-
Gebiet der Erfindung
-
In den letzten Jahren wurden große Fortschritte zur Verbreiterung des Sehwinkels bei LCDs erzielt. Allerdings gibt es oft Situationen, in denen dieser sehr große Sehbereich eines Bildschirms von Nachteil sein kann. Zunehmend werden auch Informationen auf mobilen Geräten wie Notebooks und Tablet-PCs verfügbar, wie Bankdaten oder andere, persönliche Angaben, und sensible Daten. Dem entsprechend brauchen die Menschen eine Kontrolle darüber, wer diese sensiblen Daten sehen darf; sie müssen wählen können zwischen einem weiten Betrachtungswinkel, um Informationen auf ihrem Display mit anderen zu teilen, z.B. beim Betrachten von Urlaubsfotos oder auch für Werbezwecke. Andererseits benötigen sie einen kleinen Betrachtungswinkel, wenn sie die Bildinformationen vertraulich behandeln wollen.
-
Eine ähnliche Problemstellung ergibt sich im Fahrzeugbau: Dort darf der Fahrer bei eingeschaltetem Motor nicht durch Bildinhalte, wie etwa digitale Entertainmentprogramme, abgelenkt werden, während der Beifahrer selbige jedoch auch während der Fahrt konsumieren möchte. Mithin wird ein Bildschirm benötigt, der zwischen den entsprechenden Darstellungsmodi umschalten kann.
-
Stand der Technik
-
Zusatzfolien, die auf Mikro-Lamellen basieren, wurden bereits für mobile Displays eingesetzt, um deren visuellen Datenschutz zu erreichen. Allerdings waren diese Folien nicht (um)schaltbar, sie mussten immer erst per Hand aufgelegt und danach wieder entfernt werden. Auch muss man sie separat zum Display transportieren, wenn man sie nicht gerade braucht. Ein wesentlicher Nachteil des Einsatzes solcher Lamellen-Folien ist ferner mit den einhergehenden Lichtverlusten verbunden.
-
Die
US 6,765,550 B2 beschreibt einen solchen Sichtschutz durch Mikro-Lamellen. Größter Nachteil ist hier die mechanische Entfernung bzw. der mechanische Anbau des Filters sowie der Lichtverlust im geschützten Modus.
-
In der
US 5,993,940 A wird der Einsatz einer Folie beschrieben, die auf ihrer Oberfläche gleichmäßig angeordnete, kleine Prismenstreifen hat, um einen Privacy-Modus zu erzielen. Entwicklung und Herstellung sind recht aufwändig.
-
In der
WO 2012/033583 A1 wird die Umschaltung zwischen freier und eingeschränkter Sicht vermittels der Ansteuerung von Flüssigkristallen zwischen sogenannten „chromonischen“ Schichten erzeugt. Hierbei entsteht ein Lichtverlust und der Aufwand ist recht hoch.
-
Die
US 2012/0235891 A1 beschreibt ein sehr aufwändiges Backlight in einem Bildschirm. Dort kommen gemäß
1 und
15 nicht nur mehrere Lichtleiter zum Einsatz, sondern auch weitere komplexe optische Elemente wie etwa Mikrolinsenelemente 40 und Prismenstrukturen 50, die das Licht von der hinteren Beleuchtung auf dem Weg zur vorderen Beleuchtung umformen. Dies ist teuer und aufwändig umzusetzen und ebenso mit Lichtverlust verbunden. Gemäß der Variante nach
17 in der
US 2012/0235891 produzieren beide Lichtquellen 4R und 18 Licht mit einem schmalen Beleuchtungswinkel, wobei das Licht von der hinteren Lichtquelle 18 erst aufwändig in Licht mit einem großen Beleuchtungswinkel, umgewandelt wird. Diese komplexe Umwandlung ist - wie weiter oben schon bemerkt - stark helligkeitsmindernd.
-
Gemäß der
JP 2007-155783 A werden spezielle, aufwändig zu berechnende und herzustellende optische Oberflächen 19 genutzt, die dann Licht je nach Lichteinfallswinkel in verschiedene schmale oder breite Bereiche ablenken. Diese Strukturen ähneln Fresnel-Linsen. Ferner sind Störflanken vorhanden, die Licht in unerwünschte Richtungen ablenken. Somit bleibt unklar, ob wirklich sinnvolle Lichtverteilungen erreicht werden können.
-
In der
US 2013/0308185 A1 wird ein spezieller, mit Stufen ausgebildeter Lichtleiter beschrieben, der Licht auf einer Großfläche in verschiedene Richtungen abstrahlt, je nachdem, aus welcher Richtung er von einer Schmalseite aus beleuchtet wird. Im Zusammenspiel mit einem transmissiven Bildwiedergabeeinrichtung, z.B. einem LC-Display, kann somit ein zwischen freiem und eingeschränktem Sichtmodus schaltbarer Bildschirm erzeugt werden. Nachteilig ist hierbei u.a., dass der eingeschränkte Sichteffekt entweder nur für links/rechts oder aber für oben/unten, nicht aber für links/rechts/oben/unten gleichzeitig erzeugt werden kann, wie es etwa für bestimmte Zahlungsvorgänge nötig ist. Hinzu kommt, dass auch im eingeschränkten Sichtmodus aus geblockten Blickwinkeln immer noch ein Restlicht sichtbar ist.
-
Die
WO 2015/121398 A1 der Anmelderin beschreibt einen Bildschirm mit zwei Betriebsarten, bei dem für die Umschaltung der Betriebsarten essenziell Streupartikel im Volumen des entsprechenden Lichtleiters vorhanden sind. Die dort gewählten Streupartikel aus einem Polymerisat weisen jedoch in der Regel den Nachteil auf, dass Licht aus beiden Großflächen ausgekoppelt wird, wodurch etwa die Hälfte des Nutzlichtes in die falsche Richtung, nämlich zur Hintergrundbeleuchtung hin, abgestrahlt und dort aufgrund des Aufbaus nicht in hinreichendem Umfang recycelt werden kann. Überdies können die im Volumen des Lichtleiters verteilten Streupartikel aus Polymerisat unter Umständen, insbesondere bei höherer Konzentration, zu Streueffekten führen, die den Sichtschutzeffekt in der geschützten Betriebsart vermindern.
