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Die Erfindung betrifft ein Modul zur Aufnahme einer Hauptbeleuchtungseinrichtung und mindestens einer Funktionseinheit eines Fahrzeugs, wobei das Modul mit einer transparenten, durchgängigen Abdeckung ausgebildet ist. Die Erfindung betrifft ebenso ein Fahrzeug, das mit einem oder zwei derartigen Modulen an seiner Front und/oder an seinem Heck ausgebildet ist.
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Die Gestaltung von Fahrzeugen wird immer weiter optimiert. Dabei spielen der Aufwand bei der Fertigung und Montage, sowie die Kosten eine entscheidende Rolle. Auch die Fehleranfälligkeit bei Produktion und Montage soll weitgehend reduziert werden. Gleichzeitig soll das Design von Fahrzeugen stets aktuell und modern gehalten werden.
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Dies alles gilt nicht nur für das Gesamterscheinungsbild eines Fahrzeugs, sondern ebenso für seine einzelnen Komponenten. Dazu zählen auch die Einrichtungen zur Beleuchtung, wie beispielsweise Scheinwerfer, Rücklichter und dergleichen.
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Neben der Optimierung in Produktion, Fertigung und hinsichtlich der Kosten gewinnt auch die modulare Gestaltung von Fahrzeugkomponenten an Bedeutung. Modulare Konzepte erlauben eine individuelle und bedarfsgerechte Kombination von technischen Komponenten, so dass ein Fahrzeugkäufer sich ein Fahrzeug mit den gewünschten technischen Spezifikationen zusammenstellen kann. Ein solches modulares Konzept würde beispielsweise erlauben, auf einfache Weise die Art eines Scheinwerfers hinsichtlich der Lichterzeugung zu variieren.
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Im Hinblick darauf gibt es hinsichtlich der modularen Ausgestaltung von Fahrzeugen mit Beleuchtungstechnik und technischen Funktionseinheiten, insbesondere den Einrichtungen, die für das autonome Fahren benötigt werden, Defizite im Stand der Technik. Es ist derzeit nicht möglich, ein Fahrzeug zu erwerben, das beim Kauf technisch nicht zum autonomen Fahren ausgerüstet ist, zu einem späteren Zeitpunkt aber auf einfache und kostengünstige Weise technisch nachzurüsten ist. Eine Entscheidung für oder gegen eine technische Ausrüstung hat insbesondere bezüglich der Hardware, also der dafür erforderlichen technischen Komponenten, Bestand über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs. Will der Eigentümer seine Entscheidung ändern, ist dies regelmäßig mit einem Fahrzeugwechsel verbunden.
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Es besteht also der Bedarf an einer Ausgestaltung von Fahrzeugen, die die Anpassung und gegebenenfalls Umrüstung des Fahrzeugs hinsichtlich des autonomen Fahrens und auch der Beleuchtung ermöglichen. Die Aufgabe der Erfindung ist daher, eine solche Lösung zu finden, die eine kostengünstige Produktion und Montage sowie nach Möglichkeit eine flexible Konfiguration des Fahrzeugs hinsichtlich der genannten Komponenten erlaubt.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst mit einem Modul nach Anspruch 1 und einem Fahrzeug nach Anspruch 10. Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Erfindungsgemäß ist ein Modul zur Aufnahme einer Hauptbeleuchtungseinrichtung und mindestens einer Funktionseinheit vorgesehen, wobei das Modul in Wirkrichtung der Hauptbeleuchtungseinrichtung mit einer transparenten, durchgängigen Abdeckung ausgebildet ist.
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Unter einer Hauptbeleuchtungseinrichtung soll dabei diejenige Beleuchtungseinrichtung eines Fahrzeugs verstanden werden, die durch den vorgesehenen Einbauort des Moduls vorgegeben wird. Ist also vorgesehen, das Modul an der Frontseite eines Fahrzeugs zu verwenden, entspricht die Hauptbeleuchtungseinrichtung den Scheinwerfern. Diese können insbesondere als Kombination aus Fernlicht und Abblendlicht gebildet sein. An der Rückseite des Fahrzeugs würde die Hauptbeleuchtungseinrichtung den Rücklichtern entsprechen. Ist die jeweilige Ausgestaltung der Hauptbeleuchtungseinrichtung systembedingt paarweise ausgebildet, wie es bei Scheinwerfern der Fall ist, umfasst der Begriff „Hauptbeleuchtungseinrichtung“ diese paarweise Ausgestaltung. Ein für die Frontseite eines Fahrzeugs vorgesehenes erfindungsgemäßes Modul ist also mit paarweise vorhandenen Scheinwerfern ausgebildet. Entsprechendes gilt für eine Ausbildung des Moduls für die Rückfront eines Fahrzeugs mit Rücklichtern.
