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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Erfindungsfeld
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Konturerkennungsvorrichtung, ein Konturerkennungssystem und ein Konturerkennungsverfahren.
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Stand der Technik
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In einem Werk oder ähnlichem wird eine Ausstattung verwendet, die mittels einer Kamera ein auf einem Förderband platziertes und befördertes Werkstück erfasst, die Kontur (das Profil) des Werkstücks durch eine Bildverarbeitung erkennt und das Werkstück durch einen Roboterarm oder ähnliches aufgreift. Wenn bei einer derartigen Ausstattung die Farbe des Werkstücks (Ziel) und die Farbe des Förderbands (Hintergrund) sehr ähnlich sind oder das Werkstück transparent ist (eine relativ hohe Lichtdurchlässigkeit aufweist), kann die Kontur des Werkstücks unter Umständen nicht genau durch die Bildverarbeitung erkannt werden.
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Für die Erkennung der Kontur des Werkstücks wurde vorgeschlagen, die Distanz zu dem Abbildungsobjekt an jeder zweidimensionalen Position (Pixel) eines durch die Kamera aufgenommenen Bilds zu messen und ein Distanzbild, das die Farbe jedes Pixels als eine Farbe (z.B. eine Schattierung) in Entsprechung zu der Distanz anzeigt, zu verwenden. Als eine Technik für das Erhalten eines derartigen Distanzbilds ist eine dreidimensionale Messtechnik bekannt, die ein Musterlicht auf die Oberfläche des Messobjekts projiziert, Bilder des auf die Oberfläche des Ziels projizierten Musterlichts durch zwei an verschiedenen Positionen angeordnete Kameras aufnimmt und eine Distanz zu dem Ziel an jedem Pixel des aufgenommenen Bilds basierend auf einer Parallaxe zwischen den durch die zwei Kameras aufgenommenen Bildern berechnet (siehe zum Beispiel das Patentdokument 1).
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Patentdokument 1: Ungeprüfte
japanische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer 2001-285762
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Wenn bei einer dreidimensionalen Messtechnik, die ein Musterlicht auf eine Zieloberfläche projiziert, das Ziel transparent ist, kann unter Umständen das auf die Zieloberfläche projizierte Muster nicht erkannt werden und kann somit die Distanz nicht berechnet werden. Aus diesem Grund ist eine Technik wünschenswert, mit der die Kontur eines transparenten Ziels genau erfasst werden kann.
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Eine Konturerkennungsvorrichtung gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Konturerkennungsvorrichtung zum Erkennen einer Kontur eines auf einer Platzierungsfläche angeordneten Ziels und umfasst: eine Projektionseinheit, die ein Musterlicht auf das Ziel und die Platzierungsfläche projiziert; eine Lichtmengen-Einstelleinheit, die die Lichtmenge des Musterlichts der Projektionseinheit einstellt; zwei Bildaufnahmeeinheiten, die Bilder, die das von dem Ziel und der Platzierungsfläche reflektierte Licht des Musterlichts enthalten, aus verschiedenen Perspektiven aufnehmen; eine Distanzberechnungseinheit, die eine Distanz zu dem Ziel und der Platzierungsfläche an jeder zweidimensionalen Position aus einer Parallaxe von durch die zwei Bildaufnahmeeinheiten aus verschiedenen Perspektiven aufgenommenen Bildern berechnet; eine Bilderzeugungseinheit, die ein Distanzbild erzeugt, das mittels eines Gradienten die durch die Distanzberechnungseinheit berechnete Distanz von einer maximalen Distanz bis zu einer minimalen Distanz an jeder zweidimensionalen Position ausdrückt und eine Position, an der die Distanz nicht durch die Distanzberechnungseinheit berechnet werden kann, durch einen anderen Farbton als denjenigen der Platzierungsfläche wiedergibt; und eine Konturextraktionseinheit, die eine Kontur des Ziels durch eine Bildverarbeitung auf dem durch die Bilderzeugungseinheit erzeugten Distanzbild extrahiert; wobei die Lichtmengen-Einstelleinheit die Lichtmenge der Projektionseinheit derart einstellt, dass durch die Distanzberechnungseinheit die Distanz wenigstens der Kontur des Ziels nicht berechnet werden kann und die Distanz der Platzierungsfläche berechnet werden kann; und wobei die Bilderzeugungseinheit ein Bild derart erzeugt, dass eine maximale Distanz in dem Gradientenausdruck des Distanzbilds eine Distanz wird, die größer als die Distanz der Platzierungsfläche ist.
