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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit einer Vorrichtung zum sanften Schließen einer Ofentür, insbesondere für Etagenöfen für Großbäckereien, Bäckereien und deren Filialen.
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Im Stand der Technik sind Etagenöfen bereits seit längerem bekannt, diese weisen mehrere in der Regel übereinanderliegende Backkammern auf. Die Backkammern haben eine Öffnung, durch welche die jeweilige Backkammer beladen werden kann, und die Backkammertür ist entsprechend dazu angepasst, diese Öffnung zu verschließen, damit möglichst wenig Wärme entweichen kann. Die mehreren Backkammern des Etagenofens sind getrennt voneinander beheizbar, so dass in den einzelnen Backkammern verschiedene Backwaren gebacken werden können. Im Stand der Technik ist das Dokument
DE 20 2017 101 687 U1 bekannt, welches einen Etagenofen mit einer oder mehreren übereinanderliegenden Backkammern offenbart. Die Backkammern sind von einem Gehäuse zwischen jeweils zwei Seitenwänden, einer Rückwand und einer Backkammertür begrenzt. In diesem Dokument des Standes der Technik ist ein Zuführsystem zur Zuführung von Luft in die jeweiligen Backkammern über wenigstens eine der Seitenwände offenbart.
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Bei Etagenöfen im Stand der Technik ist es üblich, dass die mehreren Türen der mehreren Backkammern entweder zeitversetzt oder weitgehend gleichzeitig geöffnet werden, um die Backkammern mit Backgut zu beschicken oder dieses zu entnehmen. Im Stand der Technik tritt häufig das Problem auf, dass solche Türen beim Schließen Knallgeräusche hervorrufen, da sie an einer waagrechten Achse angebracht sind und beim Verschließen gegen eine Wand des Backofens aufschlagen. Für einen Bediener kann eine solche Geräuschentwicklung durchaus unangenehm sein, und zudem entstehen im Ofen Stöße bzw. Vibrationen, was einerseits Backgut verrutschen lassen kann, andererseits aber Komponenten des Ofens wie beispielsweise empfindliche elektronische Komponenten beschädigen kann.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verschließvorrichtung zum Verschließen einer Backkammer eines Backofens bereitzustellen, welche verhindern kann, dass die Tür beim Schließen auf das Gehäuse des Backofens aufschlägt und ein entsprechendes lautes Knallgeräusch erzeugt. Weiterhin ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verschließvorrichtung für eine Ofentür bereitzustellen, welche bessere Bedienungseigenschaften und eine höhere Benutzerfreundlichkeit aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Verschließvorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie eine Verwendung gemäß Anspruch 12 der vorliegenden Anmeldung gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Verschließvorrichtung zum Verschließen einer Backkammer eines Backofens umfasst ein Türblatt, welches an einer Welle befestigt ist und dazu eingerichtet ist, mit der Welle zu rotieren. Wenn also die Welle rotiert wird, bewegt sich das Türblatt zwischen einem geschlossenen Zustand und einem geöffneten Zustand ebenfalls mit. Ferner umfasst die Verschließvorrichtung zwei Lager, welche dazu angepasst sind, die Welle drehbar zu lagern.
Ferner umfasst die Verschließvorrichtung eine Rotationsbremse, welche mit der Welle verbunden ist und dazu angepasst ist, die Rotation der Welle in eine Richtung ohne Einschränkung zuzulassen, und die Rotation der Welle in die entgegengesetzte Richtung abzubremsen. Somit ist es möglich, dass in der einen Richtung die Backofentür geöffnet wird (ohne erhöhten Kraftaufwand), in der anderen Richtung allerdings in der Bewegung abgebremst wird. Durch das Eigengewicht der Tür würde ohne Rotationsbremse ein sehr starkes Drehmoment entstehen, welches die Rotation des Türblatts mit der Welle beschleunigen würde und dazu führen würde, dass das Türblatt mit hoher Geschwindigkeit an dem Gehäuse des Backofens an- oder aufschlägt. Durch die Rotationsbremse wird diese Bewegung allerdings beispielsweise durch Reibungskräfte auf eine sehr geringe Geschwindigkeit gebremst, so dass die Tür sanft schließt und keine Stöße am Ofen hervorruft. Die Rotationsbremse ist vorzugsweise hochtemperasturstabil.
