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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Luftleitvorrichtung für eine Kraftfahrzeugkarosserie gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Kraftfahrzeugkarosserie gemäß Patentanspruch 10.
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Luftleitvorrichtungen zur Beeinflussung einer die Kraftfahrzeugkarosserie umströmenden Luftströmung sind bekannt. So werden Luftleitvorrichtungen im Heckbereich der Kraftfahrzeugkarosserie und im Frontbereich der Kraftfahrzeugkarosserie eingesetzt. Dabei kann es sich zum Beispiel um sogenannte Frontspoiler handeln, welche eine definierte Luftströmung im Frontbereich der Kraftfahrzeugkarosserie realisieren lassen.
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Der Frontbereich im Sinne der vorliegenden Erfindung ist dabei insbesondere der Bereich der Kraftfahrzeugkarosserie, welcher sich vor einer Vorderachse der Kraftfahrzeugkarosserie befindet. So sind in diesem Bereich Strömungsführungselemente bekannt, welche zur Beeinflussung der Umströmung der im Frontbereich angeordneten Räder ausgebildet sind. Diese Strömungsführungselemente können in Form eines Strömungskanals an einer Innenseite der Kraftfahrzeugkarosserie oder an einer Außenseite der Kraftfahrzeugkarosserie, somit an einer Außenhaut der Kraftfahrzeugkarosserie ausgebildet sein. Des Weiteren ist es bekannt einen Kanalaustritt des Strömungskanals, welcher an der Innenseite ausgebildet ist, mit Strömungsleitelementen zu versehen, die eine Teilung in Richtung einer Karosseriehochachse der über den Strömungskanal geführten Luftströmung erwirken. Mit Hilfe dieser angeführten Strömungsleitelemente kann ein Luftwiderstandsbeiwert und ein vom Luftwiderstandsbeiwert abhängiger Kraftstoffverbrauch reduziert werden.
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2017 128 195 A1 offenbart bspw. eine Kraftfahrzeugkarosserie mit einem Strömungskanal, welcher an seiner Austrittsöffnung ein in ein Radhaus der Kraftfahrzeugkarosserie hineinragendes Strömungsleitelement aufweist.
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Aus den Offenlegungsschriften
DE 10 2017 103 881 A1 ,
DE 10 2017 103 890 A1 und
DE 10 2016115 514 A1 ist eine Kraftfahrzeugkarosserie mit einem Strömungskanal bekannt, mit einer im Frontbereich ausgebildeten Eintrittsöffnung und einer im Radhaus ausgebildeten Austrittsöffnung, wobei in der Austrittsöffnung sich horizontal erstreckende Strömungsleitelemente angeordnet sind, die eine Teilung der Luftströmung erwirken.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Luftleitvorrichtung anzugeben. Eine weitere Aufgabe ist die Bereitstellung einer Kraftfahrzeugkarosserie, welche im Betrieb eines die Kraftfahrzeugkarosserie aufweisenden Kraftfahrzeugs eine Kraftstoffreduktion desselben herbeiführend ausgebildet ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Luftleitvorrichtung für eine Kraftfahrzeugkarosserie mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die weitere Aufgabe wird mit einer Kraftfahrzeugkarosserie mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Eine erfindungsgemäße Luftleitvorrichtung für eine Kraftfahrzeugkarosserie weist einen Strömungskanal mit einer Eintrittsöffnung und einer Austrittsöffnung auf, wobei der Strömungskanal an einem Karosserieabschnitt der Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet ist. Der Strömungskanal ist zur Durchströmung ausgehend aus Richtung einer Karosseriefront der Kraftfahrzeugkarosserie in Richtung eines Hecks der Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen. Die Austrittsöffnung ist im Bereich eines Radhauses der Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet und weist eine Austrittsfläche auf. Die Austrittsfläche ist in Richtung einer Karosserielängsachse der Kraftfahrzeugkarosserie zur Leitung einer den Strömungskanal durchströmenden Luft in Richtung einer Karosseriequerachse der Kraftfahrzeugkarosserie, in die von der Kraftfahrzeugkarosserie abgewandten Richtung, geneigt ausgebildet. Erfindungsgemäß ist ein Strömungsleitelement in einem die Austrittsfläche aufweisenden Kanalendabschnitt angeordnet, welches in Richtung der Karosserielängsachse zumindest teilweise gekrümmt ausgebildet ist. Der Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass, da das Strömungsleitelement nicht nur in und an der Austrittsfläche, sondern in dem die Austrittsfläche und die Austrittsöffnung aufweisenden Kanalendabschnitt ausgebildet ist, sich das Strömungsleitelement über eine Länge des Strömungskanals erstreckt, welche über die Austrittsöffnung hinausgehend, sich in den der Eintrittsöffnung zugewandten Bereich des Strömungskanals erstreckt, eine Erhöhung einer Bauteilsteifigkeit des Karosserieabschnitts herbeigeführt wird.
