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Die Erfindung betrifft ein Anzeigesystem für ein Kraftfahrzeug, mit zumindest einer ersten und einer zweiten Anzeigeeinheit, die jeweils eine Bildebene zur Anzeige von Informationen aufweisen, und mit einer Steuereinrichtung zum Ansteuern der Anzeigeeinheiten zur Anzeige der Informationen, wobei die Bildebenen parallel zueinander ausgerichtet und beabstandet voneinander angeordnet sind, und wobei zumindest eine der Bildebenen zumindest bereichsweise transparent oder durchsichtig ausgebildet ist.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Armaturenbrett für ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Anzeigesystem und ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Armaturenbrett.
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Stand der Technik
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Anzeigesysteme der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. So sind für Kraftfahrzeuge beispielsweise Kombiinstrumente und Head-up-Displays bekannt, die jeweils separate Anzeigeeinheiten ausbilden. Vermehrt werden dabei anstelle analoger Zeiger-Kombiinstrumente, die üblicherweise zumindest einen Tachometer (Geschwindigkeitsmesser) und einen Drehzahlmesser aufweisen, volldigitale Kombiinstrumente eingesetzt, die als Anzeige einen Bildschirm, insbesondere eine Flüssigkristallanzeige (LCD) oder eine Anzeige mit organischen Leuchtdioden (OLED), aufweisen. Auch Head-up-Displays kommen vermehrt zum Einsatz. Waren diese seither gehobenen Fahrzeugklassen vorbehalten, ist durch Weiterentwicklungen und damit einhergehenden Skaleneffekte ein zunehmender Einsatz auch in weiteren Fahrzeugklassen zu beobachten. Derartige Head-up-Displays haben die Aufgabe, Informationen direkt in das Sichtfeld eines Fahrers des Kraftfahrzeugs zu projizieren oder einzublenden. Dem Fahrer werden die Informationen dabei in einem vorgegebenen Abstand, beispielsweise zu einer Windschutzscheibe des Fahrzeugs, dargestellt, wobei aufgrund dessen, dass die Informationen lediglich als Bild projiziert sind, die entsprechende Bildebene derart blickdurchlässig ist, dass der Fahrer sowohl die projizierten Informationen als auch die Umgebung des Kraftfahrzeugs hinter der Windschutzscheibe erkennt. Die auf dem Kombiinstrument und dem Head-up-Display jeweils dargestellten Informationen werden jedoch von dem Fahrer nicht als zusammenhängende Informationen erfasst, weil sie auf unterschiedlichen Anzeigeeinheiten dargestellt sind, die zwei voneinander getrennte Bildebenen aufweisen.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Anzeigesystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 zeichnet sich dadurch aus, dass die Anzeigeeinheiten derart angeordnet sind, dass sich die Bildebenen aus zumindest einer Blickrichtung zumindest bereichsweise überlagern oder überdecken, und dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Anzeigeeinheiten derart anzusteuern, dass aus der zumindest einen Blickrichtung die jeweils dargestellten Informationen durch die Anzeigeeinheiten auf den Bildebenen als eine gemeinsame, durchgehende Anzeige, insbesondere als dreidimensionales Bild mit einem gemeinsamen Fluchtpunkt, dargestellt werden. Dadurch ist eine besonders vorteilhafte Möglichkeit für einen Fahrer des Kraftfahrzeugs geschaffen, die dargestellten Informationen als zusammenhängend zu erfassen, obwohl sie durch zwei räumlich voneinander beabstandete Anzeigeeinheiten dargestellt werden. Durch die erfindungsgemäße Anordnung und Ansteuerung der Anzeigeeinheiten verschmelzen die dargestellten Informationen also für den Fahrer zu einem vorteilhaften, zusammenhängenden Gesamtbild. Der Fahrer muss seinen Fokus nicht mehr entweder auf die erste Anzeigeeinheit richten, beispielsweise um eine momentane Drehzahl zu erfassen, oder auf die zweite Anzeigeeinheit richten, beispielsweise um den Status