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Es liegt dabei im Sinne der Erfindung, wenn die Hauptbeleuchtungseinrichtung mehrere Komponenten aufweist, die als Hauptbeleuchtungseinrichtung zusammenwirken. Es kann auch vorgesehen sein, dass mehrere, also auch weitere, Beleuchtungseinrichtungen in dem Modul aufgenommen werden.
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Zusätzlich zu der Hauptbeleuchtungseinrichtung weist das Modul mindestens eine Funktionseinheit des Fahrzeugs auf. Es können auch eine Vielzahl von Funktionseinheiten in dem Modul aufgenommen werden. Funktionseinheiten sind dabei technische Komponenten, die für die Funktion und/oder Verkehrssicherheit des Fahrzeugs, insbesondere das autonome Fahren, von Bedeutung sind. Beispielhafte Ausgestaltungen der Funktionseinheiten werden mit Bezug zu optionalen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Moduls erläutert.
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Das Modul ist also eine Einheit, in der und/oder an der die Hauptbeleuchtungseinrichtung und mindestens eine Funktionseinheit des Fahrzeugs angeordnet sind und insbesondere mit der sie verbunden sind, so dass diese mit beziehungsweise in dem Modul bewegt werden können. Das Modul nimmt die Hauptbeleuchtungseinrichtung und die mindestens eine Funktionseinheit also auf, wenn diese an beziehungsweise in dem Modul angeordnet werden. Dies schließt insbesondere eine Montage, Befestigung und/oder Installation der Hauptbeleuchtungseinrichtung und der mindestens einen Funktionseinheit in und/oder an dem Modul ein.
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In Wirkrichtung der Hauptbeleuchtungseinrichtung ist das Modul mit einer transparenten, durchgängigen Abdeckung ausgebildet. Die Transparenz ist erforderlich, damit das Licht der Hauptbeleuchtungseinrichtung und gegebenenfalls vorhandener weiterer Beleuchtungseinrichtungen aus dem Modul austreten kann. Die Abdeckung soll sich dabei durchgängig über die entsprechende Seite des Moduls erstrecken, bezogen auf die Einbauposition und -ausrichtung vor allem über die gesamte Breite. Sie ist insbesondere einstückig ausgebildet. Da das Modul bei einer geplanten Verwendung an der Front eines Fahrzeugs die beiden Scheinwerfer als Hauptbeleuchtungseinrichtung einschließt, erstreckt sich damit die transparente, durchgängige Abdeckung, die damit die Vorderseite des Moduls bildet, über die gesamte Breite der Fahrzeugfront oder zumindest nahezu über die gesamte Breite der Fahrzeugfront. Die Abdeckung schließt das Modul nach außen ab, so dass die darin befindlichen Einzelkomponenten vor äußeren Einflüssen geschützt sind.
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Im Ergebnis ergibt sich mit dem Modul eine Baugruppe, die die Hauptbeleuchtungseinrichtung und mindestens eine Funktionseinheit des Fahrzeugs umfasst und als solche im beziehungsweise am Fahrzeug verbaut werden kann. Statt einzelner Beleuchtungskomponenten und Funktionseinheiten wird das gesamte Modul eingebaut, das zuvor separat gefertigt wurde. Für die Endmontage reduzieren sich damit der Aufwand, die Kosten und die Fehleranfälligkeit erheblich. Da die einzelnen Komponenten in beziehungsweise an dem Modul untergebracht werden, kann auf deren einzelne Kapselung zum Schutz vor äußeren Einflüssen verzichtet werden. Auch das reduziert die Anzahl der Bauteile und damit die Kosten und das Gewicht. Da sich das erfindungsgemäße Modul bedingt durch die vorgegebene Positionierung der Hauptbeleuchtungseinrichtungen an Fahrzeugen über die gesamte oder nahezu die gesamte Breite des Fahrzeugs erstreckt, trägt dies zudem zu einer Optimierung der Aerodynamik des Fahrzeugs bei.