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Der Strömungskanal ist ausgehend von der Einrittsöffnung sich in Richtung der Austrittsöffnung, bezogen auf seinen Querschnitt, verändernd ausgebildet. So weist die Eintrittsöffnung eine mehr oder weniger quadratische Form auf, wohingegen die Austrittsöffnung die Form eines langgezogenen Rechtecks in Form eines Schlitzes besitzt. Dieser grundsätzlich hohe Schlitz ist erforderlich, damit vom Rad wegzuführende Luft möglichst vollständig erfasst wird. Jedoch führt dieser hohe Schlitz zu einer Reduzierung der Steifigkeit des Karosserieabschnitts. Durch die Aufnahme des Strömungsleitelementes in den Kanalendabschnitt kann die Bauteilsteifigkeit wesentlich gesteigert werden.
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Der Vorteil des gekrümmten Strömungsleitelementes ist darin zu sehen, dass mit Hilfe der Krümmung eine Strömungsrichtung der Luft möglich ist, die einen Abtrieb herbeiführen kann.
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Dieser Abtrieb wird insbesondere dadurch erzielt, dass das Strömungsleitelement in der Austrittsöffnung, welche von einer Außenhaut der Kraftfahrzeugkarosserie unbedeckt ausgebildet ist, eben ausgebildet, und im stromauf der Austrittsöffnung ausgebildeten Bereich des Kanalendabschnitts gekrümmt ausgeführt. So entsteht quasi eine Rampe, über die die Luft geführt wird.
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In einer weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftleitvorrichtung ist das Strömungsleitelement ausgehend von einer Karosserieunterkante der Kraftfahrzeugkarosserie konvex gekrümmt ausgeführt, und in Richtung der Karosserielängsachse ab einem Scheitelpunkt der konvexen Krümmung eben ausgeführt. Somit kann ein besonders hoher Abtrieb herbeigeführt werden.
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Bevorzugt ist das Strömungsleitelement ab dem Scheitelpunkt nicht in Richtung einer Fahrbahn geneigt ausgeführt, sondern weist eine parallel zur Karosserielängsachse ausgebildete Elementfläche auf. Das heißt die Luft, welche über die bevorzugt nach oben ausgebildete Krümmung entlang des Strömungsleitelementes geführt wird, wird ab dem Scheitelpunkt der Krümmung weiter, bis zur Austrittsfläche horizontal geleitet. Damit ist ein bevorzugter Abtrieb realisierbar.
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In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftleitvorrichtung ist das Strömungsleitelement in Form eines flächigen Elementes ausgebildet. Somit ist das im Kanalendabschnitt des Strömungskanals angeordnete Strömungsleitelement beidseitig umströmbar. Das heißt mit anderen Worten, da es horizontal im Strömungskanal angeordnet ist, wird es an seiner Oberfläche und an seiner Unterfläche umströmt. Dabei stellt es seine Flächen in Form von so genannten Leitflächen für die durch die Austrittsöffnung strömende Luft bereit, wodurch sich eine bevorzugt laminare Strömung herbeiführen lassen kann.
