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Die Erfindung betrifft eine Beschattungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Beschattungsvorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 10.
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Beispielsweise ist aus der
EP 0 531 634 A1 eine nachrüstbare Sonnenschutzvorrichtung für die Heckscheibe eines Kraftfahrzeuges bekannt, welche ein Sonnenschutzrollo und eine Rollvorrichtung aufweist, die unter Federspannung das Sonnenschutzrollo in eine eingerollte Position bringt und hält. Weiterhin sind Befestigungselemente für das Anbringen im Heckscheibenbereich vorgesehen, die so an der Rollvorrichtung angeordnet sind, dass diese im Bereich der Ränder der Heckscheibe befestigbar ist und das Sonnenschutzrollo entsprechend der Befestigung von oben nach unten ausziehbar ist. Die Befestigungselemente sind beispielsweise in Form von Vakuum-Saugplatten oder Klebebefestigungen ausgebildet.
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Nachteilig an der bekannten Beschattungsvorrichtung ist dabei insbesondere, dass die Befestigung kompliziert ist und ggf. bei Verwendung von Klebeflächen auch nicht mehr spurenfrei lösbar ist. Klebebefestigungen können sich zudem bei großen Temperaturschwankungen, wie sie in Kraftfahrzeugen häufig auftreten, von selbst lösen. Saugnäpfe tendieren hingegen dazu, insbesondere bei verschmutzten Scheiben entweder nicht zuverlässig zu halten oder sich nach einiger Zeit ebenfalls von selbst zu lösen.
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Die Erfindung hat sich entsprechend zur Aufgabe gemacht, die beschriebenen Nachteile zu beheben oder zumindest abzumildern und dadurch eine Beschattungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welche einfach montierbar und ohne unschöne Klebereste entfernbar ist und sich dabei durch zuverlässigen Halt auszeichnet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass an der Kassette Befestigungselemente für das Anbringen derselben in einer Funktionsposition an Verkleidungselementen im Bereich der Fensteröffnung vorgesehen sind und dass die Beschattungsvorrichtung durch Lösen der Befestigungselemente aus dem Kraftfahrzeug entnehmbar ist.
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Dadurch wird eine äußerst einfache Nachrüstmöglichkeit eröffnet, ohne dass weitreichende Modifikationen des Kraftfahrzeugs notwendig sind.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Kraftfahrzeug aufweisend eine erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung.
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Weitere vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungsvarianten gehen aus den untergeordneten Ansprüchen hervor.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Befestigungselemente an Enden der Kassette ausgebildet sind.
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Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass die Befestigungselemente zumindest einends als federbelastete Bolzen ausgebildet sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform kann vorgesehen sein, dass an beiden Enden der Kassette jeweils ein federbelasteter Bolzen vorgesehen ist.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann einends an der Kassette ein federbelasteter Bolzen und andernends an der Kassette ein feststehender Bolzen vorgesehen sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann einends an der Kassette ein federbelasteter Bolzen und andernends an der Kassette eine Kontur vorgesehen sein, welche einen Form- und/oder Kraft- und/oder Reibschluss mit dem Verkleidungselement eingeht, an welchem sie in Anlage ist.
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Bevorzugt greifen die Bolzen in korrespondierende Öffnungen in den Verkleidungselementen ein.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die federbelasteten Bolzen mittels einer Betätigungsvorrichtung aus den Öffnungen lösbar, wodurch die Beschattungsvorrichtung aus ihrer Funktionsposition entnehmbar ist.
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In vorteilhafter Ausführung kann die Betätigungsvorrichtung in Form eines in die Kassette integrierten Hebels ausgebildet ist, welcher gegen die Federkraft der federbelasteten Bolzen bewegbar ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung ohne Einschränkung der Allgemeinheit anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In den Figuren zeigen:
- 1 eine schematische Teilansicht des Fonds eines Kraftfahrzeugs mit einer Beschattungsvorrichtung gemäß dem Stand der Technik,
- 2 eine vergrößerte Ansicht des Bereichs einer Seitentür eines Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Beschattungsvorrichtung, und
- 3A-3B zwei perspektivische Ansichten der erfindungsgemäßen Beschattungsvorrichtung gemäß 2 aus verschiedenen Blickrichtungen in ausgebautem Zustand.
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Die 1 zeigt zunächst zur Verdeutlichung der Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer Beschattungsvorrichtung 1 gemäß dem Stand der Technik in einer ausschnittsweisen Gesamtdarstellung des Fonds des Kraftfahrzeugs. Das Kraftfahrzeug weist dabei beispielsweise im Bereich einer Tür 9, insbesondere einer Seitentür, eine Fensteröffnung 2 mit einer darin angeordneten Scheibe auf, welche durch die Beschattungsvorrichtung 1 gegen Sonneneinstrahlung oder als Sichtschutz abdeckbar ist. Derartige Beschattungsvorrichtungen 1 sind hinlänglich bekannt.