eines Fahrzeugassistenzsystems oder eine Navigationsanweisung zu erfassen, sondern kann seinen Fokus fließend zwischen den beiden Bildebenen der Anzeigeeinheiten verschieben, ohne in seiner Konzentration gestört zu werden oder den Blick vollständig von der Fahrbahn abwenden zu müssen. Besonders bevorzugt werden die Informationen in einer Zentralprojektion, also mit einem gemeinsamen Fluchtpunkt, dargestellt. Eine derartige Darstellung ist vorteilhaft der bildhaften Erfassung durch das menschliche Auge angenähert, sodass ein besonders natürlicher Bildeindruck entsteht. Alternativ sind die Informationen beispielsweise als Parallelprojektion dargestellt. Insbesondere unterscheidet sich die Darstellungsart vorteilhaft in Abhängigkeit von der darzustellenden Information, beispielsweise in Abhängigkeit von deren Relevanz für die momentane Fahrsituation. Vorzugsweise ist zumindest eine der Bildebenen im Überlagerungs- oder Überlappungsbereich transparent oder durchsichtig ausgebildet, sodass der Wechsel zwischen den Bildebenen möglichst ungehindert erfolgt. Der Fahrer nimmt dann den Wechsel insbesondere gar nicht als solchen wahr, es ergibt sich für ihn vielmehr ein vorteilhaftes stimmiges Gesamtbild. Die Bildebenen sind also derart positioniert, dass insbesondere digitale Inhalte als überlagerte Informationen dargestellt werden. Durch diese Überlagerung steht ein Tiefeneffekt, wobei beispielsweise auch Informationen über die gesamte Erstreckung der Bildebenen hin und her verschoben werden. Beispielsweise wird ein eingehender Anruf oder ein Warnhinweis eines Fahrzeugassistenzsystems, beispielsweise eine Kollisionswarnung, zunächst nur auf einer der Bildebenen, insbesondere am Rand des Sichtfeldes des Fahrers, dargestellt und bedarfsweise, insbesondere automatisch, in sein Sichtfeld verschoben.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste Anzeigeeinheit als Kombiinstrument ausgebildet und mit ihrem vorderen Ende einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs sowie mit ihrem hinteren Ende einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs zuordenbar oder zugeordnet ist. Durch die Ausbildung als Kombiinstrument ist vorteilhaft sichergestellt, dass die durchgehende Anzeige eine dem Fahrer ohnehin bekannte Anzeigeeinheit umfasst, sodass sich ihm die Ausbildung des Anzeigesystems ohne große Eingewöhnungszeit erschließt. Wie bereits eingangs erwähnt, ist das Kombiinstrument vorzugsweise als volldigitales Kombiinstrument ausgebildet und weist insbesondere ein LC- oder OLED-Display auf. Weiter bevorzugt ist das Kombiinstrument zumindest in dem Überlagerungs- oder Überlappungsbereich mit der zweiten Anzeigeeinheit transparent oder durchsichtig ausgebildet. Besonders bevorzugt ist das Kombiinstrument beziehungsweise das Display des Kombiinstruments insgesamt transparent oder durchsichtig ausgebildet. Vorzugsweise weist das Kombiinstrument Mittel zum, insbesondere bereichsweisen, Anpassen der Transparenz auf. Beispielsweise ist vorgesehen, dass der Transparenzgrad in Abhängigkeit von einer Position des Kombiinstruments, und/oder einer Blickrichtung des Fahrer anpassbar ist oder automatisch angepasst wird. So ist das Kombiinstrument insbesondere lediglich im Überlagerungsbereich vollständig transparent ausgebildet und ansonsten nicht oder zumindest nicht vollständig transparent, beispielsweise wenn dahinter ohnehin nur ein (üblicherweise schwarzes) Armaturenbrett zu sehen wäre, sodass eine vollständige Transparenz in diesem Bereich der Ablesbarkeit der Informationen eher abträglich wäre, oder zumindest eine größere Helligkeit oder stärkere Beleuchtung des Kombiinstruments erfordern würde. Alternativ ist die Bildebene des Kombiinstruments nicht transparent ausgebildet, der Bildschirm des Kombiinstruments jedoch vorzugsweise ohne eine Umrandung oder Einfassung ausgebildet. Alternativ weist er zumindest nur eine sehr schmale Umrandung auf, sodass wiederum der Übergang auf die Bildebene der zweiten Anzeigeeinheit für den Fahrer vorteilhaft fließend erfolgt.