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Die Erfindung betrifft einen Rollladen zum Verschließen und/oder Abdunkeln einer Gebäudeöffnung, zumindest aufweisend einen Rollpanzer mit einer Vielzahl von miteinander verbundenen Rollladenstäben, welche um eine Welle auf- und abrollbar sind, einen Rollladenkasten, in welchem die Welle angeordnet ist, zwei beidseitig des Rollpanzers angeordnete Führungsschienen zur seitlichen Führung des Rollpanzers beim Auf- und Abrollen, eine Antriebseinheit zum Auf- und Abrollen des Rollpanzers, wobei der Rollpanzer zumindest im vollständig abgerollten Zustand um eine parallel zur Abrollrichtung verlaufende Schwenkachse teilweise verschwenkt werden kann, wobei die Verbindung von zwei benachbarten Rollladenstäben gelöst wird.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Öffnen einer Gebäudeöffnung, welche durch einen Rollladen verschlossen wird.
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Rollladen zum Verschließen und/oder Verdunkeln von Gebäudeöffnungen, beispielsweise Türen, Tore oder Fenster, sind allgemein bekannt.
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Aus der Druckschrift
DE 20 2019 003 414 U1 ist weiterhin eine Notfall- beziehungsweise Schnellöffnesystem für Rollladen bekannt, um einen durch einen Rollladen verschlossenen Fluchtweg im Notfall schnell frei zu machen. Hierzu sind die seitlichen Führungsschienen des Rollladens zweigeteilt. Ein unterer Teil der Führungsschienen kann im Notfall um eine waagrechte Schwenkachse weggeklappt werden, sodass der untere Teil des Rollladens mit den Führungsschienen manuell Ziehharmonika-artig nach oben geschoben werden kann, um einen Fluchtweg zu öffnen. Nachteilhaft an einem derartigen System ist jedoch, dass das Öffnen und Hochklappen des Rollladens kraftintensiv ist und nur ein sehr niedriger Fluchtweg eröffnet wird.
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Die Druckschrift
DE 10 2018 202 806 A1 beschreibt einen Rollpanzer für einen Rollladen mit einer Vielzahl an Rollladenstäben, die über zu einer Rollachse des Rollladens parallel verlaufende Verbindungseinrichtungen um eine zur Rollachse parallele Verbindungsachse gegeneinander verschwenkbar miteinander verbunden sind, wobei zumindest eine Verbindungseinrichtung zwei jeweils an benachbarten Rollladenstäben ausgebildete und sich längs der Verbindungsachse erstreckende Verbindungspartner aufweist, deren Verbindung derart ausgebildet ist, dass die Verbindung durch eine auf den unteren der beiden Rollladenstäbe quer zur Rollladenebene ausgeübten Trennkraft lösbar ist. Durch den so entstandenen Spalt zwischen den beiden Rollladenstäben ist es einer in Not befindlichen Person zumindest möglich, sich bemerkbar zu machen und um Hilfe zu bitten. Eine Flucht ist durch diesen Spalt nur schwer möglich.
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Als weiteren Stand der Technik wird auf die Druckschriften
KR 20 0 403 227 Y1 und
AT 406 701 B verwiesen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Rollladen zum Verschließen und/oder Abdunkeln einer Gebäudeöffnung zu schaffen, welcher einfach und schnell als Fluchtweg vollständig geöffnet werden kann. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Öffnen einer Gebäudeöffnung, welche durch einen Rollladen verschlossen wird, bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
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Die Erfinder haben erkannt, dass ein Rollpanzer zumindest im vollständig abgerollten Zustand, also im vollständig verschlossenen Zustand der Gebäudeöffnung, durch Lösen einer Verbindung zwischen zwei benachbarten Rollladenstäben in zwei Teile geteilt werden kann, sodass ein unterer Teil zusammen mit den seitlichen Führungsschienen wie eine Türe verschwenkt werden kann und so den Fluchtweg aus der Gebäudeöffnung über die gesamte Höhe freigibt.
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Die Verbindung zweier benachbarter Rollladenstäbe kann im Bereich unterhalb des Rollladenkastens im abgerollten Zustand gelöst werden. Die Führungsschienen können scharnierbar ausgeführt werden, sodass der untere Teil als Durchgangstür oder Fluchtweg genutzt werden kann.
