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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterstützen eines Insassen eines Fahrzeugs und ein System zum Unterstützen eines Insassen eines Fahrzeugs.
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Auf einem Display können unterschiedliche Anzeigeinhalte dargestellt werden, wobei ein Anzeigeinhalt, bspw. ein bestimmtes Symbol, für einen Betrachter neu und eventuell unverständlich sein kann. Dabei wäre es günstig, dem Betrachter ein derartiges Symbol zu erläutern.
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Vor diesem Hintergrund war es eine Aufgabe, einem Betrachter Symbole, die auf einem Anzeigefeld dargestellt werden, erforderlichenfalls zu erläutern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und ein System mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen des Verfahrens und des Systems gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung hervor.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Unterstützen eines Insassen eines Fahrzeugs, bspw. eines Kraftfahrzeugs, vorgesehen, bei dem auf einem Anzeigefeld in einem Innenraum des Fahrzeugs durch Anzeigeelemente, bspw. durch Ziffern, bspw. Buchstaben und/oder Zahlen, und somit durch Zeichenketten, durch Symbole und/oder durch Piktogramme, für den Insassen nutzbare Optionen repräsentiert und/oder dargestellt werden. Dabei wird sensorisch überprüft und/oder überwacht, ob der Insasse einen bzw. seinen Blick auf ein jeweiliges Anzeigeelement, bspw. ein Symbol und/oder eine Zeichenkette, fixiert und/oder fokussiert und somit seinen Blick darauf richtet, wobei überprüft und/oder überwacht wird, wie lange der Insasse seinen Blick auf das jeweilige Anzeigeelement richtet, wobei sich der Insasse das jeweilige Anzeigeelement je nach Definition, bspw. abhängig von einer Dauer bzw. Länge eines Blicks auf das jeweilige Anzeigeelement, genauer betrachtet und dieses fixiert bzw. seinen Blick darauf fokussiert. Dabei wird weiterhin automatisch überprüft und/oder überwacht, ob aufgrund einer damit verbundenen Fixation bzw. Fixierung bzw. Fokussierung des Blicks auf das jeweilige Anzeigeelement eine Bedingung zur Erklärung bzw. Erläuterung des jeweiligen Anzeigeelements erfüllt ist, die die Erklärung bzw. Erläuterung des jeweiligen Anzeigeelements erforderlich macht. Falls die Bedingung erfüllt ist, wird das Anzeigeelement und ggf. die dadurch repräsentierte Option automatisch erklärt bzw. erläutert.
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Mit einem jeweiligen Anzeigeelement, üblicherweise mit mindestens einem Anzeigeelement, also mit einem Anzeigeelement oder mehreren Anzeigeelementen, kann ein Anzeigeinhalt dargestellt werden. Als Anzeigeelemente, bspw. als Anzeigeinhalte, können mit Ziffern auch Worte bzw. Zeichenketten für technische Begriffe oder Abkürzungen, z. B. ESP, oder Fachbegriffe, z. B. Lademonitor, Interaktionsflächen oder Wortfolgen, z. B. „rückgängig machen“ oder „Wechsel in andere Eingabemodalität“ dienen.
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Dabei ist es möglich, dass allein durch Erklärung des jeweiligen Anzeigeelements, bspw. eines Symbols oder einer Abkürzung, bspw. durch Erklärung seiner Bedeutung, die Option, die durch dieses Anzeigeelement repräsentiert wird, grundlegend erläutert bzw. beschrieben werden kann, was bspw. allein schon dann der Fall ist, wenn dargelegt wird, für welche Option dieses Anzeigeelement steht bzw. welche Option mit diesem Anzeigeelement repräsentiert wird.
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Das Verfahren kann für mindestens ein Anzeigeelement, bspw. mindestens ein Symbol und/oder mindestens eine Zeichenkette, durchgeführt werden, das eine Option repräsentiert und/oder darstellt, die von dem Insassen, der seinen Blick auf das Anzeigeelement unter dem mindestens einen Anzeigeelement fixiert bzw. fokussiert, bislang noch nicht genutzt wird bzw. worden ist.