-
Den vorgenannten Verfahren und Anordnungen ist in der Regel der Nachteil gemein, dass sie die Helligkeit des Grundbildschirms deutlich reduzieren und / oder ein aktives, zumindest jedoch ein spezielles, optisches Element zur Modi-Umschaltung benötigen und / oder eine aufwändige sowie teure Herstellung erfordern und / oder die Auflösung im frei betrachtbaren Modus und / oder die Bildqualität in mindestens einem Modus reduzieren.
-
Beschreibung der Erfindung
-
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Beleuchtungseinrichtung zu beschreiben, durch welche in Zusammenwirkung mit einem Bildschirm eine sichere Darstellung von Informationen vermittels eines wahlweise eingeschränkten Betrachtungswinkels realisiert werden kann, wobei in einer weiteren Betriebsart eine freie, möglichst im Betrachtungswinkel uneingeschränkte Sicht möglich sein soll. Die Erfindung soll mit einfachen Mitteln möglichst preisgünstig umsetzbar sein. In beiden Betriebsarten soll eine möglichst hohe Auflösung, besonders bevorzugt die native Auflösung des verwendeten Bildschirms, sichtbar sein. Ferner soll durch die Lösung nur ein möglichst geringer Lichtverlust eingeführt werden und der eingeschränkte Betrachtungswinkel soll einen möglichst umfassenden Sichtschutzeffekt bei möglichst hoher Bildqualität erzielen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einer Beleuchtungseinrichtung für einen Bildschirm, die in mindestens zwei Betriebsarten B1 für einen freien Sichtmodus und B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus betrieben werden kann, umfassend
- - eine flächenartig ausgedehnte Hintergrundbeleuchtung, die Licht in einen eingeschränkten Winkelbereich abstrahlt, wobei die Hintergrundbeleuchtung entlang einer Vorzugsrichtung in verschiedene Bereiche eingeteilt ist, und für jeden Bereich eine eigene Referenzrichtung wählbar ist, wobei alle Referenzrichtungen paarweise verschieden sind und bis auf eine Toleranz von maximal 10 Grad in Richtung eines Betrachters weisen, und wobei die Hintergrundbeleuchtung in jedem solchen Bereich für das dort abgestrahlte Licht jeweils in der entsprechenden Referenzrichtung das -bevorzugt einzige globale- Leuchtdichtemaximum aufweist, (die Leuchtdichteverteilung kann z.B. in einer die Vorzugsrichtung beinhaltenden Ebene senkrecht zur Hintergrundbeleuchtung gemessen werden)
- - einen in Betrachtungsrichtung vor der Hintergrundbeleuchtung gelegenen, plattenförmigen Lichtleiter, welcher auf mindestens einer der Großflächen und / oder innerhalb seines Volumens Auskoppelelemente aufweist, wobei der Lichtleiter für das von der Hintergrundbeleuchtung ausgehende Licht zu mindestens 50% transparent ist,
- - seitlich an Schmalseiten des Lichtleiters angeordnete Leuchtmittel,
- - wobei in der Betriebsart B2 die Hintergrundbeleuchtung ein- und die Leuchtmittel ausgeschaltet sind, und wobei in der Betriebsart B1 mindestens die Leuchtmittel eingeschaltet sind.
-
Dass die Referenzrichtungen in Richtung eines Betrachters weisen, kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden. So ist es beispielsweise denkbar, die Referenzrichtungen alle auf einen gleichen Punkt des Betrachters auszurichten, etwa auf die Nasenspitze. Es ist aber auch möglich, dass die Referenzrichtungen auf zumindest teilweise paarweise disjunkte Körperteile des Betrachters ausgerichtet sind, d.h. einige sind auf das gleiche Körperteil (und da auch nicht notwendigerweise auf den gleichen Punkt) ausgerichtet, und andere auf ein anderes Körperteil.
-
In der Betriebsart B2 ist somit die winkelabhängige Leuchtdichteverteilung auf den Betrachter in Abhängigkeit von dessen Position vor dem Display angepasst, so dass dieser -im Zusammenspiel mit einem Bildschirm- ein homogeneres Bild von höher Qualität sieht, als wenn diese Anpassung nicht stattfindet. Gleichzeitig wird durch die Umschaltung auf die Betriebsart B1 sichergestellt, dass bei Bedarf auch mehrere Betrachter ein auf dem Bildschirm dargestelltes Bild wahrnehmen können.
-
Aufgrund dieser wesentlichen Eigenschaft der Erfindung kommt inhärent als eingeschränkter Winkelbereich grundsätzlich jeder Bereich in Frage kommen, der kleiner als der Halbraum vor der Hintergrundbeleuchtung ist; bevorzugt ist hier aber z.B. ein Winkelbereich von +/-20 oder 30 Grad horizontal und / oder vertikal oder als Konus um die Flächennormale bzw. einen wählbaren Richtungsvektor auf der Hintergrundbeleuchtung gemeint; kleine Lichtmengen von weniger als 1% bis 5% Maximal-Helligkeit können bei der Definition des eingeschränkten Winkelbereichs außer Betracht bleiben.
-
Für eine Betriebsart B3 können fernerhin sowohl die Hintergrundbeleuchtung als auch die Leuchtmittel eingeschaltet sein. Auch hier unterstützt die vorgenannte Anpassung zumindest für den Betrachter, auf den die Referenzrichtungen weisen, die Verbesserung der Bildqualität.
-
Selbstverständlich gilt die vorgenannte Anpassung nur für eine bestimmte Betrachterposition bzw. in einer gewissen Toleranz um eine solche ausgewählte Betrachterposition.
-
Vorteilhaft umfasst die Hintergrundbeleuchtung mindestens
- - einen flächigen Strahler, vorzugsweise einen zweiten Lichtleiter mit zweiten Leuchtmitteln,
- - eine in Betrachtungsrichtung eines Betrachters vor dem flächigen Strahler gelegene optische Komponente zur Lichtrichtungsbeschränkung, welche entlang der besagten Vorzugsrichtung in verschiedene Bereiche eingeteilt ist, wobei für jeden Bereich eine eigene Referenzrichtung wählbar ist, wobei ferner alle Referenzrichtungen paarweise verschieden sind und bis auf eine Toleranz von maximal 10 Grad in Richtung eines Betrachters weisen, und wobei in jedem solchen Bereich das -in der Regel einzige globale- Transmissionsmaximum für das die optische Komponente durchdringende Licht jeweils in der entsprechenden Referenzrichtung liegt (die Transmission kann z.B. in einer die Vorzugsrichtung beinhaltenden Ebene senkrecht zur optischen Komponente gemessen werden).