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Eine erste bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass eine Funktionseinheit eine Kamera, einen Richtungsanzeiger, ein Sensormodul, eine Einrichtung zur Beheizung einer Fahrzeugscheibe, eine Einrichtung zur Scheibenreinigung oder eine Recheneinheit ist.
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Eine Kamera kann jegliche Kamera sein, die für die Funktion und/oder Verkehrssicherheit des Fahrzeugs von Nutzen ist. Es kann eine Kamera sein, die lediglich die Fahrzeugumgebung erfasst, um den Fahrer vor Gefahren zu warnen oder ihm Informationen über seine Umgebung zu übermitteln, beispielsweise durch die Erfassung der aktuell geltenden Geschwindigkeitsbegrenzung, die dann über fahrzeugeigene Systeme angezeigt werden kann. Es kann aber auch eine Kamera sein, die den umgebenden Verkehr und die Umgebung erfasst und damit einen wesentlichen Beitrag zum autonomen Fahren leistet. Die Kamera kann bei einem für die Rückseite des Fahrzeugs vorgesehenen Modul eine sogenannte Bremslichtkamera sein, also eine Kamera, die an oder nahe der sogenannten dritten Bremsleuchte des Fahrzeugs vorgesehen ist, um den rückwärtigen Verkehr zu beobachten beziehungsweise zu erfassen, oder eine Kamera, die den rückwärtigen Verkehr für eine Darstellung in einem elektrischen Rückspiegel erfasst.
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Eine Funktionseinheit kann auch einen Richtungsanzeiger umfassen, umgangssprachlich also einen Blinker.
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Eine Funktionseinheit kann ein Sensormodul, insbesondere ein Lidarmodul, sein. Lidar (englisch: light detection and ranging oder light imaging, detection and ranging) wird zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung verwendet und ist an sich bekannt. Andere Sensormodule können (gegebenenfalls ebenso oder alternativ) zur Erfassung von Abständen zum umgebenden Verkehr und/oder Objekten in der Umgebung des Fahrzeugs, der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, Umgebungsbedingungen wie Nässe, Temperatur und dergleichen und anderen insbesondere für das autonome Fahren erforderlichen Informationen vorgesehen sein.
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Auch eine Einrichtung zum Beheizen einer Fahrzeugscheibe kann eine Funktionseinheit bilden, die in dem Modul aufgenommen ist. Dabei soll die Einrichtung zum Beheizen die Komponente sein, die die Beheizung auslöst, also insbesondere die Energiezufuhr verwirklicht. Ebenso kann eine Einrichtung zur Scheibenreinigung eine Funktionseinheit sein. Sie kann also die Aufnahme für einen Scheibenwischer bilden und optional auch die Zufuhr von Reinigungsflüssigkeit für die Scheibenreinigung bereitstellen beziehungsweise ermöglichen. Funktionseinheiten wie eine Scheibenbeheizungseinrichtung und/oder eine Scheibenreinigungseinrichtung bedingen jedoch, dass das Modul mit einer oder mehreren derartiger Funktionseinheiten ausreichend nahe an einer Scheibe eines Fahrzeugs positioniert ist.
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Als Funktionseinheit kann auch eine Recheneinheit vorgesehen sein. Eine solche Recheneinheit kann vorzugsweise mit optional vorhandenen Funktionseinheiten in Form von Sensormodulen zur Anwendung kommen, um die mittels der Sensormodule erfassten Daten zu sammeln und auszuwerten. Eine Recheneinheit kann aber auch zum Empfang und Weiterleiten von Steuersignalen ausgebildet sein und optional empfangene Signale auswerten und anpassen.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn die Recheneinheit einen sogenannten Fahrcomputer oder Hauptfahrcomputer bildet, der anhand aller zur Verfügung stehenden Informationen das autonome Fahren des Fahrzeugs steuert. Ist ein solcher (Haupt-)Fahrcomputer in dem erfindungsgemäßen Modul vorgesehen, kann durch ein solches ein Fahrzeug für das autonome Fahren nachgerüstet werden, sofern eine geeignete Auswahl von weiteren Funktionseinheiten in Form von Kamera(s) und/oder Sensormodul(en) mit dieser so ausgebildeten Recheneinheit verbunden und vorzugsweise in oder an dem Modul angeordnet sind.