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Außerdem kann vorgesehen sein, dass einem jeweiligen Anzeigeelement ein Bedienelement, bspw. ein Knopf bzw. ein Schalter oder eine Fläche auf einem berührungsempfindlichen Anzeigefeld, auf dem das Anzeigeelement, bspw. Symbol, dargestellt werden kann, zumindest vorübergehend, in Ausgestaltung dauerhaft, zugeordnet ist bzw. wird. Dabei wird das Verfahren für mindestens ein Anzeigeelement durchgeführt, für das das Bedienelement, das ihm zumindest vorübergehend zugeordnet wird und/oder worden ist, von dem Insassen bislang noch nicht bedient wurde bzw. worden ist. Im Fall eines berührungsempfindlichen Anzeigefelds bzw. eines sog. Touchscreens betrifft dies jedes Anzeigeelement, das zugleich als eigenes Bedienelement auf dem berührungsbefindlichen Anzeigefeld dargestellt wurde und von dem Insassen bislang noch nicht bedient worden ist.
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Als mögliche Option kann eine Funktion des Fahrzeugs und/oder ein Dienst vorgesehen werden, wobei, bspw. im Falle eines berührungsempfindlichen Anzeigefelds, auf dem das Anzeigeelement jeweils aktuell dargestellt bzw. angezeigt wird, die dem Anzeigeelement zugeordnete Option realisiert bzw. umgesetzt wird, wobei bspw. im Fall einer Funktion als Option, diese Funktion ausgeführt, genutzt oder veranlasst wird, dass die Funktion ausgeführt wird, wobei bspw. im Fall eines Dienstes bzw. eines Services als Option, dieser Dienst von dem Insassen in Anspruch genommen und/oder genutzt werden kann.
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In Ausgestaltung wird überprüft, ob der Insasse mindestens während einer definierten Zeitspanne seinen Blick auf das jeweilige Anzeigeelement richtet, wobei entschieden wird, dass er das jeweilige Anzeigeelement mit seinem Blick fixiert bzw. seinen Blick darauf fokussiert und das jeweilige Anzeigeelement zu erläutern ist und in der Regel automatisch erläutert wird, wenn er seinen Blick länger als die definierte Zeitspanne, üblicherweise ununterbrochen, auf das jeweilige Anzeigeelement richtet.
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Falls der Insasse seinen Blick auf das jeweilige Anzeigeelement fixiert und/oder fokussiert, wird weiterhin automatisch überprüft und/oder überwacht, ob der Insasse während einer definierbaren Hauptzeitspanne als erste mögliche Zeitspanne seinen Blick mindestens einmal während einer definierbaren Teilzeitspanne als zweite mögliche Zeitspanne, also einmal oder mehrmals, auf das jeweilige Anzeigeelement fixiert und/oder fokussiert und somit darauf richtet. Über eine Definition einer Dauer der Hauptzeitspanne und der Teilzeitspanne als Zeitspannen können Maße dafür bereitgestellt werden, nach denen gemessen und automatisch nachvollzogen und/oder überprüft werden kann, mit welcher Aufmerksamkeit und/oder Intensität der Blick des Insassen auf das jeweilige Anzeigeelement fixiert und/oder fokussiert und somit gerichtet ist. Dabei kann gemessen werden, wie lang der Insasse seinen Blick auf das jeweilige Anzeigeelement richtet und/oder fixiert bzw. fokussiert. Eine dabei ermittelte Länge bzw. Dauer des Blicks wird mit der Hauptzeitspanne und der Teilzeitspanne verglichen. Dabei ist es möglich, durch Vergleich dieser gemessenen Länge bzw. Dauer im Vergleich mit der Hauptzeitspanne und der Teilzeitspanne eine Fixation oder ein Fixationsmuster bzw. eine Fixierung bzw. ein Fixierungsmuster des Insassen als Betrachter des Anzeigefelds bzw. seinen darauf fixierten bzw. fokussierten Blick zu erkennen, das eine Erläuterung des jeweiligen Anzeigeelements erforderlich macht. Dabei kann für die Hauptzeitspanne je nach Bedarf eine maximale Dauer oder eine minimale Dauer und für die Teilzeitdauer ebenfalls je nach Bedarf eine maximale Dauer oder eine minimale Dauer definiert werden.
