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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hydrolager gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Fahrzeug mit einem derartigen Hydrolager gemäß dem Patentanspruch 15.
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Für die Dämpfung von Schwingungen schwingungsfähiger Komponenten von Vorrichtungen ist es bekannt, Lagerungen zu verwenden, welche die Übertragung dieser Schwingungen zumindest teilweise nach Amplitude und bzw. oder nach Frequenz reduzieren können. Hierzu können beispielsweise für die Lagerung von Motoren in Kraftfahrzeugen Gummi-Metalllager und Hydrolager eingesetzt werden. Ein Gummi-Metalllager stellt eine Anordnung wenigstens eines elastisch verformbaren Gummielements zwischen üblicherweise zwei Metallelementen dar, welche jeweils an einer der Komponenten bzw. der Vorrichtung feststehend montiert werden, zwischen welchen die Schwingungen zu dämpfen sind, was dann durch die Elastizität des Gummielements erreicht wird. Bei einem Hydrolager wird zusätzlich zwischen den Metallelementen und dem Gummielement eine Arbeitskammer gebildet und mit einem Fluid wie z.B. mit einer Hydraulikflüssigkeit gefüllt, welche über einen Drosselkanal in eine Ausgleichskammer des Hydrolager gelangen kann. Über die Gestaltung des Drosselkanals kann eine zusätzliche Dämpfung mittels der Hydraulikflüssigkeit erreicht werden.
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Insbesondere durch die Hybridisierung des Antriebsstranges, d.h. durch die kombinierte Verwendung zweier Antriebsarten, werden die Anforderungen an die Lagerkomponenten erhöht, da höhere Massen und höhere Kräfte schwingungsdämpfend zu lagern sind.
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Hierbei ist bekannt, dass Lagerelemente mit hydraulischer Dämpfung den Zielkonflikt zwischen einer Verbesserung der Akustik für den Fahrer und weitere Insassen zum einen und der Fahrbahnanregung von Schwingungen zum anderen vergleichsweise wirkungsvoll beseitigen können. Durch die zunehmend höheren Anforderungen in Bezug auf die Dämpfung der größer werdenden schwingungsfähigen Massen sind teilweise jedoch immer längere Kanalsysteme des Drosselkanals der Hydrolager erforderlich.
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Weiterhin ist bekannt, dass hierfür Doppelstockkanäle eingesetzt werden können. Hierbei umläuft der Dämpfungskanal in einem größeren Winkel als 360° um die Drosselscheibe.
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Beispielsweise beschreibt das
EP 0 354 381 B1 ein hydraulisch gedämpftes Motorlager mit zwei mit Flüssigkeit gefüllten Kammern, die über einen in einer Zwischenplatte eingelassenen mehrwendeligen Überströmkanal hydraulisch miteinander in Verbindung stehen. Zur einfachen Herstellung dieser Zwischenplatte und zur leichten Einstellung der Überströmkanallänge ist vorgesehen, dass die Zwischenplatte aus zwei tassenförmigen, mit ihren Bodenflächen gegeneinanderliegenden Blechteilen und mit nach außen gewölbtem Rand sowie einer dazwischenliegenden ebenen Platte mit gleichem Außendurchmesser besteht, wobei diese Zwischenplatte am Außenumfang abdichtend in das zylindrische Lagergehäuse eingesetzt ist. Die tassenförmigen Blechteile weisen dabei im zylindrischen Abschnitt je eine radial nach innen gerichtete Öffnung und die ebene Platte im Randbereich außerhalb der Bodenflächen eine axiale Durchtrittsöffnung auf, wobei im so gebildeten oberen und unteren Teilkanal jeweils ein Umfangsbereich zwischen radialer und axialer Öffnung abgeschottet ist. Die beiden tassenförmigen Blechteile und die dazwischenliegende ebene Platte sind miteinander vernietet.