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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bedrucken von elektrisch leitfähigen Gegenständen, insbesondere Dosen oder Flaschen, mit mindestens einem Druckkopf, der nach dem Tintenstrahldruck- oder Tonjet-Prinzip arbeitet.
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Die Druckschrift
US 2014/0285604 A1 betrifft eine Vorrichtung zum verbesserten Direktdruck von Dekorplatten. Derartige Dekorplatten werden im Bereich des Innenausbaus von Räumen sowie zur dekorativen Verkleidung von Bauwerken eingesetzt. Bei der bekannten Vorrichtung ist eine Aufladeeinrichtung zum elektrostatischen Aufladen der zu bedruckenden Dekorplatten vorgesehen, allerdings erfolgt die elektrostatische Aufladung der Dekorplatten zeitlich gesehen nach einer elektrostatischen Entladung der Dekorplatten, um so ein gewünschtes elektrostatisches Potenzial einzustellen.
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Für das Bedrucken von Behältern, insbesondere Dosen oder Flaschen, wird üblicherweise beispielsweise ein Siebdruck- oder Tampon-Druckverfahren verwendet. Deren Einsatz führt jedoch bei noch nicht befüllten Behältern regelmäßig zu Verformungen der Druckoberfläche, wodurch das Druckbild häufig von schlechter Qualität ist.
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Neben den Siebdruck- und Tampon-Verfahren werden vielfach elektrostatische Druckköpfe verwendet, die nach dem Tintenstrahldruck- oder Tonjet-Prinzip arbeiten. Derartige Druckköpfe, die nach dem Tintenstrahldruck- oder Tonjet-Prinzip arbeiten, weisen in der Regel eine Vielzahl von Einzeldüsen auf, welche an einer aktiven Druckkopfseite in einer Druckkopflängsachse in jeweils einer Reihe aufeinanderfolgend angeordnet und zur Abgabe von Tinte, Druckfarbe und/oder beispielsweise Coatings und Schutzlacke individuell ansteuerbar sind. Unter Tinte, Druckfarbe oder dergleichen ist im Sinne der Erfindung ganz allgemein ein Betriebsmittel zu verstehen, mit dem unter Verwendung des Druckkopfs das jeweilige Druckbild mit unterschiedlichen Qualitätsmerkmalen erzeugt wird.
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Problematisch ist bei bekannten Druckvorrichtungen, bei denen zum Bedrucken von Behältern Druckköpfe, die nach dem Tintenstrahldruck- oder Tonjet-Prinzip arbeiten, zum Einsatz kommen, dass während des Druckvorgangs jeweils ein Teil der Druckfarbe nicht auf den zu bedruckenden Bereich der Behälteraußenfläche gelangt, sondern in die umgebende Luft versprüht wird und sich ein Aerosol aus feinverteilten Tinten- oder Druckfarbenpartikel bildet. Die versprühten Tinten- oder Druckfarbenpartikel lagern sich dann in unerwünschter Weise unter anderem auf Elementen der jeweiligen Druckvorrichtung ab und verursachen dadurch Verschmutzungen, die nur mit einem hohen Reinigungsaufwand wieder entfernt werden können.
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Des Weiteren kann der beim Druckvorgang entstehende Farbnebel zu einem Verwischen der Druckfarbe sowie zu Fehlern oder Qualitätsverlusten beim Bedrucken führen.
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Der beim Direktdruckverfahren auftretende Drucknebel entsteht insbesondere durch Tropfenabrisse beim Ausstoß der Druckflüssigkeit aus den Düsen und/oder beim Auftreffen der Flüssigkeitsstrahlen auf dem Druckbereich des Behälters und wird als feines Aerosol in unkontrollierter Weise in der umgebenden Luft verteilt.
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Bei erhöhten Druckabständen können die einzelnen Tropfen auch durch Luftreibungseffekte stark abgebremst werden, wobei ein erheblicher Anteil der Tropfenimpulse verloren gehen kann. Hierdurch können auch Schwebezustände auftreten. Der Sprühnebel aus feinverteilten Tinten- oder Druckfarbenpartikeln kann sich in unerwünschter Weise auf Elementen der jeweiligen Druckvorrichtung und/oder auf Teilen der Maschinenumgebung ablagern, wo er Verschmutzungen verursacht, die nur mit einem hohen Reinigungsaufwand wieder zu entfernen sind.