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Es ist in Ausgestaltung denkbar, dass der Insasse über längere Zeit beobachtet wird, wobei gemessen wird, wie lang er seinen Blick durchschnittlich auf ein Anzeigeelement richtet und somit fokussiert bzw. fixiert, wobei als Hauptzeitspanne und als Teilzeitspanne eine Zeitspanne definiert werden kann, die wesentlich länger als eine durchschnittliche Zeitspanne ist, während der der Insasse seinen Blick auf das Anzeigeelement fixiert bzw. fokussiert. Die zur jeweiligen Definition der Hauptzeitspanne und Teilzeitspanne vorgesehene Zeitspanne kann mindestens doppelt so lang oder um ein Vielfaches länger als die durchschnittlich gemessene Zeitspanne sein.
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Hierbei wird für den Fall, dass eine Teilzeitspanne der mindestens einen Teilzeitspanne mindestens so lang wie eine hierfür definierte bzw. definierbare Dauer ist, also bei einem kontinuierlichen bzw. ununterbrochenen und längeren Blick bzw. einer Fixation auf das Anzeigeelement, wird das Anzeigeelement und ggf. die dadurch repräsentierte Option erklärt bzw. erläutert, wobei eine Erklärung der durch das Anzeigeelement dargestellten Option und ggf. des jeweiligen Anzeigeelements bereitgestellt wird.
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Alternativ oder ergänzend wird für den Fall, dass die Summe aller Teilzeitspannen geteilt durch die Hauptzeitspanne mindestens einen hierfür definierbaren prozentualen Anteil von bspw. mindestens 50%, mindestens 60% oder mindestens 70% aufweist, das Anzeigeelement und ggf. die dadurch repräsentierte Option erklärt bzw. erläutert, wobei eine Erklärung der durch das Anzeigeelement dargestellten Option, und ggf. des jeweiligen Anzeigeelements bereitgestellt wird. Dies ist bspw. dann der Fall, wenn der Insasse seinen Blick auf das Anzeigeelement während der definierten Hauptzeitspanne mehrmals hintereinander für jeweils kurze Teilzeitspannen auf das Anzeigefeld fixiert bzw. fokussiert und somit richtet, wobei sich ein Fixationsmuster ergeben kann.
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Ein Fixationsmuster kann auch eine bestimmte Fixationssequenz umfassen, wenn eine z. B. typische Fixationssequenz stattfindet, wenn ein Blick bspw. in regelmäßiger Abfolge nacheinander auf unterschiedliche Anzeigeelemente auf unterschiedlichen Anzeigefeldern gerichtet wird. So kann ein Blick auf ein Anzeigeelement bzw. einen Anzeigeinhalt im Mitteldisplay als Anzeigefeld gerichtet werden. Anschließend kann der Blick auf ein Anzeigeelement eines als Bedienelement eines Lenkrads ausgebildeten Anzeigefelds gerichtet werden, wobei ein derartiges Bedienelement als alternative Eingabemöglichkeit angeboten werden kann. Anschließend kann ein erneuter Blick auf das Anzeigeelement bzw. den Anzeigeinhalt im Mitteldisplay gerichtet werden. In Ausgestaltung kann sich eine Fixationssequenz ergeben, wenn der Insasse seinen Blick auf ein erstes Anzeigeelement auf mindestens einem ersten Anzeigefeld richtet, dann seinen Blick auf ein anderes Anzeigeelement richtet, dann den Blick wieder auf das erste Anzeigeelement richtet, und den Blick, nachdem er seinen Blick inzwischen wieder woanders, bspw. auf ein weiteres Anzeigeelement gerichtet hat, mindestens einmal erneut auf das erste Anzeigeelement richtet, so dass der Insasse seinen Blick mehrmals hintereinander auf dasselbe Anzeigeelement, hier das erste Anzeigeelement gerichtet hat.