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die zweite Anzeigeeinheit als Head-Up-Display ausgebildet ist, wobei ihre Bildebene insbesondere beabstandet zu einer von der ersten Anzeigeeinheit abgewandten Seite der Windschutzscheibe projizierbar ist oder projiziert wird. Durch die Ausbildung als Head-up-Display ergibt sich der Vorteil, dass eine, insbesondere dem Fahrer, bereits bekannte und vertraute Art von Anzeigeeinheit verwendet wird, sodass die Akzeptanz der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung des Anzeigesystems vorteilhaft erhöht ist. Der Fahrer nimmt als Änderung zu ihm möglicherweise bereits bekannten Anzeigesystemen lediglich die Verknüpfung zweier Anzeigeeinheiten, beispielsweise eines Kombiinstruments und eines Head-up-Displays, wahr. Durch das Head-up-Display als die zweite Anzeigeeinheit ergibt sich zusammen mit einer beispielsweise als Kombiinstrument ausgebildeten ersten Anzeigeeinheit ein besonders vorteilhafter Tiefeneindruck des dargestellten dreidimensionalen Bildes für den Fahrer.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine dritte Anzeigeeinheit mit einer weiteren Bildebene vorgesehen, die an oder in der Windschutzscheibe anordenbar oder angeordnet ist. Durch die dritte Anzeigeeinheit ist die durchgehende Darstellung des insbesondere dreidimensionalen Bildes mit den nunmehr drei Bildebenen besonders vorteilhaft weiter verbessert. Beispielsweise ist für jede der Anzeigeeinheiten mit ihren jeweiligen Bildebenen ein Bereich für die Darstellung oder ein Anteil an der Darstellung der Informationen festgelegt, die dann vorteilhaft bei der Art der Darstellung berücksichtigt werden. So sind beispielsweise bestimmte Informationen, wie Geschwindigkeit, oder der Status eines Fahrzeugassistenzsystems, jeweils nur einer der Anzeigeeinheiten zugeordnet, werden also nur auf der Bildebene der jeweiligen Anzeigeeinheit dargestellt, während andere Informationen, wie Navigationsanweisungen oder Umfeldinformationen, übergreifend oder durchgehend auf allen Bildebenen dargestellt und/oder zwischen den Bildebenen verschoben werden.
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Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Bildebene der dritten Anzeigeeinheit an der Windschutzscheibe, insbesondere im Bereich eines Schwarzrands, projizierbar ist oder projiziert wird. Durch die Projektion an der Windschutzscheibe ist die Bildebene der dritten Anzeigeeinheit besonders vorteilhaft in Blickrichtung des Fahrer zwischen den anderen beiden Bildebenen angeordnet, sodass für den Fahrer ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Erfolgt die Projektion im Bereich eines Schwarzrands, insbesondere in einem unteren, einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs zugewandten, Bereich, ergibt sich der Vorteil, dass die Bildebenen besonders flexibel zueinander ausgerichtet sind. So würde der Fahrer beispielsweise instinktiv seinen Fokus zunächst auf die als Kombiinstrument ausgebildete erste Anzeigeeinheit richten, und zumindest bereichsweise dahinterliegend die Bildebene der dritten Anzeigeeinheit erkennen und ablesen, während die Bildebene der beispielsweise als Head-up-Display ausgebildeten zweiten Anzeigeeinheit wiederum weiter dahinter und/oder darüber liegt, sodass sich für den Fahrer ein entsprechendes Gesamtbild ergibt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest eine der Anzeigeeinheiten Mittel zum Verlagern der Bildebenen zueinander aufweist. Durch die Mittel zum Verlagern der Bildebenen ist eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zum Anpassen des Anzeigesystems an eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrer geschaffen. So ist insbesondere ein vertikaler und/oder horizontaler Abstand des