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Auch ein Austrag der Niederschläge aus Druckfarbenpartikeln auf weitere Maschinenteile und ihre Anreicherung kann zu erheblichen Verschmutzungsproblemen und Funktionsstörungen führen. Besonders bei hohen Maschinenleistungen und der damit verbundenen hohen Transportgeschwindigkeiten können zusätzliche Turbulenzen entstehen, welche die Drucknebelbildung verstärken und/oder zu einem unpräzisen Druckbild beitragen können.
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Hinzu kommt, dass solche Tinten- oder Druckfarbenpartikel, die sich außerhalb des eigentlichen Druckbereichs niedergeschlagen haben, von einer Härtestation, die beispielsweise mit UV-Licht arbeitet, möglicherweise nicht erfasst werden können und dadurch nicht aushärten. Diese Partikel können abgewischt werden und können dadurch auch in das Getränk gelangen, das in den Behälter abgefüllt wird, was je nach verwendeter Druckfarbe zu Geschmacksbeeinträchtigungen oder gar zu Gesundheitsgefährdungen führen kann.
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Um die bei den meisten Direktdruckverfahren entstehenden unerwünschten Drucknebeleffekte, die zu Qualitätseinbußen beim Druckbild sowie zu Verschmutzungsproblemen insbesondere auch in nachgeordneten Handhabungsstationen einer Maschinenumgebung führen können, zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, sind aus dem Stand der Technik relativ aufwendige Maßnahmen bekannt.
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Beispielsweise wird in der Druckschrift
EP 2 250 026 A1 zur Reduzierung der Verschmutzungsproblematik und zur Verbesserung der Druckqualität eine Druckvorrichtung zum Bedrucken von Flaschen und Behältern mit mehreren Druckpositionen vorgeschlagen, die jeweils einen Behälterträger in Gestalt eines Flaschen- oder Behältertellers sowie einen Stempel zum Fixieren der Flasche oder des Behälters auf dem Teller aufweisen. Jeder Druckposition bzw. jedem Teller ist eine hülsenartige Einhausung zugeordnet, die im geschlossenen Zustand den Behälter bzw. die Flasche vollständig umschließt und aufnimmt. Die Einhausung bzw. Schutzhülse nimmt weiterhin Druckköpfe auf, mit denen die Flasche oder der Behälter bedruckt werden.
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Des Weiteren ist eine Absaugeinrichtung vorgesehen, um versprühte Druckfarbe den beim Direktdruckverfahren auftretenden Drucknebel zumindest zu reduzieren.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckvorrichtung zum Bedrucken von elektrisch leitfähigen Gegenständen, insbesondere Dosen oder Flaschen, mit mindestens einem Druckkopf, der nach dem Tintenstrahldruck- oder Tonjet-Prinzip arbeitet, anzugeben, wobei in einer einfach zu realisierenden aber dennoch wirksamen Weise die Gefahr einer Verschmutzung der Druckvorrichtung durch Druckfarbe reduziert oder minimiert wird und hochqualitative Druckbilder erzielbar sind.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Druckvorrichtung gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 gelöst, wobei vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung in den entsprechenden abhängigen Ansprüchen angegeben sind.
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Demgemäß betrifft die Erfindung insbesondere eine Vorrichtung zum Bedrucken von elektrisch leitfähigen Gegenständen, insbesondere Dosen oder Flaschen, wobei die Druckvorrichtung mindestens einen Druckkopf aufweist, der nach dem Tintenstrahldruck- oder Tonjet-Prinzip arbeitet. Um das Druckbild zu verbessern und die Druckfarbe gezielt auf den zu bedruckenden Gegenstand aufbringen zu können, weist die Druckvorrichtung eine Aufladeeinrichtung auf, um den zu bedruckenden Gegenstand elektrostatisch aufzuladen.
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Die Aufladeeinrichtung kann mindestens eine Aufladeelektrode insbesondere in Gestalt einer Koronaelektrode aufweisen, um den zu bedruckenden Gegenstand insbesondere berührungslos elektrostatisch aufzuladen.
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Alternativ oder zusätzlich zu mindestens einer Aufladeelektrode, insbesondere in Gestalt einer Korona-Aufladeelektrode, mit welcher die Außenfläche des zu beschichtenden Gegenstands, insbesondere der zu beschichtenden Dose oder Flasche elektrostatisch aufgeladen wird, ist es denkbar, dass die Dose oder Flasche mit Hilfe eines Direktaufladesystems elektrostatisch aufgeladen wird. Hierzu kann die zum elektrostatischen Aufladen der Dose oder Flasche benötigte elektrische Ladung beispielsweise über eine zu der Dose oder Flasche elektrisch isolierte Aufnahme/Halterung der Dose oder Flasche, wie beispielsweise über einen zu der Dose oder Flasche elektrisch isolierten Aufnahmedorn, der Außenfläche des zu beschichtenden Gegenstands zugeführt werden.