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Das Verfahren kann für mindestens ein Anzeigeelement, bspw. ein Symbol, durchgeführt werden, das dem Insassen gegenüber erstmals auf dem Anzeigefeld dargestellt wird. Da in dem Fahrzeug, insbesondere in dessen Innenraum, unterschiedliche Insassen, bspw. Fahrer oder Beifahrer sein können, kann im Rahmen des Verfahrens ein jeweiliger Insasse, der seine Blicke auf Anzeigeelemente fixiert bzw. fokussiert, identifiziert werden. Dabei kann u. a. ermittelt werden, ob der Insasse erstmals im Innenraum des Fahrzeugs ist. Außerdem kann für einen jeweiligen Insassen berücksichtigt werden, wie lange er seinen Blick durchschnittlich auf ein Anzeigeelement fixiert bzw. fokussiert und somit richtet.
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Das erfindungsgemäße System ist zum Unterstützen eines Insassen eines Fahrzeugs ausgebildet und weist eine Kamera und eine Recheneinheit auf. Dabei ist das System dazu ausgebildet, eine Ausführungsform des Verfahrens durchzuführen. Die Recheneinheit kann als Kontrollgerät dazu ausgebildet sein, die Ausführungsform des Verfahrens zu kontrollieren und somit zu steuern und/oder zu regeln. Dabei ist ein Anzeigefeld des Fahrzeugs, das in einem Innenraum des Fahrzeugs angeordnet ist und auch als Komponente des Systems ausgebildet sein kann, dazu ausgebildet, Anzeigeelemente, bspw. Symbole, Piktogramme und/oder Zeichenketten aus Buchstaben und Ziffern, darzustellen bzw. anzuzeigen, die für einen Insassen des Fahrzeugs nutzbare Optionen repräsentieren und/oder darstellen. Eine derartige Zeichenkette kann mindestens ein komplettes Wort und/oder mindestens eine Abkürzung für mindestens ein Wort aufweisen. Die Kamera ist dazu ausgebildet, zu überprüfen und/oder zu überwachen, ob der Insasse einen bzw. seinen Blick auf ein jeweiliges Anzeigeelement fixiert und/oder fokussiert. Die Recheneinheit ist dazu ausgebildet, zu überprüfen und/oder zu überwachen, ob aufgrund einer damit verbundenen Fixation bzw. Fixierung bzw. Fokussierung des Blicks auf das jeweilige Anzeigeelement eine Bedingung zur Erklärung bzw. Erläuterung des jeweiligen Anzeigeelements erfüllt ist, die eine Erklärung bzw. Erläuterung erforderlich macht. Falls die Bedingung erfüllt ist, ist das System dazu ausgebildet, das Anzeigeelement und ggf. die dadurch repräsentierte Option zu erklären bzw. zu erläutern.
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Das System weist in Ausgestaltung das Anzeigefeld auf, wobei das Anzeigefeld dazu ausgebildet ist, eine optische Information bereitzustellen, die dazu ausgebildet ist, das Anzeigeelement und ggf. die dadurch repräsentierte Option, bspw. durch Text bzw. Worte, optisch zu erklären bzw. zu erläutern.
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Das System kann einen Lautsprecher aufweisen, der dazu ausgebildet ist, eine akustische Information bereitzustellen, die dazu ausgebildet ist, das Anzeigeelement und ggf. die dadurch repräsentierte Option bzw. durch Worte bzw. durch Text zu erklären bzw. zu erläutern.
