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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Reinigungsgerät zum Reinigen einer Elektrodenanordnung mit mehreren fingerförmigen Außenelektroden („Fingerelektroden“) für die elektrostatische Außenaufladung an einem Zerstäuber (z.B. Rotationszerstäuber). Weiterhin betrifft die Erfindung ein entsprechendes Betriebsverfahren für ein solches Reinigungsgerät. Ferner betrifft die Erfindung auch eine entsprechend angepasste Elektrodenanordnung für die elektrostatische Außenaufladung an einem Zerstäuber (z.B. Rotationszerstäuber).
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Hintergrund der Erfindung
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In modernen Lackieranlagen zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen werden als Applikationsgeräte meist Rotationszerstäuber eingesetzt, die von einem mehrachsigen Lackierroboter bewegt werden. Zur Erhöhung des Auftragswirkungsgrads (Verhältnis der Menge des auf den Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen abgeschiedenen Lacks zu der Menge des abgesprühten Lacks) bzw. zur Verringerung des störenden Oversprays erfolgt hierbei üblicherweise eine elektrostatische Lackaufladung, d.h. der applizierte Lack wird elektrostatisch aufgeladen, wohingegen die zu lackierenden Kraftfahrzeugkarosseriebauteile elektrisch geerdet sind, so dass sich der elektrostatisch aufgeladene Lack hauptsächlich auf den elektrisch geerdeten Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen ablagert, was erwünscht ist. In einer Variante dieser elektrostatischen Lackaufladung werden fingerförmige Außenelektroden eingesetzt, die von dem Zerstäubergehäuse des Rotationszerstäubers schräg nach vorne und nach außen abstehen und den von dem Rotationszerstäuber abgegebenen Sprühstrahl des Lacks elektrostatisch aufladen. Hierbei besteht das Problem, dass sich der Lack auch an den fingerförmigen Außenelektroden ablagern kann, was unerwünscht ist, da dies zu Hochspannungsstörungen und damit zur Unterbrechung des Lackierprozesses führt. Es ist deshalb aus dem Stand der Technik bekannt, die fingerförmigen Außenelektroden einer solchen Elektrodenanordnung zu reinigen. Hierfür können die einzelnen fingerförmigen Außenelektroden nacheinander in ein Reinigungsgerät eingeführt werden, in dem die Außenelektroden mit einem Reinigungsfluid (z.B. Spülflüssigkeit, Gemisch aus Luft und Spülflüssigkeit) gereinigt werden.
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Nachteilig hierbei ist die Tatsache, dass die einzelnen fingerförmigen Außenelektroden nur nacheinander gereinigt werden können, so dass der zum Reinigen der Elektrodenanordnung erforderliche Zeitaufwand relativ groß ist.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Reinigungsgeräte besteht darin, dass der Lackierroboter so programmiert werden muss, dass die fingerförmigen Außenelektroden exakt in das Reinigungsgerät eingeführt werden. Der hierfür erforderliche Bewegungsablauf ist relativ kompliziert, so dass auch die Programmierung der Roboterbewegung für einen Reinigungsprozess entsprechend aufwändig ist.
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Beschreibung der Erfindung
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein entsprechend verbessertes Reinigungsgerät für eine Elektrodenanordnung eines Zerstäubers zu schaffen. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein entsprechendes Betriebsverfahren für ein solches Reinigungsgerät anzugeben. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine geeignete Elektrodenanordnung für die elektrostatische Außenaufladung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Reinigungsgerät und ein entsprechendes Betriebsverfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
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Das erfindungsgemäße Reinigungsgerät weist zunächst in Übereinstimmung mit den bekannten Reinigungsgeräten eine erste Reinigungskammer mit einer Einführöffnung auf, um eine der fingerförmigen Außenelektroden der Elektrodenanordnung während eines Reinigungsprozesses aufzunehmen, wie vorstehend bereits zum Stand der Technik beschrieben wurde.
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Das erfindungsgemäße Reinigungsgerät zeichnet sich nun dadurch aus, dass nicht nur eine einzige Reinigungskammer vorhanden ist, sondern mindestens eine zweite Reinigungskammer mit einer Einführöffnung zur Aufnahme einer der fingerförmigen Außenelektroden während des Reinigungsprozesses, so dass während des Reinigungsprozesses gleichzeitig mindestens zwei der fingerförmigen Außenelektroden der Elektrodenanordnung gereinigt werden können.
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Das erfindungsgemäße Reinigungsgerät weist also für die einzelnen fingerförmigen Außenelektroden mindestens zwei Reinigungskammern auf, so dass eine entsprechende Anzahl von fingerförmigen Außenelektroden der Elektrodenanordnung gleichzeitig gereinigt werden kann. Dadurch verringert sich der für einen Reinigungsprozess erforderliche Zeitaufwand entsprechend. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Reinigungsgerät mindestens zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben oder sogar acht Reinigungskammern aufweisen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Reinigungskammern des erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts bezüglich ihrer Einführrichtung alle parallel zueinander ausgerichtet. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die zu reinigende Elektrodenanordnung fingerförmige Außenelektroden aufweist, die zumindest mit ihren freien Enden ebenfalls parallel zueinander ausgerichtet sind. Die fingerförmigen Außenelektroden der Elektrodenanordnung können dann gleichzeitig in die zugehörigen Reinigungskammern eingeführt werden.