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Kostengünstig ist der Kanalendabschnitt als Modulbauteil ausgebildet. Das heißt, er kann als Einzelbauteil, insbesondere bei der Ausbildung aus Kunststoff, hergestellt werden. Die Ausbildung des gekrümmt ausgeführten Strömungsleitelementes ist bei einem kurzen Bauteil, wie es der Kanalendabschnitt verglichen mit dem vollständigen Strömungskanal ist, wesentlich vereinfacht und somit kostengünstig.
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Zur Steigerung der Effizienz des Strömungskanals ist die Eintrittsöffnung des Strömungskanals an einem Frontbauteil, insbesondere einer Frontschürze der Kraftfahrzeugkarosserie ausgebildet. Somit wird die frontal auf die Kraftfahrzeugkarosserie treffende Luft direkt in die Eintrittsöffnung und damit in den Strömungskanal geleitet.
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Weiter vorteilhaft für eine Reduzierung des Luftwiderstandsbeiwertes ist eine bündige Ausführung der Austrittsfläche mit der Außenhaut der Kraftfahrzeugkarosserie. Somit sind mögliche Verwirbelungen und Ablösungen von Strömungsfäden der Luftströmung sowohl durch den Strömungskanal wie auch entlang der Außenhaut aufgrund von Unstetigkeiten der Außenhaut vermieden.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugkarosserie mit einer Luftleitvorrichtung. Sofern die Luftleitvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet ist, ist eine Kraftfahrzeugkarosserie geschaffen, welche im Betrieb eines die Kraftfahrzeugkarosserie aufweisenden Kraftfahrzeugs eine wesentliche Reduzierung des Luftwiderstandsbeiwertes und eine Herbeiführung des Abtriebes realisieren lässt, wodurch insbesondere eine Kraftstoffreduzierung eines Antriebsaggregates des Kraftfahrzeugs herbeigeführt werden kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Gleichen oder funktionsgleichen Elementen sind identische Bezugszeichen zugeordnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist es möglich, dass die Elemente nicht in allen Figuren mit ihrem Bezugszeichen versehen sind, ohne jedoch ihre Zuordnung zu verlieren. Es zeigen:
- 1 in einer perspektivischen Darstellung eine Kraftfahrzeugkarosserie mit einer Luftleitvorrichtung gemäß dem Stand der Technik,
- 2 in einer perspektivischen Darstellung die Kraftfahrzeugkarosserie mit einer Luftleitvorrichtung gemäß dem Stand der Technik in einem weiteren Beispiel,
- 3 in einer Seitenansicht eine erfindungsgemäße Luftleitvorrichtung für eine Kraftfahrzeugkarosserie,
- 4 in einem Ausschnitt IV die erfindungsgemäße Luftleitvorrichtung gem. 3,
- 5 in einer weiteren Ansicht die Luftleitvorrichtung gem. 3,
- 6 in einer Detailansicht VI die Luftleitvorrichtung gem. 3,
- 7 in einer perspektivischen Darstellung die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugkarosserie mit einer Luftströmung in Form von Isobaren , und
- 8 in einer perspektivischen Darstellung die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugkarosserie mit der Luftströmung in Form von Strömungsfäden.
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Eine gemäß dem Stand der Technik ausgebildete Luftleitvorrichtung 1 einer Kraftfahrzeugkarosserie 2 ist wie in 1 dargestellt ausgebildet. Die Kraftfahrzeugkarosserie 2 weist in einem Frontbereich 3 einen Karosserieabschnitt 4 in Form einer so genannten Frontschürze oder eines so genannten Frontspoilers auf. Dieser Karosserieabschnitt 4 bildet mit einem so genannten Kotflügel 5 der Kraftfahrzeugkarosserie 2 zumindest teilweise ein Radhaus 6 der Kraftfahrzeugkarosserie 2, in welchem ein Rad 7 eines die Kraftfahrzeugkarosserie 2 aufweisenden Kraftfahrzeugs 8 um seine Radachse 13 rotierbar angeordnet ist.