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Andererseits ist es aber auch grundsätzlich denkbar, dass der zu bedruckende Gegenstand mit einem elektrisch geladenen gasförmigen Medium, beispielsweise mit elektrisch geladener Luft, beaufschlagt wird, um gleichfalls eine elektrostatische Aufladung des zu bedruckenden Gegenstands zu erreichen. Wenn es sich bei dem zu bedruckenden Gegenstand um eine Dose oder Flasche handelt, kann diese über die Flaschen- bzw. Dosenmündung mit dem elektrisch geladenen gasförmigen Medium beaufschlagt werden.
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Vorzugsweise findet die elektrostatische Aufladung während des gesamten Druckvorganges statt. Mit anderen Worten, die Aufladeeinrichtung sollte nicht nur ausgebildet sein, den zu bedruckenden Gegenstand elektrostatisch aufzuladen, sondern auch die elektrostatische Aufladung während des Druckvorgangs zu halten.
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Alternativ hierzu ist es aber auch grundsätzlich denkbar, dass der zu bedruckende Gegenstand insbesondere nur vor dem eigentlichen Druckvorgang insbesondere nur einmalig elektrostatisch aufgeladen wird.
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Die Vermeidung eines Farbnebels beim Druckvorgang durch eine elektrostatische Aufladung des zu bedruckenden Gegenstands (insbesondere Dose oder Flasche) ist bei dem Direktdruckverfahren jedoch nicht unproblematisch, da der Druckkopf nur mit einem geringen Abstand (in der Regel zwischen 1 mm bis etwa 2 mm) von der zu bedruckenden Oberfläche des Gegenstands positioniert ist. Aufgrund dieses nur geringen Abstands zwischen der zu bedruckenden Oberfläche des Gegenstands und dem Druckkopf besteht bei einer elektrostatischen Aufladung des Gegenstands die Gefahr einer unerwünschten Koronaentladung von dem elektrostatisch aufgeladenen Gegenstand zu dem in der Regel geerdeten Druckkopf. Die elektrische Entladung zu dem Druckkopf kann zu Beschädigungen oder gar zur Zerstörung des Druckkopfs führen.
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Von daher ist in der Regel die Ladungshöhe begrenzt, da es bei zu hoher Aufladung des zu bedruckenden Gegenstands zu einer Entladung des Gegenstands zum Druckkopf kommen kann.
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Andererseits ist es für eine wirksame Reduzierung des Farbnebels notwendig, eine möglichst hohe Aufladung des zu bedruckenden Gegenstands vorzusehen.
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Dies gilt insbesondere für Anwendungen, wenn ein relativ großes Druckbild auf den zu bedruckenden Gegenstand zu applizieren ist, da der Abstand des Druckkopfs zu dem zu bedruckenden Gegenstand am Randbereich des Gegenstands größer wird. Bei einer nicht hinreichenden elektrostatischen Aufladung des Druckkopfs würde hier nach wie vor der unerwünschte Farbnebel entstehen mit den unterwünschten Farbnebeleffekten.
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Um dennoch den zu bedruckenden Gegenstand hinreichend elektrostatisch aufladen zu können, ohne dass die Gefahr einer Koronaentladung zu dem Druckkopf besteht, ist bei der erfindungsgemäßen Lösung ein Koronaentladungsschutz vorgesehen, mit dem eine elektrische Entladung von dem elektrostatisch aufgeladenen Gegenstand zu dem mindestens einen Druckkopf der Druckvorrichtung verhindert wird.
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Insbesondere weist der Koronaentladungsschutz eine Koronaableitung, insbesondere in Gestalt mindestens einer Koronaspitze, auf, wobei die Koronaableitung an ein elektrisches Potenzial angeschlossen ist, welches anders ist als das der mindestens einen Aufladeelektrode. Vorzugsweise ist dabei die Koronaableitung an ein elektrisches Potenzial angeschlossen, welches dem elektrischen Potenzial entspricht, an welchem der mindestens eine Druckkopf angeschlossen ist. Insbesondere entspricht das elektrische Potenzial, an das die Koronaableitung angeschlossen ist, dem Erdpotenzial.