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Vorzugsweise ist an der Welle ferner ein Betätigungshebel vorgesehen, welcher dazu angepasst ist, eine Rotationsbewegung der Welle hervorzurufen. Ein solcher Betätigungshebel erleichtert es dem Benutzer, die Tür zu öffnen und zu schließen. Durch die Rotationsbremse ist in der Schließrichtung der Tür lediglich ein Antippen des Betätigungshebels nötig, die Tür beginnt dann selbst mit ihrer Schließbewegung und bewegt sich mit geringer Geschwindigkeit in Richtung des Backofens.
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Weiter vorzugsweise ist eine translatorische oder rotatorische Bewegung des Betätigungshebels in eine Rotationsbewegung der Welle umwandelbar. Es können also je nach Benutzerspezifikation verschiedene Betätigungsmöglichkeiten des Betätigungshebels ausgewählt werden, diese sind in eine Rotationsbewegung der Welle umwandelbar und können so zum Öffnen und Schließen der Backofentür führen.
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Weiter vorzugsweise ist das Türblatt dazu eingerichtet, eine Backkammer eines Backofens frontal zu verschließen, ist also an der Front des Backofens angebracht.
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Weiter vorzugsweise ist das Türblatt im geschlossenen Zustand dazu angepasst, an den Kanten der Öffnung einer Backkammer anzuliegen und diese zu verschließen, wobei das Türblatt im geschlossenen Zustand vertikal ausgerichtet ist. Im geöffneten Zustand ist das Türblatt dazu angepasst, in die Öffnung des Backraums hineinzuragen, wobei das Türblatt dann weiter vorzugsweise horizontal ausgerichtet ist und nach oben und/oder nach unten versetzbar zur Öffnung des Backraums anordenbar ist. So wird ermöglicht, dass die Öffnung der Backkammer freigegeben ist und die Backkammer problemlos mit Backgut beschickt werden kann.
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Weiter vorzugsweise ist die Welle oben oder an der oberen Seite der Backkammer angeordnet, so dass die Tür im geöffneten Zustand oben in die Öffnung der Backkammer horizontal hineinragt. Eine Bewegung des Türblatts nach oben bewirkt dann also die Öffnung des Backraums, und eine Bewegung des Türblatts nach unten bewirkt ein Verschließen des Backraums durch die Tür.
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Dies ermöglicht eine einfache Öffnung der Tür nach oben und ein Absinken nach unten durch die Rotationsbremse, und außerdem erleichtert eine solche Anordnung auch das Beladen der Backkammer.
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Weiter vorzugsweise ist die Rotationsbremse an einem der Lager oder am Gehäuse des Backofens befestigt. Zum einen ist, wie bereits oben beschrieben, die Welle mit der Rotationsbremse verbunden, aber die Rotationsbremse benötigt auch noch eine Befestigung, damit diese ihre Wirkung entfalten kann.
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Eine Befestigung an einem der Lager oder am Gehäuse des Backofens ist eine ergonomische und platzsparende Lösung.
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Weiter vorzugsweise ist die Rotationsbremse dazu angepasst, in der Richtung, in welcher sich das Türblatt von einem geschlossenen zu einem geöffneten Zustand bewegt, die Bewegung der Welle nicht zu bremsen, d.h. keine Reibungskräfte aufzubringen. In der Richtung, in welcher sich das Türblatt von einem geöffnetem zu einem geschlossenen Zustand bewegt, ist die Rotationsbremse dazu angepasst, die Bewegung der Welle zu bremsen, d.h. die Schließgeschwindigkeit zu verringern, und vorzugsweise die Schließgeschwindigkeit möglichst konstant zu halten, und somit ein sanftes Schließen der Ofentür zu bewirken.