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In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an der Einführöffnung der einzelnen Reinigungskammern jeweils eine Abdichtung vorgesehen, die verhindern soll, dass bei einem Reinigungsprozess Reinigungsfluid (z.B. Spülflüssigkeit, Gemisch aus Spülflüssigkeit und Luft) aus der Reinigungskammer austritt, was zu einer Verschmutzung der Umgebung führen könnte. Hinsichtlich der konstruktiven Gestaltung dieser Abdichtung bestehen im Rahmen der Erfindung verschiedene Möglichkeiten.
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Eine Möglichkeit der konstruktiven Realisierung der Abdichtung sieht eine berührende Abdichtung vor, wobei es sich beispielsweise um eine ringförmige Dichtlippe handeln kann, welche die zu reinigende Außenelektrode während des Reinigungsprozesses ringförmig umgibt und außen an der Mantelfläche der zu reinigenden Außenelektrode anliegt und zwar vorzugsweise federnd mit einer bestimmten Anpresskraft.
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Eine andere Möglichkeit der konstruktiven Realisierung der Abdichtung der Einführöffnung besteht in einer berührungslosen Abdichtung, beispielsweise in Form eines Blasluftrings, der einen Luftvorhang quer über die Einführöffnung bläst, wie es an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Die eigentliche Reinigung der fingerförmigen Außenelektroden der Elektrodenanordnung erfolgt dann innerhalb der einzelnen Reinigungskammern. Hierzu können in den Reinigungskammern Sprühdüsen angeordnet sein, um die fingerförmigen Außenelektroden während eines Reinigungsprozesses mit dem jeweiligen Reinigungsfluid zu besprühen.
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In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in den Reinigungskammern jeweils verschiedene Typen von Sprühdüsen angeordnet. Eine erste Sprühdüse dient hierbei vorzugsweise dazu, die äußere Mantelfläche der fingerförmigen Außenelektroden während des Reinigungsprozesses mit dem Reinigungsfluid zu besprühen. Eine zweite Sprühdüse dient dagegen vorzugsweise dazu, um das freie Ende der Außenelektrode (d.h. die Stirnfläche) während des Reinigungsprozesses mit dem Reinigungsfluid in axialer Richtung zu besprühen. Falls die zu reinigenden fingerförmigen Außenelektroden von oben nach unten in die Reinigungskammer eingeführt werden, so befindet sich diese zweite Sprühdüse vorzugsweise unter der zu reinigenden Außenelektrode.
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Die erste Sprühdüse für das Besprühen der Mantelfläche der fingerförmigen Außenelektroden ist in der jeweiligen Reinigungskammer vorzugsweise an der Oberseite nahe der Einführöffnung angeordnet, beispielsweise im oberen Viertel oder im oberen Fünftel der Reinigungskammer.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass die erste Sprühdüse für das Besprühen der Mantelfläche der fingerförmigen Außenelektroden im Querschnitt rechtwinklig zur Mittelachse der jeweiligen Reinigungskammer vorzugsweise radial ausgerichtet ist.
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Ferner ist zu erwähnen, dass die erste Sprühdüse für das Besprühen der Mantelfläche der fingerförmigen Außenelektroden vorzugsweise von der jeweiligen Einführöffnung der Reinigungskammer weg geneigt ist, insbesondere mit einem Winkel zur Mittelachse der Reinigungskammer von 0°-60°, 5°-50° oder 10°-30°. Diese Neigung der ersten Sprühdüse ist sinnvoll, damit nach Möglichkeit kein Reinigungsfluid aus der Einführöffnung austreten kann.
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Beispielsweise kann die erste Sprühdüse für das Besprühen der Mantelfläche der fingerförmigen Außenelektroden als Flachstrahldüse ausgebildet sein, die einen Flachstrahl des Reinigungsfluids abgibt. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die erste Sprühdüse zum Besprühen der Mantelfläche der fingerförmigen Außenelektroden als Vollkegelstrahldüse ausgebildet ist, die einen kegelförmigen symmetrischen Strahl des Reinigungsfluids abgibt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass die mindestens eine erste Sprühdüse eine rotierende Düse ist.
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Die zweite Sprühdüse für das Besprühen der Stirnfläche der fingerförmigen Außenelektroden ist in der jeweiligen Reinigungskammer vorzugsweise an der Unterseite angeordnet, so dass sich die zweite Sprühdüse während des Reinigungsprozesses unter der zu reinigenden Außenelektrode befindet.
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Die zweite Sprühdüse zum Besprühen der Stirnfläche der fingerförmigen Außenelektrode kann also in der jeweiligen Reinigungskammer mittig angeordnet sein.
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Hierbei kann die zweite Sprühdüse parallel zur Mittelachse der jeweiligen Reinigungskammer ausgerichtet sein und das Reinigungsfluid entlang der Mittelachse der jeweiligen Reinigungskammer nach oben in Richtung der zu reinigenden Außenelektrode sprühen.
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Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den einzelnen Reinigungskammern vorzugsweise mindestens eine Trocknungsdüse angeordnet, um die zu reinigende Außenelektrode nach dem Reinigungsprozess mit Druckluft anzublasen und dadurch zu trocknen. Die Trocknungsdüse bläst die Druckluft hierbei vorzugsweise in einem Winkel zur Mittelachse der jeweiligen Reinigungskammer nach unten, um an der zu reinigenden Außenelektrode anhaftendes Reinigungsfluid nach unten abzustreifen.