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Ein Konturberechnungsverfahren gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Erkennen der Kontur eines auf einer Platzierungsfläche angeordneten Ziels, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Projizieren eines Musterlichts auf das Ziel und die Platzierungsfläche; Aufnehmen von Bildern, die das von dem Ziel und der Platzierungsfläche reflektierte Licht des Musterlichts enthalten, aus verschiedenen Perspektiven; Berechnen einer Distanz zu dem Ziel und der Platzierungsfläche an jeder zweidimensionalen Position aus einer Parallaxe von zwei aus den verschiedenen Perspektiven aufgenommenen Bildern; Erzeugen eines Distanzbilds, das mittels eines Gradienten die aus den zwei Bildern an jeder zweidimensionalen Position berechnete Distanz ausdrückt und eine Position, an der die Distanz in dem Schritt zum Berechnen der Distanz nicht berechnet werden kann, durch einen anderen Farbton als denjenigen der Platzierungsfläche wiedergibt; und Extrahieren einer Kontur des Ziels durch eine Bildverarbeitung auf dem Distanzbild; wobei die Lichtmenge des Musterlichts in dem Schritt zum Projizieren des Musterlichts derart gesetzt wird, dass in dem Schritt zu m Berechnen der Distanz die Distanz wenigstens einer Kontur des Ziels nicht berechnet werden kann und die Distanz der Platzierungsfläche berechnet werden kann; und wobei eine maximale Distanz in dem Gradientenausdruck des Distanzbilds in dem Schritt zum Erzeugen eines Distanz bilds zu einer Distanz gesetzt wird, die größer als die Distanz der Platzierungsfläche ist.
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Gemäß der Konturerkennungsvorrichtung und dem Konturerkennungsverfahren der vorliegenden Erfindung kann auch dann, wenn das Ziel transparent ist, die Kontur des Ziels genau erfasst werden.
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Figurenliste
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- 1 ist eine schematische Ansicht, die die Konfiguration einer Konturerkennungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
- 2 ist ein Flussdiagramm, das die Abfolge eines durch die Konturerkennungsvorrichtung von 1 durchgeführten Konturerkennungsverfahrens zeigt.
- 3 zeigt ein beispielhaftes Bild eines Ziels für das Erfassen der Kontur durch die Konturerkennungsvorrichtung von 1.
- 4 zeigt ein beispielhaftes Distanzbild, wenn die Distanz des Ziels in 3 als das messbare Maximum definiert wird.
- 5 zeigt ein beispielhaftes Distanzbild des Ziels in 3, das durch die Konturerkennungsvorrichtung von 1 erzeugt wird.
- 6 ist eine schematische Ansicht, die die Konfiguration eines Konturerkennungssystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im Folgenden wird eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. 1 ist eine schematische Ansicht, die die Konfiguration einer Konturerkennungsvorrichtung der vorliegenden Erfindung zeigt. Die Konturerkennungsvorrichtung 1 von 1 erkennt die Kontur eines transparenten Ziels W, das auf einer Platzierungsfläche P angeordnet ist.