-
Vorzugweise umfasst die optische Komponente zur Lichtrichtungsbeschränkung einen Lamellenfilter. Dieser ist bevorzugt so ausgebildet, dass mindestens ein Teil der, regelhaft jedoch alle, Lamellen so geneigt sind, dass das die Lamellenstruktur durchdringende Licht in den vorbeschriebenen Referenzrichtungen mit einem Transmissionsmaximum transmittiert wird. Mithin sind die Lamellen alle oder in Gruppen unter verschiedenen Winkeln geneigt, je nach Einteilung der besagten Bereiche und Wahl der Referenzrichtungen.
-
Ein solcher Lamellenfilter sowie dessen Herstellung werden beispielsweise in der
US 8,395,726 B2 beschrieben.
-
Die Lamellen können ferner in einem Winkel zur linken oder rechten Kante der Hintergrundbeleuchtung geneigt sein, um Moire-Effekte oder andere sichtbare Überlagerungseffekt mit dem Bildschirm und/oder weiteren Komponenten im Aufbau zu vermeiden.
-
Die Beleuchtungseinrichtung umfasst in einer weiteren Ausgestaltung in Betrachtungsrichtung eines Betrachters vor dem flächigen Strahler (welcher vorzugsweise einen zweiten Lichtleiter mit zweiten Leuchtmitteln umfasst) einen Diffusor und/oder mindestens ein Prismenraster, welches das aus dem flächigen Strahler (bzw. dem zweiten Lichtleiter) über eine seiner Großflächen austretende Licht mindestens teilweise fokussiert oder ablenkt.
-
In einer alternativen Ausgestaltung umfasst die Hintergrundbeleuchtung mindestens einen (anderen) zweiten Lichtleiter mit zweiten Leuchtmitteln, der Licht in einen eingeschränkten Winkelbereich abstrahlt,
- - wobei der zweite Lichtleiter Auskoppelelemente auf mindestens einer seiner Großflächen und/oder in seinem Volumen umfasst, die das von den zweiten Leuchtmitteln in ihn eingestrahltes oder eingekoppeltes Licht auskoppeln,
- - wobei der zweite Lichtleiter entlang einer Vorzugsrichtung in verschiedene Bereiche eingeteilt ist, und für jeden Bereich eine eigene Referenzrichtung wählbar ist, wobei alle Referenzrichtungen paarweise verschieden sind und bis auf eine Toleranz von maximal 10 Grad in Richtung eines Betrachters weisen, und wobei der zweite Lichtleiter in jedem solchen Bereich für das dort ausgekoppelte Licht das -in der Regel einzige globale-Leuchtdichtemaximum jeweils in der entsprechenden Referenzrichtung aufweist (die Leuchtdichteverteilung kann wiederum z.B. in einer die Vorzugsrichtung beinhaltenden Ebene senkrecht zur Hintergrundbeleuchtung gemessen werden).
-
Diese Ausgestaltungsvariante kann weiterhin eine in Betrachtungsrichtung eines Betrachters 5 vor dem zweiten Lichtleiter gelegene optische Komponente zur Lichtrichtungsbeschränkung, vorzugsweise einen Lamellenfilter, umfassen, welche entlang der besagten Vorzugsrichtung in verschiedene Bereiche eingeteilt ist, wobei für jeden Bereich eine eigene Referenzrichtung wählbar ist, wobei ferner alle Referenzrichtungen paarweise verschieden sind und bis auf eine Toleranz von maximal 10 Grad in Richtung eines Betrachters 5 weisen, und wobei in jedem solchen Bereich das -wiederum in der Regel einzige globale- Transmissionsmaximum für das die optische Komponente durchdringende Licht jeweils in der entsprechenden Referenzrichtung liegt.
-
Eine weitere Lösung der Aufgabe der Erfindung besteht in einer Beleuchtungseinrichtung für einen Bildschirm, die in mindestens zwei Betriebsarten B1 für einen freien Sichtmodus und B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus betrieben werden kann, umfassend
- - eine flächenartig ausgedehnte Hintergrundbeleuchtung, die Licht in einen breiten Winkelbereich abstrahlt,
- - einen in Betrachtungsrichtung vor der Hintergrundbeleuchtung gelegenen Lichtleiter mit seitlich angeordneten Leuchtmitteln, der Licht in einen eingeschränkten Winkelbereich abstrahlt, wobei der Lichtleiter für das von der Hintergrundbeleuchtung ausgehende Licht zu mindestens 50% transparent ist,
- - wobei der Lichtleiter Auskoppelelemente auf mindestens einer seiner Großflächen und/oder in seinem Volumen umfasst, die das von den Leuchtmitteln in ihn eingestrahltes oder eingekoppeltes Licht auskoppeln,
- - wobei der Lichtleiter weiterhin entlang einer Vorzugsrichtung in verschiedene Bereiche eingeteilt ist, und für jeden Bereich eine eigene Referenzrichtung wählbar ist, wobei alle Referenzrichtungen paarweise verschieden sind und bis auf eine Toleranz von maximal 10 Grad in Richtung eines Betrachters weisen, und wobei der Lichtleiter in jedem solchen Bereich für das dort ausgekoppelte Licht das Leuchtdichtemaximum jeweils in der entsprechenden Referenzrichtung aufweist, und
- - wobei in der Betriebsart B2 die Hintergrundbeleuchtung aus- und die Leuchtmittel eingeschaltet sind, und wobei in der Betriebsart B1 mindestens die Hintergrundbeleuchtung eingeschaltet ist.
-
Für alle vorbeschriebenen Ausgestaltungen kann die besagte Vorzugsrichtung senkrecht zu einer Kante des Lichtleiters liegen, bevorzugt senkrecht zu einer Kante, die aus Sicht eines Betrachters einer Schmalseite links oder rechts entspricht.
-
Ferner ist es je nach Anwendungsfall hilfreich, wenn alle genannten Referenzrichtungen bis auf eine Toleranz von nur maximal 8 Grad, bevorzugt sogar nur 5 Grad, in Richtung eines Betrachters weisen.
