildung der beiden zuvor beschriebenen Ausgestaltungen beider Varianten der erfindungsgemäßen Bedieneinheit kann ferner vorgesehen sein, dass die zweiten Blattfedern der Blattfederpaare jeder Gruppe von Blattfederpaare als eine gemeinsame zweite Gesamtfeder ausgebildet sind, die an dem Abstandsbauteil befestigt ist.
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Bei jeder der drei zuvor beschriebenen Weiterbildungen der Bedieneinheit gemäß beider Varianten der Erfindung kann es ferner von Vorteil sein, wenn die Abstandsbauteile der Blattfederpaare der beiden Gruppen von Blattfederpaaren durch mindestens eine Verbindungsstrebe oder durch mindestens zwei Verbindungsstreben oder durch zwei Doppelverbindungsstreben mit zwei mit Abstand übereinander angeordneten Verbindungsstreben verbunden sind.
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Im zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel kann eine weitere Besonderheit darin bestehen, dass die beiden Abstandsbauteile der Blattfederpaare der beiden Gruppen von Blattfederpaaren zusammen mit mindestens zwei Verbindungsstreben oder zwei Doppelverbindungsstreben als ein gemeinsamer Rahmen ausgebildet ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen dabei:
- 1 eine perspektivische Ansicht auf das Bedienelement mit den wesentlichen Elementen seiner elastischen Lagerung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 2 eine Seitenansicht auf das perspektivisch dargestellte Bedienelement der 1, wobei das Bedienelement nicht niedergedrückt ist, sich also in seiner Ruheposition befindet,
- 3 eine Seitenansicht identisch der nach 2, wobei jedoch das Bedienelement im niedergedrückten Zustand gezeigt ist,
- 4 eine Unteransicht auf das Bedienelement gemäß 1 mit Darstellung der Anbindung von Teilen der Lagervorrichtung an das Gehäuse bzw. die Fahrzeugstruktur, wobei das Bedienelement sich in seiner bezogen auf die Lateralbewegungsrichtung Ruheposition befindet,
- 5 eine Unteransicht entsprechend 4, jedoch in dem Zustand, in dem das Bedienelement in lateraler Richtung impulsartig angeregt ist,
- 6 eine Unteransicht auf das Bedienelement gemäß 1, jedoch in der Ausführungsform mit um 90° verdreht angeordneten Lagervorrichtungen,
- 7 eine perspektivische Darstellung des Bedienelements mit alternativ ausgeführter Lagervorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 8 eine Seitenansicht auf das perspektivisch dargestellte Bedienelement der 7, wobei das Bedienelement nicht niedergedrückt ist, sich also in seiner Ruheposition befindet,
- 9 eine Seitenansicht identisch der nach 8, wobei jedoch das Bedienelement im niedergedrückten Zustand gezeigt ist,
- 10 eine Unteransicht auf das Bedienelement gemäß 7 mit Darstellung der Anbindung von Teilen der Lagervorrichtung an das Gehäuse bzw. die Fahrzeugstruktur, wobei das Bedienelement sich in seiner bezogen auf die Lateralbewegungsrichtung Ruheposition befindet, und
- 11 eine Unteransicht entsprechend 10, jedoch in dem Zustand, in dem das Bedienelement in lateraler Richtung impulsartig angeregt ist.
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In 1 sind die für die Erfindung wesentlichen Komponenten einer Bedieneinheit 10 für ein Fahrzeug mit in zwei orthogonal zueinander verlaufenden Richtungen elastisch gelagertem Bedienelement 12 gezeigt. Das Bedienelement 12 ist beispielsweise als Touchscreen oder als Touchpad ausgebildet und weist eine berührungssensitive Bedienoberfläche 14 auf. Es ist über eine Lagervorrichtung 16 beispielsweise auf dem Boden 18 eines bei 20 angedeuteten Gehäuses elastisch abgestützt, und zwar in diesem Ausführungsbeispiel durch vier Blattfederpaare 22. Jedes Blattfederpaar 22 weist zwei erste Blattfedern 24 auf, die an ihren Enden durch ein erstes Abstandselement 26 sowie ein zweites Abstandselement 28 auf Abstand gehalten und in paralleler Ausrichtung zueinander angeordnet sind. Die ersten Abstandselemente 26 sind mechanisch mit der Unterseite des Bedienelements 12 verbunden. Die zweiten Abstandselemente 28 sind an dem Gehäuse 20 oder der an das Gehäuse 20 angrenzenden Fahrzeugstruktur (beispielsweise Instrumententafel) direkt oder indirekt befestigt.
