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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Validierung eines Signals einer Einrichtung zur Flammenüberwachung eines Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung eines Temperatursensors.
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Gasbefeuerte Heizgeräte weisen häufig eine Vorrichtung zur Flammenerkennung auf, die verhindert, dass unverbranntes Brenngas-Luftgemisch im Brennraum des Heizgerätes austreten kann. Die Flammenerkennung ermöglicht ein Unterbrechen der Gaszufuhr des Heizgerätes, sobald die Vorrichtung zur Flammenerkennung keine Flamme mehr erkennen kann, und ermöglicht so ein besonders sicheres Betreiben des Heizgerätes.
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Bei Heizgeräten eingerichtet zur Verbrennung von Kohlenwasserstoffen kommt häufig eine Flammenerkennung zum Einsatz, die auf einem gemessenen lonisationsstrom der Flamme des Heizgerätes basiert. Dabei werden die bei der Verbrennung freigesetzten Ladungsträger bestimmt. Diese Methode ermöglicht eine sichere und zuverlässige Flammenerkennung.
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Es wurde herausgefunden, dass bei wasserstoffbetriebenen Heizgeräten eine Flammenerkennung basierend auf der Erfassung eines lonisationsstromes der Flamme, insbesondere bei geringer Leistung des Heizgerätes, nicht problemlos möglich, weil gegebenenfalls eine Wasserstofflamme erheblich weniger Ladungsträger freisetzt als eine Flamme aus der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen (zum Beispiel Erdgas).
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Daher kann bei wasserstoffbetriebenen Heizgeräten eine Flammenerkennung basierend auf UV-Licht zum Einsatz kommen, wobei ein Sensor für ultraviolettes Licht auf die Flamme gerichtet ist. Bei einem Ausfall und/oder einer Verschmutzung des UV-Sensors, beispielsweise aufgrund von Ablagerung von Verbrennungsprodukten, kann allerdings dann eine Flammenerkennung nicht zuverlässig gewährleistet werden, wodurch der Betrieb des Heizgerätes unterbrochen werden müsste.
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Ein Fehler in einem Sensor einer Flammenüberwachung und/oder der Auswerteelektronik kann spätestens bei einer Inbetriebnahme eines Heizgerätes erkannt werden, so dass dann entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können, wie z. B: eine Außerbetriebnahme oder ein Versetzen des Heizgerätes in einen Fehlermodus.
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Kommt es jedoch während des Betreibens des Heizgerätes zu einem Fehler der Sensorik und/oder der Auswerteelektronik der Flammenüberwachung, insbesondere wenn die Flammenüberwachung weiterhin (fälschlicherweise) eine Flamme des Heizgerätes vorgibt, kann der Fehler durch die Auswerteelektronik nicht direkt bzw. nicht sicher erkannt werden. Sollte in einem derartigen Fehlerzustand tatsächlich die Flamme des Heizgerätes erlöschen, könnte unverbranntes Gas austreten mit entsprechenden Folgen für die Betriebssicherheit des Heizgerätes.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Validierung eines Signals einer Einrichtung zur Flammenüberwachung eines Heizgerätes vorzuschlagen, das die geschilderten Probleme des Standes der Technik zumindest teilweise überwindet. Insbesondere soll eine unabhängige und sichere Validierung des Signals einer Flammenüberwachung eines Heizgerätes, insbesondere mit Wasserstoff betrieben, ermöglichen.
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Zudem soll die Erfindung die Komplexität eines Heizgerätes zumindest nicht wesentlich erhöhen und/oder nur geringe bauliche Veränderungen an einem bekannten Heizgerät erfordern und/oder eine einfache Integration in bestehende Heizgeräte ermöglichen.
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Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Hierzu trägt ein Verfahren zur Validierung eines Signals einer ersten Einrichtung zur Flammenüberwachung eines Heizgerätes bei, umfassend zumindest die folgenden Schritte:
- a) Erfassen eines Parameters, der einen Rückschluss auf die Flammentemperatur des Heizgerätes ermöglicht,
- b) Vergleichen des in Schritt a) erfassten Parameters mit einem Referenzbereich,
- c) Betreiben des Heizgerätes mit einer zweiten Einrichtung zur Flammenüberwachung oder Ausschalten des Heizgerätes, wenn der in Schritt a) erfasste Parameter außerhalb eines vorgegebenen Bereichs liegt.