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Das Lösen der Verbindung zweier benachbarter Rollladenstäbe ist möglich, wenn beispielsweise durch das Aufsetzen des Rollpanzers im vollständig abgerollten Zustand auf Endanschläge an einer unteren Querverstrebung die Verbindung unterhalb des Rollladenkastens entlastet und getrennt wird. Es ist nicht notwendig, die Führungsschienen an der Gebäudefassade zu befestigen, sondern diese können als eine Art Rahmen ausgeführt werden, wobei eine Seite des Rahmens scharniert werden kann. Der Rollpanzer kann dann mit dem Rahmen wie eine Tür verschwenkt werden.
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Bei einem elektrisch angetriebenen Rollladen kann ein zusätzlicher Schalter dafür sorgen, dass die Energiezufuhr zum Antrieb im verschwenkten Zustand unterbrochen und eine Bedienung des Rollladens im verschwenkten Zustand nicht möglich ist.
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Nachdem der Rahmen zurückgeschwenkt ist, also wieder geschlossen ist, kann der Rollpanzer wieder aufgerollt und in Richtung Rollladenkasten gezogen werden. Die gelöste Verbindung kann dabei automatisch wieder geschlossen und der Rollpanzer auf die Welle aufgewickelt werden.
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Demgemäß schlagen die Erfinder vor, einen Rollladen zum Verschließen und/oder Abdunkeln einer Gebäudeöffnung, insbesondere einer Tür oder eines Fensters, zumindest aufweisend einen Rollpanzer mit einer Vielzahl von miteinander verbundenen Rollladenstäben, welche um eine Welle auf- und abrollbar sind, einen Rollladenkasten, in welchem die Welle angeordnet ist, zwei beidseitig des Rollpanzers angeordnete Führungsschienen zur seitlichen Führung des Rollpanzers beim Auf- und Abrollen, und eine Antriebseinheit zum Auf- und Abrollen des Rollpanzers, wobei der Rollpanzer zumindest im vollständig abgerollten Zustand um eine parallel zur Abrollrichtung verlaufende Schwenkachse teilweise verschwenkt werden kann, wobei die Verbindung von zwei benachbarten Rollladenstäben gelöst wird, dahingehend zu verbessern, dass ein schwenkbarer Rahmen vorgesehen ist, in dem der Rollladenpanzer mit den seitlichen Führungsschienen verschwenkt werden kann.
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Der Rollpanzer verläuft beim Auf- und Abrollen in den seitlich angeordneten Führungsschienen. Erfindungsgemäß kann der Rollpanzer zumindest im vollständig abgerollten Zustand, also wenn die Gebäudeöffnung vollständig verschlossen ist, um eine in Abrollrichtung verlaufende Schwenkachse teilweise verschwenkt werden. In einer einfachen Ausführungsform ist der Rollladen im vollständig abgerollten Zustand öffnenbar beziehungsweise verschwenkbar. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, den Rollladen in einem lediglich teilweise abgerollten Zustand zu öffnen beziehungsweise zu verschwenken, beispielsweise wenn noch die Lüftungsschlitze zwischen den Rollladenstäben offen sind oder ein unterer Spalt offen gelassen ist.
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Vorteilhafterweise wird der Rollpanzer mit den Führungsschienen verschwenkt und wie eine Tür geöffnet. Dadurch eignet sich der erfindungsgemäße Rollladen als Fluchttüre, die im Notfall einfach und schnell geöffnet werden kann. Die Schwenkachse des Rollpanzers verläuft parallel zur Abrollrichtung des Rollpanzers beziehungsweise senkrecht zur Welle des Rollladens. Vorzugsweise ist die Schwenkachse parallel zu den Führungsschienen ausgerichtet.