Fahrers zu den Anzeigeeinheiten von dessen Körpergröße oder Vorlieben bei der Sitzposition abhängig. Sind nun Mittel zum Verlagern der Bildebenen zueinander - und damit auch zu dem Fahrer - vorgesehen, ist die Darstellung der Informationen besonders vorteilhaft an unterschiedliche Fahrer anpassbar oder wird automatisch angepasst. Vorzugsweise ist zumindest der Abstand der Bildebene der zweiten Anzeigeeinheit zu der Bildebene der ersten Anzeigeeinheit veränderbar. Insbesondere sind die Bildebenen aufeinander zu oder voneinander weg bewegbar, um den Abstand in der Blickrichtung einzustellen. Weiter bevorzugt sind die Bildebenen auch seitlich zueinander verschiebbar, um eine vorteilhafte Überlagerung in der Blickrichtung zu erreichen. Beispielsweise ist bei Ausbildung der ersten Anzeigeeinheit als Kombiinstrument und bei Ausbildung der zweiten Anzeigeeinheit als Head-up-Display vorgesehen, dass das Kombiinstrument mit seiner Bildebene insgesamt (elektro-)mechanisch verlagerbar, und/oder die Bildebene des Head-up-Displays in unterschiedlichen Abständen projizierbar ist oder projiziert wird. Insbesondere weist das Kombiinstrument dazu einen ansteuerbaren Aktuator auf, beispielsweise einen elektrischen Linearmotor, durch den das Kombiinstrument auf den Fahrer zu oder von ihm weg bewegbar ist oder bewegt wird. Alternativ oder zusätzlich ist der Aktuator außerdem dazu ausgebildet, das Kombiinstrument in seiner Höhe zu verändern. Beispielsweise ist eine derartige Höhenverstellung an eine entsprechende Höhenverstellung eines Lenkrads des Kraftfahrzeugs gekoppelt, sodass die Einstellung der Höhe insbesondere automatisch mit der Einstellung des Lenkrads erfolgt. Weiter bevorzugt weist das Head-up-Display einen ansteuerbaren Aktuator auf, beispielsweise zum Verlagern einer dem Head-up-Display zugeordneten Optik, insbesondere eines in einem Armaturenbrett angeordneten Spiegels, sodass der Abstand der Bildebene des Head-up-Displays in Abhängigkeit von einer Verlagerung der Optik verändert wird. Auch diese Verlagerung ist vorzugsweise an eine andere Einstellung, beispielsweise eines Lenkrads des Kraftfahrzeugs, gekoppelt und erfolgt insoweit insbesondere automatisch.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass alle Bildebenen transparent oder durchsichtig ausgebildet sind. Durch die transparente Ausbildung aller Bildebenen ist eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zum Anpassen der durchgehenden Anzeige von Informationen geschaffen. Insbesondere wird so für den Fahrer der Eindruck einer durchgehenden Anzeige vorteilhaft verstärkt, wenn alle Bildebenen gleichermaßen transparent sind, und insoweit durch den Fahrer kein oder kaum ein sichtbarer Übergang zwischen den Bildebenen wahrgenommen wird. Besonders bevorzugt ist dies gemeinsam mit der vorstehend beschriebenen Einstellbarkeit der Abstände der Bildebenen zueinander vorgesehen, weil durch eine derartige Ausbildung und Einstellbarkeit die Flexibilität des Anzeigesystems vorteilhaft weiter erhöht ist.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine Vorrichtung mit einem Sensor zum Erfassen einer Augenposition eines Fahrers zur Bestimmung der Blickrichtung vorgesehen. Durch die Vorrichtung zum Erfassen der Augenposition ist eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zum Anpassen der durchgehenden Darstellung der Informationen in Abhängigkeit von der Blickrichtung des Fahrers geschaffen. Die Darstellung der Informationen ist so insbesondere der aktuell erfassten Augenposition des Fahrers nachführbar oder wird dieser automatisch nachgeführt. Vorzugsweise weist die Vorrichtung einen Kamerasensor auf, der auf den Fahrer gerichtet ist und der seine Augenposition kontinuierlich erfasst (sogenanntes Eyetracking). Alternativ wird die Augenposition durch den Sensor nicht direkt erfasst, sondern nur indirekt durch die Erfassung einer Kopfposition des Fahrers.