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Die Schritte a), b) und c) werden bei einem regulären Verfahrensablauf zumindest einmal in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt. Insbesondere werden die Schritte a) und b) permanent oder in regelmäßigen zeitlichen Abständen während des Betriebes des Heizgeräts durchgeführt.
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Das Verfahren dient insbesondere zur Validierung des Signals einer ersten oder primären (üblicherweise genutzten) Einrichtung zur Flammenüberwachung eines Brenners eines Heizgerätes und somit insbesondere zur Überwachung der Funktion dieser ersten Einrichtung zur Flammenüberwachung. Die erste Einrichtung zur Flammenüberwachung kann dabei jeglicher Art sein, insbesondere jedoch umfassend einen UV-Sensor (Sensor zur Erfassung ultravioletter Strahlung einer Flamme) des Heizgerätes.
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Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein Gasheizgerät, welches dazu eingerichtet ist, einen gasförmigen Brennstoff, wie Erdgas oder insbesondere Wasserstoff, unter Zufuhr von Umgebungsluft zu verbrennen, um damit Wärme zu erzeugen, die beispielsweise einem Heizkreislauf und/oder einer Warmwasserversorgung bereitgestellt werden kann. Das Heizgerät weist in der Regel zumindest einen Brenner und eine Fördereinrichtung (wie ein Gebläse) auf, die ein Gemisch von (vorzugsweise gasförmigem) Brennstoff und Verbrennungsluft durch einen Gemischkanal des Heizgerätes zum Brenner fördert; anschließend kann das durch die Verbrennung entstehende Abgas durch ein Abgasrohr des Heizgerätes zu einer Abgasanlage geführt werden. Zudem weist das Heizgerät mindestens eine Einrichtung zur Flammenüberwachung auf. Die Einrichtung zur Flammenüberwachung kann dabei zur Erkennung des Vorhandenseins einer Flamme als auch zur Regelung des Verbrennungsprozesses eingesetzt werden.
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Die zweite bzw. weitere Einrichtung zur Flammenüberwachung kann beispielsweise eine Einrichtung zur Messung eines lonisationsstromes der Flamme des Heizgerätes sein, wobei die Leitfähigkeit der Flamme gemessen wird, welche mit der Menge der bei der Verbrennung freigesetzten Ladungsträgern variiert. Neben dem Erkennen des Vorhandenseins einer Flamme kann anhand eines gemessenen lonisationsstromes auch der Verbrennungsprozess, insbesondere das Mischungsverhältnis von Verbrennungsluft und Brenngas, geregelt werden.
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Bei der Verbrennung von Wasserstoff oder eines Gasgemisches enthaltend Wasserstoff hat die Flamme, zumindest bei geringer Leistung des Heizgerätes, eine deutlich geringere Ionisierung, wodurch eine Flammenüberwachung mittels einer Messung des lonisationsstromes erschwert wird. Daher können hier alternative Verfahren eingesetzt werden, beispielsweise die Erfassung der von der Flamme emittierten Ultraviolettstrahlung (UV-Strahlung). Hierzu kann ein UV-Sensor in oder außerhalb der Brennkammer auf die Flamme gerichtet sein.
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Der Referenzwert ist in der Regel in der Dimension des in Schritt a) erfassten Parameters gegeben und kennzeichnet eine Schwelle, bei deren Erreichen, Unterschreiten bzw. Überschreiten von einem Erlöschen der Flamme auszugehen ist. Der Referenzwert kann beispielsweise ein diskreter Wert sein, der in einem Datenspeicher hinterlegt ist.
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Gemäß Schritt a) erfolgt das Erfassen eines (ausgewählten) Parameters des Heizgerätes, der einen (bevorzugt direkten) Rückschluss auf eine Flammentemperatur zulässt. Insbesondere kann der Parameter eine Temperatur oder eine Temperaturdifferenz sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der in Schritt a) zu erfassende Parameter eine in der Brennkammer und/oder in unmittelbarer Umgebung der Brennkammer zu erfassende Temperatur sein. Das Erfassen kann dabei insbesondere mittels eines Temperatursensors erfolgen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann in Schritt a) eine Temperatur von einem Temperatursensor erfasst werden, der in der Brennkammer angeordnet ist, wobei der Temperatursensor von der Flamme möglichst weit beabstandet ist. In vorteilhafter Weise soll der Temperatursensor nicht zu hohen Temperaturen ausgesetzt werden und so die Standzeit erhöht werden. Dabei versteht sich, dass der Referenzwert auf die Position des Temperatursensors und den entsprechenden Temperaturbereich angepasst sein sollte.