-
Für den Fall, dass in der Betriebsart B2 mit einer Kamera, welche in einem Abstand von etwa der dreifachen Diagonallänge des Lichtleiters vor dessen Mittelpunkt senkrecht auf die Beleuchtungsanordnung ausgerichtet ist, kann vorteilhaft die gemessene Leuchtdichteverteilung über die gesamte Li cht abstrahlende Fläche der Beleuchtungseinrichtung ein Minimum-zu-Maximum-Verhältnis von mindestens 0,3, bevorzugt von mindestens 0,4, aufweisen. Weitere Messvorschriften sind analog zur „Uniformity Measurement Standard for Displays V1.3“ der „German Automotive OEM Work Group Displays“ denkbar.
-
Für alle vorgenannten Ausgestaltungen der Beleuchtungseinrichtung ist ferner vorteilhaft, wenn sie weiterhin einen in Betrachtungsrichtung eines Betrachters vor der Beleuchtungseinrichtung angeordneten transmissiven Bildschirm, vorzugsweise in Form eines LCD-Panels, umfassen, welcher aufgrund der Beleuchtungseinrichtung in mindestens zwei Betriebsarten B1 für einen freien Sichtmodus und B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus betrieben werden kann.
-
Der Lichtleiter, und wenn vorhanden auch ein zweiter Lichtleiter, besteht vorzugsweise aus einem transparenten, thermoplastischen oder thermoelastischen Polymer, z.B. Kunststoff, oder aus Glas. Beispielsweise kann der Lichtleiter bzw. sein Substrat mindestens 40 Gewichtsprozent Polymethylmethacrylat, bevorzugt mindestens 60 Gewichtsprozent Polymethylmethacrylat, bezogen auf sein Gewicht, umfassen. Alternativ kann es sich beispielsweise um Polycarbonat (PC) handeln.
-
Die Struktur der Auskoppelelemente kann vorgegeben werden, so dass die Wirkung eines jeden Auskoppelelements zumindest näherungsweise bekannt ist und Eigenschaften des Lichtleiters bzw. des aus dem Lichtleiter tretenden Lichts gezielt durch eine vorgebbare Verteilung der Auskoppelelemente festgelegt werden können. Die geforderten, für die Erfindung wesentlichen Eigenschaften für die Auskoppelelemente hinsichtlich ihrer Anzahl pro Flächeneinheit, ihrer Form und Ausdehnung in drei Dimensionen sowie ihrer Verteilung auf mindestens einer der Großflächen und / oder innerhalb des Volumens des Lichtleiters können beispielsweise mit einer Optik-Simulationssoftware wie etwa „LightTools“ der Firma Synopsis oder anderer Anbieter bestimmt und dann entsprechend physisch umgesetzt werden. Es ist möglich, dass Auskoppelelemente auf beiden Großflächen und zusätzlich optional im Volumen angebracht sind.
-
Die Auskoppelelemente zur Auskopplung von Licht an mindestens einer der Großflächen des Lichtleiters bestehen bevorzugt aus Mikrolinsen und / oder Mikroprismen und / oder diffraktiven Strukturen und / oder dreidimensionalen Strukturelementen und / oder Streuelementen mit einer maximalen Ausdehnung in ihrer größten Dimension, die kleiner als 100 Mikrometer, bevorzugt kleiner als 50 Mikrometer, ist. Im Falle von diffraktiven Strukturen kann es sich beispielsweise um ein Hologramm bzw. ein Gitter/Beugungsgitter handeln.
-
Die Auskoppelemente selbst können aber auch allein die äußere Form von Mikrolinsen, Mikroprismen, Streuelementen und / oder diffraktiven Strukturen aufweisen. Sie können dann insbesondere als Hohlräume ausgestaltet werden, die dann im Volumen des Lichtleiters ausgebildet sind. Die Hohlräume können luftleer sein, sind aber bevorzugt mit einem gasförmigen, flüssigen oder festen Material ausgefüllt, Das Material weist einen Brechungsindex auf, der von dem des für den Lichtleiter verwendeten Materials abweicht; bevorzugt ist er geringer. Durch die Befüllung mit Material und durch die Materialwahl kann man Einfluss auf die Lichtleitung bzw. -auskopplung nehmen. Alternativ oder ergänzend weicht auch der Haze-Wert des Materials bevorzugt von demjenigen des für den Lichtleiter verwendeten Materials ab, ist bevorzugt höher. Vorteile dieser Ausgestaltungen sind höhere Effizienz bei der Lichtauskopplung.
-
Entsprechend kann also die Hintergrundbeleuchtung grundsätzlich aufgebaut sein wie ein LED-Backlight, beispielsweise als sogenanntes Direct-lit LED Backlight, edge LED Backlight, OLED oder als ein anderer Flächenstrahler,
-
Auf der Oberseite des Bildschirms und / oder auf mindestens einer der Großflächen des Lichtleiters wie auch auf mindestens einer anderen optischen Komponente, wenn vorhanden, können Mittel zur Reflexminderung oder -steuerung, beispielsweise eine Antireflexbeschichtung, angeordnet sein.
-
Eine weitere sinnvolle Ausgestaltung der um einen Bildschirm erweiterten Beleuchtungseinrichtung besteht darin, dass in Betrachtungsrichtung vor dem Bildschirm ein weiterer Lichtleiter (z.B. aus Glas oder Kunststoff) mit Mitteln zur Auskopplung von Licht angeordnet ist, der seitlich von Leuchtmitteln mit Licht gespeist werden kann. Die hier eingesetzten Mittel zur Auskopplung sind beispielsweise die weiter oben beschriebenen, oder aber solche wie im Stand der Technik bekannt, etwa Nanopartikel wie Titandioxid, Bariumsulfat etc. in geeigneten Größen und Mengen - wie beispielsweise in der
WO 2015/121398 A1 und der
WO 2017/089482 A1 beschrieben -, die im Volumen des Lichtleiters homogen verteilt sind. Vermittels dieser Ausgestaltung kann ein eventuell noch unbeabsichtigt vorhandenes Restlicht in der Betriebsart B2 in die eigentlich vor Blicken geschützten Winkelbereiche noch derart überlagert bzw. überstrahlt werden, dass kein Kontrast mehr wahrnehmbar ist und somit keinerlei Bildwahrnehmung aus den nicht freigegebenen Winkeln mehr möglich ist.
