-
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Innenausstattungsteil, welches einen Ablagebereich ausbildet, mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Derartige Kraftfahrzeuge sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bestens bekannt. So weisen die meisten Kraftfahrzeuge beispielsweise ein als Handschuhfach ausgebildetes Innenaustattungsteil auf, dessen Ablagebereich mit einer Klappe geöffnet und verschlossen werden kann. Zumeist ist zur Beleuchtung des Handschuhfachs ein Leuchtmittel vorhanden, welches sich im Innenraum des Handschuhfachs befindet.
-
Aus der
DE 2008 025 256 A1 ist ein Handschuhfach für ein Kraftfahrzeug offenbart, bei dem zur Beleuchtung ein Leuchtmittel an der Klappe des Handschuhfachs angeordnet ist. Am feststehenden Teil des Handschuhfachs ist ein Lichtleiter mit einer Lichteintrittsfläche und einer davon beabstandeten Lichtaustrittsfläche vorhanden. Bei geschlossenem Deckel ist die Lichteintrittsfläche am Lichtleiter des feststehenden Teils derart an einer Lichtabstrahlstelle für das Licht des Leuchtmittels angeordnet, dass das Licht des Leuchtmittels über den Lichtleiter zur Lichtaustrittsfläche geleitet wird und an dieser wieder aus dem Lichtleiter austritt. In der geöffneten Stellung des Handschuhfachs hingegen dient das von der Lichtabstrahlstelle für das Licht des Leuchtmittels ausgehende Licht zur Beleuchtung des Ablagebereichs vom Handschuhfach.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, ein Kraftfahrzeug mit einem Innenausstattungsteil, welches einen Ablagebereich ausbildet, bereitzustellen, dessen Ablagebereich einfach und kostengünstig beleuchtet werden kann.
-
Vorliegende Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
-
Die Erfindung geht aus von einem Kraftfahrzeug mit einem Innenausstattungsteil, welches einen Ablagebereich ausbildet, wobei wenigstens ein Leuchtmittel vorhanden, dessen Licht (zumindest auch) zur Beleuchtung des Ablagebereich dient.
-
Die Erfindung schlägt nun vor, dass das wenigstens eine Leuchtmittel Bestandteil einer außerhalb des Innenausstattungsteils angeordneten Ambientebeleuchtung ist.
-
Mit anderen Worten erfüllt das Leuchtmittel für die Ambientebeleuchtung eine Doppelfunktion. Einerseits wird dessen Licht für die Ambientebeleuchtung genutzt, andererseits wird zumindest ein Teil des Lichts zur Beleuchtung des Ablagebereichs im Innenausstattungsteil genutzt.
-
Auf diese Weise kann auf ein gesondertes Leuchtmittel zur Beleuchtung des Ablagebereichs, welches in der Regel im Ablagebereich selbst angeordnet ist, verzichtet werden. Auf diese Weise wird also eine sehr einfache und kostengünstige Lösung für die Beleuchtung eines Ablagebereichs realisiert.
-
Es ist darauf hinzuweisen, dass die vorliegende Erfindung sowohl für abdeckbare Ablagebereiche (z.B. Ablagebereich eines mittels einer Klappe verschließbaren Handschuh- oder Brillenfachs, mittels eines Schiebeelementes abdeckbarer Ablagebereich in der Mittelkonsole) als auch für nicht abdeckbare Ablagebereiche (z.B. offene Ablagemulden, offene Ablagefächer in den Türverkleidungen) im gesamten Innenraum eines Kraftfahrzeugs verwendet werden kann.
-
Bekanntermaßen dient eine Ambientebeleuchtung zur Schaffung einer angenehmen Hintergrundbeleuchtung im Innenraum des Kraftfahrzeugs. Die Ambientebeleuchtung ist zumeist zusätzlich zur üblichen Innenraumbeleuchtung eines Kraftfahrzeugs vorhanden.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Leuchtmittel über wenigstens einen Lichtleiter optisch mit dem Ablagebereich des Innenausstattungsteils gekoppelt ist.