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Gemäß bevorzugten Realisierungen der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung ist die mindestens eine Aufladeelektrode ausgebildet, vorzugsweise berührungsfrei den zu beschichtenden Gegenstand derart elektrostatisch aufzuladen, dass das elektrische Potenzial des zu beschichtenden Gegenstands von dem elektrischen Potenzial des mindestens einen Druckkopfs derart verschieden ist, dass die von dem mindestens einen Druckkopf versprühten oder abgegebenen Tinten- oder Druckfarbentröpfchen von dem zu beschichtenden Gegenstand zumindest teilweise elektrostatisch angezogen werden.
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Der mindestens einen Aufladeelektrode ist vorzugsweise ein Hochspannungsgenerator zugeordnet, über den der mindestens einen Aufladeelektrode die zum elektrostatischen Aufladen des zu bedruckenden Gegenstands notwendige Ladung zuführbar ist. Hierzu ist die mindestens eine Aufladeelektrode vorzugsweise über eine Strombegrenzungseinrichtung insbesondere in Gestalt eines ohmschen Widerstands an den Hochspannungsgenerator angeschlossen. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass dann der zu der mindestens einen Aufladeelektrode fließende Strom beschränkt ist.
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Vorzugsweise ist ein Betrag der Hochspannung, eine Frequenz der Hochspannung und/oder ein Potenzial der Hochspannung insbesondere in Abhängigkeit von dem zu bedruckenden Gegenstand und/oder von dem Abstand zwischen der mindestens einen Aufladeelektrode und dem zu bedruckenden Gegenstand einstellbar und/oder begrenzbar.
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Besonders gute Beschichtungsergebnisse insbesondere beim Bedrucken von Dosen oder dosenartigen Gegenständen ergeben sich, wenn der Hochspannungsgenerator der mindestens einen Aufladeelektrode eine Hochspannung in Höhe von 4 kV bis 12 kV und insbesondere in Höhe von 4 kV bis 10 kV und noch bevorzugter in Höhe von 4 kV bis 8 kV zukommen lässt. Bei höheren Spannungen ist insbesondere bei einem Mindestabstand des zu bedruckenden Gegenstands zu dem mindestens einen Druckkopf von etwa 1,5 mm eine Koronaentladung nicht auszuschließen.
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Der Koronaentladungsschutz weist mindestens eine als Koronaableitung dienende Entladeelektrode vorzugsweise mit mindestens einer Elektrodenspitze auf, wobei der Abstand zwischen der mindestens einen Aufladeelektrode und der mindestens einen Entladeelektrode größer ist als der Abstand zwischen der mindestens einen Aufladeelektrode und dem zu beschichtenden Gegenstand. Auf diese Weise wird wirksam eine unerwünschte (direkte) Koronaentladung von der mindestens einen Aufladeelektrode zu der Entladeelektrode verhindert.
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Besonders überzeugende Entladungsergebnisse sind in diesem Zusammenhang erzielbar, wenn das freie, das heißt in Richtung des zu beschichtenden Gegenstands orientierte Ende der Entladeelektrode in Form mindestens einer Spitze oder in Form mindestens einer Schneide oder in Form mindestens einer Kante ausgebildet ist, denn durch eine derartige Ausbildung wird eine besonders gezielte Koronaableitung am freien Ende der Entladeelektrode begünstigt, welches hierzu zweckmäßiger Weise einen Krümmungsradius von weniger als 500 µm aufweist.
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Selbstverständlich sind aber auch andere Ausgestaltungen der mindestens einen Entladeelektrode des Koronaentladungsschutzes möglich.
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Erfindungsgemäß ist der Abstand zwischen der mindestens einen Aufladeelektrode und dem zu beschichtenden Gegenstand größer als der Abstand zwischen der mindestens einen Entladeelektrode und dem zu beschichtenden Gegenstand. Insbesondere ist es von Vorteil, dass der Abstand zwischen der mindestens einen Aufladeelektrode und dem zu beschichtenden Gegenstand und/oder der Abstand zwischen der mindestens einen Entladeelektrode und dem zu beschichtenden Gegenstand einstellbar sind/ist.
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Mit dieser Maßnahme ist eine anwendungsorientierte optimale elektrostatische Aufladung des zu beschichtenden Gegenstands mit Hilfe der mindestens einen Aufladeelektrode einerseits und ein optimaler Koronaentladungsschutz andererseits erzielbar.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu sollte der Abstand zwischen der mindestens einen Entladeelektrode und dem zu beschichtenden Gegenstand kleiner als der Abstand zwischen dem mindestens einen Druckkopf und dem zu beschichtenden Gegenstand sein. Dadurch ist sichergestellt, dass keine unerwünschte Koronaentladung zu dem mindestens einen Druckkopf gelangt.
