DE102020128491A1

DE102020128491A1 - Dosendeckel und Verfahren zum Herstellen eines Dosendeckels

Info

Publication number: DE102020128491A1
Application number: DE102020128491.8A
Authority: DE
Inventors: Gregor Anton Piech
Original assignee: Top Cap Holding GmbH
Current assignee: Top Cap Holding GmbH
Priority date: 2020-10-29
Filing date: 2020-10-29
Publication date: 2022-05-05
Also published as: EP4228976A1; AU2021372729B2; AR123920A1; WO2022090310A1; UY39485A; TW202231544A; TWI805044B; MX2023004906A; US20230331435A1; PE20231141A1; KR20230118800A; CN116368072A; EP4228976B1; AU2021372729A1; CA3196626A1; JP2023547486A

Abstract

Ein Dosendeckel umfasst eine metallische Deckelfläche, in der eine durch einen geschlossenen Rand der Deckelfläche begrenzte Öffnung ausgebildet ist, die durch ein Verschlussstück verschlossen ist. Das Verschlussstück ist durch einen sich zumindest abschnittsweise entlang dem Rand der Deckelfläche erstreckenden Mikrospalt von der umgebenden Deckelfläche getrennt, wobei ein Rand des Verschlussstücks und der Rand der umgebenden Deckelfläche am Mikrospalt aneinandergrenzen und wobei das Verschlussstück zur Freigabe der Öffnung aus der durch die Öffnung definierten Ebene herausbewegbar ist. Der Dosendeckel umfasst ferner eine Schicht aus einem Kunststoffmaterial, die den Mikrospalt überdeckend auf eine Flachseite der metallischen Deckelfläche aufgebracht ist. Der Rand des Verschlussstücks und der Rand der umgebenden Deckelfläche sind quer zu der durch die Öffnung definierten Ebene zueinander versetzt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Dosendeckel, insbesondere für Getränkedosen, mit einer metallischen Deckelfläche, in der eine durch einen geschlossenen Rand der Deckelfläche begrenzte Öffnung ausgebildet ist, die durch ein Verschlussstück der metallischen Deckelfläche verschlossen ist, wobei das Verschlussstück durch einen sich zumindest abschnittsweise entlang dem Rand der Deckelfläche erstreckenden Mikrospalt von der umgebenden Deckelfläche getrennt ist, wobei ein Rand des Verschlussstücks und der Rand der umgebenden Deckelfläche am Mikrospalt aneinandergrenzen, und wobei das Verschlussstück zur Freigabe der Öffnung aus der durch die Öffnung definierten Ebene herausbewegbar ist, und mit einer Schicht aus einem Kunststoffmaterial, die den Mikrospalt überdeckend auf eine Flachseite der metallischen Deckelfläche aufgebracht ist.
Dosendeckel dieser Art werden in großem Umfang zur Herstellung von Getränkedosen, Lebensmitteldosen und dergleichen verwendet. Sie sind einfach und kostengünstig zu fertigen, ermöglichen eine raumsparende Stapelung von gleichartigen Dosen und können durch manuelles Bewegen des Verschlussstücks leicht geöffnet und gegebenenfalls wieder geschlossen werden. Aufgrund des Mikrospalts kommt es beim Öffnen der Dose nicht zu einem gesundheitsgefährdenden Eintrag von Metallpartikeln in das Doseninnere. Die Dichtheit des Dosendeckels wird trotz der fehlenden durchgehenden metallischen Verbindung zwischen dem Verschlussstück und der umgebenden Deckelfläche durch die den Mikrospalt überdeckende Schicht gewährleistet.