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Derartige Beschattungsvorrichtungen 1 weisen gewöhnlich eine Kassette 4 auf, in welcher auf einer darin drehbar gelagerten Wickelwelle ein vorzugsweise textiles Flächengebilde 3 mit einer Kante befestigt und darauf aufgewickelt ist (nicht dargestellt). Das Flächengebilde 3 ist an seinem freien Ende mit einem versteifenden Auszugsprofil 18 versehen. Das Flächengebilde 3 ist in bekannter Weise manuell durch Ausziehen an einem Griffelement 17, welches an dem Auszugsprofil 18 angeordnet ist, von einer aufgewickelten Verstauposition gegen die Kraft einer nicht weiter dargestellten Feder in eine ausgezogene Beschattungsposition verlagerbar. Eine Fixierung in der Beschattungsposition kann durch ebenfalls an sich bekannte und der Übersichtlichkeit halber nicht weiter dargestellte Fixierungselemente wie Haken erfolgen, welche im oberen Teil der Verkleidung, beispielsweise in Dachnähe, angeordnet sind.
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Die bekannten Kassetten 4 sind dabei gewöhnlich fest in das Kraftfahrzeug verbaut und befinden sich unterhalb einer Brüstung 7, welche Teil einer Verkleidung sein kann, welche mehrere Verkleidungselemente 6 umfassen kann, die die Fensteröffnung 2 umrahmen. Solche Beschattungsvorrichtungen 1 sind kostenintensiv, müssen bei der Auswahl der Ausstattung eines Fahrzeugs mitbestellt und werksseitig verbaut werden. Eine Nachrüstung herkömmlicher Beschattungsvorrichtungen 1 ist in den meisten Fällen nicht möglich.
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Die unter Bezugnahme auf die 2 sowie 3A und 3B nachstehend beschriebene erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung 1 hingegen ist nachrüstbar und kann in nahezu allen Kraftfahrzeugen mit wenigen Handgriffen nach geringfügigen vorausgehenden Vorbereitungsarbeiten eingebaut und auch wieder entnommen werden, wie nachstehend genauer beschrieben. In der nachfolgenden Beschreibung wird nur auf diejenigen Bauteile eingegangen, die erfindungswesentlich sind. Zur Wahrung der Übersichtlichkeit bezeichnen in allen Figuren gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteile.
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Die erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung 1 wird dabei, wie aus 2 ersichtlich, auf einem Verkleidungselement 6 der Tür 9, insbesondere auf der Brüstung 7 aufgesetzt, die beispielsweise als Teil einer Türinnenverkleidung ausgebildet sein kann. Die Befestigung erfolgt, wie weiter unten näher beschrieben, an Verkleidungsholmen 8 im Bereich der Fensteröffnung 2. Alternativ kann die Beschattungsvorrichtung 1 aber auch im Bereich einer nicht näher bezeichneten Heckscheibe oder einer Dachöffnung eines Panoramadaches des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet sein. Im Folgenden wird die Erfindung weiterhin unter Bezugnahme auf eine Seitentür des Kraftfahrzeugs erläutert.
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In 2 ist zunächst die erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung 1 analog zu der herkömmlichen Beschattungsvorrichtung gemäß 1 in vergrößerter Ansicht im Bereich der Tür 9 bzw. der darin ausgebildeten Fensteröffnung 2 gezeigt. Erkennbar ist die auf die Brüstung 7 aufgesetzte Kassette 4, aus welcher das Flächengebilde 3 in die Beschattungsposition ausgezogen ist. Die Verlagerung des Flächengebildes 3 erfolgt wie erwähnt über das Griffelement 17, während die Fixierungselemente, die in einem oberhalb der Fensteröffnung 2 vorhandenen Verkleidungselement 6 entweder im Bereich des Griffelements 17 oder in randständigen Bereichen des Auszugsprofils 18 angeordnet sein können, weiterhin aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt sind.
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Aus 2 ist weiterhin ersichtlich, dass die Länge der Kassette 4 im Wesentlichen der lichten Weite der Fensteröffnung 2 in der Tür 9 entspricht. Diese Weite ist durch den Abstand der seitlich der Fensteröffnung 2 angeordneten Verkleidungsholme 8 vorgegeben, welche die Fensteröffnung 2 umrahmen. Dies ist zweckmäßig, um eine einfache und sichere Verankerung der Kassette 4 bei möglichst unauffälliger Optik zu ermöglichen.
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In den 3A und 3B sind zur näheren Erläuterung der erfindungsgemäßen Maßnahmen Detaildarstellungen der nachrüstbaren Beschattungsvorrichtung 1 in ausgebautem Zustand dargestellt.