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Auf Grund dieser Lagerung des Bedienelements 12 lässt sich dieses nun elastisch niederdrücken, wie in 3 gezeigt. Dabei sorgen die vier Blattfederpaare 22 für die Beibehaltung der Ausrichtung der Bedienoberfläche 14, die sich insoweit parallel nach unten verschiebt.
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In 2 ist schematisch angedeutet, wie beispielshafterweise eine valide Betätigung der Bedienoberfläche 14 erkannt werden könnte. Unterhalb der Bedienoberfläche 14 oder in der Bedienoberfläche 14 befindet sich eine Berührungssensorik in Form beispielsweise eines Touch-Panels 30. Sobald diese Sensorik eine Berührung erkennt, gibt sie ein Signal an eine Auswerte- und Ansteuereinheit 32. Die Auswert- und Ansteuereinheit 32 empfängt ferner von einer Abstandssensorik (angedeutet bei 34) ein Signal, das angibt, dass das Bedienelement 12 um eine vorgegebene Mindestdistanz niedergedrückt worden ist. Wenn beide Signale vorliegen, gibt die Auswerte- und Ansteuereinheit 32 an einen Aktuator 36 ein Ansteuersignal zur impulsartigen mechanischen Anregung des Bedienelements 12 in einer Lateralbewegungsrichtung aus.
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Erfindungsgemäß ist nun die elastische Lagerung des Bedienelements 12 in Lateralbewegungsrichtung in die Blattfederpaare 22 integriert. Hierzu weist jedes Blattfederpaar 22 mindestens eine zweite Blattfeder 38 auf, die im Ausführungsbeispiel gemäß
1 an ihrem ersten Ende 40 mit dem zweiten Abstandselement 28 verbunden ist und von diesem in Richtung auf das erste Abstandselement 26 absteht, mit diesem ersten Abstandselement 26 aber nicht verbunden ist. Vielmehr ist das freie zweite Ende 42 der mindestens einen zweiten Blattfeder 38 starr mit dem Gehäuse 20 oder der zu diesem benachbarten Fahrzeugstruktur verbunden (womit auch die zweiten Abstandselemente 28, wie zuvor beschrieben, indirekt, nämlich mittels der zweiten Blattfedern 38, mit dem Gehäuse 20 oder der Fahrzeugstruktur hinsichtlich einer Niederdrückbewegung starr verbunden sind). Diese Situation ist beispielhaft in
4 gezeigt. Dort sind die zweiten Enden 42 der zweiten Blattfedern 38 über Verbindungsstege 44 mit dem Gehäuse 20 bzw. der dieses umgebenden Fahrzeugstruktur verbunden. Ferner ist in
4 der Aktuator 36 gezeigt, der in diesem Ausführungsbeispiel als Zuganker-Elektromagnet ausgebildet ist und einen starr mit dem Gehäuse 20 oder der Fahrzeugstruktur verbundenen Stator 46 und einen mit dem Bedienelement 12 verbundenen Anker 48 aufweist. Wie z.B. in
WO-A-2017/162586 beschrieben, kann der Stator 46 aber ebenso gut auch elastisch an dem Gehäuse 20 oder der Fahrzeugstruktur gelagert sein. In der Lateralbewegungsruheposition des Bedienelements 12 ist der Anker 48 auf Abstand zum Stator 46 angeordnet. Wird nun der Stator 46 bzw. dessen Spule von der Auswerte- und Ansteuereinheit 32 angesteuert, so zieht der Stator 46 den Anker 48 an, so dass sich die Situation gemäß
5 ergibt. Als Folge dieser Lateralverschiebung des Bedienelements 12 verformen sich die zweiten Blattfedern 38 der vier Blattfederpaare 22 elastisch, wie es in
5 gezeigt ist. Sobald die Bestromung des Stators 46 endet, bewegt sich das Bedienelement 12 auf Grund der durch die zweiten Blattfedern 38 erzeugten Rückstellkraft wieder zurück in die Lateralbewegungsruheposition gemäß
4. Durch entsprechende konstruktive Ausgestaltung des Lateralfedermechanismus bzw. durch entsprechende elektrische Ansteuerung des Aktuators 36 beim Zurückbewegen des Bedienelements 12 in Lateralbewegungsrichtung kann ein Nachschwingen des Bedienelements 12 minimiert bzw. verhindert werden.