-
Die entsprechenden Leuchtmittel für den weiteren Lichtleiter sind zur Abstrahlung farbigen oder weißen Lichts ausgebildet. Dabei können die Leuchtmittel Licht in einer Farbe abstrahlen, welche im von dem transmissiven Bildschirm dargestellten Bild vorkommt oder nicht vorkommt.
-
Besonders vorteilhaft findet die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung mit einem Bildschirm Verwendung in einem Fahrzeug zur wahlweisen Darstellung von Bildinhalten lediglich für den Beifahrer in der Betriebsart B2 bzw. gleichzeitig für den Fahrer und den Beifahrer in der Betriebsart B1. Ersteres ist z.B. hilfreich, wenn der Beifahrer sich Unterhaltungsinhalte anschaut, die den Fahrer ablenken könnten.
-
Eine erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung mit einem Bildschirm wie auch eine erfindungsgemäße Bildwiedergabeeinrichtung können gleichsam verwendet werden zur Eingabe oder Anzeige von vertraulichen Daten, beispielweise von PIN-Geheimnummern, E-Mails, SMS oder Passwörtern, an Geldautomaten, Zahlungsterminals oder mobilen Geräten.
-
In allen vorgenannten Ausgestaltungen können die besagten Leuchtmittel LEDs bzw. LED-Zeilen oder Laserdioden sein. Andere Varianten sind denkbar und liegen im Rahmen der Erfindung.
-
Grundsätzlich bleibt die Leistungsfähigkeit der Erfindung erhalten, wenn die vorbeschriebenen Parameter in bestimmten Grenzen variiert werden.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Figurenliste
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale zeigen, näher erläutert. Es zeigt
- 1 eine Prinzipskizze zur Auskopplung von Licht, das seitlich in einen Lichtleiter eingekoppelt wird, aus der unteren Großfläche des Lichtleiters, auf welcher sich die Auskoppelemente befinden, wobei das Licht an der oberen Großfläche den Lichtleiter verlässt,
- 2 eine Prinzipskizze zur Auskopplung von Licht, das seitlich in einen Lichtleiter eingekoppelt wird, aus der oberen Großfläche des Lichtleiters, auf welcher sich die Auskoppelemente befinden, wobei das Licht an der oberen Großfläche den Lichtleiter verlässt,
- 3 eine Prinzipskizze einer Beleuchtungseinrichtung in einer ersten Ausgestaltung im Zusammenspiel mit einem Bildschirm im Modus B1 für einen freien Sichtmodus,
- 4 eine Prinzipskizze einer Beleuchtungseinrichtung in einer ersten Ausgestaltung im Zusammenspiel mit einem Bildschirm im Modus B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus,
- 5 eine Prinzipskizze zu einer in einer Beleuchtungseinrichtung einsetzbaren Hintergrundbeleuchtung,
- 6 ein beispielhaftes Diagramm für mögliche normierte Leuchtdichteverteilung in verschiedenen Bereichen einer Hintergrundbeleuchtung,
- 7 eine Prinzipskizze zur Erläuterung des beispielhaften Zusammenhangs zwischen Bereichen einer Hintergrundbeleuchtung, einer Vorzugsrichtung und Referenzrichtungen,
- 8 eine Prinzipskizze einer Beleuchtungseinrichtung in einer zweiten Ausgestaltung im Zusammenspiel mit einem Bildschirm im Modus B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus,
- 9 eine Prinzipskizze einer Beleuchtungseinrichtung in einer dritten Ausgestaltung im Zusammenspiel mit einem Bildschirm im Modus B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus, sowie
- 10 eine Prinzipskizze einer Beleuchtungseinrichtung in einer dritten Ausgestaltung im Zusammenspiel mit einem Bildschirm im Modus B1 für einen freien Sichtmodus.
-
Die Zeichnungen sind nicht maßstabsgetreu und geben lediglich Prinzipdarstellungen wieder.
-
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
-
In 1 ist eine Prinzipskizze zur Auskopplung von Licht, das seitlich von Leuchtmitteln 4 in einen Lichtleiter 3 eingekoppelt wird, auf der unteren Großfläche des Lichtleiters 3, auf welcher sich die Auskoppelemente 6 befinden, dargestellt. Das ausgekoppelte Licht verlässt den Lichtleiter 3 jedoch aus der oberen Großfläche. In der horizontalen Richtung wird hier das Licht in einen breiten Winkel (größer als 60°) aus der oberen Großfläche des Lichtleiters 3 ausgekoppelt. Der Ort der Auskoppelelemente 6 ist durch die Zahl 6 angedeutet, jedoch sind die eigentlichen Auskoppelelemente 6 hier nicht eingezeichnet, weil sie mikroskopisch klein sein müssen. Es wird also Licht von den Leuchtmitteln 4, z.B. von LEDs, seitlich in den Lichtleiter 3 eingekoppelt. Auf Grund von Totalreflexion werden Strahlen des eingekoppelten Lichts (fett gezeichnete Strahlen) an der Außenwand wieder zurück in den Lichtleiter 3 geworfen, bis sie schließlich (ggf. zum wiederholten Mal) auf ein Auskoppelelement 6 zur gewünschten Auskopplung treffen. Die Auskopplung ist durch die dünnen Strahlen stilisiert. Die Darstellung in 1 ist zur besseren Erkennbarkeit stark stilisiert; in der Realität wird eine sehr große Vielzahl an Strahlengängen im Lichtleiter 3 umgesetzt. Außerdem sind Lichtbrechungen an Brechzahlübergangsflächen nicht berücksichtigt.
-
2 zeigt eine Prinzipskizze zur Auskopplung von Licht, das seitlich von Leuchtmitteln 4 in einen Lichtleiter 3 eingekoppelt wird, aus der oberen Großfläche des Lichtleiters 3, auf welcher sich die Auskoppelemente 6 befinden. Das Licht verlässt den Lichtleiter 3 hier auch durch die obere Großfläche. Es gelten hier sinngemäß die Ausführungen zu 1.
Technisch verschieden ist hier lediglich die Lage und ggf. die Ausgestaltung der Auskoppelelemente 6, die nun auf der Oberseite des Lichtleiters 3 liegen und somit das Licht direkt nach oben auskoppeln, ohne dass es zum Verlassen des Lichtleiters 3 selbigen erst noch einmal quer passieren müsste, wie demgegenüber in 1 gezeigt.