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Im Bereich des Radhauses 6 ist ein Strömungskanal 9 ausgebildet, welcher sich unter einer Außenhaut 10 der Kraftfahrzeugkarosserie 2, somit überwiegend von Außen nicht sichtbar, befindet. Eine Eintrittsöffnung 11 des Strömungskanals 9 ist quer zu einer Karosserielängsachse X der Kraftfahrzeugkarosserie 2 im Karosserieabschnitt 4 ausgebildet, derart, dass im Betrieb des Kraftfahrzeugs 8 Luft über die Eintrittsöffnung 11 in den Strömungskanal 9 einströmen und über eine stromab der Eintrittsöffnung 11 angeordnete Austrittsöffnung 12 ausströmen kann. Das heißt mit anderen Worten, dass der Strömungskanal 9 zur Durchströmung ausgehend aus Richtung einer Karosseriefront 15, welche die äußersten, das heißt von der übrigen Kraftfahrzeugkarosserie 2 abgewandt ausgebildete Fläche des Frontbereichs 3 ist, in Richtung eines nicht näher dargestellten Hecks der Kraftfahrzeugkarosserie 2 ausgestaltet ist.
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Die Austrittsöffnung 12 weist eine Austrittsfläche 14 auf, welche ein Ende des Strömungskanals 9 kennzeichnet. Sie ist in Richtung der Karosserielängsachse X geneigt ausgebildet zur Leitung der den Strömungskanal 9 durchströmenden Luft in Richtung einer Karosseriequerachse Y der Kraftfahrzeugkarosserie 2, in die von der Kraftfahrzeugkarosserie 2 abgewandten Richtung. Somit wird die Luft, wie in 1 illustriert, mit Hilfe des Strömungskanals 9 bei ihrem Austritt aus dem Strömungskanal 9 am Rad 7 vorbei strömend gelenkt. Das heißt, dass die Luft nach ihrem Austritt aus der Austrittsöffnung 12 nicht auf das Rad 7 trifft, wobei sie einen Luftwiderstandsbeiwert cw insbesondere aufgrund von Verwirbelungen beim Auftreffen auf das Rad 7, erhöhend wirkt, sondern am Rad 7 vorbei geleitet wird. Da die aus der Austrittsöffnung 12 ausströmende Luft bei Sichtbarmachung ein „Vorhang“-artiges Aussehen aufweist, wird der Strömungskanal 9 auch als „Air Curtain“ bezeichnet.
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In 2 ist eine weitere Luftleitvorrichtung 1 beispielhaft dargestellt, wobei es sich um an der Außenhaut 11 ausgebildete Leitelemente handelt, welche den Strömungskanal 9 in einer andern Form bilden, entlang dem die von Vorne auf den Karosserieabschnitt 4 auftreffende Luft zur seitlichen Abströmung geleitet wird zur Vermeidung eines Auftreffens auf das Rad 7.
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Eine erfindungsgemäße Luftleitvorrichtung 1 ist gemäß den 3 bis 6 ausgebildet. Über die Eintrittsöffnung 11, welche an der Karosseriefront 15 ausgebildet ist, strömt im Betrieb des Kraftfahrzeugs 8 Luft in den stromab der Eintrittsöffnung 11 ausgebildeten Strömungskanal 9.
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Der Strömungskanal 9 ist an einer von der Außenhaut 10 abgewandt ausgebildeten Innenfläche 16 des Karosserieabschnitts 4 ausgebildet. Er kann vollständig ummantelt sein, er kann jedoch auch nur teilweise ummantelt sein, wobei insbesondere die in die Eintrittsöffnung 11 einströmende Luft entlang der Innenfläche 16 geführt wird.