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Die erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung 1 ist in 3A wiederum mit ausgezogenem Flächengebilde 3 in Beschattungsposition dargestellt, während in 3B zum Vergleich die Verstauposition dargestellt ist. Es ist nun jeweils ein Befestigungselement 5, welches die Kassette 4 fixiert, sowie eine Betätigungsvorrichtung 15, welche zur Entnahme der Kassette 4 aus dem Kraftfahrzeug dient, sichtbar.
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Die Befestigungselemente 5 können gemäß einer ersten Variante federbelastete Bolzen 11 sein, welche stirnseitig an Enden 10 der Kassette 4 aus dieser in einer Axialrichtung der Kassette 4 hervorragen und in entsprechend positionierte fluchtende Öffnungen 14 in den Verkleidungsholmen 8 eingreifen. In 2 sind die Öffnungen 14 zwar durch die Kassette 4 verdeckt, jedoch gestrichelt dargestellt, um die Position anzudeuten.
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Jedem der federbelasteten Bolzen 11 ist dabei eine Betätigungsvorrichtung 15 zum Entriegeln der Kassette 4 zugeordnet, die beispielsweise in Form eines bequem mit einer Hand zu betätigenden Hebels 16 ausgebildet sein kann und dem Benutzer erlaubt, die Kassette 4 bei Nichtgebrauch aus dem Kraftfahrzeug zu entfernen. Dies erfolgt durch Betätigung der Hebel 16 gegen die Federkraft des federbelasteten Bolzens 11 und dadurch das Ausklinken der federbelasteten Bolzen 11 aus den Öffnungen 14.
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Diese Variante ist sehr flexibel in Ein- und Ausbau, da die Entriegelung an beiden Enden 10 erfolgen kann, so dass ein Verklemmen zwischen den Verkleidungsholmen 8 weniger wahrscheinlich ist.
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Gemäß einer zweiten Variante, welche als besonders bevorzugt betrachtet wird, ist nur einends an der Kassette 4 ein federbelasteter Bolzen 11 mit einer zugeordneten Betätigungsvorrichtung 15 vorgesehen, während andernends ein feststehender Bolzen 12 vorgesehen ist.
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Diese Variante zeichnet sich dadurch aus, dass sie einfacher als die oben beschriebene Variante ausgeführt ist, da sowohl ein federbelasteter Bolzen 11 als auch eine zugeordnete Betätigungsvorrichtung 15 eingespart werden kann. Dies spart Gewicht und reduziert die Anzahl der beweglichen Teile, welche zu Geräuschentwicklung führen können.
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Gemäß einer dritten Variante kann der feststehende Bolzen 12 ebenfalls entfallen, wenn statt dessen dasjenige Ende 10 der Kassette 4, welches nicht mit einem federbelasteten Bolzen 11 versehen ist, eine Kontur 13 aufweist, welche einen zumindest teilweisen Formschluss mit dem Verkleidungsholm 8, an welchem sie anliegt, ermöglicht. Diese Variante kommt somit mit nur einer zugeordneten Öffnung 14 in den Verkleidungsholmen 8 aus. Durch eine geeignete Materialwahl im Bereich der Kontur 13, beispielsweise eine Gummierung, kann auch ein Kraft- oder Reibschluss erzielt werden, welcher den Halt der Kassette 4 in der Fensteröffnung 2 unterstützt.
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Ist die Kassette 4 in ihrer Funktionsstellung positioniert, sind naturgemäß die Öffnungen 14 in den Verkleidungsholmen 8 durch die Kassette 4 verdeckt. Wurde die Kassette 4 aus dem Kraftfahrzeug entnommen, können die Öffnungen 14 in einfacher Weise durch nicht weiter dargestellte Stopfen abgedeckt werden. In dieser Hinsicht ist die dritte Ausführungsvariante bevorzugt, da diese mit nur einer Öffnung 14 in den Verkleidungsholmen 8 auskommt und somit am unauffälligsten ist.
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Die besagten Öffnungen 14 sind die einzige dauerhafte Modifikation, welche an den vorhandenen Verkleidungselementen 6 ausgeführt werden muss, um die erfindungsgemäße, nachrüstbare Beschattungsvorrichtung 1 anbringen zu können. Die an dem Kraftfahrzeug vorgenommenen Veränderungen sind somit minimal und einfach einbringbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beschattungsvorrichtung
- 2
- Fensteröffnung
- 3
- Flächengebilde
- 4
- Kassette
- 5
- Befestigungselemente
- 6
- Verkleidungselemente
- 7
- Brüstung
- 8
- Verkleidungsholme
- 9
- Tür
- 10
- Enden der Kassette 4
- 11
- federbelasteter Bolzen
- 12
- feststehender Bolzen
- 13
- Kontur
- 14
- Öffnungen
- 15
- Betätigungsvorrichtung
- 16
- Hebel
- 17
- Griffelement
- 18
- Auszugsprofil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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