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Beispielsweise kann diese Trocknungsdüse als ringförmig umlaufende Schlitzdüse ausgebildet sein, die einen Luftvorhang gegen die zu trocknende Außenelektrode bläst. Es besteht jedoch alternativ auch die Möglichkeit, dass die Trocknungsdüse aus mehreren Einzeldüsen besteht, die ringförmig über den Umfang der jeweiligen Reinigungskammer verteilt sind und die Druckluft jeweils nach innen gegen die zu trocknende fingerförmige Außenelektrode blasen.
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Hinsichtlich der Trocknungsdüse ist zu erwähnen, dass die Trocknung nicht notwendigerweise durch Anblasen mit Druckluft erfolgt. Es ist vielmehr auch möglich, dass die Trocknungsdüse als Saugdüse ausgebildet ist und Luft bzw. ein Gemisch aus Luft, Lack und/oder Spülmittel absaugt, um die Trocknung zu bewirken.
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Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Reinigungskammern auf mehrere Reinigungsmodule verteilt, die jeweils mehrere Reinigungskammern enthalten. Beispielsweise kann ein erstes Reinigungsmodul zwei in einer Reihe angeordnete Reinigungskammern aufweisen, wobei die beiden Reinigungskammern in dem ersten Reinigungsmodul vorzugsweise parallel ausgerichtet sind. Ein zweites Reinigungsmodul weist vorzugsweise ebenfalls mindestens zwei in einer Reihe angeordnete Reinigungskammern auf, die vorzugsweise ebenfalls beide parallel zueinander ausgerichtet sind. Die beiden Reinigungsmodule sind vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtet, so dass die Reihen der Reinigungskammern in den beiden Reinigungsmodulen parallel zueinander verlaufen.
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Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Reinigungsmodule einander gegenüberliegend angeordnet, so dass die Reinigungskammern alle parallel ausgerichtet sind. Hierbei können die gegenüberliegenden Reinigungsmodule zwischen sich einen Zwischenraum einschlie-ßen, um einen Zerstäuber aufzunehmen, während mehrere der an dem Zerstäuber montierten Au-ßenelektroden in die Reinigungskammern eingeführt sind. Der Zerstäuber (z.B. Rotationszerstäuber) kann also mit seinem Zerstäubergehäuse in den Zwischenraum zwischen den beiden gegenüberliegenden Reinigungsmodulen eintauchen, wobei die fingerförmigen Außenelektroden der Elektrodenanordnung in die einzelnen Reinigungskammern der Reinigungsmodule eingeführt werden.
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Die Zuführung der Reinigungsflüssigkeit erfolgt vorzugsweise durch eine Reinigungsmittelzuführung. Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße Reinigungsgerät vorzugsweise eine Druckluftzuführung auf, um Druckluft zuzuführen, die ebenfalls in einem Reinigungsprozess verwendet wird. Über eine Sprühdüse kann dann ein Gemisch aus der Reinigungsflüssigkeit und der Druckluft abgesprüht werden, um die fingerförmigen Außenelektroden zu reinigen. Hierbei kann eine Ventilanordnung vorgesehen sein, die eingangsseitig mit der Reinigungsmittelzuführung und mit der Druckluftzuführung und ausgangsseitig mit der mindestens einen Sprühdüse verbunden ist. Die Ventilanordnung kann hierbei verschiedene Ventilstellungen an einnehmen, die verschiedenen Funktionen dienen. In einer Mischstellung kann die Ventilanordnung die Druckluft mit der Reinigungsflüssigkeit mischen und das Gemisch an die Sprühdüse weiterleiten. In einer Trocknungsstellung wählt die Ventilanordnung dagegen nur die Druckluft aus und gibt diese ohne die Reinigungsflüssigkeit zur Trocknung der Außenelektroden an die Sprühdüse weiter.
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Die einzelnen Reinigungskammern können ausgangsseitig mit einer Trenneinrichtung verbunden sein, die Medien (z.B. Lackreste, Spülflüssigkeit, Druckluft) aus der Reinigungskammer aufnimmt und flüssige Medien (z.B. Spülflüssigkeit) von gasförmigen Medien (z.B. Druckluft) trennt.
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Eine solche Trenneinrichtung kann ausgangsseitig mit einer Entsorgung (z.B. Sammelbehälter) verbunden sein, die flüssige Medien aus der Reinigungskammer aufnimmt.
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Zwischen der Trenneinrichtung und der Entsorgung (z.B. Sammelbehälter) kann ein steuerbares Ventil (z.B. Kugelventil) angeordnet sein, das den Abfluss aus der Trenneinrichtung in den Sammelbehälter steuert.
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Weiterhin besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass die Trenneinrichtung ausgangsseitig offen ist und beispielsweise in einen unter der Trenneinrichtung angeordneten Trichter mündet.
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Hinsichtlich der Zuordnung der Trenneinrichtung zu den Reinigungskammern bestehen im Rahmen der Erfindung verschiedene Möglichkeiten, die nachfolgend kurz beschrieben werden. In einer Variante der Erfindung weist jede der Reinigungskammern jeweils eine eigene Trenneinrichtung auf, die flüssige Medien in jeweils eine eigene Entsorgung entsorgt. In einer anderen Variante der Erfindung weisen die Reinigungskammern zwar jeweils eine eigene Trenneinrichtung auf, jedoch werden die flüssigen Medien in eine gemeinsame Entsorgung entsorgt. Schließlich besteht alternativ auch die Möglichkeit, dass die Reinigungskammern eine gemeinsame Trenneinrichtung haben, die flüssige Medien in eine gemeinsame Entsorgung entsorgt.