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Die Konturerkennungsvorrichtung 1 umfasst: eine Projektionseinheit 10, die ein Musterlicht auf das Ziel W und die Platzierungsfläche P projiziert; eine Lichtmengen-Einstelleinheit 20, die die Lichtmenge des Musterlichts der Projektionseinheit 10 einstellt; zwei Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B, die Bilder, die das von dem Ziel W und der Platzierungsfläche P reflektierte Licht des Musterlichts enthalten, aus verschiedenen Perspektiven aufnehmen; eine D istanzberechnungseinheit 40, die die Distanz zu dem Ziel W und der Platzierungsfläche P an jeder zweidimensionalen Position aus der Parallaxe der aus verschiedenen Perspektiven durch die Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B aufgenommenen Bilder berechnet; eine Bilderzeugungseinheit 50, die ein Distanzbild erzeugt, das mittels eines Gradienten die durch die Distanzberechnungseinheit 40 berechnete Distanz von einer maximalen Distanz bis zu einer minimalen Distanz an jeder zweidimensionalen Position ausdrückt und eine Position, an der die Distanz nicht durch die Distanzberechnungseinheit 40 berechnet werden kann, durch einen anderen Farbton als denjenigen der Platzierungsfläche (in dieser Ausführungsform durch den gleichen Farbton wie für die maximale Distanz) wiedergibt; und eine Konturextraktionseinheit 60, die die Kontur des Ziels W durch eine Bildverarbeitung des durch die Bilderzeugungseinheit 50 erzeugten Distanzbilds extrahiert.
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Die Projektionseinheit 10 muss lediglich ein Musterlicht projizieren können, wobei jedoch gewöhnlich ein Projektor verwendet wird. Das Muster des durch die Projektionseinheit 10 projizierten Musterlichts soll ein Muster mit einer Vielzahl von charakteristischen Punkten auf einer zweidimensionalen Ebene senkrecht zu der optischen Achse sein und weist vorzugsweise eine regelmäßige Form auf.
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Die Lichtmengen-Einstelleinheit 20 steuert die Lichtmenge der Projektionseinheit 10 derart, dass durch die Distanzberechnungseinheit 40 die Distanz wenigstens der Kontur des Ziels W (des äußeren Randteils von der Projektionseinheit 10 aus gesehen) nicht berechnet werden kann und die Distanz der Platzierungsfläche P berechnet werden kann.
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Die Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B können als Kameras konfiguriert sein, die umfassen: ein Optiksystem, das ein Bild des Lichts von einem Objekt erzeugt; und einen zweidimensionalen Bildsensor, der das erzeugte Bild zu elektrischen Signalen an jeder zweidimensionalen Position wandelt. Die Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B sind vorzugsweise derart angeordnet, dass die Distanzen von der Platzierungsfläche P jeweils gleich sind. Außerdem sind die Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B vorzugsweise derart angeordnet, dass die optischen Achsen der Optiksysteme im Wesentlichen senkrecht zu der Platzierungsfläche P werden.
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Die Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B nehmen Bilder, die das durch das Ziel W und die Platzierungsfläche P reflektierte Licht des Musterlichts enthalten, aus verschiedenen Perspektiven auf. Mit anderen Worten nehmen die Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B Bilder des Ziels W und der Platzierungsfläche P auf, auf deren Oberfläche ein Muster durch das Musterlicht geworfen wird.
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Die Distanzberechnungseinheit 40 extrahiert die Koordinaten von charakteristischen Punkten des durch das Musterlicht vorgesehenen Musters in dem durch die Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B aufgenommenen Bild und berechnet die Parallaxe der charakteristischen Punkte in Entsprechung zu zwei Bildern. Dann berechnet die Distanzberechnungseinheit 40 die Distanz von den Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30b zu dem Punkt, an dem die charakteristischen Punkte des Musterlichts auf die Oberfläche des Ziels W oder der Platzierungsfläche P proj iziert werden, basierend auf der Parallaxe jedes charakteristischen Punkts. Die Distanzberechnungseinheit 40 kann auf diese Weise die Distanz zu dem Ziel W oder der Platzierungsfläche P an jeder zweidimensionalen Position senkrecht zu den optischen Achsen der Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B berechnen.