Beim Herausbewegen des Verschlussstücks aus der durch die Öffnung definierten Ebene reißt die Schicht aus Kunststoffmaterial im Bereich des Mikrospalts, so dass die Öffnung nachfolgend frei ist. Je nach Beschaffung des Kunststoffmaterials kann es beim Öffnungsvorgang zu einer Dehnung der Schicht und zu einem undefinierten Auftrennen derselben, beispielsweise zu einer Fransenbildung, kommen. Dies ist unerwünscht, insbesondere weil dadurch der zum Öffnen der Dose erforderliche Kraftaufwand erhöht ist und der Austritt von Doseninhalt durch die Öffnung unter Umständen behindert ist. Zudem ist das optische Erscheinungsbild der Öffnung negativ beeinflusst.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein leichteres und zuverlässigeres Öffnen von Dosendeckeln der genannten Art und insbesondere eine verbesserte Auftrennung der Schicht zu ermöglichen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch einen Dosendeckel mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Die Erfindung sieht vor, dass der Rand des Verschlussstücks und der Rand der umgebenden Deckelfläche quer zu der durch die Öffnung definierten Ebene zueinander versetzt sind.
Aufgrund des Versatzes steht einer der aneinandergrenzenden Ränder gegenüber dem anderen vor und bildet beim Auseinanderbewegen der Ränder infolge des Öffnungsvorgangs eine Schneidkante, die sich durch die Schicht bewegt und für ein zuverlässiges und definiertes Auftrennen der Schicht sorgt. Die Schicht wird also eher geschert als gerissen. Somit kommt es bei einem erfindungsgemäßen Dosendeckel nicht zu der unerwünschten Situation, dass die Schicht beim Öffnen der Dose gedehnt wird und schließlich undefiniert reißt.
Bei der Schicht aus Kunststoffmaterial kann es sich um eine Folie oder um eine folienartige Lage handeln, die mit der metallischen Deckelfläche verbunden ist, beispielsweise adhäsiv. Insbesondere kann eine Folie aus Kunststoffmaterial mittels Kaschierung mit der metallischen Deckelfläche verbunden sein. Die Schicht kann auch eine auf die metallische Deckelfläche auflaminierte Folie sein. Grundsätzlich könnte die Schicht auch durch Auftragen eines flüssigen Kunststoffmaterials und nachfolgendes Aushärten erzeugt werden.
Bei dem Mikrospalt kann es sich um einen Stanzspalt handeln, wobei die aneinandergrenzenden Ränder sich zumindest bereichsweise berühren können. Die durch die Öffnung definierte Ebene kann mit der Flächenerstreckung der Deckelfläche oder des Verschlussstücks zusammenfallen.
Durch die versetzte Anordnung des Rands des Verschlussstücks und des Rands der umgebenden Deckelfläche kann eine Stufe mit einem eckigen oder kantigen Querschnitt in der Deckelfläche gebildet sein. Eine derartige Stufe entfaltet eine besonders ausgeprägte Kerbwirkung, die das Durchtrennen der Kunststoffbeschichtung unterstützt.
Es kann vorgesehen sein, dass der Rand des Verschlussstücks und der Rand der umgebenden Deckelfläche um einen Höhenversatz von 0,01 mm bis 0,3 mm, vorzugsweise von 0,05 mm bis 0,12 mm, zueinander versetzt sind.
Der Rand des Verschlussstücks und der Rand der umgebenden Deckelfläche können auch um einen Höhenversatz zueinander versetzt sein, der wenigstens 10% und höchstens 90%, vorzugsweise wenigstens 25% und höchstens 70%, der Dicke der metallischen Deckelfläche beträgt. Bei einem derartigen Höhenversatz ist einerseits eine deutliche Schneidkante gebildet und andererseits bei gängigen Dicken der Deckelfläche eine ausreichende Überlappung der Ränder im geschlossenen Zustand der Dose sichergestellt.