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Es wurde bereits vorstehend erwähnt, dass in den Reinigungskammern Sprühdüsen vorgesehen sein können, um die Außenelektroden mit einem Reinigungsfluid zu besprühen. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind hierbei mehrere solche Sprühdüsen vorgesehen, die aus einem gemeinsamen Verteilerring mit dem Reinigungsfluid versorgt werden. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn der Verteilerring so gestaltet ist, dass das Reinigungsfluid nach einem Reinigungsvorgang selbstständig aus dem Verteilerring herausläuft. Dies ist vorteilhaft, weil dann in dem Verteilerring kein Reinigungsfluid verbleibt, das antrocknen oder heraustropfen könnte.
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Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Reinigungsgerät eine Federaufhängung auf mit mindestens einer Feder zur federnden Montage des Reinigungsgeräts auf einem Untergrund. Dies ist vorteilhaft zum Abfedern von Kollisionen zwischen der zu reinigenden Elektrodenanordnung einerseits und dem Reinigungsgerät andererseits. Die Federaufhängung ermöglicht also eine Ausweichbewegung des federnd aufgehängten Reinigungsgeräts im Falle einer Kollision, wodurch Beschädigungen der Elektrodenanordnung und des Reinigungsgeräts weitgehend vermieden werden. Darüber hinaus dient die Federaufhängung auch zur sicheren Abdichtung, um den Druck auf den Dichtstellen zu halten.
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Vorstehend wurde lediglich die Reinigung der einzelnen fingerförmigen Außenelektroden der Elektrodenanordnung beschrieben. Darüber hinaus besteht auch ein Bedürfnis, den Zerstäuber bzw. das Zerstäubergehäuse zu reinigen. Hierfür kann zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Reinigungskammern für die einzelnen fingerförmigen Außenelektroden eine separate Reinigungskammer vorgesehen sein, in die der Zerstäuber eingeführt werden kann, um den Zerstäuber darin zu reinigen. Das Reinigungsgerät für die fingerförmigen Außenelektroden der Elektrodenanordnung kann hierbei um die Reinigungsvorrichtung für das Zerstäubergehäuse herumgebaut sein.
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Die Reinigungskammer für die Reinigung der fingerförmigen Außenelektroden ist in dem Reinigungsgerät vorzugsweise im Wesentlichen mittig angeordnet, so dass der Zerstäuber seine Au-ßenelektroden von gegenüberliegenden Seiten des Reinigungsgeräts in die Reinigungskammer einführen kann. Bei einer stark außermittigen Anordnung der Reinigungskammer muss der Zerstäuber dagegen für eine Reinigung seiner Außenelektroden auf der Seite des Reinigungsgeräts positioniert werden, die näher an der außermittigen Reinigungskammer liegt.
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Ferner ist zu erwähnen, dass die Reinigungskammer vorzugsweise eine Wandung aufweist, die flüssigkeitsdicht und/oder luftdicht ist.
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Die parallelen Enden der Außenelektroden der zu reinigenden Elektrodenanordnung sind vorzugsweise mindestens 1 cm, 2 cm oder 3 cm lang. Diese parallele Ausrichtung der fingerförmigen Au-ßenelektroden ist vorteilhaft, weil die fingerförmigen Außenelektroden dann gemeinsam im Rahmen einer einzigen Linearbewegung in die jeweiligen Reinigungskammern des Reinigungsgeräts eingeführt werden können.
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Weiterhin wurde bereits vorstehend kurz erwähnt, dass es sich bei dem Reinigungsfluid um ein Gemisch aus Druckluft und einer Reinigungsflüssigkeit handeln kann. Die Konzentration der Reinigungsflüssigkeit in diesem Gemisch kann hierbei in Abhängigkeit von dem Verschmutzungsgrad der fingerförmigen Außenelektroden angepasst werden, wie später noch eingehend beschrieben wird. Die Reinigung ist nicht auf das Sprühen begrenzt. Die Reinigung könnte auch trocken oder mittels Bürsten trocken oder feucht oder mittels Textilgewebe trocken oder feucht erfolgen.
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In einer Variante der Erfindung sind die Reinigungskammern gemeinsam auf einer Drehmechanik angeordnet, die um eine Drehachse zwischen verschiedenen Drehstellungen drehbar ist, wobei die Reinigungskammern vorzugsweise parallel zu der Drehachse ausgerichtet sind und in jeder der Drehstellungen jeweils mehrere fingerförmige Außenelektroden gleichzeitig gereinigt werden können. Beispielsweise kann die zu reinigende Elektrodenanordnung acht fingerförmige Außenelektroden aufweisen. Das Reinigungsgerät kann dann beispielsweise vier Reinigungskammern aufweisen, die auf der Drehmechanik angeordnet sind. Hierbei können also gleichzeitig vier fingerförmige Außenelektroden gereinigt werden. Zum Reinigen der anderen vier fingerförmigen Außenelektroden muss die Drehmechanik lediglich etwas gedreht werden, damit die Reinigungskammern fluchtend in der Verlängerung der anderen fingerförmigen Außenelektroden angeordnet sind. Das Einführen bzw. das Herausziehen der fingerförmigen Außenelektroden aus den Reinigungskammern kann hierbei beispielsweise durch den Lackierroboter erfolgen oder durch eine separate Hubmechanik, welche die Reinigungskammern anhebt bzw. absenkt.