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Hydrolager der eingangs beschriebenen Art bereit zu stellen, dessen hydraulische Dämpfungseigenschaften eingestellt werden können. Mit anderen Worten soll ein derartiges Hydrolager geschaffen werden, dessen hydraulische Dämpfungseigenschaften für verschiedene Anwendungen und insbesondere für verschiedene Fahrzeuge bzw. Motoren verändert werden können, ohne das Hydrolager hierzu konstruktiv verändern zu müssen. Dies soll vorzugsweise möglichst einfach, schnell, definiert, bauraumsparend und bzw. oder fehlerfrei erfolgen können. Zumindest soll eine Alternative zu bekannten derartigen Hydrolagern geschaffen werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Hydrolager mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 sowie durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Somit betrifft die vorliegende Erfindung ein Hydrolager mit zwei mit Flüssigkeit gefüllten Kammern und mit einer Drosseleinheit, welche die beiden Kammern mittels eines Überströmkanals hydraulisch miteinander verbindet, wobei die Drosseleinheit eine erste Drosselscheibe, eine zweite Drosselscheibe und ein Trennelement aufweist, welche feststehend miteinander verbunden sind, wobei die erste Drosselscheibe und das Trennelement einen ersten Kanalabschnitt des Überströmkanals ausbilden, welcher über eine Durchgangsöffnung der ersten Drosselscheibe mit der ersten Kammer hydraulisch verbunden ist, wobei die zweite Drosselscheibe und das Trennelement einen zweiten Kanalabschnitt des Überströmkanals ausbilden, welcher über eine Durchgangsöffnung der zweiten Drosselscheibe mit der zweiten Kammer hydraulisch verbunden ist, und wobei das Trennelement wenigstens eine erste Durchgangsöffnung aufweist, welche den ersten Ringabschnitt des Überströmkanals hydraulisch mit dem zweiten Ringabschnitt des Überströmkanals verbindet. Die erste Kammer kann auch als Arbeitskammer und die zweite Kammer als Ausgleichskammer bezeichnet werden.
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Das erfindungsgemäße Hydrolager ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste Drosselscheibe und bzw. oder die zweite Drosselscheibe eine Mehrzahl von Positionierungselementen aufweist bzw. aufweisen, welche mit wenigstens einem korrespondierenden Positionierungselement des Trennelements derart zusammenwirken, dass das Trennelement feststehend zwischen den beiden Drosselscheiben formschlüssig gehalten wird, wobei die Positionierungselemente der ersten Drosselscheibe und bzw. oder der zweiten Drosselscheibe ausgebildet sind, das Trennelement in wenigstens zwei unterschiedlichen Positionen zu halten, so dass der Überströmkanal zwei unterschiedliche Längen aufweist, oder umgekehrt.
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Mit anderen Worten ist wenigstens eine der beiden Drosselscheiben und das Trennelement ausgebildet, bei der Montage in wenigstens zwei unterschiedlichen Positionierungen bzw. Ausrichtungen zueinander miteinander feststehend verbunden zu werden. Dies kann durch entsprechend gestaltete Positionierungselemente wie z.B. Vorsprünge und Aussparungen erfolgen, wie weiter unten noch näher beschrieben werden wird. Hierdurch kann die Position der ersten Durchgangsöffnung des Trennelements derart verändert werden, dass die Hydraulikflüssigkeit jeweils an einer unterschiedlichen Stelle zwischen den beiden Kanalabschnitten durch das Trennelement hindurchtreten kann. Dies führt zu zwei unterschiedlich langen Überströmkanälen und damit auch zu unterschiedlichen hydraulischen Dämpfungseigenschaften des Hydrolagers.
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Hierzu können beispielsweise seitens wenigstens einer der beiden Drosselscheiben wenigstens zwei Aussparungen vorgesehen werden. Das Trennelement kann einen korrespondierenden Vorsprung aufweisen, welcher alternativ in eine der beiden Aussparungen der Drosselscheibe eingreifen kann. Nun kann bei der Montage das Trennelement gegenüber der Drosselscheibe in zwei unterschiedlichen Konstellationen positioniert bzw. ausgerichtet werden, indem der Vorsprung des Trennelements in diejenige der beiden Aussparungen der Drosselscheibe eingreift, wie es der gewünschten Länge des Kanalabschnitt entspricht. Hierdurch kann die Durchgangsöffnung des Trennelements wie gewünscht positioniert und damit eine von zwei möglichen Längen des Überströmkanals gegenüber der Drosselscheibe eingestellt werden. In dieser Anordnung kann die Trennscheibe durch die zweite Drosselscheibe fixiert und anschließend die Drosseleinheit im Hydrolager moniert werden.