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Da erfindungsgemäß mindestens eine Funktionseinheit vorgesehen ist, können beliebige Funktionseinheiten hinsichtlich Anzahl und Art kombiniert werden, um die gewünschte Funktionalität und die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs zu bewirken.
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Gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung soll das Modul ausgebildet sein, um an der Rückseite des Fahrzeugs angeordnet zu werden, und die transparente, durchgängige Abdeckung soll so ausgebildet sein, dass sie auch die Heckscheibe des Fahrzeugs bildet.
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Die Ausbildung des Moduls für den Einbau auf der Rückseite eines Fahrzeugs bedingt vor allem seine Größe, seine Form und die Art der Hauptbeleuchtungseinrichtung. Die transparente, durchgängige Abdeckung soll hierbei so geformt und dimensioniert sein, dass sie das Modul nicht nur in Einbauposition in Fahrtrichtung nach hinten weisend abschließt, sondern über das Modul an der entsprechenden Seite herausragt und somit gleichzeitig die Heckscheibe bildet. Wird das Modul gemäß dieser Ausgestaltung im beziehungsweise am Fahrzeug verbaut, wird gleichzeitig der Abschluss des Fahrgastraumes nach hinten mittels einer Scheibe verwirklicht.
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Das erfindungsgemäße Modul kann besonders bevorzugt als Einschub für das Fahrzeug ausgebildet sein. Das Modul soll also in Form und Größe so ausgestaltet sein, dass es in eine korrespondierende Aufnahme am Fahrzeug nach Art eines Schubkasten hineingeschoben werden kann. Dies erlaubt einen besonders schnellen Einbau in das Fahrzeug. Die Komponenten des Moduls müssen dann über entsprechende Schnittstellen mit dem Fahrzeug verbunden werden und die Befestigung des Moduls am Fahrzeug sichergestellt werden. Die Schnittstellen können dabei vorzugsweise durch Steckverbindungen oder Kontaktierungen gebildet werden, die die Verbindung der Komponenten des Moduls mit dem Fahrzeug beim und/oder nach dem Einschieben verwirklichen. Damit ist durch den Einschub des Moduls in das Fahrzeug der Einbau inklusive der nötigen Anschlüsse nach dem Befestigen abgeschlossen.
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Um eine variable Gestaltung der technischen Ausrüstung eines Fahrzeugs zu ermöglichen, kann das Modul in Form eines Einschubs insbesondere austauschbar ausgebildet sein. Ziel ist es dabei, das Modul mit wenigen Handgriffen ein- beziehungsweise auszubauen, so dass beispielsweise ein Modul ohne Komponenten für das autonome Fahren durch eines mit ebendiesen Komponenten ausgetauscht werden kann. Damit ist die technische Ausrüstung eines Fahrzeugs zumindest bezogen auf das autonome Fahren unabhängig vom Lebenszyklus des Fahrzeuges und kann nach Wunsch, beispielsweise nach einem Eigentümerwechsel, verändert werden. Auch kann ein Modul ausgetauscht werden, wenn ein neueres Modul mit anderen oder zusätzlichen Funktionseinheiten ausgestattet ist, die die Funktionalitäten des autonomen Fahrens erweitern und/oder deren Sicherheit erhöhen. Damit kann eine Upgrade-Fähigkeit des Fahrzeugs erreicht werden.
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Die Austauschbarkeit des Moduls findet sich vor allem in der Gestaltung als Einschub, der Gestaltung der erforderlichen Anschlüsse beziehungsweise Verbindungen zum Fahrzeug und der Art der Befestigung am Fahrzeug wieder. So sollten in diesem Fall lösbare Verbindungen gewählt werden und die Verbindung der Hauptbeleuchtungseinrichtung und der mindestens einen Funktionseinheit mit dem Fahrzeug, vor allem der Energieversorgung, beispielsweise durch Steckverbindungen realisiert werden.