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Erfindungsgemäß ist ein schwenkbarer Rahmen vorgesehen, in dem der Rollpanzer mit den seitlichen Führungsschienen verschwenkt werden kann. Vorteilhafterweise umfasst der Rahmen zwei seitliche Rahmenteile und eine obere und eine untere Querverstrebung. Vorzugsweise werden die seitlichen Rahmenteile an der Gebäudefassade befestigt, beispielsweise verschraubt. Beim Öffnen und Verschwenken des Rahmens werden die Querverstrebungen vorteilhafterweise mit dem Rollpanzer verschwenkt. Eine Führungsschiene ist vorteilhafterweise scharnierbar mit einem seitlichen Rahmenteil verbunden, wobei die Schwenkachse vorteilhafterweis an dieser Seite verläuft. Die zweite Führungsschiene ist vorteilhafterweise lediglich lösbar mit dem zweiten seitlichen Rahmenteil verbunden und wird beim Schwenken des Rollpanzers mit diesem verschwenkt, während das zweite Rahmenteil an der Gebäudefassade fixiert bleibt. Beispielsweise können die zweite Führungsschiene und das zweite seitliche Rahmenteil mittels Magneten aneinander gehalten werden.
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Der Rollladen kann entweder elektrisch oder händisch angetrieben beziehungsweise betätigt werden. Entsprechend handelt es sich bei der Antriebseinheit zum Auf- und Abrollen des Rollpanzers entweder um einen Elektromotor oder um eine Kurbel oder ein Zugband. Vorteilhafterweise ist eine Blockiereinrichtung vorgesehen, welche das Auf- und Abrollen des Rollpanzers im verschwenkten Zustand verhindert. Dadurch soll verhindert werden, dass versucht wird, den Rollladen im verschwenkten Zustand auf- oder abzurollen, was zu Beschädigungen führen kann. In einer Ausführungsform des Rollladens mit einem elektrischen Antrieb ist die Blockiereinrichtung ein Schalter, welcher beim Aufschwenken des Rollladens automatisch betätigt wird und einen elektrischen Antrieb des Rollladens deaktiviert. Es ist besonders günstig, den Schalter im Rahmen anzuordnen. Beispielsweise kann der Schalter als Kippschalter ausgeführt werden, welcher beim Öffnen und Schließen des Rahmens automatisch betätigt wird, sodass der elektrische Antrieb automatisch deaktiviert beziehungsweise aktiviert wird, indem vorteilhafterweise die Energiezufuhr zu dem Elektromotor unterbrochen wird.
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Zum Öffnen des Rollladens beziehungsweise beim Verschwenken des Rollpanzers wird erfindungsgemäß eine Verbindung zwischen zwei benachbarten Rollladenstäben gelöst. Vorteilhafterweise liegt also zwischen mindestens zwei benachbarten Rollladenstäben eine lösbare Verbindung vor, welche durch ein aneinander Annähern der benachbarten Rollladenstäbe gelöst werden kann. Der Rollpanzer kann also vorzugsweise an mindestens einer Stelle geöffnet werden. Vorzugsweise sind mindestens zwei benachbarte Rollladenstäbe lösbar miteinander verbunden. Die übrigen Rollladenstäbe sind vorteilhafterweise in herkömmlicher Art miteinander verbunden und können im Normalbetrieb nicht geöffnet oder getrennt werden. Die herkömmliche Verbindung zweier Rollladenstäbe ist beispielsweise als Kederverbindung ausgeführt und kann durch ein seitliches gegeneinander Verschieben der Rollladenstäbe gelöst werden. Dahingegen kann die erfindungsgemäße Verbindung lediglich durch eine zueinander hin gerichtete Bewegung der benachbarten Rollladenstäbe gelöst werden.