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Dies kann umgekehrt auch dadurch erfolgen, dass seitens einer der beiden Drosselscheiben ein Vorsprung vorgesehen ist, welcher wenigstens zwei Aussparungen des Trennelements entspricht.
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In jedem Fall kann die Drosseleinheit wie zuvor beschrieben ausgebildet und durch die unterschiedliche feststehende Positionierung des Trennelements bzw. dessen Durchgangsöffnung gegenüber den beiden Drosselscheiben bzw. dessen Kanalabschnitten bei der Montage hinsichtlich der Gesamtlänge des Überströmkanals auf das Hydrolager bzw. auf z.B. das Fahrzeug, bei welchem das Hydrolager verwendet werden soll, angepasst optimiert werden. Dies kann die dämpfenden Eigenschaften des Hydrolagers verbessern.
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Erfindungsgemäß können dabei dieselben Komponenten der Drosseleinheit für verschiedene Anwendungen verwendet werden, was die Kosten der Herstellung der Drosseleinheit bzw. des Hydrolagers reduzieren und bzw. oder die Flexibilität der Verwendung erhöhen kann. Insbesondere kann diese Anpassung an den Anwendungsfall ohne konstruktive Veränderungen der Drosseleinheit erfolgen. Dies kann sich entsprechend kostenreduzierend auf die Herstellung z.B. von Spritzgußteilen der Drosseleinheit auswirken, da dieselben Werkzeuge verwendet werden können.
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Ggfs. kann ferner die Anordnung der beiden Drosselscheiben zueinander variiert werden, wodurch ebenfalls die Länge der beiden Kanalabschnitte verändert werden kann. Dies kann die Variationsmöglichkeiten weiter erhöhen.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weisen die erste Drosselscheibe und die zweite Drosselscheibe jeweils eine Mehrzahl von Positionierungselementen auf, welche jeweils mit wenigstens einem korrespondierenden Positionierungselement des Trennelements derart zusammenwirken, dass das Trennelement feststehend zwischen den beiden Drosselscheiben positioniert wird, oder umgekehrt. Dies kann den Halt des Trennelements gegenüber den beiden Drosselscheiben verbessern und insbesondere für eine gleichmäßigere Kraftübertragung sorgen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist bzw. weisen die erste Drosselscheibe und bzw. oder die zweite Drosselscheibe eine Mehrzahl von Positionierungselementen auf und das Trennelement weist eine Mehrzahl von Positionierungselementen auf. Dies kann den Halt des Trennelements gegenüber den beiden Drosselscheiben noch weiter verbessern und insbesondere für eine besonders gleichmäßige Kraftübertragung sorgen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind die Positionierungselemente der ersten Drosselscheibe und bzw. oder der zweiten Drosselscheibe als Vorsprünge ausgebildet und das Positionierungselement des Trennelements ist als Aussparung ausgebildet, oder umgekehrt. Dies kann eine besonders einfache aber wirkungsvolle Umsetzung der zuvor beschriebenen Aspekte der Erfindung ermöglichen. Insbesondere können die Ausbildung von Vorsprüngen und bzw. oder von Aussparungen z.B. bei Spritzgußteilen besonders einfach umgesetzt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Drosseleinheit zylindrisch ausgebildet und die Positionierungselemente der ersten Drosselscheibe und bzw. oder der zweiten Drosselscheibe sind in der Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet. Dies kann die Umsetzung der veränderlichen Positionierung des Trennelements gegenüber wenigstens einer der beiden Drosselscheiben bzw. gegenüber beiden Drosselscheiben ermöglichen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind die Positionierungselemente der ersten Drosselscheibe und bzw. oder der zweiten Drosselscheibe sowie das Positionierungselement des Trennelements in der radialen Richtung und bzw. oder in der Richtung entlang der Längsachse ausgebildet. Dies kann jeweils oder in Kombination miteinander eine besonders einfache aber wirkungsvolle Umsetzung der zuvor beschriebenen Aspekte der Erfindung ermöglichen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind die Positionierungselemente der ersten Drosselscheibe und bzw. oder der zweiten Drosselscheibe in der Umfangsrichtung gleichmäßig zueinander beabstandet. Dies kann eine Umsetzung der veränderlichen Positionierung des Trennelements gegenüber wenigstens einer der beiden Drosselscheiben bzw. gegenüber beiden Drosselscheiben ermöglichen, um die Länge des Überströmkanals möglichst signifikant zu verändern.