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In 4 ist durch gestrichelte Linien angedeutet, dass die zweiten Abstandselemente 28 auf jeder Längsseite des Bedienelements 12 über Verstärkungselemente 47 verbunden bzw. einteilig ausgebildet sein können. Ferner könnten alle vier zweiten Abstandselemente 28 verstärkt und miteinander verbunden sein (angedeutet bei 49). Auf diese Weise würde sich also eine Art Versteifungsrahmen ergeben.
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In 7 ist ein alternativ ausgestaltetes Elastik-Lagerungskonzept für die Niederdrückbewegung und die Lateralbewegung des Bedienelements gezeigt. Sofern die einzelnen Komponenten des Bedienelements und der Blattfederpaare der Ausgestaltung der 7 denen des Bedienelements und der Blattfederpaare der Bedieneinheit 10 nach den 1 bis 6 entsprechen oder gleichen, sind sie in den 7 bis 11 mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in den 1 bis 6.
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Der Unterschied der Lagervorrichtung 16 des Bedienelements 12 der Bedieneinheit 10' gegenüber der Lagervorrichtung 16 nach den 1 bis 6 ist in der Anbindung der mindestens einen zweiten Blattfeder 38 zu sehen. Die Blattfeder 38 bzw. jede Blattfeder 38 ist mit nach unten vom Bedienelement 12 abstehenden Fortsätzen 50 verbunden, von denen jeweils mindestens eine zweite Blattfeder 38 absteht. Bezogen auf die Situation nach den 1 bis 6 sind also die zweiten Enden 42 der zweiten Blattfedern 38 mit den Fortsätzen 50 verbunden. Die ersten Enden 40 der zweiten Blattfedern 38 sind wiederum an den zweiten Abstandselementen 28 der Blattfederpaare 22 angeordnet, wobei nun aber die ersten Abstandselemente 26 sich am Gehäuse 20 oder der benachbart zur Bedieneinheit 10' bzw. zum Bedienelement 12 angeordneten Fahrzeugstruktur abstützen bzw. mit dem Gehäuse 20 oder der Fahrzeugstruktur starr verbunden sind (siehe hierzu auch die 8 bis 11).
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Die elastische Lagerung für die Niederdrückbewegung des Bedienelements 12 der Bedieneinheit 10' nach 7 ist in den 8 und 9 gezeigt. Die Abstützung bzw. starre Verbindung der ersten Abstandselemente 26 der vier Blattfederpaare 22 an bzw. mit dem Gehäuse 20 oder der Fahrzeugstruktur ist in den 10 und 11 bei 52 angedeutet. Auf Grund dieser starren Verbindungen bewegen sich nun die vier Fortsätze 50 seitlich relativ zu den Paaren von ersten Blattfedern 24, die gegen Lateralbewegungen biegesteif sind. Dafür aber verformen sich die zweiten Blattfedern 38 reversibel, wie in 11 gezeigt. Diese zweiten Blattfedern 38 wiederum sind ihrerseits wegen ihrer Ausrichtung biegesteif, wenn das Bedienelement 12 niedergedrückt wird (siehe die 8 und 9).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bedieneinheit
- 10'
- Bedieneinheit
- 12
- Bedienelement
- 14
- Bedienoberfläche
- 16
- Lagervorrichtung
- 18
- Boden
- 20
- Gehäuse
- 22
- Blattfederpaar
- 24
- erste Blattfeder
- 26
- erstes Abstandselement
- 28
- zweites Abstandselement
- 30
- Touch-Panel
- 32
- Auswerte- und Ansteuereinheit
- 34
- Abstandssensorik
- 36
- Aktuator
- 38
- zweite Blattfeder
- 40
- erstes Ende der zweiten Blattfeder
- 42
- zweites Ende der zweiten Blattfeder
- 44
- Verbindungsstege
- 46
- Stator
- 47
- Versteifungsstreben
- 48
- Anker
- 49
- Versteifungsstreben
- 50
- Fortsatz
- 52
- Abstützung bzw. starre Verbindung der ersten Abstandselemente
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2017068189 A1 [0005]
- WO 2017162586 A [0029]