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Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Anzeigeeinheiten in Abhängigkeit von der Augenposition zur durchgehenden Anzeige der Informationen anzusteuern. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Informationen für den Fahrer jederzeit als stimmiges Gesamtbild dargestellt sind. Insbesondere ist die Darstellung damit automatisch vorteilhaft an verschieden große Fahrer angepasst. Weiter bevorzugt ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, die vorstehend genannten Mittel zum Verlagern der Bildebenen zueinander anzusteuern, um die Abstände und/oder die Position der Bildebenen an die Augenposition des Fahrers anzupassen.
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Das Armaturenbrett mit den Merkmalen des Anspruchs 10 zeichnet sich durch das erfindungsgemäße Anzeigesystem aus. Daraus ergeben sich die bereits genannten Vorteile.
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Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass dem Armaturenbrett ein Lenkrad mit einem sich abschnittsweise kreisringförmig erstreckenden Lenkradkranz zugeordnet ist, der in zumindest einem Längsabschnitt geometrisch von der Kreisringform, insbesondere geradlinig verlaufend, abweicht. Dadurch ist vorteilhaft sichergestellt, dass der Lenkradkranz in zumindest einer Drehstellung des Lenkrads zumindest in dem Längsabschnitt die Anzeigeeinheiten im Vergleich zu einem beispielsweise insgesamt kreisrund ausgebildeten Lenkradkranz nicht oder nur in geringem Ausmaß verdeckt. Dadurch ist der optische Eindruck der gemeinsamen, durchgehenden Anzeige für einen Fahrer besonders vorteilhaft verstärkt. Insbesondere ist der Längsabschnitt ein den Anzeigeeinheiten in einer Neutralstellung des Lenkrads, die das Lenkrad bei Geradeausfahrt des Kraftfahrzeugs einnimmt, zugewandter oberer Längsabschnitt des Lenkradkranzes. Besonders bevorzugt ist auch ein dem oberen Längsabschnitt gegenüberliegender unterer Längsabschnitt derart ausgebildet, sodass der Lenkradkranz insgesamt kompakt ausgebildet, und damit flexibler innerhalb des Kraftfahrzeugs in Bezug zu dem Armaturenbrett anordenbar ist. Alternativ ist der Lenkradkranz U-förmig oder jochförmig ausgebildet, sodass jedenfalls die Anzeigeeinheiten zumindest bereichsweise nicht, oder, in Abhängigkeit von einer Sitzposition des Fahrers, nur gering verdeckt werden.
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Das Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 12 zeichnet sich durch das erfindungsgemäße Armaturenbrett aus. Auch daraus ergeben sich die bereits genannten Vorteile.
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Weitere bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dazu zeigen
- 1 ein vorteilhaftes Anzeigesystem mit mehreren Bildebenen in einer perspektivischen Seitenansicht, und
- 2 eine vorteilhafte Anordnung der Bildebenen in einer Draufsicht.
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1 zeigt einen Ausschnitt eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs 1 mit einem Armaturenbrett 2. Das Armaturenbrett 2 weist ein Anzeigesystem 3 mit drei Anzeigeeinheiten 4, 5, 6 auf. Die erste Anzeigeeinheit 4 weist eine erste Bildebene 7, die zweite Anzeigeeinheit 5 eine zweite Bildebene 8, und die dritte Anzeigeeinheit 6 eine dritte Bildebene 9 auf. Die Bildebenen 7, 8, 9 sind jeweils zur Anzeige von Informationen ausgebildet.