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Weiter vorzugsweise ist die Rotationsbremse so eingestellt, dass, wenn sich das Türblatt von einem geöffneten zu einem geschlossenen Zustand bewegt, die Rotationsbewegung der Welle durch das Eigengewicht des Türblatts hervorgerufen werden kann.
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Vorzugsweise ist das Türblatt aus Glas ausgebildet, und weiter vorzugsweise weist dieses einen Rahmen auf, welcher mit der Welle verbunden ist. Ein Türblatt aus Glas ermöglicht es einem Benutzer in den Ofen hineinsehen zu können, und ein Rahmen ermöglicht eine stabilere Bauweise und bessere Verschließmöglichkeiten.
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Vorzugsweise ist an der Welle ferner eine Einrastvorrichtung vorgesehen ist, welche dazu vorgesehen ist, die Welle in mindestens einer, vorzugsweise zwei Rotationspositionen lösbar zu fixieren. Dies kann beispielsweise eine Kerbe oder Ähnliches in der Welle sein, gegen welche durch eine Feder ein Sperrelement (beispielweise eine Kugel) gedrückt wird.
So kann die Tür in der horizontalen geöffneten Position, wenn die Backkammer beschickt oder entladen wird, fixiert bzw. gesichert werden, damit sie den Bediener nicht stört und dieser Backgut in den Backraum einschieben oder herausnehmen kann.
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Sobald die Tür wieder geschlossen werden soll, muss der Betätigungshebel lediglich angetippt bzw. leicht bewegt werden, damit die Einrastvorrichtung die Bewegung der Welle freigibt. Daraufhin bewegt sich die Tür durch ihr Eigengewicht nach unten hin zur vertikalen Position, die Bewegung der Welle und der Tür wird dann aber durch die Rotationsbremse gebremst, damit sich die Tür langsam bewegt und nicht am Ofengehäuse anschlägt.
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Eine Verwendung einer Rotationsbremse für eine Tür eines Ofens, vorzugsweise eines Ofens für Großbäckereien, Bäckereien und deren Filialen hat den Vorteil, dass Türen sanft und stoßfrei geschlossen werden können.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen genauer beschrieben.
- 1 zeigt eine Frontansicht einer Verschließvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt eine Seitenansicht einer Verschließvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung.
- 3 zeigt eine Frontansicht der Rotationsbremse 5.
- 4 zeigt eine isometrische Ansicht der Rotationsbremse 5.
- 5 zeigt eine Seitenansicht der Rotationsbremse 5.
- 6 zeigt eine Explosionsansicht der Verschließvorrichtung 1, wobei sich das Türblatt 2 hier in der geöffneten Position befindet.
- 7 zeigt eine Explosionsansicht der Verschließvorrichtung 1, wobei sich das Türblatt 2 hier in der geschlossenen Position befindet.
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1 zeigt eine Gesamtansicht einer Verschließvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Hier ist ein Türblatt 2 an einer Welle 3 aufgehängt, wobei an einem Ende der Welle eine Rotationsbremse 5 vorgesehen ist. An der der Rotationsbremse 5 abgewandten Seite ist ein Betätigungshebel 6 vorgesehen, mit welchem die Welle und somit auch das Türblatt bewegt werden kann.
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Das Türblatt 2 verschließt eine dahinterliegende Backkammer B (hier nicht gezeigt) komplett.
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2 zeigt eine Seitenansicht einer Verschließvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung. In einem Lager 4a ist die Rotationsbremse 5 befestigt, diese lagert wiederum die Welle 5. Der Betätigungshebel 6 ist ebenfalls mit der Welle 3 verbunden, und zwar drehfest.