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Neben dem vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Reinigungsgerät umfasst die Erfindung auch ein entsprechendes Betriebsverfahren. Das erfindungsgemäße Betriebsverfahren zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere Außenelektroden in die zugehörigen Reinigungskammern des Reinigungsgeräts eingeführt und dann gleichzeitig gereinigt werden.
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Hierbei können in den einzelnen Reinigungskammern verschiedene Typen von Sprühdüsen angeordnet werden, die die Mantelfläche oder die Stirnfläche der fingerförmigen Außenelektrode mit einem Reinigungsfluid besprühen.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Sprühdüsen der einzelnen Reinigungskammern gemeinsam angesteuert werden können und das Reinigungsfluid dann zeitgleich abgeben. Es besteht jedoch alternativ auch die Möglichkeit, dass die Reinigungsprozesse in den verschiedenen Reinigungskammern zeitlich versetzt sind. Hierzu werden die Sprühdüsen in den einzelnen Reinigungskammern unabhängig voneinander und nacheinander angesteuert.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass auch das Besprühen der Mantelfläche und das Besprühen der Stirnfläche der fingerförmigen Außenelektroden wahlweise zeitgleich oder nacheinander erfolgen kann.
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Die Erfindung ermöglicht auch die Anpassung des Reinigungsprozesses an den Verschmutzungsgrad der einzelnen fingerförmigen Außenelektroden. Falls die Außenelektroden beispielsweise sehr stark verschmutzt sind, so ist ein entsprechend intensiver Reinigungsprozess erforderlich. Falls die Außenelektroden dagegen nur geringfügig verschmutzt sind, so reicht auch ein entsprechend sanfter Reinigungsprozess. Die Erfindung sieht deshalb vorzugsweise vor, dass der Verschmutzungsgrad der einzelnen fingerförmigen Außenelektroden ermittelt wird, was beispielsweise im Rahmen einer Sichtkontrolle durch eine Bedienungsperson oder automatisiert mittels eines Messgeräts erfolgen kann. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Verschmutzungsgrad zu ermitteln, indem Variablen (z.B. Strom, Spannung) einer elektrostatischen Beschichtungsmittelaufladung ausgewertet werden. Eine Software kann dann in Abhängigkeit von dem ermittelten Verschmutzungsgrad den optimalen Reinigungszeitpunkt bestimmen. Das Reinigungsfluid wird dann in Abhängigkeit von dem ermittelten Verschmutzungsgrad angepasst. Beispielsweise kann hierzu die Konzentration der Spülflüssigkeit in dem Reinigungsfluid angepasst werden. Bei einer starken Verschmutzung wird dann eine relativ hohe Konzentration der Spülflüssigkeit gewählt, um eine entsprechend gute Reinigungswirkung zu erreichen. Weiterhin kann die Menge des bei einem Reinigungsprozess abgegebenen Reinigungsfluids in Abhängigkeit von dem Verschmutzungsgrad angepasst werden oder der Absprühdruck, mit dem das Reinigungsfluid abgesprüht wird.
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Neben dem vorstehend beschriebenen Reinigungsgerät und dem ebenfalls vorstehend beschriebenen zugehörigen Betriebsverfahren beansprucht die Erfindung auch Schutz für eine entsprechend angepasste Elektrodenanordnung zur elektrostatischen Außenaufladung von Beschichtungsmittel (z.B. Lack).
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Die erfindungsgemäße Elektrodenanordnung weist in Übereinstimmung mit den eingangs beschriebenen bekannten Elektrodenanordnungen für die elektrostatische Außenaufladung an einem Zerstäuber mehrere fingerförmige Außenelektroden auf, die dazu dienen, das abgesprühte Beschichtungsmittel (z.B. Lack) elektrostatisch aufzuladen.
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Die erfindungsgemäße Elektrodenanordnung zeichnet sich nun dadurch aus, dass die fingerförmigen Außenelektroden zumindest an ihren Enden parallel zueinander ausgerichtet sind. Dies ist vorteilhaft, da die parallelen Außenelektroden dann gemeinsam in mehrere parallel zueinander ausgerichtete Reinigungskammern eingeführt werden können.
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Hierbei ist zu erwähnen, dass die fingerförmigen Außenelektroden nicht notwendigerweise auf ihrer gesamten Länge parallel zueinander ausgerichtet sind. Es ist vielmehr auch möglich, dass die fingerförmigen Außenelektroden nur mit ihren Enden parallel zueinander ausgerichtet sind.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Elektrodenanordnung zur Montage an dem Zerstäuber einen ringförmigen Montagering auf. Der ringförmige Montagering kann dann beispielsweise einfach auf das Zerstäubergehäuse eines Rotationszerstäubers aufgesteckt werden, wobei die Elektrodenanordnung dann im aufgesteckten Zustand an dem Zerstäuber fixiert werden kann.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass die fingerförmigen Außenelektroden vorzugsweise über den Umfang der ringförmigen Elektrodenanordnung verteilt sind, wobei die Anordnung der einzelnen fingerförmigen Außenelektroden vorzugsweise äquidistant ist.