-
Auf Grund dieser Weiterbildung kann auf einfache Weise ein Teil des Lichts des Leuchtmittels, welches vornehmlich für die Ambientebeleuchtung gedacht ist, hin zum Ablagebereich des Innenausstattungsteils geleitet werden.
-
Es sind hierbei vorteilhaft folgende Alternativen vorstellbar:
- In einer Ausbildung des Erfindungsgedankens ist denkbar, dass eine Lichteinkoppelstelle des wenigstens einen Lichtleiters in unmittelbarer Nähe des Leuchtmittels und eine Lichtauskoppelstelle des wenigstens einen Lichtleiters am oder im Ablagebereich des Innenausstattungsteils angeordnet oder zumindest bis zu diesem geführt ist.
-
Das Licht des Leuchtmittels wird also bei dieser Lösung unmittelbar am Ort seiner Entstehung für die Beleuchtung des Ablagebereichs abgezweigt.
-
Im Fall einer linienartigen Ambientebeleuchtung werden oftmals längere, band- oder stabartige Lichtleiter verwendet. Auf Grund von Lichtverlusten ist es üblich, an der Stirnseite des Lichtleiters sowie an weiteren Lichteinkoppelstellen Licht von Leuchtmitteln in den Lichtleiter einzukoppeln. Im Bereich einer dieser Lichteinkoppelstellen, welche im näheren Bereich des Innenausstattungsteils liegt, kann dann vorteilhaft durch den wenigstens einen Lichtleiter eine Art Bypass gelegt werden, der das Leuchtmittel optisch mit dem Ablagebereich des Innenausstattungsteils koppelt. Durch die Abzweigung des Lichts im unmittelbaren Bereich des Leuchtmittels kann eine hohe Leuchtdichte zur Beleuchtung des Ablagebereich erzielt werden.
-
Gemäß einer zweiten, zweckmäßigen Alternative ist es aber auch denkbar, dass eine Lichteinkoppelstelle des wenigstens einen Lichtleiters in unmittelbarer Nähe einer Lichtauskoppelstelle wenigstens eines weiteren Lichtleiters angeordnet ist. Der weitere Lichtleiter ist Bestandteil der außerhalb des Innenausstattungsteils angeordneten Ambientebeleuchtung. Eine Lichtauskoppelstelle des wenigstens einen Lichtleiters ist dann wiederum am oder im Ablagebereich des Innenausstattungsteils angeordnet oder zumindest bis zu diesem hingeführt.
-
Durch eine derartige Weiterbildung ist es konstruktiv sehr einfach möglich, das Restlicht von dem vornehmlich für die Ambientebeleuchtung genutzten Leuchtmittel auch noch zur Ausleuchtung des Ablagebereichs zu nutzen.
-
Um auf besonders kompakte und einfache Art das Licht des Leuchtmittels zum Ablagebereich zu bringen, wird vorgeschlagen, dass die Lichteinkoppelstelle des wenigstens einen Lichtleiters und die Lichtauskoppelfläche des wenigstens einen weiteren Lichtleiters stirnseitige Flächen von länglich ausgebildeten Lichtleitern sind. Die Lichtleiter können insbesondere stab- und/oder bandartig ausgebildet sein.
-
Es ist insbesondere bei beengten Verhältnissen für eine Montage sehr vorteilhaft, wenn der wenigstens eine Lichtleiter flexibel ausgebildet ist.
-
In einer weiteren Ausbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, den wenigstens einen Lichtleiter zumindest bereichsweise mit einer Umwicklung aus einem lichtdichten Material zu versehen. Auf diese Weise kann das Auftreten von unerwünschtem Streulicht wirksam verhindert werden.