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Dazu weist das Anzeigesystem 3 außerdem eine, beispielsweise unterhalb einer Abdeckung 11 des Armaturenbretts 2 angeordnete, nicht näher dargestellte Steuereinrichtung 10, insbesondere ECU, auf, die dazu ausgebildet ist, die Anzeigeeinheiten 4, 5, 6 zur Anzeige der Informationen anzusteuern.
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Die erste Anzeigeeinheit 4 ist als Kombiinstrument ausgebildet und mit ihrem vorderen Ende dem Armaturenbrett 2 mit ihrem hinteren Ende einer Windschutzscheibe 12 des Kraftfahrzeugs 1 zugeordnet (jeweils in x-Richtung gesehen). Die zweite Anzeigeeinheit 5 ist als Head-up-Display ausgebildet. Ihre zweite Bildebene 8 wird, in x-Richtung gesehen, beabstandet zu einer von der ersten Anzeigeeinheit 4 abgewandten Seite der Windschutzscheibe 12 projiziert.
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Das Head-up-Display weist zum Projizieren der zweiten Bildebene 8 einen nicht sichtbaren, weil unterhalb der Abdeckung 11 des Armaturenbretts 2 angeordneten, Projektor 13 auf. Der Projektor 13 projiziert ein darzustellendes Bild gegen eine Optik, die zumindest einen Spiegel 14 aufweist. Der Spiegel 14 wirft das Bild beziehungsweise die dazu von dem Projektor 13 ausgegebenen Lichtstrahlen wiederum gegen die Windschutzscheibe 12 in einen gestrichelt dargestellten Projektionsbereich 15, wo sie reflektiert werden. Einem Fahrer 16 des Kraftfahrzeugs 1 erscheint das dargestellte Bild als die zweite Bildebene 8 in x-Richtung beabstandet von der Windschutzscheibe 12. Für den Fahrer 16 schwebt die zweite Bildebene 8 also virtuell oberhalb einer nicht näher dargestellten Motorhaube des Kraftfahrzeugs 1.
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Die dritte Bildebene 9 der dritten Anzeigeeinheit 6 ist an der Windschutzscheibe 12 angeordnet. Vorliegend wird sie im Bereich eines Schwarzrands 17 der Windschutzscheibe 12 an der Windschutzscheibe 12 gespiegelt oder projiziert.
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Alternativ ist die dritte Anzeigeeinheit 6 selbst als, insbesondere transparentes, Display ausgebildet und direkt in die Windschutzscheibe 12 eingebettet.
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In der 2 ist dargestellt, wie der Fahrer die Bildebenen 7, 8, 9 wahrnimmt. Die Anzeigeeinheiten 4, 5, 6 sind nämlich derart angeordnet, dass sich die Bildebenen 7, 8, 9 aus zumindest einer Blickrichtung des Fahrers 16 zumindest bereichsweise überlagern oder überdecken. Es ist dabei von Vorteil, wenn alle Bildebenen 7, 8, 9 zumindest bereichsweise, vorzugsweise zumindest in ihren jeweiligen Überlagerungsbereichen, transparent oder durchsichtig ausgebildet sind.
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So ist in der 2 ein erster Überlagerungsbereich 18 dargestellt, in dem sich die erste Bildebene 7 und die zweite Bildebene 8 überlagern. Außerdem ist ein zweiter Überlagerungsbereich 19 erkennbar, in dem sich wiederum die erste Bildebene 7 und die dritte Bildebene 9 überlagern.
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Dabei ist die Steuereinrichtung 10 dazu ausgebildet, die Anzeigeeinheiten 4, 5, 6 derart anzusteuern, dass aus der zumindest einen Blickrichtung die jeweils dargestellten Informationen durch die Anzeigeeinheiten 4, 5, 6 auf den Bildebenen 7, 8, 9 als eine gemeinsame, durchgehende Anzeige dargestellt werden. Insbesondere werden die Informationen als dreidimensionales Bild mit einem gemeinsamen Fluchtpunkt dargestellt.