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der Überströmkanal als Ringkanal ausgebildet. Dies kann einen möglichst geradlinigen Verlauf des Überströmkanals bei einer zylindrischen Drosseleinheit ermöglichen, so dass die Strömung der Hydraulikflüssigkeit möglichst laminar verlaufen und Turbulenzen in der Strömung der Hydraulikflüssigkeit vermieden bzw. reduziert werden können.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Trennelement ausgebildet, durch Drehung in der Umfangsrichtung versetzt gegenüber der ersten Drosselscheibe und der zweiten Drosselscheibe bei der Montage positioniert zu werden. Dies kann die Anordnung des Trennelements und damit die Veränderung der Länge des Überströmkanals möglichst einfach ermöglichen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist bzw. sind der erste Kanalabschnitt und bzw. oder der zweite Kanalabschnitt des Überströmkanals mehrwendelig ausgebildet. Mit anderen Worten verläuft der erste Kanalabschnitt und bzw. oder der zweite Kanalabschnitt des Überströmkanals wenigstens zweifach umlaufend um die Längsachse. Hierdurch kann die Länge des Überströmkanals vergrößert werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das Trennelement wenigstens eine zweite Durchgangsöffnung auf, welche ausgebildet ist, den ersten Ringabschnitt des Überströmkanals hydraulisch mit dem zweiten Ringabschnitt des Überströmkanals zu verbinden, und die erste Drosselscheibe oder die zweite Drosselscheibe weist wenigstens ein Verschlusselement auf, welches ausgebildet ist, die erste Durchgangsöffnung oder die zweite Durchgangsöffnung des Trennelements fluiddicht zu verschließen. Hierdurch kann der Gestaltungsspielraum der Veränderung der Länge des Überströmkanals vergrößert werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind die erste Drosselscheibe und die zweite Drosselscheibe identisch ausgebildet. Dies kann die Herstellungskosten reduzieren bzw. geringhalten.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind die erste Drosselscheibe und die zweite Drosselscheibe aus Kunststoff, vorzugsweise als Spritzgußteile, ausgebildet. Dies kann die Herstellungskosten reduzieren bzw. geringhalten.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Trennelement, vorzugsweise als Trennscheibe, aus Metall, vorzugsweise aus Stahl, ausgebildet. Dies kann eine bauraumsparende und gleichzeitig stabile Umsetzung des Trennelements ermöglichen. Insbesondere bei der Verwendung von Drosselscheiben aus Kunststoff kann ein metallisches Trennelement, insbesondere als Stahlscheibe, zu einer Erhöhung der Steifigkeit der Drosseleinheit führen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit wenigstens einem Hydrolager wie zuvor beschrieben. Auf diese Art und Weise können die Eigenschaften und Vorteile eines erfindungsgemäßen Hydrolagers bei einem Fahrzeug umgesetzt und genutzt werden.
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Mehrere Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend im Zusammenhang mit den folgenden Figuren erläutert. Darin zeigt:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Hydrolagers;
- 2 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Drosseleinheit gemäß einem ersten Ausführungsbespiel;
- 3 eine Explosionsdarstellung der 2;
- 4 die Drosseleinheit des ersten Ausführungsbeispiels in einer ersten Positionierung des Trennelements von oben;
- 5 eine perspektivische Darstellung der 4 mit einem ausgeschnittenen Bereich;
- 6 die Drosseleinheit des ersten Ausführungsbeispiels in einer zweiten Positionierung des Trennelements von oben;
- 7 eine perspektivische Darstellung der 6 mit einem ausgeschnittenen Bereich;
- 8 die Drosseleinheit des ersten Ausführungsbeispiels in einer dritten Positionierung des Trennelements von oben;
- 9 eine perspektivische Darstellung der 8 mit einem ausgeschnittenen Bereich;
- 10 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Drosseleinheit gemäß einem zweiten Ausführungsbespiel;
- 11 die Drosseleinheit des zweiten Ausführungsbeispiels in einer ersten Positionierung des Trennelements von oben;
- 12 eine schematische perspektivische Darstellung der zweiten Drosselscheibe gemäß einem dritten Ausführungsbespiel von schräg oben;
- 13 die Darstellung der 12 mit Trennelement;
- 14 die Drosseleinheit des dritten Ausführungsbeispiels in einer zweiten Positionierung des Trennelements aufgeschnitten von oben; und
- 15 die Darstellung der 14 ohne erste Drosselscheibe.