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Die einzelnen fingerförmigen Außenelektroden können dann mit ihren parallelen Enden vorzugsweise rechtwinklig zu dem Montagering ausgerichtet sein.
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Ferner ist auch zu erwähnen, dass die fingerförmigen Außenelektroden jeweils eine Ummantelung aus einem elektrisch isolierenden Material (z.B. Kunststoff) aufweisen können, wobei in die Ummantelung die eigentlichen Elektrodenspitzen eingesetzt sind, die axial aus der Ummantelung herausragen können.
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Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass die erfindungsgemäße Elektrodenanordnung vorzugsweise auswechselbar ist. Dies ermöglichte den Austausch verschiedener Elektrodenanordnungen für unterschiedliche Applikationssituationen. Beispielsweise kann eine Elektrodenanordnung für die Au-ßenlackierung gegen eine Elektrodenanordnung für die Innenlackierung ausgetauscht werden. Darüber hinaus kann die Elektrodenanordnung für die elektrostatische Außenaufladung auch durch eine Abdeckung (Dummy) ausgetauscht werden, wenn ohne eine elektrostatische Beschichtungsmittelaufladung lackiert werden soll. Weiterhin kann alternativ auch ein Universalaufladering montiert werden, der sowohl für die Innenlackierung als auch für die Außenlackierung dient.
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Schließlich beansprucht die Erfindung auch Schutz für einen Zerstäuber (z.B. Rotationszerstäuber) mit einer solchen erfindungsgemäßen Elektrodenanordnung.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts mit zwei Reinigungsmodulen mit jeweils zwei Reinigungskammern.
- 2 zeigt eine Seitenansicht des Reinigungsgeräts aus 1.
- 3 zeigt eine Perspektivansicht eines abgewandelten Ausführungsbeispiels eines Reinigungsgeräts.
- 4 zeigt eine Aufsicht auf das Reinigungsgerät aus 3.
- 5 zeigt eine Perspektivansicht eines Rotationszerstäubers mit einer Elektrodenanordnung, die in ein Modul des Reinigungsgeräts eingeführt ist.
- 6 zeigt eine aufgeschnittene Perspektivansicht entsprechend 5.
- 7 zeigt eine Seitenansicht des Reinigungsgeräts gemäß den 3-6.
- 8 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts mit einer Federaufhängung.
- 9 zeigt eine aufgeschnittene Perspektivansicht einer Reinigungskammer eines erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts.
- 10 zeigt eine aufgeschnittene Seitenansicht einer Reinigungskammer eines erfindungsgemä-ßen Reinigungsgeräts.
- 11 zeigt eine Seitenansicht mit zwei möglichen Positionierungen eines Rotationszerstäubers während eines Reinigungsprozesses.
- 12 zeigt eine Seitenansicht eines Reinigungsgeräts, bei dem der Rotationszerstäuber bei einem Reinigungsprozess eine bestimmte Position einnehmen muss.
- 13 zeigt ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens.
- 14 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts mit einer Drehmechanik mit mehreren Reinigungskammern.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
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Im Folgenden wird nun zunächst das Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts beschrieben, wie es in den 1 und 2 dargestellt ist.
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In den Zeichnungen ist ein Rotationszerstäuber 1 dargestellt, der von einem Lackierroboter bewegt wird, wobei der Lackierroboter in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Der Rotationszerstäuber 1 weist als Applikationselement einen Glockenteller 2 auf, der im Betrieb mit hoher Geschwindigkeit rotiert, wie es an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist. Der Rotationszerstäuber 1 trägt eine demontierbare Elektrodenanordnung 3 zur elektrostatischen Außenaufladung des abgesprühten Lacks, wobei die Elektrodenanordnung 3 insgesamt acht Fingerelektroden 4 aufweist, die über den Umfang der Elektrodenanordnung 3 äquidistant verteilt sind und parallele Enden aufweisen.
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Das erfindungsgemäße Reinigungsgerät umfasst in diesem Ausführung Ausführungsbeispiel zwei Reinigungsmodule 5, 6, die jeweils zwei Reinigungskammern 7, 8 bzw. 9, 10 enthalten. In dem Reinigungsmodul 5 können also zwei der Fingerelektroden 4 gleichzeitig gereinigt werden. Entsprechend können auch in dem anderen Reinigungsmodul 6 zwei der Fingerelektroden 4 gleichzeitig gereinigt werden.
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Die beiden Reinigungsmodule 5, 6 sind hierbei jeweils an der Außenseite einer vertikalen Montageplatte 11, 12 montiert, wobei die beiden Montageplatten 11 ,12 einen Zwischenraum 13 einschließen. Bei einem Reinigungsprozess kann der Rotationszerstäuber 1 mit seinem Zerstäubergehäuse 14 in den Zwischenraum 13 zwischen den beiden Reinigungsmodulen 5, 6 eintauchen, wobei die Fingerelektroden 4 in die zugehörigen Reinigungskammern 7-10 eingeführt werden.