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Wenn ein Teil vorhanden ist, in dem das auf die Oberfläche des Ziels W projizierte Muster nicht ausreichend erkannt werden kann, kann die Distanzberechnungseinheit 30 die Distanz des Teils, in dem das auf die Oberfläche des Ziels W projizierte Muster nicht ausreichend erkannt werden kann, nicht berechnen. Wenn das Ziel W transparent ist, dringt das Musterlicht in das Ziel W ein und wird nicht ausreichend zu den Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30b reflektiert, sodass es schwierig wird, das durch das Musterlicht projizierte Muster in dem durch die Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B aufgenommenen Bild zu erkennen. Wenn das Ziel W transparent ist, neigt die Berechnung der Distanz durch die Distanzberechnungseinheit 40 dazu, schwieriger zu werden, weil die Lichtmenge des Projektionslichts 10 kleiner wird. Eine Transparenz ist nicht auf eine farblose Transparenz beschränkt und kann auch eine farbige Transparenz oder eine Lichtdurchlässigkeit sein.
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Die Bilderzeugungseinheit 50 erzeugt ein Distanzbild, das die durch die Distanzberechnungseinheit 40 berechnete Distanz zu dem Ziel W oder der Platzierungsfläche P an jeder zweidimensionalen Position durch eine Schattierung des Pixels dieser zweidimensionalen Position wiedergibt. Die Bilderzeugungseinheit 50 sieht einen Gradientenausdruck vor, gemäß dem sich die Schattierung von der maximalen Distanz bis zu einer minimalen Distanz, die entsprechend gesetzt sind, variiert. Insbesondere erzeugt die Bilderzeugungseinheit 50 ein Distanzbild, in dem die Helligkeit die Farbe jedes Pixels durch 256 Graustufen 0 bis 255 wiedergibt, wobei die Helligkeit an der gesetzten maximalen Distanz einen minimalen Wert aufweist und die Helligkeit an der gesetzten minimalen Distanz einen maximalen Wert aufweist. In diesem Fall weist die Helligkeit des Pixels bei einer die maximale Distanz überschreitenden Distanz den minimalen Wert auf und weist die Helligkeit eines Pixels bei einer Distanz, die kleiner als die minimale Distanz ist, den maximalen Wert auf. Außerdem definiert die Bilderzeugungseinheit 50 die Helligkeit eines Pixels in Entsprechung zu einer Position, an welcher die Distanz nicht berechnet werden kann, als den minimalen Wert. Mit anderen Worten setzt die Bilderzeugungseinheit 50, wenn der charakteristische Punkt des auf der Oberfläche des Ziels W oder der Platzierungsfläche P durch das Musterlicht vorgesehen Musters nicht erkannt werden kann, die Helligkeit des entsprechenden Pixels zu der gleichen Helligkeit wie für Unendlich.
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Die Bilderzeugungseinheit 50 setzt die maximale Distanz in dem Gradientenausdruck des Distanzbilds zu einer Distanz, die größer als die Distanz der Platzierungsfläche P ist. Die Helligkeit von Pixeln der Platzierungsfläche P in dem Distanzbild wird größer als der minimale Wert, sodass Pixel von Positionen, an denen die Distanz nicht durch die Distanzberechnungseinheit 40 berechnet werden kann, unterschieden werden können.
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Außerdem setzt die Bilderzeugungseinheit 50 vorzugsweise die minimale Distanz in dem Gradientenausdruck des Distanzbilds zu einem Wert, der größer als die Distanz der Platzierungsfläche ist. Auf der Oberfläche des Ziels W und der Platzierungsfläche P weist die Helligkeit von Koordinaten, an denen die Distanz durch die Distanzberechnungseinheit 40 berechnet werden kann, einen maximalen Wert auf. Und weil die Helligkeit eines Pixels an einer Position, an der die Distanz nicht durch die Distanzberechnungseinheit 40 berechnet werden kann, den minimalen Wert aufweist und weil der Kontrast zwischen einer Position, an welcher die Distanz nicht durch die Distanzberechnungseinheit 40 berechnet werden kann, und einer Position, an welcher die Distanz berechnet werden kann, maximal wird, wird es für die nachfolgend beschriebene Konturextraktionseinheit 60 einfacher, die Kontur des Ziels W zu erfassen. Wenn die minimale Distanz in dem Gradientenausdruck des Distanzbilds zu einem größeren Wert als die Distanz der Platzierungsfläche gesetzt wird, kann dieser Gradient zwei Farbtöne umfassen (monochrom sein).