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Die Beschreibung der o.g. Figuren erfolgt in zylindrischen Koordinaten mit einer Längsachse X, einer zur Längsachse X senkrecht ausgerichteten radialen Richtung R sowie einer um die Längsachse X umlaufenden Umfangsrichtung U.
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1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Hydrolagers 1. 2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Drosseleinheit 2 gemäß einem ersten Ausführungsbespiel. 3 zeigt eine Explosionsdarstellung der 2.
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Das erfindungsgemäße Hydrolager 1 ist zylindrisch und im Wesentlichen rotationssymmetrisch zur Längsachse X ausgebildet. Das Hydrolager 1 weist ein Gehäuse 10 auf, welches entlang der Längsachse X im oberen Bereich ein kegelförmiges Federelement 11 in Form einer Tragfeder 11 umgreift. Am oberen Ende ist die Tragfeder 11 mit einem Verbindungselement 12 in Form eines Zapfens 12 verbunden. Unterhalb der Tragfeder 11 ist eine Drosseleinheit 2 innerhalb des Gehäuses 10 angeordnet. Die Tragfeder 11, der Zapfen 12 und die Drosseleinheit 2 schließen zwischen sich eine erste Kammer 13 des Hydrolagers 1 ein, welche mit einer Hydraulikflüssigkeit gefüllt ist und auch als Arbeitskammer 13 bezeichnet werden kann.
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Entlang der Längsachse X unterhalb der Drosseleinheit 2 ist, randseitig innerhalb des Gehäuses 10, ein Balg 14 angeordnet, welcher sich nach unten flexibel ausbreiten bzw. ausdehnen kann. Von der Drosseleinheit 2 und dem Balg 14 wird eine zweite Kammer 15 umschlossen, welche mit derselben Hydraulikflüssigkeit gefüllt ist und auch als Ausgleichskammer 15 bezeichnet werden kann. Die Tragfeder 11 ist aus einem elastomeren Material und insbesondere aus Gummi ausgebildet und wenigstens an dem Zapfen 12 anvulkanisiert. Auch der Balg 14 ist aus einem elastomeren Material und insbesondere aus Gummi ausgebildet.
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Ein Überströmkanal 23 der Drosseleinheit 2 verbindet die Arbeitskammer 13 und die Ausgleichskammer 15 hydraulisch miteinander, so dass die Hydraulikflüssigkeit durch den Überströmkanal 23 der Drosseleinheit 2 von der Arbeitskammer 13 in die Ausgleichskammer 15 und umgekehrt gelangen kann. Der Überströmkanal 23 ist im Wesentlichen ringförmig um die Längsachse X ausgebildet und kann daher auch als Ringkanal 23 bezeichnet werden.
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Die Drosseleinheit 2 weist entlang der Längsachse X eine erste, obere Drosselscheibe 20 und eine zweite, untere Drosselscheibe 21 auf, welche identisch als Spritzgußteile aus Kunststoff ausgebildet sind. Zwischen den beiden Drosselscheiben 20, 21 wird ein Trennelement 22 in Form einer Stahlscheibe 22 feststehend von den beiden Drosselscheiben 20, 21 gehalten. Die Stahlscheibe 22 weist mittig eine Aussparung 22d auf, welche von einer Membran 24 verschlossen wird, welche auch als Entkopplungsmembran 24 bezeichnet werden kann. Die Entkopplungsmembran 24 wird jeweils von einer Seite von Rippenelementen 20c der ersten Drosselscheibe 20 und von Rippenelementen 21d der zweiten Drosselscheibe 21 entlang der Längsachse X geringfügig beweglich gehalten.