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Mit dem Verfahren und dem System ist eine Unterstützung des Insassen, bspw. des Fahrers bzw. eines Fahrzeugführers, bei der Nutzung von neuartigen Funktionen und Diensten bzw. Services möglich. Dabei kann er bei einer Funktion bzw. einem Dienst unterstützt werden, die bzw. der für ihn neuartig ist.
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Hierbei wird berücksichtigt und vorgesehen, dass der Insasse, bspw. Fahrzeugführer, mindestens einen Blick lange und/oder viele kurze Blicke, die durch kurze Zeitintervalle voneinander getrennt bzw. beabstandet sind, gehäuft bzw. mehrmals auf den für ihn neuen Anzeigeinhalt bzw. auf das für ihn neue Anzeigeelement fokussiert, um den jeweiligen Anzeigeinhalt bzw. eine entsprechende Anzeige zu verstehen.
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Wird von dem Fahrzeug, z. B. über eine Fahrerbeobachtungskamera, eine lange Fixation gemäß einer sog. Fixationsdauer bzw. Fokussierung und/oder eine gehäufte Fixation bzw. Fokussierung eines Anzeigeinhalts bzw. Anzeigeelements in einem definierten Zeitraum bzw. in der definierten Zeitspanne detektiert, wobei ein sog. Fixationsmuster berücksichtigt werden kann, werden von dem System automatisch Hilfe-Inhalte, üblicherweise zu dem jeweiligen Anzeigeinhalt bzw. Anzeigeelement, angeboten. Diese Hilfe-Inhalte können z. B. in Form von Erläuterungstexten oder von Erläuterungsvideos auf einem der Displays bzw. Anzeigefelder des Fahrzeugs präsentiert werden. Alternativ oder ergänzend wäre eine akustische Beschreibung des jeweiligen Anzeigeinhalts denkbar. Eine dabei optisch und/oder akustisch angebotene Information kann von dem Fahrer mehrfach aufgerufen oder auch abgelehnt oder zeitlich verzögert werden.
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Hierbei wird zunächst festgelegt, welche Anzeigeinhalte und damit verbundene Anzeigeelemente potenziell für den Insassen, bspw. Fahrzeugführer, neuartig sein können. Dies können z. B. Anzeigeinhalte für neue Funktionen und Dienste bzw. Services sein, die im Fahrzeug erstmals in Serie verbaut und/oder angeboten werden. Es kann sich auch um Funktionen und Dienste handeln, die im jeweiligen bzw. entsprechenden Fahrzeug, z. B. als Function-on-Demand bzw. als Funktion auf Abruf, verfügbar sind. Dabei kann berücksichtigt werden, dass derartige Funktionen oder Dienste vom jeweiligen Fahrer bzw. Fahrzeugführer genutzt werden, bspw. erstmals genutzt werden, was z. B. aufgrund einer Identifikation des Insassen, bspw. des Fahrers, erkennbar ist. Ergänzend wäre eine erstmalige Präsentation bzw. Darstellung der Anzeigeinhalte in einem Mietwagen oder einem Car-Sharing-Szenario denkbar, bei dem der Fahrer ein für ihn unbekanntes Fahrzeugs erstmals nutzt.
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Weiterhin kann definiert werden, ab wann die Fixationen bzw. das Fixationsmuster dahingehend klassifiziert wird, dass ein Erläuterungs- und/oder Unterstützungsbedarf gegeben ist, wonach also vorzusehen ist, dass der Insasse über eine jeweilige Funktion oder einen jeweiligen Dienst, aufgrund einer erkannten Fixation bzw. eines erkannten Fixationsmusters, zu informieren ist. Hierfür können z. B. Schwellenwerte für eine kritische Dauer einer üblicherweise längeren bzw. länger andauernden Fixation bzw. Fokussierung festgelegt werden. Alternativ oder ergänzend können Schwellwerte für Häufigkeitsverteilungen für relevante Fixationsmuster festgelegt werden. Hierdurch kann eine jeweilige Fixation bzw. ein jeweiliges Fixationsmuster identifiziert werden.