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In diesem Ausführungsbeispiel können während eines Reinigungsprozesses vier der acht Fingerelektroden 4 gleichzeitig gereinigt werden. Zum Reinigen der anderen vier Fingerelektroden 4 der Elektrodenanordnung 3 muss der Rotationszerstäuber 1 von dem Lackierroboter entsprechend umpositioniert werden. Im Gegensatz zur dem eingangs beschriebenen herkömmlichen Reinigungsgerät sind jedoch lediglich zwei Reinigungsprozesse erforderlich, wohingegen bei dem eingangs beschriebenen herkömmlichen Reinigungsgerät acht Reinigungsprozesse erforderlich wären.
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Die 3-6 zeigen ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts, das weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen und in den 1 und 2 dargestellten Reinigungsgerät übereinstimmt, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die beiden Reinigungsmodule 5, 6 nicht an der Außenseite der beiden Montageplatten 11, 12, sondern an der Innenseite der beiden Montageplatten 11, 12 montiert sind.
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Aus 6 ist weiterhin ersichtlich, dass in der Reinigungskammer 9 an der Oberseite nahe der Einführöffnung ein Blasluftring 15 angeordnet ist, der einen Luftvorhang quer zu der Einführöffnung bläst und dadurch verhindert, dass bei einem Reinigungsprozess Reinigungsmittel oder Lackreste aus der Reinigungskammer 9 austreten können. Der Blasluftring 15 bildet also eine berührungslose Dichtung der Einführöffnung der Reinigungskammer 9.
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Weiterhin ist aus der Zeichnung ersichtlich, dass in der Reinigungskammer 9 über den Umfang verteilt mehrere Sprühdüsen 16 angeordnet sind, die in diesem Ausführungsbeispiel als Flachstrahldüse ausgebildet sind und die äußere Mantelfläche der Fingerelektroden 4 mit einem Reinigungsfluid besprühen.
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Ferner ist aus der Zeichnung auch ersichtlich, dass in der Reinigungskammer 9 mittig an der Unterseite eine Sprühdüse 17 angeordnet ist, die axial nach oben ausgerichtet ist und die untere Stirnfläche der Fingerelektroden 4 mit Reinigungsfluid besprüht.
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7 zeigt die Positionierung des Rotationszerstäubers 1 bei einem Reinigungsvorgang. Hierzu wird der Rotationszerstäuber 1 von oben nach unten bewegt, so dass die zu reinigende Fingerelektroden 4 in die jeweilige Reinigungskammer 7 eintaucht. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Reinigungskammer 7 in dem Reinigungsmodul 5 im Wesentlichen mittig angeordnet ist. Dies bedeutet, dass zwischen der Mittelachse 18 der Reinigungskammer 7 und der seitlichen Außenkontur des Reinigungsmoduls 6 ein Abstand ba bzw. bi liegt, wobei die beiden Abstände ba, bi ungefähr gleich groß sind.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass der Rotationszerstäuber 1 zwischen der Außenkontur des Zerstäubergehäuses 14 und den Fingerelektroden 4 eine lichte Weite Iw aufweist, die größer ist als die Abstände ba, bi. Dies ist vorteilhaft, weil der Rotationszerstäuber 1 so nicht nur - wie dargestellt - auf der rechten Seite des Reinigungsmoduls 5 positioniert werden kann. Vielmehr besteht alternativ auch die Möglichkeit, dass der Rotationszerstäuber 1 während eines Reinigungsprozesses links von dem Reinigungsmodul 5 positioniert wird.
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8 zeigt eine Darstellung zur Verdeutlichung der Federaufhängung des Reinigungsgeräts. So ist das Reinigungsgerät auf einem Untergrund 19 federnd aufgehängt, wozu Spiralfedern 20 dienen. Die federnde Aufhängung des Reinigungsgeräts ist insbesondere bei Kollisionen zwischen dem Rotationszerstäuber 1 oder der Elektrodenanordnung 3 und dem Reinigungsgerät vorteilhaft, da die Spiralfedern 20 der Aufhängung eine Ausweichbewegung des Reinigungsgeräts ermöglicht, wodurch Beschädigungen der Elektrodenanordnung 3 oder des Reinigungsgeräts weitgehend verhindert werden können.
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Weiterhin ist aus der Darstellung ersichtlich, dass an der Unterseite der beiden Reinigungskammern 7, 8 Abführtrichter 21, 22 angeordnet sind, die in eine gemeinsame Entsorgung 23 münden. Bei einem Reinigungsprozess können also Reste von Lack, Spülmittel und Druckluft durch die Abführtrichter 21, 22 in die gemeinsame Entsorgung 23 abgeführt werden, wie durch die Pfeile angedeutet ist.
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Weiterhin ist aus der Zeichnung ersichtlich, dass Blasluftringe 24, 25 aus einer gemeinsamen Druckluftversorgung 26 mit Druckluft gespeist werden.
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10 zeigt eine Abwandlung der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele, wobei die Sprühdüsen 16 als Vollkegelstrahldüse ausgebildet sind.
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Die 11 und 12 zeigen wieder die Positionierung des Rotationszerstäubers 1 an dem Reinigungsmodul 5. Bei der Variante gemäß 11 ist die Reinigungskammer 7 mittig angeordnet, so dass der Rotationszerstäuber 1 beim Reinigungsprozess wahlweise auf einer der beiden Seiten positioniert werden kann. Bei der Variante gemäß 12 ist die Reinigungskammer 7 dagegen außermittig angeordnet, so dass der Rotationszerstäuber 1 bei einem Reinigungsprozess nur auf der in der Zeichnung rechten Seite positioniert werden kann, was bei einer Reinigung der anderen Fingerelektroden 4 eine aufwändige Umpositionierung des Rotationszerstäubers 1 erforderlich macht.