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Die erste, obere Drosselscheibe 20 weist eine Durchgangsöffnung 20a auf, durch welche hindurch die Hydraulikflüssigkeit aus der Arbeitskammer 13 in einen ersten, oberen Kanalabschnitt 23a des Ringkanals 23 gelangen kann, welcher durch die U-förmige Kontur der ersten, oberen Drosselscheibe 20 und die Stahlscheibe 22 ausgebildet wird. Durch eine erste Durchgangsöffnung 22a der Stahlscheibe 22 kann die Hydraulikflüssigkeit in einen zweiten, unteren Kanalabschnitt 23b des Ringkanals 23 gelangen, welcher durch die U-förmige Kontur der zweiten, unteren Drosselscheibe 21 und die Stahlscheibe 22 ausgebildet wird. Durch eine Durchgangsöffnung der zweiten, unteren Drosselscheibe 21 kann die Hydraulikflüssigkeit dann in die Ausgleichskammer 15 gelangen. Ein Strömen der Hydraulikflüssigkeit von der Ausgleichskammer 15 in die Arbeitskammer 13 erfolgt in der umgekehrten Richtung.
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Erfindungsgemäß ist es dabei vorgesehen, die erste Durchgangsöffnung 22a der Stahlscheibe 22 bei der Montage der Drosseleinheit 2 an verschiedenen Positionen relativ zu den beiden Drosselscheiben 20, 21 anordnen und dort durch die beiden Drosselscheiben 20, 21 halten zu können. Hierdurch kann die Länge des Ringkanals 23 unterschiedlich festgelegt werden. Dies kann die Anpassung der Drosseleinheit 2 an verschiedene Anwendungen wie z.B. an verschiedene Motoren ermöglichen, ohne die Bauteile der Drosseleinheit 2 an sich verändern zu müssen. Vielmehr kann die Veränderung bzw. Anpassung der Länge des Ringkanals 23 lediglich durch eine entsprechend unterschiedliche Positionierung der Stahlscheibe 22 und der Drosselscheiben 20, 21 der Drosseleinheit 2 bei der Montage zueinander erfolgen.
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Hierzu weist gemäß der betrachteten Ausführungsbeispiele die Stahlscheibe 22 mehrere, genauer gesagt zwei Mal acht, in der Umfangsrichtung U gleichmäßig zueinander beabstandete Positionierungselemente 22c auf, welche zum einen randseitig als acht halbrunde Aussparungen 22c nach radial außen und zum anderen etwa radial mittig als acht Aussparungen 22c bzw. Durchgangsöffnungen in der Richtung der Längsachse X ausgebildet sind. Korrespondierend hierzu weisen beide Drosselscheiben 20, 21 jeweils entsprechende Positionierungselemente 20b, 21b in Form von zwei Mal acht Vorsprüngen 20b, 21b auf, welche in die Aussparungen 22c der Stahlscheibe 22 eingreifen und die Stahlscheibe 22 hierdurch in der Umfangsrichtung U formschlüssig in Position halten können. In der Richtung der Längsachse X wird die Stahlscheibe 22 von den beiden Drosselscheiben 20, 21 gehalten.
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Somit kann bei der Montage der Drosseleinheit 2 bzw. des Hydrolagers 1 z.B. die zweite, untere Drosselscheibe 21 auf einem Untergrund angeordnet und dann die Stahlscheibe 22 in genau der gewünschten Positionierung von acht möglichen Positionierungen auf der zweiten, unteren Drosselscheibe 21 angeordnet werden, so dass alle acht Vorsprünge 21b der zweiten unteren Drosselscheibe 21 in die acht Aussparungen 22c der Stahlscheibe 22 eingreifen. Dies sorgt für eine entsprechende Positionierung der ersten Durchgangsöffnung 22a der Stahlscheibe 22 gegenüber der Durchgangsöffnung 21a der zweiten, unteren Drosselscheibe 21, so dass die Länge des zweiten, unteren Kanalabschnitts 23b des Ringkanals 23 im Rahmen der acht möglichen Positionierungen eingestellt werden kann.