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Der Strömungskanal 9 weist einen Kanalendabschnitt 17 auf, welcher die Ausströmöffnung 12, die Austrittsfläche 14 sowie einen stromauf der Ausströmöffnung 12 ausgebildeten Kanalabschnitt 18 umfasst. Der Kanalendabschnitt 17 erstreckt sich maximal über eine Hälfte einer vollständigen Kanallänge L des Strömungskanals 9, welche sich ausgehend von einer Eintrittsfläche 19 der Eintrittsöffnung 11 bis zur Austrittsfläche 14 erstreckt. Bevorzugt weist der Kanalendabschnitt 17 eine Abschnittslänge LA auf, welche einen Wert zwischen einem Drittel und einem Viertel der Kanallänge L besitzt.
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An dieser Stelle sei erwähnt, dass es ein Vorteil sein kann, die Austrittsfläche 14 in einem Winkel von weniger als 90° und von mehr als 10° relativ zur Karosseriequerachse X anzustellen. Eine maximale quer zur Karosserielängsachse X, und üblicherweise zur Fahrtrichtung angestellte Austrittsfläche 14 hätte einen Winkel von 90°. Jedoch wird sie nicht entlang der Fahrtrichtung bzw. entgegen der Fahrtrichtung ausgerichtet sein, sondern mindestens in einem Winkel von ca. 10° angestellt sein. Bevorzugt sind Winkel, welche sich im Bereich zwischen 80° und 20°, besonders bevorzugt im Bereich zwischen 70° und 30° befinden. Insbesondere sind also spitze Winkel für den Winkel bevorzugt, um ein neben dem Radhaus 6 herbeigeführtes Ausströmen der Luft zu realisieren.
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Zur Erzeugung eines Abtriebes ist im Kanalendabschnitt 17 ein Strömungsleitelement 19 angeordnet, welches in Richtung der Karosserielängsachse X zumindest teilweise gekrümmt ausgebildet ist. Das heißt mit anderen Worten, dass es zumindest teilweise um die Karosseriequerachse Y gekrümmt ausgebildet ist und in Richtung der Karosserielängsachse X gebogen ausgeführt ist. Die Krümmung des Strömungsleitelementes 19 ist mit Hilfe der gestrichelten Linie in den 3 und 4 illustriert. Das Strömungsleitelement 19 befindet sich teilweise von Außen nicht sichtbar an der von der Außenhaut 10 abgewandt ausgebildeten Innenfläche 16. In den 3 und 4 ist die Austrittsöffnung 12 erkennbar, in die sich das Strömungsleitelement 19 erstreckend ausgebildet ist.
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In der Austrittsöffnung 12, welche relativ zur Einströmöffnung 11 schlitzartig ausgeführt ist, und welche von der Außenhaut 10 der Kraftfahrzeugkarosserie 2 unbedeckt ist, ist das Strömungsleitelement 19 eben ausgebildet, und im stromauf der Austrittsöffnung 12 ausgebildeten Bereich des Kanalendabschnitts 17 gekrümmt ausgeführt.
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Die Krümmung des Strömungsleitelementes 19 kann als konvex bezeichnet werden, wobei die konvexe Krümmung ausgehend von einer Karosserieunterkante 20 der Kraftfahrzeugkarosserie 2 in Richtung einer Karosseriehochachse Z in Richtung eines Daches 21 der Kraftfahrzeugkarosserie 2 ausgebildet ist. Das heißt mit anderen Worten, dass das Strömungsleitelement 19 konvex gekrümmt ausgeführt ist. In Richtung der Karosserielängsachse X ist das Strömungsleitelement 19 ab einem Scheitelpunkt 22 der konvexen Krümmung eben ausgeführt, wobei es ab dem Scheitelpunkt 22 eine parallel zur Karosserielängsachse X ausgebildete Elementfläche 23 aufweist, über die die durchströmende Luft geführt wird.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist der Kanalendabschnitt 17 zwei Strömungsleitelemente 19 auf, welche parallel zueinander angeordnet sind und eine Aufteilung des Strömungskanals 9 in drei kleinere Strömungsunterkanäle 24 bewirken. Das heißt mit anderen Worten, dass mit Hilfe der beiden Strömungsleitelemente 19 ein Strömungsquerschnitt des Strömungskanals 9, welcher stromauf des Kanalendabschnitts 17 ausgebildet ist, in drei entsprechend groß ausgebildete Strömungsquerschnitte geteilt wird. Somit kann ein verbesserter Abtrieb erzielt werden. Des Weiteren wird die durch den Strömungskanal 9 geführte Luft aufgrund der Unterteilung des Kanalendabschnitts 17 weiter vertikal aufgefächert, so dass ein besonders großer Anteil des Radhauses 6 bedeckt wird.
