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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen eines Zugangs für eine Person zu einem Kraftfahrzeug mittels eines Zugangskontrollsystems gemäß dem geltenden Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Zugangskontrollsystem.
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Aus dem Stand der Technik ist bereits bekannt, dass Kraftfahrzeuge einen physischen Fahrzeugschlüssel für die Entriegelung benötigen. Dies ist unkomfortabel und zudem nur schwer übertragbar. Die Entriegelung des Kraftfahrzeugs erfolgt heute insbesondere somit über den physischen Schlüssel.
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Die
DE 11 2012 004 770 T5 beschreibt ein Fahrzeug, das ein oder mehrere Verarbeitungsmodule implementiert. Diese Module sind dafür ausgelegt, sich mit den verschiedenen Bussen im Fahrzeug zu verbinden und eine Schnittstelle mit diesen zu bilden, wobei die verschiedenen Busse mit den verschiedenen Komponenten des Fahrzeugs verbunden sind, um einen Informationstransfer zwischen den Fahrzeugkomponenten zu ermöglichen. Jedes Verarbeitungsmodul ist ferner modularisiert, mit der Fähigkeit, jetzt oder in der Zukunft andere Funktionsmodule hinzuzufügen und zu ersetzen. Diese Funktionsmodule können selbst als distinkte Fahrzeugkomponenten wirken. Jedes Verarbeitungsmodul kann eine Verarbeitung abhängig von seiner Integrität, Verarbeitungslast oder durch Drittsteuerung an andere Module abgeben.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie ein Zugangskontrollsystem zu schaffen, mittels welchen ein komfortabler Zugang zu einem Kraftfahrzeug ermöglicht ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch ein Zugangskontrollsystem gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen eines Zugangs für eine Person zu einem Kraftfahrzeug mittels eines Zugangskontrollsystems. Es erfolgt das Erzeugen eines ersten QR-Codes, welcher auf einer ersten Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs angezeigt wird. Der angezeigte QR-Code wird mittels einer ersten optischen Erfassungseinrichtung eines mobilen Endgeräts der Person erfasst, und es erfolgt das Übertragen des erfassten ersten QR-Codes an eine kraftfahrzeugexterne elektronische Recheneinrichtung des Zugangskontrollsystems. Es wird ein zweiter QR-Code erzeugt, welcher auf einer zweiten Anzeigeeinrichtung des mobilen Endgeräts angezeigt wird. Der zweite QR-Code wird mittels einer zweiten optischen Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs erfasst. Es erfolgt das Übermitteln des ersten QR-Codes über eine Kurzreichweitenkommunikation von dem Kraftfahrzeug an das mobile Endgerät und ein Übermitteln des zweiten QR-Codes über die Kurzreichweitenkommunikation von dem mobilen Endgerät an das Kraftfahrzeug. Der Zugang wird in Abhängigkeit von den zumindest zwei erfassten QR-Codes und den zwei übermittelten QR-Codes mittels der elektronischen Recheneinrichtung bereitgestellt.
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Dadurch ist es ermöglicht, dass ein fahrzeugspezifischer physischer Schlüssel nicht mehr erforderlich ist. Es wird ein Fahrzeugzugangssystem über das mobile Endgerät, insbesondere ein intelligentes Telefon, ein sogenanntes Smartphone, und über eine Backendverbindung realisiert, was sehr komfortabel für die Person ist und einen fahrzeugeigenen physischen Schlüssel überflüssig macht. Hierdurch kann beispielsweise auch das Bauteil eines physischen Schlüssels ganz entfallen und für den Hersteller ebenfalls Kosten eingespart werden. Zudem können mit diesem Konzept verschiedene Zugangsberechtigungen für eine Vielzahl von Kraftfahrzeugen in gleicher Weise realisiert werden und das Mitführen von vielen physischen Schlüsseln verhindert, was ebenfalls einen hohen Kundennutzen darstellt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird mittels einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs zum Erfassen einer Anwesenheit der Person am Kraftfahrzeug das Verfahren initiiert.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn mittels einer in eine Umgebung des Kraftfahrzeugs ausgerichteten Kamera als zweite optische Erfassungseinrichtung der zweite QR-Code erfasst wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird der zweite QR-Code nur dann an das mobile Endgerät übermittelt, wenn die Überprüfung des ersten QR-Codes als positiv bestimmt ist.