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3 zeigt eine Detailansicht der Rotationsbremse 5. 3 zeigt eine Ansicht von vorne. In der Rotationsbremse ist eine quadratische Aussparung 52 vorgesehen, die für die Aufnahme einer Welle mit entsprechend geformten Zapfen oder einer Buchse als Adapter dient. Es sind in der Rotationsbremse 5 auch zwei Löcher 51 vorgesehen, mit welcher die Rotationsbremse 5 entsprechend an einem Untergrund befestigt werden kann.
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4 zeigt eine isometrische Querschnittsansicht der Rotationsbremse 5. Alle Komponenten sind hier gleich wie in 2. Das Teil, welches die Aussparung 52 aufweist, ist innerhalb der Rotationsbremse 5 drehbar gelagert.
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In 5 ist eine Querschnittsansicht der Rotationsbremse 5 gezeigt. Hier wird deutlich, dass diese aus zwei rotationssymmetrischen Teilen 5a und 5b zusammengesetzt ist, das erste Element 5a ist in Form einer flachen Scheibe, das zweite Element 5b ist in Form eines etwas dickeren Zylinderabschnitts ausgebildet. Es ist zu sehen, dass die Aussparung 52, in welche eine Welle eingeführt werden kann, mit dem zweiten Element 5b verbunden ist, aber grundsätzlich durch beide Elemente 5a und 5b verläuft. Ferner ist gezeigt, dass im ersten Element 5a die beiden Löcher 51 zur Fixierung auf einem Untergrund vorgesehen sind.
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In 6 ist eine Explosionsansicht einer Verschließvorrichtung 1 gezeigt, wobei sich das Türblatt 2 hier in der geöffneten Position befindet.
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Das Türblatt 2 ist also in der horizontalen Position und ragt in die Backkammer (hier nicht gezeigt) hinein.
Das Türblatt 2 ist von einem Rahmen 7 umgeben, und das Türblatt 2 und der Rahmen 7 sind jeweils mit der Welle 3 verbunden.
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An einer Seite ist die Welle von einem Lager 4a gelagert, welches hier aus zwei Teilen besteht (das zweite Lager 4b ist hier nicht gezeigt). Rechts vom Lager 4a ist die Rotationsbremse 5 vorgesehen, welche am rechten Teil des Lagers 4a befestigt ist. Da, wie bereits weiter oben in 2 dargestellt, die Aussparung 52 der Rotationsbremse (hier nicht gezeigt) einen eckigen Querschnitt aufweist, ist hier noch eine Buchse 8 zwischen der Rotationsbremse und der Welle vorgesehen, welche einen kreisförmigen inneren Querschnitt, aber einen quadratischen äußeren Querschnitt aufweist, so dass die Buchse 8 die Welle 3 und die Rotationsbremse 5 miteinander verbinden kann.
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In 7 ist wiederum eine Explosionsansicht der Verschließvorrichtung 1 dargestellt, diesmal in der geschlossenen Position der Tür. Hier nimmt das Türblatt 2 die vertikale Position ein. Alle weiteren Bauteile sind gleich wie in 6.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Die Lagerung könnte beispielsweise auch durch andere Lager 4a, 4b erfolgen, es ist auch eine Bauform ohne eine Buchse 8 möglich, wenn die Rotationsbremse 5 bzw. deren Aussparung 52 einen runden Querschnitt aufweisen. Dann müsste die Welle 3 auf eine andere Art mit der Aussparung 52 im einen Teil 5b der Rotationsbremse 5 verbunden sein, beispielsweise durch Presspassung oder eine Schraube bzw. einen Bolzen.
Es können zudem verschiedene Rotationsbremsen 5 zum Einsatz kommen, es muss nur sichergestellt sein, dass diese die Rotation in eine Richtung ohne Bremsen ermöglichen, eine Rotation in die jeweils andere Richtung aber abbremsen.
Die Tür 2 könnte im geöffneten Zustand auch außen vom Ofen hervorstehen, statt in die Backkammer hineinzuragen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202017101687 U1 [0002]