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Für den Insassen, bspw. Fahrzeugführer, ergibt sich durch diesen Ansatz der Vorteil, dass das Fahrzeug ihn bei der erstmaligen Nutzung von Funktionen und Diensten (Services) unterstützt, wobei Unsicherheiten in der Interaktion mit diesen Funktionen und Diensten minimiert werden. Durch einen Mechanismus und/oder unter Berücksichtigung dessen, dass Unterstützungsangebote nur zu Anzeigeinhalten und/oder Anzeigeelementen gemacht bzw. bereitgestellt werden, die für den Insassen neuartig sind, kann auch eine Flut von lästigen und nicht-angebrachten Hilfetexten vermieden werden. Im besten Fall werden dabei ein korrektes Verständnis und eine positive Nutzung des Systems unterstützt. Außerdem können ein Fehlgebrauch und eine Ablehnung einer neuartigen Funktion und eines neuartigen Diensts vermieden werden.
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Das Verfahren umfasst u. a. die Definition von neuartigen Funktionen und Diensten (Services) sowie von entsprechenden Anzeigeinhalten bzw. Anzeigeelementen für den Insassen, bspw. Fahrzeugführer, was z. B. über eine bzw. anhand einer Historie zur Nutzung von Funktionen, üblicherweise von Funktionen des Fahrzeugs, möglich ist. Dabei können bisher genutzte Funktionen und/oder bisher nicht genutzte Funktionen berücksichtigt werden.
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Weiterhin wird bei dem Verfahren eine Detektion von kritischen Fixationen und/oder von kritischen Fixationsmustern durchgeführt, wobei derartige Fixationen und/oder Fixationsmuster mit mindestens einer bzw. über mindestens eine Kamera, bspw. Fahrerbeobachtungskamera, sensorisch erfasst werden. Weiterhin können mit dem Verfahren Erläuterungen, bspw. über ein Display oder durch Sprachausgabe, optisch und/oder akustisch angeboten werden. Es ist auch möglich, dass bei dem Verfahren eine Ablehnung, eine Verzögerung oder ein erneuter Aufruf mindestens einer Hilfe-Information bzw. einer entsprechenden Erläuterung durch den Insassen berücksichtigt wird.
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Das Verfahren kann nach einer Übernahme eines neuen Fahrzeugs als auch nach der erstmaligen Nutzung von neuen Fahrzeugfunktionen, z. B. in einem Mietwagen und/oder bei Nutzung einer Function-on-Demand, durchgeführt werden, wobei dem Insassen diverse Funktionen und Dienste zur Verfügung stehen können. Diese Funktionen und Dienste werden bspw. auf einem Anzeigefeld über mindestens ein Anzeigeelement, bspw. mindestens ein Symbol, optisch dargestellt. Dabei kann der Insasse bei diversen Symbolen für entsprechende Anzeigeinhalte im Inneren des Fahrzeugs vor der Herausforderung stehen, die jeweils für ihn neuen Informationen zu verstehen und hierfür geeignete Verhaltensalternativen auszuwählen und vorzubereiten. So kann z. B. ein funktionsbezogenes Icon bzw. Symbol in einem Anzeigefeld eines Kombiinstruments auftauchen, wobei das Symbol für den Insassen, bspw. Fahrzeugführer, neu ist. Dabei ist es möglich, dass der Insasse eine Bedeutung für einen für ihn erstmals präsentierten Anzeigeinhalt auf Anhieb nicht verstehen kann. Bislang war es erforderlich, dass der Insasse daher ggf. in einem Bordbuch oder in einer Online-Quelle nachsehen muss, was eine jeweils konkrete Anzeige bzw. ein entsprechendes Anzeigeelement bzw. Symbol bedeutet und was zu tun ist, wenn diese bzw. dieses dargestellt wird. Funktionen und Services werden daher ggf. nicht wie konzipiert genutzt. Außerdem kann es zu deren Fehlgebrauch kommen. Im schlimmsten Fall wird die jeweilige Funktion bzw. der jeweilige Service sogar abgelehnt. Dem kann nunmehr mit dem vorgestellten Verfahren und System entgegnet werden.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung schematisch und ausführlich beschrieben.