Vorzugsweise ist der Rand des Verschlussstücks in Öffnungsrichtung relativ zu dem Rand der umgebenden Deckelfläche versetzt. Dadurch ist sichergestellt, dass die Schneidwirkung beim Öffnen der Dose sofort einsetzt und nicht etwa erst ein gewisser Weg ohne Schneidwirkung zu überbrücken ist. Wenn die Schicht auf die bezüglich der Öffnungsrichtung rückwärtige Flachseite der Deckelfläche aufgebracht ist, wirkt der nach hinten überstehende Rand der umgebenden Deckelfläche als Schneidkante. Wenn hingegen die Schicht auf die bezüglich der Öffnungsrichtung vordere Flachseite der Deckelfläche aufgebracht ist, wirkt der nach vorn überstehende Rand des Verschlussstücks als Schneidkante.
Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Mikrospalt eine maximale Breite von 0,02 mm aufweist und/oder dass das Verschlussstück durch Klemmung in der umgebenden Deckelfläche gehalten ist. Dies hat sich in der Praxis als besonders günstig erwiesen.
Vorzugsweise ist die Schicht auf eine Innenseite der metallischen Deckelfläche aufgebracht. Die Schicht befindet sich also bevorzugt auf der zum Doseninneren weisenden Deckelseite. Im Allgemeinen ist dies die Unterseite der metallischen Deckelfläche.
Die Schicht kann vollflächig auf die Flachseite der metallischen Deckelfläche aufgebracht sein. Dies ist fertigungstechnisch von Vorteil und gewährleistet eine besonders hohe Dichtwirkung. Die Schicht kann als Folie ausgeführt und/oder fest haftend auf die metallische Deckelfläche aufgebracht, beispielsweise aufgesiegelt, sein. Bei dem Kunststoffmaterial kann es sich um lebensmitteltaugliches Polypropylen handeln.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Schicht eine Schwächung, insbesondere Einkerbung oder wenigstens teilweise Durchkerbung, auf, die mit einem Abstand zum Mikrospalt angeordnet ist. Die Schwächung verringert den zum Öffnen der Dose erforderlichen Kraftaufwand. Aufgrund des Abstands zwischen der Schwächung und dem Mikrospalt ist eine hohe Dichtheit sichergestellt - selbst in dem Fall, dass die Schwächung als teilweise oder vollständige Durchkerbung ausgeführt ist. Insbesondere bei einer teilweisen oder vollständigen Durchkerbung ist es von Vorteil, wenn der Verbund aus dem Metall und dem Kunststoffmaterial eine besonders hohe Qualität ohne nennenswerte Fehlstellen aufweist.
Es ist bevorzugt, dass an dem Verschlussstück ein Griff-, Zug- und/oder Hebelelement zum Abheben oder Aufschwenken des Verschlussstücks befestigt ist. Ein Benutzer kann das Griff-, Zug- und/oder Hebelelement betätigen, um das Verschlussstück einzudrücken, abzuheben oder aufzuschwenken. Insbesondere kann ein zweiarmiges Hebelorgan aus einem Kunststoffmaterial vorgesehen sein, das fest mit der metallischen Deckelfläche verbunden ist. Vorzugsweise weist das Griff-, Zug- und/oder Hebelelement einen ringförmigen Griffabschnitt wie zum Beispiel eine Ringlasche auf. In der praktischen Handhabung ist eine Ringlasche besonders vorteilhaft, weil sie leicht ergriffen werden kann und über eine bequem ausführbare Zugbewegung ein Öffnen der jeweiligen Dose ermöglicht.