-
Schließlich wird nach einer Weiterbildung noch vorgeschlagen, dass ein bewegliches Abdeckelement vorhanden ist, welches in eine den Ablagebereich freigebende oder den Ablagebereich abdeckende Stellung bringbar ist. Somit kann das Innenausstattungsteil einen abdeckbaren Ablagebereich ausbilden und beispielsweise als ein Handschuhfach oder eine Brillenablage dienen.
-
Mit der Erfindung kann somit auf einfache Weise eine äußerst kostengünstige Beleuchtung beispielsweise eines Handschuhfachs bereitgestellt werden. Durch den Verzicht auf ein gesondertes Leuchtmittel für das Handschuhfach kann insbesondere bei Elektrofahrzeugen, bei denen die Einsparung von Energie besonders wichtig ist, energiesparend die Beleuchtung eines Handschuhfachs ermöglicht werden.
-
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden anhand der Figuren in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dadurch werden auch noch weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung deutlich. Gleiche Bezugszeichen, auch in unterschiedlichen Figuren, beziehen sich auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile. Dabei werden entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht, auch wenn eine wiederholte Beschreibung oder Bezugnahme darauf nicht erfolgt. Die Figuren sind nicht oder zumindest nicht immer maßstabsgetreu. In manchen Figuren können Proportionen oder Abstände übertrieben dargestellt sein, um Merkmale eines Ausführungsbeispiels deutlicher hervorheben zu können. Wird der Begriff „und/oder“ in einer Aufzählung aus zwei oder mehr Begriffen bzw. Gegenständen verwendet, so kann dies bedeuten, dass ein beliebiger der aufgezählten Begriffe bzw. Gegenstände allein verwendet werden kann. Es kann auch bedeuten, dass eine beliebige Kombination aus zwei oder mehr der aufgezählten Begriffe bzw. Gegenstände verwendet werden kann.
-
Es zeigen, jeweils schematisch
- 1 den Innenraum eines Kraftfahrzeugs im Cockpitbereich mit einem Innenausstattungsteil und einer Ambientebeleuchtung,
- 2 eine Darstellung nur des Innenausstattungsteils und der Ambientebeleuchtung, gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 3 eine Darstellung nur des Innenausstattungsteils und der Ambientebeleuchtung, gemäß einer zweiten Ausführungsform und
- 4 eine Einzeldarstellung gemäß Detail IV aus den 2 und 3.
-
Es wird zunächst auf die 1 Bezug genommen. In dieser Figur ist ein Kraftfahrzeug K im Bereich seines Cockpits dargestellt. Konkret sind eine Instrumententafel 10, ein Innenausstattungsteil 20 und eine Ambientebeleuchtung 30 ersichtlich.
-
Das Innenausstattungsteil 20 ist als ein Handschuhfach ausgebildet, welches einen Ablagebereich 21 zur Aufbewahrung von kleinen Gegenständen aufweist.
-
Eine schwenkbare Klappe 22 verschließt den Ablagebereich 21 und kann mittels einer Handhabe 23 entriegelt und aufgeklappt werden.
-
Oberhalb des Innenausstattungsteils 20 ist eine Ambientebeleuchtung 30 angeordnet. Die Ambientebeleuchtung 30 weist einen länglichen, vorzugsweise stab- oder bandartigen Lichtleiter 30a auf, in den über ein Leuchtmittel 30b Licht eingekoppelt wird. Das Leuchtmittel 30b ist bevorzugt als Leuchtdiode ausgebildet.
-
Das Licht des Leuchtmittels 30b wird vorzugsweise stirnseitig in den Lichtleiter 30a eingekoppelt. Je nach Länge des Lichtleiters 30a ist es jedoch auch denkbar, dass in Längsrichtung des Lichtleiters 30a verteilt weitere Leuchtmittel vorhanden sind, über die mittels Abzweigungen des Lichtleiters 30a Licht in diesen eingekoppelt wird (nicht dargestellt).