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Beim Öffnen und Verschwenken des Rollpanzers wird ein Teil des Rollpanzers, welcher sich unterhalb der lösbaren Verbindung befindet, verschwenkt. Die Relativbegriffe „unten“ und „oben“ beziehen sich jeweils auf die bauliche Konstruktion des Rollladens beziehungsweise die Anordnung der Einzelteile des Rollladens. „Oben“ ist in Aufrollrichtung zur Welle im Rollladenkasten hin ausgerichtet und „unten“ ist entsprechend in Abrollrichtung hin ausgerichtet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die lösbare Verbindung zweier benachbarter Rollladenstäbe einen Haken an einem Rollladenstab und einen Gegenhaken an dem anderen Rollladenstab, wobei der Haken und der Gegenhaken ineinander greifen. Der Haken und der Gegenhaken sind vorteilhafterweise jeweils endseitig an der zum jeweils benachbarten Rollladenstab hin ausgerichteten Längsseite ausgebildet. Beispielsweise sind der Haken an dem oberen Rollladenstab und der Gegenhaken an dem unteren Rollladenstab ausgebildet oder umgekehrt. Vorzugsweise sind der Haken und der Gegenhaken doppelt-spiegelbildlich ausgebildet, sodass diese einfach ineinander eingreifen können. Da der Haken und der Gegenhaken bis auf die Ausrichtung vorteilhafterweise gleich ausgebildet sind, wird im Folgenden einheitlich die Bezeichnung Haken verwendet, soweit nicht eine Unterscheidung Haken/Gegenhaken notwendig ist. Beispielsweise sind die Haken kederartig an den Längsseiten der Rollladenstäbe angebracht.
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Unter Zug oder Belastung in Auf- und Abrollrichtung ist die Hakenverbindung vorteilhafterweise nicht lösbar. Zum Lösen der Hakenverbindung werden die benachbarten Rollladenstäbe aufeinander zu bewegt, also deren Abstand verringert, sodass die Hakenverbindung entlastet wird und die Haken sich lösen. Sobald die Haken voneinander gelöst sind, kann der untere Teil des Rollpanzers verschwenkt werden. Beispielsweise wird die Hakenverbindung gelöst, wenn der Rollpanzer vollständig abgerollt ist und mit seinem unteren Ende auf der unteren Querverstrebung aufsteht. Die Bewegungsrichtung der Haken beziehungsweise der Rollladenstäbe zum Lösen der Hakenverbindung verläuft parallel zur Auf- und Abrollrichtung des Rollpanzers.
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Vorteilhafterweise liegt die lösbare Verbindung in unmittelbarer Nähe zum Rollladenkasten vor, das heißt vorteilhafterweise unmittelbar unterhalb des Rollladenkastens. Dadurch kann der Rollladen mit einer maximalen Höhe geöffnet werden und ist besonders gut als Fluchtweg geeignet.
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Eine einfache Ausführungsform sieht vor, dass die Verbindung im vollständig abgerollten Zustand des Rollpanzers lösbar ist. Der Rollpanzer kann also dann verschwenkt werden, wenn er ganz abgerollt ist, also mit seinem unteren Ende auf der unteren Querverstrebung aufsteht.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Verbindung im teilweise abgerollten Zustand des Rollpanzers lösbar ist. Dadurch kann der Rollpanzer auch verschwenkt werden, wenn er nicht vollständig, sondern lediglich teilweise abgerollt ist. Um die lösbare Hakenverbindung zu entlasten, sodass der Rollpanzer verschwenkt werden kann, ist vorzugsweise eine Klemmeinrichtung vorgesehen, welche den unteren Rollladenstab festklemmt, sodass die lösbar verbundenen Rollladenstäbe beim Abrollen aneinander angenähert werden. Die Klemmeinrichtung fixiert den unteren Rollladenstab, sodass der obere Rollladenstab beim Abrollen auf den unteren Rollladenstab zu bewegt wird und die Hakenverbindung gelöst wird.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Öffnen einer Gebäudeöffnung, welche durch einen voranstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Rollladen verschlossen wird, zumindest umfassend die folgenden Schritte:
- - Abrollen des Rollpanzers und dabei Verschließen der Gebäudeöffnung, wobei der Rollpanzer in seitlichen Führungsschienen in einem schwenkbaren Rahmen verläuft, und
- - Schwenken des Rahmens mit dem darin befindlichen Rollpanzer um eine parallel zur Abrollrichtung verlaufende Schwenkachse, sodass ein unterer, abgerollter Teil des Rollpanzers verschwenkt und die Gebäudeöffnung geöffnet wird.
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Der Rollpanzer wird erfindungsgemäß um eine Schwenkachse verschwenkt, welche parallel zu Abrollrichtung beziehungsweise senkrecht zur Welle des Rollladens ausgerichtet ist. Weiterhin wird der Rollpanzer entweder im vollständig abgerollten Zustand oder im teilweise abgerollten Zustand verschwenkt. Es wird vorteilhafterweise erst die Verbindung zwischen zwei benachbarten Rollladenstäben gelöst, indem diese Rollladenstäbe aneinander angenähert werden. Die Richtung dieser Bewegung verläuft vorteilhafterweise entlang einer Ebene, die vom Rollpanzer aufgespannt wird.