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Um Reparaturen oder den Austausch von Komponenten des erfindungsgemäßen Moduls zu ermöglichen, kann die transparente, durchgängige Abdeckung abnehmbar ausgeführt sein und/oder das Modul kann Serviceöffnungen aufweisen. Um die Abdeckung abnehmbar zu gestalten, kann die Befestigung der transparenten, durchgängigen Abdeckung beispielsweise mittels Clips (auch Federklemmen genannt) erfolgen, in jedem Falle aber in einer lösbaren Befestigungsweise. Muss die Hauptbeleuchtungseinrichtung oder die mindestens eine Funktionseinheit ausgetauscht werden oder sollen weitere Funktionseinheiten in dem Modul aufgenommen werden, kann die Abdeckung entfernt werden und der Austausch beziehungsweise die Ergänzung erfolgen.
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Alternativ oder zusätzlich können Serviceöffnungen an dem Modul vorgesehen sein, durch die eine solche Ergänzung oder ein solcher Austausch vorgenommen werden kann. Darunter sollen Öffnungen verstanden werden, die ausreichend groß sind, um die erforderlichen Maßnahmen vorzunehmen. Diese Öffnungen können insbesondere verschließbar ausgebildet sein, so dass das Modul im Betriebszustand geschlossen ist. Die Serviceöffnungen sind vorzugsweise geschützt vor äußeren Einflüssen angeordnet, beispielsweise auf der Oberseite des Moduls. Um die Serviceöffnungen zu nutzen, muss das Modul dann zumindest so weit aus seiner Einbausituation extrahiert werden, dass die Serviceöffnungen zugänglich sind. Es muss also zumindest teilweise ausgebaut werden oder benachbarte Baugruppen müssen entfernt werden, damit die Serviceöffnungen zugänglich sind. Daher ist eine Kombination dieser Ausgestaltung des Moduls mit der Ausgestaltung eines austauschbaren Einschubs besonders vorteilhaft, weil die Serviceöffnungen dann besonders leicht zugänglich gemacht werden können.
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Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Moduls besteht darin, dass die transparente, durchgängige Abdeckung mittels Kleben, Verbindungsmitteln und/oder mittels einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung mit dem Modul verbunden ist.
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Ist ein Abnehmen der transparenten, durchgängigen Abdeckung nicht erforderlich oder nicht erwünscht, kann diese mit dem Modul verklebt sein. Stellt das Modul beispielsweise einen Teil eines Gehäuses bereit, kann die Abdeckung mit diesem verklebt werden und so das Gehäuse komplettieren. Das Kleben kann beispielsweise mittels einer sogenannten Kleberaupe erfolgen, wie es vom Verkleben von Frontscheiben bei Fahrzeugen bekannt ist. Damit kann gleichzeitig eine Abdichtung des Moduls in diesem Bereich verwirklicht werden.
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Das Befestigen der transparenten, durchgängigen Abdeckung kann auch mit Verbindungsmitteln erfolgen. Dazu zählen die oben bereits erwähnten Federklemmen (Clips) ebenso wie beispielsweise Schraubenverbindungen.
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Alternativ oder zusätzlich kann eine Verbindung beziehungsweise Befestigung mittels form- und/oder kraftschlüssiger Verbindungen erfolgen. Dabei können im Verbindungsbereich beispielsweise Strukturen am Modul und an der Abdeckung vorgesehen sein, die beim Zusammensetzen ineinander eingreifen, umgangssprachlich auch „einrasten“ (Formschluss). Unabhängig davon oder in Kombination kann beispielsweise eine Verbindung mittels Reibschluss (Kraftschluss) vorgesehen werden.
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Wird eine der vorgenannten Befestigungs- beziehungsweise Verbindungsmöglichkeiten außer dem Kleben angewendet, kann eine zusätzliche Abdichtung wünschenswert oder notwendig sein, die beispielsweise mittels einer Gummidichtung oder dergleichen erfolgen kann.