- 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems zum Durchführen einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt in schematischer Darstellung einen Innenraum eines Fahrzeugs, hier eines Kraftfahrzeugs, in dem ein Anzeigefeld 2 als optisches bzw. visuelles Anzeigegerät angeordnet ist, das auch als Display oder Monitor bezeichnet werden kann, wobei auf dem bzw. mit dem Anzeigefeld 2 Anzeigeinhalte durch mehrere Anzeigeelemente 4a, 4b, 4c, bspw. durch Symbole und/oder Zeichenketten, darstellbar sind bzw. dargestellt werden. Dabei wird durch jeweils ein Anzeigeelement 4a, 4b, 4c eine Option repräsentiert, wobei jeweils eine Option, bspw. eine Funktion des Fahrzeugs oder ein Dienst bzw. ein Service, einem Anzeigeelement 4a, 4b, 4c zugeordnet ist.
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Außerdem zeigt 1 einen Kopf 6 eines Insassen des Fahrzeugs mit zwei Augen 8, die hier einen Blick 10 und somit seinen Blick 10 auf ein von dem Insassen ausgewähltes Anzeigeelement 4a unter den mehreren hier dargestellten Anzeigeelementen 4a, 4b, 4c fokussieren bzw. fixieren und somit den Blick 10 auf dieses ausgewählte Anzeigeelement 4a richten, wobei der Insasse als Betrachter des Anzeigefelds 2 auf dieses Anzeigeelement 4a blickt.
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Weiterhin zeigt 1 Komponenten der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems, nämlich eine Kamera 12 als optischen Sensor, eine Recheneinheit 14 und einen Lautsprecher 16 als akustisches Anzeigegerät, wobei diese drei genannten Komponenten auch für andere Systeme und/oder Anwendungen des Fahrzeugs verwendet bzw. eingesetzt werden können. Das gilt auch für das Anzeigefeld 2, das ebenfalls als Komponente des Systems ausgebildet sein und/oder verwendet werden kann.
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Bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Blicke 10 des Insassen mit der Kamera 12 sensorisch erfasst. Aufgrund einer derartigen Erfassung der Blicke 10 hinsichtlich einer Betrachtung des Anzeigefelds 2 durch den Insassen wird von der Recheneinheit 14 überprüft und/oder überwacht, wie lange er seinen Blick 10 darauf richtet. Dabei wird eine Dauer bzw. zeitliche Länge eines jeweiligen Blicks 10, den der Insasse auf ein jeweiliges Anzeigeelement 4a, hier das erste Anzeigeelement 4a, richtet, mit einer definierbaren Zeitspanne verglichen. Falls er seinen Blick 10 länger als die Zeitspanne auf das jeweilige Anzeigeelement 4a richtet, wird entschieden, dass er das jeweilige Anzeigeelement 4a mit seinem Blick 10 fixiert bzw. fokussiert, wobei ihm das jeweilige Anzeigeelement 4a über das Anzeigefeld 2, bspw. anhand eines darauf angezeigten Textes optisch und/oder über den Lautsprecher 16 mit einem akustisch vorgetragenen Text, automatisch erläutert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Anzeigefeld
- 4a, 4b, 4c
- Anzeigeelement
- 6
- Kopf
- 8
- Auge
- 10
- Blick
- 12
- Kamera
- 14
- Recheneinheit
- 16
- Lautsprecher
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016120075 A1 [0003]