Eine spezielle Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein die Öffnung umschließender Dichtungsrahmen aus Kunststoffmaterial mit der umgebenden Deckelfläche verbunden ist und eine das Verschlussstück tragende Verschließeinheit aus Kunststoffmaterial schwenkbar an der umgebenden Deckelfläche angebracht ist, wobei der Dichtungsrahmen und die Verschließeinheit über Dicht- und Rastrippen und zugehörige Aufnahmenuten lösbar fluiddicht miteinander verbindbar sind. Ein solcher Dosendeckel weist eine wiederverschließbare Öffnung auf. Vorzugsweise sind die Dicht- und Rastrippen sowie die Aufnahmenuten so gestaltet, dass ein vollständiges Wiederverschließen durch die Schnapp-Rastverbindung fühlbar und gegebenenfalls akustisch wahrnehmbar ist.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines Dosendeckels, insbesondere eines Dosendeckels für Getränkedosen, vorzugsweise eines wie vorstehend beschriebenen Dosendeckels, wobei ein zumindest bereichsweise flächiges Metallelement bereitgestellt wird, ein Verschlussstück aus dem Metallelement ausgestanzt und wieder in die durch den Stanzvorgang gebildete Öffnung eingefügt wird, und wobei eine Schicht aus einem Kunststoffmaterial derart auf eine Flachseite des Metallelements aufgebracht wird, dass die Trennlinie zwischen dem ausgestanzten Verschlussstück und der Öffnung von der Schicht überdeckt ist.
Erfindungsgemäß wird bei oder nach dem Einfügen des Verschlussstücks in die Öffnung ein vorgegebener Höhenversatz zwischen einem Rand des Verschlussstücks und einem angrenzenden Rand der Öffnung in einer quer zu der durch die Öffnung definierten Ebene weisenden Richtung erzeugt.
Aufgrund des Höhenversatzes bildet einer der aneinandergrenzenden Ränder eine Schneidkante, die sich bei einem Öffnen der Dose durch die Schicht bewegt und über eine Kerbwirkung für ein zuverlässiges und definiertes Auftrennen der Schicht sorgt.
Bei einem herkömmlichen Verfahren zum Herstellen eines Dosendeckels kommt es während des Stanzens ebenfalls zu einem Versetzen der aneinandergrenzenden Ränder, weil das Verschlussstück zunächst aus dem Metallelement herausgedrückt wird. Hierbei handelt es sich jedoch um einen kurzzeitigen Übergangszustand, zu dem es unweigerlich aufgrund des Stanzvorgangs kommt. Demgegenüber sieht die Erfindung vor, eine gezielte Positionierung der aneinandergrenzenden Ränder vorzunehmen, um einen bis zum erstmaligen Öffnen der Dose dauerhaften Höhenversatz zu schaffen.
Bevorzugt wird zur Erzeugung des Höhenversatzes das Verschlussstück unvollständig in die Öffnung zurückbewegt. Dies ist prozesstechnisch von Vorteil.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird der Höhenversatz nach dem unvollständigen Zurückbewegen in einer Kalibriereinheit eingestellt und/oder fixiert. Durch geeignetes Kalibrieren können die betreffenden Ränder mit hoher Präzision relativ zueinander positioniert werden.
Vorzugsweise wird das Aufbringen der Schicht auf die Flachseite des Metallelements nach dem Erzeugen des Höhenversatzes unter Beibehaltung desselben durchgeführt. Somit ist eine Beschädigung der Schicht durch die zum Erzeugen des Höhenversatzes verwendete Vorrichtung ausgeschlossen.
Weiterbildungen der Erfindungen sind auch den abhängigen Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der beigefügten Zeichnung zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.

1 ist eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Dosendeckel für eine Getränkedose.
2 ist eine Schnittansicht des in 1 gezeigten Dosendeckels entlang der Linie A-A.
3 ist eine vergrößerte Darstellung des Details B in 2.
4 ist eine vergrößerte teilweise Schnittdarstellung des in 1 gezeigten Dosendeckels, die einen Höhenversatz zwischen dem äu-ßeren Rand eines Verschlussstücks und dem inneren Rand einer umgebenden Deckelfläche zeigt.
5 ist eine seitliche Schnittdarstellung einer Vorrichtung zum Einstellen und/oder Fixieren eines wie in 4 gezeigten Höhenversatzes.