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Gemäß bevorzugten Realisierungen der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung weist diese einen Objektträger auf zum Aufnehmen und/oder Halten des zu bedruckenden Gegenstands. Insbesondere ist der Objektträger ausgebildet, den zu bedruckenden Gegenstand mit einem Mindestabstand von 0,5 mm bis 3,0 mm und vorzugsweise mit einem Mindestabstand von 1,0 mm bis 2,5 mm und noch bevorzugter mit einem Mindestabstand von etwa 1,5 mm von dem mindestens einen Druckkopf zu halten.
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Gemäß Weiterbildungen ist dabei vorgesehen, dass der Objektträger ferner ausgebildet ist, den zu bedruckenden Gegenstand relativ zu dem mindestens einen Druckkopf unter Einhaltung des Mindestabstands zu bewegen. Bei rotationssymmetrischen Gegenständen, wie beispielsweise Dosen, kann beispielsweise der Objektträger ausgebildet sein, die zu beschichtende Dose bzw. den zu beschichtenden Gegenstand um seine Rotationsachse zu drehen, und zwar relativ zu dem mindestens einen Druckkopf.
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Um eine elektrostatische Aufladung des zu bedruckenden Gegenstands erreichen zu können, besteht der Objektträger vorzugsweise aus einem elektrisch isolierenden Material oder weist eine elektrisch isolierende Schicht auf, um den von dem Objektträger aufgenommenen oder gehaltenen Gegenstand elektrisch zu isolieren.
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Gemäß Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Mittel vorgesehen, durch welche die mindestens eine Entladeelektrode des Koronaentladungsschutzes von Druckluft umströmt wird, um sie frei von Druckmaterial (Drucktinte etc.) zu halten.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Bedrucken von elektrisch leitfähigen Gegenständen, insbesondere Dosen oder Flaschen, mit mindestens einem Druckkopf, der nach dem Tintenstrahldruck- oder Tonjet-Prinzip arbeitet, wobei mit Hilfe mindestens einer Aufladeelektrode der zu bedruckende Gegenstand vorzugsweise auf eine Spannung von 4 kV bis 10 kV elektrostatisch aufgeladen wird, und wobei ein Koronaentladungsschutz vorzugsweise in Gestalt mindestens einer Entladeelektrode bereitgestellt wird, um eine elektrische Entladung von dem elektrostatisch aufgeladenen Gegenstand zu dem mindestens einen Druckkopf zu verhindern.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung eine exemplarische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung näher beschrieben.
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Es zeigt:
- 1 schematisch eine exemplarische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung.
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In 1 ist schematisch eine exemplarische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung 1 gezeigt. Die Druckvorrichtung 1 eignet sich insbesondere zum Bedrucken von rotationssymmetrischen Gegenständen 2, wie beispielsweise (wie in 1 angedeutet) von Trinkdosen.
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Der zu bedruckende Gegenstand 2 (Trinkdose) wird bei der exemplarischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung 1 von einem Objektträger 8 gehalten. Hierbei handelt es sich beispielsweise um einen Aufnahmedorn, auf den die zu bedruckende Dose 2 gesteckt ist.
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Der Objektträger 8 ist aus einem elektrisch isolierenden Material, wie beispielsweise Kunststoffmaterial gebildet oder weist eine elektrisch isolierende Schicht vorzugsweise an der Manteloberfläche des als Aufnahmedorns ausgebildeten Objektträgers 8 auf, um die von dem Objektträger 8 gehaltene Dose 2 elektrisch zu isolieren.
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Die erfindungsgemäße Druckvorrichtung 1, wie sie schematisch in 1 gezeigt ist, weist mindestens einen Druckkopf 3 auf, der nach dem Tintenstrahldruck- oder Tonjet-Prinzip arbeitet. Mit anderen Worten, bei der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung 1 wird zum Bedrucken des Gegenstands (der Dose 2) keine feste Druckform benötigt. Insbesondere können nacheinander unterschiedliche Informationen, wie beispielsweise Schriften oder variable Grafiken, gedruckt werden, wobei hierfür lediglich auf eine Datenbank zurückgegriffen werden muss.