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Das Strömungsleitelement 19 ist in Form eines flächigen Elementes ausgebildet. Es kann aus einem Metall hergestellt sein, es kann aus einem Verbundwerkstoff ausgeführt sein oder es kann aus einem einfachen Kunststoff ausgebildet sein. Auch könnte der gesamte Strömungskanal 9 oder nur der Kanalendabschnitt 17 aus den vorstehend genannten Materialien hergestellt sein.
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Der Kanalendabschnitt 17 ist als Modulbauteil ausgebildet. Das heißt, dass er unabhängig vom stromauf des Kanalendabschnitts 17 vorliegenden Strömungskanalabschnitt 24 hergestellt wird und in einem Montagevorgang mit dem Strömungskanalabschnitt 24 gefügt und an den Karosserieabschnitt 4 angebracht wird. Der Vorteil ist in einer einfachen Herstellung des Kanalendabschnitts 17 zu sehen. Ebenso könnte der Strömungskanal 9 vollständig als Modulbauteil hergestellt werden.
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Im vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel sind die Eintrittsöffnung 11 an einem Frontbauteil 25 in Form einer Frontschürze der Kraftfahrzeugkarosserie 2 und die Austrittsöffnung 12 ist in dem dem Frontbauteil 25 folgenden Radhaus 6, welches dem Vorderrad zugeordnet ist, angeordnet.
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Die Austrittsfläche 14 ist bündig mit der Außenhaut 10 ausgeführt, damit Verwirbelungen in diesem Bereich vermieden werden.
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Zur verbesserten Erläuterung ist in 5 der Strömungskanal 9 ausgehend von der Austrittsöffnung 12 in Richtung der Eintrittsöffnung 11 perspektivisch illustriert. Der gekrümmte Abschnitt des Strömungsleitelementes 19 endet an einer mit der Außenhaut 10 bündig ausgebildeten Kantenfläche 26 der Austrittsöffnung 12.
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In 6 ist der Kanalendabschnitt 17 zusätzlich in einer Detailansicht VI dargestellt.
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In den 7 und 8 ist das Kraftfahrzeug 8 mit der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugkarosserie 2 mit der Luftströmung in Form von Isobaren bzw. Strömungsfäden illustriert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Luftleitvorrichtung
- 2
- Kraftfahrzeugkarosserie
- 3
- Frontbereich
- 4
- Karosserieabschnitt
- 5
- Kotflügel
- 6
- Radhaus
- 7
- Rad
- 8
- Kraftfahrzeug
- 9
- Strömungskanal
- 10
- Außenhaut
- 11
- Eintrittsöffnung
- 12
- Austrittsöffnung
- 13
- Radachse
- 14
- Austrittsfläche
- 15
- Karosseriefront
- 16
- Innenfläche
- 17
- Kanalendabschnitt
- 18
- Kanalabschnitt
- 19
- Strömungsleitelement
- 20
- Karosserieunterkante
- 21
- Dach
- 22
- Scheitelpunkt
- 23
- Elementfläche
- 24
- Strömungskanalabschnitt
- 25
- Frontbauteil
- 26
- Kantenfläche
- L
- Kanallänge
- LA
- Abschnittslänge
- X
- Karosserielängsachse
- Y
- Karosseriequerachse
- Z
- Karosseriehochachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017128195 A1 [0004]
- DE 102017103881 A1 [0005]
- DE 102017103890 A1 [0005]
- DE 102016115514 A1 [0005]