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Weiter ist dem Armaturenbrett 2 ein Lenkrad 22 zugeordnet. Vorliegend ist dabei ein den Anzeigeeinheiten 4, 5, 6 in einer Neutralstellung des Lenkrads 22 zugewandter oberer Längsabschnitt 23 eines Lenkradkranzes 24 des Lenkrads 22 des Kraftfahrzeugs 1 geradlinig verlaufend ausgebildet, insbesondere parallel zu einer Quererstreckung der Anzeigeeinheiten 4, 5, 6 (also in y-Richtung gesehen), ausgebildet, sodass der Lenkradkranz 24 zumindest in der Neutralstellung, die das Lenkrad 22 bei Geradeausfahrt des Kraftfahrzeugs 1 einnimmt, die Anzeigeeinheiten 4, 5, 6 zumindest entlang des Längsabschnitts 23 im Vergleich zu einem beispielsweise insgesamt kreisrund ausgebildeten Lenkradkranz 24 möglichst wenig verdeckt. Dadurch ist der optische Eindruck der gemeinsamen, durchgehenden Anzeige für den Fahrer 16 besonders vorteilhaft verstärkt.
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Besonders bevorzugt ist auch ein dem oberen Längsabschnitt 23 gegenüberliegender unterer Längsabschnitt 25 derart ausgebildet, sodass der Lenkradkranz 24 insgesamt kompakt ausgebildet ist. Ein derartiges Lenkrad 22 ist vorzugsweise in z-Richtung niedriger innerhalb des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet als eines mit einem kreisrund ausgebildeten Lenkradkranz 24, sodass die Sicht des Fahrers 16 auf die Anzeigeeinheiten 4, 5, 6 und damit der optische Eindruck vorteilhaft weiter verbessert ist. Der Lenkradkranz 24 ist vorliegend ansonsten zumindest annähernd kreisringförmig ausgebildet. Gemäß alternativen, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Lenkradkranz 24 U-förmig oder jochförmig ausgebildet. Auch daraus ergeben sich die bereits genannten Vorteile.
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Vorzugsweise weist zumindest eine der Anzeigeeinheiten 4, 5, 6 Mittel zum Verlagern der Bildebenen 7, 8, 9 zueinander auf (nicht dargestellt). Beispielsweise ist der Optik, insbesondere dem Spiegel 14, der als Head-up-Display ausgebildeten zweiten Anzeigeeinheit 5 ein Aktuator zugeordnet, der dazu ausgebildet ist, den Spiegel 14 derart zu verstellen, insbesondere zu verschwenken, dass die Entfernung der zweiten Bildebene 8 zu der Windschutzscheibe 12, also in x-Richtung, verändert wird.
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Alternativ oder zusätzlich ist auch der ersten Anzeigeeinheit 4 ein Aktuator zugeordnet, der beispielsweise dazu ausgebildet ist, die erste Anzeigeeinheit 4 auf den Fahrer 16 zu oder von ihm weg zu bewegen, der also eine Verstellung in x-Richtung ermöglicht. Ebenso ermöglicht der Aktuator bevorzugt eine Höhenverstellung, also in z-Richtung, und/oder eine seitliche Verstellung, also in y-Richtung.
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Weiterhin weist das Anzeigesystem 3 eine nicht näher dargestellte Vorrichtung mit einem Sensor zum Erfassen einer Position der Augen 20 des Fahrers 16 auf. Insbesondere ist der Sensor als Kamerasensor ausgebildet. So wird vorteilhaft ein durch gestrichelte Linien angedeuteter Sichtbereich 21 beziehungsweise eine Blickrichtung des Fahrers 16 erfasst.
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Die Steuereinrichtung 10 ist dann insbesondere zusätzlich dazu ausgebildet, die Anzeigeeinheiten 4, 5, 6 in Abhängigkeit von der erfassten Augenposition zur durchgehenden Anzeige der Informationen anzusteuern. Gemeinsam mit den vorstehend beschriebenen Mitteln zum Verlagern der Bildebenen 7, 8, 9 zueinander ist eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zum Anpassen der bildlichen Darstellung an unterschiedliche Fahrer 16 geschaffen.