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Anschließend kann, nach Anordnung der Entkopplungsmembran 24, die erste, obere Drosselscheibe 20 derart von oben auf die zweite, untere Drosselscheibe 21 angeordnet werden, so dass eine gewünschte Positionierung der Durchgangsöffnung 20a der ersten, oberen Drosselscheibe 20 gegenüber der ersten Durchgangsöffnung 22a der Stahlscheibe 22 erfolgen kann. Hierdurch kann die Länge des ersten, oberen Kanalabschnitts 23a des Ringkanals 23 im Rahmen der acht möglichen Positionierungen eingestellt werden. Somit ergeben sich sechzehn verschiedene Längen des Ringkanals 23 als Ganzes, welche wie zuvor beschrieben bei der Montage eingestellt werden können.
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4 zeigt die Drosseleinheit 2 des ersten Ausführungsbeispiels in einer ersten Positionierung des Trennelements 22 von oben. 5 zeigt eine perspektivische Darstellung der 4 mit einem ausgeschnittenen Bereich. In dieser Positionierung erfolgt ein direkter Durchtritt der Hydraulikflüssigkeit z.B. von oben hinein durch die Durchgangsöffnung 20a der ersten, oberen Drosselscheibe 20, hindurch durch die erste Durchgangsöffnung 22a der Stahlscheibe 22 und hinaus durch die Durchgangsöffnung 21a der zweiten, unteren Drosselscheibe 21. Somit stellt diese Positionierung die kürzeste Länge des Ringkanals 23 dar, in welcher der Ringkanal 23 gar nicht von der Hydraulikflüssigkeit durchströmt wird.
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6 zeigt die Drosseleinheit 2 des ersten Ausführungsbeispiels in einer zweiten Positionierung des Trennelements 22 von oben. 7 zeigt eine perspektivische Darstellung der 6 mit einem ausgeschnittenen Bereich. In dieser Positionierung erfolgt ein Eintritt der Hydraulikflüssigkeit z.B. von oben hinein durch die Durchgangsöffnung 20a der ersten, oberen Drosselscheibe 20 in den ersten, oberen Kanalabschnitt 23a des Ringkanals 23, welcher auch vollständig in der Umfangsrichtung U durchströmt wird. Am Ende des ersten, oberen Kanalabschnitts 23a des Ringkanals 23 tritt die Hydraulikflüssigkeit dann durch die erste Durchgangsöffnung 22a der Stahlscheibe 22 hindurch und direkt durch die Durchgangsöffnung 21a der zweiten, unteren Drosselscheibe 21 hinaus in die Ausgleichskammer 15. Somit stellt diese Positionierung die mittlere Länge des Ringkanals 23 dar, in welcher der erste, obere Kanalabschnitt 23a des Ringkanals 23 vollständig und der zweite, untere Kanalabschnitt 23b des Ringkanals 23 gar nicht von der Hydraulikflüssigkeit durchströmt wird.
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8 zeigt die Drosseleinheit des ersten Ausführungsbeispiels in einer dritten Positionierung des Trennelements 22 von oben. 9 zeigt eine perspektivische Darstellung der 8 mit einem ausgeschnittenen Bereich. In dieser Positionierung erfolgt ebenfalls ein Eintritt der Hydraulikflüssigkeit z.B. von oben hinein durch die Durchgangsöffnung 20a der ersten, oberen Drosselscheibe 20 in den ersten, oberen Kanalabschnitt 23a des Ringkanals 23, welcher auch vollständig in der Umfangsrichtung U durchströmt wird. Am Ende des ersten, oberen Kanalabschnitts 23a des Ringkanals 23 tritt die Hydraulikflüssigkeit dann durch die erste Durchgangsöffnung 22a der Stahlscheibe 22 hindurch in den zweiten, unteren Kanalabschnitt 23b des Ringkanals 23, welcher ebenfalls vollständig in der Umfangsrichtung U durchströmt wird. Am Ende des zweiten, unteren Kanalabschnitts 23b des Ringkanals 23 ist dann die Durchgangsöffnung 21a der zweiten, unteren Drosselscheibe 21 angeordnet, so dass die Hydraulikflüssigkeit dort durch die Durchgangsöffnung 21a der zweiten, unteren Drosselscheibe 21 hinaus in die Ausgleichskammer 15 strömen kann. Somit stellt diese Positionierung die maximale Länge des Ringkanals 23 dar, in welcher sowohl der erste, obere Kanalabschnitt 23a des Ringkanals 23 als auch der zweite, untere Kanalabschnitt 23b des Ringkanals 23 vollständig von der Hydraulikflüssigkeit durchströmt werden.