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Die Konturextraktionseinheit 60 erkennt die Kontur des Ziels W in dem Distanzbild durch eine Mustererkennung der Konturform des Ziels W aus dem durch die Bilderzeugungseinheit 50 erzeugten Distanzbild durch eine wohlbekannte Bildverarbeitungstechnik. Insbesondere ist auch bei einem Rauschen in dem Distanzbild die Helligkeit eines Pixels des Ziels W im Wesentlichen der minimale Wert und ist die Helligkeit eines Pixels der Platzierungsfläche P ein fixer größerer Wert (der maximale Wert, wenn die minimale Distanz in dem Gradientenausdruck des Distanzbilds zu einem größeren Wert als die Distanz der Platzierungsfläche gesetzt ist). Aus diesem Grund extrahiert die Konturextraktionseinheit 60 einen Teil, der der Konturform des Ziels W in dem Profil des Teils mit einer niedrigen Helligkeit in dem Distanzbild ähnlich ist, als die Kontur des Ziels W.
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Im Folgenden wird der Ablauf eines Konturerkennungsverfahrens gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, das durch die Konturerkennungsvorrichtung 1 ausgeführt werden kann, erläutert. 2 ist ein Flussdiagramm, das den Ablauf eines durch die Konturerkennungsvorrichtung 1 durchgeführten Konturerkennungsverfahrens zeigt. Das Konturerkennungsverfahren von 2 wird unter Verwendung der Bezugszeichen für die Kom ponenten der Konturerkennungsvorrichtung 1 von 1 erläutert.
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Das Konturerkennungsverfahren von 2 ist ein Konturerkennungsverfahren, das die Kontur eines auf der Platzierungsfläche P angeordneten Ziels W erkennt. 3 zeigt das Beispiel eines transparenten Ziels W. 3 zeigt ein beispielhaftes Bild, das durch eine Bildaufnahmeeinrichtung A in einem Zustand aufgenommen wird, in dem kein Musterlicht von der Projektionseinheit 10 projiziert wird. Es ist deutlich, dass die Kontur des Ziels W in einem normalen Bild schwierig zu erkennen ist.
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Das Konturerkennungsverfahren von 2 umfasst: einen Schritt zum Projizieren eines Musterlichts auf das Ziel W und die Platzierungsfläche P (Schritt P1: Projektionsschritt); einen Schritt zum Aufnehmen von Bildern, die das von dem Ziel W und der Platzierungsfläche P reflektierte Licht des Musterlichts enthalten, aus verschiedenen Perspektiven (Schritt P2: Aufnahmeschritt); einen Schritt zum Berechnen einer Distanz zu dem Ziel W und der Platzierungsfläche P an jeder zweidimensionalen Position aus einer Parallaxe von zwei aus verschiedenen Perspektiven aufgenommenen Bildern (Schritt P3: Distanzberechnungsschritt); einen Schritt zum Erzeugen eines Distanzbilds, das mittels eines Gradienten die aus zwei Bildern an jeder zweidimensionalen Position berechnete Distanz ausdrückt und eine Position, an der die Distanz in dem Distanzberechnungsschritt nicht berechnet werden kann, durch einen anderen Farbton (gewöhnlich den gleichen Farbton wie für die maximale Distanz) wiedergibt (Schritt S4: Distanzbild-Erzeugungsschritt); und einen Schritt zum Extrahieren einer Kontur des Ziels durch eine Bildverarbeitung des Distanzbilds (Schritt S5: Konturextraktionsschritt).