-
Für alle in den 3, 4, 5, 8, 9 und 10 nachstehend näher beschriebenen Ausgestaltungen der Beleuchtungseinrichtung 1a ist in Betrachtungsrichtung eines Betrachters 5 vor selbiger ein transmissiver Bildschirm 1 angeordnet, vorzugsweise in Form eines LCD-Panels, welcher aufgrund der Beleuchtungseinrichtung 1a in mindestens zwei Betriebsarten B1 für einen freien Sichtmodus und B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus betrieben werden kann.
-
Ferner stellt die 3 eine Prinzipskizze der Beleuchtungseinrichtung in einer ersten Ausgestaltung im Zusammenspiel mit einem Bildschirm im Modus B1 für einen freien Sichtmodus dar, während die 4 hierzu korrespondierend dieselbe Ausgestaltung im Zusammenspiel mit einem Bildschirm im Modus B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus zeigt.
-
Dabei umfasst eine Beleuchtungseinrichtung 1a für einen Bildschirm 1, die in mindestens zwei Betriebsarten B1 für einen freien Sichtmodus und B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus betrieben werden kann,
- - eine flächenartig ausgedehnte Hintergrundbeleuchtung 2, die Licht in einen eingeschränkten Winkelbereich abstrahlt, wobei die Hintergrundbeleuchtung 2 entlang einer Vorzugsrichtung in verschiedene Bereiche (beispielhaft A1..A7 in 4) eingeteilt ist, und für jeden Bereich eine eigene Referenzrichtung (fette Pfeile in 4) wählbar ist, wobei alle Referenzrichtungen paarweise verschieden sind und bis auf eine Toleranz von maximal 10 Grad in Richtung eines Betrachters 5 weisen, und wobei die Hintergrundbeleuchtung 2 in jedem solchen Bereich A1..A7 für das dort abgestrahlte Licht jeweils in der entsprechenden Referenzrichtung das - bevorzugt einzige globale- Leuchtdichtemaximum aufweist, (die Leuchtdichteverteilung kann z.B. in einer die Vorzugsrichtung beinhaltenden Ebene senkrecht zur Hintergrundbeleuchtung 2 gemessen werden)
- - einen in Betrachtungsrichtung vor der Hintergrundbeleuchtung 2 gelegenen, plattenförmigen Lichtleiter 3, welcher auf mindestens einer der Großflächen und / oder innerhalb seines Volumens Auskoppelelemente 6 aufweist, wobei der Lichtleiter 3 für das von der Hintergrundbeleuchtung 2 ausgehende Licht zu mindestens 50% transparent ist,
- - seitlich an Schmalseiten des Lichtleiters 3 angeordnete Leuchtmittel 4,
- - wobei in der Betriebsart B2 (siehe 4) die Hintergrundbeleuchtung 2 ein- und die Leuchtmittel 4 ausgeschaltet sind, und wobei in der Betriebsart B1 (siehe 3) mindestens die Leuchtmittel 4 eingeschaltet sind.
-
Die gestrichelten Pfeile in 4 sollen andeuten, dass in jedem Bereich A1..A7 außerhalb der Referenzrichtungen weniger Licht abgestrahlt wird als in die eigentliche Referenzrichtung. Während hier in 4 aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich sieben solcher Bereiche A1..A7 gezeigt sind, kann in der Realität je nach Ausgestaltung eine Vielzahl solcher Bereiche A1..., z.B. einige Dutzend, einige Hundert oder sogar einige Tausend, umgesetzt werden.
-
In der Betriebsart B2 ist somit die winkelabhängige Leuchtdichteverteilung auf den Betrachter 5 in Abhängigkeit von dessen Position vor dem Display angepasst, so dass dieser -im Zusammenspiel mit einem Bildschirm 1- ein homogeneres Bild von höher Qualität sieht, als wenn diese Anpassung nicht stattfindet. Gleichzeitig wird durch die Umschaltung auf die Betriebsart B1 sichergestellt, dass bei Bedarf auch mehrere Betrachter ein auf dem Bildschirm 1 dargestelltes Bild wahrnehmen können.
Aufgrund dieser wesentlichen Eigenschaft der Erfindung kommt inhärent als eingeschränkter Winkelbereich grundsätzlich jeder Bereich in Frage kommen, der kleiner als der Halbraum vor der Hintergrundbeleuchtung ist; bevorzugt ist hier aber z.B. ein Winkelbereich von +/-20 oder 30 Grad horizontal und / oder vertikal oder als Konus um die Flächennormale bzw. einen wählbaren Richtungsvektor auf der Hintergrundbeleuchtung gemeint; kleine Lichtmengen von weniger als 1% bis 5% Maximal-Helligkeit können bei der Definition des eingeschränkten Winkelbereichs außer Betracht bleiben.
-
Fernerhin gibt die 5 eine Prinzipskizze zu einer in einer Beleuchtungseinrichtung 1a einsetzbaren Hintergrundbeleuchtung 2 wieder. Vorteilhaft umfasst eine solche beispielhafte Hintergrundbeleuchtung 2 mindestens
- - einen flächigen Strahler, vorzugsweise einen zweiten Lichtleiter 2a mit zweiten Leuchtmitteln 2b,
- - eine in Betrachtungsrichtung eines Betrachters 5 vor dem flächigen Strahler (d.h. dem Lichtleiter 2a) gelegene optische Komponente 2e zur Lichtrichtungsbeschränkung, welche entlang der besagten Vorzugsrichtung (welcher hier der horizontalen Richtung entspricht) in verschiedene Bereiche A1, A2, A3, ... eingeteilt ist, wobei für jeden Bereich A1, A2, A3, ... eine eigene Referenzrichtung (dargestellt durch die fetten Pfeile) wählbar ist, wobei ferner alle Referenzrichtungen paarweise verschieden sind und bis auf eine Toleranz von maximal 10 Grad in Richtung eines Betrachters 5 weisen, und wobei in jedem solchen Bereich das -in der Regel einzige globale- Transmissionsmaximum für das die optische Komponente durchdringende Licht jeweils in der entsprechenden Referenzrichtung liegt (die Transmission kann z.B. in einer die Vorzugsrichtung beinhaltenden Ebene senkrecht zur optischen Komponente gemessen werden).