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10 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Drosseleinheit 2 gemäß einem zweiten Ausführungsbespiel. 11 zeigt die Drosseleinheit 2 des zweiten Ausführungsbeispiels in einer ersten Positionierung des Trennelements 22 von oben.
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In diesem Fall weisen sowohl die erste, obere Drosselscheibe 20 als auch die zweite, untere Drosselscheibe 21 zwei in der Umfangsrichtung U verlaufende Kanalabschnitte 23a, 23b auf, welche in der radialen Richtung R parallel zueinander verlaufen und jeweils an einer Stelle radial ineinander übergehen, siehe z.B. 12, 14 und 15. Dies kann den Gestaltungsspielraum bei der Einstellung der Länge des Ringkanals 23 erhöhen. Auch kann hierdurch ein längerer Ringkanal 23 geschaffen werden, um die Dämpfungseigenschaften weiter verändern zu können.
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12 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung der zweiten Drosselscheibe 21 gemäß einem dritten Ausführungsbespiel von schräg oben. 13 zeigt die Darstellung der 12 mit Trennelement 22. 14 zeigt die Drosseleinheit 2 des dritten Ausführungsbeispiels in einer zweiten Positionierung des Trennelements 22 aufgeschnitten von oben. 15 zeigt die Darstellung der 14 ohne erste Drosselscheibe 20.
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In diesem Fall weist die Stahlscheibe 22 eine radial äußere erste Durchgangsöffnung 22a und eine radial nach innen versetzte zweite Durchgangsöffnung 22b auf. Die radial äußere erste Durchgangsöffnung 22a der Stahlscheibe 22 kann die beiden radial äußeren Kanalabschnitte 23a, 23b des Ringkanals 23 und die radial nach innen versetzte zweite Durchgangsöffnung 22b der Stahlscheibe 22 die beiden radial inneren Kanalabschnitte 23a, 23b des Ringkanals 23 miteinander verbinden. Dabei weist wenigstens die zweite, untere Drosselscheibe 21 ein Verschlusselement 21c auf, welches überdeckend mit der radial äußeren ersten Durchgangsöffnung 22a der Stahlscheibe 22 angeordnet werden und dieses dann fluiddicht verschließen kann.
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Bezugszeichenliste
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- R
- radiale Richtung
- U
- Umfangsrichtung
- X
- Längsachse
- 1
- Hydrolager
- 10
- Gehäuse
- 11
- Federelement; Tragfeder
- 12
- Verbindungselement; Zapfen
- 13
- erste Kammer; Arbeitskammer
- 14
- Balg
- 15
- zweite Kammer; Ausgleichskammer
- 2
- Drosseleinheit
- 20
- erste, obere Drosselscheibe
- 20a
- Durchgangsöffnung der ersten Drosselscheibe 20
- 20b
- Positionierelemente bzw. Vorsprünge der ersten Drosselscheibe 20
- 20c
- Rippelelemente der ersten Drosselscheibe 20
- 21
- zweite, untere Drosselscheibe
- 21a
- Durchgangsöffnung der zweiten Drosselscheibe 21
- 21b
- Positionierelemente bzw. Vorsprünge der zweiten Drosselscheibe 21
- 21c
- Verschlusselement der zweiten Drosselscheibe 21
- 21d
- Rippelelemente der zweiten Drosselscheibe 21
- 22
- Trennelement; Stahlscheibe
- 22a
- erste Durchgangsöffnung des Trennelements 22
- 22b
- zweite Durchgangsöffnung des Trennelements 22
- 22c
- Positionierelemente bzw. Aussparungen des Trennelements 22
- 22d
- mittige Aussparung
- 23
- Überströmkanal; Ringkanal
- 23a
- erster, oberer Kanalabschnitt
- 23b
- zweiter, unterer Kanalabschnitt
- 24
- (Entkopplungs-)Membran
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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