Die 1 und 2 zeigen einen insbesondere für eine Getränkedose bestimmten Dosendeckel 11, in dessen metallische Deckelfläche 13 ein wiederverschließbares Öffnungssystem 15 integriert ist. Der Dosendeckel 11 kann über einen Bördelrand 12 mit einem zugehörigen, nicht dargestellten Behältnis verbunden werden. Dazu ist in der metallischen Deckelfläche 13 eine Öffnung vorgesehen, die in dem in 1 und 2 dargestellten Auslieferungszustand des Dosendeckels 11 durch einen Abschnitt der metallischen Deckelfläche 13 in Form eines Verschlussstücks 19 verschlossen ist.
Wie in 3 und 4 zu erkennen ist, ist das Verschlussstück 19 durch einen Mikrospalt 21 von der umgebenden Deckelfläche 23 getrennt. Im Bereich des Mikrospalts 21 grenzen der äußere Rand 25 des Verschlussstücks 19 und der innere Rand 27 der umgebenden Deckelfläche 23 aneinander an.
Die metallische Deckelfläche 13 ist vorzugsweise aus einer Blechlage aus Aluminium oder Weißblech geformt. Sie weist eine äußere Flachseite 29 sowie eine innere Flachseite 30 auf, wobei auf die innere Flachseite 30 eine Schicht 33 aus Kunststoffmaterial so aufgebracht ist, dass sie den Mikrospalt 21 abdeckt. Für eine feste Verbindung der Schicht 33 mit der metallischen Deckelfläche 13 kann eine in den Figuren nicht sichtbare Haftlackschicht vorgesehen sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schicht 33 vollflächig auf die innere Flachseite 30 der metallischen Deckelfläche 13 aufgebracht. Bei bestimmten Anwendungen könnte es auch ausreichend sein, lediglich in der Umgebung des Mikrospalts 21 eine Schicht 33 vorzusehen. Bei der Schicht 33 kann es sich um eine Kunststofffolie, beispielsweise aus Polypropylen, handeln. In der Schicht 33 kann wie in 4 gezeigt eine Einkerbung 35 ausgebildet sein, die sich mit einem vorgegebenen Abstand zum Mikrospalt 21 entlang desselben erstreckt.
Durch Herausbewegen des Verschlussstücks 19 aus der durch die Öffnung definierten Ebene 37 (2) kann der Dosendeckel 11 geöffnet werden. Da im Bereich des Mikrospalts 21 keine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Verschlussstück 19 und der umgebenden Deckelfläche 23 vorliegt, muss beim erstmaligen Öffnen einer mit dem erfindungsgemäßen Dosendeckel 11 versehenen Dose keinerlei Metalltrennung erfolgen, so dass die sonst unvermeidliche Bildung von metallischen Mikropartikeln ausgeschlossen ist. Diese Vermeidung des Entstehens von Mikropartikeln beim Öffnungsvorgang, insbesondere Mikropartikeln aus Aluminium, ist unter Gesundheitsaspekten von Bedeutung, denn solche Mikropartikel gelangen unvermeidbar auch in das in der jeweiligen Dose enthaltene Produkt und damit auch in den menschlichen Körper.
Die Schicht 33 dichtet den Mikrospalt 21 zuverlässig ab. Die Einkerbung 35, die eine einheitliche Tiefe oder gegebenenfalls auch lokal unterschiedliche Tiefen aufweisen kann, stellt sicher, dass zum Öffnen des Dosendeckels 11 nur eine vergleichsweise geringe Kraft benötigt wird. Der Abstand zwischen dem Mikrospalt 21 und der Einkerbung 35, welcher vorzugsweise etwa 0,2 bis 0,5 Millimeter beträgt, verbessert die Dichtwirkung.