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Bei dem vorgestellten Verfahren handelt es sich insbesondere um ein computerimplementiertes Verfahren. Dabei betrifft ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, welche eine elektronische Recheneinrichtung dazu veranlassen, wenn die Programmcodemittel von der elektronischen Recheneinrichtung abgearbeitet werden, ein Verfahren nach dem vorhergehenden Aspekt durchzuführen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft daher auch ein computerlesbares Speichermedium mit dem Computerprogrammprodukt.
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Die elektronische Recheneinrichtung weist insbesondere Prozessoren, Schaltkreise, insbesondere integrierte Schaltkreise, sowie weitere elektronische Bauteile auf, um entsprechende Verfahrensschritte durchführen zu können.
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Ferner betrifft die Erfindung auch ein Zugangskontrollsystem zum Bereitstellen eines Zugangs für eine Person zu einem Kraftfahrzeug, mit zumindest einer kraftfahrzeugexternen elektronischen Recheneinrichtung, wobei das Zugangskontrollsystem zum Durchführen eines Verfahrens nach dem vorhergehenden Aspekt ausgebildet ist. Insbesondere wird das Verfahren mittels des Zugangskontrollsystems durchgeführt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines Zugangskontrollsystems; und
- 2 ein schematisches Ablaufdiagramm gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines Zugangskontrollsystems 10 zu einem Kraftfahrzeug 12. Das Zugangskontrollsystem 12 weist zumindest eine kraftfahrzeugexterne, elektronische Recheneinrichtung 14 auf, insbesondere kann mittels des Zugangskontrollsystems 10 einer Person 16 Zugang zum Kraftfahrzeug 12 verschafft werden.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens wird ein erster QR-Code 18 auf einer Anzeigeeinrichtung 20 des Kraftfahrzeugs 12 angezeigt. Der angezeigte erste QR-Code 18 wird mittels einer optischen Erfassungseinrichtung mittels eines mobilen Endgeräts 22 der Person 16 erfasst, und es erfolgt das Übertragen des erfassten ersten QR-Codes 10 an die kraftfahrzeugexterne elektronische Recheneinrichtung 14. Es wird ein zweiter QR-Code 24 erzeugt, welcher auf einer Anzeigeeinrichtung 26 des mobilen Endgeräts 22 angezeigt wird. Der zweite QR-Code 24 wird mittels einer zweiten optischen Erfassungseinrichtung 28 des Kraftfahrzeugs 12 erfasst. Es erfolgt das Übermitteln des ersten QR-Codes 18 über eine Kurzreichweitenkommunikation 30 von dem Kraftfahrzeug 12 an das mobile Endgerät 22 und das Übermitteln des zweiten QR-Codes 24 über die Kurzreichweitenkommunikation 30 von dem mobilen Endgerät 22 an das Kraftfahrzeug 12. Der Zugang wird in Abhängigkeit von den zumindest zwei erfassten QR-Codes 18, 24 und den zwei übermittelten QR-Codes 18, 24 mittels der elektronischen Recheneinrichtung 14 bereitgestellt.
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Ferner kann insbesondere mittels einer Erfassungseinrichtung 32 des Kraftfahrzeugs 12 eine Anwesenheit der Person 16 am Kraftfahrzeug 12 erfasst werden und das Verfahren zum Erzeugen des Zugangs bei der Erfassung der Anwesenheit initiiert werden.
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Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass mittels einer in eine Umgebung 34 des Kraftfahrzeugs 12 ausgerichteten Kamera als zweite optische Erfassungseinrichtung 28 der zweite QR-Code 24 erfasst wird.