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Der Projektionsschritt S1 projiziert das Musterlicht auf das Ziel W und die Platzierungsfläche P unter Verwendung der Projektionseinheit 10. Die Lichtmenge des Musterlichts wird derart gesetzt, dass wenigstens eine Distanz der Kontur des Ziels W nicht berechnet werden kann und eine Distanz der Platzierungsfläche P berechnet werden kann. Ein derartiges Setzen der Lichtmenge kann durch eine Kalibrierung bewerkstelligt werden, in der eine Probe des Ziels W zuerst manuell auf der Platzierungsfläche P angeordnet wird und der Bediener das Distanzbild prüft, wobei kontinuierlich die Kontur des Ziels W des gleichen Typs erfasst wird. Bei einer vorausgehenden Festlegung einer Anordnung und einer Ausrichtung des Ziels W kann das Setzen der Lichtmenge derart erfolgen, dass die Konturerkennungsvorrichtung 1 automatisch die Intensität des Musterlichts einstellt, indem die Koordinaten von Pixeln des Randteils des Ziels W in dem verarbeiteten Bild in der Konturerkennungsvorrichtung 1 gespeichert werden und der Bediener das Ziel W an der Position und mit der Ausrichtung, die zuvor festgelegt werden, anordnet.
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In dem Bildaufnahmeschritt S2 werden das Ziel W und die Platzierungsfläche P, auf deren Oberfläche das Muster des Musterlichts projiziert wird, durch die zwei Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B aufgenommen. Aufgrund der verschiedenen Positionen der zwei Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B werden die zwei aufgenommenen Bilder der Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B zu Bildern, in denen die Teile der Objekte (des Ziels W und der Platzierungsfläche P) um eine Distanz in Entsprechung zu der Distanz von den Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B versetzt sind, sodass die Bilder also eine Parallaxe aufweisen.
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In dem Distanzberechnungsschritt S3 wird basierend auf der Parallaxe der zwei durch die Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B aufgenommenen Bilder die Distanz jedes Teils von den Bildaufnahmeeinheiten 30A, 30B berechnet. Weil dabei feststeht, dass die charakteristischen Punkte des Musters des Musterlichts die gleichen Punkte auf der Oberfläche des Ziels W oder der Platzierungsfläche P sind, kann durch das Berechnen der Distanz für die charakteristischen Punkte des Musters relativ genau die Distanz zu jeder zweidimensionalen Position des Ziels W und der Platzierungsfläche P in den aufgenommenen Bildern berechnet werden.
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In dem Distanzberechnungsschritt S4 wird ein Distanzbild erzeugt, das die Distanz an jeder zweidimensionalen Position durch einen Gradientenausdruck der Farbe jedes Pixels wiedergibt. Dabei muss die maximale Distanz in dem Gradientenausdruck als wenigstens die Distanz der Platzierungsfläche P definiert werden und wird vorzugsweise die minimale Distanz als wenigstens die Distanz der Platzierungsfläche P definiert.
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4 zeigt ein beispielhaftes Distanzbild, das in dem Distanzbild-Erzeugungsschritt erhalten wird. Indem auf diese Weise die Distanz des Ziels W als nicht-berechenbar definiert wird und die Distanz der Platzierungsfläche P als berechenbar definiert wird, wird die Helligkeit der Pixel des Ziels W gleich der Helligkeit für Unendlich und wird die Helligkeit der Platzierungsfläche P an dem Umfang des Ziels W an einer zweidimensionalen Position eine Helligkeit, die eine kurze Distanz angibt. Im Gegensatz dazu zeigt 5 ein Distanzbild, das erhalten wird, wenn die Lichtmenge in dem Projektionsschritt auf herkömmliche Weise zu einer Lichtmenge gesetzt wird, mit der die Distanz einer Oberfläche des Ziels W möglichst berechnet werden kann. Wenn dabei das Ziel W transparent ist, ist es schwierig, die Distanz der Oberfläche des Ziels W berechenbar zu machen.