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Vorzugsweise soll die transparente, durchgängige Abdeckung mit Kunststoff oder Glas gebildet sein. Diese Werkstoffe sind von der Verwendung für Beleuchtungseinrichtungen an Fahrzeugen und/oder Fahrzeugscheiben bekannt und weisen die notwendigen Eigenschaften auf, um den Sicherheits- und Funktionsanforderungen an die Abdeckung, beispielsweise bei einem Crash, zu genügen. Im Falle der optionalen Ausgestaltung, bei der die Abdeckung gleichzeitig die Heckscheibe bildet, erweist sich eine Ausbildung der Abdeckung mit Glas als vorteilhaft.
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Die transparente, durchgängige Abdeckung kann mindestens eine Oberflächenstruktur und/oder mindestens eine Beschichtung aufweisen. Eine Oberflächenstruktur soll dabei eine Gestaltung der Oberfläche der Abdeckung mit Erhöhungen und Vertiefungen im Material sein, so dass diese nicht glatt ist. Durch eine derartige Strukturierung der Oberfläche soll die Ausbildung von ungewollten Reflexionen der/des von der Hauptbeleuchtungseinrichtung und gegebenenfalls von der mindestens einen Funktionseinheit ausgesandten Wellen und/oder Lichts vermieden und/oder deren Ausbreitung in gewünschter Weise beeinflusst werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann das gleiche Ziel mittels Beschichtungen auf der Oberfläche der transparenten, durchgängigen Abdeckung erreicht werden. Derartige Beschichtungen können in Form von Folien oder einem Materialauftrag, wie dem Bedampfen, aufgebracht werden. Im besten Falle kann eine Beschichtung die Leistung der Kameras und oder des Lidars optimieren und verbessern, indem beispielsweise unerwünschte Reflexionen und Richtungsbeeinflussungen verhindert werden.
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Unter einer Beschichtung können auch sogenannte „Blackouts“ verstanden werden, mit denen Bereiche der transparenten Oberfläche undurchsichtig gemacht werden können, um Anschlüsse im Modul zu verdecken oder beispielsweise Dichtungen oder Klebeflächen vor UV-Strahlung zu schützen. Blackouts sind auch als Keramikdruck bekannt, wie er bei Frontscheiben zum Einsatz kommt.
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Beschichtungen und Oberflächenstrukturen können jeweils in Art und Anzahl nach Bedarf kombiniert werden, auch können sie miteinander kombiniert werden, um das gewünschte Abstrahlprofil von Hauptbeleuchtungseinrichtung und/oder Funktionseinheit(en) zu beeinflussen.
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Unter Oberfläche der Abdeckung kann sowohl für diese Ausgestaltung wie auch die vorherigen die bezogen auf das Modul nach außen weisende Oberfläche, als auch die nach innen weisende Oberfläche, gemeint sein. Es können auch beide Oberflächen gemäß der vorstehenden Erläuterungen ausgestaltet sein.
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Grundsätzlich kann eine erforderliche Steifigkeit der transparenten, durchgängigen Abdeckung auch durch die Art und Steifigkeit der Befestigung der Abdeckung an dem Modul bewirkt werden. Ist dies jedoch nicht in ausreichendem Maße möglich, kann die transparente, durchgängige Abdeckung Profilierungen zur Erhöhung ihrer Steifigkeit aufweisen. Derartige Profilierungen sind als Verstärkungen und/oder Erhebungen der Abdeckung zu verstehen, die deren wirksamen Querschnitt erhöhen, so dass die Eigentragfähigkeit und der Widerstand gegen einwirkende Kräfte erhöht wird. Durch eine solche Ausgestaltung kann auch eine geringere Dicke der Abdeckung ausgeglichen werden, so dass sie hinsichtlich Materialverbrauch optimiert werden kann.
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Erfindungsgemäß ist auch ein Fahrzeug vorgesehen, das mit mindestens einem erfindungsgemäßen Modul ausgebildet ist, wobei das mindestens eine Modul an der Front und/oder an dem Heck des Fahrzeugs angeordnet ist. Damit kann das Fahrzeug mit verschiedenen Modulen der beschriebenen Art bestückt und ganz nach den Anforderungen seines Fahrers ausgestattet werden. Optional ist das Modul austauschbar, so dass ein Nach- oder Umrüsten des Fahrzeugs beziehungsweise seiner Module möglich wird.