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Dabei kann es für die Reaktionszeit der hier vorgeschlagenen Validierung besonders vorteilhaft sein, den Temperatursensor zur Durchführung des Schrittes a) in der Brennkammer des Heizgerätes (möglichst weit beabstandet zur Flamme) anzuordnen, jedoch an einer Position, an der dieser der Wärmestrahlung der Flamme direkt ausgesetzt ist. In vorteilhafter Weise kann so eine zeitliche Verzögerung der Erfassung eines Flammenverlustes aufgrund der thermischen Masse möglicher, zwischen Flamme und Temperatursensor angeordneter, Bauteile verhindert werden.
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Gemäß einer weiteren, ggf. alternativen, vorteilhaften Ausgestaltung als Parameter in Schritt a) kann eine Vorlauftemperatur eines mit dem Heizgerät verbundenen Heizkreislaufes erfasst werden. Vorteilhaft wird die Vorlauftemperatur regelmäßig bei Heizgeräten ohnehin erfasst und ein derart ausgestaltetes Verfahren ist besonders einfach an bestehenden Heizgeräten nachrüstbar.
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Gemäß einer weiteren, ggf. alternativen, Ausgestaltung kann als Parameter in Schritt a) eine Differenz von Vorlauf- und Rücklauftemperatur erfasst werden. Vorteilhaft kann so der Einfluss einer Umgebungstemperatur gemindert werden.
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In Schritt b) erfolgt ein Vergleichen des in Schritt a) erfassten Parameters mit einem (vorgegebenen) Referenzbereich. Der Referenzbereich kann auch anhand eines konkreten Referenzwertes definiert sein. Für den Fall, dass der Referenzbereich durch einen Referenzwert definiert ist, kann dieser als Grenzwert betrachtet werden, der entscheidet, ob ein darüber oder darunter liegender Wert des Parameters innerhalb oder außerhalb des Referenzbereichs liegt. Der Referenzbereich bzw. der Referenzwert ist insbesondere ein Temperaturbereich bzw. eine Temperatur und/oder ein Temperaturdifferenzbereich bzw. eine Temperaturdifferenz. Der Referenzbereich bzw. der Referenzwert definiert insbesondere einen Betriebszustand des Heizgerätes, bei dem im regulären Betrieb des Heizgerätes mit sehr hoher Sicherheit von einer erloschenen Flamme auszugehen ist. Die Auswertung der Temperaturdifferenz von Vor- und Rücklauf erlaubt so Rückschlüsse auf die zugeführte Wärmeenergie, insbesondere abhängig vom Betriebszustand des Heizgerätes.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Referenzbereich bzw. der Referenzwert unter Einbeziehung von Betriebsdaten des Heizgerätes ermittelt werden. Die Ermittlung des Referenzbereichs bzw. Referenzwertes kann dabei einmalig oder online erfolgen, also anhand der Betriebsdaten permanent oder regelmäßig angepasst werden. Die einzubeziehenden Betriebsdaten können dabei beispielsweise aus folgender Gruppe ausgewählt sein: eine Leistung des Heizgerätes, eine Vorlauf- und/oder Rücklauftemperatur, ein Massenstrom Brenngas und eine Leistung der Fördereinrichtung.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können in Schritt a) auch mehrere Parameter erfasst werden, die einen (direkten) Rückschluss auf eine Flammentemperatur des Heizgerätes erlauben. Hierzu sollten mehrere Referenzbereiche bzw. Referenzwerte vorgegeben sein, die den entsprechenden erfassten Parametern zuzuordnen sind.
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In Schritt c) kann für den Fall, dass bei dem Vergleich in Schritt b) erkannt wird, dass der Wert des Parameters außerhalb des Referenzbereichs liegt bzw. ein Unterschreiten eines Referenzwertes vorliegt, ein Betreiben des Heizgerätes mit einer zweiten Einrichtung zur Flammenüberwachung des Heizgerätes erfolgen. Sollte das Heizgerät keine zweite Einrichtung zur Flammenüberwachung aufweisen, kann alternativ auch eine Außerbetriebnahme des Heizgerätes erfolgen.
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Die zweite Einrichtung zur Flammenüberwachung kann dabei gleicher oder unterschiedlicher Art bzw. Messmethodik der ersten Einrichtung zur Flammenüberwachung sein. In vorteilhafter Weise kann ein Betreiben des Heizgerätes mit einer zweiten Einrichtung zur Flammenüberwachung gemäß Schritt c) ebenso mittels Durchführung der Schritte a) und b) überwacht werden. Hierzu können ein oder mehrere Referenzbereiche bzw. -werte für die zweite Einrichtung zur Flammenüberwachung vorgegeben sein.