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Anschließend kann der Rollpanzer verschwenkt werden. Weiterhin vorteilhaft wird die Verbindung zwischen zwei benachbarten Rollladenstäben geschlossen, indem diese Rollladenstäbe voneinander entfernt werden. Bei der lösbaren Verbindung handelt es sich vorzugsweise um eine Verbindung aus einem Haken und einem Gegenhaken, welche ineinander eingreifen. Zum Lösen werden die Haken aufeinander zu bewegt, zum Einhaken voneinander weg.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit Hilfe der Figuren näher beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Merkmale dargestellt sind.
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Es zeigen im Einzelnen:
- 1: eine schematische Perspektivansicht eines Rollladens mit verschwenktem Rollpanzer,
- 2: eine weitere, schematische Perspektivansicht des Rollladens mit verschwenktem Rollpanzer gemäß der 1,
- 3: ein Ausschnitt zweier benachbarter, lösbar verbundener Rollladenstäbe in einer schematischen Perspektivansicht,
- 4a: ein Querschnitt durch die Rollladenstäbe gemäß der 3 mit bestehender Verbindung,
- 4b: ein Querschnitt durch die Rollladenstäbe gemäß der 3 mit gelöster Verbindung,
- 5a: eine vergrößerte Darstellung der bestehenden Verbindung gemäß der 4a (Detail A), und
- 5b: eine vergrößerte Darstellung der bestehenden Verbindung gemäß der 4b (Detail B).
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In den 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßer Rollladen 1 mit verschwenktem Rollpanzer 2 in verschiedenen Perspektiven gezeigt. Der erfindungsgemäße Rollladen 1 dient zum Verschließen und/oder Abdunkeln einer hier nicht dargestellten Gebäudeöffnung, wie beispielsweise einer Tür, eines Tores oder eines Fensters, wobei der Rollladen 1 wie eine Tür geöffnet werden kann, um beispielsweise einen Fluchtweg aus dem Gebäude freizugeben.
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Der Rollladen 1 umfasst einen Rollpanzer 2, welcher in den 1 und 2 im vollständig abgerollten Zustand gezeigt ist, mit einer Vielzahl von miteinander verbundenen Rollladenstäben. Die Rollladenstäbe können mittels eines hier nicht dargestellten elektrischen Antriebes um eine in dem Rollladenkasten 3 angeordneten Welle auf- und abgerollt werden. Weiterhin umfasst der Rollladen 1 zwei Führungsschienen 4, welche seitlich des Rollpanzers 2 angeordnet sind und zur seitlichen Führung beim Auf- und Abrollen dienen.
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Zudem umfasst der Rollladen 1 einen Rahmen mit zwei seitlichen Rahmenteilen 5.1, 5.2 sowie einer oberen und einer unteren Querverstrebung 6. Die Rahmenteile 5.1, 5.2 sind jeweils an einem hier nicht dargestellten Untergrund, beispielsweise einer Gebäudefassade, befestigt. An dem in dieser Darstellung links gezeigten Rahmenteil 5.2 ist eine der beiden Führungsschienen 4 mittels zwei Scharnieren 7 angebracht. An dem rechten Rahmenteil 5.1 und der anderen Führungsschiene 4 sind nicht dargestellte Magnete angeordnet, die die Führungsschiene 4 im geschlossenen Zustand des Rollladens 1 an dem Rahmenteil 5.1 halten.
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Erfindungsgemäß kann der Rollpanzer 2 zumindest im hier gezeigten vollständig abgerollten Zustand geöffnet und mit den Führungsschienen 4 und den Querverstrebungen 6 verschwenkt werden. Die Schwenkachse S verläuft parallel zur Auf- und Abrollrichtung beziehungsweise senkrecht zur Welle im Rollladenkasten 3. Zum Verschwenken des Rollpanzers 2 wird die Verbindung 10 zweier benachbarter Rollladenstäben 11, 12 gelöst, siehe 4a, 4b und 5a, 5b. Diese lösbare Verbindung 10 beziehungsweise die zwei lösbar verbundenen Rollladenstäbe 11, 12 befindet/befinden sich unmittelbar unterhalb des Rollladenkasten 3.