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Mit dem erfindungsgemäßen Modul zur Aufnahme einer Hauptbeleuchtungseinrichtung und mindestens einer Funktionseinheit wird eine flexible Lösung bereitgestellt, mit der ein Fahrzeug schnell und einfach um- beziehungsweise nachgerüstet werden kann, vor allem im Hinblick auf das autonome Fahren und die Beleuchtung. Die wesentlichen Komponenten sind in dem Modul verbaut und können mit diesem in ein Fahrzeug verbaut werden. Neben dieser Nachrüstbeziehungsweise Upgrademöglichkeit kann durch das erfindungsgemäße Modul die Endfertigung des Fahrzeugs optimiert und beschleunigt werden.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeuges mit einer beispielhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Moduls an der Vorderseite eines Fahrzeugs,
- 2 eine perspektivische Ansicht des Moduls außerhalb des Fahrzeugs und
- 3 eine alternative Ausgestaltung des Moduls am Heck eines Fahrzeugs.
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1 zeigt ein Fahrzeug 10 mit einem erfindungsgemäßen Modul 20, wobei dieses zur Veranschaulichung nach Art einer Explosionszeichnung dargestellt ist. Das Modul 20 ist an der Vorderfront des Fahrzeugs 10 verbaut. Das Modul 20 umfasst die Hauptbeleuchtungseinrichtung 24 an der Vorderseite des Fahrzeugs 10 in Form der paarweise vorhandenen Scheinwerfer sowie die Richtungsanzeiger als Funktionseinheiten 26. Das Modul 20 ist nach vorn mit einer durchgängigen, transparenten Abdeckung 22 versehen, die es nach vorn abschließt und sich dabei nahezu über die gesamte Breite des Fahrzeugs 10 erstreckt. Weitere Funktionseinheiten können unter anderem Sensormodule und eine Recheneinheit für die Verwirklichung des autonomen Fahrens sein, diese sind hier jedoch nicht gezeigt.
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Die transparente, durchgängige Abdeckung 22 ist abnehmbar gestaltet, indem ihre Befestigung an dem Modul mittels Federklemmen (Clips, nicht gezeigt) erfolgt. Sie ist mit Acryl gebildet.
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2 zeigt perspektivisch eine Ausgestaltung des Moduls 20 als Einschub für das Fahrzeug. Es wird dabei mit einem Gehäuse 28 und der transparenten, durchgängigen Abdeckung 22 gebildet, die miteinander verklebt sind. Dadurch wird auch eine Abdichtung des Moduls 20 nach außen erreicht. Im Inneren des Moduls 20 sind dann die Hauptbeleuchtungseinrichtung 24 und mindestens eine Funktionseinheit 26 angeordnet, die in der gestrichelt dargestellten Einbauposition im Fahrzeug 10 zu erkennen sind und denen in 1 entsprechen. Die nicht gezeigten Anschlüsse an die Systeme und Energieversorgung des Fahrzeugs sind als Steckverbindungen ausgebildet, die bei Einschieben des Moduls 20 in das Fahrzeug 10 in Eingriff gelangen. Dadurch ist das Modul 20 austauschbar und kann schnell durch ein Modul 20 mit einer anderen Ausstattung an Funktionskomponenten ausgewechselt werden.
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In 3 ist das erfindungsgemäße Modul 20 an der Rückseite des Fahrzeugs 10 vorgesehen. Es ist abermals nach Art einer Explosionsdarstellung gezeigt. Das Modul ist mit den Rücklichtern als Hauptbeleuchtungseinheit 24 und Richtungsanzeigern als Funktionseinheiten 26 ausgebildet, die im Schutz einer transparenten, durchgängigen Abdeckung 22 in dem Modul 20 angeordnet sind. Die Abdeckung 22 ist dabei so dimensioniert und ausgebildet, dass sie gleichzeitig die Heckscheibe 30 des Fahrzeugs 10 bildet. Dabei kann eine Bremslichtkamera an der dritten Bremsleuchte (nicht gezeigt) als weitere Funktionseinheit vorgesehen sein, ebenso wie eine Scheibenreinigungseinrichtung.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug
- 20
- Modul
- 22
- durchgängige, transparente Abdeckung
- 24
- Hauptbeleuchtungseinrichtung
- 26
- Funktionseinheit
- 28
- Gehäuse
- 30
- Heckscheibe