-
Durch entsprechende, nicht näher dargestellte Lichtauskoppelstrukturen entlang der Rückseite des Lichtleiters 30a weist die Ambientebeleuchtung 30 ein band- oder schlitzartiges Lichterscheinungsbild auf.
-
In der 2 sind im Wesentlichen nur die Ambientebeleuchtung 30 und das Innenausstattungsteil 20 ersichtlich. Aus der Figur wird deutlich, dass der Lichtleiter 30a zusammen mit dem Leuchtmittel 30b die Ambientebeleuchtung 30 ausbildet. Konkret wird Licht des Leuchtmittels 30b über eine stirnseitige Lichteinkoppelstelle LE1 in den Lichtleiter 30a eingekoppelt. Das eingekoppelte Licht wird an einer länglichen Lichtauskoppelstelle LA1, welche sich entlang des Lichtleiters 30a erstreckt, in Richtung des Innenraums vom Kraftfahrzeug K wieder ausgekoppelt.
-
Wie aus der Figur ersichtlich ist, dient das eigentlich zur Ambientebeleuchtung 30 zugehörige Leuchtmittel 30b ebenfalls zur Beleuchtung des Ablagebereichs 21 vom Innenausstattungsteil 20. Zu diesem Zweck wird ein Teil des Lichts vom Leuchtmittel 30b über eine Lichteinkoppelstelle LE2 eines weiteren Lichtleiters 31 abgegriffen und über den Lichtleiter 31 zu einer Lichtauskoppelstelle LA3 geführt, welche sich im Ablagebereich 21 befindet oder zumindest bis zu diesem geführt ist. Es ist beispielsweise denkbar, dass der Lichtleiter 31 bis zu einer Öffnung 24 des Innenausstattungsteils 20 zum Ablagebereich 21 geführt ist oder durch die Öffnung 24 in den Ablagebereich 21 hineinragt.
-
Vorteilhafterweise ist dabei der weitere Lichtleiter 31 flexibel ausgebildet, so dass er bei beengten Platzverhältnissen leichter montiert werden kann. Um Streulicht zu vermeiden ist der Lichtleiter 31 zudem mit einer lichtdichten Umwicklung versehen, wie später noch dargestellt ist.
-
In der 3 ist noch eine weitere Ausführungsform ersichtlich, bei der im Unterschied zum vorherigen Ausführungsbeispiel der weitere Lichtleiter 31 an anderer Stelle angeordnet ist. Konkret ist die Lichteinkoppelstelle LE2 des weiteren Lichtleiters 31 hierbei gegenüberliegend einer endseitigen bzw. stirnseitigen Lichtauskoppelstelle LA2 des Lichtleiters 30a angeordnet. Der weitere Lichtleiter 31 ist mit seiner Lichtauskoppelstelle LA3 wiederum bis zu einer Öffnung 24 im Innenausstattungsteil 20 oder durch diese bis in den Ablagebereich 21 hineingeführt.
-
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Lichtleiter 31 flexibel ausgebildet und mit einem lichtdichten Material umwickelt.
-
Dies ist in 4 im Detail ersichtlich. Darin ist ein Teil des Lichtleiters 31 dargestellt, der von einer Umwicklung 32 versehen ist. Die Umwicklung 32 ist aus einem lichtdichten Material und derart gewickelt, dass sich jeweils eine geringfügige Überlappung 33 des Materials ergibt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Instrumententafel
- 20
- Innenausstattungsteil
- 21
- Ablagebereich
- 22
- Abdeckelement
- 23
- Handhabe
- 24
- Öffnung
- 30
- Ambientebeleuchtung
- 30a
- Lichtleiter
- 30b
- Leuchtmittel
- 31
- Lichtleiter
- 32
- Umwicklung
- 33
- Überlappung
- K
- Kraftfahrzeug
- LE1, LE2
- Lichteinkoppelstellen
- LA1-LA3
- Lichtauskoppelstellen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-