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Ferner ist vorgesehen, dass der zweite QR-Code 34 nur dann an das mobile Endgerät 22 übermittelt wird, wenn die Überprüfung des ersten QR-Codes 18 als positiv bestimmt wird.
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Insbesondere ist somit vorgesehen, dass die Entriegelung des Kraftfahrzeugs 12 mittels der QR-Codes 18, 24 realisiert wird. Bevor das Zugangskontrollsystem 10 durch die Person 16 genutzt werden kann, wird das Zugangskontrollsystem 10 zunächst von der Person 16 eingerichtet. Hierfür verknüpft die Person 16 das Kraftfahrzeug 12 mit der kraftfahrzeugexternen elektronischen Recheneinrichtung 14, welche insbesondere als Backend bereitgestellt werden kann. Dies geschieht zum Beispiel bei einem Kauf des Kraftfahrzeugs 12 über eine Autorisierung. Zusätzlich ist das mobile Endgerät 22, welches insbesondere als Smartphone ausgebildet sein kann, der Person 16 mit dem Kraftfahrzeug 12 über beispielsweise eine Bluetooth-Verbindung als Kurzreichweitenkommunikation 30 zu verbinden. Eine zusätzliche Applikation kann sich auf dem Smartphone befinden, die es ermöglicht, weitere kryptographische Daten zwischen dem Smartphone und dem Kraftfahrzeug 12 beziehungsweise der kraftfahrzeugexternen elektronischen Recheneinrichtung 14 für die Verschlüsselung der Verbindung und Authentifizierung des Smartphones gegenüber dem Kraftfahrzeug 12 sicherzustellen. Das spezifische Smartphone der Person 16 ist damit mit dem Profil der Person 16 im Kraftfahrzeug 12 auf Seiten des Backends verknüpft.
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Ein Nutzer beziehungsweise die Person 16 kann am Kraftfahrzeug 12 über einen Taster am Türgriff, insbesondere die Erfassungseinrichtung 32, den Zugriffsvorgang initiieren. Nun wird vom Kraftfahrzeug 12 versucht, eine Bluetooth-Verbindung zum im Kraftfahrzeug 12 hinterlegten Smartphone der Person 16 aufzubauen. Ist die Verbindung hergestellt, erfolgt die Authentifizierung über die spezifische Applikation zusätzlich zum Bluetooth-Protokoll. Ist dies erfolgreich, wird vom Kraftfahrzeug 12 eine Anfrage an die kraftfahrzeugexterne elektronische Recheneinrichtung 14 geschickt, spezifische QR-Codes 18, 24 für den Vorgang zu generieren und jeweils an das Kraftfahrzeug 12 und das Smartphone per Datenverbindung zu schicken. Das Kraftfahrzeug 12 und das Smartphone erhalten dabei unterschiedliche QR-Codes 18, 24. An dem Kraftfahrzeug 12, insbesondere an der Anzeigeeinrichtung 20, beispielsweise hinter der Windschutzscheibe, wird nun der erste QR-Code 18 kurz angezeigt. Mit dem Smartphone wird dieser nun über die Kamera aufgenommen und vom Smartphone automatisch an die kraftfahrzeugexterne elektronische Recheneinrichtung 14 übertragen. Dort wird dieser auf Richtigkeit überprüft und das Ergebnis an das Kraftfahrzeug 12 und das Smartphone geschickt. Wird der erste QR-Code 18 bestätigt, erfolgt die Anzeige des Smartphone QR-Codes, also des zweiten QR-Codes 24, auf dem Display des Smartphones, und dieses wird nun an einer nach außen gerichtete Kamera am Kraftfahrzeug 12 gehalten. Hierfür eignet sich zum Beispiel eine Rückfahrkamera, Multi-Purpose-Kamera oder dergleichen oder aber gegebenenfalls eine Innenraumkamera, zum Beispiel eine Fahrerkamera mit nach außen erweitertem Sichtfeld. Ferner ist es möglich, eine kleine Kamera zum Beispiel im Türgriff des Kraftfahrzeugs 12 hierzu vorzusehen. Das Kraftfahrzeug 12 übermittelt den zweiten QR-Code 24 ebenfalls an die kraftfahrzeugexterne elektronische Recheneinrichtung 14 und erwartet die Überprüfung. Das Ergebnis wird wieder an das Smartphone und das Kraftfahrzeug 12 übertragen.