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Sollte keine zweite (oder weitere) Einrichtung zur Flammenüberwachung vorhanden sein, kann in Schritt c) auch eine Außerbetriebnahme des Heizgerätes erfolgen. Hierzu kann zur Erhöhung der Sicherheit eine Gaszuführung des Heizgerätes geschlossen werden. Zudem kann das Heizgerät vorteilhaft in einen Modus versetzt werden, der eine Inbetriebnahme durch einen Nutzer unterbindet und nur durch eine fachkundige Person zulässt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann in einem Schritt d) das Heizgerät eine Information über das Herauslaufen des Wertes des Parameters aus einem Referenzbereich bzw. ein Unter- / Überschreiten des Referenzwertes und/oder einen Wechsel der Einrichtung zur Flammenüberwachung (Ergebnis des Schritt c)) bereitstellen oder versenden. Insbesondere kann das Bereitstellen oder Versenden der Information über ein Netzwerk erfolgen, insbesondere dem Internet. Beispielsweise kann das Heizgerät automatisiert nach einer automatisierten Außerbetriebnahme oder einen Wechsel der Einrichtung zur Flammenüberwachung eine Information hierüber an einen ausgewählten Fachbetrieb senden, der dann einen Wartungstermin für das Heizgerät zur Wiederherstellung der ersten Vorrichtung zur Flammenerkennung planen und durchführen kann.
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Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm (-produkt), umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer, diesen veranlassen, ein hier vorgeschlagenes Verfahren auszuführen.
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Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen, auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.
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Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens. Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen, und/ oder über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen. In vorteilhafter Weise können auf dem Speicher des Regel- und Steuergeräts auch Daten wie beispielsweise eine ein oder mehrere Referenzbereiche bzw. Referenzwerte zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens hinterlegt werden oder sein.
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Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät vorgeschlagen, aufweisend ein hier vorgeschlagenes Regel- und Steuergerät. Bei dem Heizgerät handelt sich insbesondere um ein Gasheizgerät, insbesondere um ein wasserstoffbetriebenes Gasheizgerät. Das Gasheizgerät kann einen Brenner und eine Fördereinrichtung aufweisen, mit der ein Gemisch aus Verbrennungsgas (Wasserstoff) und Verbrennungsluft dem Brenner zugeführt werden kann.
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Nach einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung einer in oder in unmittelbarer Nähe einer Brennkammer eines Heizgerätes erfassten Temperatur eines Heizgerätes zur Validierung eines Signals einer Einrichtung zur Flammenüberwachung des Heizgerätes vorgeschlagen.
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Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm, dem Speichermedium, dem Regel- und Steuergerät, dem Heizgerät und/oder der Verwendung auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
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Hier werden somit ein Verfahren, ein Computerprogramm, ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät sowie eine Verwendung angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere tragen das Verfahren, das Computerprogramm, das Speichermedium, das Regel- und Steuergerät, dass Heizgerät sowie die Verwendung zumindest dazu bei, die Betriebssicherheit eines Heizgerätes zu verbessern, indem eine Möglichkeit zur Validierung eines erfassten Signales einer Einrichtung zur Flammenüberwachung angegeben wird.
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Zudem kann die Erfindung besonders einfach und kostengünstig durchgeführt bzw. umgesetzt werden und insbesondere auch an bestehenden Heizgerät nachgerüstet werden.
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Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter („erste“, „zweite“, ...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung. Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann („mindestens ein“), kann die Beschreibung zu einem dieser Bauteile für alle oder ein Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen gelten, dies ist aber nicht zwingend.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
- 1: einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens,
- 2: ein hier vorgeschlagenes Heizgerät, und
- 3: eine Brennkammer eines hier vorgeschlagenen Heizgerätes.
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1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens. Das Verfahren dient zur Validierung einer Einrichtung zur Flammenüberwachung eines Heizgerätes 1, beispielsweise eines UV-Sensors 12 oder einer lonisationselektrode 13.
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Die mit den Blöcken 110, 120 und 130 dargestellte Reihenfolge der Schritte a), b) und c) kann sich bei einem regulären Betriebsablauf einstellen. Insbesondere kann jedoch eine gleichzeitige (permanente) oder regelmäßig zeitlich beanstandete Durchführung der Schritte a) und b) sinnvoll erscheinen.