-
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in
5 nur fünf Bereiche A1..A5 eingezeichnet, obwohl es nach den Gegebenheiten gemäß
5 zehn Bereiche wären, und in der Realität üblicherweise noch einmal deutlich mehr sind.
In Betrachtungsrichtung eines Betrachters 5 sind in der Ausgestaltung nach
5 vor dem flächigen Strahler (hier der zweite Lichtleiter 2a mit zweiten Leuchtmitteln 2b) ein Diffusor 2c und mindestens ein Prismenraster 3d, welches das aus dem flächigen Strahler (d.h., dem zweiten Lichtleiter 2a) über eine seiner Großflächen -hier die obere- austretende Licht mindestens teilweise fokussiert oder ablenkt, angeordnet.
Vorzugweise umfasst die optische Komponente 2e zur Lichtrichtungsbeschränkung einen Lamellenfilter, wie in
5 in der Schnittdarstellung angedeutet. Dieser ist bevorzugt so ausgebildet, dass mindestens ein Teil der, regelhaft jedoch alle, Lamellen so geneigt sind, dass das die Lamellenstruktur durchdringende Licht in den vorbeschriebenen Referenzrichtungen, die je nach Bereich A1, A2, A3, ... gewählt sind, mit einem Transmissionsmaximum transmittiert wird. Mithin sind die Lamellen alle gleichzeitig oder zumindest in Gruppen von Lamellen unter verschiedenen Winkeln geneigt, je nach Einteilung der besagten Bereiche A1, A2, A3, .... und Wahl der Referenzrichtungen.
Ein solcher Lamellenfilter sowie dessen Herstellung werden beispielsweise in der
US 8,395,726 B2 oder in der
WO 2018/225714 A1 beschrieben.
Dazu zeigt
6 ein beispielhaftes Diagramm für eine mögliche normierte Leuchtdichteverteilung in verschiedenen Bereichen A2, A3, A4 sowie A5 einer Hintergrundbeleuchtung 2 gemäß
5.
Die Leuchtdichteverteilung wurde hier die Vorzugsrichtung -also die horizontale Richtung- beinhaltenden Ebene senkrecht zur Hintergrundbeleuchtung 2 über verschiedene Winkel gemessen.
Die Punkt-Punkt-Strich-Kurve in
6 entspricht in etwa dem Transmissionsverhalten der optischen Komponente 2e aus
5 im Bereich A5, mithin summarisch also dem Abstrahlverhalten der Hintergrundbeleuchtung 2 im Bereich A5. Analog entspricht die Punkt-Strich-Kurve dem Bereich A4, die gestrichelte Kurve dem Bereich A3 sowie die durchgezogene Kurve dem Bereich A2.
Zu sehen ist auch, dass alle Kurven jeweils ein globales Maximum aufweisen.
-
Die Lamellen können ferner in einem Winkel zur linken oder rechten Kante der Hintergrundbeleuchtung 2 geneigt sein, um Moire-Effekte oder andere sichtbare Überlagerungseffekt mit dem Bildschirm 1 und/oder weiteren Komponenten im Aufbau zu vermeiden.
-
Weiterhin zeigt die 7 eine Prinzipskizze zur Erläuterung des beispielhaften Zusammenhangs zwischen Bereichen A1 bis A4 einer Hintergrundbeleuchtung 2, einer Vorzugsrichtung V und Referenzrichtungen R1 bis R4.
Hier liegt die besagte Vorzugsrichtung V senkrecht zur linken und zur rechten Kante der Hintergrundbeleuchtung 2, die aus Sicht eines Betrachters 5 einer Schmalseite links oder rechts entsprechen. Ferner ist die Vorzugsrichtung in der vertikalen Richtung mittig auf der Hintergrundbeleuchtung 2 angeordnet. Senkrecht zur Vorzugsrichtung V ist die Hintergrundbeleuchtung in (hier beispielhaft nur vier) Bereiche A1 bis A4 eingeteilt. Darauf aufbauend zeigen jetzt die jeweiligen Referenzrichtungen R1 bis R4 auf einen durch einen Punkt stilisiert angedeuteten Betrachter 5.
Die Referenzrichtungen R1 bis R4 liegen in der Zeichnung in der durch die Strichlinie angedeutete Ebene, welche senkrecht zur Hintergrundbeleuchtung 2 liegt und die Vorzugsrichtung V sowie den Oberflächenmittelpunkt der Hintergrundbeleuchtung 2 einschließt.
Für die Messungen von Leuchtdichtverteilungen über Winkel wird dann bevorzugt ein Winkel α, welcher zwischen der Vorzugsrichtung V und einer zu messenden Richtung, beispielsweise einer Referenzrichtung R4, aufspannt, angewendet.
Die Referenzrichtungen R1 bis R4 können parallel versetzt für alle Punkte eines Bereiches A1, A2, ... gelten. Alternativ kann auch jeder Punkt der Fläche eines Bereiches A1, A2, ... eine eigene Referenzrichtung, die -bis auf die weiter oben beschriebene Toleranz- auf den Betrachter 5 ausgerichtet ist, aufweisen.
-
Weiterhin gibt 8 eine Prinzipskizze einer Beleuchtungseinrichtung 1a in einer zweiten Ausgestaltung im Zusammenspiel mit einem Bildschirm 1 im Modus B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus wieder.
-
Dabei umfasst die Hintergrundbeleuchtung 2 mindestens einen (anderen) zweiten Lichtleiter 2a mit seitlich (oder dahinter) angeordneten zweiten Leuchtmitteln 2b, der Licht in einen eingeschränkten Winkelbereich abstrahlt,
- - wobei der zweite Lichtleiter 2b (zeichnerisch nicht dargestellte) Auskoppelelemente 6 auf mindestens einer seiner Großflächen und/oder in seinem Volumen umfasst, die das von den zweiten Leuchtmitteln 2b in ihn eingestrahltes oder eingekoppeltes Licht auskoppeln,
- - wobei der zweite Lichtleiter 2a entlang einer Vorzugsrichtung (hier der horizontalen Richtung aus Sicht eines Betrachters) in verschiedene Bereiche A1..A7 eingeteilt ist, und für jeden Bereich A1..A7 eine eigene Referenzrichtung (dargestellt durch die fetten Pfeile) wählbar ist, wobei alle Referenzrichtungen paarweise verschieden sind und bis auf eine Toleranz von maximal 10 Grad in Richtung eines Betrachters 5 weisen, und wobei der zweite Lichtleiter 2a in jedem solchen Bereich A1 ..A7 für das dort ausgekoppelte Licht das -in der Regel einzige globale- Leuchtdichtemaximum jeweils in der entsprechenden Referenzrichtung aufweist (die Leuchtdichteverteilung kann wiederum z.B. in einer die Vorzugsrichtung beinhaltenden Ebene senkrecht zur Hintergrundbeleuchtung 2 gemessen werden).