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In dem Konturextraktionsschritt S5 wird die Kontur des Ziels W in dem Distanzbild unter Verwendung einer wohlbekannten Bildverarbeitungstechnik erkannt. Bei dem Distanzbild von 4 kann die Kontur des Ziels W relativ korrekt erkannt werden.
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Gemäß der Konturerkennungsvorrichtung 1 und dem Konturerkennungsverfahren kann die Kontur des Ziels W einfach durch eine Bildverarbeitung erkannt werden, indem die Lichtmenge des Musterlichts derart eingestellt wird, dass die Distanz der Oberfläche des Ziels W nichtmessbar wird. Deshalb kann die Kontur eines transparenten Ziels genau durch die Konturerkennungsvorrichtung 1 und das Konturerkennungsverfahren erkannt werden.
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Im Folgenden wird ein Konturerkennungssystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erläutert. 6 ist ein schematisches Diagramm, das die Konfiguration eines Konturerkennungssystems 100 zeigt.
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Das Konturerkennungssystem 100 umfasst eine Vielzahl von Konturerkennungsvorrichtungen 1 und eine Verwaltungsvorrichtung, die mit der Konturerkennungsvorrichtung 1 über ein Netzwerk verbunden ist.
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Die Verwaltungsvorrichtung 2 sammelt Informationen der durch die Lichtmengen-Einstelleinheit 20 eingestellten Lichtmenge von der Vielzahl von Konturerkennungsvorrichtungen 1. Indem die Verwaltungsvorrichtung 2 die Informationen der auf das Ziel W angewendeten Lichtmenge sammelt und Informationen zu den Trends usw. der für die Ziele W des gleichen Typs in einer anderen Konturerkennungsvorrichtung 1 gesetzten Lichtmenge beim Verarbeiten eines neuen Typs des Ziels W in jeder Konturerkennungsvorrichtung 1 vorsieht, kann die Einstellung der Lichtmenge bewerkstelligt werden und kann die Genauigkeit der Konturerkennung der Ziele W verbessert werden. Aus diesem Grund ist die Verwaltungsvorrichtung 2 vorzugsweise derart konfiguriert, dass sie eine bessere Lichtmenge basierend auf den von der Vielzahl von Konturerkennungsvorrichtungen 1 erhaltenen Informationen durch ein Deep-Machine-Learning oder ähnliches schätzen kann.
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Vorstehend wurde eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erläutert, wobei die Konturerkennungsvorrichtung, das Konturerkennungssystem und das Konturerkennungsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung jedoch nicht auf die hier beschriebene Ausführungsform beschränkt sind. Außerdem werden nur die vorteilhaftesten Effekte der vorliegenden Erfindung genannt und sind die Effekte der vorliegenden Erfindung nicht auf die hier genannten Effekte beschränkt.
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In der Konturerkennungsvorrichtung, dem Konturerkennungssystem und dem Konturerkennungsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann die Bilderzeugungseinheit ein Distanzbild erzeugen, das die Positionen, an denen die Distanz nicht durch die Distanzberechnungseinheit berechnet werden kann, durch einen anderen Farbton als denjenigen der Platzierungsfläche und einen anderen Farbton als für die maximale Distanz wiedergibt. Als der andere Farbton als derjenige der Platzierungsfläche kann ein spezifischer Farbton gesetzt werden, wodurch eine deutliche Unterscheidung von der minimalen Distanz oder der Platzierungsfläche ermöglicht wird, wobei ein Farbton in Entsprechung zu der Lichtmenge des Musterlichts gesetzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Konturerkennungsvorrichtung
- 2
- Verwaltungsvorrichtung
- 10
- Projektionseinheit
- 20
- Lichtmengen-Einstelleinheit
- 30A, 30B
- Bildaufnahmeeinheit
- 40
- Distanzberechnungseinheit
- 50
- Bilderzeugungseinheit
- 60
- Konturextraktionseinheit
- 100
- Konturerkennungssystem
- P
- Platzierungsfläche
- W
- Ziel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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