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In Block 110 erfolgt gemäß Schritt a) ein Erfassen eines Parameters der einen Rückschluss auf die Flammentemperatur des Heizgerätes 1 ermöglicht. Beispielsweise kann hierzu eine Temperatur mittels eines, in einer Brennkammer 8 des Heizgerätes 1 angeordneten, Temperatursensors 10 erfasst werden.
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In Block 120 erfolgt gemäß Schritt b) ein Vergleichen des in Schritt a) erfassten Parameters mit einem vergebenen oder ermittelten Grenzwert (als Referenzbereich bzw. Referenzwert).
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In Block 130 erfolgt gemäß Schritt c) ein Betreiben des Heizgerätes 1 mit einer zweiten Einrichtung zur Flammenüberwachung, beispielsweise der UV-Sensors 12 oder die lonisationselektrode 13 (je nachdem welche bisher aktiv war) oder Ausschalten des Heizgerätes, wenn der in Schritt a) erfasste Parameter z.B. kleiner als der Referenzwert ist.
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2 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 1. Das Heizgerät 1 kann eine Zuführung Verbrennungsluft 4 aufweisen, der über ein Gasventil 5 Verbrennungsgas zugesetzt werden kann. Das entstehende Verbrennungsgemisch kann über einen Gemischkanal 16, in dem eine Fördereinrichtung 2 angeordnet sein kann, einem in einer Brennkammer 8 angeordneten, Brenner 3 zugeführt werden. Entstehende Verbrennungsprodukte können aus der Brennkammer 8 über eine Abgasanlage 9 abgeführt werden. Unten kann die Brennkammer 8 einen (Kondensat-) Ablauf 14 aufweisen, der einen Siphon 15 umfassen kann.
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Das Heizgerät 1 kann zudem ein Regel- und Steuergerät 7 aufweisen, dass mit dem Temperatursensor 10, der in der Brennkammer 8 unterhalb des Brenners 3, elektrisch verbunden sein kann. Durch die Anordnung des Temperatursensors 10 unterhalb des Brenners 3 in der Brennkammer 8 kann vorteilhaft sichergestellt werden, dass dieser nicht zu hohen Temperaturen ausgesetzt ist.
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Das Regel- und Steuergerät 7 kann zudem mit dem Gasventil 5, der Fördereinrichtung 2 und einer Zündeinrichtung 6 elektrisch verbunden sein. Eine Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens kann vorteilhaft auf dem Regel- und Steuergerät 7 erfolgen.
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Das Heizgerät 1 kann mit einem Heizkreislauf 18, aufweisend einen Vorlauf 19 und einen Rücklauf 20 verbunden sein, in dem ein Wärmeträger in einer Umwälzrichtung 21 zirkulieren kann. Hierzu kann der Heizkreislauf 18 eine hier nicht gezeigte Umwälzpumpe aufweisen und hier nicht gezeigte Verbraucher mit Wärme versorgen. Als in Schritt a) zu erfassende Parameter kann auch die Temperatur im Vorlauf 19 oder die Differenz der Temperaturen in Vorlauf 19 und Rücklauf 20 herangezogen werden.
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3 zeigt beispielhaft und schematisch eine Brennkammer 8 eines hier vorgeschlagenen Heizgerätes 1. Über den Gemischkanal 16 kann Verbrennungsgemisch dem Brenner 3 zugeführt und unter Entstehung einer Flamme 11 verbrannt werden. Die Flamme 11 kann durch einen UV-Sensor 12 oder der lonisationselektrode 13 überwacht werden. Der Temperatursensor 10 kann unterhalb der lonisationselektrode 13 angeordnet sein. UV-Sensor 12, Brenner 3, lonisationselektrode 13 und Temperatursensor 10 können in einer Brennertür 17 angeordnet sein, wodurch vorteilhaft eine elektrische Verkabelung mit dem Regel- und Steuergerät 7 vereinfacht werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Heizgerät
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Brenner
- 4
- Zuführung Verbrennungsluft
- 5
- Gasventil
- 6
- Zündeinrichtung
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Brennkammer
- 9
- Abgasanlage
- 10
- Temperatursensor
- 11
- Flamme
- 12
- UV-Sensor
- 13
- lonisationselektrode
- 14
- Ablauf
- 15
- Siphon
- 16
- Gemischkanal
- 17
- Brennertür
- 18
- Heizkreislauf
- 19
- Vorlauf
- 20
- Rücklauf
- 21
- Umwälzrichtung