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Die bei der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung 1 verwendete Tintenstrahldruck- oder Tonjet-Technologie ermöglicht es somit, die Druckvorrichtung 1 bereits ab einer Losgröße von 1 wirtschaftlich zu betreiben. Grund hierfür ist die Aufbereitung der Druckdaten, welche ausschließlich in einem digitalen Workflow geschieht. Hierdurch werden die vermeintlichen Kosten der konventionellen Druckverfahren, die insbesondere aufgrund der dort erforderlichen Druckplattenherstellung entstehen, eingespart.
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Um den Einfluss des beim Direktdruckverfahren entstehenden Farbnebels und die damit einhergehenden Farbnebeleffekte zumindest zu reduzieren, weist die erfindungsgemäße Druckvorrichtung 1 mindestens eine Aufladeelektrode 4 zum elektrostatischen Aufladen des zu bedruckenden Gegenstands 2 auf. Durch die elektrostatische Aufladung des zu bedruckenden Gegenstands 2 kann das Auftreten von Farbnebel insbesondere am Randbereich des zu bedruckenden Gegenstands 2, wegen der dort herrschenden größeren Abstände, reduziert werden.
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Wie in 1 dargestellt, ist bei der exemplarischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung 1 vorgesehen, dass die mindestens eine Aufladeelektrode 4 stirnseitig bei dem zu bedruckenden Gegenstand 2 angeordnet ist. Der mindestens einen Aufladeelektrode 4 ist ein Hochspannungsgenerator 7 bzw. eine entsprechende Hochspannungsquelle zugeordnet, über welche die mindestens eine Aufladeelektrode 4 vorzugsweise über einen ohmschen Widerstand verbunden ist.
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Die elektrostatische Aufladung des zu bedruckenden Gegenstands 2 erfolgt vorzugsweise mit einer Spannung von mindestens 4 kV und höchstens 12 kV und insbesondere höchstens 8 kV bis 10 kV.
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Die Aufladungshöhe des zu bedruckenden Gegenstands 2 muss unbedingt begrenzt werden, um den nur gering von dem zu bedruckenden Gegenstand 2 entfernt angeordneten mindestens einen Druckkopf 3 vor elektrostatischen Entladungen zu schützen.
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Zu diesem Zweck ist bei der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung 1 ein entsprechender Koronaentladungsschutz 5 vorgesehen, der dazu dient, eine elektrische Entladung von dem elektrostatisch aufgeladenen Gegenstand 2 zu dem mindestens einen Druckkopf 3 zu verhindern.
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Der Koronaentladungsschutz 5 weist bei der in 1 gezeigten exemplarischen Ausführungsform eine Koronaableitung 6 in Gestalt einer Koronaspitze auf, wobei die Koronaableitung 6 an ein elektrisches Potenzial angeschlossen ist, welches anders ist als das der mindestens einen Aufladeelektrode 4. Insbesondere entspricht bei der in 1 schematisch gezeigten Ausführungsform das elektrische Potenzial, an welchem die Koronaableitung 6 angeschlossen ist, dem elektrischen Potenzial, an welchem der mindestens eine Druckkopf 3 angeschlossen ist. Bei diesem Potenzial handelt es sich vorzugsweise um Erdpotenzial.
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Wie in 1 ferner angedeutet, weist die als Koronaableitung 6 dienende Entladeelektrode eine Elektrodenspitze auf, wobei ein Abstand zwischen der mindestens einen Aufladeelektrode 4 und der Entladeelektrode größer ist als der Abstand zwischen der mindestens einen Aufladeelektrode 4 und dem zu beschichtenden Gegenstand 2. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass der Abstand zwischen der mindestens einen Aufladeelektrode 4 und dem zu beschichtenden Gegenstand 2 größer ist als der Abstand zwischen der Entladeelektrode und dem zu beschichtenden Gegenstand 2.
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Vorzugsweise ist der Abstand zwischen der mindestens einen Aufladeelektrode 4 und dem zu beschichtenden Gegenstand 2 und/oder der Abstand zwischen der Entladeelektrode und dem zu beschichtenden Gegenstand 2 einstellbar, um eine Mindestladung und Polarität des zu beschichtenden Gegenstands 2 entsprechend einzustellen, und zwar derart, dass der beim Druckvorgang entstehende Farbnebel ausreichend reduziert ist.
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Die Erfindung ist nicht auf die in 1 gezeigte exemplarische Ausführungsform beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hierin offenbarter Merkmale.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckvorrichtung
- 2
- Gegenstand
- 3
- Druckkopf
- 4
- Aufladeelektrode
- 5
- Koronaentladungsschutz
- 6
- Koronaableitung
- 7
- Hochspannungsgenerator
- 8
- Objektträger 8