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Weiterhin ist noch eine Blockiereinrichtung in Form eines Schalters 8 ausgebildet, welche verhindern soll, dass der elektrische Antrieb des Rollladens 1 im verschwenkten Zustand des Rollpanzers 2 betätigt wird, um eine Beschädigung zu vermeiden. Der Schalter 8 ist hier in dem rechten Rahmenteil 5.1 angeordnet und wird beim Verschwenken durch das Lösen der rechten Führungsschiene 4 von dem rechten Rahmenteil 5.1 automatisch betätigt.
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In der 3 ist eine schematische Perspektivansicht eines Ausschnitts zweier benachbarter, lösbar verbundener Rollladenstäbe 11, 12 im Bereich der lösbaren Verbindung 10 gezeigt. Die Rollladenstäbe 11, 12 weisen jeweils an den zum anderen Rollladenstab 11 beziehungsweise 12 hin zeigenden Längsseiten randseitig einen Haken 11.1 beziehungsweise Gegenhaken 12.1 auf. In der hier gezeigten Ausführungsform ist der Haken 11.1 an dem oberen Rollladenstab 11 und der Gegenhaken 12.1 an dem unteren Rollladenstab 12 ausgebildet. Der Haken 11.1 und der Gegenhaken 12.1 sind doppelt-spiegelbildlich ausgebildet, wobei der Haken 11.1 nach hinten, also zum Gebäude hin, geöffnet ist und der Gegenhaken 12.1 nach vorne, also vom Gebäude weg, geöffnet ist.
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In den 4a und 4b ist jeweils ein Querschnitt durch die Rollladenstäbe 11, 12 gemäß der 3 gezeigt. Die 4a zeigt die Hakenverbindung 10 im geschlossenen Zustand, das heißt, dass der Haken 11.1 in den Gegenhaken 12.1 eingreift und umgekehrt. Dabei steht der Rollladen 1 unter Zug, beispielsweise beim Auf- oder Abrollen.
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Die 4b zeigt die Hakenverbindung 10 im gelösten Zustand, das heißt, dass der Haken 11.1 nicht mehr in den Gegenhaken 12.1 eingreift und umgekehrt. Hierfür wurde der obere Rollladenstab 11 zum unteren Rollladenstab 12 hin bewegt beziehungsweise umgekehrt, sodass der Abstand zwischen den Rollladenstäben 11, 12 verringert wurde. Mit der gelösten Verbindung 10 kann der untere Teil des Rollpanzers 2 verschwenkt werden.
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In den 5a und 5b ist nochmals die Verbindung 10 jeweils als vergrößertes Detail A beziehungsweise B in beiden Zuständen gezeigt. Das Detail A der 5a zeigt die Verbindung 10 im geschlossenen Zustand mit den ineinander greifenden Haken 11.1 und 12.1. Das Detail B der 5b zeigt die Verbindung 10 im gelösten Zustand mit voneinander getrennten und beabstandeten Haken 11.1 und 12.1 während die Rollladenstäbe 11, 12 aneinander angenähert sind.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Insbesondere beschränkt sich die Erfindung nicht auf die angegebenen Merkmalskombinationen, sondern es können auch für den Fachmann offensichtlich ausführbare andere Kombinationen und Teilkombinationen aus den offenbarten Merkmalen gebildet werden. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Ebenso liegt es auch im Rahmen der Erfindung, eine mechanische Umkehr der Funktionen der einzelnen mechanischen Elemente der Erfindung zu bewirken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rollladen
- 2
- Rollpanzer
- 3
- Rollladenkasten
- 4
- Führungsschienen
- 5.1, 5.2
- seitliche Rahmenteile
- 6
- Querverstrebungen des Rahmens
- 7
- Scharniere
- 8
- Schalter
- 10
- lösbare Verbindung
- 11
- oberer Rollladenstab
- 11.1
- Haken
- 12
- unterer Rollladenstab
- 12.1
- Gegenhaken
- S
- Schwenkachse