Das wiederverschließbare Öffnungssystem 15 (1-3) umfasst einen die Öffnung umschließenden Dichtungsrahmen 39 aus Kunststoffmaterial, der mit der umgebenden Deckelfläche 23 fest verbunden ist. Ferner ist eine das Verschlussstück 19 tragende Verschließeinheit 40 aus Kunststoffmaterial vorgesehen, die schwenkbar an der umgebenden Deckelfläche 23 angebracht ist. Mittels einer Rasteinrichtung 41 (3), die durch Dicht- und Rastrippen 43 sowie zugehörige Aufnahmenuten 45 gebildet ist, ist eine lösbare fluiddichte Verbindung zwischen dem Dichtungsrahmen 39 und der Verschließeinheit 40 ermöglicht. Demgemäß ist der Dosendeckel 11 wiederverschließbar.
Ein hier ringförmiges Aufreißorgan 47, vorzugsweise ebenfalls aus Kunststoff, ist mit der Verschließeinheit 40 verbunden oder direkt an diese angeformt und dementsprechend am Verschlussstück 19 befestigt. Durch Ziehen am Aufreißorgan 47 kann ein Benutzer das Verschlussstück 19 aus der durch die Öffnung definierten Ebene 37 heraus nach oben schwenken und somit die Öffnung unter Auftrennung der Schicht 33 freigeben. Dem Aufreißorgan 47 diametral gegenüberliegend ist an der Verschließeinheit 40 ein angeformtes Schwenklager 48 (1) ausgebildet, das fest mit der umgebenden Deckelfläche 23 verbunden ist.
Wie aus 3 und 4 hervorgeht, sind der äußere Rand 25 des Verschlussstücks 19 und der innere Rand 27 der umgebenden Deckelfläche 23 im Auslieferungszustand des Dosendeckels 11 quer zu der durch die Öffnung definierten Ebene 37 zueinander versetzt. Der entsprechende Höhenversatz kann 0,01 mm bis 1 mm und/oder wenigstens 10% und höchstens 90% der Dicke der metallischen Deckelfläche 13 betragen. Der äußere Rand 25 des Verschlussstücks 19 ist bei der dargestellten Variante in Öffnungsrichtung 50, also in 3 und 4 nach oben, versetzt. Aufgrund des Versatzes ist an der inneren Flachseite 30 der metallischen Deckelfläche 13 eine Stufe 51 oder Kante im Kunststoffmaterial der Schicht 33 gebildet.
Beim erstmaligen Öffnen der Dose zieht ein Benutzer am Aufreißorgan 47 und schwenkt dadurch die Verschließeinheit 40 mit dem Verschlussstück 19 nach oben. Dabei wird die Rastverbindung zwischen der Verschließeinheit 40 und dem Dichtungsrahmen 39 gelöst. Ferner schneidet die Stufe 51 durch die Schicht 33 und trennt diese exakt entlang dem Mikrospalt 21 auf. Durch die entstandene Öffnung kann der Inhalt der Dose entnommen werden. Wenn die Verschließeinheit 40 mit dem Verschlussstück 19 wieder zurückgeschwenkt wird, wird die Rastverbindung zwischen der Verschließeinheit 40 und dem Dichtungsrahmen 39 wieder hergestellt, so dass die Öffnung trotz aufgetrennter Schicht 33 wieder dicht verschlossen ist. Das Öffnen und Schließen kann beliebig oft wiederholt werden.
Die Wirkung der versetzten Ränder 25, 27 ist unabhängig vom Vorhandensein der Rasteinrichtung 41 und von der Öffnungsrichtung 50. Daher ist der beschriebene Höhenversatz auch bei nicht wiederverschließbaren Dosendeckeln ohne Dichtungsrahmen und Verschließeinheit, d. h. bei Standard-Dosendeckeln, sowie bei Dosendeckeln mit nach innen zu schwenkendem Verschlussstück 19 vorteilhaft.
Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Dosendeckels 11 wird ein flächiges Metallelement, beispielsweise eine Blechlage aus Aluminium oder Weißblech, bereitgestellt und einer Prägevorrichtung zugeführt, in welcher der Bördelrand 12 oder Teile desselben sowie Rillen, Verstärkungssicken und dergleichen in das flächige Metallelement geformt werden. Das geprägte Metallelement wird einer Stanzvorrichtung zugeführt, in welcher das Verschlussstück 19 aus dem Metallelement ausgestanzt und wieder in die durch den Stanzvorgang gebildete Öffnung eingefügt wird. Speziell wird das ausgestanzte Verschlussstück 19 im Verlauf des Rückhubs des Stanzstempels durch Federkraft gleich wieder unmittelbar in die Blechlage gedrückt und dort kraftschlüssig gehalten. Zur Erzeugung eines vorgegebenen Höhenversatzes zwischen dem Rand des Verschlussstücks 19 und dem angrenzenden Rand der Öffnung in einer quer zu der durch die Öffnung definierten Ebene weisenden Richtung wird das Verschlussstück 19 hierbei jedoch unvollständig in die Öffnung zurückbewegt.
Das Metallelement wird danach einer Kalibriervorrichtung zugeführt, in welcher der Höhenversatz nach dem unvollständigen Zurückbewegen eingestellt und/oder fixiert wird. Erst danach wird die innere Flachseite 30 mit der Schicht 33 versehen, wobei das Aufbringen der Schicht so durchgeführt wird, dass der Höhenversatz beibehalten wird. Die Prägevorrichtung, die Stanzvorrichtung und die Kalibriervorrichtung können, gegebenenfalls gemeinsam mit weiteren Bearbeitungsvorrichtungen, in ein Folgeverbundwerkzeug integriert sein.
5 zeigt ein Werkzeug 55 einer Kalibriervorrichtung, welches zum Einstellen des Höhenversatzes geeignet ist. Eine Anordnung aus Stempel 57 und Matrize 59 definiert hierbei einen vorgegebenen Höhenunterschied 60.
Bezugszeichenliste

11: Dosendeckel
12: Bördelrand
15: wiederverschließbares Öffnungssystem
19: Verschlussstück
21: Mikrospalt
23: umgebende Deckelfläche
25: äußerer Rand
27: innerer Rand
29: äußere Flachseite
30: innere Flachseite
33: Schicht
35: Einkerbung
37: Ebene
39: Dichtungsrahmen
40: Verschließeinheit
41: Rasteinrichtung
43: Dicht- und Rastrippe
45: Aufnahmenut
47: Aufreißorgan
48: Schwenklager
50: Öffnungsrichtung
51: Stufe
55: Werkzeug
57: Stempel
59: Matrize
60: Höhenunterschied

Claims

Dosendeckel (11), insbesondere für Getränkedosen, mit einer metallischen Deckelfläche (13), in der eine durch einen geschlossenen Rand der Deckelfläche (13) begrenzte Öffnung ausgebildet ist, die durch ein Verschlussstück (19) der metallischen Deckelfläche (13) verschlossen ist, wobei das Verschlussstück (19) durch einen sich zumindest abschnittsweise entlang dem Rand (27) der Deckelfläche (13) erstreckenden Mikrospalt (21) von der umgebenden Deckelfläche (23) getrennt ist, wobei ein Rand (25) des Verschlussstücks (19) und der Rand (27) der umgebenden Deckelfläche (23) am Mikrospalt (21) aneinandergrenzen, und wobei das Verschlussstück (19) zur Freigabe der Öffnung aus der durch die Öffnung definierten Ebene (37) herausbewegbar ist, und mit einer Schicht (33) aus einem Kunststoffmaterial, die den Mikrospalt (21) überdeckend auf eine Flachseite (30) der metallischen Deckelfläche (13) aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (25) des Verschlussstücks (19) und der Rand (27) der umgebenden Deckelfläche (23) quer zu der durch die Öffnung definierten Ebene (37) zueinander versetzt sind.
Dosendeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch die versetzte Anordnung des Rands (25) des Verschlussstücks (19) und des Rands (27) der umgebenden Deckelfläche (23) eine Stufe (51) mit einem eckigen oder kantigen Querschnitt in der Deckelfläche (13) gebildet ist.
Dosendeckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (25) des Verschlussstücks (19) und der Rand (27) der umgebenden Deckelfläche (23) um einen Höhenversatz von 0,01 mm bis 0,3 mm, vorzugsweise von 0,05 mm bis 0,12 mm, zueinander versetzt sind.
Dosendeckel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (25) des Verschlussstücks (19) und der Rand (27) der umgebenden Deckelfläche (23) um einen Höhenversatz zueinander versetzt sind, der wenigstens 10% und höchstens 90%, vorzugsweise wenigstens 25% und höchstens 70%, der Dicke der metallischen Deckelfläche (13) beträgt.
Dosendeckel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (25) des Verschlussstücks (19) in Öffnungsrichtung (50) relativ zu dem Rand (27) der umgebenden Deckelfläche (23) versetzt ist.
Dosendeckel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrospalt (21) eine maximale Breite von 0,02 mm aufweist und/oder dass das Verschlussstück (19) durch Klemmung in der umgebenden Deckelfläche (23) gehalten ist.
Dosendeckel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (33) auf eine Innenseite der metallischen Deckelfläche (13) aufgebracht ist.
Dosendeckel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (33) vollflächig auf die Flachseite (30) der metallischen Deckelfläche (13) aufgebracht ist.
Dosendeckel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (33) eine Schwächung (35), insbesondere Einkerbung oder wenigstens teilweise Durchkerbung, aufweist, die mit einem Abstand zum Mikrospalt (21) angeordnet ist.
Dosendeckel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlussstück (19) ein Griff-, Zug- und/oder Hebelelement (47) zum Abheben oder Aufschwenken des Verschlussstücks (19) befestigt ist.
Dosendeckel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Öffnung umschließender Dichtungsrahmen (39) aus Kunststoffmaterial mit der umgebenden Deckelfläche (23) verbunden ist und eine das Verschlussstück (19) tragende Verschließeinheit (40) aus Kunststoffmaterial schwenkbar an der umgebenden Deckelfläche (23) angebracht ist, wobei der Dichtungsrahmen (39) und die Verschließeinheit (40) über Dicht- und Rastrippen (43) und zugehörige Aufnahmenuten (45) lösbar fluiddicht miteinander verbindbar sind.
Verfahren zum Herstellen eines Dosendeckels (11), insbesondere eines Dosendeckels für Getränkedosen, vorzugsweise eines Dosendeckels nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei ein zumindest bereichsweise flächiges Metallelement bereitgestellt wird, ein Verschlussstück (19) aus dem Metallelement ausgestanzt und wieder in die durch den Stanzvorgang gebildete Öffnung eingefügt wird, und wobei eine Schicht (33) aus einem Kunststoffmaterial derart auf eine Flachseite (30) des Metallelements aufgebracht wird, dass die Trennlinie zwischen dem ausgestanzten Verschlussstück (19) und der Öffnung von der Schicht (33) überdeckt ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei oder nach dem Einfügen des Verschlussstücks (19) in die Öffnung ein vorgegebener Höhenversatz zwischen einem Rand (25) des Verschlussstücks (19) und einem angrenzenden Rand (27) der Öffnung in einer quer zu der durch die Öffnung definierten Ebene (37) weisenden Richtung erzeugt wird.
Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung des Höhenversatzes das Verschlussstück (19) unvollständig in die Öffnung zurückbewegt wird.
Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Höhenversatz nach dem unvollständigen Zurückbewegen in einer Kalibriereinheit eingestellt und/oder fixiert wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der Schicht (33) auf die Flachseite (30) des Metallelements nach dem Erzeugen des Höhenversatzes unter Beibehaltung desselben durchgeführt wird.