-
Der besseren Übersichtlichkeit geschuldet sind hier lediglich sieben Bereiche A1..A7 eingezeichnet; in der Realität werden es deutlich mehr solcher Bereiche A1, A2, ... sein. Ansonsten gelten die weiter oben darlegten Ausführungen in analoger Weise und werden daher hier nicht wiederholt.
-
Schließlich zeigt 9 eine Prinzipskizze einer Beleuchtungseinrichtung 1a in einer dritten Ausgestaltung im Zusammenspiel mit einem Bildschirm 1 im Modus B2 für einen eingeschränkten Sichtmodus sowie in 10 im Modus B1 für einen freien Sichtmodus. Diese Beleuchtungseinrichtung 1a umfasst:
- - eine flächenartig ausgedehnte Hintergrundbeleuchtung 7, die Licht in einen breiten Winkelbereich abstrahlt,
- - einen in Betrachtungsrichtung vor der Hintergrundbeleuchtung gelegenen Lichtleiter 3a mit seitlich angeordneten Leuchtmitteln 3b, der Licht in einen eingeschränkten Winkelbereich abstrahlt, wobei der Lichtleiter 3a für das von der Hintergrundbeleuchtung 7 ausgehende Licht zu mindestens 50% transparent ist,
- - wobei der Lichtleiter 3a Auskoppelelemente 6 auf mindestens einer seiner Großflächen und/oder in seinem Volumen umfasst, die das von den Leuchtmitteln 3b in ihn eingestrahltes oder eingekoppeltes Licht auskoppeln,
- - wobei ferner der Lichtleiter 3a weiterhin entlang einer Vorzugsrichtung (hier der horizontalen Richtung aus Sicht eines Betrachters 5) in verschiedene Bereiche A1..A7eingeteilt ist, und für jeden Bereich A1, A2, ... eine eigene Referenzrichtung wählbar ist, wobei alle Referenzrichtungen paarweise verschieden sind und bis auf eine Toleranz von maximal 10 Grad in Richtung eines Betrachters 5 weisen, und wobei der Lichtleiter 3a in jedem solchen Bereich A1..A7 für das dort ausgekoppelte Licht das Leuchtdichtemaximum jeweils in der entsprechenden Referenzrichtung aufweist, und
- - wobei in der Betriebsart B2 (siehe 9) die Hintergrundbeleuchtung 7 aus- und die Leuchtmittel 3b eingeschaltet sind, und wobei in der Betriebsart B1 (siehe 10) mindestens die Hintergrundbeleuchtung 7 eingeschaltet ist.
-
Der besseren Übersichtlichkeit geschuldet sind hier lediglich sieben Bereiche A1..A7 eingezeichnet; in der Realität werden es deutlich mehr solcher Bereiche A1, A2, ... sein. Ansonsten gelten die weiter oben darlegten Ausführungen in analoger Weise und werden daher hier nicht wiederholt.
-
Die Auskoppelelemente 6 zur Auskopplung von Licht an mindestens einer der Großflächen des Lichtleiters 3 (bzw. 2a oder 3a) bestehen bevorzugt aus Mikrolinsen und / oder Mikroprismen und / oder diffraktiven Strukturen und / oder dreidimensionalen Strukturelementen und / oder Streuelementen mit einer maximalen Ausdehnung in ihrer größten Dimension, die kleiner als 100 Mikrometer, bevorzugt kleiner als 50 Mikrometer, ist. Im Falle von diffraktiven Strukturen kann es sich beispielsweise um ein Hologramm bzw. ein Gitter/Beugungsgitter handeln.
-
In allen vorgenannten Ausgestaltungen können die besagten Leuchtmittel 4 bzw. 2b bzw. 3b LEDs bzw. LED-Zeilen oder Laserdioden sein. Andere Varianten sind denkbar und liegen im Rahmen der Erfindung.
-
Die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung und der damit umsetzbare Bildschirm lösen die gestellte Aufgabe: Es werden praktisch gut umsetzbare Lösungen erlaubt, um eine sichere Darstellung von Informationen durch einen wahlweise eingeschränkten Betrachtungswinkel zu realisieren, während in einer weiteren Betriebsart eine freie, im Betrachtungswinkel uneingeschränkte, Sicht möglich ist. Die Erfindung ist mit einfachen Mitteln preisgünstig realisierbar. In beiden Betriebsarten ist die native Auflösung der verwendeten Bildwiedergabeeinrichtung nutzbar. Außerdem wird nur ein geringer Lichtverlust durch die Lösung eingeführt und der eingeschränkte Betrachtungswinkel erzielt einen umfassenden Sichtschutzeffekt bei möglichst hoher Bildqualität erzielen.
-
Die vorangehend beschriebene Erfindung kann vorteilhaft überall da angewendet werden, wo vertrauliche Daten angezeigt und / oder eingegeben werden, wie etwa bei der PIN-Eingabe oder zur Datenanzeige an Geldautomaten oder Zahlungsterminals oder zur Passworteingabe oder beim Lesen von Emails auf mobilen Geräten. Die Erfindung kann -wie weiter oben beschrieben- auch im PKW eingesetzt werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 6765550 B2 [0004]
- US 5993940 A [0005]
- WO 2012/033583 A1 [0006]
- US 2012/0235891 A1 [0007]
- US 2012/0235891 [0007]
- JP 2007155783 A [0008]
- US 2013/0308185 A1 [0009]
- WO 2015/121398 A1 [0010, 0037]
- US 8395726 B2 [0021, 0054]
- WO 2017/089482 A1 [0037]
- WO 2018/225714 A1 [0054]