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In einem weiteren Schritt werden die jeweiligen QR-Codes 18, 24 vom Kraftfahrzeug 12 und vom Smartphone mit der Kurzreichweitenkommunikation 30 über eine gesicherte Verbindung übermittelt und überprüft. Ist auch diese Prüfung erfolgreich, wird die Fahrzeugentriegelung durchgeführt.
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Die Sicherheit des Zugangskontrollsystems 10 lässt sich weiter erhöhen, indem weitere Smart-Devices, zum Beispiel Smartwatch oder dergleichen über Bluetooth und die kraftfahrzeugexterne elektronische Recheneinrichtung 14 miteinbezogen werden. Zusätzlich können auch noch biometrische Daten als weitere Authentifizierungsmethode miteingebunden werden. Das Zugangskontrollsystem 10 ermöglicht somit eine sehr komfortable und vor allem schlüsselunabhängige Zutrittsberechtigung zum Fahrzeug und ermöglicht damit eine deutliche Verbesserung des Kundennutzens.
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2 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens. In einem Schritt S1 startet das Verfahren. In einem zweiten Schritt S2 wird überprüft, ob das Zugangskontrollsystem 10 aktiviert ist. Sollte dies der Fall sein, so wird in einem dritten Schritt S3 das Zugangskontrollsystem 10 überprüfen, ob ein Nutzerkonto eingerichtet ist. Sollte dies ebenfalls der Fall sein, so wird in einem vierten Schritt S4 die Entriegelung angefragt. Bei einer negativen Anfrage wird der vierte Schritt S4 erneut durchgeführt. Bei einer positiven Anfrage erfolgt in einem fünften Schritt S5 die Anforderung an die elektronische Recheneinrichtung 14, die QR-Codes 18, 24 zu erzeugen. In einem sechsten Schritt S6 erfolgt dann die Überprüfung, ob der erste QR-Code 18 bestätigt wurde. Ist dies der Fall, so erfolgt die Überprüfung, ob auch der zweite QR-Code 24 vom Smartphone bestätigt wurde, wobei dies in einem siebten Schritt S7 durchgeführt wird. Sollte die Bestätigung durchgeführt werden, wird in einem achten Schritt S8 die Übertragung der beiden QR-Codes 18, 24 über die Kurzreichweitenkommunikation 30 initiiert. In einem neunten Schritt S9 wird dann eine Verifizierung durchgeführt. Sollte die Verifizierung positiv ausfallen, wird in einem zehnten Schritt S10 die Verriegelung des Kraftfahrzeugs 12 aufgehoben.
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Ausgehend vom zweiten Schritt S2 kann das Verfahren direkt in einem elften Schritt S11 beendet werden, sollte das Zugangskontrollsystem 10 nicht aktiviert sein. Ferner kann auch ausgehend vom dritten Schritt S3 das Verfahren im elften Schritt S11 beendet werden, wenn beispielsweise noch kein Nutzerkonto eingerichtet ist. Auch ausgehend vom sechsten Schritt S6, sollte der erste QR-Code 18 nicht bestätigt werden, wird das Verfahren im elften Schritt S11 beendet. Ausgehend vom siebten Schritt S7, sollte beispielsweise durch das Kraftfahrzeug 12 nicht der zweite QR-Code 24 bestätigt werden, wird ebenfalls das Verfahren im elften Schritt S11 beendet. Ferner kann auch bei einer Nicht-Verifizierung aus dem neunten Schritt S9 die Beendigung des Verfahrens im elften Schritt S11 durchgeführt werden. Nach der Entriegelung des Kraftfahrzeugs 10, also nach dem zehnten Schritt S10, kann ebenfalls in den elften Schritt S11 übergegangen und das Verfahren beendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 112012004770 T5 [0003]