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Im Folgenden wird nun das Flussdiagramm gemäß 13 beschrieben, das ein Beispiel des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens erläutert.
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In einem ersten Schritt S1 wird zunächst der Verschmutzungsgrad der einzelnen fingerförmigen Außenelektroden („Fingerelektroden“) der Elektrodenanordnung ermittelt. Dies kann durch eine Bedienungsperson oder automatisiert durch ein Messgerät erfolgen.
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In einem nächsten Schritt S2 werden die fingerförmigen Außenelektroden der Elektrodenanordnung dann in die einzelnen Reinigungskammern des Reinigungsgeräts eingeführt.
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In einem weiteren Schritt S3 werden dann Reinigungsparameter individuell für die einzelnen Reinigungskammern in Abhängigkeit von dem Verschmelzungsgrad der jeweiligen fingerförmigen Au-ßenelektroden eingestellt. Zur Reinigung einer stark verschmutzten fingerförmigen Außenelektrode kann dann beispielsweise eine hohe Spülmittelkonzentration eingesetzt werden. Zum Reinigen einer nur geringfügig verschmutzten fingerförmigen Außenelektrode kann dagegen eine geringe Sperrmüllkonzentration verwendet werden.
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Im nächsten Schritt S4 werden dann die Mantelflächen und die Stirnflächen der fingerförmigen Au-ßenelektroden mit dem Reinigungsfluid besprüht. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Gemisch aus Reinigungsflüssigkeit und Druckluft handeln.
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Im nächsten Schritt S5 können dann die fingerförmigen Außenelektroden getrocknet werden, beispielsweise durch Anblasen mit Druckluft.
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Im nächsten Schritt S6 werden die fingerförmigen Außenelektroden dann aus den Reinigungskammern des Reinigungsgeräts herausgezogen.
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Schließlich zeigt 14 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts mit einer Drehmechanik 27, wobei auf der Drehmechanik 27 vier Reinigungskammern 28-31 angeordnet sind. Die Reinigungskammern 28-31 können mit der Drehmechanik 27 um eine Drehachse 32 gedreht werden.
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Weiterhin ist eine Elektrodenanordnung 33 dargestellt, die zur elektrostatischen Außenaufladung dient und acht Fingerelektroden 34-41 aufweist. In der dargestellten Drehstellung der Drehmechanik 27 befinden sich die Fingerelektroden 35, 37, 39, 41 in den zugehörigen Reinigungskammern 28, 29, 30, bzw. 31 und können dann gleichzeitig gereinigt werden. Zum Reinigen der anderen Fingerelektroden 34, 36, 38, 40 muss die gesamte Elektrodenanordnung 33 zunächst aus dem Reinigungsgerät herausgezogen werden. Dies kann wahlweise durch den Lackierroboter oder durch eine separate Hubmechanik erfolgen. Anschließend wird die Drehmechanik 27 dann in Richtung des Doppelpfeils gedreht, woraufhin dann die anderen Fingerelektroden 34, 36, 38, 40 in die Reinigungskammern 28-31 eintauchen können, um darin gereinigt zu werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung auch eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den jeweils in Bezug genommenen Ansprüchen und insbesondere auch ohne die Merkmale des Hauptanspruchs. Die Erfindung umfasst also verschiedene Erfindungsaspekte, die unabhängig voneinander Schutz genießen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rotationszerstäuber
- 2
- Glockenteller des Rotationszerstäubers
- 3
- Elektrodenanordnung zur elektrostatischen Außenaufladung
- 4
- Fingerelektroden der Elektrodenanordnung
- 5, 6
- Reinigungsmodule des Reinigungsgeräts
- 7-10
- Reinigungskammern des Reinigungsgeräts
- 11, 12
- Montageplatten zur Montage der Reinigungsmodule
- 13
- Zwischenraum zwischen den Reinigungsmodulen
- 14
- Zerstäubergehäuse des Rotationszerstäubers
- 15
- Blasluftringe zur Abdichtung der Einführöffnungen der Reinigungskammern
- 16
- Sprühdüsen an der Seite der Reinigungskammern
- 17
- Sprühdüsen am Boden der Reinigungskammern
- 18
- Mittelachse der Reinigungskammer
- 19
- Untergrund zur Lagerung des Reinigungsgeräts
- 20
- Spiralfedern zur federnden Lagerung des Reinigungsgeräts auf dem Untergrund
- 21, 22
- Abführtrichter am Boden der Reinigungskammern
- 23
- Entsorgung
- 24, 25
- Blasluftringe
- 26
- Gemeinsame Druckluftzuführung für die Blasluftringe
- 27
- Drehmechanik
- 28-31
- Reinigungskammern
- 32
- Drehachse der Drehmechanik
- 33
- Elektrodenanordnung zur elektrostatischen Außenaufladung
- 34-41
- Fingerelektroden der Elektrodenanordnung
- lw
- Lichte Weite zwischen den parallelen Enden der Fingerelektroden und dem Zerstäubergehäuse
- ba
- Baubreite zwischen den eingeführten Fingerelektroden und der äußeren Außenwand des Reinigungsmoduls
- bi
- Baubreite zwischen den eingeführten Fingerelektroden und der inneren Außenwand des Reinigungsmoduls